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Währinger Straße 78, 1090 Wien
Die
Schneekönigin
Ballett von Michael Corder
Prolog --- Der Spiegel
Die Kobolde der Schneekönigin arbeiten eifrig an einem
magischen Spiegel aus Eis. Als das Zauberwerk endlich
vollendet ist und die schöne Schneekönigin sich darin
betrachtet, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen,
dass sie nicht ihr eigenes Spiegelbild im Reich des
ewigen Winters sieht, sondern das Liebespaar Kay und
Gerda in einer blühenden Sommerlandschaft. Rasend
vor Wut zerschmettert die Schneekönigin den Spiegel
und beginnt, ihre Rache und die damit verbundene
Rückkehr des ewigen Winters zu planen.
Drittes Bild --- Das Dorf, einige Tage später.
Die Dorfbewohner kommen zusammen und erfreuen
sich gemeinsam am Schnee. Auch Gerda und die
Großmutter sind dabei. Kay stößt zu ihnen, verhält sich
aber ganz anders als früher. Er stört die Festlichkeiten
und verspottet Gerda und die Großmutter. Gerda
versucht, Kay aus seiner ungewohnt negativen
Stimmung zu reißen --- er aber zerstört ihre geliebten
Rosen, stößt Gerda zu Boden und läuft weg. Gerda ruft
ihm vergebens nach.
Erster Akt
Viertes Bild --- Die Schneekönigin entführt Kay.
Kay spielt mit den anderen Jungen, verdirbt ihnen aber
mehr und mehr den Spaß. Die Jungen haben schließlich
genug und lassen Kay allein zurück. Als es dunkel wird,
erkennt Kay, dass er nicht nach Hause zurückfindet.
Inmitten der Dunkelheit erscheint plötzlich die
Schneekönigin. Kay hat zunächst Angst, wird aber nach
und nach von ihrer Schönheit überwältigt. Sie winkt
ihn zu sich und küsst ihn. Ein plötzlicher, heftiger
Schmerz durchzuckt Kay, woraufhin er keine Kälte
mehr fühlt. Mit Kay in den Armen entschwindet die
Schneekönigin in den eisigen Nachthimmel.
Erstes Bild --- Das Dorf --- Sommer.
Kay und Gerda sind zusammen aufgewachsen und
leben bei Gerdas Großmutter. Die beiden tanzen
glücklich miteinander und begrüßen die Großmutter,
die ihnen hilft, die weißen und roten Rosen zu pflegen,
die sie gemeinsam gepflanzt haben. Ein Besuch von
Kays und Gerdas Freunden wird von einer Gruppe
bettelnder Zigeuner unterbrochen. Die Freunde
ignorieren sie, aber Gerda hat Mitleid mit der
Anführerin der Gruppe --- ein junges Mädchen wie sie
selbst. Plötzlich liegt ein eisiger Hauch in der Luft, und
die Großmutter wickelt einen warmen Schal um Gerda.
Die Zigeuner werden von den Freunden verjagt, aber
Gerda gibt dem Zigeunermädchen ihren Schal. Als die
Freunde sich verabschiedet haben, gehen Gerda und die
Großmutter ins Haus. Kay bleibt alleine zurück und
beobachtet die herabschwebenden Schneeflocken.
Zweites Bild --- Kays Zimmer --- Winter.
Der Winter ist da, und er ist eisiger als je zuvor. Kay
versucht gerade, ein Feuer anzuzünden, als plötzlich
ein geheimnisvolles Licht den Raum erfüllt. Die
Schneekönigin erscheint vor dem Fenster und tritt ein.
Kay ist von ihrer Schönheit fasziniert und erstarrt vor
Ehrfurcht. Auf Befehl der Schneekönigin dringen
Eissplitter in Kays Herz und Augen --- Kay bricht
zusammen, der Raum verschwimmt vor seinen Augen
und die Schneekönigin verschwindet. Die Großmutter
entdeckt Kay, der ohnmächtig im Schnee liegt. Sie ruft
Gerda, und gemeinsam tragen sie Kay ins Haus.
Zweiter Akt
Erstes Bild --- Das Dorf, einige Wochen später.
Der ewige Winter hat das Dorf in seiner Gewalt. Kay ist
spurlos verschwunden und Gerda ist untröstlich. Ohne
Rast und Ruhe suchen Gerda und die Großmutter
verzweifelt nach ihm. Schließlich sinkt Gerda erschöpft
in den Schnee und fällt in einen tiefen Schlaf. In ihren
Träumen ist es wieder Sommer und die Rosen flüstern
ihr zu, dass Kay nicht tot ist, weil ihre Wurzeln seine
Anwesenheit in der Erde nicht spüren. Plötzlich
erscheint Kay in Gerdas Traum, und sie versichern
einander ihre Liebe. Doch Kay verschwindet, und Gerda
erwacht frierend und allein im Schnee.
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Zweites Bild --- Der Palast der Schneekönigin.
Die Schneekönigin hat Kay in ihren Palast gebracht.
Ehrfürchtig betrachtet er sie auf ihrem prächtigen
Thron inmitten eines gefrorenen Sees, umgeben von
Eissplittern ihres zerbrochenen Spiegels. Um alle
Erinnerungen an Gerda auszulöschen, lenkt die
Schneekönigin Kay mit dem melancholischen Walzer
ihrer Eisjungfern und Höflinge ab. Schließlich tanzt
auch die Schneekönigin für Kay, der immer stärker von
ihr fasziniert ist und schließlich versucht, sich ihrem
Tanz anzuschließen, aber von ihren Dienern daran
gehindert wird. Wohl wissend, dass er nur versagen
kann, stellt die Schneekönigin Kay die Aufgabe, den
magischen Spiegel aus den Eisstücken des gefrorenen
Sees zu einem Stück zusammenzusetzen. Nur wenn er
ihr auf diese Weise seine Ergebenheit beweist, wird sie
ihn mit seiner Freiheit belohnen. Triumphierend sieht
die Schneekönigin zu, wie Kay mit der Arbeit an seiner
unlösbaren Aufgabe beginnt.
Dritter Akt
Doch Gerda, angespornt durch den Mut ihrer Liebe,
bahnt sich den Weg zu Kay, umarmt ihn und beginnt zu
weinen. Gerdas heiße Tränen schmelzen das Eis, das
Kays Herz umgibt, und das erste Stück des
zerbrochenen Spiegels fällt aus seiner Brust. Kay
erkennt Gerda wieder, und die Erinnerung an seine
Liebe zu ihr rührt auch ihn zu Tränen, die den zweiten
Eissplitter aus seinem Auge fallen lassen.
Triumphierend ergreift Gerda die Eissplitter und gibt
sie Kay, der sie in den Spiegel einsetzt. Der Bann der
Schneekönigin ist gebrochen --- Kay ist frei!
Als die Macht der Schneekönigin schwindet, beginnt ihr
Palast zu schmelzen. Gerda und Kay sind
überglücklich, dass überall dort, wo Winter herrschte,
jetzt wieder der Sommer einzieht, und kehren in ihr
Dorf zurück.
Viertes Bild --- Das Dorf.
In einem ausgelassenen Freudentanz sind Kay und
Gerda wieder mit der Großmutter und ihren Freunden
vereint.
Erstes Bild --- Gerda und die Zigeuner.
Gerda liegt immer noch im Schnee. Plötzlich ist sie von
einer Gruppe Zigeuner umgeben, die von einer alten
Frau und einem Zigeunerjungen angeführt werden. Als
die Zigeuner sie bedrohen, hat Gerda große Angst, wird
aber vom Zigeunermädchen gerettet, das sich
schützend vor sie stellt. Die Zigeuner tanzen vor dem
wärmenden Feuer und werden im Laufe der Nacht
immer ausgelassener und betrunkener. Verzweifelt
bittet Gerda das Zigeunermädchen, sie gehen zu lassen
und ihr bei der Suche nach Kay zu helfen. Nachdem es
sich überzeugt hat, dass die übrigen Zigeuner genug
getrunken haben und fest eingeschlafen sind, gibt das
Zigeunermädchen Gerda das Rentier der Zigeuner für
ihre Reise nach Norden. Gerda macht sich auf den Weg,
und das Zigeunermädchen winkt ihr
zum Abschied traurig nach.
Zweites Bild --- Die Reise.
Gerda und das Rentier ziehen durch das
schneebedeckte, einsame Land. Auf dem Weg treffen sie
die geheimnisvolle Lappin, die Gerda anweist, weiter
nach Norden zu reisen --- dort werde sie
den Palast der Schneekönigin finden.
Drittes Bild --- Der Palast der Schneekönigin.
Als Gerda den Palast der Schneekönigin erreicht, sieht
sie Kay traurig und allein, beinahe komplett erfroren
neben dem Spiegel sitzen. Mit Ausnahme von zwei
Teilen hat er das Puzzle und damit seine Aufgabe fast
vollendet. Als Gerda versucht, sich Kay zu nähern, tritt
ihr die Schneekönigin entgegen und weist ihre Diener
an, Gerda zurückzuhalten.
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