Offener Brief zum „Masterplan Medizinstudium 2020“

Berlin, 15. Februar 2016
Offener Brief zum „Masterplan Medizinstudium 2020“
Völker: Medizinstudierende hoffen auf Berücksichtigung ihrer
Positionen und Argumente
Kein weiterer PJ-Pflichtabschnitt, auch nicht in der
Allgemeinmedizin. Keine Landarztquote. Aufteilung des PJ in
Quartale. Dies sind drei der Positionen zum „Masterplan
Medizinstudium 2020“, mit denen sich die Medizinstudierenden
des Hartmannbundes und die Bundesvertretung der
Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) vergangene Woche
in einem gemeinsamen offenen Brief an
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und die
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka,
gewendet haben. „Wir wollen vor der bevorstehenden
Fertigstellung eines Eckpunktepapiers durch die Bund-LänderArbeitsgruppe noch einmal an unsere bisher dargelegten
Argumente erinnern und dazu auffordern, keine Vorschläge zu
verabschieden, die ungeeignet sind, das Medizinstudium wirklich
sinnvoll weiterzuentwickeln“, sagte Moritz Völker, Vorsitzender
des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund.
Dies sei umso entscheidender, da das Eckpunktepapier zweifellos
die Grundlage für eine mögliche Veränderung der ärztlichen
Approbationsordnung sei. Mit Blick auf die letzte Veränderung im
Jahr 2012 bedürfe es keiner weiteren Verpflichtungen – auch nicht
in der Allgemeinmedizin –, sondern sinnvoller, die ärztliche
Ausbildung fördernder Maßnahmen, wie sie auch die
Medizinstudierenden des Hartmannbundes für den „Masterplan
Medizinstudium 2020“ vorgeschlagen haben.
„Für die Möglichkeit, diesen Prozess bisher so eng begleiten zu
dürfen, gilt im Übrigen unser Dank den beteiligten
Diese Pressemeldung ist auch im Internet unter www.hartmannbund.de verfügbar.
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Bundesministerien und Bundesländern“, lobte Völker die Tatsache, dass
relevante Interessenorganisationen sehr früh und sehr umfangreich
einbezogen worden seien. Ein solch offen gestalteter Prozess sei nicht
selbstverständlich und habe den Medizinstudierenden im Hartmannbund
Mut gemacht, dass die Politik die Meinung der Studierenden als wichtig
erachtet und auch deren Engagement würdigt. Allein der Hartmannbund
habe mit seiner Umfrage unter dem Motto „Medizinstudium 2020 Plus“,
an der mehr als 7500 Studierende teilgenommen haben, einem
umfangreichen Positionspapier sowie zahlreichen Gesprächen
maßgeblich den „Masterplan Medizinstudium 2020“ mitgestaltet.
Zu den jüngsten Äußerungen aus den Reihen der Deutschen
Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), dass
diese auf ihre Forderung nach einem PJ-Quartal in der Allgemeinmedizin
verzichten und den Studierenden im Gegenzug ein PJ-Pflichtquartal in
der ambulanten Versorgung oder ländlichen Grundversorgung sowie die
Streichung der 2012 eingeführten Pflichtfamulatur in der hausärztlichen
Versorgung anbieten würde, nehmen die Medizinstudierenden im
Hartmannbund wie folgt Stellung:
„Wir sind der festen Überzeugung, dass die am Masterplan Beteiligten
nicht nur die Meinung eines einzelnen Interessenverbandes und dessen
Angebote und Forderungen berücksichtigen, sondern alle – zum Teil sehr
vielschichtigen – Meinungen zu diesem Thema ernst nehmen und einen
guten Kompromiss für alle Seiten finden werden“, so Völker. Ein
sinnvoller Kompromiss wäre für die Medizinstudierenden im
Hartmannbund zum Beispiel die Schaffung einer Möglichkeit, einen PJWahlabschnitt in der ambulanten Versorgung – bei Haus- und Fachärzten
unabhängig von der Fachrichtung – absolvieren zu können. Vor diesem
Hintergrund wäre die Einführung von Quartalen sinnvoll, da sie den
Studierenden mehr Wahlfreiheit ermöglicht und die Chance bietet,
persönlichen Interessensschwerpunkten nachzugehen.
Hinweis an die Redaktionen
Mehr zu den Positionen der Studierenden finden Sie in dem offenen Brief
der Medizinstudierenden im Hartmannbund und der bvmd im Anhang der
Mail und auf der Homepage des Hartmannbundes unter:
http://www.hartmannbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Themen/
Studierende/Medizinstudium-2020/2016-0211_Offener_Brief_HB_und_bvmd_zum_Masterplan_Medizinstudium_202
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