Evangelische Kirche von Westfalen SynodenBeschluss zur Vorlage 1.2.3 | 4. Tagung der 17. Synode der EKvW in Bielefeld, 16. bis 20. November 2015 Friedensethische Herausforderungen im Zusammenhang mit den aktuellen Fluchtbewegungen Die Landessynode bittet die Kirchenleitung, das Positionspapier „Aktuelle friedensethische Herausforderungen“ in geeigneter Weise in die kirchlichen und öffentlichen Diskussionen einzubringen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen bittet die Kirchenleitung, die von der Konferenz für Diakonie und Entwicklung formulierten Anliegen über die EKD zu unterstützen. Bielefeld, den 19. November 2015 Die Veröffentlichung der Beschlüsse erfolgt unter dem Vorbehalt der endgültigen Feststellung des Wortlautes durch die Kirchenleitung! Arbeitsbereich Kommunikation | Telefon: 0521 594-313 | Fax: 0521 594-333 E-Mail: [email protected] | Internet: www.evangelisch-in-westfalen.de 1.2.3 Ausschuss: Berichterstattung: Tagungs-Berichtsausschuss Synodale Weigt-Blätgen Vorlage: Friedensethische Herausforderungen im Zusammenhang mit den aktuellen Fluchtbewegungen Die Synode macht sich die Vorlage „Aktuelle friedensethische Herausforderungen – Positionspapier der Evangelischen Kirche von Westfalen“ zu Eigen. Sie schließt sich zudem folgenden Aussagen der Erklärung der Konferenz Diakonie und Entwicklung zur aktuellen Situation der Flüchtlinge an und unterstützt die Forderungen mit Nachdruck: „Weltweit sehen sich so viele Menschen gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, wie noch nie. Ursachen der Flucht sind Kriege, Verfolgung, der Zusammenbruch staatlicher Ordnungen, Auswirkungen des Klimawandels, extremer Armut und Perspektivlosigkeit. Durch unfaire globale Handelsbedingungen, die Nichtbeachtung von Menschenrechts- und Umweltstandards bei Lieferketten, wachsende Ungleichheit, Waffenlieferungen in Spannungsgebiete und an Länder, die systematisch die Menschenrechte verletzen, sowie einen unmäßigen und rücksichtslosen Ressourcen- und Energieverbrauch auf Kosten armer Länder tragen auch unsere Gesellschaft und unsere Politik zu den Fluchtursachen bei. Die Bundesregierung muss durch eine abgestimmte Politik aller zuständigen Ressorts an der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele sowie an der Bekämpfung der Ursachen von Flucht arbeiten. Dazu gehört eine politische Aufwertung von ziviler Krisenprävention und Konfliktbearbeitung, Erhöhung der Mittel für Entwicklung, für Klimaanpassung und Kompensation für Klimaschäden wie auch eine Handelspolitik, die andere Gesellschaften nicht zu Verlierern macht. Wir alle sind aufgefordert, einen Beitrag zur Umkehr dieser ungerechten, gewaltförmigen und klimaschädlichen Verhältnisse zu leisten. Über 90 % der Flüchtlinge finden Aufnahme in armen und sogar extrem armen Nachbarländern, die trotz ihrer sehr geringen eigenen Ressourcen Flüchtlinge versorgen. Die zu- (Nicoel Saath): L:\DATEN\WINWORD\Sy1_Synode 2015\5_Internet\erledigt\1_2_3_Friedensethische_Herausforderungen.docx Zuletzt gedruckt: 23.11.2015 15:57 Uhr; zuletzt gespeichert von: Nicoel Saath -2- ständigen internationalen Organisationen zur Unterstützung von Flüchtlingen, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen und das World Food Programme, sind chronisch unterfinanziert und können Ländern im Süden nicht ausreichend bei der Versorgung und langfristigen Integration – z. B. in Jordanien, Libanon und der Türkei – unterstützen. Mangels internationaler Solidarität haben Flüchtlinge dort keine Perspektive. Wir bitten die Bundesregierung um eine stärkere Unterstützung armer Zufluchtsländer und darum, sich für eine Stärkung der zuständigen UN-Organisationen einzusetzen.“ BESCHLUSSVORSCHLAG: Die Landessynode bittet die Kirchenleitung, das Positionspapier „Aktuelle friedensethische Herausforderungen“ in geeigneter Weise in die kirchlichen und öffentlichen Diskussionen einzubringen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen bittet die Kirchenleitung, die von der Konferenz für Diakonie und Entwicklung formulierten Anliegen über die EKD zu unterstützen.
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