SCHÜLERWETTBEWERB 2015/2016 VISIONEN GLÜCK Lebensstandard AUFARBEITUNG Rechtssicherheit Grundrechte Friedensgebete TRANSPARENZ DEMOKRATIE Europa GERECHTIGKEIT BÜRGERENGAGEMENT PERSPEKTIVEN SOLIDARITÄTSZUSCHLAG VISIONEN Menschenrechte 25 JAHRE Montagsdemonstrationen DEUTSCHE EINHEIT Glück Grundrechte ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN TRANSPARENZ Wir sind ein Volk DEMOKRATIE BÜRGERENGAGEMENT Perspektiven LEBENSSTANDARD EUROPA UNABHÄNGIGE GERICHTSBARKEIT DEMOKRATIE RECHTSSICHERHEIT Gewaltlosigkeit FRIEDENSGEBETE AUFARBEITUNG Montagsdemonstrationen ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN Wir sind das Volk Gerechtigkeit Solidaritätszuschlag MENSCHENRECHTE Hessische Landeszentrale für politische Bildung 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / VORWORT VORWORT Seit 25 Jahren sind die Deutschen aus Ost und West wiedervereint. Mit ihrer Sehnsucht nach Freiheit und ihren Demonstrationen gegen die SED-Diktatur war es den Menschen in der DDR gelungen, auf friedlichem Wege die zwischen ihnen und der Bundesrepublik Deutschland errichtete Grenze zu überwinden. Vieles hat sich im geeinten Deutschland im Allgemeinen und im persönlichen Leben der Menschen aus Ost und West im Speziellen in den vergangenen 25 Jahren verändert. Vor allem die Menschen im Osten haben gewaltige Veränderungen und einen enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel erlebt. Neue Perspektiven haben sich beiden Seiten erschlossen, eine Vielzahl von Erscheinungsformen des Wandels im Integrations- und Transformationsprozess haben die Betroffenen in den neuen Bundesländern erfahren. Beide Seiten mussten sich annähern und voneinander lernen. Freiheit, Demokratie, Grund- und Menschenrechte – dafür traten die Bürger in der DDR in Montagsdemonstrationen und Friedensgebeten ein. Und dies mit Erfolg: Seit der Wiedervereinigung leben und erleben sie diese Werte im geeinten Deutschland. Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 steht im Zentrum des diesjährigen Schülerwettbewerbs. Er soll die Veränderungen in allen Bereichen des Lebens, in der Politik, in der Umwelt, der Industrie, der Kultur sowie im Alltag des Einzelnen aufzeigen – ohne die historischen Hintergründe der Teilung und der Wiedervereinigung zu vergessen. Thematisiert werden die Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie das Leben und das Leiden der DDR-Bürger unter dieser Diktatur. Das Ende der gewaltsamen Teilung Deutschlands war auch das Ende der Teilung Europas. Dieser Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas nahm seinen Ausgangspunkt schon vor 1989 in Polen, wo die Gewerkschaftsbewegung „Solidarność“ dem kommunistischen Regime in Polen mutig entgegentrat. Heute, 25 Jahre nach dem Beitritt der damaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland und der endgültigen Festlegung der deutschen Ostgrenze an Oder und Neiße gemäß dem Zwei-plus-Vier-Vertrag, will der diesjährige Schülerwettbewerb Wege zur deutschen Nachkriegsgeschichte und zur Deutschen Einheit eröffnen. Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dazu viele interessante und vor allem auch spannende Erkenntnisse. 2 Norbert Kartmann Bernd Heidenreich Präsident des Hessischen Landtags Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung / 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT BUe Band oben: Glückliche Menschen feiern das Ende der Teilung vor dem Brandenburger Tor rechts: Zwei-plus-Vier-Konferenz in Bonn Am 9. November 2014 jährte sich zum 25. Mal der Fall der Mauer. Leuchtende Ballons zeichneten in Berlin die Grenze der geteilten Stadt nach, stiegen in die Luft, verschwanden im Nachthimmel, symbolisierten die Auflösung der Grenze, das Ende der Teilung. Am 3. Oktober 2015 jährt sich zum 25. Mal das Inkrafttreten des Einigungsvertrags, mit dem „die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik die Einheit Deutschlands in Frieden und Freiheit als gleichberechtigtes Glied der Völkergemeinschaft in freier Selbstbestimmung“ vollendeten. Der diesjährige Schülerwettbewerb zum Thema „25 Jahre Deutsche Einheit“ möchte an diese historischen Daten erinnern, jedoch das geeinte Deutschland und seine Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren in den Mittelpunkt stellen. Er geht der Frage nach, welche neuen Perspektiven sich seither für Deutschland ergeben haben, welche Entwicklung Städte, Gemeinden, die Natur, die Umwelt, die Kultur und Kunst genommen haben, wie die Menschen aus Ost und West heute einander begegnen, wie sie der Wiedervereinigung gedenken. Die Einigung Deutschlands wäre ohne das Einvernehmen mit den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges, ohne die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion, nicht möglich gewesen. Der am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnete und am 15. März 1991 in Kraft getretene Zwei-plus-Vier-Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, Frankreich, Großbritannien, den USA und der Sowjetunion machte den Weg frei für die Wiedervereinigung. Die Rolle der europäischen Partner auf dem Weg zur Wiedervereinigung wird daher in diesem Wettbewerb ebenfalls thematisiert. Das geeinte Deutschland wurde zugleich Mitglied der Europäischen Gemeinschaft und Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses. Artikel 23 des Grundgesetzes in der Fassung von 1992, auch als Europa-Artikel bezeichnet, hält fest: „Zur Verwirklichung eines vereinten Europas wirkt die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung der Europäischen Union mit, die demokratischen, rechtsstaatlichen, sozialen und föderativen Grundsätzen und dem Grundsatz der Subsidiarität verpflichtet ist (…)“. Aus diesem Grunde zeigt der Wettbewerb die gegenwärtige Stellung Deutschlands in der Europäischen Union auf und geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, vor welche Aufgaben Deutschland und seine europäischen Nachbarn heute gemeinsam gestellt werden. 25 Jahre Freiheit und Einheit www.freiheit-und-einheit.de FRAGEN Auf dem Titelbild unseres diesjährigen Schülerwettbewerbs finden Sie Begriffe, die allgemeine Werte darstellen, wie auch Begriffe, die nunmehr Teil der deutschen Geschichte geworden sind. Wählen Sie einen dieser Begriffe aus und erläutern Sie, was dieser Begriff für Sie ganz persönlich bedeutet. Toleranz ist ein Wert, dem sich Deutschland besonders verschrieben hat und der daher auch im Grundgesetz verankert ist. Entwickeln Sie Möglichkeiten und Wege, wie dieser Wert innerhalb der Gesellschaft wieder stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden kann, vor allem vor dem Hintergrund des in letzter Zeit angestiegenen Fremdenhasses und Antisemitismus. Die Demokratie war und ist die Grundlage der Bundesrepublik und soll durch das Grundgesetz geschützt werden. Doch was bedeutet Demokratie heute noch für die Menschen? Gehen Sie auf Spurensuche und entwickeln Sie eigene Gedankenansätze. Sind 25 Jahre nach der Wiedervereinigung grundlegende demokratische Werte verloren gegangen? Wie erklären Sie sich zum Beispiel den Verzicht vieler, das Wahlrecht in Anspruch zu nehmen? 3 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / FREIHEIT, DEMOKRATIE und VIELFALT – das geeinte Deutschland links oben: Wahlrecht, Basis der Demokratie links Mitte: Menschen mit Transparent vor dem Brandenburger Tor, Dezember 1989 links unten: Die Öffnung der Berliner Mauer, (Mittelteil des Triptychons), 1996/97, Matthias Koeppel oben: Feier zur Deutschen Einheit in Berlin VOM FALL DER MAUER ... Proteste gegen die Fälschung der Kommunalwahlen in der DDR durch die SED im Mai 1989, Ausreisewellen von DDR-Bürgern über Ungarn, die Tschechoslowakei und Polen zwischen Mai und September 1989, eine wachsende Bürgerrechtsbewegung, der von Pfarrern und Politikern der Ost-CDU verfasste Brief aus Weimar vom 10. September 1989, Montagsdemonstrationen, die am 4. September in Leipzig ihren Anfang genommen hatten, Friedensgebete, die Alexanderplatz-Demonstration am 4. November in Ost-Berlin mit über 500.000 Menschen wiesen den Weg zum Fall der Mauer am 9. November 1989. 1989 Friedensgebete DEMOKRATIE 1991 4 1990 Vielfalt FRAGEN Schicksalsjahre deutscher Geschichte: 1953, 1961, 1989. Gehen Sie der Frage nach, welche Bedeutung diese Jahre für das historische Gedächtnis der Deutschen in Ost und West haben. Setzen Sie sich mit einem Zeitabschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, zum Beispiel der Gründung 1949, auseinander und stellen Sie ihn den Geschehnissen in der DDR gegenüber. Die DDR war eine Diktatur. Überwachung und Bespitzelung gehörten zum Alltag der Bürger. Arbeiten Sie die wesentlichen Merkmale der Diktatur in der DDR heraus und stellen Sie diese der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber. / FREIHEIT, DEMOKR ATIE UND VIELFALT – DA S GEEINTE DEUTSCHL AND Die erste freie Volkskammerwahl am 18. März 1990, die am 1. Juli 1990 in Kraft getretene Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion sowie das Gesetz zur Privatisierung des volkseigenen Vermögens vom 17. Juni 1990 waren Stationen auf dem Weg zur Deutschen Einheit. ... ZUR DEUTSCHEN EINHEIT Die Bundesrepublik Deutschland ist ein freiheitlichdemokratischer und sozialer Rechtsstaat aus 16 Bundesländern, den alten und den neuen Bundesländern, geworden. Das geeinte Deutschland hat seinen Regierungssitz in einem geeinten Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck sind zwei Persönlichkeiten, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind. Aufbau Ost Bezeichnung für alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen und Anstrengungen mit dem Ziel, nach der Wiedervereinigung die wirtschaftlichen Lebensverhältnisse der neuen und alten Bundesländer anzupassen. Dazu zählten der Ausbau der überregionalen Straßen und Schienenwege, die Verbesserung der kommunalen Infrastruktur, die Bereitstellung von Gewerbefl ächen, der Bau von Büro- und Industriegebäuden, die Sanierung, Modernisierung oder der Neubau von Wohnungen. Die Privatisierung der ehemaligen DDR-Betriebe lag in den Händen der Treuhandanstalt. Solidarpakt I und II 1995 trat der Solidarpakt I in Kraft, durch den die neuen Bundesländer und ihre Gemeinden im Rahmen eines Länderfinanzausgleichs vom Bund und den alten Bundesländern insgesamt 94,5 Milliarden Euro erhielten. Mit diesem Geld sollten ökologische Altlasten beseitigt, die Infrastruktur modernisiert, industrielle Standorte erhalten und der Wohnungsbau saniert werden. Da es bis zu seinem Ablauf 2004 nicht gelungen war, die neuen Bundesländer wirtschaftlich auf einen vergleichbaren Stand mit den westlichen Bundesländern zu bringen, folgte ihm der Solidarpakt II. Die darin vorgesehene Förderung ist bis 2019 sichergestellt. Jutta Fleck Checkpoint Q Botschafter für Freiheit und Demokratie wurde als „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ international bekannt. Im Oktober 1984 demonstrierte sie nach Stasi-Haft und Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland mit einem Schild vor dem Berliner Grenzübergang für die Ausreise ihrer in der DDR festgehaltenen Töchter. Ihr Schicksal wurde zum Symbol für das Unrecht in der DDR. Heute ist Jutta Fleck eine wichtige Zeitzeugin. Sie tritt regelmäßig in Schulen auf. Seit September 2009 leitet sie in der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung das Schwerpunktprojekt „Politisch-Historische Aufarbeitung der SED-Diktatur“. Untersuchen Sie, wie Jutta Fleck zu einem Opfer der SED-Diktatur wurde und stellen Sie ihre Verdienste um die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit vor. FRAGEN Vor dem Fall der Mauer war das Aufnahmelager Gießen erster Zufluchtsort für Flüchtlinge aus der DDR. Stellen Sie das Aufnahmelager vor und zeichnen Sie die weitere Entwicklung bis heute nach. Die BStU verwaltet und erforscht seit 1990 die Akten und andere Unterlagen des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR. Setzen Sie sich mit der Arbeit der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR auseinander und geben Sie eine persönliche Einschätzung ihrer Bedeutung für die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Marianne Birthler war von 2000 bis März 2011 die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. 2014 erschien ihre Autobiografie „Halbes Land. Ganzes Land. Ganzes Leben“. Setzen Sie sich mit ihren Erinnerungen auseinander. Von den ehemaligen Bürgerrechtlern Roland Jahn, Vera Lengsfeld und Matthias Storck sind Reflexionen zum 25. Jahrestag des Mauerfalls erschienen. Beschäftigen Sie sich mit einer der Studien und arbeiten Sie heraus, was der Autor geleistet hat und welche Rolle er im heutigen politischen System spielt. Befragen Sie Zeitzeugen aus Ihrer Familie und Ihrem Bekanntenkreis nach ihrer Erinnerung an den 9. November 1989. In dem Buch „Als die Mauer fiel. Bewegende Bilder und persönliche Berichte“ werden Fotografien mit persönlichen Berichten zum Zeitraum 1989/1990 zusammengefasst. Stellen Sie dar, wie die Geschichte der Friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung durch die Kunst der Fotografie dargestellt wird. Markus Burkhard erzählt in seinem Jugendroman „Macht ihr eure Wende – ich bin verliebt“ aus Sicht eines fünfzehnjährigen Teenagers die Zeitspanne von der Friedlichen Revolution 1989 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stellen Sie das Buch vor. Der Berliner Maler Matthias Koeppel hat in vielen Gemälden seine Sicht auf Mauerfall und Wiedervereinigung festgehalten. Eine Auswahl erschien in dem Band „Himmel, Berlin!“. Wählen Sie ein Bild aus und machen Sie deutlich, was seinen Stil ausmacht und welchen Bezug Sie zu diesem Bild haben. Am 9. Oktober 2014 hielt Bundespräsident Joachim Gauck in Leipzig eine „Rede zur Demokratie“ in Erinnerung an die Friedliche Revolution 1989. Setzen Sie sich mit dieser Rede auseinander und stellen Sie diese in einen Zusammenhang mit der Biografie des in Rostock geborenen evangelisch-lutherischen Pastors Gauck. Am 28. November 2014 erhielt Bundeskanzlerin Angela Merkel die Wilhelm-Leuschner-Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen für Persönlichkeiten, die sich nachhaltig für Demokratie und Freiheit einsetzen sowie Staat, Gesellschaft und Kultur in vorbildlicher Weise prägen. Diskutieren Sie die Auszeichnung im Zusammenhang mit dem Wirken Angela Merkels. Im öffentlichen Leben Deutschlands finden sich zahlreiche Erfolgsgeschichten von Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind. Stellen Sie einen dieser Menschen vor, zum Beispiel Maybrit Illner, Kai Pfl aume, Matthias Sammer, Jan Josef Liefers, Clueso. 5 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / VON DER GRENZE ZUM GRÜNEN BAND Trennendes verschwindet – Gemeinsames entsteht Chronik des Grünen Bandes 23.11.1989 Beginn des Abbaus der Grenzanlagen Die alte Grenze, 1989 Das Grüne Band // www.bund.net Nationalpark Hainich // www.nationalpark-hainich.de Mit dem ehemaligen russischen Truppenübungsplatz Kindel zwischen Eisenach, Bad Langensalza und Gotha ist ein weiteres Stück deutsch-deutschen Grenzgebiets von der Natur zurückerobert worden. Der am 31. Dezember 1997 gegründete Nationalpark im Dreieck der Städte Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza ist 7.500 Hektar groß und dient in erster Linie dem Schutz des dort heimischen Buchenwaldes. Seit dem 25. Juni 2011 zählt er zum UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder in Deutschland“. FRAGE Erzählen Sie die wechselvolle Geschichte und Nutzung des Hainich im Nordwesten Thüringens bis zur Gründung des Nationalparks Hainich und stellen Sie das Konzept des Nationalparks vor. 6 1994/95 Pflege- und Nutzungskonzepte für das Grüne Band Thüringen seit 2001 Länderübergreifende Entwicklung eines Biotopverbundes (Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Bayern) 2002 Beginn der Verhandlungen zur Übertragung der Bundesflächen im Grünen Band an die Länder 2003 Initiative „Europäisches Grünes Band“ 2004 Beschluss der Umweltminister zur Zusammenarbeit der Länder bei der Entwicklung des Grünen Bandes 2005 Grünes Band wird Teil des Nationalen Naturerbes 2007 Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben (E+E) „Erlebnis Grünes Band“ in Südost-Thüringen Die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, die über 40 Jahre die Menschen in Ost und West voneinander trennte, ist unter einem breiten grünen Band verschwunden. Sie gab der Natur, gab Pfl anzen und Tieren die Möglichkeit, sich auf einer Strecke von 1.400 Kilometern ungestört zu entfalten. Mehr als 1.200 Tier- und Pfl anzenarten der „Roten Liste gefährdeter Arten“ fanden nach Auskunft des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.) in dem ehemaligen Grenzstreifen einen Rückzugsraum. Heute bilden Busch- und Waldparadiese, Sümpfe und Heiden ein einzigartiges, durch mehrere Bundesländer führendes „Verbundsystem“ verschiedener Lebensräume. Erste Ideen zum Schutz des Grünen Bands entwickelte bereits im Jahr 1989 Thüringen, das mit 763 Kilometer den längsten Abschnitt am Grünen Band in Deutschland besitzt. Aus einer Trennlinie ist eine einzigartige Verbindung für Mensch und Natur geworden. FRAGEN Wanderwege und Radwanderwege führen entlang des Grünen Bandes. Suchen Sie sich eine Strecke aus. Beschreiben Sie, was Sie auf dem Weg erlebt und was Sie über die Geschichte der ehemaligen Grenze erfahren haben. Philippsthal, Geisa, Wildeck-Obersuhl sind Ortschaften, die während der Teilung Deutschlands in Ost und West im Grenzgebiet lagen. Stellen Sie eine der Ortschaften oder eine andere Ortschaft Ihrer Wahl vor und recherchieren Sie vor Ort, was sich seit der Grenzöffnung verändert hat. / FREIHEIT, DEMOKR ATIE UND VIELFALT – DA S GEEINTE DEUTSCHL AND 25 JAHRE ERINNERUNGSKULTUR links: Point Alpha Mitte: Verleihung des Point-Alpha-Preises 2005 rechts: Grenzmuseum Schifflersgrund Die hessisch-thüringischen Mahn- und Gedenkstätten Point Alpha und Schifflersgrund Der ehemalige US-Beobachtungsstützpunkt (Observation Point) „OP Alpha“ ist ein Denkmal der Geschichte des Kalten Krieges und ein Symbol der Konfrontation der beiden Militärbündnisse NATO und Warschauer Pakt. Wenige Meter außerhalb des US-Camps und im Herzen des geteilten Deutschlands endete das Territorium der Bundesrepublik Deutschland und damit das der damaligen freien Welt. Hier ragten Geisa als westlichste Stadt der DDR und der sogenannte „Thüringer Balkon“ tief in das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland hinein. Das „Fulda Gap“ in Osthessen galt als das strategische Einfallstor der Truppen des Warschauer Pakts in das Bündnisgebiet der NATO. Point Alpha ist der einzige noch erhaltene der ehemaligen US-Beobachtungsstützpunkte an der innerdeutschen Grenze und dient seit 1995 als Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte, die heute durch ein breites Bildungsangebot ergänzt wird. www.pointalpha.com FRAGEN Eine weitere hessisch-thüringische Gedenkstätte ist das im Oktober 1991 eröffnete Grenzmuseum Schifflersgrund in der Nähe von Bad Sooden-Allendorf. Hier werden 1,5 km des originalen Grenzzauns aus den 1970er Jahren, ein Beobachtungsturm und viele weitere authentische Ausstellungsstücke gezeigt. Das Museum zeigt zudem, dass die Grenze nicht nur Deutschland und Europa teilte, sondern auch die Region und damit Familien und Freundschaften. Das Bildungsangebot thematisiert den Aufbau der Grenze, das Leben im Sperrgebiet sowie die in den 1950er und 1960er Jahren erfolgten Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze. www.grenzmuseum.de Im Zuge des Auf- und Ausbaus der Grenze in den 1950er und 1960er Jahren wurden tausende Menschen aus dem Sperrgebiet entlang der innerdeutschen Grenze zwangsausgesiedelt. Eine Entschädigung haben sie dafür von der DDR nie erhalten. Recherchieren Sie, wie mit diesem Unrecht im wiedervereinten Deutschland umgegangen wurde. Beziehen Sie dabei auch die Debatte um eine Entschädigung der Opfer mit ein. Der Beobachtungsstützpunkt Point Alpha an der ehemaligen innerdeutschen Grenze wurde bis 1991 von den amerikanischen Streitkräften genutzt. Recherchieren Sie, wie sich dieser Stützpunkt von seiner ursprünglichen Nutzung als Kaserne zu einem Grenzmuseum mit rund 100.000 Besuchern pro Jahr entwickelt hat. Die Grenzmuseen Point Alpha und Schifflersgrund dienen der Erinnerung und der Mahnung. Stellen Sie eines der Museen mit seinen Zielsetzungen vor und setzen Sie sich kritisch mit der Frage auseinander, inwiefern solche Projekte für die junge Generation im Rahmen des Geschichtsverständnisses von Bedeutung sind. Seit 2005 verleiht das Kuratorium Deutsche Einheit den PointAlpha-Preis. Alle Preisträger haben sich in besonderem Maße um die Wiedervereinigung Deutschlands und um Einheit und Frieden in Europa verdient gemacht. Nennen Sie beispielhaft einen der Geehrten und erläutern Sie die Hintergründe für die Würdigung. Nach der Wiedervereinigung wurden in vielen Orten der ehemaligen DDR Straßen umbenannt. Es gibt aber auch Straßen, die Namen behielten, die an die DDR-Zeit erinnern. Suchen Sie sich Beispiele und erläutern Sie die Hintergründe für die Änderung oder die Beibehaltung von Namen. 7 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / HESSEN UND THÜRINGEN HESSEN und THÜRINGEN links: Erfurter Domplatz heute oben Mitte: Erfurter Domplatz vor der Sanierung unten Mitte: Stadtsanierung oben rechts: Hessen unterstützt Thüringen unten rechts: Erfurt, Weiße Gasse Erfurt, die Landeshauptstadt des Freistaats Thüringen, zählt heute zu den schönsten und lebendigsten Städten im Osten Deutschlands, in der sich Geschichte und modernes Leben auf vielfältige Weise verbinden. Als die Mauer in Berlin fiel und sich die Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik öffnete, leistete Hessen seinem Nachbarland Thüringen schnell und unbürokratisch Hilfe. Schon im Dezember 1989 verabschiedete der Hessische Landtag das Aktionsprogramm Hessen-Thüringen, mit dem Hessen Thüringen in Fragen des Umweltschutzes, des Gesundheitswesens, des Verkehrs, Denkmalwesens, der Stadtsanierung sowie der Förderung privater Unternehmen zur Seite stand. Heute wandeln Touristen in der Altstadt Erfurts auf historischen Spuren, bewundern zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Studenten aus aller Welt studieren und forschen an der Universität Erfurt. historisch ERFURT Wartburg 8 Nach der Wiedervereinigung wurde das Land Thüringen durch das Ländereinführungsgesetz vom 22. Juli 1990 mit Wirkung zum 14. Oktober 1990 wieder aus den drei ehemaligen DDR-Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie durch die Angliederung der drei Kreise Altenburg, Artern und Schmölln gebildet und nannte sich Freistaat Thüringen. Auf der Wartburg bei Eisenach verabschiedete der Thüringer Landtag am 25. Oktober 1993 die neue Verfassung des Landes, die am 16. Oktober 1994 durch eine Volksabstimmung angenommen wurde. FRAGEN Informieren Sie sich über die Friedliche Revolution zum Beispiel in Geisa, einem Ort mitten im Sperrgebiet. Gehen Sie dabei auf die besonderen Umstände im Sperrgebiet und auf die Rolle der Kirche bei den Protesten im Herbst 1989 ein. Die Rhön verbindet mit ihrer Lage mitten in Deutschland die drei Bundesländer Hessen, Thüringen und Bayern und war aufgrund der Teilung Deutschlands bis 1989 ebenso geteilt. Recherchieren Sie den Wiederaufbau der Infrastruktur (Straßen, Wirtschaft, Arbeitswelt) nach der Grenzöffnung. Schließen Sie dabei auch die Veränderungen im Alltag der Menschen mit ein. Untersuchen Sie, wie die Bundesländer Hessen und Thüringen heute in verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten, zum Beispiel in der Politik, der Wirtschaft und der Umwelt. / KULTURELLE, SOZIALE UND WIRTSCHAF TLICHE ENT WICKLUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESL ÄNDERN Kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen in den neuen Bundesländern oben links: Messe Leipzig unten links: Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar unten Mitte: Goethehaus in Weimar rechts: Dresdner Frauenkirche Städtepartnerschaft Thüringens Landeshauptstadt Erfurt, die Messestadt Leipzig, Weimar, Wirkungsstätte von Goethe und Schiller, aber auch Städte in den anderen neuen Bundesländern, zum Beispiel Dresden, die Landeshauptstadt Sachsens, sind heute beliebte Reiseziele für Touristen und Kulturliebhaber. Junge Menschen aus dem Westen studieren an den renommierten Universitäten der Städte Dresden, Leipzig, Erfurt, Jena, Chemnitz oder Potsdam. Städtepartnerschaften zwischen ostdeutschen und westdeutschen Städten gelten seit der Wiedervereinigung als ein wichtiger Beitrag zum Zusammenwachsen. Landschaften wie zum Beispiel die Sächsische Schweiz, der Naturpark Saale-Unstrut-Triasland oder der Spreewald bieten Urlaubern Erholung in einzigartigen Landschaften. FRAGEN Aber nicht nur Städte und Ortschaften haben sich verändert, nicht nur Landschaften und Gebirge bieten neue Erholungsmöglichkeiten, auch die Industrie im Osten Deutschlands hat sich gewandelt und trägt zur regionalen Entwicklung bei. Untersuchen Sie an einem Beispiel, inwiefern Städtepartnerschaften über den Faktor Tourismus innerhalb Deutschlands eine Förderung des sogenannten „Aufbaus Ost“ darstellen. Viele Städte in den neuen Bundesländern haben an Attraktivität und Lebendigkeit gewonnen. Stellen Sie eine Stadt Ihrer Wahl vor und erläutern Sie wesentliche Veränderungen. BELIEBTE Leipzig und Frankfurt am Main sind Städtepartner, eine Städtefreundschaft verbindet Weimar und Fulda. Erläutern Sie den Begriff der Städtepartnerschaft oder den der Städtefreundschaft und beschreiben Sie am Beispiel der genannten Städte Ziele, Aktivitäten und Ergebnisse. Anfang der 1950er Jahre übernahm die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau EKHN für die Kirchenprovinz Sachsen Patenschaften. Sie pflegte Kontakte und schickte Pakete, um Not zu lindern. Untersuchen Sie an einem Beispiel, wie sich diese Kontakte entwickelt haben und inwiefern sich die Beziehungen der Gemeinden zueinander gewandelt haben. Erholung Städtepartnerschaften können dem Zusammenwachsen und der Annäherung von Menschen gute Dienste leisten. Recherchieren Sie hierzu, inwieweit eine Städtepartnerschaft mit einer Gemeinde in den neuen Bundesländern auch in Ihrem Wohnort existiert und stellen Sie diese vor. Auch Städte im Westen wie zum Beispiel Fulda, Kassel oder Bad Hersfeld haben sich durch die Wiedervereinigung verändert. Gehen Sie auf Spurensuche in einer der Städte. ZUS A MMEN WACHSEN 9 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / Die grüne Industriestadt Bitterfeld-Wolfen am Goitzschesee EINE VISION WURDE WIRKLICHKEIT oben: Bitterfelder Bogen oben rechts: Strand am Goitzscheufer unten rechts: Ehemaliges Verwaltungsgebäude von ORWO, in dem sich heute das Rathaus von Bitterfeld-Wolfen befindet Mit seinen rund 45.000 Einwohnern ist Bitterfeld-Wolfen wirtschaftliches und gesellschaftWASSERSPORT liches Zentrum des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Auch heute ist die Stadt noch ein bedeutender Standort der chemischen Industrie, aber gleichzeitig auch Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet mit vielfältiger Flora und WANDERN Fauna, was wenig bekannt ist. Nach dem Mulde-Hochwasser 2002 entstand durch Flutung des ehemaligen Tagebaugebiets Goitzsche eine 25 km2 große Seenlandschaft, ein Natur- und Freizeitparadies mit Seepromenade, Hafen, dem Pegelturm und mehreren Badestränden; damit wurde die Vision von der grünen Industriestadt am See, die Erholungsuchende aus nah und fern anziehen sollte, Wirklichkeit. Auf einer ehemaligen Hochkippe über dem See erhebt sich der Bitterfelder Bogen, der 2006 eingeweiht wurde, das große und spektakuläre Landschaftskunstobjekt der Region, geschaffen von dem Frankfurter Künstler Claus Bury. Mit einer Höhe von 28 m und einem Gewicht von 525 t ist die begehbare Skulptur das neue Wahrzeichen der Stadt und symbolisiert den Industriestadt 10 GRÜNE Wandel von einem Chemie- und Braunkohlestandort zu einem Technologie- und Wissenschaftszentrum. FRAGEN Während sich Monika Maron in ihrem Roman „Flugasche“ aus dem Jahre 1981 mit den Umweltproblemen und den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in der DDR kritisch auseinandersetzte, würdigte sie in ihrem Bericht „Der Bitterfelder Bogen“ den Wandel der Region um Bitterfeld. Finden Sie heraus, was sich verändert hat und wie sich das in ihrem Bericht niederschlägt. Landschaften werben Urlauber mit ihrer Schönheit und ihren geschichtlichen Besonderheiten. Suchen Sie eine Landschaft, ein Gebiet in den neuen Bundesländern aus und erstellen Sie Werbematerial, das Urlauber überzeugen soll. Gehen Sie auch auf die Geschichte des gewählten Ortes ein. In Jena ist seit dem 19. Jahrhundert die Glas- und Optikindustrie angesiedelt. Erzählen Sie die Geschichte des Unternehmens Carl Zeiss. Stellen Sie die Geschichte, die Arbeit und die Angebote einer der renommierten Universitäten in Ostdeutschland vor: Dresden, Erfurt, Leipzig, Jena, Potsdam, Chemnitz. / KULTURELLE, SOZIALE UND WIRTSCHAF TLICHE ENT WICKLUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESL ÄNDERN UMSTRUKTURIERUNG und INNOVATIONEN Beispiele für wirtschaftliche Veränderungen links oben: Opel-Werk in Eisenbach links unten: Erlebnisbergwerk Merkers oben: Robotron, Leipzig In Eisenach ist ein Werk der Adam Opel AG entstanden. Knapp ein Jahr nach dem Fall der Mauer wurde das VEB Automobilwerk Eisenach abgewickelt, die Produktion der Automarke Wartburg eingestellt. Das neue Automobilwerk begann 1992 mit der Herstellung verschiedener Opel-Modelle. Die wirtschaftlichen Probleme des Mutterkonzerns gingen auch an Eisenach nicht spurlos vorbei. Das Werk stand infrage und zeitweise wurde sogar die Produktion eingestellt. Seit 2013 arbeitet das Werk wieder. Das VEB Kombinat Robotron war ein Kombinat im Bereich des Ministeriums für Elektrotechnik und Elektronik und war verantwortlich für die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen, Klein- und Mikrorechnern, Personalcomputern, Betriebssystemen, Software und Softwaretechnologien. Das Wort „Robotron“ ist ein Kunstwort und setzt sich zusammen aus Roboter und Elektronik. 1990 wurde das Kombinat privatisiert, einzelne Kombinatsbetriebe wurden in Kapitalgesellschaften umgewandelt. Wenige Jahre später wurde Robotron schließlich vollständig aufgelöst. Heute ist „Robotron“ eine eingetragene Wort- und Bildmarke in verschiedenen Varianten und wird von modernen Unternehmen genutzt. Wartburg Ein wichtiger Industriezweig in der ehemaligen DDR war die Kaliindustrie. 1970 wurden alle Kali- und Steinsalzwerke und verschiedene Erzbergwerke auf dem Gebiet der DDR im AUTOMOBILWERK Kombinat Kali zusammengefasst. Nach der Wiedervereinigung wurde die Kali- und Salzindustrie in der Kali und Salz GmbH in Kassel zusammengeführt, 1999 in die K+S Aktiengesellschaft umbenannt. Zu K+S gehören heute die Kali-Salzbergwerke Werra mit den Standorten Heringen, Philippsthal-Röhrigshof und Unterbreizbach an der Grenze von Hessen und www.beauftragte-neue-laender.de (Deutsche Einheit/Berichte zum Stand der Deutschen Einheit) MONTAGELINIE 11 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / KULTURELLE, SOZIALE UND WIRTSCHAF TLICHE ENT WICKLUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESL ÄNDERN Landesgrenze Erlebnisbergwerk KaliabbaugebietKONZERTSAAL links oben & Mitte: Monte Kali bei Heringen in der Nähe der hessisch-thüringischen Grenze links unten: Auf der Werrabrücke zwischen Vacha und Philippsthal im Kalirevier – Deutschland ohne Grenzen oben: Tiefste Konzerthalle der Welt im Erlebnisbergwerk Merkers: 500 Meter unter der Erde FRAGEN Die Treuhandanstalt hatte die Aufgabe, nach der Wende die volkseigenen Betriebe zu privatisieren. Stellen Sie die Treuhandanstalt vor und untersuchen Sie an einem oder an mehreren Beispielen kritisch ihre Arbeit. Seit 1995 bildet der Solidarpakt zwischen Bund und Ländern die politische Grundlage für den Aufbau Ost. Beschreiben Sie den Solidarpakt und untersuchen Sie, warum er in der Öffentlichkeit heftig diskutiert wird. Thüringen. Es ist das größte Kaliabbaugebiet der Welt und hat etwa die Abbaufl äche des Saarlandes. Weitere Kaliwerke sind in Neuhof-Ellers bei Fulda, in Zielitz (Sachsen-Anhalt) sowie in Sehnde und Bokeloh, beide bei Hannover. Am Mittellauf der Werra, im Gebiet der Landesgrenze zwischen Hessen und Thüringen, gab es weitere Bergwerke, zum Beispiel in Merkers, wo heute ein öffentlich zugängliches Erlebnisbergwerk besteht. In dem ehemaligen Großbunker befindet sich heute 500 m unter der Erde der tiefste Konzertsaal der Welt, in dem u. a. Jethro Tull, Eric Burdon und Karat auftraten. 12 Der VEB Automobilwerk Eisenach stellte die Automarke Wartburg her. Stellen Sie diese in der DDR produzierte Marke und ihre Rolle in den ehemaligen sozialistischen Staaten vor. Beschreiben Sie den Weg des VEB Automobilwerks Eisenach hin zur Adam Opel AG. Gehen Sie in diesem Zusammenhang der Frage nach, warum das Opel-Werk in Eisenach im Rahmen der Sanierungen nicht geschlossen wurde. Die Kali-Industrie war ein bedeutender Industriezweig in der DDR. Erzählen Sie die Geschichte dieses Industriezweigs in der DDR und gehen Sie der Frage nach, wie er sich nach der Wende entwickelt hat. / VER ANT WORTUNG, PERSPEK TIVEN UND VISIONEN – DEUTSCHL AND IN EUROPA VERANTWORTUNG, PERSPEKTIVEN und VISIONEN – Deutschland in Europa oben: Gründung der Montanunion // unten: Deutschland, ein Teil Europas rechts: Euro-Skulptur von Ottmar Hörl in Frankfurt am Main Marshallplan, OEEC (seit 1961 OECD) und der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) wiesen dem geteilten Deutschland zunächst auf wirtschaftlicher Ebene den Weg zur Integration nach Westen und nach Osten. Die DDR wurde im September 1950 in den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe aufgenommen, den die UdSSR, Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Tschechoslowakei am 25. Januar 1949 als Antwort auf den 1947 durch den amerikanischen Außenminister George C. Marshall ins Leben gerufenen Marshallplan gegründet hatten. Der Marshallplan sollte die Wirtschaft in Europa auf der Grundlage einer gemeinsamen wettbewerbsorientierten Wirtschaftsordnung wieder ankurbeln. Ziel des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe war es, einen unabhängigen „sozialistischen Weltmarkt“ zu schaffen. Durch den Beitritt der Bundesrepublik zur NATO 1955 und die Unterschrift der DDR unter den 1955 formulierten „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“, Warschauer Pakt, schlossen sich die beiden deutschen Staaten darüber hinaus politisch und militärisch dem Westen und dem Osten an. EUROPA MARSHALLPLAN Bundesrepubli Am 18. April 1951 unterzeichnete die Bundesrepublik gemeinsam mit Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden den Vertrag über die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, Montanunion), der 1952 in Kraft trat. Kommission 13 25 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT / links: Im Innenhof des Europaparlamentes in Straßburg rechts: Europaparlament in Brüssel Damit erreichte Bundeskanzler Konrad Adenauer die Aufnahme Deutschlands als gleichberechtigtes Mitglied in die westliche Staatengemeinschaft. Am 2. Mai 1951 trat die Bundesrepublik dem Europarat bei, der am 5. Mai 1949 durch den Vertrag von London gegründet wurde und als älteste politische Organisation europäischer Staaten bezeichnet werden kann. 1952 trat erstmals eine „Gemeinsame Versammlung“ der EGKS in Straßburg zusammen, die aus 78 Abgeordneten der nationalen Parlamente der sechs Mitgliedstaaten bestand. 1958 wurde die Zuständigkeit der Versammlung auf die durch die Römischen Verträge 1957 gegründeten EWG und EURATOM ausgeweitet. Die Versammlung hatte zu diesem Zeitpunkt 142 Abgeordnete und gab sich selbst den Namen „Europäisches Parlament“. EG-Fusionsvertrag 14 FRAGEN Der Zerfall des Ostblocks war für die Friedliche Revolution eine wichtige Grundlage. Stellen Sie in anschaulicher Weise dar, wie die Friedliche Revolution in einem solchen europäischen Rahmen möglich wurde. Die Einheit Deutschlands und seine Mitgliedschaft in der EU wären ohne eine politische Einigung mit den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges, die im Zwei-plus-Vier-Vertrag der Einigung zustimmten, nicht möglich geworden. Stellen Sie den Weg zur Wiedervereinigung und die dafür benötigten Vertragswerke vor. Die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten war 1989/1990 nicht unumstritten. Stellen Sie verschiedene Positionen innerhalb Europas und der Alliierten dar. Überprüfen Sie, inwieweit die damals angesprochenen Befürchtungen heute noch eine Rolle spielen oder wie sich das Bild von Deutschland gewandelt hat. Welche Rolle spielt Deutschland heute in der EU? Untersuchen Sie, mit welchen Fragen und welcher Kritik sich Deutschland heute in der europäischen Staatengemeinschaft auseinandersetzen muss. WIRTSCHAFTSGE / VER ANT WORTUNG, PERSPEK TIVEN UND VISIONEN – DEUTSCHL AND IN EUROPA Am 8. April 1965 wurde in Brüssel der sogenannte EG-Fusionsvertrag unterzeichnet, der zur Einsetzung einer gemeinsamen Kommission und eines gemeinsamen Rates der zu jener Zeit drei Europäischen Gemeinschaften aus Wirtschaftsgemeinschaft, Gemeinschaft für Kohle und Stahl und Atomgemeinschaft führte. Er trat am 1. Juli 1967 in Kraft. 1968 trat die Zollunion in Kraft, die die Zölle im Handel innerhalb der Europäischen Gemeinschaft aufhoben. 1985 bereiteten die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten das Schengener Abkommen über den Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen vor, das am 26. März 1995 tatsächlich in Kraft trat. Den nächsten Integrationsfortschritt erzielte die Gemeinschaft 1987 durch die Einheitliche Europäische Akte, auf den später die Vertragswerke Maastricht, Amsterdam, Nizza und Lissabon folgten. zur Sicherung des Friedens im Auftrag der Vereinten Nationen. Seit 1994 sind deutsche Soldaten in Krisengebieten im Einsatz. Gemeinsam mit seinen westlichen Verbündeten setzt sich das wiedervereinigte Deutschland für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte ein. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende des Kalten Krieges unternahm die Europäische Gemeinschaft weitere Integrationsschritte. Mit dem am 1. November 1993 in Kraft getretenen Vertrag von Maastricht wurde die Europäische Union (EU) gegründet, die Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion beschlossen, die in der Einführung des Euros im Jahr 2002 mündete. Zu weiteren Beschlüssen gehörten eine engere Zusammenarbeit in der Außenund der Sicherheitspolitik wie auch in den Bereichen Inneres und Justiz. FRAGEN Das nun geeinte Deutschland war ab 1990 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft und Mitglied des Nordatlantischen Bündnisses, während sich der Warschauer Pakt und der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe und die Sowjetunion 1991 auflösten. Seit 2013 umfasst die Europäische Union (EU) 28 Mitgliedstaaten, zu denen seit der Auflösung des Ostblocks eine Vielzahl osteuropäischer Staaten gehört. Deutschland entsendet seit der Europawahl 2014 mit 96 von insgesamt 751 die höchste Anzahl an EU-Parlamentariern in das Europaparlament und trägt aufgrund seines Bruttoinlandsprodukts rund 20 Prozent des EU-Haushalts. Das wiedervereinigte Deutschland hat auch zahlreiche Aufgaben auf globaler Ebene übernommen, auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe wie auch bei der Beteiligung an unbewaffneten Blauhelm-Missionen Klimawandel, wirtschaftliche Folgen der Globalisierung, Cyberkriminalität und Euro-Skepsis stellen Deutschland und seine westlichen und östlichen Nachbarn vor immer neue Herausforderungen. In den letzten Jahren wurden die Länder der EU durch zunehmende territoriale und religiöse Konflikte, die Flüchtlingsströme auslösten, vor neue Aufgaben und Herausforderungen gestellt. Globalisierung Geben Sie einen Überblick über die Ost-Erweiterung der EU, die erst nach der Wiedervereinigung möglich war. Gehen Sie in diesem Zusammenhang den Motiven der Beitrittsländer nach. Zum 01.01.2002 wurde in Deutschland der Euro als gemeinsame europäische Währung eingeführt. Diskutieren Sie, inwieweit dies das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen gestärkt haben könnte und ein Zusammenwachsen beförderte. Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis nach Einschätzungen. Global denken – lokal handeln. Welche Schritte unternimmt die EU in Fragen globaler Nachhaltigkeit? Was tut die Bundesrepublik Deutschland? Die globalisierte Welt wird Europa weiter fordern. Wo liegen aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen? Welche Rolle kann Deutschland in Europa und in der Welt spielen? Setzen Sie sich in diesem Zusammenhang mit einer aktuellen Krise auseinander. Immer wieder hört man, Deutschland müsse Verantwortung in Europa übernehmen, beispielsweise im Zusammenhang mit den Flüchtlingsströmen. Wie könnte Ihrer Meinung nach die Übernahme von Verantwortung aus deutscher Sicht aussehen? Entwickeln Sie Möglichkeiten. Heute steht Europa vor großen geopolitischen Herausforderungen bedingt durch religiöse und territoriale Konfl ikte. Suchen Sie sich ein Thema Ihrer Wahl und stellen Sie dieses ausführlich vor. Setzen Sie sich mit Ihrer Partnerschule im europäischen Ausland in Verbindung und recherchieren Sie mit Unterstützung der Partnerschule, wie diese die Wiedervereinigung wahrgenommen hat und wie sie Deutschland heute von außen betrachtet. EMEINSCHAFT MITGLIED 15 ALLGEMEINE INFORMATIONEN BEARBEITUNGSFORMEN Für die Klassen 6 bis 8 ist ausschließlich der Fragebogen in der Mitte des Heftes vorgesehen. Die Themenstellungen im Heft richten sich an die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II hessischer Schulen sowie an Jugendliche hessischer Jugendverbände. Sie stellen unterschiedliche Anforderungen, da sie dem Leistungsstand der Klasse 9 bis hin zur Jahrgangsstufe 13 gerecht werden wollen. Suchen Sie sich eine Aufgabe aus, die Sie gerne bearbeiten möchten. Ihre Themenstellung können Sie unterschiedlich bearbeiten. Wir freuen uns auf: // Klassenarbeit: Die Arbeit kann von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse angefertigt werden. Umfang der Arbeit max. 25 Seiten (ohne Anmerkungsteil). // Gruppenarbeit: Umfang der Arbeit max. 20 Seiten (ohne Anmerkungsteil). // Einzelarbeit: Eine Schülerin/ein Schüler verfasst eine Arbeit von max. 15 Seiten (ohne Anmerkungsteil). // Collage oder andere künstlerische Darstellungsformen // Film // Interview // Spiele // Theaterstücke (max. 30 Minuten) // Rätselformen // Plakat // Wandzeitung // CD // DVD (max. 30 Minuten) // Homepage Die Einsendung von Arbeiten nur als E-Mail oder E-Mail-Anhang ist ausgeschlossen. Wenn Sie eine schriftliche Arbeit anfertigen, dann müssen Sie Ihre Quellen genau angeben. Für die Jury ist es ansonsten sehr schwer, Ihre Eigenleistung zu beurteilen. Vergessen Sie nicht, den Teilnahmebogen vollständig auszufüllen und der Arbeit beizufügen. Die Unterlagen zum Schülerwettbewerb wie auch nähere Informationen finden Sie unter www.hlz.hessen.de. TEILNAHMEBEDINGUNGEN Die eingereichten Arbeiten der Klassen 9 bis 13 sowie die ausgearbeiteten Fragebögen werden getrennt nach Schularten, Klassen und Jahrgangsstufen von einer Jury bewertet. Die Jury wird von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung einberufen und setzt sich zusammen aus Vertretern der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, des Hessischen Landtags, aus Fachleuten (Historikern, Politikwissenschaftlern) und Pädagogen. Mit der Einsendung werden alle Rechte für eine Veröffentlichung an die Hessische Landeszentrale für politische Bildung übertragen. Die eingesandten Arbeiten können auf ausdrücklichen Wunsch zurückgeschickt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme unter Angabe von Name und Adresse der Schule/des Jugendverbandes, Klasse/Jahrgangsstufe, Anzahl und Namen der Teilnehmer sowie Telefonnummer schriftlich oder per E-Mail anzumelden: Anita Steinseifer, Tel.: 0611 300953, [email protected] PREISE 1. Preis: Mehrtägige Studienreise nach Berlin 2. Preis: Tagesfahrten 3. Preis: Wertvolle Buch- und Sachpreise EINSENDESCHLUSS/PREISVERLEIHUNG Einsendeschluss ist der 3. Februar 2016. Die Preisverleihung findet voraussichtlich am 13. April 2016, 14.00 Uhr, im Hessischen Landtag statt. KONTAKT Hessische Landeszentrale für politische Bildung Birgit Schulz Taunusstraße 4–6, 65183 Wiesbaden Telefon: 0611 324003 [email protected] Anita Steinseifer Telefon: 0611 300953 [email protected] IMPRESSUM Herausgeber: Hessische Landeszentrale für politische Bildung Weitere Informationen: www.hlz.hessen.de Redaktion: Anita Steinseifer Gestaltung: ansicht Kommunikationsagentur, Haike Boller (verantwortlich), Jing Dünisch www.ansicht.com Druck: mww.druck und so .... 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