81. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 31. März 2016 Nr. 13 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Balz Bürgisser ist für vier weitere Jahre als Quartiervereinspräsident gewählt Der Quartierverein Witikon hatte am Dienstag zur Mitgliederversammlung eingeladen. Die 74 Stimmberechtigten waren sich fast immer einig, nur ein Mitglied tanzte aus der Reihe und sorgte für einige genervte Gesichter. Carole Bolliger Die Traktandenliste versprach eine kurze und zügig durchgeführte Mitgliederversammlung des Quartierverein Witikon. Doch weit gefehlt. Ein Mitglied sorgte dafür, dass die Versammlung über zwei Stunden dauerte: Bruno Müller-Hiestand hatte schon beim zweiten Traktandum, dem Protokoll der letztjährigen Mitgliederversammlung, Einwendungen. Er war der Meinung, dass im Protokoll nicht dasselbe geschrieben stand, wie im Jahresbericht. Nach einer Diskussion konnte dann doch darüber abgestimmt werden, und die 74 Stimmberechtigten nahmen das Protokoll wie auch den Jahresbericht mit einer grossen Mehrheit ab. Zehn Mitglieder im Vorstand Finanzvorstand René Hechenberger präsentierte die Rechnung, die einen Gewinn von fast 2000 Franken aufwies. Das Vereinsvermögen war per 1. Januar 2016 bei fast 71 000 Fran- Balz Bürgisser hatte die grosse Mehrheit hinter sich. Foto: C. Bolliger ken, der Mitgliederbestand bei 678. Die Rechnung und der Revisorenbericht wurden einstimmig abgenommen und der Vorstand entlastet. Sylvia Meyer zur Heyde verabschiedete sich nach zweijähriger Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Aus beruflichen Gründen hat sie Witikon verlassen. In Abwesenheit wurde sie für ihre Arbeit verdankt. Zur Neuwahl standen gleich drei Kandidaten. «Wir fanden, dass alle drei gut in den Vorstand passen und empfehlen Ihnen, alle drei zu wählen», sagte Präsident Balz Bürgisser. Vanessa Kiefer, Laura Rigutto und Eduard Schwager wurden alle einstimmig und mit grossem Applaus gewählt. Neu zählt der Vorstand zehn Mitglieder, wovon vier Frauen sind. Balz Bürgisser musste für weitere vier Jahre als Präsident gewählt werden. Er sagte, dass er dieses Amt gerne weiter ausführen möchte und motiviert sei. Obwohl sich kein anderes Mitglied zur Wahl stellte, hatte einer Einwendungen. Bruno Müller-Hiestand nannte Bürgissers Führungsstil «autoritär» und fing an, Geschichten zu erzählen. Die restlichen Mitglieder hatten aber genug gehört, was an den genervten Gesichtern und rollenden Augen zu sehen war. Ein Mann unterbrach Bruno Müller-Hiestand und forderte die Versammlung auf, über die Präsidentenwahl abzustimmen. Balz Bürgisser wurde dann auch mit 70 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen für vier weitere Jahre als Präsident gewählt. Er freute sich und dankte fürs Vertrauen. Witiker Themen Der Jahresbeitrag bleibt wie bis anhin beibehalten. 30 Franken für eine Einzel-, 40 Franken für eine Gemeinschafts- und 70 Franken für eine Firmenmitgliedschaft. Kurz informierte Bürgisser noch über ein paar Witiker Themen wie die Sanierung und Erneuerung des Zentrums Witikon und der Meyerhofscheune sowie über die Durchbindung der Buslinien 31 und 34, bevor der Projektleiter der VBZ ein kurzes Referat zu letzterem Thema hielt. Nach über zwei Stunden schloss Bürgisser die Mitgliederversammlung und lud alle zum gemütlichen Abendessen ein. Foto: Pascal Wiederkehr Wenig Abfall auf dem Adlisberg Gehofft hatten die Schüler auf einen spektakulären Fund: Am Ende wurde im Wald auf dem Adlisberg hauptsächlich Plastik und Papier gefunden. Die Enttäuschung war deshalb spürbar. Im Vergleich zu 2015 sammelten die Kinder im gesamten Stadtwald rund 58 Prozent weniger Abfall ein. Artikel auf der letzten Seite Schimmel Schande Schuhe Unsere Urgrosseltern und Grosseltern fackelten nicht lange: Etwas Schimmel auf der Konfitüre? Kein Problem! Einfach abschöpfen und den Rest geniessen. Doch Experten raten genau davor dringend ab. Warum? Der Grund steht auf Seite 5 Dass im Kongo kein Elefant und kein Gorilla ohne Bewachung sicher scheint, ist eine Schande. Umso wichtiger ist die Arbeit einer Zürcher Veterinärin: Die Tierärztin Marlene Zähner hilft Rangern mit Hunden und Know-how. Seite 7 Kaum wird es wieder wärmer, starten viele Hobbysportler in die neue Saison, beginnen zu joggen, der Fitness wegen. Doch aufgepasst! Statt Vollgas zu geben, empfiehlt es sich, seine Ambitionen etwas zu zügeln. Seite 10 Foto: zvg. Karriere kennt keine Skrupel Die Theater AG Rämibühl feiert diesen Samstag die Premiere ihres neuen Stückes. «Push up 1-3» von Ronald Schimmelpfennig handelt von erbarmungslosen Machtkämpfen auf dem Weg an die Spitze. Menschliche Verluste sind dabei nebensächlich. Sa, 2. April, 19.30 Uhr, Aula Rämibühl. 2 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 Friedhof Forum: Rund um den Tod Das Friedhof Forum organisiert von April bis Juni diverse Veranstaltungen von Führungen über musikalische Darbietungen, Ausstellung und Kurse. Der erste Anlass am 20. April um 18.30 Uhr ist eine Führung ins ehemalige Krematorium Sihlfeld D. Der architektonisch eindrückliche Bau wurde 1915 von der Stadt Zürich eröffnet, seit 1992 sind seine Verbrennungsöfen nicht mehr in Betrieb. Heute finden in dem gewaltigen Gebäude Abdankungen statt, gelegentlich auch ein kultureller Anlass. Eine Anmeldung ist notwendig. Am 27. April um 18.30 Uhr findet eine Führung durchs Krematorium Nordheim statt. Die Teilnehmer erfahren alles über die Feuerbestattung. Am 6. Juli steht eine Führung durch den Friedhof Nordheim auf dem Programm. Dort wurde ein spezieller Pfad mit Grabmalbeispielen erstellt. Besonders erwähnenswert ist die Ausstellung «Der Leichnam». Sie findet vom 16. Juni bis 29. April 2017 im Friedhof Forum an der Ämtlerstrasse 149 statt. Sie setzt sich mit dem toten Körper auseinander. In Autobiografien, im Bild, in Ritualen oder Zahlen, auf dem Friedhof. Mit Beiträgen von Corina Caduff, Reiner Sörries, Martin Illi, Jupe Haegler, Judith Riegelnig und Fidel Thomet. Musikalische Darbietungen sind am 22. April um 19.30 Uhr und am 20. Mai um 20.30 Uhr im ehemaligen Krematorium Sihlfeld D. Auf dem Programm stehen «Geistertrio» von Ludwig van Beethoven und «Viva la Vida». (pd./pm.) www.stadt-zuerich.ch/friedhofforum ANZEIGEN AKTUELL Fütterung von Fledermäusen miterleben Gegen weitere Subventionen fürs «Neumarkt» Gestern Mittwoch wurde die neue Fledermaus-Notpflegestation im Zoo Zürich eröffnet. Zudem wurden Findlinge in die Freiheit entlassen. Philipp Ruchs Theateraktion «Entköppelt die Schweiz» wird stark kritisiert. Die Empörung über das Stück am Theater Neumarkt war vorab bei der SVP gross. Als «despektierlich und menschenverachtend» wurde die Aufführung bezeichnet, in der «Weltwoche»-Verleger und SVP-Nationalrat Roger Köppel der Geist des Nazi-Propagandisten Julius Streicher ausgetrieben werden soll. Hinter der kritisierten Aktion steht das «Zentrum für Politische Schönheit» aus Berlin, das sich als Menschenrechts- und Aktionskünstlergruppe bezeichnet. Es rief vergangene Woche die Öffentlichkeit dazu auf, Roger Köppel «rechtskräftig zu verfluchen» und ihm unter anderem Querschnittlähmung und Ebola zu wünschen. Stadtpräsidentin Corine Mauch verurteilte die konkrete Aktion. Aber grundsätzlich müsse es möglich sein, dass Künstler Risiken eingingen und auch Fehler machen könnten. Diese «Machenschaften» müssten beim Theater nicht nur personelle Konsequenzen zeitigen, befand hingegen die SVP. Am 23. März haben die SVP-, die FDP- und die CVP-Fraktion den Stadtrat aufgefordert, dem Gemeinderat eine Weisung zur Kündigung des unbefristeten Subventionsvertrags mit der Theater Neumarkt AG auf den nächstmöglichen Termin vorzulegen. Die Parteien halten fest, dass das Theater am Neumarkt seinem Ruf nicht mehr gerecht wird und deshalb die üppigen staatlichen Mittel nicht mehr rechtfertige. Die Stadt Zürich subventioniert das Theater am Neumarkt jährlich mit 5,4 Millionen Franken. Der Kanton bezahlt zusätzlich 330 000 Franken pro Jahr. (pm.) Da milde Witterung angesagt war, konnten am Mittwoch, 30. März, insgesamt 65 Fledermausfindlinge wieder in die Freiheit entlassen werden. Zugleich wurde die neue, öffentlich einsehbare Fledermaus-Notpflegestation eingeweiht. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Fledermausschutz mit dem Zoo Zürich und dem Zürcher Tierschutz. Seit bald 30 Jahren widmet sich die Stiftung Fledermausschutz erfolgreich der Pflege und Überwinterung von Fledermäusen, die von Passanten gefunden werden. Die Räumlichkeiten befinden sich im Zoo Zürich. Seit Jahresbeginn kann das Zoopublikum erstmals die Fütterungen der Fledermäuse live mitverfolgen, denn die Fledermaus-Notpflegestation ist Gefundene Fledermäuse werden auf der Nothilfestation gepflegt. neu öffentlich einsehbar. Die Fütterungen finden grundsätzlich das ganze Jahr über jeweils am Nachmittag statt. Da es sich um eine Nothilfe für zufällig aufgefundene Wildtiere handelt, sind jedoch nicht immer Fledermäuse in Pflege. Aktuelle Informationen sind im Veranstaltungskalender des Zoos aufgeführt: www.zoo.ch. Im Laufe dieses Winters wurden rund 100 Fledermäuse in Obhut ge- Foto: zvg. nommen. Sie waren von Passanten draussen vollkommen geschwächt aufgefunden worden, hatten sich in Wohnungen verirrt oder ihr Unterschlupf war bei Gebäudeabriss, Renovationen und Baumfällungen versehentlich zerstört worden. Fledermäuse sind harmlose Insektenfresser. In der kalten und nahrungsarmen Jahreszeit halten sie einen Winterschlaf. (pd./pm.) «Lohnbuch 2016» erschienen – eine Fundgrube Das «Lohnbuch 2016» des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich gibt einen umfassenden Überblick zu orts-, berufs- und branchenüblichen Löhnen sowie Mindestlöhnen in der Schweiz. Die überarbeitete Ausgabe ist auch in elektronischer Form erhältlich. Das Bedürfnis nach Informationen zu Löhnen in der Schweiz ist gross. Das jährlich erscheinende Lohnbuch hat sich zu einem Standardwerk für Fachleute aus allen Branchen entwickelt. Auf 800 Seiten bietet die Ausgabe 2016 einen umfassenden Überblick über die in der Schweiz gültigen Branchen-, Berufsund Mindestlöhne. Die rund 9400 Lohnangaben stammen aus Gesamtarbeitsverträgen (GAV) sowie Empfehlungen und Statistiken schweizerischer Berufs- und Arbeitgeberverbände. Nebst statistisch erhobenen Branchenlöhnen enthält das Lohnbuch Saläre einzelner Berufe, namentlich für die verschiedenen Berufsqualifikationen und Altersgruppen. (pd.) Das Lohnbuch 2016. Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich, 800 S., Orell Füssli, Zürich. ISBN 978-3-28005613-4, 65 Franken. Mehr Infos unter: www.awa.zh.ch/lohnbuch. Züriberg AKTUELL Nr. 13 31. März 2016 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Fahrgastzahlen Die VBZ beförderten im letzten Jahr 327,3 Millionen Fahrgäste, das sind fast 900 000 Menschen pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr benutzten rund 2 Millionen Personen mehr die Linien der VBZ; in der Stadt Zürich waren es 1,6 Millionen zusätzliche Fahrgäste, in den Agglomerationen rund 400 000. Noch deutlicher zugenommen haben die zurückgelegten Kilometer aller Fahrgäste. Andreas Minor Lohnbuch 2016 Das Lohnbuch 2016 des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich gibt einen umfassenden Überblick zu orts-, berufsund branchenüblichen Löhnen sowie Mindestlöhnen in der Schweiz. Die überarbeitete Ausgabe ist ebenfalls in elektronischer Form, als Web-Applikation für den PC wie auch für Android-Tablets oder iPads, erhältlich. Print- und elektronische Version: www.awa.zh.ch/lohnbuch. Parkgebühren Die City-Vereinigung ist enttäuscht über den für sie inakzeptablen Entscheid des Gemeinderates, die Parkgebühren in der Zürcher Innenstadt und in Oerlikon um 20 bis 100 Prozent zu erhöhen. Dadurch würden nicht Autos, sondern Kunden von der Stadt ferngehalten. Deshalb formiert sich ein Referendungskomitee, das durch Sammeln von 2000 Unterschriften die Vorlage vor das Volk bringen will. Heimplatz Die Bauarbeiten für die unterirdische Verbindung zwischen dem bestehend Kunsthausgebäude und dem Erweiterungsbau beginnen im Mai. Die Verkehrsführung über den Heimplatz wird dem jeweiligen Stand der Bauarbeiten angepasst. Zudem müssen zwei der drei Bäume auf dem Platz gefällt werden. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten werden neue Bäume gepflanzt. Haspelsteg Auf dem Areal Greencity im Gebiet Manegg in Wollishofen plant das Amt für Städtebau eine Überführung. Sie führt vom Schulhaus Allmend über die Maneggstrasse, die SZU-Bahnlinie und die Allmendstrasse bis zur Haspelstrasse-West. Im Frühling 2016 startet ein Wettbewerb zum Schulhaus Allmend und zur Passerelle. Bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie erhielt der Übergang die Bezeichnung «Haspelsteg». Fussballfreundlich Die Stadt Zürich zeigt sich fussballfreundlich. In Gartenwirtschaften auf privatem Grund und in Boulevardcafés auf öffentlichem dürfen die Spiele der Fussball-Europameisterschaft auf Fernsehgeräten mit Ton ausgestrahlt werden. Die Geräte dürfen aber nicht zu gross sein. Eine Bewilligung seitens der Stadt ist nicht notwendig. Der neue Vorstand des Quartiervereins Hirslanden (v.l.): Marc Vogt (Präsident), Marjolein Stronks, Herbert Frei (Ex-Präsident), Susi Lüssi, René Weber, Antide Frappa, Isabelle Späh, Urs Reiter. Linka Fingerhuth und Rosa Foto: Fabio Lüdi Schamal (beide neu in den Vorstand gewählt) waren aus Krankheitsgründen abwesend. Quartierverein Hirslanden hat mit Marc Vogt einen neuen Präsidenten Marc Vogt ist neuer Präsident des Quartiervereins Hirslanden. Der Unternehmer blickt mit gutem Gefühl in die Zukunft des Vereins. Fabio Lüdi Die Wahl von Marc Vogt zum neuen Präsidenten des Quartiervereins Hirslanden erfolgte einstimmig. «Wir geben alles, damit das gut wird», meinte der welsch-zürcherische Unternehmer optimistisch. Die an der Generalversammlung anwesenden Vereinsmitglieder wählten ebenfalls einen neuen Vorstand. Mit acht Mitgliedern ist dieser nun wieder vollständig. Zwei Vorstandsmitglieder wurden aus Krankheitsgründen in absentia gewählt. Im Anschluss an die GV äusserte sich Stadtrat André Odermatt über die Bautätigkeit und die baulichen Vorschriften der Stadt und stand für Fragen der Quartiervereinsmitglieder Red und Antwort. Der abdankende Präsident Herbert Frei zeigte sich glücklich über den neuen Vorstand. «Vorher waren wir ja quasi illegal, nur hat das niemand gemerkt», scherzte er. Laut Statuten müssen mindestens fünf Personen im Gremium amten. Aus personellen Gründen konnte der Verein jedoch nicht zu jeder Zeit genügend Funktionäre stellen. Personalmangel in Vereinen ist ein weitverbreitetes Problem. «Es ist schwierig, Nachwuchs für Freiwilligenarbeit zu finden», weiss René Weber, das Urgestein im Quartierverein Hirslanden. «Aber wenn gleich so viele Neue kommen wie bei uns, wird das gut.» AUS DEM GEMEINDERAT Es braucht Geduld für einen bequemen Trameinstieg am Römerhof Sicher haben Sie die aufgemalten, weissen Linien am Römerhof schon bemerkt. Ich hatte das Privileg, als Gemeinderätin diese Linien in der Verkehrskommission erklärt zu bekommen. Gerne gebe ich Ihnen diese Informationen weiter. Die beiden Haltestellen am Römerhof und in der Klosbachstrasse sollen behindertengerecht umgebaut werden. Das heisst, keine Haltestellen in den Kurven, weil das einen breiten Abstand zur Insel gibt. Behindertengerecht bedeutet übrigens auch immer gut machbar für Kinderwagen, Einkaufswagen, Koffer, bequem für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuss sind, und für Menschen, die noch zu klein sind für grosse Sprünge. Und das sind doch einige am Römerhof; zum Beispiel die Bewohnerinnen und Bewohner des Alters- und Pflegeheims Römerhof, des Alterszentrums Hottingen im Sunnepark, der Alterswohnungen im Schulthesspark, die Kinder des Schulhauses Ilgen, des Horts und des Schulhauses Bungertwies. Und auch ich, wenn ich mit dem schweren «Poschti-Wägeli» aus dem Tram steige. Breite Haltestellen Der Stadtbaumeister mit dem zuständigen Stadtrat hat diese Probleme erkannt und plant nun gerade, breite Haltestellen ohne Abstand. Die Haltestelle Römerhof wird näher beim Altersheim Römerhof und dem Schulhaus Ilgen zu liegen kommen. Der Platz vor dem imposanten Gebäude mit Dolderbahn, Bank und Café wird sierten Individualverkehr (MIV) entflechtet von der Tramspur und den Zebrastreifen. Die Fussgängerinnen und Velofahrer bekommen klar sichtbare Wege und müssen sich nicht mehr dem Wildnis-Prinzip (der Stärkere gewinnt) ausliefern. Einsprachen blockieren Projekt «Es hat zwei Einsprachen gegeben gegen die tollen Pläne von Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) und Stadtbaumeister Vilmar Krähenbühl. Der TCS und der ACS sind gegen die Umsetzung» aufgewertet und soll zukünftig angstfrei betreten werden können. Die Haltestelle in der Klosbachstrasse wird verlängert, sodass endlich auch ein normales Cobra-Tram und nicht nur die «Sänfte» vom Tram der Linie 8 anhalten kann. Würde heute ein Cobra-Tram eingesetzt, dürften die hinteren drei Türen nicht geöffnet werden, da sie sich ausserhalb der Traminsel befinden würden. Die zwar übersichtliche, aber stark befahrene Kreuzung Klosbachstrasse/Asylstrasse wird für den motori- Die Stadtverwaltung hat mit grosser Übersicht und unter Einbezug der vielen verschiedenen Bedürfnisse eine solide, zukunftsgerichtete Lösung präsentiert und eben auch aufgemalt. Schon bin ich geneigt, Sie zum Einweihungsfest Römerhof einzuladen. Aber Halt! Es hat zwei Einsprachen gegeben gegen die tollen Pläne von Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) und Stadtbaumeister Vilmar Krähenbühl. Der TCS und der ACS haben Einsprachen erhoben gegen die Umsetzung der oben beschriebenen Pläne. Diese Verbände beanstanden, dass der Römerhof künftig nur noch mit 30 km/h befahren werden darf. Diese Einsprachen verzögern den Baubeginn locker um sechs bis zwölf Monate. Und unter uns gesagt, Hand aufs Herz: Haben Sie den Römerhof schon mit 50 km/h oder mehr überquert werden? Falls ja, doch wohl nur zwischen Mitternacht und morgens früh um sechs Uhr. Marianne Aubert, Gemeinderätin SP 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Die Uhr tickt unerbittlich. Bis Ende März muss Schöberli seine Steuererklärung beisammen haben. Bisher hatte er sie immer auf Papier abgeliefert, im Kopf die Summen zusammengezählt, auch den Taschenrechner bemüht. Anders heuer: Zum ersten Mal wird Schöberli seine Steuererklärung online ausfüllen. Das Addieren der Einkünfte, Abzüge, Vermögenswerte et cetera übernimmt nun die Software. Das ist praktisch und natürlich auch zeitsparend. Der Technik sei dank, denn Steuer ist ihm teuer so hat Schöberli mehr Zeit, sich um seine Steueroptimierung zu kümmern. Am Stammtisch hat er sich von seinen Kumpels mit diversen Tipps eindecken lassen. In Wahrheit haben sich Köbi, Ueli und René mit Vorschlägen zur Steueroptimierung richtiggebend überboten. «Wenn du nicht um jeden Rappen kämpfst, bist du ‹en Dubbel›», meinte etwa Köbi. Und Ueli und René – die ihr Heu beileibe nicht auf der gleichen Bühne haben – nickten in diesem Moment einträchtig wie selten. Da kam Schöberli leicht ins Grübeln: «Wenn jeder optimiert bis zum Umfallen, kommt doch zu wenig Geld in die Staatskasse. Und dann?», fragte er. «Die Superreichen machen es ja nicht anders. Warum müssen immer wir Normalbürger die Zeche zahlen?», reagierte René gereizt. Stimmt, musste Schöberli zugeben. Und da kam ihm eine Idee: Wie wäre es, wenn wir die besten Steuerzahler öffentlich ehren würden? Wenn der unser Held ist, der viel zahlt, statt jene, die ihr Geld gekonnt in Steueroasen parkieren? Eine Ehrenmedaille überreicht von Corine Mauch mit einem schicken Zertifikat «Bester Steuerzahler Zürichs». Bloss eine Schnapsidee oder wegweisend? FC Seefeld ist im Cup eine Runde weiter In einem tollen Spiel besiegte die Sinardo-Truppe den 5. der Gruppe 5 auswärts im Schweizer Cup verdient mit 3:2. Bereits nach 28 Minuten führten die Gäste aus dem Seefeld dank Toren von Nikolaj Gavric und Paolo Ponte mit 2:0. Höngg gab aber nicht auf und kämpfte sich durch ein Tor von Anton Forner wieder heran. 5 Minuten vor der Pause war es Stefan Luck, der zum Ausgleich traf! Halbzeit. Die zweite Hälfte begann wieder bei Gleichstand. Das Stadtderby war nun äusserst spannend. Der Seefelder Ersatztorhüter, Mario Pastore, der im Cup zu Spielpraxis kam, hielt in dieser Phase aber seinen Kasten rein. Die Abwesenheit von Goalgetter David Blumer, der krank fehlte, zeigte, dass beim FC Seefeld verschiedene Spieler ein Spiel entscheiden können. Diesmal war es Illir Buqaj! Er traf in der 70. Minute zur erneuten Führung für den FC Seefeld. Und diese gab sie nun nicht mehr ab. Der FCS steht mit diesem 3:2-Sieg in der letzten Qualifikationsrunde für die Cup-Hauptrunde. Nun steigt die Spannung: Welches Los, welcher Gegner trifft den FCS für die nächste Begegnung im Cup? (edi.) 4 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 AKTUELL Die Welt, spektakulär in Szene gesetzt Hommage an Yehudi Menuhin Die Multimediashow «Planet Erde – live in Concert» kommt erstmals nach Zürich. Star-Violinist Daniel Hope und das ZKO gedenken mit einem Konzert des legendären Virtuosen Yehudi Menuhin, der im April 100 Jahre alt geworden wäre. «Planet Erde» ist die spektakuläre Naturfilmdokumentation der BBC. Mehr als fünf Jahre dauerten die Dreharbeiten für die einzigartige Serie. Die Dokureihe, untermalt mit der einfühlsamen Musik von George Fenton, fasziniert Millionen von TV-Zuschauern auf der ganzen Welt. Nun kommt erstmals «Planet Erde – live in Concert» in die Schweiz. Während die spektakulärsten Szenen auf eine gigantische Leinwand projiziert werden, spielt The City of Prague Philharmonic Orchestra live den Soundtrack. Dieser fängt die filmischen Szenen perfekt ein und verstärkt sie auf mitreissende Art und Weise – von leisen, sich zurücknehmenden Tonfolgen wie bei den Bildern von Entenküken, welche die ersten Schritte ihres Lebens wagen, bis hin zu dramatischen Streicherund Paukenklängen, wenn ein Weisser Hai majestätisch aus den Tiefen des Meeres durch die Wasseroberfläche bricht, um einen verzweifelten Seehund zu seiner Beute zu machen. Der bekannte Schweizer TV-Moderator Max Moor berichtet dazu – Faszination der Tierwelt: Szene aus der Show «Planet Erde». ebenfalls live – über die Arbeit der Tierfilmer und nimmt die Zuschauer zwei Stunden lang mit auf ein rauschhaftes akustisch-visuelles Abenteuer, von den tiefsten Höhlensystemen der Welt bis zu den Himalaja-Gipfeln, von den Eiswüsten bis zum tropischen Dschungel, vom Kalahari-Ödland bis zu den Weiten unserer Ozeane. (pd./mai.) Freitag, 15. April, 20 Uhr, Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch. «Schipfe 16» mehr geöffnet Ab Montag, 4. April, ist das Restaurant Schipfe 16 direkt an der Limmat auch am Abend und am Wochenende geöffnet. Abends werden Tapas-Variationen sowie ein kleines warmes Angebot zu Wein- und Bierspezialitäten serviert, sonntags steht Brunch auf dem Programm. Die Mittagskarte mit Tagestellern und vegetarischem Angebot bleibt bestehen. Das Lokal ist seit über fünfzehn Jahren ein Betrieb der Arbeitsintegration der Stadt Zürich. In der Küche und im Service arbeiten erwerbslose Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger sowie Jugendliche ohne Anschlusslösung. Die Teams werden von speziell geschulten Arbeitsagoginnen und -agogen geführt. Die Ziele der verschiedenen Programme sind soziale Integration und, wann immer möglich, Wiederintegration in den ersten Arbeitsmarkt oder die Vermittlung einer Lehrstelle. Realitätsnahe Arbeitsbedingungen erhöhen die Chance auf eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt und sind für eine nachhaltige Reintegration entscheidend, wie die Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt mitteilen. (pd./pm.) Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets für «Planet Erde» am 15. April im Hallenstadion. Einfach bis 4. April eine Mail mit Betreffzeile «Planet Erde» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Planet Erde» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Private Teillohnangebote Für Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger, die arbeitsfähig, aber momentan nicht in den Arbeitsmarkt integrierbar sind, stehen Arbeitsplätze in Teillohnbetrieben zur Verfügung. Damit können die Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger die geforderte Gegenleistung für die erhaltene Unterstützung erbringen und verbleiben im Arbeitsprozess, was ihre soziale Integration und die Chance auf eine spätere Ablösung in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt. Die Teillohnstellen werden teilweise von der Stadt selbst, teilweise ANZEIGEN Fein essen zu Hause Mahlzeitendienst Wir liefern in der Stadt Zürich und Umgebung, für weitere Infos und die aktuellen Menüpläne: IMMOBILIEN Seit über 25 Jahren steht Daniel Hope als einer der vielseitigsten internationalen Violinisten auf den Bühnen dieser Welt. Den Beginn seiner musikalischen Karriere verdankt der Preisträger des Europäischen Kulturpreises 2015 Yehudi Menuhin. Den 1999 verstorbenen Geigenvirtuosen bezeichnet Hope gar als «seinen musikalischen Grossvater», denn er hatte ihn schon als Kind durch seine Mutter, Menuhins Managerin, kennen gelernt. Menuhin erkannte Hopes Talent und förderte ihn. Gemeinsam standen sie etwa 60 Mal auf der Konzertbühne. Das Geburtstagskonzert zu Ehren des Ausnahmekünstlers gestaltet Hope zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO). So schliesst sich der Kreis, denn Hope, der designierte Musikdirektor des ZKO, hatte auch das Orchester bereits in jungen Jahren beim Menuhin Festival Gstaad kennen gelernt. Das Konzertprogramm in der Ton- 044 271 55 66 www.gourmet-domizil.ch von privaten Trägerschaften angeboten. Die fünf privaten Trägerschaften sind: Feinschliff GmbH, Stiftung Züriwerk, Dock Gruppe AG, Verein Arche Zürich und Verein Caritas Zürich. Sie bieten insgesamt 181 Plätze an. Der Zürcher Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, diesen fünf privaten Teillohnanbietern für die Jahre 2017 bis 2020 jährliche Beiträge von insgesamt maximal 4,6 Millionen Franken zu gewähren. Dies sind insgesamt rund 2,3 Millionen Franken weniger als in der vergangenen Vertragsperiode. (pd./pm.) Daniel Hope. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für das Konzert von Daniel Hope mit dem ZKO, am 14. April. Einfach bis 4. April eine Mail mit Betreffzeile «Hope» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Hope» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich halle umfasst Werke von Franz Schubert, Felix Mendelssohn, Bechara El-Khoury und Edward Elgar. (pd./mai.) Donnerstag, 14. April, 19.30 Uhr, Tonhalle (grosser Saal), Claridenstr. 7, 8002 Zürich. Verkauf von revidierten Occasionsvelos Am 1. April von 11 bis 18 Uhr werden am Zürcher Hauptbahnhof (Gepäck) durch «Rent a Bike» frisch revidierte E-Bikes und Occasionsvelos verkauft. Zur Auswahl stehen City-, Mountain- und Country-Bikes und Kindervelos sowie E-Bikes in verschiedenen Grössen. Alle Velos sind frisch revidiert. E-Bikes, das heisst werksrevidiert mit einem Jahr Garantie. Alle Velos sind in einem sehr guten Zustand. (pd.) www.occasionsvelo.ch, www.rentabike.ch. Züriberg H I N TE R G R U N D Nr. 13 31. März 2016 5 Hände weg von verschimmelten Esswaren Auch wenn es ungefährlich aussieht: Verschimmelte Lebensmittel gehören immer in den Abfall – weil es oft unmöglich ist, den ganzen Schimmelpilz zu entfernen. Lebensmittel als idealer Nährboden Im Unterschied zu Pflanzen können sich Schimmelpilze nicht allein durch Luft (Kohlendioxid), Wasser und Sonnenschein ernähren. Sie müssen sich vielmehr wie Menschen und Tiere von organischen Stoffen wie Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen ernähren und brauchen für ihre Entwicklung Feuchtigkeit und Sauerstoff. Geeignete Nährböden finden Schimmelpilze deshalb vor allem in Lebensmitteln wie in verfaulenden Früchten, Konfitüren, Brot, Käse, Fleisch, Getreide und Nüssen. Aber auch Holz, Leder, Staubkörner, Kot und sogar Kunststoffe können Schimmelpilzen als Nährboden dienen. (hpn.) Hans-Peter Neukom Sie gelten noch nicht einmal als Giftpilze und doch produzieren manche von ihnen tödliche Giftstoffe. Schimmelpilze der Gattung Aspergillus (Gruppe der Giesskannenschimmel) beispielsweise, die auf Erdnüssen, Pistazien, getrockneten Feigen, Getreidesorten und deren Produkten auftreten, können sogenannte Aflatoxine bilden, die zu den stärksten krebserzeugenden Substanzen überhaupt gehören. Von den rund 20 heute bekannten Aflatoxinen gilt der Typ B1 als der gefährlichste. Schon die Aufnahme von einem Tausendstel Gramm pro Tag kann bei einem erwachsenen Menschen die Bildung von Krebsgeschwulsten vor allem in Leber und Magen auslösen. Weil auch die Pilzsporen das Gift enthalten, soll sogar schon das Einatmen des Sporenstaubs Lungenkrebs auslösen. Aber auch andere derartige Schimmelpilzgifte – Mykotoxine genannt – können zu akuten oder chronischen Vergiftungen führen und über längere Zeiträume hinweg das Krebsrisiko erhöhen. Geflecht von Pilzfäden Grund zu Panik gibt es aber dennoch nicht: Denn die Gefährlichkeit dieser Mykotoxine ist schon länger bekannt. Bereits seit den 1970er-Jahren gelten daher für bestimmte Nahrungsmittel, wie etwa Reis, Mais oder getrocknete Feigen, besonders strenge Vorschriften, Grenzwerte und Kontrollen gemäss dem Lebensmittelgesetz. Wie gefährlich sind aber jene Schimmelpilze, die andere Lebensmittel befallen, und wie geht man mit angeschimmelten Lebensmitteln um? Was macht man mit dem vollen Glas der feinen selbst gemachten Konfitüre, auf deren Oberfläche ein paar kleine grünlichgraue Schimmelpilzflecken zu sehen sind? Kann man diese nicht einfach mit einem Löffel abtragen und den Rest der Konfitüre sicher geniessen? Nein, denn das Schweizerische Lebensmittelgesetz spricht hier eine deutliche Sprache: Ihm zufolge gelten Lebensmittel, die sichtbar von Schimmel befallen sind, als verdorben und sind nicht mehr zum Konsum zugelassen. Diese ANZEIGEN Ungebetene Gäste: Schimmelpilze finden in Lebensmitteln einen geeigneten Nährboden. Strenge hat gute Gründe: Das, was man als oberflächlichen Schimmelbelag sieht, sind nämlich nur die sporentragenden Fruchtkörper des jeweiligen Schimmelpilzes, vergleichbar mit den oberirdischen Fruchtkörpern unserer Wald- und Wiesenpilze. Der eigentliche Pilz besteht dagegen aus einem Geflecht feiner Pilzfäden, dem sogenannten Myzel. Im Fall vieler Schimmelpilze können diese mikroskopisch feinen und von blossem Auge unsichtbaren Pilzfäden bereits das ganze Lebensmittel durchwachsen haben, bevor irgendwo an der Oberfläche der typische pelzige Schimmelpilzbelag auftritt. Auch die Ausdehnung des oberflächlichen Schimmelpilzbelags lässt daher keine Rückschlüsse darauf zu, wie stark und tief das betreffende Lebensmittel bereits vom Myzel durchdrungen ist. Dazu kommt, dass Schimmelpilzgifte besonders in Flüssigkeiten leicht eindringen können. Kochen bringt nichts Zwar produzieren nicht alle Schimmelpilze gefährliche Pilzgifte. «Aber für den Laien und selbst für den Fachmann ist die genaue Bestim- mung der jeweiligen Schimmelpilzart schwierig», sagt Martin Loessner, Lebensmittelmikrobiologe am Institut für Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich. Zudem, so gibt er zu bedenken, seien während seiner langjährigen Tätigkeit immer wieder neue Mykotoxine entdeckt worden, und es könne durchaus sein, dass es weitere gibt, die wir noch nicht kennen. «Angeschimmelte Lebensmittel Fotos: Loessner/Neukomr gehören deshalb immer in den Abfall», betont Martin Loessner. Heute kennt man einige hundert Schimmelpilzarten, die Mykotoxine von unterschiedlicher Giftigkeit produzieren. «Aus hygienischer Sicht ist dabei zu berücksichtigen, dass die meisten dieser Mykotoxine bis weit über 100 Grad hitzestabil sind», erklärt Martin Loessner und ergänzt: «So werden beispielsweise die ge- Schimmelpilze sind auch nützlich Nicht alle Schimmelpilze sind gefährlich. Manche sind gesundheitlich unbedenklich und so aus der Nahrungsmittelindustrie gar nicht mehr wegzudenken. Etwa die sogenannten Edelschimmel, wie der Penicillium nalgiovense in der Salamiund Schinkenproduktion, oder die Arten Penicillium camemberti und Penicillium roqueforti, die bei der Herstellung von Camembert- und Blauschimmelkäse zum Einsatz kommen. Auch der seit 1985 aus Pilzeiweiss hergestellte Fleischersatz Quorn entsteht aus einem fermentierten Schimmelpilz-Myzel. Das Produkt ist in der Schweiz als Cornatur bekannt. Aber nicht nur in der Lebensmittelbranche, sondern auch in der Medizin machen sich gewisse Schimmelpilze nützlich. Das bekannteste Beispiel ist das Antibiotikum Penicillin, das 1928 vom schottischen Bakteriologen Alexander Flemming im Schimmelpilz Penicillium notatum zufällig entdeckt wurde. Im Anschluss daran wurden bis heute viele weitere Antibiotika, die gegen Infektionskrankheiten wirken, aus Schimmelpilzkulturen isoliert. (hpn.) fährlichen Aflatoxine in verschimmeltem Mais oder Reis durch Kochen nicht unschädlich gemacht.» Ablaufdaten beachten «Wissenschafter vermuten heute, dass es über 10 000 Schimmelpilzarten gibt, von denen erst einige 1000 bekannt und beschrieben sind. Viele Arten kennt man also vermutlich noch gar nicht. Die genaue Einteilung und Bestimmung einzelner Schimmelpilzarten und ihrer Varietäten ist selbst im Labor und mit modernen Analysenmethoden wie die der DNA-Analyse nicht einfach», sagt Martin Loessner und hält fest: «Für den Laien ist es praktisch unmöglich einen ‹guten› von einem ‹bösen›, giftproduzierenden Schimmelpilz zu unterscheiden. Daher sind verschimmelte Esswaren grundsätzlich wegzuwerfen.» Am besten sei es allerdings, dem Schimmel erst gar keine Wachstumschance zu lassen. Wer die empfohlenen Lagerbedingungen einhält, behält die Übersicht über die Mindesthaltbarkeitsdaten. So verderben die Nahrungsmittelprodukte erst gar nicht, und dies ist sicher auch im Sinn von Food Waste. 6 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 AKTUELL Gewerbebetrieben eine Chance geben Der Stadtrat will mit dem Strategie-Schwerpunkt «Werkplatz Stadt Zürich» Zürich als Werkplatz von morgen positionieren. Fünf Projekte stehen im Mittelpunkt. Pia Meier KMU haben es in der Stadt Zürich nicht leicht. Gründe sind die steigenden Mieten, der Wohnungsbau, die Bürokratie und andere. Die Stadt will die Rahmenbedingungen fürs Gewerbe verbessern. So wurde in den vergangenen Jahren einiges unternommen, um KMU in der Stadt Zürich zu halten. Die Anlaufstelle KMU als Ansprechpartnerin für die Anliegen der kleinen und mittleren Unternehmen wurde eingerichtet. Sie funktioniert als Wegweiserin und Lotse, wenn nicht klar ist, welche Stelle innerhalb der Stadtverwaltung für ein Anliegen zuständig ist. Eine weitere Einrichtung ist der Öko-Kompass. Diese Stelle bietet Umweltberatung für KMU an. In naher Zukunft soll zudem eine Helpline für Bausachen Unterstützung bieten. Und nicht zuletzt wurde die KMU-Entlastungsinitiative angenommen. Wirtschaftspolitische Haltung All dies genügt aber nicht, damit Zürich auch ein Werkplatz ist, auf dem in Zukunft innovative Technologieunternehmen und produzierende Gewerbebetriebe gegründet werden, sich ansiedeln und sich erfolgreich entwickeln. Im Rahmen des Strategie-Schwerpunkts «Werkplatz Stadt Zürich» hat der Stadtrat fünf Projekte zusammengefasst, die teilweise bereits laufen, wie einer Medienmitteilung der Stadt zu entnehmen ist. Ziel ist es, dass die Stadt eine klare wirtschaftspolitische Haltung vertritt und ein attraktives Umfeld für gewerblich-industrielle Tätigkeiten bleibt. In Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft werden im ersten, neuen Projekt des Strategie-Schwerpunkts die wirtschaftspolitischen Grundlagen erarbeitet, auf denen die Massnahmen zur Positionierung Zürichs als Werkplatz der Zukunft aufgebaut werden können. Aufgrund der sich wandelnden Bedürfnisse von Industrie und Gewerbe will die Bausektion des Stadtrats zudem die Bewilligungspraxis im Rahmen der gesetzlichen Vor- gaben überprüfen. Weiter sollen auf dem Koch-Areal neben einer Wohnsiedlung auch rund 20 000 Quadratmeter Fläche für gewerbliche Nutzung entstehen. Es soll ein Nutzungskonzept zur Unterbringung von Gewerbe und Quartierversorgung entwickelt werden. Die Areale der SBB-Hauptwerkstätten in Zürich West und der Rheinmetall Air Defence in Oerlikon befinden sich nicht im Besitz der Stadt. Diese sich im Umbruch befindlichen Areale sollen für eine wirtschaftspolitisch sinnvolle, langfristige und zukunftsfähige gewerblich-industrielle Nutzung zur Verfügung stehen, so der Stadtrat. Die Stadt ist seit längerem mit beiden Arealeigentümerinnen in einem Austausch. In je einem Projekt im Rahmen des StrategieSchwerpunkts will sie ihre Anliegen gezielt einbringen. Mit der Bau- und Zonenordnung (BZO) 2014 hat der Stadtrat dem Gemeinderat eine Vorlage für einen planungsrechtlichen Rahmen der gewerblich-industriellen Tätigkeiten in der Stadt überwiesen, die zurzeit in der Kommission beraten wird. Wie die neue BZO konkret aussieht, ist noch offen. Sie kommt kurz vor den Sommerferien in den Gemeinderat. GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Weltuntergang Gymi-Prüfung? Nein! Letzte Woche kamen die Ergebnisse der Gymi-Prüfung raus. Bei manchem flossen die Tränen – und dies nicht nur bei den Kindern … Schon seit Jahrzehnten sorgt die Gymi-Prüfung für innerfamiliäre Verwerfungen. Früher vielleicht zu Recht, denn die Gymi-Prüfung war damals eine der matchentscheidenden Weichenstellungen im Leben. Wer die Matur hatte, gehörte angeblich zur «Elite», die anderen angeblich zum «Fussvolk». Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Heute haben Jugendliche viele Möglichkeiten – einige davon sind mittelfristig vielleicht sogar attraktiver als eine rein akademische Laufbahn. Was ist im Berufsleben gefragt? Neben einer soliden Ausbildung braucht man Sozialkompetenz, Kreativität und Leidenschaft! Roger Federer – an einem Podium nach seinem Erfolgsrezept befragt – meinte, es sei wichtiger, seine Stärken auszuANZEIGEN Nicole Barandun. Foto: zvg. bauen als seine Schwächen auszumerzen. Helfen Sie also Ihrem Kind, seine Stärken zu entdecken! Eine solide Grundlage dazu bietet unsere duale Berufslehre, das heisst Praxis kombiniert mit Schule. Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) sichert den hohen Standard unserer Facharbeitenden, insbesondere im Vergleich zum angelsächsischen Raum, wo die Berufslehre noch in den Kinderschuhen steckt. Nach dem EFZ kann man die Berufs- matura anhängen, und wer noch weiter will, macht eine Fachhochschule. Diese Ausbildung ist mehr oder weniger gleichwertig mit einem Vollstudium – vielerorts werden Bewerber mit Praxisbezug den reinen Akademikern gar bevorzugt. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch. Dem EFZ fehlt die internationale Anerkennung – gerade weil der duale Bildungsweg praktisch nur in den germanischen Ländern etabliert ist. Hier würde vielleicht eine international verständliche Berufsbezeichnung die Stellensuche im Ausland erleichtern. Unter www.anforderungsprofile.ch kann Ihr Kind unter Hunderten von Berufen von A bis Z prüfen, wo seine Stärken liegen (eine Dienstleistung des Schweizerischen Gewerbeverbands). Viel Erfolg! Nicole Barandun, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Geniessen ein leichtes Frühlingsmenü mit Grill-Angeboten von der Metzgerei Keller: Christian Frei (l.) und Marc Caprez. Fotos: ls. Publireportage Eine Bar und ein Bistro nicht nur für Fussball-Fans Die Lokalinfo verlost 6x 2 Wettbewerbspakete fürs Fifa-Museum am Tessinerplatz inkl. Verpflegung im Wert von total 900 Franken. Am Tessinerplatz beim Bahnhof Enge steht eines der weltweit besten Sportmuseen der Welt. Dies ist auch das Fazit von renommierten Fussballjournalisten aus England, und diese verstehen bekanntlich etwas von der Materie. Vielleicht noch nicht ganz so bekannt ist, dass das Fifa-Museum auch ein hochklassiges Gastroangebot beherbergt, in der täglich geöffneten Sportsbar 1904 im Parterre und im Bistro im ersten Stock. Dieses bietet zwei grossen Terrassen mit Grillstation und einen Blick auf den Tessinerplatz und in Richtung See. Für Küchenchef Stefan Heinrich gilt das Credo «gut, günstig und familienfreundlich». Dank dem einfachen Selbstbedienungskonzept sowie den Verlosung Die Lokalinfo verlost für das Fifa-Museum und das dortige Gastroangebot 6x 2 MuseumsGutscheine (Wert Fr. 25.– einlösbar im ganzen Museum, also auch im Shop), Gratis-Lunch im Museums-Bistro inkl. Getränk (Wert ca. Fr. 25.–), sowie gratis Eintritt ins Museum 365 Tage gültig (Wert Fr. 24.–). Das Stichwort lautet «Fifa». Einsendeschluss ist der 11. April 2016. Adresse: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich oder via E-Mail [email protected]. Viel Glück! Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. frischen, saisonalen und gesunden Speisen finden hier Eltern und Kinder ihre liebsten Gerichte. Die Auswahl an hausgemachten Sandwiches, warmen Snacks und süssen Naschereien ist gross und der Service freundlich und unkompliziert. Bar, Bistro und Museumsshop sind auch ohne Museumseintritt zugänglich. Unser Tipp: Hingehen und geniessen! (ls.) Bereit für eine tolle Outdoor-Saison: Küchenchef Stefan Heinrich und Teamleiterin Michaela Bartsch. Bistro offen Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Sportsbar täglich 11 bis 24 Uhr, sonntags bis 20 Uhr. Züriberg VE R M I S C H TE S Nr. 13 31. März 2016 7 Mit Hunden im Einsatz für Elefanten und Gorillas Gepäck auf der Reise in den Kongo» – es hatte sie gepackt. Die Ausbildung der Mensch-Hunde-Teams («Die Leute nannten die Vierbeiner zuerst Simba, Löwe, weil man solche grossen, gelben Hunde hier nicht kannte») liess sich gut an, und schon bald waren die Ranger mit ihren vierbeinigen Gefährten vertraut und verzeichneten erste Erfolge. Heute sind – nach einem eigentlich nicht geplanten Wurf – neun Bloodhounds und seit einiger Zeit auch zwei Springer Spaniels im Einsatz, wobei Letztere nicht auf das Mantrailing, sondern auf das Aufspüren von verstecktem Elfenbein und Waffen spezialisiert sind. Die Hunde leben zusammen mit ihren Hundeführern und haben es gut; sie führen sicher ein hundegerechteres Leben als manch ein Fifi hierzulande. Im Zoo Zürich übergab Direktor Alex Rübel kürzlich den mit 10 000 Franken dotierten diesjährigen Preis der Getika-Stiftung an Marlene Zähner und ihre Stiftung «Dodobahati» zum Schutz des Virunga-Nationalparks im östlichen Kongo. Die Schweizer Veterinärin ist dort mit ihren Congohounds im Einsatz. Annemarie Schmidt-Pfister «Virunga ist der schönste Ort der Welt – ihn zu erhalten, ist Ziel meines Lebens geworden», sagt Marlene Zähner, die seit nunmehr sechs Jahren in diesem ältesten Nationalpark Afrikas im Einsatz ist. 1925 von Prinz Albert von Belgien gegründet, zieht sich das rund 8000 Quadratkilometer grosse Schutzgebiet von den Ruwenzori-Bergen über die SemlikiEbene zum Edwardsee und hatte einst die grösste Wilddichte in Afrika. Antilopen, Büffel, Elefanten und vor allem Flusspferde drängten sich hier dicht an dicht. Heute, nach vielen Kriegsjahren, sind 95 Prozent der Tiere verschwunden, allein der Bestand der Kiboko (Flusspferde) wurde von 27 000 auf 300 dezimiert (heute wieder 1200), jener der Elefanten von 3600 auf 400. Glücklicherweise hat sich die Population der kostbaren Berggorillas dank rigorosen Schutzmassnahmen wieder verdoppelt: 200 der «sanften Riesen» leben in den Wäldern Virungas, ein Viertel des Weltbestands. Krankheiten, Kämpfe, Krieg Ausgezeichnet für ihr Engagement: Veterinärin Marlene Zähner, hier zusammen mit Rangern und einem Congohound. Foto: zvg. Congohounds im Gepäck Als die weltweit gefragte Mantrailerin und Leiterin des Schweizer Hundecenters Certodog 2011von Parkdirektor Emmanuel de Merode angerufen LESERBRIEF Grüne Welle wäre besser als Tempo 30 Zum Artikel «Streit um Tempo 30 kultiviert ausgetragen» im «Züriberg» vom 17. März. Im Beitrag sind Aussagen, die nicht einfach so stehengelassen werden können: Prof. Zweibrücken vom FVZ: Die Feststellung, sein System «sei einfach für die Fussgänger, und den andern schade es ja auch nicht», kann doch nicht ernsthaft eine Grundlage für die Suche nach einer alle Seiten einigermassen befriedigenden Lösung sein! Ausserdem: Es stimmt schlicht und einfach nicht, dass die Tempo-Reduktion auf 30 km/h zu Lärmreduktion führt. Kein handgeschaltetes Auto lässt sich mit 30 im 3. oder 4. Gang fahren; das kann jeder selber ausprobieren. Im 2. Gang gibt es aber mehr Lärm. Und ein Automat schaltet nicht mit 30 schon in einen höheren Gang. Tempo 30 auf Strassen wie die Bellerivestrasse ist nun wirklich Blödsinn. Das verlängert die mit 30 daherzuckelnde Autokolonne und damit deren Lärm (siehe oben). Eine wirklich sinnvolle Massnahme wäre bloss die intelligente Abstimmung der Ampeln untereinander. Es sollte nicht vorkommen, dass man bei einem Rotlicht abfahren kann und beim nächsten schon wieder anhalten (und erneut anfahren!) muss. Das ist gewiss nicht einfach, aber verfolgen sollte man dieses Ziel trotzdem. R. Meierhans, Zürich wurde, ob sie Interesse und Lust hätte, im Virunga-Park eine Hundestaffel zur Bekämpfung der Wilderei aufzubauen, war Zähner vorerst skeptisch. Ob der Kongo wirklich ein guter Platz sein würde für ihre vierbeinigen Spürnasen? «Doch irgendwann fand ich mich mit sechs Bloodhounds im War der Aufbau der Hundestaffel für Marlene Zähner noch mehr oder weniger Teil ihrer gewohnten Berufsarbeit, so waren andere Dinge weit schwerer zu ertragen: Es herrschte buchstäblich Krieg im Kongo. Krieg gegen die Wilderei, gegen Krankheiten und Armut der Bevölkerung – und Krieg auch ganz konkret zwischen den Rebellen und der kongolesischen Armee. Parkdirektor de Merode geriet 2014 in einen Hinterhalt und wurde schwer verletzt, Zähner selbst musste immer wieder nach kriegerischen Auseinandersetzungen medizinische Nothilfe leisten. Nicht weniger als 150 Ranger haben bisher ihren Einsatz für den Park mit dem Leben bezahlt. Nur zwei Tage vor der Preisübergabe wurden drei von ihnen beim Angriff einer Rebellengruppe östlich des Lake Edward getötet. Trotz allem: Marlene Zähner macht weiter! Geht es «im Grossen» darum, die «Virunga Alliance» zu stärken, indem z.B. Wasserleitungen und -kraftwerke errichtet, die Bedingungen für Kleingewerbe Auf den Spuren von Steinberg und Malevich Die Stiftung Arina Kowner zeigt einen Film über Leben und Schaffen des russischen Künstlers Eduard Steinberg (1937–2012) und dessen Verbindung zum berühmten Avantgardisten Kasimir Malevich. Für seinen Film «Edik Steinberg – lettre à Malevich» begleitete Regisseur und Biograf Gilles Bastianelli den Künstler Eduard Steinberg filmisch ab 2007 bis zu dessen Tod an Orten wie Paris, Moskau, Tarusa oder den Solowezki-Inseln, führte Gespräche mit Weggefährten und Kunstexperten. Daraus ist ein berührender Film über das Wirken Steinbergs, seine Weltsicht und seinen Bezug zum Avantgardisten Kasimir Malevich entstanden. Für sein Projekt arbeitete Bastianelli, früherer Freund und Nachbar von Steinberg, eng mit dessen Ehefrau, der Autorin Galina Manevich, zusammen. Manevich und Bastianelli haben 2015 auch gemeinsam einen umfangreichen Katalog über Steinbergs Werk der Jahre 1990–2012 herausgegeben. An der Filmvorführung im Ausstellungsraum der Stiftung Arina Kowner werden Manevich und Bastianelli mit dabei sein. Manevich befindet sich zurzeit in Moskau. Sie übergibt dem Puschkin-Museum das Haus Steinbergs in der russischen Kleinstadt Tarusa, wo nun eine Ausstellung Das Ehepaar Galina Manevich und Eduard Steinberg (1999). Foto: zvg. Steinberg-Gedenkstätte errichtet wird. Im geliebten Tarusa ist Steinberg aufgewachsen. Dort hat er seit den frühen 90er-Jahren auch wieder (abwechselnd mit Paris) gelebt und gearbeitet. Der rund 40-minütige Film wird mit deutschen Untertiteln gezeigt. Im Anschluss daran gibt es Gelegenheit, mit Galina Manevich und Gilles Bastianelli auf Französisch über das Leben und Werk von Steinberg zu diskutieren und von laufenden Projekten zu hören. (pd./mai.) Sonntag, 10. April, 18 Uhr, Stiftung Arina Kowner, Oberdorfstrasse 2, 1. Stock, Anmeldung erwünscht. Tel. 044 253 18 65 oder Mail [email protected]. Im Zusammenhang mit der Filmvorführung über Eduard Steinberg verlängert die Stiftung Arina Kowner ihre Ausstellung «Auf Malevichs Spuren». Die Schau mit Werken aus der eigenen Sammlung zeigt auf, wie der russische Avantgardist Kasimir Malevich weltweit nachfolgende Künstlergenerationen inspirierte. Nicht nur Russen wie Steinberg, Nemukhin, Chernishev griffen Elemente seiner Formensprache – Quadrat, Kreis und Kreuz – auf. Auch internationale Künstler, unter ihnen der bekannte Amerikaner Sol LeWitt, holten sich bei Malevich ihre Inspiration. (pd./mai.) Ausstellung 8. bis 30. April. Öffnungszeiten: Do und Fr jeweils 14.30–18 Uhr, Sa 14.30–17.30 Uhr. Anmeldung erwünscht: Tel. 044 253 18 65 oder Mail [email protected]. Eduard Steinberg, «Das schwarze Quadrat» (1991). Foto: zvg. und Lebensstandard der umliegenden Bevölkerung verbessert und der Tourismus angekurbelt wird, um auch dadurch die Wilderei zurückzudrängen, so kümmert sich Zähner mit ihrer «Dodobahati»-Stiftung «im Kleinen» um die Wildereibekämpfung mit ihren Congohounds. Und «so nebenbei» auch noch um die Ausbildung von zurzeit 120 Kindergarten- und Schulkindern, für die sie in Europa Schuldgeld und Schulpatronate organisiert. Ein Patenschaftssystem – einerseits für Kinder, andererseits für die Congohounds – hilft, die so dringend nötige Basisfinanzierung aufzutreiben. Tumaini, Furaha, Mama Virunga So gesehen, ist der Preis der GetikaStiftung (gegründet und präsidiert von Elicar Wagner-Bier) ein Geschenk des Himmels: Er wird beim Bau eines Kennels für die Congohounds in Ishango zum Einsatz kommen. Weitere Kennels in Lulimbi, Rwindi und Bukima sind geplant oder bereits fertig, sodass die Mensch-Hunde-Teams verschiedene Parkgebiete abdecken können. Gleichzeitig kann der Preis angesichts der vielen «Baustellen» natürlich nur der berühmte Tropfen auf den heissen Stein sein – auch wenn finanzielle Mittel im Kongo weiter reichen als bei uns, benötigt die Aufbauarbeit doch immer wieder neue Mittel. Doch Marlene Zähner ist insgesamt zuversichtlich: Nicht umsonst tragen die Hunde Suahelii-Namen wie Akili (intelligent), Tumaini (Hoffnung) und Furaha (Freude). Und ihr selbst stünde eigentlich längst die afrikanische Ehrenbezeichnung «Mama Virunga» zu! Dodobahati-Stiftung: www.dodobahati.ch (Dodo hiess ein taubenartiger Vogel, der auf der Insel Mauritius im 17. Jh. ausgerottet wurde und seither stellvertretend für ausgestorbene Arten steht; Bahati bedeutet auf Suaheli Chance/Glück). LESERBRIEF Unsere Kinder schützen Zum Artikel «Für Kinderhand unerreichbar aufbewahren» im «Züriberg» vom 17. März Ihr Artikel zeigt eindrücklich auf, dass sich ein Grossteil der Vergiftungen mit einfachen Massnahmen verhindern liesse. Mit Blick auf Kinder und Medikamente können Erwachsene unter Beachtung einiger weniger Punkte viel Unheil vermeiden. Dazu gehören folgende Empfehlungen: • Geben Sie Ihrem Kind nie ganze Medikamentenschachteln, sondern nur einzelne Tabletten. • Auch rezeptfreie Medikamente sind immer ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. • Geben Sie Medikamente, die Ihnen verschrieben wurden, nie an andere Personen weiter. • Nehmen Sie Ihre Vorbildrolle wahr und pflegen Sie auch für sich selbst einen risikoarmen Umgang mit Medikamenten. Weitere Tipps für Eltern für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten können dem Flyer «Medikamente bei Kindern und Jugendlichen» entnommen werden. Dieser ist in mehreren Sprachen erhältlich: Tel. 044 634 49 99 oder unter www.suchtpraevention-zh.ch/Publikationen –› Informationsmaterial –› Familie (Bestellungen im Kanton Zürich sind kostenlos). Auch Download als PDF ist möglich. Joseph Oggier, Zürcher Fachstelle zur Prävention des Alkoholund Medikamenten-Missbrauchs 8 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 AU TO M O B I L Warum ein Biedermann vollends überzeugt Bieder? Vielleicht. Langweilig? Kann sein. Emotionsarm? Einverstanden. Doch bezüglich Ergonomie, Handhabung und praktischen Nutzens macht dem neuen Touran in seinem Segment so schnell keiner was vor. bemängeln, lässt man die unsägliche Abgasgeschichte einmal elegant beiseite. Wir fuhren den Touran mit 2Liter-4-Zylinder-Dieselmotor, gekoppelt an ein angenehmes, wenn auch recht lang übersetztes 6-Gang-Schaltgetriebe. Der Selbstzünder mit 150 PS braucht etwas Zeit, bis er richtig vorwärtspowert; das maximale Drehmoment von 340 Newtonmetern steht bereits bei 1750 Umdrehungen an und wird bis 3000 Touren konstant gehalten. Dave Schneider Zugegeben, besonders sexy ist er nicht, der Touran. Doch es zählen auch die inneren Werte. Es ist das Unspektakuläre, womit der Familienwagen primär punktet; die feinen Details, die im Alltag kaum wahrgenommen werden, weil man sie für selbstverständlich hält. Die neue, zweite Generation legt in all diesen Bereichen nochmals eine Schippe drauf, was allerdings auch seinen Preis hat: Unser gut ausgestatteter Testwagen kostete über 50 000 Franken. Bequeme Sitze, gute Ergonomie Misstrauen ist nicht angebracht Zwar hat VW den Glauben an die deutschen Tugenden im Automobilbau tief erschüttert. Redlichkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit – diese Attribute sind seit der Abgasmanipulation arg in Zweifel geraten. Doch das gilt in erster Linie für die Wolfsburger Teppichetage, die seit dem Skandal ohnehin komplett umgebaut wurde. Auf die aktuellen Produkte bezogen, ist Misstrauen nicht angebracht – das beweist der neue Touran exemplarisch. Er ist wohl das deutscheste aller Autos, wenn man denn in diesen Klischees denken will. Einerseits etwas humorlos, dafür zuverlässig, praktisch und qualitativ hochstehend, vermag der Familienliebling rundherum zu überzeugen. Die zweite Gene- Kein Designwunder, dafür ein sparsames Arbeitstier: Der neue VW Touran überzeugt durch seine inneren Werte. ration ist sechs Zentimeter länger, was dem Passagierraum zugutekommt, ausserdem wuchs das Ladevolumen je nach Version um bis 48 Liter. Freilich wurde das Gewicht um 62 Kilogramm reduziert und der Verbrauch der Motoren bis zu 19 Prozent gesenkt. All diese Verbesserungen klingen theoretisch, kommen aber im vollen Umfang zum Tragen, wenn man im neuen Touran unterwegs ist. Man sitzt tipptopp mit fürstlichem Raum für sämtliche Körpertei- le, und sogar in der optionalen dritten Sitzreihe, die sich einfach aufklappen und komplett flach im Kofferraumboden verstauen lässt, reist man einigermassen kommod, weil die zweite Reihe weit nach vorn verschoben werden kann. Dass Sitzriesen zuhinterst keinen Platz finden, versteht sich von selbst. Generell ist die Variabilität gut – ein Punkt, der in Familienfahrzeugen grosse Bedeutung hat. Die Fondsitze beider Reihen lassen sich ruckzuck flach umklappen, der Kofferraum ist gut zugänglich – solche Dinge sind Gold wert in einem Familienauto. Genauso wie viele praktische Ablagen, die im Touran rundherum zu finden sind; insgesamt sind es deren 47. Und clevere Details wie etwa die zur Taschenlampe umfunktionierbare Kofferraumbeleuchtung peppen das Ganze auf. Die (optionale) elektrisch öffnende Heckklappe muss nicht zwingend sein. Antriebsseitig gibt es bei VW ohnehin kaum je etwas zu Unterwegs ist der Touran ein sehr angenehmer Begleiter. Wie von VW gewohnt, sind die Sitze bequem, ist jeder Schalter am richtigen Ort, sind die Anzeigen und Hebel nahezu perfekt platziert. Diese gute Ergonomie trägt zusammen mit dem komfortablen Abrollen und der standesgemässen Geräuschkulisse zu einem entspannten Reisen auch auf längeren Strecken bei. Entspannend sind auch der Verbrauch und die damit verbundene hohe Reichweite: Wir notierten 5,5 Liter auf 100 Kilometer, allerdings mit viel Überland- und wenig Autobahnfahrten; das ist ein guter Wert, gemessen an der Grösse und am Gewicht des Fahrzeugs. Und ein halber Liter weniger wäre durchaus möglich. Freilich wurde das Design modernisiert, auch beim Touran laufen nun die Chromquerstreben des Kühlergrills bis in die Scheinwerfereinheiten, die modernes LED-Tagfahrlicht tragen. Damit sieht der Touran klar besser aus – wirklich aufregend sind die optischen Modifikationen aber nicht. Wie gesagt, bei einem solchen Fahrzeug zählen die inneren Werte. Und davon hat der neue Touran jede Menge. AUTONEWS Weniger Zylinder, mehr Leistung Ford Wegen der CO2-Spielregeln in Europa ist auch Porsche gezwungen, die Verbräuche zu reduzieren. Nach dem 911 Carrera ist jetzt der kleinere Boxster dran. Ford wird als einziger Autohersteller vom Ethisphere-Institut als eines der weltweit ethischsten Unternehmen des Jahres 2016 gelistet und ausgezeichnet. Das Unternehmen wird dort bereits zum siebten Mal in Folge aufgeführt. Jürg Wick Als Porsche mit dem Spyder den bislang schärfsten Boxster mit einem 375 PS starken 6-Zylinder-Boxermotor präsentierte, gingen vor einem halben Jahr die Emotionen hoch; die Hardcore-Fans wurden erneut mit dem hochdrehenden Saugerkonzept entzückt. Vorbei, eine neue Ära beginnt, Turbolader sind angesagt. Damit lässt sich der Normverbrauch ohne Leistungseinbusse realisieren. Die Porsche-Zielvorgabe lautet wie immer: Jedes neue Modell muss mehr draufhaben als der Vorgänger, was sowohl für die Fahr- als auch für die Bremsleistung gilt. Der neue Boxster beschleunigt mit seinem 2-Liter4-Zylinder-Boxermotor mit manueller Schaltung in 5,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, der aussortierte 6-Zylinder mit 2,7 Liter Hubraum brauchte dafür 5,8 Sekunden. Der Verbrauch soll gleichzeitig um 13 Prozent reduziert worden sein. Im vorgegebenen Zyklus im Labor kommt er mit 6,9 Litern aus, der Vorgänger verlangte 8,4 Liter. Der grössere Dampf in Verbindung mit bescheidenen Verbräuchen im Normzyklus wurde unter anderem mit einem hohen Ladedruck (maximal 1,4 Bar) des Turbos erreicht. Wenn gemäss EU-Vorgaben neue Toyota Neuer Porsche 718 Boxster: Mit vier statt sechs Zylindern ausgestattet – und trotzdem schnell genug. Verbrauchsreferenzwerte via Strassentests in Kraft treten, wird es für die Hersteller nochmals schwieriger, das angesagte Downsizing der Motoren mit gleich viel oder sogar höherer Motorleistung in Einklang zu bringen. Aber dank den ständig strenger werdenden Vorschriften geht den Motoreningenieuren die Arbeit nicht aus. Sie werden das Feld sicher nicht kampffrei den «Elektrischen» abtreten. Stoisch stabil – in jeder Lage Dann nähern wir uns einigen auf einer Rundstrecke herumtollenden Boxstern, und das Blut des PorscheEnthusiasten gefriert. Gehört fühlt sich der hart rangenommene Roadster um mindestens 30 000 Franken billiger an, als er kostet. Wir steigen ein, in guter Tradition Zündschloss links, kein Startknopf – und das Ding geht ab wie vom Kata- pult geschossen und erhöht den gefühlten Wert über eine akustisch neue, durchaus gehaltvolle Melodie. Was fehlt, ist das «Metallerotische» und das Schrille beim Hochdrehen. Und man lernt auch: Diesen Turbo bis zum Anschlag hochzudrehen, bringt wenig, er reisst dich eher schon knapp über Leerlaufdrehzahl aus den Socken. Und bleibt dank neuer Fahrwerksabstimmung sowie einer zusätzlichen Karosserieverstrebung stoisch stabil. Spielerisch lässt sich der Zweisitzer dirigieren, baut in Kurven fantastisch Grip auf. Gigantisch auch die Bremsleistung; gemäss Werk soll der neue Porsche-Benjamin nochmals um 4 Prozent besser verzögern als der Vorgänger und somit aus 100 km/h innert rund 32 Meter zum Stillstand kommen. Man glaubt deshalb den Ingenieuren, dass der stärkere Boxster S mit 2,5-Liter-Vierzylinder mit einer Leis- Foto: zvg. tung von 350 PS seinem sechszylindrigen Vorgänger mit 315 PS auf der legendären Nürburgring-Nordschleife 16 Sekunden abnehmen kann und auch schneller ist als der eingangs erwähnte Spyder. Das lässt sich das Werk mit einem Mehrpreis von 4600 Franken auch bezahlen. Der neue und in der Schweiz vorzugsweise gekaufte Boxster S kostet ab 80 900 Franken, die Normalausführung ab 65 600 Franken. Der Vorgänger war ab 62 300 Franken zu haben. Dafür hat man der Typenbezeichnung – wie beim Typ 911 Carrera – eine Nummer beigefügt. Der Neue heisst nun offiziell 718 Boxster und soll über die Historie den Verlust von zwei Zylindern verschmerzbar machen. Mit dem vierzylindrigen Porsche 718 aus den 50er- und 60erJahren verbinden sich gloriose motorsportliche Erinnerungen in Le Mans und anderswo. Partnerschaft für autonomes Fahren. Das vor wenigen Monaten in den USA gegründete Toyota Research Institute (TRI) arbeitet künftig mit Jaybridge Robotics zusammen. Der Software-Entwickler wird den Autohersteller auf dem Gebiet autonomer Fahrzeugsysteme unterstützen. Skoda Gas-Octavia mit Doppelkupplung: Den erdgasbetriebenen Skoda Octavia G-TEC gibt es ab sofort auch mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (Limousine und Kombi). Sein 1,4-Liter-Turbomotor mit 110 PS kann mit Erdgas und Benzin betrieben werden. Porsche Porsche führt für den Cayenne das PCM (Porsche Communication Management) ein – mit einem 7-Zoll-Touchscreen, der eine Smartphone-ähnliche Bedienung ermöglicht. Züriberg H I N TE R G R U N D Nr. 13 31. März 2016 9 Braucht die Schweiz neue Gaskraftwerke? Im dritten Teil der Serie «Strommarkt Schweiz – Europäische Integration oder Autarkie?» geht es um die Frage: «Droht mit dem Atomausstieg eine Stromlücke?» schreitend. Je mehr Erneuerbare in Europa am Netz sind, desto weniger Betriebsstunden bleiben für konventionelle Kraftwerke wie Öl-, Gas-, Kern- und Kohlekraftwerke übrig. Dieser Effekt zeigt sich auch in seit Jahren sinkenden Grosshandelspreisen und als Folge in der Schweiz und im europäischen Ausland, wo immer mehr Stromfirmen mit ihren konventionellen Kraftwerken ums Überleben kämpfen. In Deutschland wurden bereits GuD-Kraftwerke stillgelegt, weil sie nicht mehr rentabel betrieben werden konnten. An den Bau neuer Grosskraftwerke denkt zurzeit überhaupt niemand. Nicht Knappheit und Stromlücken dominieren den europäischen Strommarkt, sondern massive Überkapazitäten und demzufolge tiefe Handelspreise. Silvan Rosser Vor fünf Jahren verwüsteten ein Seebeben und ein anschliessender Tsunami die Nordostküste Japans. In der Folge kam es im stark beschädigten Kernkraftwerk von Fukushima zu mehreren Kernschmelzen. Auch fünf Jahre später leben fast 100 000 Einwohner in «temporären» Unterkünften und weiterhin wird als Folge des Reaktorunfall Grundwasser verseucht. Nach einem beschlossenen Ausstieg aus der Kernkraft vergingen nur etwa zwei Jahre, bis die japanische Regierung ihren Entscheid rückgängig machte und Pläne für neue Atommeiler auf dem Tisch lagen – zu gross scheint die Nachfrage nach «billigem» Strom. Die «NZZ» schreibt passend: «Konsequenzen aus Fukushima, so scheint es, haben andere gezogen: die Schweiz etwa, aber allen voran die deutsche Kanzlerin.» In Deutschland wurden nur wenige Monate später die «Energiewende» und der Ausstieg aus der Kernkraft ausgerufen, und auch in der Schweiz beschlossen Bundesrat und Parlament, mit der Energiestrategie 2050 schrittweise aus der Kernenergie auszusteigen. Versorgungssicherheit? Sollte die Schweiz also ihre stillgelegten Kernkraftwerke durch GuD-Kraftwerke ersetzen, würden diese aufgrund der Marktdynamik im europäischen Strommarkt nur während wenigen Stunden Strom produzieren und folglich kaum wirtschaftlich betrieben werden können. Die Stromnachfrage würde nämlich durch zusätzliche Stromimporte gedeckt werden können, welche billiger am Strommarkt angeboten werden. Technisch und wirtschaftlich könnten alle Schweizer Kernkraftwerke durch Stromimporte aus dem europäischen Ausland ersetzt werden. Es bedarf jedoch genügend Vorlaufzeit, um die Infrastruktur (v.a. Transformatoren und Netze) entsprechend anzupassen. Beim langfristig geplanten Ausstieg aus der Kernenergie wäre diese Planungssicherheit gegeben. Atomausstieg Die neue Energiepolitik des Bundes sieht vor, die fünf Schweizer Kernkraftwerke am Ende ihrer Betriebsdauer (das letzte zwischen 2045 und 2055) stillzulegen und nicht durch neue Kernkraftwerke zu ersetzen. Der Anteil der Kernenergie an der inländischen Stromproduktion beträgt im Durchschnitt 39 Prozent, im Winter bis zu 45 Prozent. Die fünf schweizerischen Kernkraftwerke haben eine Gesamtleistung von 3,2 GW. Wenn schrittweise 39 Prozent der heutigen Stromproduktion wegfällt, stellt sich die Frage, wie diese «Stromlücke» zukünftig gedeckt wird. Die bundesrätliche Energiestrategie 2050 sieht den Bau neuer Grosskraftwerke, genauer sogenannter Gas- und Dampf-Kraftwerke (GuD), vor, um die befürchtete «Stromlücke» zu kompensieren. Diese Strategie funktioniert jedoch nur auf dem Papier, denn in der Realität entscheidet der Strommarkt und nicht die Regierung, welche Kraftwerke zum Einsatz kommen. Um die Stromnachfrage in der Schweiz zu decken, können nämlich auch Kraftwerke im Norden Deutschlands, im Westen Frankreichs oder sogar in Norwegen betrieben werden, da ein gut ausgebautes und leisANZEIGEN Schweiz importiert und exportiert In vielen europäischen Ländern trägt die Kernenergie massgeblich zur Stromversorgung bei. In Frankreich stammt mehr als drei Viertel des Stroms aus Atomkraftwerken. Grafik: zvg. tungsfähiges Stromnetz bereits heute riesige Teile Europas miteinander verbindet. Mit der Schaffung eines europäischen Strombinnenmarktes sind die europäischen Strommärkte miteinander vernetzt. Dies ermöglicht den kosteneffizientesten Einsatz der europäischen Kraftwerke. An den europäischen Strombörsen wird Strom über die Grenzen hinweg gehandelt. Auch die Schweizer Strombranche ist mit ihren Grosskraftwerken dort vertreten und handelt im Minutentakt. So kommt es vor, dass im Winter trotz bilanzieller Stromknappheit in der Schweiz weiterhin Strom ins Ausland exportiert und gleichzeitig umso mehr aus den Nachbarländern importiert wird (siehe Teil 2 dieser Serie «Strommarkt Schweiz»). Teure Gaskraftwerke Der Einsatz der Kraftwerke auf dem Strommarkt erfolgt nach einer Grenzkostenlogik. Das bedeutet, dass Kraftwerke mit niedrigen Grenzkosten (i.d.R. variable Kosten, also Brennstoffkosten zuzüglich laufende Betriebskosten) bevorzugt werden (Merit-Order). Strom aus erneuerbaren Energien geniesst einen Einspeisevorrang und reduziert die Stromnachfrage, welche durch bestehende Kraftwerke gedeckt werden muss (Residuallast). Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik (PV) erreichen regelbare Kraftwerke somit weniger Betriebsstunden und werden teilweise sogar ganz aus dem Markt gedrängt. Zuerst werden Technologien verdrängt, welche hohe Grenzkosten aufweisen. Dies sind insbesondere Kraftwerke, die mit Öl und Gas befeuert werden, folglich auch GuD-Kraftwerke, welche in der Schweiz die Kernkraftwerke ersetzen sollen. Diese Logik gilt im vernetzten europäischen Strommarkt grenzüber- Die Schweiz importiert und exportiert bereits heute sehr viel Strom vom und ins europäische Ausland. Würde die Schweiz ihre Kernkraftwerke nur mit zusätzlichen Stromimporten kompensieren, stiege die Abhängigkeit vom Ausland weiter an. Dies ist nicht weiter verwerflich, wenn man bedenkt, dass auch Erdöl und Erdgas vollumfänglich aus dem Ausland importiert werden. Was es in der Strombranche jedoch braucht, ist eine gemeinsame, länderübergreifende Definition von Versorgungssicherheit, denn zurzeit wird Versorgungssicherheit noch national geregelt und definiert als die Fähigkeit, die Stromnachfrage in jeder einzelnen Stunde im Jahr durch landeseigene Kraftwerke zu decken (auch wenn dies in der Realität nie der Fall ist). Wird weiterhin auf dieser Definition der Versorgungssicherheit beharrt, so kommt die Schweiz nicht drum herum, neue Kraftwerke zu bauen, sobald die alten Kernkraftwerke vom Netz gehen. Da jedoch private Investoren fehlen, müsste wohl der Staat selber in die Bresche springen. 10 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 Laufschuhe schnüren und raus in die Natur Was ist aus den guten Vorsätzen fürs neue Jahr geworden? Mehr Sport, mehr Bewegung? Der Frühling bietet die Chance, sie doch noch umzusetzen. Thomas Hoffmann Die Laufschuhe schnüren, raus in die Natur und los gehts? «Aber bitte langsam», raten die Fachleute. «Lauf sehr locker zwei bis drei Minuten», empfiehlt beispielsweise Christian Zangl auf lauftipps.ch. Dann sollte man zwei bis drei Minuten gehen. «Die Gehpausen zwischendurch entlasten die Gelenke, die Herzfrequenz reduziert sich.» Diesen Ablauf soll man fünfmal wiederholen, das reiche fürs Erste. Damit habe man seinem Körper signalisiert, dass er nächstens mehr leisten soll. Um sein Herz-Kreislauf-System zu trainieren, genüge es, dreimal pro Woche 20 Minuten zu laufen, lautet das gängige Credo der Fitness-Bewegung. Doch muss eine Laufeinheit 20 Minuten dauern, um irgendeinen Nutzen zu haben? Keineswegs, weiss man bei der Fachzeitschrift «Runners World»: «Sogar Einheiten von 10 Minuten Länge können einen positiven Effekt haben. Zwei Einheiten von je 10 Minuten sind fast Der ehemalige Spitzenläufer Markus Ryffel weiss: «Der grösste Anfängerfehler besteht darin, sich bei den ersten Trainingseinheiten zu überfordern.» Foto: zvg. gleich viel wert wie ein einziger 20-Minuten-Lauf.» «Sich gleich bei der ersten Einheit völlig zu verausgaben und auf dem Zahnfleisch anzukommen – das ist der grösste Fehler, den Sie beim Neu- oder Wiedereinstieg ins Laufen machen können», weiss man auf der Homepage von fitforfun.de. «Ihr Körper ist dann tagelang Publireportage Viele Steuererklärungen sind noch nicht fertig ... ... obwohl heute der Stichtag für das Einreichen von Steuererklärungen in Zürich ist! Das weiss niemand so gut wie Norbert Steffen, Steuerberater in Zürich. Um es den Steuerzahlern so leicht wie möglich zu machen, hat er die App «taxfritz» entwickelt, mit der Steuerunterlagen einfach elektronisch zugeschickt werden können – jederzeit, wo immer man ist. Das klappt gut, freut sich Steffen. «taxfritz» ist wie ein Freund, der einen zu gegebener Zeit an die richtigen Belege und Fristen erinnert. Ausserdem hat «taxfritz» sehr nützliche Steuertipps auf Lager. Insgesamt, so sein Fazit, haben die Leute ihre Steuerbelege deutlich früher und vollständig beieinander. Das spart auf allen Seiten Zeit, Nerven und Geld. Nach zehn Tagen erhält der Kunde seine Steuererklärung von den «taxfritz»-Experten und kann sie ans Steueramt weiterleiten. Wer sich schnell bei «taxfritz» meldet, kann einen Verlängerungsantrag stellen. Langt die Zeit denn jetzt noch, um die Steuererklärung einzureichen, oder riskiert man schon Strafgebühren? Nein, beruhigt Steffen, denn wenn man sich jetzt schnell bei «taxfritz» anmeldet, kann noch ein Verlängerungsantrag gestellt werden, der einem Zeit bis Ende Juni gibt. Bis Ende April profitieren die Kunden auch noch vom Einführungsrabatt. zvg. Und wie ist das mit der Datensicherheit, fragt man sich. Da werden ja hochsensible Daten verschickt. Ja, stimmt Steffen zu, das ist ein wichtiger Punkt, auf den bei «taxfritz» grosser Wert gelegt wird. Die Server stehen in der Schweiz- und alle Übertragungen sind TLS-verschlüsselt. (pd.) www.taxfritz.ch nicht zu gebrauchen und die Motivation dahin.» Ähnlich formuliert es der ehemalige Schweizer Laufsportstar Markus Ryffel: «Der grösste Anfängerfehler besteht darin, sich bei den ersten Trainingseinheiten zu überfordern, sodass man dann mit Schaudern an die erlittenen Qualen zurückdenkt. So endet die Laufkarriere, bevor sie richtig begonnen hat.» Das müsse nicht sein. Ryffel gibt folgenden Tipp: «Beenden Sie Ihre Läufe, so lange Sie sich richtig wohlfühlen, auch wenn das anfangs bereits nach ein paar Minuten der Fall ist.» Regelmässig ein bisschen etwas zu tun, sei viel besser als einmal in der Woche das Versäumte nachholen zu wollen. In der Theorie tönt das locker, und bei sonnigem Frühlingswetter lässt sich so ein Lauf auch umsetzen. Aber wenn es zu kalt ist? Oder zu heiss? Oder die Zeit fehlt? Christian Zangl bietet auf lauftipps.ch Motivationshilfen: «Oft wirkt es schon Wunder, wenn du die Trainingstage fix in den Wochenplan aufnimmst oder mit einem Laufpartner, einer Laufpartnerin oder einer Laufgruppe abmachst.» Weitere Informationen: www.lauftipps.ch, www.runnersworld.de, www. fitforfun.de, www.markusryffels.ch. Behinderten-Reisen Publireportage Seit 1992 verschafft der gemeinnützige Verein Behinderten-Reisen Zürich Menschen mit einer Behinderung eines der wichtigsten Güter überhaupt: Mobilität. Ziel ist es, Behinderten zu einer Freiheit und Flexibilität zu verhelfen, die andere als selbstverständlich empfinden. Zu den Kunden von Behinderten-Reisen Zürich zählen Institutionen, Schulen, Heime, Spitäler und Privatpersonen. Im Kanton Zürich gilt der Verein als erster Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen. Er ist in der ganzen Schweiz unterwegs. Er besitzt 21 behindertengerecht umgebaute Fahrzeuge. (pd./pm.) www.vbrz.ch GROMOD Damenmode Grösse 40 – 66 Telefon 043 399 94 71 • Fax 043 399 94 72 MODEAPÉRO Donnerstag, 31. März, und Freitag, 1. April 2016, von 10 bis 20 Uhr Samstag, 2. April 2016 von 10 bis 17 Uhr 8041 Zürich, Leimbachstrasse 56 (beim Bahnhof Leimbach) P vorhanden Öffnungszeiten: Di – Fr 10.00 –13.00 Uhr, 14.00 –18.30 Uhr Do: Abendverkauf bis 20.00 Uhr Samstag, 10.00 –16.00 Uhr, Montag geschlossen Züriberg Nr. 13 31. März 2016 11 12 Züriberg Nr. 13 31. März 2016 Stadt Zürich Nr. 13 31. März 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Spenden mit Freude: Unternehmensberater Christoph Grüebler mit seiner Begleitung Mitsou Steiner; Pelzhändler André Bisang (r.). Elegant: Ann-Katrin Bauknecht-Rauschenbusch, Generalhonorarkonsulin von Nepal. Unterstützen das Hilfswerk von Renata Jacobs: Der mehrfache Oscarpreisträger Artuhr Cohn (l.) und Moderator Kurt Aeschbacher. Spenden für Schulbildung argentinischer Kartonsammler Die gebürtige Zürcherin Renata Jacobs, Witwe des Kaffee- und Schokoladekönigs Klaus J. Jacobs, setzt das Gedankengut ihres verstorbenen Mannes fort. Jacobs Credo lautete: «Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung.» So gründete die Verwaltungsrätin der Jacobs Holding AG das Projekt «Cartoneros y sus Chicos», das zum Ziel hat, den Kindern in den Vorstädten von Buenos Aires eine Perspektive für deren schulische Zukunft zu sichern. «Alle Kinder haben 2015 den Klassenübertritt geschafft», verkündete sie stolz im Club Aura vor fast 400 Gästen (Eintritt: 300 Franken), wo die diesjährige Spendengala stattfand: «Das zeigt, wir sind mit dem Projekt auf dem richtigen Weg.» Ein Unterstützer der ersten Stunde ist der sechsfache Oscarpreisträger und Filmproduzent Arthur Cohn. Bei den von Jenny Dreifuss entworfenen Tieren, die die Cartoneros-Kinder bemalt haben, bot Cohn heftig mit. Auch Unternehmer Beat Curti ersteigerte sich ein Gürteltier für mehrere tausend Franken. Angefeuert von «Auktionator» Peter Blum, fieberte Moderator Kurt Aeschbacher emsig um die Wette. Durch den Abend führte Fernsehmoderatorin Annina Campell. Und Miss Schweiz Lauriane Sallin unterstützte den Auktionator. Kulinarisch und musikalisch stand der Abend im Zeichen von Argentinien. Zahlreiche Freundinnen für den Abend aufgeboten hatte im Vorfeld auch Petra Wolfensberger, die Witwe des verstorbenen Schönheitschirurgen. ANZEIGEN IMMOBILIEN Bald 70-jährig und seit 40 Jahren im Quartier ansässig, muss ich auf den Sommer 2016 meine Wohnung verlassen wegen Gesamtrenovation der Liegenschaft. Wo finde ich, weiblich, naturliebend, eine helle 2-Zimmer-Wohnung (55–60 m²) in der vertrauten Umgebung, die gut erreichbar ist mit dem öffentlichen Verkehr? Danke für jeden Hinweis auf 075 424 12 45. Unterstützer: Bettina und Michael Rümmelein, Präs. Swiss Seaside Foundation. Designerin der Holztiere: Jenny Dreifuss. Blieb nur kurz: Petra Wolfensberger; Staranwalt Thomas Rinderknecht. Die Zürcher Sängerin Lea Der frühere Botschafter in Argentinien, JoLu hat ein Herz für Kin- hannes Matyassy (l.), mit seinem Mann Otoniel Miranda. der. Moderatorin Annina Campell und PR-Unternehmer Michel Pernet (Blofeld Entertainment). 14 Züriberg Nr. 13 31. März 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Zwei auf Umwegen An einem Sommertag erkennt Lauren, dass sich ihr Leben ändern muss. Im Streit schleudert sie eine Vase gegen die Wand – und weiss plötzlich, dass sie ihren Mann nicht mehr liebt. Ryan, den sie auf dem College kennen lernte, der ihr den romantischsten aller Heiratsanträge machte, mit dem sie eine wunderschöne Hochzeit hatte. Nun, elfeinhalb Jahre später, ist von der Liebe nicht mehr viel übrig. Zögerlich stimmt Lauren Ryans Vorschlag zu: Sie trennen sich für ein Jahr auf Probe, um wieder atmen zu können und vielleicht neu zueinanderzufinden. Für Lauren beginnen Monate der Trauer und Wut, aber auch der Aufregung und der grossen Veränderungen... Nach dem Debütroman «Neun Tage und ein Jahr» überzeugt die amerikanische Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin Taylor Jenkins Reid wieder mit einem wundervollen, berührenden Roman voller Leichtigkeit und Humor, der mit eigensinnigen und willensstarken Charakteren aufwartet und uns mit dem schönen Gefühl zurücklässt, dass am Ende alles gut wird. Zwei auf Umwegen. Taylor Jenkins Reid. Diana Verlag. 2015. Alle meine Wünsche Strickwaren, Hosenknöpfe, Baumwoll- und Elastikspitze oder Bänder mit Pailletten – darum dreht sich die Welt in Jocelynes Kurzwarenladen im nordfranzösischen Arras. Ihre ganze Leidenschaft gilt ihrem Internet-Blog übers Sticken, Nähen und Stricken, mit dem sie immer mehr Frauen das Vergnügen des Handarbeitens nahebringt und nebenbei ein Stück Lebensfreude schenkt. Jocelyne ist 47 und verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ein drittes bei der Geburt verloren, was der Ehe einen zeitweiligen Riss gegeben hat. Ihr Mann ist alles andere als ein Märchenprinz, doch Jocelyne liebt ihn trotzdem. Sie ist einfach glücklich mit ihrem bescheidenen Leben. Doch dann spielt sie ein einziges Mal Lotto. Sie füllt einen Lottoschein aus und gewinnt über 18 Millionen ... Grégoire Delacourt wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren und lebt heute mit seiner Familie in Paris. Er erzählt eine durchaus bewegende, an keiner einzigen Stelle aber rührselige Geschichte. Mit diesem Roman ist ihm in Frankreich ein Bestseller gelungen, und dieser erscheint weltweit in verschiedenen Ländern. Alle meine Wünsche. Grégoire Delacourt. Hoffmann und Campe 2013. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 31. März Sonntag, 3. April 17.00–19.00 Vernissage: Luc Joly, Bilder. Ausstellung bis 20. April. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14–18.30 Uhr, Samstag 12–17 Uhr, Fax 044 202 09 63, 079 329 58 56. Keller Galerie, Selnaustrasse 15. 17.00–20.00 Vernissage: Ausstellung «Chris Dennis – neue Arbeiten». Der Künstler ist anwesend. Jedlitschka Gallery, Seefeldstrasse 52. 18.00–21.00 Vernissage: «African tribes», Fotograf Ernst Hegenbarth. Ausstellung bis 20. Mai. Öffnungszeiten: Di–Fr 12–18 Uhr. Galerie le sud, Talacker 35. 19.30 «Writer in Residence» – Tadeusz Dabrowski: Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Edith Piaf – Petite Grande Dame: Hommage an die Königin des Chansons. Abendkasse und Theaterbar eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 New Grass 909: Gabi Caretta (voc, vl), Edo Caretta (voc, g, acc, harm). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 10.30 Öffentliche Stadtführung: Mit Yvonne Höfliger. Ein Frühlingsspaziergang auf den Spuren der Kaffeehäuser in Zürich. Dauer des Rundgangs gegen 2 Stunden. Helmhaushalle. 11.00 Konzert-Matinee: Kulturhaus Helferei (Kapelle), Kirchgasse 13. 11.15 Auf Reisen mit Hofmannsthal und Strauss: Literatur und Musik. Miller’s Studio, Seefeldstrasse 225. Freitag, 1. April 12.30–13.00 Vortrag: Westkap-Südafrika: Wandern auf einsamen Pfaden. Botanischer Garten (grosser Hörsaal), Zollikerstrasse 107. 18.00–19.30 Gespräche: Christian Ratti und Katharina Anna Wieser werden zu formgebenden und formsprengenden Installationen befragt von Pablo Müller (Hochschule Luzern, Autor Kunstbulletin) und Katharina Dunst (SIK-ISEA), Begrüssung Katharina Ammann (SIK-ISEA). SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32. 18.00 Jazzapero: Agathe Blues, Marianne Racine (voc, p), Hansueli Tischhauser (g, voc). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.30 Mireille Zindel – Kreuzfahrt: Lesung und Gespräch. Literaturhaus, Limmatquai 62. 18.00 Konzert: Violine und Cello mit Elisabeth Harringer-Pignat und Xavier Pignat im Duett. Art Station, Hochstrasse 28. 19.30 Konzert: Das trio /// arsis spielt für uns fantastische Werke von Ernst von Dohnanyi, Robert Kahn und Ludwig van Beethoven. Mühlehalde 25. Samstag, 2. April 9.00–12.00 Kinderkleiderbörse: Infos: [email protected]. Wie in den letzten Jahren besteht die Möglichkeit, nicht verkaufte Artikel nach Rumänien zu spenden. Turnhalle Primarschule, Tüffweg 20. 9.30–16.00 Kinder- und Spielzeugbörse: Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36. 10.00–16.00 Infotag Gesundheitsberufe: Details und Anmeldung unter: www.spitalzollikerberg.ch/infotag. Spital Zollikerberg, Trichtenhauserstr. 20. 13.00–17.00 Schlafapnoe-Workshop: Kostenlos. Eine Anmeldung ist nötig. Ansprechperson: Sandra Brülisauer, Leiterin Präventionsprojekte, 044 268 20 22, [email protected]. Alterszentrum Hottingen & Rehalp, Freiestrasse 71. 14.00 Lauschzeit: Geschichten von Janosch. Ab 7 Jahren. Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62. 14.00–17.00 Finissage: Ausstellung Lorenz Spring. Werner Bommer, Kirchgasse 25. 14.15–15.30 Ausstellung: Einführung Klimagarten 2085. Alter Botanischer Garten, Pelikanstr 40. 15.00 Konzert Flüchtlingschor «S’isch äben e Mönsch»: Hauptbahnhof Zürich (Halle), Bahnhofplatz. Montag, 4. April 18.00 «Mit Donnerkeil und Liebespfeil»: Die Harfenistin Una Prelle begleitet bei dieser Erstaufführung an der klassischen Harfe, der Metallsaitenharfe und am Donnerkeil. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 19.30 Salon Swips – Bücher im Gespräch: Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62. Dienstag, 5. April Mittwoch, 6. April 17.30–20.30 Vernissage: «Rencontre Begegnung». Marlène Kohenof. Apéro: 6. April, 14.30–18.00 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. Donnerstag, 7. April 14.00 Informationsveranstaltung: «Die Mühlehalde stellt sich vor». Wohnheim Mühlehalde, Witikonerstrasse 100. 19.30 Friedrich Glauser – Ce n’est pas très beau: Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 «Peter’s Playstation», feat. Andy Scherrer: Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Freitag, 8. April 17.00–20.00 Vernissage: «Les dessins de Gottfried Honegger». Ausstellung bis 30. April. Öffnungs- zeiten: Mi–Fr 14–18.30 Uhr, Sa 12–16 Uhr oder auf Anfrage. Galerie Römerapotheke, Rämistr. 18. 20.30–23.59 Let’s Dance – Disco: Party mit DJ Guy und 60er- bis 90er-Party-Sounds, Getränken, Snacks, Gesprächen und Schummerlicht. Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Samstag, 9. April 16.00–16.45 SamstagsVesper: Die SamstagsVesper entfällt während der Ferien im Februar, August und Oktober. Grossmünster, Zwingliplatz. Montag, 11. April 19.00 «Teppich» mit Tim Krohn und Pia Troxler: Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62. Dienstag, 12. April 12.15 Tim Krohn – 777 menschliche Regungen: Literaturhaus (Debattierzimmer), Limmatquai 62. 12.30–13.00 Vortrag: Zur Geschichte der Photosynthese. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 18.00 Jazzapero: Legrand & le Grand Nord. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 18.00 Referat: Angela Schiffhauer MA, Universität Freiburg, Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters. SIK-ISEA, Zollikerstrasse 32. Mittwoch, 13. April 20.00 Loriot. Der Theaterabend: Sketches mit Sabina Schneebeli, Rachel Matter, Andreas Matti, Rolf Sommer und Benedict Freitag. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Donnerstag, 14. April 17.00–22.00 Weindegustation: Kornsilo, Seefeldstrasse 231. 17.30 Entdeckungsreise in die Bibliothek: Führung. Literaturhaus, Limmatquai 62. 17.30–20.30 Vernissage: Jörg Döring & Foxx Galerie – The End. Foxx Galerie, Rindermarkt 13. 18.00–19.00 Abendführung: Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 19.00 «Seefeldstubete mit Thomi Erb»: Unterschiedlichste Bands & MusikerInnen aus der ganzen Schweiz treffen sich zur Folk- und Worldmusic-Session in wechselnden Besetzungen. Eintritt frei, Kollekte. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 20.00 Buchpremiere: Charles Lewinsky: «Andersen». Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 16. April 14.00–17.00 Kinder-Workshop: Fanartikel basteln 1: Do it yourself: Buttons, Fahnen, Kleber, Schablonen. Geschäftsstelle FC Zürich, Werdstrasse 21. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Im Quartiertreff Hirslanden bietet eine Lesung auch Gesang Eine Achtzigjährige liest aus ihrem biografischen Buch. Dazu singt ein Quartett a cappella. Margrit Näpfer Rohrer präsentiert ihr neues Buch am Sonntag, 3. April, im Quartiertreff Hirslanden. Um 16 Uhr erzählt sie in ihrer Lesung aus ihrem frisch-fröhlichen, spannenden und bisweilen auch tragisch bewegten Leben. In Zürich als Älteste von sechs Kindern aufgewachsen, lernte sie bereits früh, das Beste aus allem zu machen, was das Leben ihr bot. Herzenswunsch erfüllt Die ehemalige Leiterin der Bibliothek Zollikerberg hat sich mit ihrem Buch «80 Jahre Margrit – bebilderte biographische Gedanken» zu ihrem 80. Geburtstag einen Herzenswunsch erfüllt. Sich mit der eigenen Biografie zu beschäftigen, kostet Mut und Kraft und ist doch auch ein grosses Geschenk an sich selber und an alle, die das Buch lesen. Die Lesung wird vom swingenden Gesang des Bündner A-cappella- Tritt im Quartiertreff Hirslanden auf: Das Bündner A-cappella-Quartett «Jazz’n’so» umrahmt die Lesung musikalisch. Foto: zvg. Quartetts Jazz’n’so mit Christine Keller, Cordelia Kipfmüller-Berchtold, Christoph Nänni und Caspar Bamert umrahmt. Sie besingen mit Liedern aus aller Welt die wichtigsten Etappen von Margrits Leben. Nach dem Anlass sind alle Künstler in der Cafeteria für einen persönlichen Austausch anzutreffen. Vor und nach dem Anlass bietet die Cafeteria die Sonntags-Specials. «Kreativ im Alter» ist der Titel des Anlasses am Donnerstag, 14. April, im Ortsmuseum Zollikon. Im Rahmen der Ausstellung zum Thema «Altern – über das Älterwerden für Jung und Alt» und in Zusammenarbeit mit dem Frauenverein Zollikon schenkt Margrit Näpfer Rohrer im Gespräch mit der Journalistin Dominique Bühler Einblicke in ihr biografisches Schreiben. (kwi.) Lesung mit Gesang, Quartiertreff Hirslanden, Forchstr. 248, So, 3. April, um 16 Uhr, Eintritt frei, Kollekte, www.qth.ch. «Kreativ im Alter», Ortsmuseum Zollikon, Do, 14. April, 15 Uhr. GEMEINSCHAFTSZENTREN GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre, von Fachperson begleitet. Frühstück für die ganze Familie: Mi, 6. April, 9 bis 11.30 Uhr. Anmelden bis 12 Uhr am Vortag. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 E·Mail [email protected] wMusigznacht: Mi, 6. April, Essen ab 19 Uhr, Konzert ab 20.15 Uhr. Quartier-Mittagstisch: jeden Mittwoch 12 bis 13 Uhr (ausser Schulferien). Wähen-Zmittag: donnerstags 11.45 bis 13 Uhr (ausser Schulferien). GZ Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch Krims-Krams-Werkstatt: Mi, 6. April, 14 bis 17 Uhr. Menu 1 mit Beilage: Do, 7. April, 19.30 Uhr. Anmelden: 044 251 42 59. Öffnungszeiten Pflegiraum: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr. GZ Witikon Quartiertreff Hirslanden Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Telefon 044 422 75 61 Fax 044 422 75 59 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch/18 Brunch für Neuzugezogene: Sa, 9. April, ab 10.30 Uhr. Kindercoiffeuse: Di, 12. April, 13.30 bis 17.15 Uhr. Voranmeldung im GZ nötig. In und um Berlin auf dem Wasser: Mi, 13. April, 14 bis ca. 15.45 Uhr. Bildervortrag. Forchstr. 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 www.qth.ch Lesung mit Gesang: So, 3. 4., 14 Uhr. Familienbruch: So, 10. April, 10 Uhr, mit Kinderbetreuung ab 11 Uhr (ab 4 Jahren). Ameldung bis Fr, 8. April unter 079 597 87 00. Sonntagnachmitags Milonga: 10. April, 14 Uhr im Treff. Quartiertreff Fluntern GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Telefon/Fax 044 251 02 29 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch/8 Benefizveranstaltung: So, 3. April, ab 15 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Vorschau: Let's Dance: Fr, 8. April, 20.30 bis 24 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestrsse 54. Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 Mail [email protected] www.lokal-fluntern.ch Mütter- und Väterberatung: Di, 5. April, 10 bis 12 Uhr. Strick-/Flickbar: Di, 5. April, 20 bis 22 Uhr. Backwerkstatt für Schulkinder: Mi, 6. April, 15 bis 17.30 Uhr. Bastellabor für Schulkinder: Fr, 8. April, 15 bis 17.30 Uhr. ANZEIGEN Memphis-Garage lädt ein Das Kia-Center Dübendorf, die Memphis-Garage, lädt von Freitag, 1., bis Sonntag, 3. April, jeweils von 10 bis 17 Uhr alle Interessierten zu ihrer ersten Frühlingsausstellung ein. Die Autoschau hat einen Star: Der beliebteste Kompakt-SUV Europas, der Kia New Sportage präsentiert sich innen und aussen in einem dynamischen Design. Komfort vom Feinsten und viele technische Highlights (Totwinkelassistent, automatische Parkhilfe, autonomer Notbremsassistent usw.) machen es leicht, sich in diesem Auto wie zu Hause zu fühlen. Natürlich gibt es am ersten Aprilwochenende Der neue Kia Sportage. Publireportage Foto: zvg. auch noch viele andere, attraktive Modelle in der Memphis-Garage zu sehen. (pd.) Memphis-Garage, Kia- und Toyota-Fachgarage, Gärtnerstrasse 5, 8600 Dübendorf. Mehr Infos: www.memphisgarage.ch. Nr. 13 31. März 2016 15 16 Züriberg Nr. 13 31. März 2016 L E T Z TE S E I TE Schüler finden wenig Abfall am Adlisberg Kein verrostetes Velo, keine illegal entsorgte Waschmaschine: Der Wald auf dem Adlisberg ist zu sauber – zumindest für den Geschmack einer Klasse aus dem Kreis 4. Der gesammelte Abfall beim Waldputz sank im Vergleich zu 2015 um rund 58 Prozent. Pascal Wiederkehr «Ein halbes Velo, das wäre toll», meinte eine Viertklässlerin begeistert und fügte hinzu: «Ich habe mal eines im Wald gefunden, als ich mit meiner Mutter spazieren war.» Es herrschte ein regelrechter Wettkampf unter den Schülerinnen und Schülern im Wald auf dem Adlisberg ausgebrochen. In Zweiergruppen hatten sich die Schüler aus dem Schulhaus Hohl im Quartier Aussersihl zusammengetan um ihre Klassenkameraden am Waldputztag von Grün Stadt Zürich auszustechen. Dabei fand gar kein eigentlicher Wettkampf statt und es gab auch keinen Preis für den grössten Abfallberg. Immer weniger Abfall «Ein Velo gehört nicht zur natürlichen Umgebung im Wald», erklärte eine andere Schülerin auf Nachfrage – es ging also nicht nur um einen spektakulären Fund. Es wäre am Adlisberg, im Wald oberhalb der Dolderbahn Bergstation, auch schwierig gewesen, einen solchen zu machen. Nur selten finde man noch die grossen Abfallmengen, erklärte Cornelia Giger, Leiterin der Naturschulen. Doch das sei das eigentliche Ziel des Kleinkram: Die Schülerinnen fanden viel Papier und Plastik. Beatrice und Samal zeigen stolz ihren gesammelten Abfall. Aktionstags, der seit 1995 durchgeführt wird: «Der Putztag reicht gewöhnlich, damit der Wald sauber bleibt.» Es sei eine sinnvolle Sensibilisierung der Schüler. Zudem werde der ganze Stadtwald gesäubert. In einigen Gebieten werde mehr Abfall gefunden. Bei der Klasse war deshalb eine gewisse Enttäuschung spürbar. Laut dem Klassenlehrer Christoph Keller sei es trotzdem «ein interessantes Erlebnis», auch wenn es im Kreis 4 (ohne Wald) «viel mehr Abfall gibt». Für diesen ist aber nicht Grün Stadt Zürich, sondern Entsorgung + Recycling Zürich zuständig. Mehr Abfall würde man indes wohl im Frühling oder Sommer finden, wenn die Grillstellen wieder rege benutzt werden. Damit die Natur im Wald aber ungestört spriessen kann, findet der Waldputz zwischen Schneeschmelze und vor dem Austreiben der Bodenvegetation statt. Rohith und Jesper hatten zwischendurch eine Pause nötig. Drei junge Musiker zeigen Anfang April im Theater Stok mit dem Zeitfestival 2016 verschiedene Blickwinkel der Zeit. Mit Uraufführungen, Improvisationen und Kinderkonzerte ist vieles dabei. Pauline Broccard F: zvg. Kinderkleiderbörse expandiert Pauline Broccard Vor sechs Jahren haben zwei Mütter entschieden, eine Kinderkleiderbörse zu organisieren. «Im Quartier Hottingen gibt es keinen Ort, an dem man – ohne gleich 60 Prozent des Erwerbs abzugeben – Kindersachen verkaufen kann», stellt Iris Zenegaglia fest. Die beiden Mütter haben offenbar den Nerv im Quartier getroffen: Jahr für Jahr ergab sich ein grösseres Interesse. Der Standort musste wegen des grossen Anklangs aus Platzgründen nun sogar gewechselt werden. Ebenso ändert sich das Veranstaltungsprozedere: Die Kinderkleiderbörse findet nur noch am Samstag statt In den letzten Jahren hätten die Stände Insgesamt nahmen dieses Jahr 1225 Schüler aus 60 Klassen der Mittelstufe teil. Gemeinsam wurden rund 1,1 Tonnen Abfall im Zürcher Wald gesammelt – somit 700 Kilogramm weniger als noch 2015 (1,8 Tonnen). Ein deutlicher Rückgang der Abfallmenge um etwa 58 Prozent. Fotos: pw. Zeitfestival belebt Theater Stok Viele Kleider, aber auch Spielsachen gibt es am 2. April zu kaufen. Die Kinderkleiderbörse zieht immer mehr Verkäufer und Besucher an und findet deshalb neu im Hottinger Kirchgemeindehaus statt. Cornelia Giger mit einem Fund. am Sonntag weniger gut verkauft, wie am Vortag. «Unsere Kleiderbörse wird nun professioneller», freut sich Zenegaglia. Neu werde auch ein Cateringstand betrieben: Crêpes, Hotdogs, Sandwiches und mehr werden angeboten. Am Ende des Tages können unverkaufte Artikel an das Kinderheim «Segel der Hoffnung» in Slovjansk (Ostukraine) gespendet werden. An der Kinderkleiderbörse vom 2. April gibt es alle Dinge, die man für Kinder benötigt, zu kaufen. Vor allem Kleider, jedoch auch eine Vielzahl an Spielsachen, Badewannen, Kinderwagen usw. Und so funktioniert es: Interessierte können einen Tisch mieten und so einen Stand einrichten. Die Standbetreiber können selber über ihr Angebot und die jeweiligen Preise bestimmen. Für Kinder ist eine Spielecke vorgesehen. Samstag, 2. April, von 9.30 bis 16 Uhr. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36, 8032 Zürich. Tramhaltestelle Römerhof. Infos: [email protected]. Festivalteam hauptsächlich aus Freunden, Mitstudenten und Dozenten der Zürcher Hochschule der Künste zusammensetzt. Während des Festivals würden verschiedene Zeitaspekte angesprochen, und an jedem Abend würde ein anderer Zeitgedanke aufgeworfen. «Beispielsweise Live-Elektromusik-Improvisationen, bei denen Bestehendes aufgenommen und weiterverarbeitet wird», wie Bäsecke beschreibt. Oder eine Balkangruppe, die Musik aus einer Es ist das erste gemeinsame Projekt der Musiker Sophia Rieth, Dennis Bäsecke-Beltrametti und Jonas Ehrler. Das Dreierteam will mit seiner Konzeption einen Raum schaffen für Austausch und Kreation, rund um das Thema Zeit. «Zeit ist für jede Altersklasse präsent», erzählt Sophia Rieth. In der heutigen Rushhour-Gesellschaft sei es interessant, die Zeit zu definieren und das Phänomen der «Quality Time» und «Quantity Time» zu beobachten. Jeder habe eine individuelle Vorstellung. Dabei ein wichtiger Faktor für die Initianten: Ohne Zeit könne Musik nicht existieren. Kinderkonzert am Sonntag Am Freitag kommen Improvisatoren und gestalten ein gemeinsames Konzert. Zum Abschluss wird am Sonntag ein Kinderkonzert aufgeführt: eine musikalische Inszenierung des Buchs «Momo». Überraschenderweise habe diese Veranstaltung grossen Anklang auch bei Erwachsenen gefunden – dies sei dem Vorverkauf anzumerken. Im Theater Stok wurden, das Festival ergänzend, einige Installationen aufgebaut, die das Gespräch unter den Besuchern anregen sollen. «Es gibt keinen Grund, dass die klassische Musik ausstirbt. Wir bieten einen neuen Zugang, und die Zeit eröffnet ihrerseits ein Interessensfenster. Es endet nicht, wenn das Konzert zu Ende ist», meint Musikerin Rieth. Für das Festival sind jeweils Einzelltickets oder Festivalpässe für die ganze Woche zu kaufen. «Nimm dir Zeit für Zeit!» Ausgefallenes Programm Die drei Organisatoren kommen aus der klassischen Musik. Jedoch betonen sie, nicht nur der Klassik anzugehören. Variationen aus Jazz, afrikanischer Musik und Heavy Metal hätten sie ebenfalls ausprobiert. Dementsprechend variiert der Festivalinhalt. Der Ausgangspunkt des Projekts sei das Konzertprogramm «Aus der Zeit gefallen» von Sophia Rieth gewesen. Es behandle das Thema des Gefühls der Zeitlosigkeit. Dennis Bäsecke erklärt, dass sich das anderer in ihre eigene Zeit transportiere, «Altbekanntes in neuem Gewand», so Rieth. Nicht nur Musik, sondern auch eine Podiumsdiskussion mit Experten aus verschiedenen Fachbereichen zum Thema Zeit wird am Festival stattfinden. Am Donnerstagabend, 7. April, finden gleich vier Uraufführungen statt, die speziell für das Festival kreiert wurden. Darunter ist Bäseckes Liederabend «Die Winterreise», bei dem er das Thema der «Diskontinuität und den Bruch des Liederzyklus anhand von Hindernissen» aufrollt. Sie thematisieren die Zeit: Sophia Rieth mit ihrer Bassblockflöte und Dennis Bäsecke-Beltrametti vor dem Theater Stok. F: Pauline Broccard Zeitfestival von Dienstag, 5., bis Sonntag, 10. April, im Theater Stock, Hirschengraben 42, 8001 Zürich. Mehr Infos: Tel. 077 422 54 01 oder www.zeitfestival.ch.
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