Schüpfheim bleibt Befreiungsschlag verwehrt

Schüpfheim bleibt Befreiungsschlag verwehrt
Im Auswärtsspiel gegen den Hildisrieder Sportverein muss das Team von Franz
Gaisberger eine empfindliche Niederlage einstecken. Nach ausgeglichenem Spiel zu
Beginn wurden die Schüpfheimer nach und nach stärker. Leider wurde den Gästen
durch einen ungerechtfertigten Platzverweis gegen Kapitän Haas nach einer halben
Stunde etwas der Wind aus den Segeln genommen. Die nummerische Unterzahl wog
schlussendlich zu schwer, so dass Hildisrieden zu einem wichtigen Heimsieg im Kampf
um den Klassenerhalt kam.
Schüpfheim durch fragwürdigen Platzverweis gebremst
Bei frühlingshaften Temperaturen ging es gleich zu Beginn der Partie mit viel Engagement auf
beiden Seiten zur Sache und kein Team war sich zu Schade auch mal das lange Bein
auszufahren, daher war die Anfangsphase gespickt mit Fouls. Bis zur zehnten Minute konnte
sich noch keines der beiden Teams ernsthaft gefährlich vor dem gegnerischen Tor zeigen.
Dies änderte sich aber in der 12.Minute als Hildisrieden zu einem Distanzschuss aus rund 18
Metern kam. Schöpfer gelang es das Leder zu parieren. In der Folge wollte Schmid seinem
Torhüter zur Hilfe eilen, doch im dümmsten Moment glitt er auf dem tiefen Grün aus, so dass
der Ball beim Heimteam blieb und kurz drauf im Netz hinter Schöpfer zum 1:0 zappelte.
Schüpfheim wirkte nach dem Rückstand keineswegs geschockt und spielte weiter ihr Spiel.
Diese Geduld sollte sich schon drei Minuten später bezahlt machen, als sich Schüpfheim auf
dem linken Flügel mit Tellenbach durchsetzen konnte und dessen etwas weit geratene Flanke
erreichte Adam Graf im Rückraum des Sechszehners. Dieser erkannte die Situation
blitzschnell und schob den Ball in die entfernte Torecke zum 1:1 Ausgleich. Nach hektischem
Beginn flachte die Partie nun ein wenig ab, doch Schüpfheim versuchte nun das Zepter in die
Hand zu nehmen und den Führungstreffer zu suchen. Doch trotz grösserem Ballbesitz gelang
es den Gästen aus dem Entlebuch nicht zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Im Gegenteil
nach etwas mehr als einer halben Stunde ereignete sich wohl die spielentscheidende Szene
auf dem Bogenhüsli. N ach einem dummen Ballverlust in der Offensive startete Hildisrieden
mit einem weiten Zuspiel auf Ineichen den Konter, doch dieser wurde rund 25 Meter vor dem
Tor regelwidrig gestoppt. Schnell kam es zu einer Rudelbildung, weil das Heimteam eine
Notbremse gesehen haben wollte. Immer heftiger wurde diskutiert und vom Heimteam
herumgeschubst, so dass Kapitän Haas ohne Absicht den am Boden liegenden Ineichen mit
dem Fuss tuschierte. Es folgte der grosse Auftritt von Ineichen, welcher mit seiner
hollywoodmässigen Inszenierung den Unparteiischen wohl so beeinflussen konnte, dass
dieser Haas den roten Karton zeigte. Ein krasser Fehlentscheid, zumal Ineichen mit seiner
Wortwahl nach der Aktion auch den Platzverweis verdient hätte, doch der Schiedsrichter liess
bei ihm im Gegensatz zu Schüpfheims Kapitän Gnade walten und zeigte nur gelb. Noch viel
erstaunlicher war, dass der Foulverursacher ohne Verwarnung davon kam. In der Folge
versuchte Schüpfheim auch zu zehnt munter nach vorne zu Spielen und sein Glück im Angriff
zu suchen, doch Hildisrieden bestrafte Schüpfheim noch vor der Pause in der 42.Minute mit
dem neuerlichen Führungstreffer. Erneut war es ein weites Zuspiel, welches von Nathan Graf
unglücklich zu einem Hildisrieder Spieler verlängert wurde, dieser umkurvte den
herauseilenden Schöpfer und schob gekonnt zum 2:1 ein. Bis zum Pausenpfiff des
Schiedsrichters blieben weiter Ereignisse leider aus und Schüpfheim ging mit einem knappen
Rückstand in die Katakomben des Bogenhüsli’s.
Hildisrieden nutzt die nummerische Überzahl
Schüpfheim war sich aufgrund der ersten 45 Minuten bewusst, dass hier auch zu zehnt etwas
zu holen war und genau so kam man aus der Kabine. Frech versuchte man weiterhin nach
vorne zu spielen, ohne dass man die Defensive unnötig schon frühzeitig entblössen wollte.
Man versuchte erneut zurück ins Spiel zu kommen und in der 55.Minute erlöste Manuel
Emmenegger die Equipe vom Moosmättili mit dem neuerlichen Ausgleich zum 2:2. Nach
einem Freistoss wurde er im wahrsten Sinne des Wortes abgeschossen und der Ball landete
unter frenetischem Jubel der mitgereisten Fans im Netz. Nun war wieder alles offen, doch
konnte man dem Team aus Schüpfheim ansehen, dass das Spiel auf dem tiefen Terrain mit
einem Mann weniger viel Kraft gekostet hat, denn nach einer Stunde konnte man sich oft nur
noch mit einem taktischen Foul vor Torgefahr bewahren. Eines dieser Foulspiele war dann der
Auslöser zur erneuten HSV Führung in der 66.Minute. Frischkopf zirkelte den Ball von
halblinks auf den zweiten Pfosten, wo Freund und Feind am Ball vorbeiflog und hinter dem
verdutzen Torwart Schüpfheims zum 3:2 einschlug. Dieser machte bei diesem Gegentreffer
nicht die beste Figur, denn er hätte wohl herauslaufen müssen und ihn Pflücken, obwohl viel
Verkehr im Strafraum herrschte. Der dritte Rückstand an diesem Abend konnte Schüpfheim in
der Folge nicht mehr weg machen. Man war zwar bemüht und versuchte noch einmal alles
doch es gelang dem Gast kein weiteres Tor mehr, obwohl man noch zu einer hochkarätigen
Chance durch Manuel Emmenegger kam, welcher das Zuspiel von der linken Seiten aus rund
10 Meter über die Querlatte bugsierte. So kam es wie es in solchen Fällen meistens kommt,
Schüpfheim entblösste die Defensive mehr und mehr und wurde in der 83.Minute nach einem
Konter dafür bestraft. Der alleine aufs Tor ziehende Hildisrieder behielt die Nerven und liess
Schöpfer mit seinem Heber keine Abwehrchance. Schüpfheim blieb hartnäckig aber ein
Torerfolg sollte an diesem Abend nicht mehr dazukommen, so war nach etwas mehr als 90
Minuten Schluss mit der Erkenntnis, dass die Szene welche zur roten Karte führte einen
spielentscheidenden Charakter eingenommen hat.
Aufopfernd gekämpft, leider nichts gewonnen
Schüpfheim kann man nicht vorwerfen, dass es am Einsatz gemangelt hätte. Auch nach dem
sehr umstrittenen und mehr als fragwürdigen Platzverweis hat man mit einem Mann weniger
an den Sieg geglaubt und ist mit Herzblut und viel Engagement aufgetreten. Massgeblichen
Anteil an der Niederlage hatte zum einen sicherlich der Schiedsrichter und zum anderen gab
es in der Defensive der eine oder andere Leistungsträger, welcher wohl auf dem Bogenhüsli
nicht den besten Abend erwischt hatte, wie beispielsweise Schüpfheims Schlussmann
Schöpfer. Nichts desto trotz hat sich an der Tabellensituation nichts verändert und am
kommenden Samstag hat man im Derby gegen den Nachbarn aus Entlebuch die Möglichkeit,
sein Punktekonto aufzustocken. Doppelt bitter, dass in dieser Partie Schüpfheim aufgrund von
Spielsperren auf Kapitän Haas und Innenverteidiger Nathan Graf verzichten muss.
Matchtelegramm
Spielort: Raiffeisen-Arena Bogenhüsli , 80 Zuschauer
Tore: 12. Niederberger 1:0; 15. Adam Graf 1:1; 42. Emmenegger 2:1; 55. Manuel
Emmenegger 2:2; 66. Frischkopf 3:2; 83. Wicki 4:2
Schüpfheim
Patrick Schöpfer, Jonas Setz, Lili Kqira, Nathan Graf, Dario Schmid, Aaron Haas, Silvan
Furrer ( 65.Tobias Kaufmann ), Christian Haas ( 81. Marco Zemp ),
Michael Tellenbach ( 70. Reto Müller ), Manuel Emmenegger, Adam Graf
Hildisrieden
Raymond Wicki, Silvan Ineichen ( 49.Alves ), James Ineichen, Baumgartner, Adrian Ineichen,
Frischkopf ( 84.Achermann ), Lang, Emmenegger ( 68.Bucher ), Marcell Wicki, Niederberger,
Aebischer
Bemerkung:
32.Minute, Platzverweis Aaron Haas ( FC Schüpfheim )