Von der Weltlage glatt überrollt Kommandowechsel beim ABC

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Badische Neueste Nachrichten | Bruchsaler Rundschau | BRUCHSAL | 11.07.2015
Von der Weltlage glatt überrollt
Kommandowechsel beim ABC-Abwehrbataillon 750 „Baden“
DIE TRUPPENFAHNE gibt Oberstleutnant Dirk Veeck beim Kommandowechsel auf dem Bruchsaler
Eichelberg an Oberst Henry Neumann zurück. Links vorne Veecks Nachfolger, Oberstleutnant im
Generalstab Andreas Winter. Foto: Heintzen
„Einsatzbereitschaft der Soldaten beispiellos“
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Huber
Bruchsal. Kommandowechsel auf dem Bruchsaler Eichelberg: Mit einem militärischen Zeremoniell
vor zahlreichen Gästen und angetretener Einheit übergab am Donnerstagsabend Oberstleutnant Dirk
Veeck das Kommando über das ABC-Abwehr-Bataillon 750 „Baden“ an seinen Nachfolger
Oberstleutnant im Generalstab Andreas Winter. Veeck hatte den Verband seit April 2013 mit großem
Erfolg geführt und wechselt nun als Verbindungsoffizier an die ABC-Abwehrschule der U. S. Army
nach Fort Leonard Wood in Missouri.
Oberstleutnant Andreas Winter trat 1994 in Höxter in die Bundeswehr ein, diente als Zugführer beim
ABC-Abwehrbataillon in Prenzlau, studierte Bauingenieurwesen an der Bundeswehr-Universität in
München, war Kompaniechef in Albersdorf, und absolvierte den deutschen Generalstabslehrgang in
Hamburg sowie den amerikanischen in Fort Leavenworth. Oberst Henry Neumann, Kommandeur des
ABC-Abwehr-Kommandos der Bundeswehr auf dem Bruchsaler Eichelberg, verwies in seiner
Ansprache auf die enorme Einsatzerfahrung von Oberstleutnant Winter bei Auslandseinsätzen: So
war Winter vier Monate als Zugführer bei ISAF in Afghanistan sowie als Kompaniechef für ebenfalls
vier Monate bei KFOR im Kosovo im Einsatz. Dazwischen war Andreas Winter beim
Heeresführungskommando Koblenz und im Kommando Heer in Strausberg tätig. Zuletzt – bis Juni
2015 – wirkte er als strategischer Berater in Kabul/Afghanistan im Rahmen des Nato-Einsatzes
„Resolute Support“.
Der scheidende Kommandeur wie auch Oberst Neumann erinnerten in ihren Ansprachen an die
dramatischen Entwicklungen der vergangenen beiden Jahre in der Welt. So war 2013 die Entwicklung
der sicherheitspolitischen Lage, wie wir sie 2014 und 2015 erlebt haben, nicht voraussehbar. Für das
Bruchsaler ABC-Abwehrbataillon waren insbesondere der erste Einsatz von Sarin-Kampfstoff im
August 2013 in Syrien, die Ebola-Epidemie in Afrika und hauptsächlich die russische Intervention auf
der Krim und in der Ostukraine von erheblicher Bedeutung. Denn zahlreiche Anforderungen der ABCSpezialkräfte führten den Bruchsaler Verband dadurch an seine Leistungsgrenze, hieß es.
„Viele unserer Soldaten waren zwischen drei und vier Monaten außerhalb des Standortes Bruchsal
bei Ausbildung oder Übungen gebunden. In den letzten zweieinhalb Jahren haben Soldaten des
Verbandes Einsätze, Übungen und Ausbildungen in neun verschiedenen Ländern bestritten“, sagte
Oberstleutnant Veeck. Der scheidende Kommandeur dankte seinen Soldaten von Herzen für die
Opferbereitschaft, die Motivation und den für sie belastenden Einsatz, der aller Ehren wert und
beispiellos sei. Kurz und schmerzlos fiel sein Abschied aus. Dirk Veeck salutierte vor seinem Verband
und sagte: „Melde mich ab“.