Abegglen: Zombies gestoppt. Ressourcen zielführend alloziert. Strategische Ziele erreicht. Ankommen! Haben Sie Angst vor Zombies? Hoffentlich! Denn ZombieInitiativen binden unnötig Ressourcen und verhindern, dass diese anderswo mit grösserem Nutzen eingesetzt werden. Dabei wäre die Bekämpfung relativ einfach. Es braucht in erster Linie Transparenz, den Mut 'Stopp' zu sagen – und vielleicht etwas Champagner. Wo Zombies herrschen … Als Zombies werden allgemein von den Toten auferstandene und zum Leben erweckte Wesen bezeichnet. Solche 'Untote' finden sich im Alltag viele. Von einzelnen Produkten über Teams bis hin zu ganzen Unternehmen gibt es Dinge, die mit grossem Ressourceneinsatz (und vielfach hohen Subventionen) künstlich am Leben erhalten werden. In Bezug auf strategische Initiativen verstehen wir darunter Ideen und Projekte in einem Unternehmen, die über längere Zeit Ressourcen beanspruchen ohne Aussicht auf Erfolg. Sie werden aufrechterhalten, weil sie schon immer da waren, weil sich einzelne Personen mit vollem Engagement dafür einsetzen oder einfach weil noch gar niemand verstanden hat, dass es eigentlich Zombie-Projekte sind. Unsere Erfahrung bei Abegglen zeigt, dass es in Unternehmen häufig nicht an Projekten und Ideen mangelt. Bei einer entsprechenden Auslegeordnung stossen wir oft auf eine lange Liste an (möglichen) Initiativen, an denen – oft seit Jahren – mit mehr oder weniger grossem Einsatz gearbeitet wird. Gleichzeitig befähigen wir viele unserer Kunden, innovative Ideen überall im Unternehmen entstehen zu lassen. Davon haben wir an verschiedener Stelle berichtet, zum Beispiel in Zusammenhang mit der Adobe Kickbox. Diese eröffnet neue Innovationspotenziale, die mit herkömmlichen Ansätzen nicht ausgeschöpft werden. … braucht es eine wirksame Bekämpfung Damit dieser Prozess nicht uferlos wird und am Schluss überall im Unternehmen ZombieInitiativen vorhanden sind, müssen Ideen und Projekte auch abgebrochen werden. Es braucht periodisch eine Überprüfung und Bereinigung des Initiativen-Portfolios. Wir bei Abegglen unterstützen unsere Kunden gezielt in diesem Prozess mit unserem Initiativen-Portfolio Management. In einem pragmatischen Prozess bespricht das Führungsteam periodisch die einzelnen Initiativen sowie das Initiativen-Portfolio als Gesamtheit aller strategischen Initiativen. Um in Bezug auf die Initiativen die richtigen Schlüsse zu ziehen und Zombie-Initiativen rechtzeitig zu identifizieren resp. zu unterbinden, befähigen wir unsere Kunden zur Einhaltung der folgenden Grundsätze 1. Initiativen eng takten und rasch entwickeln: Gerade neue Ideen sind bei ihrer Entwicklung und Umsetzung mit grossen Unsicherheiten behaftet. Sie beruhen immer auf gewissen Annahmen, z.B. in Bezug auf Kundenbedürfnisse, Entwicklungszeit, Ertragsstruktur und ähnliches mehr. Solche Annahmen sollen strukturiert und der Grad an Unsicherheit pro Annahme bewertet werden. Auf dieser Basis können die einzelnen Annahmen früh und in kleinen Schritten getestet werden mit dem Ziel, rasch zusätzliche Erkenntnisse für die Initiative zu gewinnen (siehe auch unsere Methodik 'GRIND') 2. Checkpoints zu Initiativen festlegen: In einem zielführenden Vorgehen werden zu diesen Annahmen zu Projektbeginn sogenannte 'Checkpoints' definiert. Ein Checkpoint ist ein Meilenstein in einer Initiative, mit dessen Erreichen eine oder mehrere Annahmen geprüft sein sollen. Pro Checkpoint werden die Kosten für das Erreichen desselben geschätzt. Beispiele solcher Checkpoints sind ‒ Mit dem Checkpoint 'Marktstudie' zu CHF 3'000 werden Annahmen zu Marktgrösse in einer bestimmen Region oder Kundensegmente überprüft ‒ Mit dem Checkpoint 'Prototyp' zu CHF 10'000 werden Annahmen zu Nutzungsverhalten und Bedürfnissen der Zielgruppe überprüft Solche Checkpoints erlauben es, transparent den Fortschritt zu überprüfen. Sie dienen damit als relevante Kennzahl zur Entwicklung einer Initiative. Während etablierte Initiativen zum Beispiel nach Gewinn, Kosten oder Produktivität beurteilt werden können, sind solche Kennzahlen für neue, unsichere Initiativen oft wenig aussagekräftig. Viel bedeutsamer sind hier beispielsweise die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs, die Entwicklung des Marktanteils oder eben das Erreichen ganz spezifischer Checkpoints 3. Checkpoints periodisch besprechen: In einem regelmässigen gemeinsamen Erfahrungsaustausch werden die Checkpoints systematisch evaluiert. Der angestrebte Zielzustand beim Checkpoint wird dem tatsächlichen gegenübergestellt. Es wird erörtert, was das tatsächlich erreichte Ergebnis bedeutet, wie es zustande kam und was daraus gelernt werden kann (u.a. in Bezug auf die zugrundeliegenden Annahmen). Auf dieser Basis wird entschieden, ob die Initiative auf Kurs ist und weiterverfolgt werden soll, ob Anpassungen vonnöten sind oder ob die Initiative abgebrochen werden muss, weil das Erreichen des nächsten Checkpoints zu den ursprünglich geschätzten Kosten unrealistisch erscheint 4. Entrapment verhindern: In diesen Diskussionen muss dem sogenannten Entrapment ausreichend Beachtung geschenkt werden. Darunter wird die Tendenz verstanden, sich früher getroffenen Entscheidungen verpflichtet zu fühlen und daher weitere Ressourcen einsetzen zu wollen. Solches Entrapment lässt sich anhand klar formulierter Checklisten feststellen und muss wo vorhanden in aller Offenheit im Projektteam angesprochen und diskutiert werden 5. Rückzugsplan formulieren: Das Abbrechen einer Initiative gilt es genau wie deren ursprüngliches Aufsetzen zu planen. Es ist wichtig, dass Initiativen nicht einfach rasch und heimlich unter den Tisch gekehrt werden. In diesem Rückzugsplan soll festgehalten werden, wer bis wann welche Schritte unternimmt bis zum Abschluss der Initiative. Dazu gehört zum Beispiel die adressatengerechte Information relevanter Stakeholder, der Abbau von Projektinfrastruktur oder die Protokollierung der Ergebnisse 6. Lehren ziehen: Besondere Bedeutung im Zusammenhang mit dem Abbruch einer Initiative kommt dem Erkenntnisgewinn zu. Gemeinsam im Projektteam sollen Lehren für weitere Initiativen gezogen und festgehalten werden. Diese werden idealerweise mit anderen Projektteams geteilt. Nicht selten ist es zudem so, dass gewisse Teil-Aspekte oder Grundlagen einer Idee durchaus erfolgsversprechend sind. Auch solche gilt es zu identifizieren und ggf. zu nutzen 7. Rückzug feiern: Schliesslich gilt es sicherzustellen, dass der Rückzug resp. der Abbruch einer Initiative nicht als Scheitern betrachtet wird. Solange die Kosten des Abbruchs einer Initiative tief sind (und das sind sie in der Regel, wenn rechtzeitig abgebrochen wird), spricht nichts dagegen, es immer und immer wieder zu versuchen. Es soll Unternehmen geben, die den Erfolg einer Initiative mit Bier feiern – und den Abbruch einer Initiative mit Champagner begehen. Vielleicht ist Champagner ja in der Tat eine wirkungsvolle Waffe zur Bekämpfung von Zombies. Der erste Schritt ist auf alle Fälle der Mut zu Transparenz und zum 'Stopp' sagen. Mit einem systematischen InitiativenPortfolio Management wird sichergestellt, dass Zombies frühzeitig identifiziert und abgebrochen werden sowie die Allokation von Ressourcen zeitnah adjustiert wird. Gerne stellen wir Ihnen unseren Ansatz anhand konkreter Beispiele in einem persönlichen Gespräch näher vor. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Autor Thomas Obrecht, Projektleiter bei Abegglen Management Consultants AG, Zürich [email protected]
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