Anlage 3 > Tipps und Hinweise

DRK-Landesverband Nordrhein e. V.
Ausführung
Titel
Bezeichnung
Maßnahmen zur Notunterbringung von Asylsuchenden
Nr. 8 – Gestaltung Dienstabend - Anlage
Allgemeine Tipps und Hinweise zum Umgang mit belastenden
Einsatzsituationen
09. September 2015
Version 0.1
Seite
1
Einordnung der Situation
Ein anstrengender Einsatztag geht zu Ende und dennoch läuft der Einsatz gedanklich weiter.
Hinweise für Einsatzkräfte nach einem belastenden Einsatz
Sie haben gerade einen Einsatz absolviert, den Sie als (sehr) belastend empfunden haben?
Die erlebten Eindrücke, die Gespräche mit den betroffenen Menschen sowie, im aktuellen Einsatzgeschehen möglich, die Erzählungen und Berichte der Erlebnisse der Menschen auf der Flucht,
können Sie emotional berühren. Die Gedanken lassen sich oftmals nicht mit dem Ende des Einsatzes abschalten. Es kann sein, dass Sie, auch durch die aktuell große Medienpräsenz der Flüchtlingslage, wiederholt mit Ihren Eindrücken konfrontiert werden.
Hierbei handelt es sich um vollkommen normale Reaktionen des Körpers und auch der Psyche.
Sprüche wie „Du bist ein Weichei“ oder „Das musst du ab können“ sind hier fehl am Platz.
Umsetzung
Im Folgenden finden Sie 6 Hinweise, wie Sie mit diesen vollkommen normalen Reaktionen umgehen
können:
1. Bewegung
Nach einem als (sehr) belastend empfundenen Einsatz hat man manchmal das Gefühl, nicht zur
Ruhe kommen zu können. Dies liegt an den ausgeschütteten Stresshormonen, die noch lange Zeit
danach wirken. Am besten lassen sich diese durch viel Bewegung abbauen. Der Puls sollte sich
dabei deutlich erhöhen. Ideale Bewegungsarten dafür sind schnelles Laufen oder Joggen im Freien.
2. Trinken
Denken Sie daran, ausreichend zu trinken. Ideal sind Tee, Wasser oder Fruchtschorlen. Auf aufputschende Getränke, wie Kaffee oder Cola, sowie auf alkoholische Getränke sollte verzichtet werden.
3. Reden
Reden entlastet. Reden Sie daher über den Einsatz und das dabei Erlebte. Dies kann in Ihrem Kollegenkreis sein, mit Freunden oder der Familie. Nicht jeder möchte aber sein Erlebtes in die Familie
hineintragen, auch das ist eine vollkommen normale Reaktion.
Eventuell möchten Sie hierfür auch lieber gezielt auf Personen zugehen, die wie beispielsweise die
„Kollegialen Ansprechpartner“ für solche Gespräche besonders qualifiziert sind. Kontakte zu Kollegialen Ansprechpartnern in Ihrem Kreisverband, einem PSU-Netzwerk oder die Notfallseelsorge in
Ihrem Kreis, bekommen Sie sicher über Ihre Führungskraft, Ihren Kreisverband oder den DRKLandesverband Nordrhein (Fr. Pietz, Abt. 3).
4. Tagesablauf
Behalten Sie, wenn möglich, Ihren gewohnten Tagesablauf bei. Ein belastender Einsatz
wirbelt nicht nur die Gedanken durcheinander. Sie kommen am besten wieder zur Ruhe, wenn Sie
aktiv an Ihrem gewohnten Tagesablauf festhalten.
Handlungshilfe Maßnahmen zur Notunterbringung von Asylsuchenden
Infoblatt Nr. 8 – Gestaltung Dienstabend - Anlage; Version 0.1
DRK-Landesverband Nordrhein e. V.
Ausführung
Titel
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Maßnahmen zur Notunterbringung von Asylsuchenden
Nr. 9 – Gestaltung Dienstabend - Anlage
Allgemeine Tipps und Hinweise zum Umgang mit belastenden
Einsatzsituationen
09. September 2015
Version 0.1
Seite
2
5. Entspannung
Wenn Sie besonders gute Erfahrungen mit Entspannungsmethoden (z.B. Baden,
Waldspaziergang, oder Musik) oder Entspannungsübungen (z.B. Traumreise oder
progressive Muskelrelaxation) gemacht haben, nutzen Sie diese.
6. Gutes tun
Sie haben gerade für sich, aber auch für jemand anderen, nämlich die betroffene Person,
eine besondere Leistung vollbracht. Seien Sie sich bewusst, dass das nicht
selbstverständlich ist. Tun Sie sich etwas Gutes, Sie haben es sich verdient.
Handlungshilfe Maßnahmen zur Notunterbringung von Asylsuchenden
Infoblatt Nr. 8 – Gestaltung Dienstabend - Anlage; Version 0.1