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Zürich, 21. Januar 2016
Medienmitteilung
Vier von zehn Eheleuten behalten bei der Heirat ihre Namen
Das 2013 neu eingeführte Namensrecht hat Auswirkungen
Bei der Hälfte der Eheschliessungen nimmt die Frau den Nachnamen des Mannes an.
Vier von zehn Eheleuten behalten jedoch ihre eigenen Nachnamen. Je älter sie bei der
Heirat sind, desto eher ist dies der Fall. Rund vier Prozent der Ehemänner nehmen den
Nachnamen der Frau an. Deutlich häufiger ist dies bei Eheschliessungen zwischen
ausländischen Männern und Schweizer Frauen der Fall. Der Webartikel von
Statistik Stadt Zürich zeigt die Details dazu auf.
Bis 2012 war ein gemeinsamer Familienname für Ehepaare zwingend. Der Nachname des
Ehemannes war dabei vom Gesetz her grundsätzlich als Familiennamen vorgesehen. Bei
Paaren mit Heiratsjahr 1980 führte noch die grosse Mehrheit (91,0 %) einen gemeinsamen
Nachnamen. Danach ist dieser Anteil kontinuierlich gesunken. 2012 war es noch knapp die
Hälfte (48,2 %). Gleichzeitig wurden in diesem Zeitraum zunehmend häufiger unterschiedliche Namen gewählt (1980: 3,8 %, 2012: 27,4 %); zudem haben sich immer mehr Frauen für
einen Doppelnamen entschieden (1980: 3,1 %, 2012: 20,8 %).
Neues Namensrecht 2013: Anstieg unterschiedlicher Nachnamen
Seit Anfang 2013 können Frauen und Männer frei wählen, ob sie bei der Heirat ihren eigenen Namen behalten wollen. Die Wahl eines Doppelnamens ist nicht mehr möglich. Mit der
Gesetzesänderung ist der Anteil der Ehepaare mit unterschiedlichen Namen von 27,4 auf
41,7 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat der Anteil der Paare, die denselben Nachnamen
wählen, von 48,2 Prozent im Jahr 2012 auf 54,4 Prozent im Jahr 2014 zugenommen. Bei jedem zweiten Ehepaar handelt es sich dabei um den Nachnamen des Mannes, nur eines von
dreissig Paaren trägt gemeinsam den Ledignamen der Frau.
Präsidialdepartement
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Junge Frauen nehmen den Namen des Mannes häufiger an
Je jünger die Brautleute sind, desto eher nimmt die Frau den Nachnamen des Mannes an.
So nehmen sieben von zehn Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren, die einen Mann im selben Alter heiraten, den Nachnamen des Ehemannes an. Von den Ehepaaren, bei denen
Mann und Frau bei der Heirat zwischen 30 und 34 Jahre alt sind, entscheidet sich gut die
Hälfte für den Namen des Mannes. Bei Eheleuten, die bei der Eheschliessung über 45 Jahre
alt sind, sinkt dieser Anteil auf rund 28 Prozent. Umgekehrt steigt der Anteil der Paare, die
ihre eigenen Namen behalten, mit dem Heiratsalter deutlich an (18-24 Jahre: 17,1 %,
30- 34 Jahre: 39,4 %, 45+ Jahre: 64,0 %). Lediglich 3,7% der Männer nehmen den Namen
der Ehefrau an, und die Auswertungen zeigen, dass dieser Anteil nicht vom Alter abhängig
ist.
Schweizer Nachnamen bei ausländischen Heiratswilligen beliebt
Der Anteil der Männer, die den Nachnamen der Frau annehmen, ist bei Ausländern, die eine
Schweizerin heiraten (7,8 %), deutlich höher als bei Schweizer Ehepaaren (3,6 %). Am
stärksten ist der Effekt bei Männern aus den Balkanstaaten (12,3 %). Ein ähnliches Muster
zeigt sich auch bei ausländischen Frauen. So nehmen Frauen aus dem Balkan (75,4 %) und
Osteuropa (75,4 %) deutlich häufiger den Nachnamen ihres Schweizer Ehemannes an als
Schweizerinnen (57,2 %).
Daten aus dem Bevölkerungsregister
Die Auswertungen basieren auf dem Bevölkerungsregister 2013 und 2014 der Stadt Zürich.
In die Auswertung flossen Ehepaare ein, die Ende 2013 oder 2014 in einem gemeinsamen
Haushalt in der Stadt Zürich gelebt haben und zwischen 1980 und 2014 geheiratet haben.
Hinweis an die Redaktionen:
Weitere Auskünfte erteilt Dr. Tina Schmid, Statistik Stadt Zürich, Telefon 044 412 08 12
Weitere Informationen finden sich im Webartikel «Ja, ich will!» Wer wählt welchen
Nachnamen bei der Heirat?
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Grafik 1 : Entwicklung der Namenswahl nach Heiratsjahr, 1980-2014, Stadt Zürich
Grafik 2: Namenswahl nach Alter der Eheleute, 2013/2014, Stadt Zürich