mach mal pause

NUR JEDER ZEHNTE AUTOFAHRER
MACHT REGELMÄSSIG EINE PAUSE!
ASFINAG STARTET DAHER DIE
INFO-KAMPAGNE „MACH MAL PAUSE“
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Gefährliche Kombination aus Müdigkeit und
Unachtsamkeit ist Ursache für jeden zweiten
tödlichen Unfall 2015.
ASFINAG-Umfrage ergab, dass jeder dritte
Autofahrer mehr als 400 Kilometer ohne Pause
durchfährt.
Neue Info-Kampagne der ASFINAG soll
Verkehrsteilnehmern die Gefahren von
Sekundenschlaf und Unachtsamkeit bewusster
machen.
Ihre Gesprächspartner:
• Thomas WOLLNER, Geschäftsführer Rosenberger-Gruppe
• Manfred WALZL, Leiter Schlafmedizin im Grazer LKH Süd-West
• Klaus SCHIERHACKL, Vorstand ASFINAG
• Alois SCHEDL, Vorstand ASFINAG
• Alois STÖGER, Bundesminister für Verkehr, Technologie &
Innovation
Wien, 16. Juni 2015
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SEKUNDENSCHLAF ALS GEFÄHRLICHER „BEIFAHRER“
Müde, unkonzentriert, unachtsam und jedenfalls zu lange ohne eine vernünftige Pause
– so sind (zu) viele Autofahrer und Lkw-Lenker auf Österreichs Autobahnen
unterwegs. Das zeigt nicht nur die jährliche Unfallstatistik, sondern auch eine neue
Umfrage der ASFINAG. Demnach macht nur jeder zehnte Autofahrer bei einer langen
Fahrt bewusst regelmäßig Pause. Je jünger der Lenker, desto eher besteht die
Bereitschaft lange Strecken ganz ohne Unterbrechung durchzufahren. Vor allem die
Fahrt in den Urlaub verleitet viele, „durchzufahren“. 61 Prozent gaben an, lieber keine
Pause zu machen, um „pünktlich“ am Urlaubsort zu sein. Eine Strecke von 400
Kilometern fährt noch jeder dritte Lenker absolut pausenlos!
Dabei sind Übermüdung und/oder Unachtsamkeit die Hauptursachen für tödliche
Verkehrsunfälle. Bei den bisher 20 Todesopfern heuer auf Autobahnen und
Schnellstraßen spielte bei der Hälfte eine dieser beiden Ursachen die tragische
Hauptrolle. Oft ist es auch eine Kombination aus Müdigkeit und Unachtsamkeit.
Spätestens nach zwei Stunden Fahrt beziehungsweise nach 200 Kilometern sollte
aber nach Meinung von Experten eine Pause eingelegt werden.
Die ASFINAG bietet daher nicht nur in Summe 132 attraktive Rastmöglichkeiten, um
eine Pause machen zu können, sondern startet auch die Info-Kampagne „Mach mal
Pause“ mit Printinseraten, 200 Plakaten, einem Video und einem Online-Schwerpunkt.
Neu im Rahmen der Kampagne ist die Kooperation mit zehn Betreibern von
Raststationen und Tankstellen. Diese bieten im Aktionszeitraum über den Sommer ein
„Gut ankommen“-Menü beziehungsweise eine Jause um 25 Prozent günstiger an.
Verkehrsminister Alois Stöger:
„Wir tun alles, um die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen und die Infrastruktur selbst zu
verbessern und sicherer zu machen. Dazu gehört aber in einem hohen Maß auch
Bewusstseinsbildung, weil Übermüdung, Unkonzentriertheit und Unachtsamkeit die
Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle sind. Diese neue Kampagne ist ein weiterer
wesentlicher Schritt zu mehr Sicherheit.“
ASFINAG-Vorstand Alois Schedl:
„Unsere Umfrage zeigt, dass viele Verkehrsteilnehmer vor allem schnell ans Ziel kommen
wollen. Wir wollen zusätzlich, dass alle sicher ankommen. Die neue Kampagne soll
mithelfen, die Gefahren von Übermüdung und Unachtsamkeit bewusster zu machen. Wenn
man an eine Autofahrt denkt, sollte man automatisch auch eine Pause gleich mitdenken.“
ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl:
„Wir als ASFINAG stellen ja sowohl fürs Fahren als auch fürs Rasten die Infrastruktur zur
Verfügung“, bestätigt ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl. „Wir haben 45 moderne
Rastplätze in Betrieb, zehn weitere kommen noch hinzu, Wir investieren viel Geld in unsere
Rastplätze, aber das voll Überzeugung. Weil Sicherheit definitiv unbezahlbar ist. Und
zusätzlich gibt es 87 Raststationen mit einem umfangreichen Angebot.“
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Geschäftsführer Rosenberger-Gruppe Thomas Wollner:
„Raststätten müssen wieder attraktiver und vor allem leistbarer werden. Dabei darf nicht nur
die Nahrungsaufnahme im Vordergrund stehen, sondern vielmehr das Rasten. Wir bieten
Komplett-Angebote von Kinderaktionen, Spielplätzen, über kostenloses W-Lan, bis hin zu
Übernachtungs- und Seminarmöglichkeiten. Die Raststätte als Energielieferant für
entspanntes Weiterreisen auf Österreichs Autobahnen.“
Leiter Schlafmedizin LKH Graz Süd-West Manfred Walzl:
„Ich als Mediziner unterstütze diese Kampagne vollinhaltlich, weil ich weiß, wie gefährlich
Übermüdung beim Fahren ist. Das einzige, das dann hilft, ist eine Pause, im besten Fall ein
kurzes Schläfchen. Im schlimmsten Fall kann sonst das Wort todmüde tragische Bedeutung
bekommen.“
DAS SIND DIE TÖDLICHEN FAKTEN
Sekundenschlaf als Hauptunfallursache ist verständlicherweise nur in wenigen Fällen
gesichert nachweisbar. Die statistischen Angaben schwanken daher auch international stark.
Oft ist es auch schon die mangelnde Konzentrationsfähigkeit in Kombination mit
Unachtsamkeit/Ablenkung, die schlussendlich zum Unfall führt. In Österreich gab es laut
offizieller Statistik im Jahr 2014 neun Prozent „Übermüdungs-Unfälle“ mit Personenschaden
und 42 Prozent, die unter „Unachtsamkeit“ eingereiht wurden. In Summe ist also jeder zweite
Unfall mit Verletzten auf diese beiden Ursachen zurückzuführen.
Das entspricht auch der Unfallstatistik der ASFINAG für 2015: Bei 18 tödlichen Unfällen bis
Ende Mai kamen insgesamt 20 Menschen ums Leben. Zehn Menschen starben, weil Lenker
übermüdet und/oder unachtsam waren.
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SO „PAUSEN-MÜDE“ SIND DIE AUTOFAHRER
Das Ifes-Institut hat im Auftrag der ASFINAG im Mai 2015 mehr als 500 Autofahrer über ihre
Fahr- und Rastgewohnheiten befragt. Die Ergebnisse sind zum Teil alarmierend:
1. Machen Sie bei längeren Autofahrten bewusst regelmäßig Pause?
Die überwiegende Mehrheit der Verkehrsteilnehmer macht also nur dann eine Pause, wenn
es sich zwingend ergibt. Nur knapp jeder Zehnte plant bei längeren Fahrten bewusst auch
Zeit für eine Rast ein.
2. Machen Sie eine Pause, wenn Sie bereits spürbar merken, dass Sie müde sind?
Erst wenn die Müdigkeit also richtig spürbar wird, lenkt der Großteil ein in Richtung Rastplatz
oder Raststätte. Aber 15 Prozent der Befragten fahren dennoch weiter und versuchen gegen
den Schlaf zu „kämpfen“.
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3. Aus welchen anderen Gründen als Müdigkeit machen Sie eine Pause?
Mitfahrer sind oft ein Grund, um eine Pause einzulegen. Vor allem kleinere Kinder bringen
die Fahrer dazu, anzuhalten. Das ist andererseits für viele aber auch ein Grund, die
Urlaubsfahrt in der Nacht anzutreten. 65 Prozent der Befragten bevorzugen Nachtfahrten,
um schneller ans Ziel zu gelangen.
4. Wenn Sie längere Strecken fahren (mehr als 300 Kilometer): Fahren Sie lieber
durch als eine Pause zu machen?
Je jünger, desto länger werden Strecken also pausenlos zurückgelegt. Und auch ob Urlaubsoder Berufsfahrt macht einen Unterschied. Wer beruflich länger unterwegs ist, erledigt das
meist ebenfalls ohne eine Rast (81 Prozent).
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5. Was tun Sie, wenn Sie wenn Pause machen?
Wenn eine Pause eingelegt wird, dann allerdings sind die meisten Lenker sehr vernünftig.
Getrunken und gegessen wird eher Gesundes als schwer Verdauliches, auch Bewegung
steht hoch im Kurs. Zu Energydrinks, die Müdigkeit nicht wegzaubern können, greift aber
dennoch etwa ein Viertel!
Das „Pausenbewusstsein“ der Österreicher ist also nicht besonders stark ausgeprägt,
obwohl die Gefährlichkeit eines Sekundenschlafs sehr wohl bekannt ist. Bei Strecken über
400 Kilometer fährt noch immer jeder dritte Verkehrsteilnehmer ohne eine einzige Pause
durch, um so schnell wie möglich ans Ziel zu gelangen. Vor allem die Fahrt in den Urlaub
verleitet dazu, pausenlos durchzufahren. Besonders gefährlich dabei ist die Fahrt in der
Nacht. Zwischen 1 und 3 Uhr früh hat der Organismus laut Medizinern das stärkste „SchlafTief“.
STUDIEN BESTÄTIGEN UMFRAGE
Auch die Mediziner beschäftigen sich mit dem Problem „übermüdete Lenker“. Die Pupille ist
dabei aus medizinischer Sicht interessant. Mittels einer pupillometrischen Untersuchung
kann eruiert werden, ob die Person schläfrig ist oder nicht. Bei einer kontrollierten Studie des
Schlafmediziners Manfred Walzl wurden mehr als 1000 Pkw-Lenker untersucht. Knapp 30
Prozent der Lenker waren deutlich zu müde oder knapp an der Grenze zur Fahruntüchtigkeit.
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Eine andere Studie mit Lkw- und Buslenkern wies einen höheren Wert aus - mehr als 50
Prozent der Testpersonen war knapp an oder bereits über der Grenze.
Gemessen wird dabei der so genannte PUI (Pupillen-Unruheindex). Die Pupille erweitert und
verengt sich im Normalfall pro Sekunde ständig um 0,5 Millimeter. Bei Schläfrigkeit tut sie
das seltener, dafür wird die Distanz zwischen Verengung und Erweiterung größer.
SO INFORMIERT DIE ASFINAG MIT DER NEUEN
KAMPAGNE „MACH MAL PAUSE“
Ziel der ASFINAG ist es, den Verkehrsteilnehmern eine Infrastruktur mit höchstmöglichem
Sicherheitsstandard zu bieten sowie die Gefahren wie etwa Übermüdung und
Unachtsamkeit bewusster zu machen. Die aktuelle Kampagne „Mach mal Pause“ beinhaltet
neben Inseraten, 200 Plakaten sowie 200 Hörfunk-Spots und Aktionen auf Rastplätzen auch
eine Kooperation mit den Betreibern der Raststätten.
Ein besonderes Highlight der Kampagne ist ein kurzes, ganz spezielles Video, das in
Premierenkinos über den Sommer sowie online und auf social media-Kanälen gezeigt wird.
Alle Informationen findet man auch auf www.asfinag.at/machmalpause, das Video steht
auch für alle Medien zum Download und zur kostenlosen Verwendung für Online zur
Verfügung!
DIE ASFINAG SCHAFFT SICHERE RASTMÖGLICHKETEN
Um Pkw- und Schwerverkehrs-Lenkern die Möglichkeit zu geben, regelmäßig und rechtzeitig
zu rasten, errichtet die ASFINAG entlang der Autobahnen und Schnellstraßen moderne,
komfortable und sichere Rastplätze in einem einheitlichen Design. 45 dieser kostenlos zu
benützenden Rastplätze sind bereits in Betrieb, zehn weitere werden noch errichtet, wobei
die Investition pro Rastplatz zwischen drei und vier Millionen Euro liegt. Rastplätze verfügen
unter anderem über Dusche, WCs mit Wickeltischen, Getränke- und Snackautomaten,
ausreichend Stellflächen für Pkw und Lkw, Grünflächen mit Sitzgelegenheiten, W-LAN sowie
einem Sicherheitspaket wie Beleuchtung, Video-Überwachung, Defibrillator und Notrufsäule
mit Direktverbindung zur Überwachungszentrale der ASFINAG.
Ein Fahrzeug zu lenken ist eine Hauptbeschäftigung. Deshalb sollten Pausen nicht nur bei
Müdigkeit eingelegt werden, sondern auch dann, wenn andere „Tätigkeiten“ unaufschiebbar
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sind: Egal ob Trinken, Essen, Rauchen, Einstellen des Navis, ein Telefonat oder der letzte
Check der Mails, die Suche nach einem anderen Radiosender oder der Wunsch-CD. Das
Gleiche gilt für Gespräche mit Mitfahrenden, insbesondere emotional geführte. Das alles
lenkt mehr ab als man glaubt. Autofahren erfordert aber ungeteilte Aufmerksamkeit. Alles
das sollte vorher, nachher oder eben auf einem Rastplatz oder an einer Raststation erledigt
werden.
DAS BIETEN DIE RASTSTATIONEN
Von Restaurants über Tankstellen-Shops bis hin zum Hotel reicht das Angebot der 87
Raststätten entlang der Autobahnen und Schnellstraßen. Die Betreiber der Raststationen
unterstützen die Kampagne der ASFINAG vollinhaltlich und beteiligen sich daran mit dem
Angebot eines „Gut ankommen-Menüs“ oder einer „Gut ankommen-Jause“. Im
Aktionszeitraum bis September wird diese leichte, gesunde Mahlzeit um 25 Prozent
vergünstigt sein. Sinn ist es, den Kunden ein leichtes Essen anzubieten, das den
Organismus bei der Weiterfahrt nicht belastet.
Teilnehmende Betreiber sind:
•
Landzeit
•
Rosenberger
•
Servus Europa
•
Autogrill
•
Oldtimer
•
Marche
•
McDonald’s
•
Tankstellen ENI und Shell sowie Rastplatzkiosk Come In (Rastplatz Triestingtal)
Auf www.asfinag.at gibt es zusätzlich 1000 Gutscheine für eines der „Gut ankommenMenüs“ beziehungsweise Jause zu gewinnen.
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SO ERKENNEN SIE SELBST, OB SIE ÜBERMÜDET SIND
Müdigkeit ist aber nicht nur messbar, sondern auch spürbar. Typische Anzeichen, die man
selbst erkennen kann, sind: Mit den Händen über das Gesicht oder die Haare streichen,
Gähnen, unaufmerksames Fahren (z.B. sich nicht mehr erinnern zu können, wo man gerade
vorbeigefahren ist), oftmaliges Blinzeln.
ZEHN TIPPS GEGEN MÜDIGKEIT AM STEUER
• Treten Sie eine Fahrt nur nach ausreichend Schlaf an
Eine Norm gibt es nicht, sieben bis neun Stunden sollte man aber ruhen, vor längeren
Autofahrten sollten es drei Nächte mit ausreichend Schlaf sein.
• Achten Sie auf „richtiges“ Essen vor Fahrtantritt und in Pausen
Leicht verdauliche Kost unterstützt ihren Organismus. Zu viel, zu fett, zu schwer – das
fördert die Müdigkeit. Und nicht hinter dem Steuer essen. Das lenkt ab.
• Trinken Sie während der Fahrt regelmäßig Wasser
Schon zwei Prozent weniger Flüssigkeit im Kreislauf führen zu 20 Prozent weniger
Konzentration. Die Wasserflasche sollte also ständiger Reisebegleiter sein.
• Rauchen Sie im Auto nicht
Zigarettenrauch im Auto reduziert die Sauerstoffkonzentration. Müdigkeit ist die Folge.
• Halten Sie regelmäßige Pausen ein, machen Sie Bewegung
Alle zwei Stunden sollte eine Pause „Pflicht“ sein. Auch wenn Sie sich noch nicht müde
fühlen. Und bringen Sie den Kreislauf durch Bewegung auf Trab.
• Achten Sie im Auto auf Komfort, wie z. B. richtige Sitzposition
Der „Arbeitsplatz“ des Lenkers muss stimmen. Richtige Sitzposition, lockere Kleidung,
milde Wärme im Winter, mäßige Kühlung im Sommer.
• Pflegen Sie den „Power-Nap“, 20 Minuten Schlafpause reichen
Zwischen 1 und 3 Uhr früh sowie zwischen 13 und 15 Uhr nachmittags hat der Mensch
üblicherweise absolute „Tiefpunkte“. Ein kurzer Schlaf verleiht wieder richtig Kraft.
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• Deuten Sie Ihre Müdigkeits-Zeichen richtig
Blinzeln, durchs Gesicht fahren, Dauergähnen – Sie wissen selbst am besten über die
Alarmsignale Ihres Körpers Bescheid. Nicht warten, Pause machen!
• Verlassen Sie sich nicht auf Kaffee oder Energydrinks
Gegen Müdigkeit hilft nur eines: Schlaf! Weder Kaffee noch andere Getränke können
Schlaf ersetzen.
• Seien Sie kritisch zu sich selbst
Nein, Sie haben sich nicht immer voll im Griff. Das Schlafbedürfnis kann man nämlich
nicht kontrollieren. Der Körper holt sich früher oder später das, was er braucht. Im
ungünstigsten Fall während der Fahrt.
Rückfragehinweis:
Walter Močnik
Pressesprecher Steiermark und Kärnten
AUTOBAHNEN- UND SCHNELLSTRASSENFINANZIERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT
FUCHSENFELDWEG 71
A-8074 GRAZ-RAABA
Mobil: 0664 60108 13827
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