Soldaten sind vermutlich Mörder - Initiative Bundeswehr abschaffen

Der Luftwaffen-Offizier wirkt sehr nachdenklich, als er die Erlebnisse schildert, die sein SoldatenLeben so stark geprägt haben. Die Angst, die mitflog, ebenso wie das Bewusstsein, vermutlich andere
Menschen getötet zu haben. Da ist der Moment, als der Waffensystemoffizier das erste Mal eine
Harm-Rakete auf eine feindliche Radarstellung abfeuert – „das vergisst man nicht“. Wie verarbeitet
man so etwas? „Die Harm ist zum Glück eine Fire-and-Forget-Waffe“, erklärt Krah. Will heißen: Die
Lenkwaffe steuert nach dem Abschießen selbstständig zum Ziel. „Ob sie getroffen hat, erfährt man
im Flugzeug nicht.“
Bild und Text inclusive Rechtschreibfehler: Originalzitat aus den Schleswiger Nachrichten vom 15.6.15
Soldaten sind vermutlich Mörder
Das Bewusstsein, vermutlich andere Menschen getötet zu haben, das vergisst er nicht, aber er will
es auch nicht wissen, fragt nicht nach. Mit seiner vermutlich ganz persönlichen Schuld und
Verantwortung will er gar nicht erst konfrontiert werden. Mit dieser gewissenlosen Haltung ist er die
bestens qualifizierte Idealbesetzung für seinen neuen Job: Kommodore des Drohnenstandortes Jagel.
Denn Drohnen können ihre Raketen auch völlig ohne Zutun eines Waffensystemoffiziers völlig
automatisch abschießen. Statt Fire-and-Forget-(Feuern und Vergessen-)Waffe eine Waffe, deren
Abfeuern man gar nicht zu vergessen braucht, weil man das Abfeuern gar nicht erst wahrnimmt,
denn das macht die Drohne schon „ganz von alleine“.
Die Vorgesetzten, die so eine Personalie entschieden haben, die haben Sinn für Zynismus und richtig
schwarzen Humor. Wir freuen uns, daß das Schleswiger Tageblatt in ihrem Portrait des neuen
Drohnenkommodore so deutlich zum Ausdruck bringt, wes Geistes Kind der neue Herr Oberst ist.
Vielen Dank! Tucholsky hätte es nicht besser formulieren können.
Feuern und vergessen wir den Mann.