Neue Resultate der Studie CLL11 zeigen, dass Gazyva

Medienmitteilung
Basel, 5. Dezember 2015
Neue Resultate der Studie CLL11 zeigen, dass Gazyva/Gazyvaro Patienten mit
zuvor unbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie eine therapiefreie
Phase von fast vier Jahren gewährte
 Diese Resultate und Daten der Phase-IIIb-Studie GREEN werden auf dem 57. Jahreskongress der
American Society of Hematology (ASH) vom 5.–8. Dezember in Orlando, Florida, vorgestellt
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute aktualisierte Daten der zulassungsentscheidenden
Studie CLL11 bekannt. Diese bestätigen, dass Gazyva®/Gazyvaro® (Obinutuzumab) plus Chlorambucil das
Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung oder den Tod um mehr als die Hälfte reduzierte, verglichen mit
MabThera®/Rituxan® (Rituximab) plus Chlorambucil (progressionsfreies Überleben, PFS; HR=0,46,
medianes PFS 28,7 Monate versus 15,7 Monate; p<0,0001). Neue Resultate, die am Jahreskongress der
American Society of Hematology (ASH) präsentiert werden, beziehen sich auf einen sekundären Endpunkt,
der die Zeitspanne bis zur nächsten Therapie (TTNT) ermittelte. Diese Ergebnisse haben gezeigt, dass die
Patienten nach Abschluss der festgesetzten sechsmonatigen Therapie mit Gazyva/Gazyvaro durchschnittlich
fast vier Jahre therapiefrei blieben, bevor sie die nächste Krebstherapie benötigten (TTNT 51,1 Monate,
einschliesslich der sechsmonatigen initialen Behandlungsphase). Es wurden keine unerwarteten
Sicherheitssignale mit Gazyva/Gazyvaro beobachtet.
„Diese aktualisierten CLL11-Daten bestätigten, dass Patienten mit nicht vorbehandelter chronischer
lymphatischer Leukämie unter Gazyva/Gazyvaro signifikant länger ohne Fortschreiten ihrer Erkrankung
oder Eintreten des Todes lebten als unter MabThera/Rituxan“, so Sandra Horning, Chief Medical Officer
und Leiterin der globalen Produktentwicklung von Roche. „Nach einem Therapiezyklus mit
Gazyva/Gazyvaro blieben die Patienten durchschnittlich fast vier Jahre therapiefrei. Die therapiefreie Zeit ist
ein wichtiger Aspekt bei einer Erkrankung wie CLL, die häufig bei älteren Erwachsenen auftritt, die oft noch
andere Gesundheitsprobleme haben.“
In der GREEN-Sicherheitsstudie zeigten die Daten einer Untergruppenanalyse keine unerwarteten
Sicherheitssignale bei der Kombination von Gazyva/Gazyvaro mit Bendamustin. Ausserdem sprachen fast 80
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Prozent der Patienten auf die Therapie mit Gazyva/Gazyvaro plus Bendamustin an (Gesamtansprechrate,
ORR), und ein Drittel der Patienten (32,3 Prozent) erreichte eine komplette Remission (CR). Eine
beträchtliche Anzahl an Patienten war zudem negativ für eine minimale Resterkrankung (MRD) bei
Messung im Knochenmark oder Blut (28 Prozent bzw. 59 Prozent). Dies bedeutet, dass mit einem
spezifischen Test keine Krebszellen nachweisbar sind. Die Gesamtansprechrate und die MRD waren
sekundäre Endpunkte der Studie.
Gazyva/Gazyvaro in Kombination mit Chlorambucil ist in den USA zur Anwendung bei Patienten mit nicht
vorbehandelter CLL und in der EU zur Anwendung bei Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, die wegen
Begleiterkrankungen für eine Intensivtherapie (Therapie auf der Basis einer vollständigen Dosis von
Fludarabin) nicht in Frage kommen, zugelassen.
Über die CLL11-Studie
Bei CLL11 handelt es sich um eine multizentrische, offene, randomisierte, dreiarmige Phase-III-Studie zur
Untersuchung des Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils von Gazyva/Gazyvaro plus Chlorambucil,
MabThera/Rituxan plus Chlorambucil und Chlorambucil allein bei 781 Patienten mit nicht vorbehandelter
chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). In Stufe 1a der Studie (589 Patienten) wurde Gazyva/Gazyvaro
plus Chlorambucil sowie MabThera/Rituxan plus Chlorambucil jeweils mit Chlorambucil allein verglichen.
In der Stufe 2 (663 Patienten) wurde Gazyva/Gazyvaro plus Chlorambucil direkt mit MabThera/Rituxan plus
Chlorambucil verglichen.
Der primäre Endpunkt der Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS). Sekundäre Endpunkte waren:
Gesamtansprechrate (ORR), Gesamtüberleben (OS), komplette Remissionsrate (CR), Ansprechdauer,
krankheitsfreies Überleben (DFS), Zeitspanne bis zur nächsten Therapie (TTNT), Negativität für minimale
Resterkrankung (MRD) und Sicherheitsprofil.
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Die aktualisierte Analyse der CLL11-Studie wird auf einer Postersitzung am Samstag, 5. Dezember 2015 um
17:30 Uhr Ortszeit vorgestellt (Abstract Nr. 1733).
Behandlungsgruppe
Medianes PFS
HR
Mediane TTNT
(gemessen vom
Beginn der 6monatigen Therapie
bis zum Beginn der
nächsten Therapie)
HR
OS
HR
Sicherheit
Stufe 1a
G + Clb
Clb allein
31,1 Monate
11,1 Monate
0,20 (95%-KI 0,15-0,26)
p<0,0001
Stufe 2
G + Clb
R + Clb
28,7 Monate
15,7 Monate
0,46 (95%-KI 0,38-0,55)
p<0,0001
51,1 Monate
51,1 Monate
15,1 Monate
38,2 Monate
0,24 (95%-KI 0,17-0,34)
p<0,0001
0,57 (95%-KI 0,44-0,74)
p<0,0001
Noch nicht
Noch nicht erreicht
58,5 Monate
Noch nicht erreicht
erreicht
0,62 (95%-KI 0,42-0,92)
0,77 (95%-KI 0,57-1,05)
p=0,0167
p=0,0932
In dieser aktualisierten Analyse wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.
Die bereits bekannten häufigsten
Die bereits bekannten Nebenwirkungen
Nebenwirkungen des Grades 3/4 waren
des Grades 3/5 waren infusionsbedingte
infusionsbedingte Reaktionen bei der
Reaktionen (20% vs. 4%), verringerte
ersten Infusion (21% vs. 0% [Chlorambucil Anzahl bestimmter weisser
Blutkörperchen (Neutropenie, 33% vs.
wird in Form von Tabletten
27%) und Infektionen (7% vs. 7%)
eingenommen]), verringerte Anzahl der
Blutplättchen (Thrombozytopenie, 11% vs.
3%) und verringerte Anzahl bestimmter
weisser Blutkörperchen (Neutropenie, 34%
vs. 16%).
Über die GREEN-Studie
Bei GREEN handelt es sich um eine laufende Phase-IIIb-Sicherheitsstudie. Diese multizentrische, offene,
einarmige Studie beurteilt die Sicherheit und Wirksamkeit von Gazyva/Gazyvaro allein oder in Kombination
mit Chemotherapie, einschliesslich Bendamustin, bei Patienten mit nicht vorbehandelter oder
rezidivierender/refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Der primäre Endpunkt der Studie ist
die Sicherheit. Sekundäre Endpunkte sind die Gesamtansprechrate (ORR) und die Negativität für minimale
Resterkrankung (MRD).
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Die Studie beinhaltet eine Untergruppe von Patienten, die zuvor noch nicht behandelt wurden und eine
Therapie mit Gazyva/Gazyvaro in Kombination mit Bendamustin erhielten. Die Daten dieser
Untergruppenanalyse werden im Rahmen eines Vortrags am Montag, 7. Dezember 2015, um 07:00 Uhr
Ortszeit vorgestellt (Abstract Nr. 493).
Therapeutische Untergruppe (n = 158)
ORR
CR (inklusive inkomplette CR [CRi])
MRD-Negativitätsraten in der gesamten
Studienpopulation (ITT)
Sicherheit
Zuvor noch nicht behandelt, erhielt G + B
78,5%
32,3%
58,9% im Blut
27,8% im Knochenmark
In dieser Analyse wurden keine neuen Sicherheitssignale
beobachtet. Die häufigsten schwerwiegenden
Nebenwirkungen waren eine verringerte Zahl bestimmter
weisser Blutkörperchen (Neutropenie, 10,8%), Fieber
(Pyrexie, 7,6%), eine verringerte Zahl bestimmter weisser
Blutkörperchen mit Fieber (febrile Neutropenie, 7%) sowie
Tumorlysesyndrom (TLS; 5,1%).
Über Gazyva/Gazyvaro (Obinutuzumab)
Gazyva/Gazyvaro ist ein speziell entwickelter monoklonaler Antikörper, der gezielt an das Protein CD20
bindet, das nur auf der Oberfläche von B-Zellen vorkommt. Gazyva/Gazyvaro bekämpft und zerstört diese
Zielzellen sowohl direkt als auch im Zusammenwirken mit dem körpereigenen Immunsystem.
Gazyva/Gazyvaro ist zurzeit in über 60 Ländern in Kombination mit Chlorambucil für Patienten mit nicht
vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen. Die Zulassung stützte sich auf die
CLL11-Studie, die signifikante Verbesserungen mit Gazyva/Gazyvaro plus Chlorambucil in mehreren
klinischen Endpunkten wie progressionsfreies Überleben (PFS), Gesamtansprechrate (ORR), komplette
Remissionsrate (CR) und minimale Resterkrankung (MRD) im direkten Vergleich mit MabThera/Rituxan
plus Chlorambucil zeigte.
Gazyva wird in der EU und in der Schweiz unter dem Handelsnamen Gazyvaro vertrieben.
Gazyva/Gazyvaro wird in einem breit angelegten klinischen Studienprogramm einschliesslich der Phase-IIIStudien GOYA und GALLIUM geprüft. Die Studie GOYA vergleicht Gazyva/Gazyvaro direkt mit
MabThera/Rituxan, kombiniert mit CHOP-Chemotherapie als Erstlinientherapie des diffus grosszelligen BZell-Lymphoms (DLBCL). Die Studie GALLIUM vergleicht Gazyva/Gazyvaro plus Chemotherapie gefolgt
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von einer Erhaltungstherapie mit Gazyva/Gazyvaro direkt mit MabThera/Rituxan plus Chemotherapie,
gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit MabThera/Rituxan als Erstlinienbehandlung des indolenten NonHodgkin-Lymphoms (NHL). Weitere Kombinationsstudien zur Prüfung von Gazyva/Gazyvaro mit anderen
bereits zugelassenen Arzneimitteln oder Prüfmedikamenten, einschliesslich Krebsimmuntherapeutika und
kleinmolekularen Hemmstoffen, bei verschiedenen Formen von Blutkrebs sind geplant oder bereits im Gang.
Über chronische lymphatische Leukämie (CLL)
Chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Art von Leukämie in der westlichen Welt. Sie
macht 25–30% aller Leukämien aus.1 Dies bedeutet, dass jährlich über 80 000 neue Fälle von CLL
diagnostiziert werden.2
Über Roche in der Hämatologie
Roche entwickelt seit über 20 Jahren Medikamente, die neue Behandlungsmassstäbe in der Hämatologie
setzen. Heute investieren wir mehr als je zuvor in unser Bestreben, innovative Behandlungsmöglichkeiten für
Patienten mit Erkrankungen des Blutes zu entwickeln. Neben den bereits zugelassenen Medikamenten
MabThera/Rituxan (Rituximab) und Gazyva/Gazyvaro (Obinutuzumab) hat Roche weitere
Prüfmedikamente für die Behandlung von Blutkrebs in der Entwicklung, darunter ein Anti-PDL1Antikörper (Atezolizumab/MPDL3280A), ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegen CD79b (PolatuzumabVedotin/RG7596), ein kleinmolekularer Antagonist von MDM2 (Idasanutlin/RG7388) und in
Zusammenarbeit mit AbbVie ein kleinmolekularer BCL-2-Hemmer (Venetoclax/RG7601/GDC-0199/ABT199). Das Engagement von Roche in der Hämatologie geht jedoch über die hämatologische Onkologie
hinaus, wie die Entwicklung des Prüfmedikaments Emicizumab (ACE910) für die Behandlung der
Hämophilie A zeigt.
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten
Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und
entwickelt als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie,
Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der
weltweit bedeutendste Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und
ein Pionier im Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die
Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der
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Personalisierten Medizin, eines zentralen strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des
Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche zahlreiche wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf
der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen 29 von Roche
entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.
Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden
Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer
Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von
Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.
Medienstelle Roche-Gruppe
Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected]
- Nicolas Dunant (Leiter)
- Ulrike Engels-Lange
- Nicole Rüppel
- Claudia Schmitt
Literatur
1
Thomas, D (2010) How common is CLL? Chronic Lymphocytic Leukemia Frequently Asked Questions. http://cllfaq.info/general.html (URL accessed 30.08.13).
Globocan (2012) Estimated incidence, mortality and 5-year prevalence:both sexes:
http://globocan.iarc.fr/old/summary_table_pop-html.asp?selection=224900&title=World&sex=0&type=0&window=1&sort=0&submit=%C2%A0Execute (URL accessed
27.10.15)
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