Step 05 à V. Zielgebiete der Wiener Stadtentwicklung City Wichtiges Stadtzentrum Beteiligter Bezirk: 1. Besondere Herausforderungen: • Firmensitze, Wohnen • Tourismus • Weltkulturerbe Stadtteilzentrum/Geschäftsstraße Grenzüberschreitende Kooperation Ausbau des hochrangigen Verkehrs Verbesserung der Verkehrsorganisation Bürokonzentration Forschung & Entwicklung, Technologie, industrielle Produktion Logistik Vielfältige kleinräumige Nutzung durch Gewerbe und Dienstleistungen Tourismus Freiraumversorgung Umweltrelevante Aspekte (z.B. Lärm) Soziale Infrastruktur (Gesundheitsund Betreuungseinrichtungen) Spezifika in Demografie und Sozialstruktur Kultur Konzentrierte Bebauung Stadtbild/Hochhauskonzept Spezifische Wohnformen on/off 1. Die City Allgemeine Beschreibung Die City ist das historische und kulturelle Zent- rum Wiens sowie das administrativ-politische Zentrum Öster- Erholung der BewohnerInnen und BesucherInnen von Bedeutung. Der gesamte 1. Wiener Gemeindebezirk ist in die Weltkulturliste der UNESCO aufgenommen worden. reichs. 1,1 % der Gesamtbevölkerung, 20 % aller Arbeitsplätze der Stadt entfallen auf die City; es dominiert der tertiäre Sektor, ein Herausforderungen Drittel der Dienstleistungsarbeitsplätze sind in der öffentlichen Die Wohnbevölkerung ist aufgrund der mangelnden famili- Verwaltung, 14 % im Kredit- und Versicherungswesen, 13 % der enfreundlichen Wohnsituation rückläufig, dadurch besteht die Arbeitsplätze im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung. Gefahr der Überalterung. Durch die Absiedlung wichtiger öf- Die City ist auch einer der wichtigsten touristischen Anzie- fentlicher Einrichtungen (Gerichte, Finanzamt) sowie dem Be- hungspunkte Wiens. deutungsverlust als Bürostandort, u.a. begründet durch die ge- Deutlich ablesbare, aufeinander folgende Bau- und Entwick- ringen Expansionsmöglichkeiten, kommt es zu einer Schwä- lungsperioden kennzeichnen die bauliche Entwicklung der Wie- chung der wirtschaftlichen Zentrenfunktion der City und damit ner Innenstadt, das hochrangige öffentliche Verkehrsnetz ist zu einem Rückgang der Arbeitsplätze. auf die City ausgerichtet, Stadtrandgebiete und Umlandregion Für die vermehrt leer stehenden Gebäude gibt es Schwierig- Wiens sind daher gut an das Zentrum angebunden. Zahlreiche keiten bei der Nachnutzung. Durch restriktive rechtliche Rah- Fußgängerzonen und eine große Anzahl an Durchgängen bilden menbedingungen (z.B.Denkmalschutz,Weltkulturerbe) wird der ein gutes fußläufiges Netz. Handlungsspielraum für Investoren eingeschränkt, daher redu- Historische Grünflächen (Stadtpark, Burggarten, Volksgarten, ziert sich die Bautätigkeit fast ausschließlich auf Sanierungen Rathauspark) prägen das Gesamtbild der City und sind auch für die sowie Zu- und Umbauten,im Bereich der Wohnnutzung auf Woh- 208 â V. Zielgebiete der Wiener Stadtentwicklung Step 05 nungszusammenlegungen und Dachgeschoßausbauten. Ab- Schutzkategorien) für Investoren. Erarbeitung zielkonformer brüche und Neubauten gibt es nur sehr wenige. Projekte unter Vermeidung von Privatisierungstendenzen In den letzten Jahren steigt die Qualität der Wohnungen – Wohnungsgröße und Standard – der hochwertige Wohnungsmarkt wird forciert. bezüglich des öffentlichen Raumes à Sicherung der bestehenden Infrastruktureinrichtungen durch entsprechende widmungsmäßige Festsetzungen Obwohl die bestehenden Tiefgaragen nicht immer ausgelas- à Schaffung rechtlicher Voraussetzungen für den maßvollen Aus- tet sind, besteht aufgrund der weiterhin großen Attraktivität bau von Dachgeschoßwohnungen, Förderung eines maßvol- der City als Berufs-, Einkaufs- und Wohnstandort ein (scheinba- len Dachbodenausbaues res) Parkplatzdefizit. Die im Verkehrskonzept für die Wiener à Überprüfung der Standortvarianten und bedarfsorientierte City aufgestellte Forderung,(Tief-)Garagenstandorte ausschließ- Realisierung von Tiefgaragen in Verbindung mit der Redukti- lich im äußeren Cityrandbereich zu situieren,konnte nur teilweise realisiert werden. on von Stellplätzen an der Oberfläche (MPV 03) à weitere Verkehrsberuhigung im Stadtzentrum à Erhaltung der kleinräumigen, fußläufigen Vernetzung Entwicklungsziele – Strategien – Maßnahmen Strategien à Erhaltung der City als überregionales Zentrum von nationa- ler und internationaler Bedeutung à funktionelle Ergänzung und Stärkung der Wechselwirkun- gen der City mit ihren (traditionellen) Cityerweiterungsgebieten Wien-Mitte und linkes Donaukanalufer à Erhaltung der historisch wertvollen Altstadt à Forcierung des Tourismus à Erhaltung und Pflege der historischen Parkanlagen als Beitrag zur Stadtbildpflege und zur Erholung à Förderung und Sicherung von bestehenden Infrastrukturein- richtungen wie Bildung, Freizeit, Kultur, Gesundheitseinrichtungen à Sicherung von Hofgrünflächen, um das Kleinklima zu verbes- sern à bewusster Ausbau der „Flanierqualität“ (Barrierefreiheit,Geh- steigbreiten …) auch auf der Ringstraße und am Kai à Aufrechterhaltung der Multifunktionalität der Wiener City à Vermeidung der Kommerzialisierung des öffentlichen Frei- unter Berücksichtigung der Balance zwischen den Anforde- raums, Vermeidung von Bodenverdichtungen, Kompensatio- rungen des kulturellen Erbes einerseits und den funktionellen und wirtschaftlichen Erfordernissen andererseits nen für die Inanspruchnahme der Flächen fordern à Integration der Gewässer (Wienfluss, Donaukanal) k à Belebung der Innenstadt durch Vielfalt à Attraktivierung der City als Wohnstandort à Förderung der Durchmischung mit wohnverträglichen Ar- beitsstätten à Erarbeitung von zeitgemäßen Entwicklungsspielräumen für die historische Bausubstanz à sorgfältiger Umgang mit der stadtbildprägenden Dachland- schaft à Reduzierung des IV bei gleichzeitiger Forcierung des ÖV à Alltagstauglichkeit für die ansässige Bevölkerung aufrecht- erhalten (Versorgung mit Dienstleistungen und Waren) à Erhaltung und Neuschaffung von nicht kommerzialisierten „Nischen“ (Naherholung, Alternativkultur …) Maßnahmen à differenzierte Festsetzung der Wohnzone im Flächenwid- mungs- und Bebauungsplan zur Sicherung von vorhandenem und Schaffung von neuem Wohnraum à Festsetzung von Gemischtem Baugebiet für den gesamten 1. Wiener Gemeindebezirk und differenzierte Wohnzonen als Voraussetzung für eine Durchmischung der Nutzungen mit Arbeitsstätten wie Büro- und Geschäftshäuser à Optimierung der Baugenehmigungsverfahren durch Zusam- menführung der verschiedenen Rechtsmaterien (diverse 209
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