Beitrag Plieth Arbeitsblätter

Ängste im Umfeld des Todes
– Originalzitate –
(zusammengestellt von Prof. Dr. habil. Martina Plieth, evhn)
„Ich habe Angst vor dem Scheintot. Ich habe Angst davor das ich aufwache und erkenne, das
ich in einem Saag bin. Ich kriege immer weniger Luft und kann hier nicht raus, und dann frage ich mich: ‚Wieso ich?’ Und weil ich keine Luft mehr habe. Ich sterbe auf so eine fürchterliche und leidende Art und Weise.“ (Kristina, 11 Jahre)
„Ich habe Angst davor: in einem Krieg zu leben und meine Familie und Freunde zu verlieren
und auch selber zu sterben, das ich wenn ich überlebe alleine leben muss, das ich alle für immer verliere.“ (Larina, 11 Jahre)
„Ich habe ein bischen vor dem Tod angst. Es kann jeden Tag passieren oder Nacht. Man weis
leider nicht was nach dem Tod passiert. Ich würde jeden den ich kenne vermissen.“ (N.N., ohne Altersangabe)
„Ich habe keine Angst vorm Sterben nur ein bischen. Es ist schrecklich, wenn welche umgebracht werden. Und diese Fernsehserien sowie Tatort und find ich nicht gut.“ (Julian, ohne
Altersangabe)
„Ich habe Angst … davor, dass vor unserer Tür ein Panzer steht und auf unser Haus schießt.
Dadurch würden wir sterben und das will ich überhaupt nicht.“ (Saskia, 11 Jahre)
„Meine tiefsten Ängste! – Angst … vor der Schule! …dem Tod… davor mich mit meinen
Eltern zu streiten.“ (Romina, 11 Jahre)
„Ich will nicht sterben, weil ich dann meine Mutter nicht mehr sehe. Ich würde gern mal wissen, ob wenn ich tot bin, wieder leben kann. Ich habe angst vor dem tot, jede Minute kann ich
sterben.“ (N.N., ohne Altersangabe)
„Ich habe Angst vor einer Atomrakete, die auf Deutschland prallt, vor einem Kriminellen,
dass ein Blitz mich trifft, meine Eltern sterben, Osama Bin laden, der absoluten Dunkelheit
und dass ‚etwas’ in Schrank ist.“ (Sergei, 10 Jahre)
Menschliche ‚Todes-Angst’ zeigt sich auf vielfältige Weise; folgende ‚Grund-Ängste’ gehören zu ihrem Erscheinungsbild:
● Erstickungs- bzw. Vernichtungsangst
● Trennungs- bzw. Verlustangst
● Verstümmelungs- bzw. Verletzungsangst.
Suchen Sie für jede ‚Grund-Angst’ ein Beispiel aus den aufgeführten Originalzitaten
heraus!
Kinderfragen und Antworten Erwachsener
im Umfeld von Sterben, Tod und Trauer
(zusammengestellt von Prof. Dr. habil. Martina Plieth, evhn)
Häufig gestellte Kinderfragen, die herausfordern:
„Opa (Oma), musst du auch bald sterben?“
„Warum macht man den Toten die Augen zu?“ – „Warum werden Tote gewaschen? Sind sie
schmutzig?“ – „Warum faltet man die Hände bei den Toten?“
„Warum wird in der Kirche ein Gottesdienst gefeiert, wenn Menschen gestorben sind?“ –
„Warum wird bei der Trauerfeier über die Toten geredet?“ – „Warum trägt man bei der Trauerfeier schwarze Kleider?“
„Warum wirft man Blumen oder Erde in die Gräber?“ – „Warum stellt man Blumen oder Kerzen auf die Gräber?“
„Gibt es auch Katzen und Hunde im Himmel?“
„Wo sind die Toten?“
Hoffnungsvorstellungen, die trösten:
► Licht in bzw. nach Dunkelheit
► Befreiung aus dem Grab (Aus dem Haus des Todes) – Aufstieg
► Erinnert werden
► Erwartet werden
► Ankommen
► Neues Leben geschenkt bekommen
Missverständliche Äußerungen Erwachsener, die u.U. Angst auslösen:
„Dein Papa ist auf eine ganz, ganz lange Reise gegangen.“
„Deine Mama schläft jetzt für immer tief und fest.“
„Dein Opa ist im Himmel.“
„Deine Oma ist jetzt ein Stern und leuchtet für uns.“
„Der liebe Gott hat deinen Bruder zu sich geholt, weil er ihn so lieb hatte.“
„Deine Schwester ist gestorben, weil sie krank war.“