Das Sterben ins Leben nehmen… Mit diesem Faltblatt wollen wir Ihnen helfen, das Sterben ins Leben zu nehmen. Oft wissen wir nicht, wie wir uns verhalten sollen, wenn ein Mensch aufs Sterben zugeht, wenn wir einen Menschen beim Sterben begleiten oder wenn er gerade gestorben ist. Wir hoffen, dass diese Zeilen Ihnen Hilfe sein können, sich in diesen schwierigen Situationen zurechtzufinden. Ganz praktische Fragen werden angesprochen. Immer wieder finden Sie auch Hinweise auf Broschüren oder andere Informationen, falls Sie noch mehr darüber erfahren wollen. Ihre Pfarrer Dr. Wolfgang Schnabel Pfarrerin Christine Streib Vor dem Sterben – im Vorfeld Wir kommen gerne ans Kranken- und Sterbebett, wenn es der Wunsch eines Kranken oder Sterbenden oder eines Angehörigen ist. Bitte scheuen Sie sich nicht auf uns zuzukommen. Wir feiern auch sehr gerne das Abendmahl am Krankenbett. Dieses Abendmahl ist kein Sterbesakrament. Es ist eine Stärkung auf dem Weg, wie auch immer dieser Weg aussehen mag. Wir ermutigen Sie, rechtzeitig über den Tod und das Sterben zu reden. Aber lassen Sie dabei dem Kranken die Freiheit, ob und wann und wie ausführlich er oder sie darüber reden will. Es kann hilfreich sein, auch über die ‚äußerlichen’ Fragen der Bestattungsart (Erdbestattung oder Feuerbestattung…), der Gestaltung der Beerdigung oder Trauerfeier zu sprechen, über Liedwünsche und Bibeltext. Wenn Erbangelegenheiten anstehen, dann sollten sie klar geregelt werden. Das erspart den Hinterbliebenen unter Umständen viel Leid und viel Ärger. Es kann eine Erleichterung sein, wenn Sie sich im Voraus Gedanken machen, welches Bestattungsinstitut Sie in Anspruch nehmen wollen. Sie können in diesen Fragen vieles schon vorab mit ihnen klären. Machen Sie evtl. Preisvergleiche. Auch Dinge wie die Grabpflege können angedacht werden. Wo soll die Trauerfeier stattfinden? Unserer Überzeugung nach ist es wichtig, dass die Trauerfeier öffentlich stattfindet. Wir bitten Sie zu überlegen, ob es gut ist, diese Feier an einen ganz anderen Ort zu verlegen. Der Friedhof ist der Ort, wo wir als Gemeinde unsere Verstorbenen verabschieden, deshalb finden wir Feierhallen der Bestattungsunternehmen nicht ideal. Wir ermutigen Sie, jeder Tendenz von Anonymisierung entgegenzuwirken. Sollten Ihnen die finanziellen Mittel für die Bestattung fehlen, dann nehmen Sie doch mit uns Kontakt auf, bevor Sie sich für eine anonyme Bestattung aus Kostengründen entscheiden. Weitere Informationen: Die letzten Wochen und Tage, Eine Hilfe zur Begleitung (Broschüre) Bestelladresse: Diak. Werk der EKD, Karlsruher Str. 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel: 0711 / 902 16 50 Nicht allein gelassen, Eine Handreichung zur Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen (Ein kleines Büchlein mit Texten, Merksätzen, Gebeten und Andachten, – sehr gut !!) Dt. Bibelgesellschaft Stgt., 1996, ISBN 3-438-04406-4 Im Sterben – beim Sterben Wie verhalte ich mich, wenn ein Angehöriger stirbt? Sagen Sie ein liebes Wort, Worte des Zuspruchs sind wichtig; auch wenn ich den Eindruck habe, dass er oder sie nichts mehr hört. Das Gehör ist das letzte Organ, das die Funktion aufgibt. Menschen, die im Sterben liegen hören noch viel länger als wir es denken. Halten Sie die Hände, Berührung kann gut tun. Oft ist auch Schweigen gut. Wenn ein Sterbender noch bei Kräften ist, besteht die Möglichkeit, dass er oder sie seine Angehörigen segnet, entweder nur mit Worten oder sogar indem er / sie die Hände auflegt. Jeder Mensch stirbt einmalig, so wie es zu ihm passt. Für manche ist es wichtig, dass jemand da ist. Viele können erst gehen, wenn sie alleine sind. Weitere Informationen: Zu Hause sterben, Hilfen für Betroffene und Angehörige (Broschüre) Bestellung: Hospiz Stuttgart, Broschürenversand, Stafflenbergstr. 22, 70184 Stuttgart; Tel: 0711 / 23741-53 Hospizgruppen – Sterbebegleitung: Hospiz Stuttgart Stafflenbergstr. 22, 70184 Stuttgart, 0711 / 2 37 41 – 53; mail: [email protected]; www.hospiz-stuttgart.de Sitzwache Gruppe Leinfelden-Echterdingen Magda Kohler, Im Wälde 17, 70771 LE-Oberaichen, 0711 / 754 56 66 (kath. Trägerschaft) Hospiz- und Sitzwachengruppe Filderstadt e.V. verantw. Helga Schroter, Hebbergstr. 80, 70794 Filderstadt, Einsatzleitung: E. Allgäuer, Tel: 0711 / 772 700 Wenn ein Mensch gestorben ist Wenn ein Mensch gestorben ist, zünden Sie eine Kerze an, sprechen Sie ein kurzes Gebet. Wenn der Tod nicht im Krankenhaus eintrat, dann rufen Sie den Arzt an. Er muss den Tod feststellen und den Totenschein ausstellen. Benachrichtigen Sie den Bestatter, der Sie in den anstehenden Dingen unterstützt. Wir kommen gerne ans Sterbebett zu einer Aussegnung, zu Hause oder auch im Krankenhaus. Es kann eine große Hilfe sein, wenn Sie bewusst Abschied nehmen vom Verstorbenen. Weitere Informationen: Die Zeit der Trauer (Broschüre), Eine Hilfe für Trauernde und Begleitende, Dr. D. Tausch-Flammer, L. Bickel Bestellung: Zentraler Vertrieb Diak. Werk der EKD, Karlsruher Str. 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel: 0711 / 902 16-50; Fax: 0711 / 797 75 02 Evang Gesangbuch, Stuttgart 1996, Abschnitt ‚Sterbende begleiten’ – ‚Im Angesicht des Todes’, ‚Worte der Bibel den Sterbenden zusprechen’, ‚Sterbesegen’, ‚Nach dem Sterben’: ab Seite 1476, Nr. 828-832 – gute praktische Anleitungen !! Jesus Christus spricht: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten. (Joh. 14,2) Lassen Sie sich Zeit zum Abschiednehmen, auch im Krankenhaus. Haben Sie keine Angst, den Gestorbenen zu berühren. Verstorbene können bis zu 36 Stunden im Haus gelassen werden. Das Sterben ins Leben nehmen… Evangelische Kirchengemeinde Bonlanden Überlegen Sie sich, was für Sie gut ist und lassen Sie sich Zeit. Pfarramt Süd Georgstraße 1 Tel. 0711 / 772766 Schließen Sie die Augen des Verstorbenen. Legen Sie ein zusammengewickeltes Handtuch unters Kinn, bevor die Totenstarre eintritt. Pfarramt Nord Steinstraße 54 Tel. 0711 / 771986 Hilfen bei der Sterbebegleitung
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