Christine Buchwald Worüber man(n) nicht spricht: Sexualisierte Kriegsgewalt und ihre Folgen Posttraumatische Belastungsstörungen sind ein vielfach zu verzeichnendes Problem in Konfliktund Postkonfliktregionen. Diese sind vielfältig begründet. Ein Auslöser sind Erfahrungen von Folter und sexualisierter Kriegsgewalt. Aufgrund des Übergriffes auf den Körper - bis hin zum Eindringen in das Innere des Menschen - bleiben diese auch nach dem Krieg bestehen. In Postkonfliktsituationen werden hierfür gezielte Unterstützungs- und Beratungsangebote eingerichtet, um insbesondere zivilen Opfern dieser Gewaltformen zu helfen. Diese oft spezialisierten Einrichtungen produzieren aber verstärkt auch Ausschlüsse. So sind Angebote für Opfer sexualisierter Kriegsgewalt an Frauen adressiert, auch wenn Männer ebenfalls von dieser Gewalt betroffen sind. Neben den fehlenden spezialisierten Beratungen und der öffentlichen Unsichtbarkeit dieser Gewaltform sind auch die Geschlechterverhältnisse und -dynamiken insbesondere in Konflikt- und Postkonfliktsituationen - wichtige Erklärungsansätze für das Schweigen der Männer. Aufgrund der fehlenden Verarbeitung des Erlebten endet der innere Kampf nie. Welche Dynamiken dahinter stecken und wieso selbst gendersensible Akteure diese nicht aufbrechen (können), soll Thema meines Beitrags sein.
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