Projekt Fortbildungsoffensive: Ehrenamtliche als Sprachbegleiter/-innen für Flüchtlinge 1. Hintergrund und Ziele ......................................................................................................................... 1 2. Kostenfreie Dozentenqualifizierung.................................................................................................... 2 3. Landesweite, kostenfreie Fortbildungen für Ehrenamtliche................................................................ 2 4. Handreichung für den Unterricht......................................................................................................... 3 5. Zeitplan................................................................................................................................................ 3 6. Bewerbung: Formale Anforderungen und Hinweise ........................................................................... 4 1. Hintergrund und Ziele Seit Beginn der Syrien-Krise im Jahr 2011 ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer/-innen in Deutschland stetig gestiegen (vgl. Ergebnisse der Studie zur ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung 2015). Die Bereiche, in denen sich Ehrenamtliche engagieren, sind vielfältig und reichen von Alltagshilfe und Arzt- und Behördengängen bis hin zu Sprachunterricht. Aufgrund der aktuellen und weiterhin wachsenden Zahl von Flüchtlingen in Niedersachsen sollen mit diesem Projekt, gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Kompetenzen der Ehrenamtlichen als Unterstützende insbesondere im Bereich der Sprachvermittlung zügig und unbürokratisch auf- und ausgebaut werden. Die Praxis zeigt, dass bei allem Engagement auch die Freiwilligen geschult und betreut werden müssen, um Überforderungen und Frustrationen zu vermeiden. Ehrenamtliche werden häufig mit Situationen und Reaktionen konfrontiert, die für sie vorher nicht absehbar sind. Wichtig ist hier die Vorbereitung auf den Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen sowie mit traumatisierten Menschen. Ehrenamtliche benötigen ferner ein Grundlagenwissen, wie sie mit erwachsenenpädagogischen Methoden den Problemen bei der Sprachvermittlung begegnen können. Nur so können die ehrenamtlichen Sprachvermittler und damit auch die Teilnehmenden profitieren. Es gilt, fachliche Hilfestellung aber auch Hilfe zur Selbstabgrenzung zu geben, damit das Ehrenamt nicht aufgegeben wird und ehrenamtliche Hilfe auf lange Sicht erfolgreich geleistet werden kann. Im Rahmen dieses Projektes werden die folgenden drei Maßnahmen umgesetzt: 1. Kostenfreie Dozentenqualifizierung 2. Landesweite, kostenfreie Fortbildungen für Ehrenamtliche 3. Handreichung für den Unterricht 2. Kostenfreie Dozentenqualifizierung Um flächendeckend und zeitnah den großen landesweiten Bedarf an Fortbildungen für Ehrenamtliche decken zu können, werden neue Dozentinnen und Dozenten benötigt. In zwei kostenfreien Qualifizierungsreihen (je 2 x 2 Tage) werden jeweils 20 Personen so qualifiziert, dass sie vor Ort Fortbildungen in der Thematik „Erstorientierung Sprachbegleiter für Flüchtlinge – Sprachvermittlung als Alltagshilfe“ (vgl. 3.) geben können. Das Konzept der Qualifizierung setzt die intensive Mitarbeit aller Teilnehmenden voraus. Voraussetzungen für die Teilnahme sind fundierte Erfahrungen im Unterricht DaF/DaZ. Darüber hinaus sind Erfahrungen im Umgang mit Flüchtlingen, mit Ehrenamtlichen oder in sozialpädagogischen Bereichen sinnvoll. Die Bereitschaft, nach erfolgreichem Abschluss Fortbildungsangebote auch für andere Erwachsenenbildungseinrichtungen durchzuführen, ist gewünscht. Die Qualifizierungen finden an den folgenden Terminen statt: 1. Durchgang: 28./29.01.16 und 29.02./01.03.16 Ort: Bad Nenndorf Bewerbungsschluss: 11. Januar 2016 2. Durchgang: 04./05.04.16 und 25./26.04.16 Ort: Barendorf /Bad Bevensen Bewerbungsschluss: 16. März 2016 Geeignete Dozentinnen und Dozenten schicken ihre Bewerbung (Formular Ausschreibungsflyer, s. Anhang) bitte an Stephanie Hüllmann ([email protected]). 3. Landesweite, kostenfreie Fortbildungen für Ehrenamtliche Der Bedarf an Fortbildungen für Ehrenamtliche wächst laufend. Die Einsatzbereiche, in denen Ehrenamtliche zum Einsatz kommen, sind breit gefächert und reichen von Begleitung bei halboffiziellen Anliegen wie Ämter- und Arztbesuchen über private Hilfen bei Einkäufen und Kinderbetreuung bis, immer häufiger, hin zu Unterstützung bei der Sprachvermittlung. Um den landesweiten Bedarf an Fortbildungen für Ehrenamtliche zu unterstützen, stehen im Rahmen dieser Fortbildungsoffensive Projektmittel zur Umsetzung von kostenfreien Fortbildungsangeboten „Sprachbegleiter/-innen für Flüchtlinge“ zur Verfügung. Grundlage ist entweder das Fortbildungskonzept der AEWB oder ein eigenes vergleichbares Konzept, das die o.g. Kriterien erfüllt Mit dem von der AEWB entwickelten ein- bis zweitägigen und praxisnahen Fortbildungskonzept „Erstorientierung Sprachbegleiter für Flüchtlinge – Sprachvermittlung als Alltagshilfe“ liegt ein erprobtes und erfolgreich durchgeführtes Konzept vor, das die Einrichtungen der Erwachsenenbildung bei Interesse übernehmen können. Durch diese Fortbildung werden Ehrenamtliche für den allgemeinen Umgang mit Flüchtlingen sensibilisiert, befähigt, mit Menschen anderer Kulturen (inkl. Lernkulturen) bewusster umzugehen, befähigt, eigene Konzepte und Ideen zu entwickeln und umzusetzen, die genau auf die Situation der Flüchtlinge (Alltagshilfe inkl. Sprachvermittlung) zutreffen, ihre methodischen Kompetenzen im Bereich erwachsenengerechter Sprachvermittlung erweitern, die Möglichkeiten aber auch Grenzen ihrer ehrenamtlichen Arbeit erkennen (Erkennung von und Umgang mit Traumata im Unterricht, eigene Abgrenzung, etc.). 2 Es können derzeit Mittel für maximal zwei Fortbildungsangebote pro Einrichtung beantragt werden. Die Anzahl der Bewilligungen ist abhängig von der Gesamtzahl und dem Umfang der Anträge landesweit. Es stehen Mittel für folgende Formate zur Verfügung: Eintägiges Format: Zweitägiges Format: Bildungsurlaubsformat (3-5 Tage) max. 700 € max. 1.400 € max. 2.300 € Empfehlung: Die Erfahrungen der AEWB haben gezeigt, dass für Ehrenamtliche besonders eintägige Fortbildungen sinnvoll sind, da Ehrenamtliche aufgrund ihrer Einsatzbedingungen häufig nur innerhalb kurzer Zeit ihr Wissen erweitern möchten. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, im Anschluss ggf. weitere Veranstaltungstage anzubieten. Zweitägige Fortbildungen bzw. das Bildungsurlaubsformat sind dann sinnvoll, wenn Ehrenamtliche die Zeit und Bereitschaft mitbringen, sich intensiver auf ihr Ehrenamt vorzubereiten. Hier kann in Teilen vertiefend gearbeitet und das Konzept „Sprachbegleitung“ neben anderen Themen sinnvoll integriert werden. Bewerbungsverfahren: Durchführende sind die nach dem NEBG anerkannten Erwachsenenbildungseinrichtungen. Kooperationen sind möglich und erwünscht (z. B. mit ehrenamtlichen Vereinen der Flüchtlingshilfe etc.). Interessierte Erwachsenenbildungseinrichtungen bewerben sich bei der AEWB mit dem Antragsformular (vgl. Anhang). Die AEWB koordiniert die Vergabe und übernimmt die finanzielle Abwicklung. Die Einrichtungen verpflichten sich, die Fortbildungen zu evaluieren (Formular AEWB) und diese an die AEWB nach Abschluss weiterzuleiten. 4. Handreichung für den Unterricht Es wird eine Handreichung entwickelt, die kommentierte Material- und Linktipps, ggf. ergänzende Materialien sowie konkrete und praxiserprobte Empfehlungen für Ehrenamtliche und Dozentinnen und Dozenten beinhaltet. Diese Handreichung wird voraussichtlich ab Sommer 2016 kostenfrei auf der Webseite der AEWB zur Verfügung gestellt. Informationen hierzu erteilt Frau Stephanie Hüllmann ([email protected]). 5. Zeitplan Ablauf Dozentenqualifizierung: 11. Januar 2016 Bewerbungsschluss Teilnahme 1. Dozentenqualifizierung 28./29.01.16 und 29.02./01.03.16 1. Dozentenqualifizierung 18. März 2016 Bewerbungsschluss Teilnahme 2. Dozentenqualifizierung 04./05.04.16 und 25./26.04.16 2. Dozentenqualifizierung 3 Ablauf Fortbildungsoffensive: bis 11. Januar 2016 Bewerbung der Einrichtungen bis 5. KW 2016 Rückmeldung AEWB Februar - November 2016 Regionale Umsetzung Fortbildung Ehrenamtliche 6. Bewerbung: Formale Anforderungen und Hinweise Dozentenqualifizierung Die Bewerbung von Personen für die Teilnahme an der kostenfreien Dozentenqualifizierung erfolgt über das Anmeldeformular auf dem Ausschreibungsflyer (s. Anhang). Neben den formalen Angaben werden Informationen zu bisherigen Tätigkeiten und Vorkenntnissen sowie Informationen zu Einsatzmöglichkeiten benötigt. Die Bewerbung schicken Sie bitte per Mail an Stephanie Hüllmann ([email protected]) Bewerbung Fortbildungen Die Bewerbung von Einrichtungen der Erwachsenenbildung für die landesweiten, kostenfreien Fortbildungen der Ehrenamtlichen erfolgt durch das Antragsformular (s. Anhang). Es soll Name und Sitz der Einrichtung enthalten und von der Leitung unterschrieben sein. Im Falle der Bewerbung mit einem eigenen Konzept sind Ablauf/Inhalte im Formular auszufüllen. Die Formulare werden bitte nur als elektronisches Dokument an Dorthe Bornemann ([email protected]) geschickt. Information und Beratung Inhaltliche Informationen erhalten Sie von Stephanie Hüllmann ([email protected]) oder 0511-300 330 28 und zum Verfahrensablauf von Dorthe Bornemann ([email protected]) oder 0511-300 330 62). Anhang Flyer Dozentenqualifizierung inkl. Anmeldeformular Antragsformular Fortbildung Ehrenamtliche inkl. Finanzplan 4
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