SPD Newsletter 4 2015

SPD Rutesheim-Perouse
Vorstand: Dr. Tommy Scheeff
Auf der Steige 9
71277 Rutesheim
Tel.: 0171 178 95 95
Mail: [email protected]
Rutesheim, den 21. Dezember 2015
SPD Rutesheim Newsletter 4 2015
Liebe Genossinnen und Genossen,
hinter dem SPD Ortsverein Rutesheim liegt ein ereignisreiches Jahr. Unvergessen bleibt der
emotionale Februarbend, an dem Jörg Schleyer, der Sohn des von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, von seinen Erfahrungen im Jahr 1977 erzählt
hat. Auch unsere beiden folgenden Veranstaltungen haben sich mit dem Thema Terrorismus
befasst.
Am 25. September 2015 war der bekannte Islamwissenschaftler und Mitarbeiter des Landesamtes für Verfassungsschutzes Dr. Benno Köpfer, zu Gast bei unserem Ortsverein. Zunächst klärte er uns über zentrale Begriffe aus dem Bereich Islamismus und Salafismus
auf. Zum einen sei der Islam keine einheitliche Religion, sondern es gelte zwischen verschiedenen Varianten zu unterscheiden. Ferner gebe es auch nicht den „einen“ Islamismus
oder Salafismus; auch hier existierten unterschiedliche Spielformen.
Anschließend stellte sich der Experte einem moderierten Gespräch, durch das der erste Vorsitzende des Ortsvereins und Stadtrat Dr. Tommy Scheeff führte. Eingangs erfuhren die
Gäste im Saal, wie denn die Alltagsarbeit eines Verfassungsschützers aussieht. Meist handle es sich um typische Büroarbeit; verdeckte Aktionen à la James Bond seien eher die Ausnahme. Im Gespräch begab sich der Experte nun auf eine Tour durch den arabischen Raum
und hier insbesondere nach Syrien, das bekanntermaßen seit Jahren von einem brutalen
Bürgerkrieg zwischen unterschiedlichen Gruppierungen heimgesucht wird. Dr. Köpfer berichtete von der aktuellen Lage, erklärte die Organisation und den Aufbau des Islamischen Staates (IS) und skizzierte mögliche Entwicklungen dieses Landes, die allesamt nicht sonderlich
positiv ausfielen.
Daran anschließend wurden islamistische und salafistische Spielformen in Europa diskutiert.
So erklärte Dr. Köpfer, warum z.B. Karikaturen des Propheten Mohammed einige zu Terroranschlägen verleiteten und warum in Deutschland erstaunlicherweise bislang noch nichts
passiert sei. Ferner berichtete er von der Situation in Baden-Württemberg. Beispielhaft erläuterte er, was es z.B. mit bestimmten Buchständen auf der Königstraße auf sich habe.
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Die Zuhörer lauschten gebannt den Ausführungen Dr. Köpfers. Während des Interviews
beteiligten sich einige der Gäste am Gespräch und stellten dem Experten Fragen, die dieser
gerne und ausführlich beantwortete.
Dr. Tommy Scheeff und Dr. Benno Köpfer
Am 4. Dezember war Frau Christina Straubmüller, Mitarbeiterin beim Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, unsere Referentin zum Thema Wirtschaftsspionage.
Eingangs hielt Frau Straubmüller fest, dass ihr Betätigungsfeld vorrangig von Staaten organisierte Wirtschaftsspionage ist. Dementsprechend stellte sie in der Folge mehrere staatliche
Nachrichtendienste vor, von denen v.a. die russischen und chinesischen Varianten mit ca.
350.000 bzw. 1.500.000 Mitarbeitern beeindruckten.
Direkt im Anschluss präsentierte die Referentin ein Beispiel aus dem Ländle. Hier hatte sich
vor 25 Jahren ein junges Ehepaar aus Österreich niedergelassen, gearbeitet und Kinder bekommen - sie führten also ein vollkommen unauffälliges Leben. Erst durch einen Zufall stellte
sich heraus, dass das Paar gezielt vom russischen Geheimdienst angesiedelt worden war,
um Informationen über z.B. die NATO oder sonstige militärische Einrichtungen zu ergründen.
Der Fall wurde nach seiner Aufdeckung über Wochen in den deutschen Medien diskutiert.
Danach zeigte Frau Straubmüller einige Asservate, d.h. Objekte, die von Spionen eingesetzt
wurden. Der Raffinesse scheinen nie Grenzen gesetzt zu werden. So beeindruckte etwa eine
Krawatte, in die eine Kamera vollkommen unauffällig eingebaut war.
Gegen Ende gab die Referentin einige Hinweise, welche Indikatoren auf die Spionagetätigkeit eines Mitarbeiters hinweisen können und welche Rolle insbesondere der Faktor Mensch
bei der Anfälligkeit von Unternehmen spiele. Ihren Vortrag schloss sie mit einigen Tipps, wie
z.B. Handys und Computer im Alltag einigermaßen gesichert werden können.
Ihr Vortrag ließ an vielen Stellen Platz zur Diskussion, und die Zuhörer stellten auch zahlreiche Fragen. So ließen es sich der 1. Vorsitzende Dr. Tommy Scheeff und die 2. Vorsitzende
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und SPD-Landtagskandidatin Angelika Klingel am Ende der Veranstaltung nicht nehmen,
sich bei der Referentin mit einem Geschenk zu bedanken.
Dr. Tommy Scheeff und Angelika Klingel
Auf dem oberen Bild ist unser jüngster Zuwachs zu sehen - unser neuer Werbe-Aufsteller!
Unser Mitglied und Beisitzer Sven Rentschler hat sein gesamtes berufliches Netzwerk
aktiviert und viel Herzblut eingesetzt, um das Design und die Herstellung dieses Banners
möglichst kostengünstig durchzusetzen. Ohne ihn hätten wir ortsfremde Firmen beauftragen
und mit Sicherheit deutlich mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Vielen Dank, Sven!
Bei zukünftigen Veranstaltungen oder im Wahlkampf wird man sofort sehen, dass hier der
SPD Ortsverein Rutesheim am Werk ist. Der Aufsteller hat nicht nur hohen Wiedererkennungswert; er lockt auch mit Bildern aus Rutesheim und der Geschichte der Sozialdemokratie, einen Moment lang stehenzubleiben und ihn sich näher anzusehen. Bestimmt werden
sich um ihn herum noch viele Gespräche ergeben!
Rekord! In diesem Jahr dürften in Rutesheim und Perouse annähernd 150 Kinder geboren worden sein; so viele Kinder wie noch nie. Die hohe Zahl ist v.a. durch die Neubaugebiete und den damit verbundenen Zuzug junger Familien begründet. Diese Familien bringen häufig noch weitere Kinder mit.
Diese Entwicklung hat - wie in einem früheren Newsletter bereits angedeutet - Auswirkungen
auf die Kindergartenkinder- und Schülerzahlen. In den kommenden Jahren werden in beiden
Bereichen - Kindergarten und Schule - die Räume nicht ausreichen. Der Gemeinderat hat
von daher entschieden, jeweils durch Neubauten Abhilfe zu schaffen. In der Robert-BoschStraße wird ein Kindergarten mit fünf Gruppen, darunter zwei Gruppen für U3-Kinder, entstehen. Die Theodor-Heuss-Schule in der Hindenburgstraße wird um einen Anbau ergänzt
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werden. Beide Neubauten dürfen nicht mehr als ca. 3 Mio. € kosten, zusammen also 6
Mio. €.
Man muss die Zahl 150 jedoch richtig einordnen: In den fünfziger Jahren lag die Geburtenzahl in Rutesheim und Perouse mit ca. 140 Kindern auf einem vergleichbaren Niveau. Allerdings hatten da beide Siedlungen nur halb so viele Einwohner. Und weil sich deutschlandweit die Zahl der zukünftigen Mütter in jeder Generation um etwa 1/3 reduziert, wird sich die
Zahl der Geburten in Rutesheim spätestens dann deutlich reduzieren, wenn keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen werden. Dann wird unsere Stadt mit den harten Fakten der demographischen Falle konfrontiert werden und sich mit dem Rückbau älterer Kindergärten
befassen müssen.
Im kommenden Jahr werden wir der Öffentlichkeit wieder drei Veranstaltungen anbieten. Von
hinten nach vorne: Am 7. Oktober begrüßen wir Kinga von Rudersdorff, die uns das Thema
Fair Trade Klamotten vorstellen wird. Am 6. Mai wird uns Bernhard Schwager von der Robert
Bosch GmbH zeigen, was ein Großunternehmen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung alles leisten kann. Und ganz wichtig: Am 20. Februar feiern wir unseren 110. Geburtstag. Prominenter Ehrengast wird Erwin Staudt, ehemaliger IBM-Manager und Ehrenpräsident des VfB Stuttgart, sein.
Erwin Staudt
Bis dahin wünsche ich Euch frohe und erholsame Feiertage!
Mit den besten Grüßen
Euer Tommy Scheeff
Nächster Termin: Neujahrsessen am 17.01.2016 im Uhlenspiegel gegen 17:30 Uhr
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