Personal trägt keine Schuld an Raddampfer-Havarie

Zürichsee
Zürichsee-Zeitung Bezirk Meilen
Donnerstag, 7. Januar 2016
Personal trägt keine Schuld an Raddampfer-Havarie
ZÜRICHSEE Die Behörden entlasten die ZSG: Es war nicht vorhersehbar, dass es am Tag des Unfalls der «Stadt Rapperswil» zu
starken Winden hätte kommen können. Die Verantwortlichen
der Schifffahrtsgesellschaft sind vom Ergebnis nicht überrascht.
Die Havarie des Dampfschiffs
«Stadt Rapperswil» war nicht
vorhersehbar. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sieht in ihrem gestern publizierten summarischen
Bericht keine Anhaltspunkte für
einen «systemischen Mangel».
Das Ereignis auf dem Zürichsee
sei auf höhere Gewalt beziehungsweise auf eine Verkettung
unglücklicher Umstände zurückzuführen.
Zum Unfall kam es am 17. Juli
gegen 16.40 Uhr zwischen
Pfäffikon und Altendorf. Der 13,5
Meter breite Raddampfer der Zü-
richsee-Schifffahrtsgesellschaft
(ZSG) wurde bei der Durchfahrt
durch den an seiner schmalsten
Stelle 20 Meter breiten Hurdenkanal von einer Windböe erfasst.
Das Schiff driftete ab und lief auf
Grund.
Das Manövrieren stelle gerade
bei schwierigen Windverhältnissen und bei der Durchfahrt in
einem verhältnismässig schmalen Kanal auch für erfahrene
Schiffsführer eine grosse Herausforderung dar, heisst es im SustBericht. Am Unfalltag sei keine
Prognose für starke Winde vorgelegen. Auch kurz vor dem Ereignis
habe es über das Internet auf dem
Schiff keine Hinweise auf stärkere Böen gegeben. Gemäss Windmesswerten des nahe gelegenen
Flugplatzes Altendorf war die
Windstärke um 16.30 Uhr innert
weniger Minuten auf 75 km/h angestiegen.
Warnung vor Gewitter
Allerdings muss der Sust-Bericht
in diesem Punkt zumindest etwas
präzisiert werden. Es stimmt
zwar, dass am Unfalltag keine
Sturmwarnung vorlag. Sehr wohl
gewarnt wurde aber vor möglichen starken Gewittern. Genau
das passierte dann auch: Die starken Winde wurden durch eine
Gewitterzelle verursacht, die am
späteren Nachmittag knapp südlich des Zürichsees entlangzog.
Durch die Winde gab es hohe Wellen auf dem See, die selbst am
rechten Seeufer noch mit gehöriger Kraft ans Ufer schlugen.
Die Verantwortlichen sind vom
Ergebnis des Berichts nicht überrascht. Gemäss Mediensprecherin Conny Hürlimann sei man davon ausgegangen, keine Fehler gemacht zu haben. Es habe an diesem Tag keine Sturmwarnung
oder Hinweise auf Winde in der
relevanten Region gegeben. «Die
Winde sind explosiv angestiegen.
Das war für uns nicht absehbar»,
sagt Hürlimann.
Schaden von 350 000 Franken
Beim Zwischenfall im Sommer
wurde eine Serviceangestellte auf
der «Stadt Rapperswil» leicht verletzt, weil wegen der Erschütte-
rung eine Kaffeemaschine zu Boden fiel. Die 91 Passagiere konnten auf andere Schiffe evakuiert
werden. Auch die Seepolizei und
der Seerettungsdient beteiligten
sich an der Aktion. Das Dampfschiff musste mit beschädigtem
Rumpf und kaputtem Schaufelrad
durch die «Panta Rhei» in eine
Werft abgeschleppt werden. Am
Schiff entstand ein Schaden in der
Höhe von rund 350 000 Franken.
Es fiel für den Rest der Saison aus.
Die ZSG rechnet zurzeit mit einer
Rückkehr des Dampfschiffs zum
Saisonstart am 25. März. Die Havarie hat einen gewissen Einfluss
auf die Schiffsdisposition. Die
Dampfschiffe sollen wenn möglich nur noch bei schönem Wetter
eingesetzt werden. Pascal Jäggi / Martin Steinegger
5
Initiative
ist gültig
STÄFA Der Gemeinderat von
Stäfa hat eine Initiative für
gültig erklärt, welche die Zahl
der zulässigen Stockwerke
in einem Teilgebiet von drei
auf zwei senken will.
Das betroffene Gebiet liegt im Bereich des Kernzonenplans Ötikon-Oberhausen – konkret zwischen der Berg- und der Häl­de­li­
stras­se sowie dem Rütliweg und
der Oberhausenstrasse. Dies teilt
der Gemeinderat mit. Die beiden
Initianten begründen ihren Vorstoss damit, dass diese Region
eine grüne Oase mit einem eindrücklichen alten Baumbestand
sei. Das parkartige Gelände sei
vor allem von zweigeschossigen
Altbauten umgeben. Neue Bauten
müssten daher ebenfalls auf zwei
statt drei Vollgeschosse beschränkt werden.
Nun muss eine Vorlage für die
Gemeindeversammlung vorbereitet werden, die voraussichtlich
im nächsten Dezember darüber
befinden kann. Da eine Änderung
der Bau- und Zonenordnung
­nötig ist, muss die Initiative zur
­öffentlichen Anhörung aufgelegt
werden. Eine Empfehlung des
­Gemeinderats steht noch aus.zsz
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Lange Auszeit: Seit der Havarie im Juli ist das Dampfschiff «Stadt Rapperswil» ausser Gefecht. Am Karfreitag, 25. März, soll es wieder auf dem Zürichsee fahren.
Anlässe
STÄFA
Modelleisenbahn
in Betrieb
Im Eltern-Kind-Zentrum steht
eine Modelleisenbahnanlage
(System Märklin H0) zur Verfügung, die wenige Male pro Jahr
aufgestellt und in Betrieb genommen wird. Hier treffen sich
grosse und kleine Modelleisenbahnfans zum Austausch und
zum Experimentieren. Das
­Rollmaterial (digitale 3-Leiter-­
Modelle wie Märklin, HAG, Roco
etc.) muss mitgebracht werden. e
Samstag, 9. und 16. Januar, 14
bis 16 Uhr, für Kinder von 7 bis
11 Jahren. Samstag, 23. Januar,
10 bis 12 Uhr, für Väter und Kinder
ab 2 Jahren. Anmeldung bis
Donnerstagmittag vor dem Anlass
unter 044 926 88 85 oder
[email protected].
Archiv Manuela Matt
Jugendtreff bleibt trotz
Kündigungen der Jugendarbeiter offen
OETWIL Die Gemeinde
­Oetwil will ihre Jugendarbeit
neu ausrichten. Bis die n
­ eue
Strategie klar ist, hat der
­Gemeinderat eine Lösung
­gefunden, wie der Jugendtreff trotz vakanter Stellen
­weitergeführt werden kann.
Seit Anfang Jahr steht Oetwil
­ohne Jugendarbeiter da. Die beiden langjährigen Mitarbeiter
­Myriam Walser und Raphael Müller haben per Ende 2015 gekündigt. Damit der Jugendtreff nicht
zum Erliegen kommt, bis eine
neue Lösung gefunden worden ist,
hält nun der Oet­wiler Gemeinderat auf Anraten der Jugendkommission den Betrieb mit zwei
­neuen Personen aufrecht. Gemäss
einer Mitteilung der Gemeinde
sollen ab dem 13. Ja­nuar je eine
Person des Eltern­rats sowie ein
Mitarbeiter der Firma Mojuga AG
den Treffbetrieb sicherstellen.
Mojuga bietet Dienstleistungen in
der Kinder- und Jugend­förderung
an und betreibt unter anderem
auch in der Nach­
bar­
gemeinde
Hombrechtikon
Jugend­treff­
punkte.
Beratung von Jugendlichen
Der Mittelstufentreff in Oetwil ist
jeweils mittwochs von 14 bis 17
Uhr, der Oberstu­
fentreff donnerstags von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Die Gemeinde rechnet mit
zehn Ein­satz­stunden pro Woche.
­Sechs fal­len auf den Betrieb während der Öffnungszeiten. Vier
weitere sind für Sitzungen, Telefonate, Be­ratungen für Jugendli-
che aus­ser­halb der Öffnungszeiten und administrative Arbeiten
gedacht. Wie lange die Übergangslösung dau­ert, kann man bei der
Gemeinde zurzeit nicht sagen.
Denn nach dem Abgang der beiden Mitarbeiter will der Gemeinderat die Arbeit mit den Jugend­
lichen neu ausrichten. Gemäss
An­
gaben der Gemeinde haben
My­riam Wal­ser und Ra­phael Müller gekündigt, um sich neu zu
orientieren.
Heftige Diskussionen
Hinter den Kulissen war jedoch­
zu hören, dass die beiden nicht
mehr zufrieden waren mit der Zu­
sammen­arbeit mit der Gemeinde.
Dazu äus­
sern wollten sie sich
aller­dings schon im November
nicht, als ihre Kündigung bekannt
wurde. Es sei ihnen jedoch ein Anliegen, dass die Jugendarbeit unabhängig von ihnen fortgesetzt
werde.
Wie dies geschieht, hat die Gemeinde neulich an einer Jugendkonferenz diskutieren lassen. Es
fand ein runder Tisch mit allen
Interessierten – von Eltern, Jugendlichen bis zu Gewerbetreibenden und Anwohnern – statt.
Nicht zugelassen waren die Medien, damit die Teilnehmer gemäss den Organisatoren unbefangen und konstruktiv diskutieren
konnten. Informationen der ZSZ
zufolge fand dabei eine emotio­
nale und kontroverse Debatte
statt; Details gelangten aber n
­ icht
nach aus­sen. Das Resultat der Ju­
gend­konferenz steht noch nicht
fest.
Michel Wenzler
ZRZ-SPORTREDAKTION
Urs Stanger (ust, Leitung), David Bruderer (db),
Maurizio Derin (md), Dominic Duss (ddu),
Roland Jauch ( jch), Urs Kindhauser (uk),
Roger Metzger (rom), Marisa Kuny (mak),
Hansjörg Schifferli (hjs), Silvano Umberg (su),
Peter Weiss (pew), Markus Wyss (mw).
ZRZ-KANTONALREDAKTION
Patrick Gut (pag, Leitung), Stefan Busz (bu),
Philipp Lenherr (ple), Thomas Marth (tma),
Thomas Münzel (tm), Thomas Schraner (tsc),
Heinz Zürcher (hz), Katrin Oller (kme).
ZRZ-ONLINEREDAKTION
Martin Steinegger (mst, Leitung),
Anna Berger (anb), Michael Calpazi (mc),
Chantal Hebeisen (heb), Olivia Rigoni (ori),
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