Sicher, mutig, stark – das Zauberwort heißt

Sicher, mutig, stark –
das Zauberwort heißt Widerstandsfähigkeit/Resilienz
Begriff: resilire (lat.) – zurückspringen, abprallen
resilience (engl.) – Spannkraft, Elastizität
gemeint ist die psychische Widerstandfähigkeit – „Stehaufmännchen
Mentalität“
Gegenteil von Resilienz ist Vulnerabilität (Verwundbarkeit), gemeint ist die
Empfindlichkeit einer Person gegenüber äußeren Einflussfaktoren.
Resiliente Menschen…
…rechnen mit dem Erfolg eigener Handlungen und sind optimistisch;
…gehen Problemsituationen aktiv an (steigen selbstbestimmt aus der Opferrolle
aus);
…kennen ihr eigenes Potential und setzen ihre Kompetenzen effektiv ein;
…glauben an eigene Kontrollmöglichkeiten in ihrem Fühlen, Denken und Handeln.
Resilienz ist…
… nicht angeboren und vererbt, sondern erworben.
… ist ein dynamischer, lebenslanger Entwicklungsprozess der in der frühen Kindheit
beginnt.
… ist eine variable Größe und unterliegt Schwankungen.
… ist multidimensional und situationsspezifisch.
2 Bedingungen um von Resilienz sprechen zu können:
1. Signifikante Bedrohung für die (kindliche) persönliche Entwicklung,
2. Die erfolgreiche Bewältigung dieses belastenden Lebensumstandes.
Fachtagung Elternbildung 2015 - Leslie Jäger
Förderung von Resilienz auf individueller Ebene durch:

Unterstützung der Eigenaktivität („Hilf mir es selbst zu tun“) und positive
Erfolgserlebnisse

Zumutung von persönlicher, kindgerechter Verantwortungsübernahme in der
eigenen Lebensrealität

Vermittlung von Konflikt- und Problemlösungsstrategien

Unterstützung kindlicher Selbstregulationsfähigkeiten - dem „Umgang mit
Emotionen“

Vermittlung von Stressbewältigungskompetenzen

Vermittlung sozialer Kompetenzen

Unterstützung der positiven Selbsteinschätzung des Kindes (Selbstvertrauen,
-bewusstsein, - wirksamkeit)

Förderung von Interessen und Hobbys
Förderung von Resilienz auf der Beziehungsebene durch:

Autoritativer Erziehungsstil (klare Grenzen, Freiraum, Liebe & Fürsorge)

stabiles, verlässliches Beziehungsverhältnis (Urvertrauen)

Konstruktive Kommunikation zwischen Bezugspersonen/Kind
o Offene Gesprächsbasis
o Ich – Botschaften
o Aktives Zuhören
o Konstruktives Loben und Kritisieren

Lernen an positiven Modellen (Umgang mit Emotionen, Konflikten,
Kompetenzen etc.)

Übungsmöglichkeiten in unterschiedlichen sozialen Settings

Außerfamiliäre UnterstützerInnen (MentorInnen) beispielsweise in Schulen
etc.
Resilienzförderung ist ein Konzept, welches sich an den persönlichen
Ressourcen, Fähigkeiten und Potenzialen des Kindes orientiert.
Resilienzförderung ist nicht defizitorientiert. Banal formuliert…“Stärken
stärken um Schwächen zu schwächen“.
Fachtagung Elternbildung 2015 - Leslie Jäger