Im Zeichen des Fisches

Liebe Comic-Leserin, lieber Comic-Leser,
liebe Eltern,
immer mehr Menschen sind weltweit auf der Flucht. Das stellt auch uns
in Europa vor große Herausforderungen. Nach Ansicht meiner Fraktion
muss Europa diese Aufgabe gemeinsam angehen und sowohl bei der
Aufnahme und Integration der zu uns geflüchteten Menschen als auch
bei der Bekämpfung der Fluchtursachen zusammenarbeiten.
Das ist wichtig, denn schließlich verlässt niemand gerne seine Heimat.
Trotzdem müssen wir realistisch sein, was unsere Möglichkeiten betrifft,
auf bewaffnete Konflikte in anderen Regionen der Welt einzuwirken.
Menschen fliehen aber nicht nur vor Krieg und Terror – auch wirtschaftliche Perspektivlosigkeit lässt sie ihre Heimat verlassen.
Wir Abgeordneten der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament fordern
deshalb mehr und bessere Entwicklungshilfe, vor allem aber eine fairere
Handelspolitik. Doch auch in anderen Bereichen muss die Europäische
Union ihre Politik überprüfen. Als Koordinatorin der sozialdemokratischen
Fraktion im Fischereiausschuss möchte ich erreichen, dass wir nicht nur
in Europa sorgsam mit unseren Meeren und den darin lebenden Fischbeständen umgehen, sondern auch Fischern in anderen Teilen der Welt
ihre Lebensgrundlage erhalten.
Für das Interesse an diesem wichtigen Thema bedankt sich
Du magst nicht
wirklich Fischstäbchen, oder?!
Ich mag lieber
richtigen Fisch,
Forelle, hmm!
Klar, mit
Kartoffelpü!
BLUÄ! Mal echt,
Nina: Mit Gräten und
Pulen und so?!?
Dorsch?
Muss man
halt können!
Hör auf,
Jan!
Dann isst du
auch Dorsch?
Jaaan!!
Erde an
Blödjan:
Objekt auf
11 Uhr!
Was macht‘n
der da?
Nichts!
Das ist ja das
Verdächtige.
Ist ja
gut!
Er sieht
traurig aus.
HA! Ein Krimineller?
So oder so ein Fall für
Der kommt
bestimmt aus
der Jahnstraße.
So ein Quatsch! Die meisten sind
sowas wie Arzt. Oder Schriftsteller?
Egal, jedenfalls keine Verbrecher!!
Sagt
wer?
Mein Papa!
Na, dann...
Fragen
wir ihn doch
einfach!
Was dein
Vater ist?!?
Hey du,
was ist dein
Vater??
Vater?... Daouda!
Daouda Souaré!!
Soirée?
Sein
Name,
Menno!
Und? Ist
der Gangster??
Ich
Fallou!
No Gangsta!
Fisherman!!
Nina!
Jan!
Und was suchst du
hier? What... you
search here??
Ich... immer Meer
gewesen. Hier eng.
The
Sea!
Dark.
Das
Meer??
Muss
los.
Aber warum seid ihr
weg da, ist doch ein
schöner Job! Und irgendwie Fisch braucht‘s
doch immer!
Morgen...
if you want!
Klar,
wir...
Morgen hier,
genau!!
Das ist doch
echt doof!
Dass er
kein Schriftsteller ist??
DU BIST
SO BLÖD!!
Wir können Fallou
doch bestimmt
helfen!
Haha!
Aber
wie??
Ja bitte?
Und du meinst,
ausgerechnet
der Spinner
kann helfen??
Ich wüsste sonst
niemand, der so
gut Bescheid weiß.
Hallo Herr
Butgereit! Ich
bin‘s, Nina. Jan
und ich, wir...
...hätten ganz dringend
eine Frage und wissen
nicht, wen wir sonst
fragen könnten.
...kommt rauf!
Zweiter Stock.
Wird Mister B.
auf den Schleimund Honigtrick
reinfallen??
Auch in seinem
zehnten UndercoverEinsatz bleibt Agent
Smith völlig cool..
Jan!
Hör auf
jetzt!!
Also
los!
Doch wie reinkach was?!
Möchtet
ihr Tee?
Hallo,
Herr Butgereit!
In der Höhle
des Löwen zeigt
Smith seine
ganze
Erfahrung!
Nein, danke!
Wir möchten nur wissen,...
...warum ein Fischer
aus Afrika nicht bleibt,
wo er ist, wenn er das
Meer so mag??
Ah, die Sache.
OK.
Setzt
euch!
Da muss ich etwas weiter ausholen,
das ist nämlich so:
Wir Europäer essen gerne und viel Fisch, aber nur einen Teil
davon fangen unsere Fischer vor unseren eigenen Küsten.
Der größere Teil der Fische, die auf unseren Tellern landen,
stammt aus anderen Regionen der Welt.
Fisch nach Europa zu importieren ist dann okay,
solange der Fisch, den wir kaufen, “ordentlich“
gefangen wurde. Aber hier muss man genau
hinsehen, denn jeder fünfte weltweit gefangene Fisch – so sagen es die
Experten – stammt aus illegaler Fischerei.
Das ist gerade in weniger entwickelten Regionen
der Welt oft ein riesiges Problem für die dort
lebenden Küstenfischer.
Ihnen werden die Fische aus ihren
Fanggebieten gestohlen und ihre
Regierungen können oder wollen das
nicht verhindern.
Doch nicht nur der im Verborgenen
gefangene Fisch ist ein Problem!
Wie auch andere Staaten kaufen wir Europäer
beispielsweise von afrikanischen Ländern die
Erlaubnis, mit unseren Schiffen vor deren Küsten
eine bestimmte Menge Fisch fangen zu dürfen.
Das kann eine gute Idee sein, wenn das Geld,
das wir dafür zahlen auch wirklich bei den
Menschen in den Küstenregionen ankommt.
Und natürlich nur, wenn es in
den Hoheitsgewässern dieser
Länder so große Fischbestände gibt, dass die heimischen
Fischer sie selbst nicht richtig
nutzen können. Zum Beispiel weil sie zu
wenige oder zu kleine Boote haben.
Leider hat sich die Europäische Union in der Vergangenheit
für beides nicht genug interessiert: oft ist das Geld aus
den Fischereiabkommen gar nicht bei den Fischern und
ihren Familien in den Entwicklungsländern angekommen.
Und was noch schlimmer ist: Viele dieser Länder haben der Europäischen
Union, aber auch anderen Staaten und Fischereiunternehmen einen viel zu
großen Teil ihrer Fischbestände verkauft. Mit der Folge, dass auch hier
die Meere überfischt worden sind und die Netze der eigenen Fischer leer blieben.
Da hast du
völlig recht!
Aber da
muss man doch
was tun!!!
Aber...
Ich habe
eine Freundin,
die als sozialdemokratische Abgeordnete im EU-Parlament
genau daran arbeitet.
Aber das dauert
eben...
Dauert??
Es muss aber
schnell gehen!!
Schnell... Demokratie ist
die sanfte, aber träge
Antwort auf Gewalt, das
muss dir klar sein!
Bringt es was,
wenn wir keinen
Fisch mehr essen?
Das wäre
auch zu
schade!!
Oh nein,
wirklich nicht!
Mein Papa hat
gesagt, wenn das so
weitergeht, gibt es bald
keine Fische mehr!
Fisch ist nicht nur lecker,
sondern auch sehr gesund!
Man muss sich halt ein bisschen informieren, Fisch ist
nicht gleich
Fisch:
Im Supermarkt könnt ihr anhand von Umweltsiegeln erkennen,
ob der Fisch in eurem Einkaufswagen aus
gesunden Beständen stammt.
Auch die Einkaufsratgeber von Umweltschutzor
ganisationen, die es als kleine Heftchen, online
oder auch gratis als Apps gibt, können eine Hilfe
sein, einen Fisch zu finden, den ihr mit gutem
Gewissen kaufen könnt. Erfreulicherweise gibt es
davon auch immer mehr. Denn es ist durchaus möglich, Fischerei nachhaltig zu betreiben. Das heißt, so zu fischen, dass immer noch genug Fisch
im Meer zurückbleibt und sich vermehren kann, damit die Fischbestände
eine ausreichende Größe behalten.
Die Europäische Union, die bei uns für die
gesetzlichen Vorgaben in der Fischerei
zuständig ist, hat ihre Fischereipolitik in den
letzten Jahren einer Reform unterzogen mit
dem Ziel, dass in Europa zukünftig nur noch
nachhaltig gefischt werden darf.
Meine Freundin Ulrike Rodust war im Europäischen Parlament
für diese Reform zuständig. Ich glaube, sie kann ganz stolz darauf sein,
was sie und die sozialdemokratische Fraktion dabei erreicht haben.
Jetzt ist es ihr wichtig, dass die Europäische Union auch
bei der Umsetzung der Reform ehrgeizig bleibt. Und das
nicht nur vor den eigenen Küsten, sondern
beispielsweise auch, was die beschlossenen
besseren Standards für die Fischereiabkom
men angeht, von denen ich euch vorhin
erzählt habe. Oder beim
Kampf gegen die illegale
Fischerei.
Aber Fallou...
was sollen
wir tun?
Nun, was ich
euch erzählt habe,
ist ja auch nur ein Teil
vom großen Ganzen.
Daher kann ich
nur sagen:
Das hilft
Fallou jetzt
auch nicht!
Das
stimmt!
BLEIBT DRAN! Interessiert euch!!
Lest nach, zweifelt, redet mit
Freunden darüber. Schon bald
müsst ihr eigene Entscheidungen
treffen, da solltet ihr dann auch
Bescheid
wissen!
Aber vielleicht
ermöglicht es einer
anderen Familie irgendwann, zuhause zu bleiben.
Und für euren Freund...
Nicht
jetzt!
...der erste Schritt
zur Lösung der großen Probleme
ist die Lösung der kleinen.
Der kann
reden...
Darum
waren wir da,
oder?!
Immerhin wissen wir jetzt,
was wir zu tun
haben, oder?!
Nu‘
komm!
Sag‘
schon!!
KLAR!
Wir...
Was denn,
Nina?
Sorry,
Agent Smith,
top secret!
Aber...
what?
Wir bringen dich
auch wieder
zurück.
Keine Sorge,
Fallou!
In atemberaubendem
Tempo nähert sich
Agent Smith dem Ziel
seiner Mission...
Nun kann ihn nichts
mehr aufh-
JAN!
Hast du
etwa...
QUATSCH!
Puuuh!
Ich bestimmt
nicht!!
Da
vorn!
Los, Jan,
Dein Einsatz!!
Hier kannst du uns
rauslassen, Papa!
Da
vorn!
Schön Augen
zu, Fallou!
Jetzt aber:
Augen auf,
Fallou!
Gaanz
langsam!
Danke,
Nina!
Danke...
Agent
Smith!
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Die folgenden Links und noch weitere findet ihr auch auf:
www.ulrike-rodust.eu/lesen
S&D Fraktion
www.socialistsanddemocrats.eu/de
www.spd-europa.de
Europäisches Parlament
www.europarl.europa.eu
Flüchtlingspolitik
www.euwakeup.eu
https://www.spd-europa.de/sites/default/files/downloads/spd-europa_
fluechtlingspolitik_a4_web_2.pdf
Europäische Fischereipolitik
https://www.spd-europa.de/sites/default/files/downloads/2015_sd_flyer_
fischereipolitik_s12_210x210_web.pdf
http://www.europarl.europa.eu/committees/de/pech/home.html
http://ec.europa.eu/fisheries/index_de.htm
Siegel und Einkaufsratgeber
www.msc.org
www.asc-aqua.org
http://fischbestaende.portal-fischerei.de/
www.friendofthesea.org/DE
www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei
www.wwf.de/fischratgeber
KONTAKT
Europabüro
Kleiner Kuhberg 28-30
D 24103 Kiel
Telefon 0431 – 9060622
[email protected]
www.ulrike-rodust.eu
www.facebook.com/ulrike.rodust
www.twitter.com/UlrikeRodust
HERAUSGEBER
V.i.S.d.P.: Ulrike Rodust, MdEP
Konzept und Text: Volker Sponholz und Eva Zunder-Hülsmann
Zeichnungen und Gestaltung: Volker Sponholz, www.volker-sponholz.de
Druck: SCHOTTdruck, www.schottdruck.de