uebelkeit und erbrechen - Landeskrankenhaus Hohenems

Entspannende Faktoren:
• Tief und ruhig durch die Nase
ein- und ausatmen.
• 1-2 gtt. Zitrone (Bergamotte,
Pfefferminze) auf Taschentuch
oder Kompresse träufeln –
immer wieder daran riechen.
Kalter Waschlappen in Nacken
und auf Stirn legen.
• Bei Brechreiz: Nacken sanft
massieren um die Anspannung
der Halsmuskulatur zu lösen.
• Wärme (Traubenkern-, Kirschkernkissen) auf Solar Plexus
auflegen.
• Aromaölmassage der Füße mit
Lavendel- oder Zitronenöl.
Unterstützende Maßnahmen:
• Kleine Eiswürfel lutschen
• Lutschen von Hustenbonbons,
Saure Drops
• Kohlensäurehaltige Getränke
(Cola, Mineral)
• Artischocke – antiemetisches
Mittel
• Sanfte Einreibung des Bauches
– kreisförmige Bewegungen um
die Magenperistaltik anzuregen,
Beruhigung der Magennerven.
• Akupunkturband – Sea bands
an den Handgelenken tragen.
• Akupunktur-Punkt P6 = Neiguan Punkt (auf der Innenseite
des Unterarms 3 fingerbreit
unterhalb des Handgelenks
zwischen den beiden Sehnen)
komprimieren.
Diverse Heilpflanzentees:
Ingwer, Fenchel, Melisse, Kamille,
Schafgarbe, Kümmel, Anis, Käsepappeltee (entblähende, beruhigende,
krampflösende Wirkung)
Übelkeit und
Erbrechen
Informationsbroschüre
Maßnahmen bei Übelkeit/Erbrechen:
1. Frische Luft zuführen
2. Medikamente gegen Übelkeit
sollen nach Arztverordnung
eingenommen werden. (Verordnungsplan und ursächliche
Therapien wurden geklärt)
3. Essenswünsche und Therapievorschläge berücksichtigen
4. Psychosoziale Aspekte berücksichtigen und mit einbeziehen
(Psychotherapie, Musiktherapie, Sozialarbeit, Seelsorge)
Fotos: Michael Lorenzet – pixelio.de (Cover), Karl-Heinz Laube – pixelio.de (Innen)
LANDESKRANKENHAUS HOHENEMS
Palliativstation
Übelkeit und Erbrechen
„Liebe geht durch den Magen.“
„Essen und Trinken hält Leib und
Seele zusammen.“
(Sprichwörter)
Unser Ziel ist es,
• dass Sie Verhaltensweisen
kennen lernen, um den Patienten während der/des Übelkeit/ Erbreches unterstützen
zu können.
• Ihnen durch eine Auswahl
pflegerischer und entspannender Faktoren Sicherheit zu
geben.
Übelkeit (Nausea) und Erbrechen
(Emesis) gehören zu den häufigen
Symptomen von Patienten mit terminalen Erkrankungen. Anhaltende
Übelkeit kann die Lebensqualität
hochgradig einschränken, den Tagesablauf stark einschränken und so zur
Isolation des Patienten beitragen.
Übelkeit ist der kaum definierte Zustand, der als „Drang, zu erbrechen“
umschrieben werden kann.
Erbrechen ist die schwallartige Entleerung des Mageninhaltes durch
die Speiseröhre und den Mund. Es
ist meistens mit einem brennenden
Gefühl in der Speiseröhre verbunden, das dadurch entsteht, dass der
säurehaltige Magensaft hochfließt.
Erfassung von Übelkeit und Erbrechen.
Es geht um folgende Aspekte:
Zeit: wann, zu welchen Tages- oder
Nachtzeiten treten Übelkeit und/
oder Erbrechen auf?
Einflussfaktoren: In welchem Zusammenhang treten Übelkeit und/
oder Erbrechen auf? Gibt es auslösende Faktoren?
Dauer, Intensität, Häufigkeit: Wie
lange halten Übelkeit/Erbrechen
an? Wie stark erlebt der Betroffene
Übelkeit und /oder Erbrechen? Wie
häufig in 24 Stunden?
Art/Qualität: Wie tritt das Erbrechen
auf? Unverhofft, im Schwall, plötzlich
oder langsam anflutende Übelkeit bis
hin zum Erbrechen?
Ursächliche Faktoren: stehen Übelkeit und/oder Erbrechen in Zusammenhang mit der aktuellen Medikamententherapie?
Linderung/Verstärkung: Durch welche Interventionen können Übelkeit
und/oder Erbrechen gelindert werden, durch welche verstärkt (Angst,
Stress, Schmerzen)? Bewirkt Erbrechen eine Linderung der Übelkeit
oder Besserung des Wohlbefindens?
Ursachen
Mögliche therapeutische Maßnahmen
Ursachen im Magendarmtrakt
z.b. Entzündungen, Verstopfung,
verlangsamte Magendarmpassage,
Tumorstenose
entzündungshemmende Medikamente, Maßnahmen die die Peristaltik anregen, Tees, Massagen, chirurgische Maßnahmen
Elektrolytentgleisungen
z.B. bei Nierenversagen, Knochenmetastasen
medikamentöser Ausgleich, antiemetische, zentral wirksame Medikation
Zentrale Ursachen
z.B. erhöhter Hirndruck durch Tumor/Metastasen
abschwellende Medikamente, palliative Bestrahlung
Nebenwirkungen von Arzneimitteln
z.B. Chemotherapeutika, Antibiotika
fixe anitemetische Begleitmedikation, Dosisadaption
Psychische Faktoren
z.B. Angst, Stress
mögliche Ursache beheben, entspannende Maßnahmen und Medikamente