Herzschlag – Deeper – meine Beziehung zu Gott

Herzschlag – Deeper – meine Beziehung zu Gott
Sonntag, 15.11.15 – Johannes Wirth
Ich bin gerne Leiter der GvC Chile Hegi. Ich begegne viel Wertschätzung und Dankbarkeit von euch zu
mir und den anderen Mitarbeitern. Unsere Gottesdienste sind zunehmend geprägt von Leidenschaft
und Tiefe. Ich darf miterleben, wie viele von uns sich danach ausstrecken im Alltag das Reich Gottes zu
den Menschen zu tragen. Auch freue ich mich über den Hunger nach einer tieferen, erfahrbareren
Gottesbeziehung.
Wie kann unsere Gottesbeziehung in die Tiefe wachsen, wie können wir Gott realer erfahren?
Gemeinschaft
Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das
angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen…“
Hebr. 10,25
Die Zusammenkünfte nicht verlassen = In der Gemeinschaft mit anderen Christen sein. Dabei geht’s um
das gemeinschaftliche "Essen" und das gegenseitige Ermutigen. Regelmässig einander zurufen wie
grossartig Gott ist, anspornen die Glaubenshände und Füsse nie, nie sinken lassen, gemeinsam Gott
preisen und füreinander beten. Meine Beobachtungen in 37 Jahren: Die regelmässige Gemeinschaft mit
Brüdern und Schwestern ist ein starker Faktor tiefer in die Gottesbeziehung hinein zu wachsen.
Warum?
Warum gibt es denn Menschen, die regelmässig in die GDs kommen, KGs besuchen, ja in Konferenzen
eintauchen und trotzdem bleibt ihr lebendiger Glaube auf der Strecke?
Gespräch unter Männern
Männerweekend im September, ein Gespräch unter 10 Männern, das Thema: Was hat dich in deiner
Gottesbeziehung gebremst und was hat dir geholfen, tiefer hinein zu wachsen? Es waren sechs
Faktoren, und doch herausragend, dass sieben von zehn Männer dasselbe weit oben in der Skala
ansiedelten, ich nenne es: „Die geistlichen Muskeln brauchen“. Das sagten sie:
„Man hat mich mitgenommen Menschen auf der Strasse von Gott zu erzählen“ /“Ich war liberal, lau
geworden, jemand hat mich eingeladen in der Teenagearbeit mitzuleiten“ / „Im Rahmen von „Love in
Action” Gebet für Menschen auf der Strasse“ / „Beruflich mit Vertrauen auf Gott verrückte Dinge
gewagt und dann davon den Menschen von der Verlässlichkeit Gottes erzählt“ / „Mitarbeit im Worship“
/ „Herausfordernde Leitungsaufgabe in der Gemeinde“.
Die Glieder und Muskeln brauchen
Bei unserem natürlichen Körper ist es wichtig, dass jedes unserer Glieder und deren Muskeln
regelmässig für das gebraucht werden, wozu sie da sind. Die Beispiele sind ganz simpel: Beine, Arme,
Rücken. Oder: Die Rückbildung der Muskeln bei Bettlägerigkeit. Essen nährt den Körper. Wer aber
immer nur isst, ohne den Körper, seine Glieder, die Muskeln zu betätigen wird zumindest träge und
schlaff. So ist es im geistlichen Bereich. Eines der Bilder für die Kirche:
Kirche = ein Körper
„Es ist wie bei unserem Körper: Er besteht aus vielen Körperteilen, die einen einzigen Leib bilden und von
denen doch jeder seine besondere Aufgabe hat. Genauso sind wir alle – wie viele und wie unterschiedlich
wir auch sein mögen – durch unsere Verbindung mit Christus ein Leib, und wie die Glieder unseres
Körpers sind wir einer auf den anderen angewiesen. Denn die Gaben, die Gott uns in seiner Gnade
geschenkt hat, sind verschieden. Wenn jemand die Gabe des prophetischen Redens hat, ist es seine
Aufgabe, sie in Übereinstimmung mit dem Glauben zu gebrauchen. Wenn jemand die Gabe hat, einen
praktischen Dienst auszuüben, soll er diese Gabe einsetzen.
Römerbrief 12,4-6
Das Bild verstehen wir gut. Die Gemeinde, der Körper von Jesus. Die Menschen in der Gemeinde je ein
Teil dieses Körpers mit entsprechenden, unterschiedlichen Gaben. Der Eine hat die Aufgabe einer Hand,
ein anderer eines Fusses, Zunge, Ohr… Wenn nun dieses Glied seine Aufgabe nicht wahrnimmt, fehlt
dem ganzen Körper etwas. Über das wollen wir aber heute gar nicht reden, sondern darüber, dass das
Glied, wenn es nicht gebraucht wird, schlaff und lahm wird und sich seine Muskeln zurückbilden. Doch
reden wir vom positiven, von dem was sieben von zehn Männern in ihrem Glaubensleben erlebt haben:
Wenn das Glied das tut wozu es da ist, werden die Muskeln wachsen, zunehmen, stärker werden. Sie
erfahren dabei, wie erfrischend ihr Glaubensleben wird, wie sie dabei Erfahrungen mit ihrem Gott
machen, wie sie ihn brauchen, sich auf ihn ausrichten müssen, und dabei in ihrer Beziehung zum
Lebendigen in die Tiefe wachsen.
In der Kirche
Dies geschieht einmal im Rahmen der Kirche. Egal in welchem Dienst. Wenn ich in der Gabe
(Leidenschaft) laufe, die mir gegeben ist, dann wachsen meine Glaubensmuskeln und meine
Verbundenheit mit Gott.
Das entdecke ich immer wieder. Menschen, die in der Kirche ihre Gaben einsetzen, die sind präsent,
denen werden die Gottesdienste nicht langweilig, die sind oft regelmässig in der Gemeinschaft. Warum?
Wegen der Wechselwirkung: Betätigung gibt Hunger, Hunger treibt uns zum Essen.
Geistliche versus nicht geistliche Dienste
Geschieht das wirklich in jedem Dienst? Oder geschieht es nur da, wo ich in einem „geistlichen Dienst“
sprich KG-Leiter, Worshipper, Kidsministry stehe? Denn da muss ich ja mehr mit Gott rechnen als beim
Mittagessen schöpfen, in der Cafeteria, beim Putzen… Kommt drauf an, in welcher Haltung und
Erwartung ich das mache. Wenn ich meinen Mittagessendienst als eine Pflichterfüllung und als reines
Food-weitergeben sehe, dann ist es so. Aber, wenn ich das Schöpfen als eine geistliche Aufgabe sehe,
dann wird mein Muskel genauso wachsen wie im proph. Dienst. Wie das?
Ich weiss, ich trage das Reich Gottes in mir und ich will, dass es weiter geht zu den Menschen. Ich halte
Ausschau, den Menschen die in die Cafeteria kommen zu dienen, sie zu lieben, ihnen ein Lächeln zu
schenken, ein Wort weiterzugeben, zu ermutigen - wau! So werde ich spätestens am Sonntagmorgen
mich auf meinen „geistlichen Dienst“ im Gebet, in der Gemeinschaft mit Gott vorbereiten und gespannt
sein, was dann geschieht (vergleiche Anforderung an die Diakone in der ersten Gemeinde). Dies gilt für
alle Dienste. Vergl. das Gebet der Reinigungsleute für jeden m2 den sie bearbeiten.
Im Alltag
Das Betätigen des geistlichen Muskels geschieht natürlich auch im Alltag. Wenn ich da, wo ich gerade
bin Reich Gottes leben und wagen will, werden meine geistlichen Muskeln gestärkt werden. Durch das
Brauchen der Muskeln, aufgrund der Erfahrungen die ich dabei mache, wird sich meine Beziehung zu
Gott vertiefen, werde ich erfahren dass Er lebt.
Beispiel Erika: Letzter So.-morgen, diese Woche im Coop, am Do. die Nachbarin
Wir lesen die Bibel und staunen, was die Leute alles mit Gott erlebt haben. „Tja, wenn ich damals gelebt
hätte, wenn ich Paulus wäre…“ Es ist der gleiche Geist, die gleiche Kraft - ist es die gleiche Bereitschaft
von uns? Noah (Arche), Abraham (folgte dem Ruf), Mose (trat Pharao entgegen), Deborah (Mut), Esther
(Mut), Maria (das Ja), Petrus (erste Kirche), Lydia (Gastgeberin), Maria (Narde)…
Ja, die Bibel zeigt uns diese Wahrheit auf Schritt und Tritt. Die Gotteserfahrungen kamen selten im
trauten Kreis (hier entstand Ermutigung, Trost, Ausrüstung), sondern meist im Dienst als Glied des
Körpers von Jesus.
Zwei Dinge, die uns in der Gottesbeziehung tiefer wachsen lassen: Essen und Bewegung = Gemeinschaft
und geistliche Muskeln brauchen.
Noch etwas: 6 von 10 Männern sagten, dass die Sehnsucht nach “mehr” wesentlich dazu beigetragen
hat, in die Tiefe zu wachsen.