PDF downloaden

l e is t u ng sa bfa l l
EINE STELLENANZEIGE SCHALTEN.
DREIMAL ERSCHEINEN!
Ein beispielhafter „Workflow“:
So bauen Sie Ihren Mitarbeiter
wieder auf
Statt einen Mitarbeiter mit
immer mehr Forderungen
unter Druck zu setzen, sollten Sie ein ein klärendes
Gespräch initiieren
Machen Sie sich eine Aufstellung und führen Sie so
konkret wie möglich das Verhalten Ihres Mitarbeiters
auf, das für Sie unannehmbar ist. Versuchen Sie, diese
Liste – soweit es Ihnen möglich ist – ohne eine negative Bewertung zu erstellen; dies ist für die weiteren
Schritte besonders hilfreich.
Wissen Sie oder haben Sie eine begründete Vermutung, warum Ihr Mitarbeiter sich so verhält? Könnten
zum Beispiel auch private Probleme die Ursache für
den Leistungsabfall sein? Versuchen Sie, über Ihren
Ärger hinaus zu denken („Er ist einfach zu faul, zu
dumm etc.“ nutzt Ihnen nicht wirklich etwas, weil Sie
ihn ja schließlich einmal angestellt haben).
Leistungsabfall:
Wie Sie Ihre Mitarbeiter
ohne Druck wieder aufbauen
di e auto r in
Marietheres Mimberg ist Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung
und arbeitet seit über 10 Jahren als systemischer Coach,
Team- und Kommunikationstrainerin bei BBT Aachen Bildung. Beratung. Team.
12
Haben Sie den Eindruck, Ihr Mitarbeiter leistet zu wenig? Ständig hören Sie, dass die Arbeitsdichte zu hoch ist, dass dieses oder jenes nicht machbar ist. Wichtige Abgabetermine verstreichen und, wenn es ganz eng
wird, ist der Mitarbeiter plötzlich krankgeschrieben. Zu einem BGM gehört auch eine
gesunde Führungs- und Kommunikationskultur. Hier erfahren Sie, wie Sie mit einem
Perspektivenwechsel und einem klärenden
konstruktiven Gespräch die Ursachen für die
Belastung Ihrer Mitarbeiter erfahren und Lösungen finden.
A
ständlich klar gemacht, dass Sie sein Verhalten nicht länger tolerieren können und ernsthaft über eine Abmahnung und letztlich auch
über eine Kündigung nachdenken.
Es ist übrigens völlig verständlich, dass Sie
Wie sähe ganz konkret das wünschenswerte,
veränderte Verhalten aus?
wütend sind, schließlich geht es um Ihr Geld
und die Marktbedingungen sind hart.
Aber vielleicht stellen Sie zunehmend fest,
dass Sie mit noch mehr Druck auf Ihre Mitarbeiter genau das Gegenteil bewirken: noch
mehr schlechte Arbeitsergebnisse. Wenn Sie
Ihren Mitarbeiter im Betrieb binden und gesund halten wollen, helfen Ihnen sicher fol-
Überprüfen Sie für sich ehrlich, ob diese Erwartungen realistisch sind, ob sie zu der Ausbildung und den
Kompetenzen dieses Kollegen passen.
gende Anregungen.
ls Vorgesetzter und Personalverantwort-
Oberste Prämisse: Versuchen Sie einmal, Ih-
licher sind Sie wütend, aber auch hilflos.
ren Ärger für einige Zeit zur Seite zu stellen
Sie haben diesen Mitarbeiter schon mehrfach
und folgen Sie den Schritten auf den folgen-
Weiter auf der
zum Gespräch gebeten und ihm unmissver-
den Seiten.
nächsten Seite
| sonderausgabe
| sonderausgabe
Entdecken Sie die Bewerber
Ihrer Stadt!
Mehr Informationen:
www.meinestadt.de/perspektive-pflege
Das Fachbuch
für Ihre Praxis
l e is t u ng sa bfa l l
Versetzen Sie sich einmal in Ihren Mitarbeiter: Was ist bei ihm angekommen? Hat
er aus seiner Sicht klare Gründe für das
von Ihnen erforderliche Verhalten erhalten oder nur einfache Anweisungen, die
vom Vorgesetzten kommen? Besser wäre:
Versuchen Sie, ihm deutlich und praktisch
nachvollziehbar die negativen Konsequenzen seines Verhaltens für Sie und Ihre Firma
darzulegen. Durchbrechen Sie den Kreislauf
der kontinuierlichen Wiederholung einer
Arbeitsanweisung ohne deutliche Klärung
der Gründe.
Wenn Sie schon viele Gespräche geführt
haben und der Meinung sind, alle oben
aufgeführten Aspekte berücksichtigt zu
haben, entscheiden Sie als disziplinarische
Führungskraft nun, ob und unter welchen
Bedingungen Sie den Mitarbeiter in der
Firma halten wollen.
Nein
Lassen Sie sich
über mögliche
Kündigungswege beraten.
Ja
Bereiten Sie
das anstehende Mitarbeitergespräch
mit den Ergebnissen Ihrer
Überlegungen
vor.
Machen Sie sich dazu Notizen, die Ihre
konkret formulierten Beobachtungen, Ihre
Beschreibung der gewünschten Veränderungen und die konkreten Auswirkungen
für die Firma beinhalten, aber auch Ideen
von Ihrer Seite, welche konkrete Unterstützung der Mitarbeiter erhält, um die
gewünschte Veränderung Ihrer Meinung
nach erreichen zu können.
Sollten Sie vom Mitarbeiter Informationen über ihn
selbst, seine Arbeitssituation oder auch Ihr Führungsverhalten bekommen, welche Sie in Ihren Überlegungen nicht bedacht haben, notieren Sie diese sachlich,
um Sie in ein erweitertes Angebot einzuarbeiten.
Wenn sie diesen Engpass im Gespräch erfolgreich
gemeistert haben, steht eine konkrete Planung der
Umsetzung von Veränderungen an; wer tut was wann,
welche Unterstützungsangebote, z. B. eine notwendige fachliche Fortbildung, werden genutzt?
Vergessen Sie nicht, einen Termin in naher Zukunft
fest zu vereinbaren, an welchem die Ergebnisse und
der Stand der Verhaltensveränderungen erneut
besprochen werden.
Führen Sie das Gespräch und beachten Sie:
Kein Mensch lässt sich gerne sagen, dass er
sich nicht richtig verhält. Oft gehen beim
Gegenüber „die Rollladen runter“, er wird
aggressiv oder fängt an zu weinen oder
macht es Ihnen auf andere Art schwer, sachlich weiterzureden.
Hier gilt es, dem Mitarbeiter Gelegenheit
zu geben, die Situation aus seiner eigenen Sicht zu beschreiben und dies als seine
persönliche Wahrnehmung zu akzeptieren,
auch, wenn dies schwerfällt. Hier ist die
Schnittstelle, die entscheidet, ob Sie den
Mitarbeiter für eine konstruktive Lösung
gewinnen können. Die Faustregel ist: Lassen Sie sich nicht von Ihrem Ärger mitreißen, behalten Sie Ihr Ziel im Auge und
führen Sie das Gespräch wieder auf die
Sachebene zurück!
Es stimmt, dieser Prozess ist kompliziert, langwierig und
inkl.
Webanhang
mit Praxisbeispielen
Gefährdungsbeurteilung
psychischer Belastung
Erfahrungen und Empfehlungen
Herausgegeben von der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
2014, 286 Seiten, mit zahlreichen Grafiken und Abbildungen,
fester Einband, € (D) 39,90, ISBN 978-3-503-15439-5
braucht Zeit. Aber bedenken Sie, wie viel Zeit Sie bereits bisher in ineffektiven Ärger investiert haben. Und ich behaupte
aus meiner Beratungspraxis: Das hat im Prinzip zu nichts geführt.
ko m pa kt
2Zu einem systematischen BGM gehört auch eine gesunde
Führungs- und Kommunikationskultur, die in konstruktivem, wertschätzendem Umgang Ursachen für die Belastung von Mitarbeitern eruiert.
2Führungskräfte sollten bei Leistungsproblemen mit Mitarbeitern die eigene Perspektive ändern und sich in die
Lage des Mitarbeiters versetzen.
2Neben der Analyse des beruflichen Umfelds und der gege-
Dieses anschauliche Buch vermittelt Ihnen im Rahmen der
gesetzlich gebotenen Gefährdungsbeurteilung psychischer
Belastung der Arbeit Erfahrungen und Empfehlungen.
Erarbeitet wurden diese auf Basis eines Forschungs- und
Entwicklungsprojektes der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin.
Der für Käufer des Buches kostenlose Webanhang bietet
Ihnen Auszüge aus fachlichen Stellungnahmen zu speziellen
Fragen und konkrete Beispiele aus der Praxis.
Weitere Informationen:
www.ESV.info/978-3-503-15439-5
benen Mitarbeiterkompetenzen sollte auch die privat-familiäre Situation des Mitarbeiters einbezogen werden.
2In einem gut vorbereiteten und mitarbeiterorientierten
Gespräch können so gemeinsam Missverständnisse geklärt, Probleme besprochen und Verbesserungen eingeleitet werden.
14
| sonderausgabe
| sonderausgabe
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin
Tel. (030) 25 00 85-265 · Fax (030) 25 00 85-275 · [email protected] · www.ESV.info