My Father’s Country Meines Vaters Land Postwar Biographies Nachkriegsbiografien countdown.buchmesse.de www.buchmesse.de/en/international/ www.buchmesse.de/businessclub #fbm16 Looking Back in Fear of Catastrophes to Come. Biographies since 1945 The war ended in Germany 70 years ago. The generation born at that time are pension ers today. Childhood and adolescence lie behind them. They only know of Nazism and the World War from the stories of people even older than themselves. They do not remember Stalingrad, nor even the massed mobilisation of the “Volkssturm”. They do remember young men with missing legs who pushed themselves around the town on wheeled boards, hauled themselves into tram cars, repelling offers of help with angry stares. The generation of children born in the cities after 1945 grew up surrounded by bombsites and would keep finding bombs in places they’d chosen for their playgrounds. From there, as well as the occasional injury, they’d sometimes bring their mothers posies of dandelions, a thing they’d already learned to do by the time they were six. In remembering we often tend to idealise. This has a lot to do with the fact that politics doesn’t yet play a role in a child’s world. That world consists of parents and friends, of the 50 metres up the road and the 50 metres down the road, one or two back yards, the neighbours’ daughter in the flat beneath your parents’, the grocer’s shop across the road. The child spends hours each day on the short space between the street and the gate to his back yard. Today, he remembers how he sat on that big wrought-iron gate with his friend – they’d have been six or seven years old – and how they told each other about their parents. When his friend described the frequent beatings he received from his father, he gave up. He could not compete with suffering as great as that. It would never have occurred to his own father to hit him, let alone to beat him so severely. Had they actually spoken to him, children just five or six years older could have told him about the ghostly fire, about the noise and smells that filled the air on the bombing nights. Next to such real threats, how harmless seemed his recurring nightmare of the eagle that carried him away from the man-high wall which separated the house he lived in from the neighbours’ house. And what might his parents have told him of the destruction of the Jews, of the World War, of fear and blame, of desperation and faith in the Fuehrer? Yet they said nothing. Now he is older than his father ever was, and he is happy to talk about the times he spent playing in the ruins, about his wish to become a forester and his love of dino saurs, which he would make from the silver paper in his father’s cigarette boxes. The generation born around the “zero hour” of capitulation in May 1945 is now 70, and its members are happy to revel in nostalgia. They were not carried into bomb shelters, but were taken to the black markets or to the fields around the town to forage for food. As they grew up, so did Germany’s wellbeing. Until then just a thing of biology, for them growth became an economic reality and a matter of course. At the same time, it became more and more a promise and an ideology. For someone growing up after the war in Germany – in the West or the East – every year was better than the year before. But he’d never forget the ruins. On reaching the age of 20 he thought: there were 21 years between 1918 and 1939, why shouldn’t we have another war soon? When he was 30 he thought: Europeans all still know about the 2 Thirty Years’ War, but I’ve never heard of a thirty-year peace. He understood that he’d been lucky, but he mistrusted his luck and the peace. He saw signs everywhere of a new global conflagration. The first reality of his life had been his bombed-out home town. He lived with the fear that this would be his last reality too. When he was 50, the wall dividing the two German states fell. A war between competing systems would not come again so soon. Now he is 70 and he no longer believes that Germany’s towns and cities will go up in flames. But he knows young people who ask him about his memories. Not to immunise themselves against horrors to come, but as a sedative for their own fears of terror attacks, or against mindless debates on the moral superiority of one religion over another, or of having no religion at all. Today, the idyll that was his life soothes people ten years younger than his own son; people who are mortified by the deeds and the videos of the so-called Islamic State or of Boko Haram, and by the powerlessly violent Western responses to those deeds. To those in their 30s today, the lives of people born just after the war – those who made the 1968 movement – seem like they were written by some Rosamunde Pilcher of the salaried society. When they look back, they do so in fear of catastrophes to come. Arno Widmann is an astute observer of society today. He works for DuMont Redaktionsgemeinschaft, writing for various newspapers, among them the “Frankfurter Rundschau”. 3 Sie blicken zurück aus Angst vor kommenden Katastrophen. Biografien nach 1945 Das Kriegsende in Deutschland liegt 70 Jahre zurück. Die damals geborene Generation ist schon in Rente. Sie blickt zurück auf Kindheit und Jugend. Nationalsozialismus und Weltkrieg kennt sie nur noch aus den Erzählungen der noch Älteren. Sie erinnert sich nicht an Stalingrad, nicht einmal an den Volkssturm. Sie erinnert sich an junge Männer, die ihre beinlosen Körper auf einem Brett mit Rollen durch die Stadt stießen und sich an den Griffen der Straßenbahnen in sie hochhievten und mit zornigen Blicken jeden Versuch, ihnen zu helfen, abwehrten. Die Generation der nach 1945 geborenen Stadt kinder ist inmitten von Trümmergrundstücken aufgewachsen und fand immer mal wie der eine Bombe an Orten, die sie zu ihren Spielplätzen erkoren hatte. Ihren Müttern brachten sie von dort neben der einen oder anderen Verletzung ab und zu – das hatten sie sechsjährig schon gelernt – auch einen Strauß Pusteblumen mit. Die Erinnerung neigt zur Idyllisierung. Das hängt damit zusammen, dass das Politische in der Welt des Kindes noch keine Rolle spielt. Die Eltern, die Freunde, 50 Meter die Straße hoch und noch einmal 50 Meter die Straße runter, ein, zwei Hinterhöfe, die Toch ter der Nachbarn in der Wohnung unter der der Eltern, der Milchladen gegenüber – das ist die Welt des Kindes. Stunden eines Tages verbringt es auf der kurzen Strecke zwischen Straße und dem Tor, das den Hinterhof des Hauses absperrt. Er erinnert sich heute daran, wie er mit seinem Freund – sie waren sechs, sieben Jahre alt – in diesem großen, schmiedeeisernen Tor hing und wie sie einander erzählten von ihren Eltern. Als sein Freund ihm berichtete, dass er regelmäßig von seinem Vater verprügelt wurde, da gab er auf. Mit solchen Leiden konnte er nicht konkurrieren. Niemals wäre es sei nem Vater eingefallen, ihn zu schlagen, geschweige denn zu verprügeln. Die Kinder, die fünf, sechs Jahre älter waren, hätten ihm, hätten sie denn mit ihm gesprochen, vom gespenstischen Feuer, vom Lärm auch, von den Gerüchen der Bombennächte erzählen können. Wie harmlos nahm sich neben diesen realen Bedrohungen sein wiederkehren der Angsttraum aus, vom Adler, der ihn wegtrug von der mannshohen Mauer, die den Hinterhof des Hauses, in dem er wohnte, trennte von dem des Nachbarhauses. Was gar hätten seine Eltern erzählen können von der Judenvernichtung, vom Weltkrieg, von Angst und von Schuld, von Verzweiflung und Führerglaube. Aber sie sagten nichts. Jetzt ist er älter, als sein Vater jemals war, und er erzählt gerne von den Spielen zwi schen Trümmern, von dem Wunsch, Förster zu werden und der Liebe zu Dinosauriern, die er aus dem Silberpapier der Zigarettenschachteln seines Vaters formte. Die Gene ration, für die die Stunde Null die Geburtsstunde war, ist 70, und sie überlässt sich gerne der Nostalgie. Sie wurden nicht mehr in die Bombenkeller, sondern mit auf den Schwarzmarkt oder mit zum Hamstern auf die Felder der Umgebung der Stadt getra gen. Mit ihnen wuchs der Wohlstand. Wachstum, bisher eine Sache der Biologie, wurde mit ihnen zu einer ökonomischen Realität, zu einer Selbstverständlichkeit auch. Gleich zeitig immer mehr zu einer Verheißung, zu einer Ideologie. Wer nach dem Krieg aufwuchs in Deutschland – in West wie Ost –, dem ging es jedes Jahr besser als im Vorjahr. Aber er vergaß die Trümmer nicht. Als er 20 wurde, dachte er: Zwischen 1918 und 1939 lagen 21 Jahre. Warum sollten wir nicht auch bald wieder Krieg haben? Als er 30 war, dachte er: Der Dreißigjährige Krieg ist jedem Europäer 4 im Gedächtnis. Von einem dreißigjährigen Frieden habe ich noch nie etwas gehört. Er begriff, er hatte Glück gehabt. Er misstraute dem Glück und dem Frieden. Überall sah er Zeichen eines neuen Weltenbrandes. Die erste Realität seines Lebens war seine ausgebombte Heimatstadt. Er hatte Angst, das würde auch die letzte Realität seines Lebens sein. Als er 50 war, war die Mauer zwischen beiden deutschen Staaten gefallen. Einen Krieg der Systeme würde es so bald nicht wieder geben. Jetzt ist er 70, und er glaubt nicht mehr daran, dass die deutschen Städte in einem Feu erball zusammenstürzen werden. Aber er kennt junge Leute, die ihn fragen nach seinen Erinnerungen. Nicht, um sich zu impfen gegen kommende Schrecken, sondern sie die nen ihnen als Sedativ gegen die eigenen Ängste vor terroristischen Anschlägen, gegen hirnrissige Debatten über die moralische Überlegenheit der einen, der anderen oder gar keiner Religion. Die Idylle, die sein Leben war, tröstet die Menschen, die zehn Jahre jünger sind als sein Sohn, über den Schrecken hinweg, den ihnen Taten und Videos des „Islamischen Staates“, der Boko Haram und die hilflos-gewalttätigen, westlichen Reak tionen darauf einjagen. Das Leben der gleich nach dem Krieg Geborenen, der 68er also, erscheint den Mitdreißigern von heute wie geschrieben von einer Rosamunde Pilcher der Angestelltengesellschaft. Wenn sie zurückblicken, dann tun sie es aus Angst vor kommenden Katastrophen. Arno Widmann ist ein aufmerksamer Beobachter der heutigen Gesellschaft. Er arbeitet für die DuMont Redaktionsgemeinschaft und schreibt für verschiedene Zeitungen, darunter die „Frankfurter Rundschau“. 5Concentration Camps Konzentrationslager Never Forget Your Name. The children of Auschwitz The darkest stain of the dark history. They were deported to Auschwitz with their fam ilies, for they were born there in unimagin able conditions. Only few survived. For the rest of their lives they carried the traces of their suffering, on their bodies or in their souls. After the liberation some of them knew neither their own names, nor how old they were or where they came from. Nearly all were orphans. For a long time they would trust nobody; they had to manage their strength carefully and were filled with angst. Alwin Meyer spent several decades patiently talking to the “children of Auschwitz” and winning their trust. Many speak here for the first time about a childhood in which death was ever-present and never natural. Vergiss deinen Namen nicht. Die Kinder von Auschwitz Das ist der dunkelste Fleck einer dunklen Geschichte. Sie wurden mit ihren Familien nach Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Nur wenige haben überlebt. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Nach ihrer Befreiung kannten manche weder ihren Namen, ihr Alter noch ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Sie trauten lange Zeit keinem Menschen mehr, mussten mit ihren Kräften haushalten, waren voller Angst. Geduldig hat Alwin Meyer über Jahrzehnte hinweg mit den „Kindern von Auschwitz“ gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählen zum ersten Mal von einer Kindheit, in der der Tod immer präsent und nie natürlich war. Alwin Meyer Non-Fiction, 2015, HC, 760 pp., € 38.80, Steidl Verlag, 978-3-86930-949-1, Rights available We Survived the Concentration Camp. This is our story The Photographer of Auschwitz. The life of Wilhelm Brasse Anyone meeting survivors of the Holocaust can sense the chasm separating them from other people. They were in Auschwitz, Buchenwald, Dachau. Their suffering was immeasurable, death their constant companion. Seventy years after the liberation of Auschwitz there are few eye-witnesses still alive. It is all the more important, therefore, to document their experiences for posterity – both to remember the dead and for the sake of peace in the future. So that hell on earth will not be repeated. When Wilhelm Brasse (1917–2012) is deported to Auschwitz at the age of 22, he has no idea that, as a trained photographer, he is destined to document the horror of the place. He is tasked with photographing the camp prisoners, people who will be murdered shortly afterwards in the gas chambers, and people abused by Josef Mengele for “medical research”, whose fear of death is etched on their faces. Refusal to do this job would have been his own death sentence. When, in 1945, Brasse is told to burn all the photos he refuses so as not to destroy the evidence of the incredible horror. Wir haben das KZ überlebt. Zeitzeugen berichten Wer Überlebende des Holocaust trifft, spürt den Abgrund, der sie von anderen Menschen trennt. Sie waren in Auschwitz, Buchenwald, Dachau. Sie haben unsägliches Leid erfahren. Der Tod war ihr ständiger Begleiter. Siebzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz gibt es nicht mehr viele Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, ihre Erfahrungen für die Nachwelt zu dokumentieren. Im Gedenken an die Toten, aber auch für den Frieden in der Zukunft. Damit sich die Hölle auf Erden nicht wiederholt. Reiner Engelmann Non-Fiction, 2015, HC, 256 pp., € 16.99, cbj Verlag, 978-3-570-17197-4, Rights available Der Fotograf von Auschwitz. Das Leben des Wilhelm Brasse Als Wilhelm Brasse (1917–2012) mit 22 Jahren nach Auschwitz eingeliefert wird, ahnt er nicht, dass er als gelernter Fotograf zum Dokumentarist des Grauens wird. Seine Aufgabe ist es, die KZ-Insassen zu fotografieren. Menschen, die kurze Zeit später in den Gaskammern umgebracht werden. Menschen, die von Josef Mengele zu „medizinischen Forschungsarbeiten“ missbraucht werden und denen die Todesangst ins Gesicht geschrieben steht. Hätte er die Arbeit verweigert, wäre das sein eigenes Todesurteil gewesen. Als Brasse 1945 alle Fotos verbrennen soll, widersetzt er sich, um Zeugnis zu geben von dem unfassbaren Grauen. Reiner Engelmann Non-Fiction, 2014, HC, 192 pp., € 14.99, cbj Verlag, 978-3-570-15919-4, Rights available 6 Family Histories Familiengeschichten Family Feelings. Generational stories and memories of the Nazi period in the media Novels about families tend to attract attention. They are debated in the press and often become bestsellers, garlanded with prizes, made into successful films. But why do these stories develop such an emotional strength? And how is that achieved in aesthetic terms? What feelings, exactly, are generated by these depictions? This book contains critical articles on the art of awakening emotions, be it in novels, in comics or in films. As well as works by commonly read authors, such as Arno Geiger, Bernhard Schlink and Uwe Timm, it also examines texts by Gisela Elsner, Thomas Harlan and Reinhard Jirgl that have so far been misunderstood or barely noticed. Familiengefühle. Generationengeschichte und NS-Erinnerung in den Medien Familienromane erregen Aufmerksamkeit. Sie werden in der Presse debattiert und avancieren zu preisgekrönten Bestsellern und werden erfolgreich verfilmt. Warum aber entwickeln diese Geschichten eine derartige Emotionalisierungskraft, und wie wird diese ästhetisch erzeugt? Welche Gefühle genau werden durch diese Darstellungen hervorgerufen? Dieses Buch bietet kritische Beiträge zur Emotionalisierungskunst im Roman, im Comic und im Film. Neben Werken viel ge lesener Autoren wie Arno Geiger, Bernhard Schlink und Uwe Timm werden dabei auch missverstandene oder bisher kaum beachtete Texte von Gisela Elsner, Thomas Harlan und Reinhard Jirgl untersucht. Jan Süselbeck (Ed.) Non-Fiction, 2014, SC, 304 pp., € 18.00, Verbrecher Verlag, 978-3-943167-81-8, Rights available Living With Those Who Survived. German war returnees and their experiences of violence in the Second World War Svenja Goltermann addresses the question of what their experiences of violence during the Second World War meant for the German soldiers and their families in the post-war period. The people affected, including family members, as well as the doctors and politicians, faced huge challenges, ranging from problems of mental suffering to the pension rights of injured war veterans. This book is an important further contribution to the difficult debate surrounding the Germans’ self-image of being both perpetrators and victims of the war. Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg Svenja Goltermann geht der Frage nach, was die Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkriegs für deutsche Soldaten und ihre Familien nach dem Krieg bedeuteten. Vom Umgang mit psychischem Leid bis zur Klärung der Rentenansprüche von Kriegsgeschädigten – die Herausforderungen für Betroffene, Angehörige, Medizin und Politik waren immens. Dieses Buch ist ein ebenso wichtiger wie weiterführender Beitrag zur schwierigen Debatte über das Selbstverständnis der Deutschen als Täter und Opfer im Zweiten Weltkrieg. Svenja Goltermann Non-Fiction, 2011, SC, 592 pp., € 18.99, Pantheon Verlag, 978-3-570-55152-3, Rights available When the Soldiers Came. The rape of German women at the end of the Second World War The soldiers who defeated the Nazi regime also brought new suffering to many women. At the end of the Second World War, countless girls and women (and no small number of men) became the victims of sexual violence. It was not just “the Russians” who were the offenders, but also American, French and British soldiers. Using new source material, Miriam Gebhardt describes the extent of the violence during the post-war occupation. At the same time, she shows how these women were to keep on being victimised: by doctors, by social workers, by a legal system and not least by a society that, up to the present day, prefers not to talk about these mass crimes, and would rather just forget about the whole business. Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs Zahllose Mädchen und Frauen (und auch etliche Männer) wurden nach dem Kriegs ende Opfer sexueller Gewalt. Denn nicht nur „die Russen“ wurden zu Tätern, sondern auch Amerikaner, Franzosen und Briten. Auf Basis vieler neuer Quellen umreißt Miriam Gebhardt erstmals das Ausmaß der Gewalt in der Besatzungszeit. Zugleich beschreibt sie, wie die vergewaltigten Frauen später immer wieder zu Opfern wurden: von Ärzten, von Sozialfürsorgern, von Juristen. Und nicht zuletzt von einer Gesellschaft, die bis in unsere Tage die massenhaft verübten Verbrechen am liebsten beschweigen und verdrängen würde. Miriam Gebhardt Non-Fiction, 2015, HC, 352 pp., € 21.99, Deutsche Verlags-Anstalt, 978-3-421-04633-8, Rights sold to Canada / English-World (Polity), Finland (Minerva) 7 Family Histories Familiengeschichten My Father’s Country. Story of a German family My Father, the Deserter. A family history Don’t Tell Anyone! The story of my parents’ love On 26 August 1944, Major Hans Georg Klamroth was executed for treason. Decades later, while watching a TV documentary on the 20 July plot against Hitler, his youngest daughter, Wibke Bruhns, sees images of her father that were taken during his trial – images that she can no longer forget. Who was this man whom she’d barely known, the distant father who is suddenly so close to her? The long search for his – indeed, for her own – story takes her further back into the past. The Klamroths were a respected, middle-class merchant family; a kind of “Buddenbrooks” from the town of Halberstadt. Countless photos, letters and diaries provide the source material for this unique family epic. Paris, August 1944. The city is occupied by Hitler’s Wehrmacht and the 18-year-old Gerhard Freund is conscripted. In midAugust 1944 his unit is sent to take part in the battle for Paris. The young soldier expe riences the futile brutality of the war at first hand, and promptly deserts. He is taken prisoner by the Résistance and saved from execution by American soldiers. More than 60 years later, René Freund reads his prematurely deceased father’s wartime diary. He combs the archives, talks to witnesses and goes to Paris to get a clearer picture, both of his father, and of his own family history. Randi Crott only learns that she has Jewish roots when she reaches adulthood. And just as her mother did in 1942, two decades after the war she too must now keep this fact to herself. Until her father’s death, they keep his secret stored away in old letters and documents. Now, Crott has lovingly reconstructed her parents’ story, which reaches from the persecution of the Jews in Germany and the German occupation of Norway, to the problems of coping with the past in the post-war era. Meines Vaters Land. Geschichte einer deutschen Familie Paris, August 1944. Die Stadt ist von Hitlers Wehrmacht besetzt. Gerhard Freund ist achtzehn, als er zur Wehrmacht eingezogen wird; Mitte August 1944 soll seine Einheit an der Schlacht um Paris teilnehmen. Der junge Soldat erlebt die sinnlose Brutalität des Kampfes und desertiert. Er wird von der Résistance festgenommen und von ameri kanischen Soldaten vor der Erschießung gerettet. Mehr als 60 Jahre später liest René Freund das Kriegstagebuch seines verstor benen Vaters, stöbert in Archiven, spricht mit Zeitzeugen und fährt nach Paris, auf der Suche nach einem schärferen Bild von seinem Vater – und der eigenen Familien geschichte. Am 26. August 1944 wird der Abwehroffizier Hans Georg Klamroth wegen Hochverrats hingerichtet. Jahrzehnte später sieht seine jüngste Tochter in einer Fernsehdokumen tation über den 20. Juli Bilder ihres Vaters, aufgenommen während des Prozesses im Volksgerichtshof. Ein Anblick, der Wibke Bruhns nicht mehr loslässt. Wer war dieser Mann, den sie kaum kannte, der fremde Vater, der ihr plötzlich so nah ist? Die lange Suche nach seiner, ja auch ihrer eigenen Geschichte führt sie zurück in die Vergangenheit: Die Klamroths sind eine angesehene großbürgerliche Kaufmannsfamilie und muten wie ein Halberstädter Pendant zu den Buddenbrooks an. Unzählige Fotos, Briefe und Tagebücher sind der Fundus für ein einzigartiges Familienepos. Wibke Bruhns Non-Fiction, 2005, SC, 416 pp., € 9.95, Ullstein Verlag, 978-3-548-36748-4, Rights available Mein Vater, der Deserteur. Eine Familiengeschichte René Freund Non-Fiction, 2014, HC, 208 pp., € 18.90, Deuticke Verlag, 978-3-552-06256-6, Rights available Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern Dass sie jüdische Wurzeln hat, erfährt Randi Crott erst, als sie erwachsen ist. Und genau wie ihre Mutter 1942 soll auch sie jetzt – über zwei Jahrzehnte nach dem Krieg – mit niemandem darüber sprechen. Bis zum Tod des Vaters bleibt seine Geschichte verborgen. Weggepackt in alten Briefen und Dokumenten. Mit großer Leidenschaft rekonstruiert die Autorin den Lebensweg ihrer Eltern. Er reicht von der Verfolgung der Juden in Deutschland über die deutsche Besatzung in Norwegen bis hin zu den Problemen der Vergangenheitsbewältigung nach dem Krieg. Lillian Crott Berthung, Randi Crott Non-Fiction, 2013, SC, 288 pp., € 9.99, DuMont Buchverlag, 978-3-8321-6230-6, Rights sold to Norway (Spartacus) 8 Family Histories Familiengeschichten The Pictures of My Mother The Legend of the Fathers With empathy and an exacting eye for history, Stephan Wackwitz tells the story of his mother’s life. Margot was born in 1920 into a Swabian family of industrialists, but later fled to Berlin from her authoritarian father. There she studied fashion design with the aid of the Lette Foundation. Despite her early artistic success, during the period of Germany’s economic miracle, she is unable to make anything more of her talent than the hobby of a provincial housewife and mother. A child is born in North-Western Germany in 1946. His father is a Pole, a soldier in the Polish army of occupation that is active in the British zone. His mother is German. Their love is short-lived and the father returns to Poland. The son grows up without his father. There is no contact between them until many years later. More years pass before the grandson, Kolja Mensing, sets out to retraced the story in Germany and in Poland. He discovers that family stories are never as clear as the way they are told. Die Bilder meiner Mutter Stephan Wackwitz erzählt das Leben seiner Mutter mit Einfühlung, mit Intelligenz und Genauigkeit. Hineingeboren in eine schwäbische Industriellenfamilie, flieht die 1920 geborene Margot vor dem autoritären Vater ans Berliner Lettehaus, wo sie das Modezeichnen erlernt. Aber trotz frühen künst lerischen Erfolgen gelingt es ihr im Wirtschaftswunder-Deutschland nicht, aus ihrer Begabung mehr zu machen als das Hobby einer Ehefrau und Mutter in der deutschen Provinz. Stephan Wackwitz Non-Fiction, 2015, HC, 240 pp., € 19.99, S. Fischer Verlag, 978-3-10-002420-6, Rights available Die Legenden der Väter 1946 wird ein Kind im Nordwesten Deutsch lands geboren. Der Vater ist Pole, Soldat der polnischen Besatzungsarmee, die in der britischen Besatzungszone agiert, die Mutter Deutsche. Die Liebe scheitert, der Soldat geht zurück nach Polen, und das Kind – ein Sohn – wächst ohne Vater auf. Erst viele Jahre später gibt es einen Kontakt. Und noch einmal viele Jahre später begibt sich Kolja Mensing, der Enkel, auf eine Spurensuche in Deutschland und Polen. Er entdeckt, dass Familiengeschichten nie so eindeutig sind, wie sie erzählt werden. Kolja Mensing Non-Fiction, Reprint, 2015, SC, 160 pp., € 14.00, Verbrecher Verlag, 978-3-95732-086-5, Rights available Amon. My grandfather would have killed me Jennifer Teege’s mother was German, her father Nigerian; she grew up with adoptive parents and then studied in Israel. At 38 she discovers that she’s the granddaughter of Amon Göth, the commandant of a concentration camp. In Steven Spielberg’s “Schindler’s List”, he is Oskar Schindler’s evil counterpart. Göth was responsible for the deaths of thousands of people and was hanged in 1946. With the journalist Nikola Sellmair, Jennifer Teege begins to research her own family history. Step by step, the initial shock at her family’s past gives way to a sense of freedom regained. Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen Jennifer Teege ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Sie wurde bei Adoptiveltern groß und hat danach in Israel studiert. Mit 38 Jahren erfährt sie, dass sie die Enkelin Amon Göths ist, eines KZ-Kommandanten. In Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ ist er der brutale Gegenspieler Oskar Schindlers. Göth war verantwortlich für den Tod Tausender Menschen und wurde 1946 gehängt. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchiert Jennifer Teege ihre Familiengeschichte, und Schritt für Schritt wird aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung. Jennifer Teege, Nikola Sellmair Non-Fiction, 2014, SC, 272 pp., € 9.99, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 978-3-499-61327-2, Rights sold to Brazil (Ediouro Publicações), Denmark (Gyldendal), France (Editions Plon), UK (Hodder & Stoughton), Israel (Hakibbutz Hameuchad Publishers), Italy (Edizioni Piemme), Japan (Hara-Shobo), the Netherlands (The House of Books), Poland (Prószyński), USA (The Experiment) 9 Family Histories Familiengeschichten Forefathers. A journey through time Anne Weber goes on a journey of discovery, exploring the strange and fascinating world of her great grandfather, and with it the tribulations and triumphs of an entire era. Florens Christian Rang – called Sanderling in the book – was a lawyer, the vicar of two villages near Poznan, a philosopher and a writer. He exchanged correspondence with Hugo von Hofmannsthal, and was friends with Martin Buber and Walter Benjamin. But to get at her great-grandfather’s story, Weber must repeatedly overcome the formidable obstacle of German history – and of her own family’s history as it continued after Sanderling’s death. “Forefathers” is a poetic, reflective piece of time travel, discussing longing and pain in past and present alike. Ahnen. Ein Zeitreisetagebuch Anne Weber begibt sich auf eine Entdeckungsreise, die in die befremdende und faszinierende Welt ihres Urgroßvaters und damit in die Abgründe und Höhenflüge einer ganzen Epoche führt. Florens Christian Rang – im Buch Sanderling genannt – war Jurist, Pfarrer in zwei Dörfern bei Posen, Schriftsteller und Philosoph. Er korrespondierte mit Hugo von Hofmannsthal, war befreundet mit Martin Buber und Walter Benjamin. Doch auf der Reise zu diesem Urgroßvater stellt sich immer wieder ein gewaltiges Hindernis in den Weg: die deutsche und familiäre Vergangenheit, wie sie nach Sanderlings Tod weiterging. „Ahnen“ ist eine ebenso poetische wie reflektierte Zeitreise, die zugleich von den Sehnsüchten und dem Schmerz der Gegenwart erzählt. Anne Weber Non-Fiction, 2015, HC, 272 pp., € 19.99, S. Fischer Verlag, 978-3-10-002247-9, Rights available Sons and Daughters Söhne und Töchter Legacies of Memory It is a surprise when Philip Meinhold’s 70-year-old mother expresses the wish to visit Auschwitz together with her three children and the oldest of her grandchildren. According to the Nazi race laws she had been classified as a “mixed-race Jew, second grade”. Members of her family were deported, but even so, Meinhold had always thought himself a member of the “perpe trator nation”. The visit to Auschwitz is a chance for him to look more closely at his own understanding of the Holocaust and his family’s history – and he discovers that the members of his family each have their own particular ideas on these things. Erben der Erinnerung Philip Meinholds siebzigjährige Mutter äußert überraschend den Wunsch, gemeinsam mit ihren drei Kindern und den älteren der Enkel nach Auschwitz zu fahren. Sie selbst galt nach den nationalsozialistischen Rassengesetzen als „jüdischer Mischling zweiten Grades“, ihre Verwandten wurden deportiert, dennoch hatte Philip Meinhold sich selbst bis dato stets als Angehöriger des „Tätervolkes“ verstanden. Der Besuch von Auschwitz ist für ihn der Anlass, sich mit seinem eigenen Umgang mit dem Holocaust und der Familienvergangenheit auseinanderzusetzen – und er stellt fest, dass jedes Familienmitglied seine ganz eigene Haltung dazu hat. Philip Meinhold Non-Fiction, 2015, SC, 192 pp., € 14.00, Verbrecher Verlag, 978-3-95732-088-9, Rights available Child, Promise Me You’ll Shoot Yourself. The demise of the ordinary people in 1945 The cases of mass suicide in Germany in 1945 remain a little-told chapter in the history of the war. For decades, no one was interested in the mental scars these events left on the survivors and family members. Both the original suicides as well as the ensuing silence, repression and forgetting were motivated by a need to flee from the unbearable. Florian Huber describes the mental and emotional lives of people during the Third Reich, alternating historical commentary with a study of their state of mind. A compelling insight into the feelings of ordinary people marching to their doom. Kind, versprich mir, dass du dich erschießt. Der Untergang der kleinen Leute 1945 Die Massenselbstmorde von 1945 in Deutschland sind ein bis heute verdrängtes Kapitel der Zeitgeschichte, für die seelischen Wunden, die Überlebende und Angehörige davontrugen, interessierte sich jahrzehntelang niemand. Beidem, der Selbstmordwelle wie dem Schweigen, Verdrängen und Vergessen, lag dasselbe Motiv zugrunde, die Flucht vor dem Unerträglichen. Florian Huber entwickelt die Geschichte der Gemüts- und Gedankenwelt der Menschen im Dritten Reich im Wechsel von historischer Reportage und Mentalitätsstudie – ein fesselnder Blick auf die Gefühle der kleinen Leute, die in ihren Untergang marschierten. Florian Huber Non-Fiction, 2015, HC, 304 pp., € 22.99, Berlin Verlag, 978-3-8270-1247-0, Rights available 10 Sons and Daughters Söhne und Töchter The Forgotten Generation. War children break their silence Post-War Children. Children of the 1950s and their soldier fathers The generation of children born during the war are now pensioners. For many of them, memories are only now gradually resurfacing, and with them fears. They experienced the bombing campaigns and the displacement; their fathers were in the field, or prisoners of war, or they fell in battle. They have kept these memories locked inside them until now. They have consoled themselves with the thought that “others had it much worse than we did”. Thus was an entire generation brand marked: you worked, you built something up, you rarely asked questions, never complained and never wanted to hear about the war – and you could never throw away a piece of bread. The post-war children are those born in the years up to 1960 – in West and East alike. Their parents were not the war children, but played their part in the war as adults, the fathers mostly as active combatants. Today their own children have started asking about their adolescence. They want to know how it influenced them, to grow up in the post-war society. And they ask questions about the fathers. This book helps people of this generation to make sense of inconsistencies they experience in their lives, and to discover new resources for themselves. Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen Die Kriegskindergeneration ist im Ruhestand. Bei vielen kommen jetzt die Erinnerungen allmählich hervor und mit ihnen auch Ängste. Sie haben den Bombenkrieg miterlebt oder die Vertreibung, ihre Väter waren im Feld, in Gefangenschaft oder sind gefallen. Diese Erinnerungen haben sie bislang in sich verschlossen gehalten, sie trösteten sich mit der Einstellung: „Andere haben es noch viel schlimmer gehabt als wir.“ So wurde eine ganze Generation geprägt: Man funktionierte, baute auf, fragte wenig, jammerte nie, wollte vom Krieg nichts hören – und man konnte kein Brot wegwerfen. Sabine Bode Non-Fiction, 26. ed. 2015, SC, 304 pp., € 9.95, Klett-Cotta Verlag, 978-3-608-94797-7, Rights available Nachkriegskinder. Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter Nachkriegskinder sind in etwa die Jahrgänge bis 1960 – in West und Ost. Ihre Eltern waren keine Kriegskinder, sondern haben als Erwachsene den Krieg mitgemacht, die Väter meist als aktive Kriegsteilnehmer. Heute fangen deren Kinder an, sich mit ihrer Jugend zu beschäftigen. Sie wollen wissen, wie sie das Aufwachsen in der Nachkriegsgesellschaft geprägt hat, und stellen Fragen nach dem Vater. Das Buch hilft den Angehörigen dieser Generation, die Ungereimtheiten im eigenen Lebenslauf zu verstehen und für sich neue Ressourcen zu entdecken. Sabine Bode Non-Fiction, 6. ed. 2015, SC, 302 pp., € 9.95, Klett-Cotta Verlag, 978-3-608-98052-3, Rights available Childhood amongst Ruins Born in the chaos of war, into hunger, bomb blasts and mortal fear; forced to flee, taking no more than the clothes they wore; witnesses of immeasurable suffering: for the youth of today all this is unimaginable. Yet it was their own grandparents who suffered this fate, and who have just a few years left to talk about how they survived the flight and displacement, how they organised their lives in bombed out cities, and what became of the wounds to their childhoods. This book tells their stories. Kindheit in Trümmern Geboren in den Wirren des Krieges, in Hunger, Bombenhagel und mit der Angst vor dem Tod. Geflüchtet nur mit dem, was sie auf dem Leib trugen, unermessliches Leid vor Augen. Für heutige Jugendliche nicht mehr vorstellbar. Und doch sind es ihre Groß eltern, die dieses Schicksal erfahren haben und die nur noch wenige Jahre davon erzählen können, wie sie Flucht und Vertreibung überlebt, ihren Alltag in den zerbombten Städten organisiert haben. Und was aus den Wunden ihrer Kindheit geworden ist. Dieses Buch erzählt ihre Geschichten. Barbara Warning Non-Fiction, 2015, HC, 192 pp., € 19.99, Ravensburger Buchverlag, 978-3-473-55375-4, Rights available 11 Sons and Daughters Söhne und Töchter A War Child Asks Why Displaced after an air raid, forced to flee and soon fatherless – these are Hartmut Radebold’s early childhood memories. There was no mourning, and certainly no weeping – rather silence. As a young assistant doctor, he sought a father figure in older colleagues, until he realised that none of them were truly interested in him as a person. He describes how difficult it was for him later to act as a role model for younger colleagues or be a good father to his children. Only in old age does he come to terms with himself. What made that process pos sible? And what gave him the strength to continue living? Was it the circumstances of his times, his family, or was it his wife who stood at his side for all those years? Spurensuche eines Kriegskindes Ausgebombt, auf der Flucht, bald vaterlos – so erlebt der junge Hartmut Radebold seine ersten Lebensjahre. Getrauert wird nicht, erst recht nicht geweint, sondern geschwiegen. Als junger Assistenzarzt sucht er Vaterersatz bei älteren Kollegen, bis er merkt, dass keiner wirklich Interesse an ihm als Person hat. Er beschreibt, wie schwer es später für ihn ist, jüngeren Kollegen Vorbild zu sein und seinen Kindern ein guter Vater. Erst im Alter wird er fähig, sich zu versöhnen. Was hat diesen Prozess ermöglicht? Und was hat ihm die Kraft zum Leben gegeben? Waren es die zeitgeschichtlichen Umstände, die Familie oder war es seine Frau, die all die Jahre hilfreich an seiner Seite stand? Hartmut Radebold Non-Fiction, 2015, HC, 207 pp., € 18.95, Klett-Cotta Verlag, 978-3-608-98054-7, Rights available War Children. Memories of a generation Shrapnel. Story of a childhood What does it mean to be a child at a time of war? This book brings together the memories of war children, not just from Germany but also England, France, Poland, Ukraine and Belarus. They talk about nights spent in air raid shelters, about displacement and hunger, about the arbitrariness of politics, and about being fatherless. Their moving accounts show how they experienced the days and years when Europe went up in flames. When the roaring bombers had finally turned away from Cologne and the sound of the defensive fire had died down, the boys would start gathering garish shards of shrapnel from the streets: little pieces of debris, the remnants of lethal bombs, glowing red or blazing yellow, their edges charred and blackened. It’s wartime – but what exactly is war? What is it about? Why is it being waged and by whom? The young narrator, just seven years old when war breaks out, starts asking questions. How did evil come into the world and how did it manage to triumph over goodness and beauty? Kriegskinder. Erinnerungen einer Generation Was heißt es, zu Kriegszeiten Kind zu sein? In diesem Buch erinnern sich Kriegskinder nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England und Frankreich, Polen, der Ukraine und Weißrussland. Sie erzählen von Nächten in Luftschutzkellern, von Vertreibung, Hunger, politischer Willkür und Vaterlosigkeit. Ihre beklemmenden Berichte schildern, wie sie die Tage und Jahre erlebten, in denen Europa in Flammen stand. Yury Winterberg, Sonya Winterberg Non-Fiction, 2010, SC, 256 pp., € 9.95, Piper Verlag, 978-3-492-25800-5, Rights available Granatsplitter. Erzählung einer Jugend Ein Junge, am Anfang des Zweiten Weltkriegs sieben Jahre alt, beginnt zu fragen: Wie ist das Böse in die Welt gekommen? Und wie konnte es das Gute und Schöne verdrängen? Karl Heinz Bohrer erzählt die Geschichte einer Jugend in Deutschland zwischen 1939 und 1953. Nicht als klassische Autobiografie, sondern mit den staunenden Augen eines Jungen, der das Abenteuer sucht. Köln und Umgebung, ein Internat in Süddeutschland und London sind die Orte dieser gleichzeitig unheimlichen und glücklichen Geschichte. Eine Jugend in Deutschland in schwierigen Zeiten – schöner, fragender, reicher ist sie selten beschrieben worden. Karl Heinz Bohrer Non-Fiction, 2012, HC, 320 pp., € 19.90, Carl Hanser Verlag, 978-3-446-23972-2, Rights available 12 Sons and Daughters Söhne und Töchter Children in the Mist. Grandchildren of the war escape the shadow of the past Some prominent representatives of the generation of “war grandchildren” share the answers they have found to the challenges of their biographies and their family histories. They include children and grandchildren of Nazi perpetrators, of refugees and displaced families, of frontline soldiers with the Wehrmacht, and of survivors of the allied bombing campaigns. What tasks and challenges have they faced, what burdens have they undertaken in the interests of a common European story and responsibility? The authors in this anthology recount their very personal journeys of discovery. Nebelkinder. Kriegsenkel treten aus dem Traumaschatten der Geschichte Namhafte Vertreter der Generation „Kriegsenkel“ zeigen, welche Antworten sie auf die Herausforderungen ihrer Biografie und Familiengeschichte gefunden haben: Es sind Kinder und Enkel von NS-Tätern, Flücht lingen und Vertriebenen, Frontsoldaten der deutschen Wehrmacht und Überlebenden des alliierten Bombenkrieges. Welche Auf gaben und Herausforderungen gilt es zu bewältigen, welche Lasten im Interesse einer gemeinsamen europäischen Geschichte und Verantwortung abzutragen? Von ihrer sehr persönlichen Entdeckungsreise erzählen die Autorinnen und Autoren dieser Anthologie. Michael Schneider, Joachim Süss (Ed.) Non-Fiction, 2015, HC, 384 pp., € 19.99, Europa Verlag, 978-3-944305-91-2, Rights available War Children and Grand children in Psychotherapy. Recognising and working on repercussions of the NS period and the Second World War – an approach Nazi terror and ideology; the horrors of the Second World War and the post-war era; massive displacements, hunger and deprivation: all these things left deep traces on our individual and collective memories. Only with today’s knowledge of psycho-traumatology can we understand the psychological repercussions of those times. In this book, Luise Reddemann, the best known of Germany’s trauma therapists, shows how psychotherapy lets war children and grand children tap into the subconscious details of their family histories, and how, by facing up to them, they can grow mentally. Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie. Folgen der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs erkennen und bearbeiten – Eine Annäherung Terror und Ideologie der NS-Zeit, die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit mit massenhaften Vertreibungen, Hunger und Entbehrungen haben tiefe Spuren im individuellen wie kollektiven Gedächtnis hinterlassen. Erst mit unserem heutigen Wissen der Psychotraumatologie werden die psychischen Folgen von NS-Zeit, Zweitem Weltkrieg und Nachkriegszeit umfassend sichtbar. Luise Reddemann, die bekannteste Traumatherapeutin Deutschlands, zeigt, wie Kriegskinder und -enkel in der Psychotherapie Zugang zu den unbewussten Aspekten ihrer Familiengeschichte finden und in der Auseinandersetzung damit psychisch wachsen können. Luise Reddemann Non-Fiction, 2015, HC, 182 pp., € 19.95, Klett-Cotta Verlag, 978-3-608-89171-3, Rights available Hunger – Democracy – Rock ’n’ Roll. Childhood and youth 1945 to 1960 This book examines the lives of children and young people during the period from 1945 to the beginning of the 1960s. How did they cope living in temporary accommodation and playing in the bomb sites? How did their situation change with the gradual reconstruction of the country? What things caused them anxiety and what gave them courage? What were their hopes for the future? How was their relationship with their parents? This book’s authors take various approaches in their search for answers to many questions. They repeatedly find contradictions between the proclaimed democratic new beginning after 1945, and the continued influence of the Nazi past with its authoritarian structures. Hunger – Demokratie – Rock ’n’ Roll. Kindheit und Jugend 1945 bis 1960 Das Buch fragt nach dem Leben von Kindern und Jugendlichen während der Zeit von 1945 bis zum Beginn der 1960er-Jahre. Wie erging es ihnen in den Notunterkünften oder beim Spielen in der Trümmerlandschaft? Was änderte der allmähliche Wiederaufbau an ihrer Situation? Welche Ängste peinigten sie, was machte ihnen Mut? Was wünschten sie sich für die Zukunft? Wie war das Ver hältnis zu ihren Eltern? Die Autor/innen des Buchs suchen aus unterschiedlichen Perspektiven nach Antworten auf viele Fragen. Dabei stoßen sie immer wieder auf Widersprüche zwischen dem proklamierten demokratischen Neubeginn nach 1945 und dem Weiterwirken der NS-Vergangenheit mit ihren autoritären Strukturen. Schulmuseum Bremen (Ed.) Non-Fiction, 2014, HC, 160 pp., € 9.90, Edition Temmen, 978-3-8378-1039-4, Rights available 13 Graphic Novel Fiction Belletristik Damp Squib Blood Oranges Nagar’s Night A story of childhoods spent in Hamburg’s red-light district St Pauli, in the post-war years: dirty, hungry and parochial, a place beyond the reach of middle-class morality. The mothers organise the fight for survival. The children play in the ruins. The fathers are absent, except for those who return from the war shell-shocked and traumatised. A generation is growing up hungry for life, interested in cinema and jazz, and exploring their sexuality in a world where unmarried couples can’t get a hotel room – even in St Pauli. For the young Spanish woman Maite, studying in Munich is an opportunity to flee her conservative family. Gradually, she becomes estranged from her home in Valencia, famous for its flawless oranges. She falls in love with Carlos, who comes from a GermanSpanish family, and she befriends his grandfather Antonio. The old émigré recounts events she’s never heard of before, but he doesn’t tell her everything. One day, Maite starts to ask questions: how did her father end up wearing a German Wehrmacht uniform? Rohrkrepierer Blutorangen Eine Kindheit „auf St. Pauli“ in der Nach kriegszeit ist etwas Besonderes: besonders dreckig, hungrig, spießig und jenseits aller üblichen bürgerlichen Moralvorstellungen. Die Mütter organisieren den Kampf ums Überleben. Die Kinder spielen in den Ruinen. Es fehlen die Väter. Und die, die wieder auftauchen, sind kriegsgeschädigt, vor allem im Kopf. Es wächst eine lebenshung rige Generation heran, die sich für Kino und Jazz interessiert, und ihre Sexualität in einer Welt entdeckt, in der Unverheiratete kein Hotelzimmer bekommen. Nichtmal auf St. Pauli. Für die junge Spanierin Maite ist das Studium in München vor allem eine Chance, ihrem konservativen Elternhaus zu entfliehen. Ihre Heimat Valencia, berühmt für den Handel mit makellosen Orangen, wird ihr allmählich fremd. Sie verliebt sich in Carlos, der aus einer deutsch-spanischen Familie stammt, und befreundet sich mit seinem Großvater Antonio. Der alte Emigrant berichtet von nie gehörten Ereignissen und erzählt doch nicht alles. Eines Tages wird aus der Zuhörerin eine Fragerin: Wie ge langte ihr Vater in eine deutsche Uniform? Shalom Nagar tells us the story of his life. He repeats and contradicts himself, but it hardly matters as that’s not the point. This is really about Adolf Eichmann. Shalom, his unwilling hangman, must shed blood in order to wash his hands of Eichmann’s blood; he must talk about him in order to drown out his curse. That is the only way he’ll survive the night of 31 May 1962, in which Eichmann is executed and which for Shalom seems without end. Moshe and Ben listen to him. Then Moshe begins to write, to write for his life, just as Shalom is narrating for his life. Two entirely different voices emerge; each in its own way, its own tone, wrestling with the other, wrestling ultimately for peace. Isabel Kreitz Graphic Novel, 2015, HC, 304 pp., € 26.99, Carlsen Verlag, 978-3-551-78378-3, Rights available Verena Boos Novel, 2015, HC, 411 pp., € 19.95, Aufbau Verlag, 978-3-351-03594-5, Rights sold to Spanish-World (Plataforma) Nagars Nacht Shalom Nagar erzählt um sein Leben. Er wiederholt sich, widerspricht sich, doch das spielt keine Rolle. Darum geht es nicht. Um Adolf Eichmann geht es hier. Shalom, sein Henker wider Willen, muss Blut vergießen, um Eichmanns Blut abzuwaschen, er muss von ihm erzählen, um seinen Fluch zu übertönen. Nur so übersteht er die Nacht des 31. Mai 1962, in der Eichmann gerichtet wurde und die für Shalom nicht enden will. Moshe und Ben hören ihm zu. Und dann beginnt Moshe zu schreiben, schreibt um sein Leben, wie Nagar um seines erzählt. Zwei ganz unterschiedliche Stimmen erheben sich, jede auf ihre Weise, in ihrer Tonlage, ringen miteinander, ringen um Frieden, endlich. Astrid Dehe, Achim Engstler Novel, 2014, HC, 240 pp., € 20.00, Steidl Verlag, 978-3-86930-829-6, Rights available 14 Fiction Belletristik Seven Springs The Old Country Cat Mountains Ulrike Draesner tells the story of the Grolmann family, through the eyes of four generations. With great virtuosity she creates a kaleidoscope of memories that keep realigning to form new images. Thus she shows how the traumas of flight and displacement have a lasting effect, and how psychological landscapes are passed down from one generation to the next. In this way, the Grolmanns’ story comes to mirror 90 years of central European history. From the outside they seem successful, but there remains a tension within that cannot be resolved even decades later. In 1945, five-year-old Vera flees with her mother from East Prussia to the Altes Land region of Northern Germany, where the people call her the “Polack-child”. Throughout her life, Vera feels like a stranger in the big, cold farmhouse, but she can never bring herself to leave it. Then, 60 years later, her niece, Anne, suddenly appears at her front door. Vera and Anne are alien to each other, yet they have more in common than they realise. With sharp observations and dry humour, Dörte Hansen tells of these two loners who are surprised to find something they were not looking for: a family. A young woman, half German, half Polish, drives through the fog-bound countryside of Lower Silesia. Nele Leibert is on her way to her grandfather’s grave and her thoughts turn to the past. Her beloved “Djadjo” was stubborn and at the mercy of the dark side of life. Unceasingly he fought the demons left behind in Silesia by the Germans. His granddaughter is still under the spell of the past, and the curse can only be lifted by a journey to the world of yesterday. So Nele goes all the way to Galicia, to the edge of time. As she does, she is overtaken by the legacy of her grandfather and a horrifying suspicion. Sieben Sprünge vom Rand der Welt Altes Land Ulrike Draesner erzählt die Familiengeschichte der Grolmanns aus der Perspektive von vier Generationen. Virtuos entwirft sie ein Kaleidoskop der Erinnerungen, die sich zu immer neuen Bildern fügen, die zeigen, wie die durch Flucht und Vertreibung ausgelösten Traumata weiterwirken und wie sich seelische Landschaften von einer Ge neration in die nächste weitervererben. Die Geschichte der Grolmanns wird so zum Spiegel von 90 Jahren mitteleuropäischer Geschichte. Von außen gesehen sind sie angekommen, doch innen bleibt eine Spannung, die sich auch Jahrzehnte später noch immer nicht lösen lässt. Ulrike Draesner Novel, 2016, SC, 560 pp., € 11.99, btb Verlag, 978-3-442-71320-2, Rights available Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis 60 Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen. Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie. Dörte Hansen Novel, 2015, HC, 288 pp., € 19.95, Knaus Verlag, 978-3-8135-0647-1, Rights sold to Czech Republic (Host), France (Kero), the Netherlands (Harper Collins), Norway (Bastion) Katzenberge Eine junge Frau, halb Deutsche, halb Polin, fährt durch die im Nebel versunkene niederschlesische Landschaft: Nele Leibert ist auf dem Weg zum Grab ihres Großvaters. Ihre Gedanken schweifen in die Vergangenheit. Ihr geliebter „Djadjo“ war eigensinnig und der Nachtseite des Lebens ausgeliefert. Unablässig kämpfte er gegen die Dämonen, die die Deutschen in Schlesien zurückließen. Noch seine Enkeltochter steht im Bann der Geschichte. Nur eine Reise ins Gestern kann den Fluch aufheben. Und so begibt sich Nele bis nach Galizien, an den Rand der Zeit. Dabei wird sie vom Erbe ihres Großvaters und einem schrecklichen Verdacht heimgesucht. Sabrina Janesch Novel, 2012, SC, 287 pp., € 9.99, Aufbau Taschenbuch Verlag, 978-3-7466-2798-4, Rights sold to Italian-World (Gran Via), Swedish-World (Thorén & Lindskog) 15 Fiction Belletristik And Then This Silence Diamond Eddie Days of Night What is it like for a man to lose his wife at an advanced age and then suddenly to realise he never really talked to her – at least not about the thing that’s been weighing on his heart for the last 60 years? What is it like for a man over 50 to move in and live with his father again, to look after a man who has been foreign to him all his life? And what is it like for someone who was always sure he was different to his parents to discover, now he has found love for the first time, that he is just as stiff and incapable as they were? They call him “Diamond Eddie”, because jewellery and fur coats are his metier. Dressed in the finest suits, charming and intelligent, Edward Kray is popular at the gambling tables and bars of the city, where he celebrates generously whenever he pulls off a coup. But his dreams are dark and the sinister images of the past tower constantly over him. A German air raid on the South-Eastern Polish city of Zamość killed his family when he was just 15, after which he was taken to a labour camp in Germany. But Edward survived and stayed on in Germany. Together with the energetic and eager Marianne, he grasped all the opportunities post-war Germany had to offer, becoming a successful thief and dealer. Here, Sabine Kray erects an imposing literary memorial to her grandfather Edward Kray. Anton, an elderly professor of literature from Frankfurt, owns a house on the English coast. One day it is burgled. Although no harm comes to him or his wife, he feels sick at heart, overcome with a sense of impotence. Increasingly, he finds himself thinking of his childhood. As a boy in 1940s Germany, hapless in his parents’ milieu and the political situation, and unaware of his own actions, he denounced his father. Now, Anton leaves his house on a sleepless night, and his walk along the coast path becomes a wrestling match with his inner demons. Yorck Kronenberg tells the compelling story of how a man’s tragic childhood pursues him into his old age. Und dann diese Stille Wie ist es, wenn man in hohem Alter seine Frau verliert und auf einmal merkt, dass man nie mit ihr geredet hat – zumindest nicht über das, was einem seit 60 Jahren das Herz zuschnürt? Wie ist es, wenn man zur Generation 50+ gehört und wieder bei seinem Vater einzieht, um einen Mann zu pflegen, der einem ein Leben lang fremd geblieben ist? Und wie ist es, wenn man immer sicher war, anders zu sein als die Eltern – und nun, da man zum ersten Mal liebt, erkennen muss, dass man genauso verstockt und unfähig ist wie sie? Harriet Köhler Novel, 2011, SC, 320 pp., € 9.99, btb Verlag, 978-3-442-74200-4, Rights available Diamanten Eddie Sie nennen ihn „Diamanten Eddie“, Juwelen und Pelze sind sein Spezialgebiet. Stets elegant gekleidet, charmant und intelligent, ist Edward Kray gern gesehen an den Spieltischen und Theken der Stadt, wo er groß zügig jeden gelungenen Coup feiert. Doch in seinen Träumen türmen sich die Bilder der Vergangenheit bedrohlich auf. Bei einem Fliegerangriff der Deutschen auf das südostpolnische Zamość verliert er mit 15 Jahren seine Familie und wird als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Edward überlebt und bleibt auch nach 1945 in Deutschland. Mit der lebenshungrigen Marianne presst er der Nachkriegszeit alle Chancen ab und wird zum erfolgreichen Hehler und Dieb. Sabine Kray setzt ihrem Großvater Edward Kray ein beeindruckendes literarisches Denkmal. Sabine Kray Novel, 2014, HC, 698 pp., € 24.90, Frankfurter Verlagsanstalt, 978-3-627-00203-9, Rights available Tage der Nacht Anton, emeritierter Professor aus Frankfurt, wird in seinem Haus an der Küste Englands Opfer eines Überfalls. Obwohl ihm und seiner Frau nichts geschieht, plagt Anton danach das Gefühl eigener Ohnmacht. Zunehmend fühlt er sich zurückversetzt in seine Kindheit: als Junge, in den 40er-Jahren, war er den Eltern, den Nachbarn, den politischen Geschehnissen ausgeliefert. Unwissend war er damals schuldig geworden. Aufgewühlt verlässt Anton in einer schlaf losen Nacht sein Haus. Seine Wanderung entlang der Küste gerät zu einem Ringen mit den eigenen Dämonen. Bezwingend erzählt Yorck Kronenberg von einem Mann, dessen tragische Kindheit ihn bis ins Alter verfolgt. Yorck Kronenberg Novel, 2015, HC, 256 pp., € 19.90, Deutscher Taschenbuch Verlag, 978-3-423-28060-0, Rights available 16 Fiction Belletristik Schlattenschammes or Berlin-On-Sea. A post-war story In the spring of 1945, having just escaped the war and the forced togetherness of a Hitler Youth camp, 17-year-old Rolf Hellhoff of Berlin’s Neu-Westend quarter becomes “Schlattenschammes”, the indispensable handyman during the reconstruction of the Tribune Theatre. The theatre becomes his world and the world his theatre, enabling him to ignore his hunger and fatigue, the lack of a roof, the black market and the bone-headed resentments that surround him. In what Erich Kuby called the “era of fine misery”, the story of this young man becomes a sentimental education. First written in 1968, this autobiographically based period account has been edited posthumously. Schlattenschammes oder Berlin am Meer. Erzählung aus dem Nachkrieg Der 17-jährige Rolf Hellhoff aus dem Berliner Neu-Westend, im Frühjahr 1945 eben dem Krieg und der erzwungenen Gemeinschaft in einem HJ-Lager entkommen, wird „Schlattenschammes“, unentbehrliches Faktotum beim Wiederaufbau des Theaters „Tribüne“. Das Theater wird ihm zur Welt, die Welt zum Theater, das ihn Hunger, Erschöpfung, Wohnungsnot, Schwarzmarkt und dumpfe Ressentiments in seiner Umgebung ignorieren lässt. Es ist „die Zeit der schönen Not“ (Erich Kuby), in der diese Geschichte eines jungen Mannes zur éducation sentimentale wird. Entstanden auf autobiografischem Hintergrund um 1968, wurde dieses Zeit- und Sittenbild aus dem Nachlass ediert. Benno Meyer-Wehlack Story, 2015, SC, 174 pp., € 18.00, Verlag Das Arsenal, 978-3-931109-66-0, Rights available Things We Said Today The Trafficker The village of Bresekow: a small world, narrow-minded, isolated – and now on the brink of ruin. When old Frau Hanske dies, her daughter Ingrid and her family fly in from Ireland for the funeral. Ingrid fled from Bresekow many years ago. Her visit changes many things in the village, raising questions old and new. The villagers start to talk about their present-day lives and about past entanglements. Judith Zander shows us a brooding village in North-Eastern Germany, provincial mundaneness, friendship and betrayal, and life itself. Hamburg in 1947, the year of extremes. After the bitterly cold “Winter of Hunger” the bombed-out city is now gasping in a springtime heat wave. And Chief Inspector Frank Stave is confronted with a new case. The body of a boy is discovered in the ruins of the shipyard. Along with Lieutenant MacDonald and Doctor Czrisini, Stave sets off in pursuit of the murderer. Their investigation leads them to the world of the “wolf children” – orphans who fled from the occupied sectors in the East and formed gangs that survive through coal theft, prostitution and smuggling. Dinge, die wir heute sagten Das Dorf Bresekow – eine kleine Welt, eng, abgelegen und vom Verfall bedroht. Als die alte Frau Hanske stirbt, kommt ihre Tochter Ingrid mit ihrer Familie aus Irland zur Beerdigung. Ingrid hatte Bresekow vor vielen Jahren fluchtartig verlassen. Der Besuch verändert vieles im Dorf, wirft alte und neue Fragen auf. Die Dorfbewohner beginnen zu sprechen, über ihr derzeitiges Leben und ihre Verstrickungen von damals. Judith Zander erzählt von einem verschwiegenen Ort im Nordosten Deutschlands, von Provinz und Alltag, von Freundschaft und Verrat, vom Leben selbst. Judith Zander Novel, 2012, SC, 480 pp., € 9.90, Deutscher Taschenbuch Verlag, 978-3-423-14118-5, Rights available Der Schieber Hamburg 1947: Es ist das Jahr der Extreme. Nach dem bitterkalten Hungerwinter stöhnt die zerbombte Stadt schon im Frühling unter quälender Hitze. Und Oberinspektor Frank Stave wird mit einem neuen Fall konfrontiert. In den Ruinen einer Werft wird die Leiche eines Jungen gefunden. Zusammen mit Lieutenant MacDonald und Doktor Czrisini macht sich Stave auf die Suche nach dem Mörder, und die Ermittlungen führen sie in die Welt der „Wolfskinder“ – jener elternlosen Kinder, die aus den besetzten Ostgebieten geflohen sind und sich nun zu Banden vereint als Kohlenklauer, Prostituierte und Schmuggler durchschlagen. Cay Rademacher Crime Novel, 2013, SC, 368 pp., € 9.99, DuMont Buchverlag, 978-3-8321-6254-2, Rights sold to French-World (Le Masque) 17 Fiction Belletristik Steiner’s Story Finsterland Ina Steiner is pregnant. Shortly before the birth of their daughter she asks Martin, the narrator of this new novel by Constantin Göttfert, to give her some time on her own. Her grandfather Steiner died and left her behind with too many questions still open. She sets out to explore her family’s origins in what is today Slovakia. Martin follows her on a journey both into the past, and to the present of East and West, perpetrators and victims, losers and winners, following the fall of the Iron Curtain. Constantin Göttfert depicts guilt and displacement, suffering and betrayal, unpunished crimes and survival, and he describes how the present only becomes possible when the shadows of the past have dissipated. Bavaria in the mid-30s. When he sees Hitler’s portrait hanging opposite the image of the Madonna in his parents’ bedroom, the young protagonist realises there are changes afoot. But in his small hometown of Finsterland, where brown shirts’ marches now complement the Church processions, this seems like a natural adjunct. But only after the outbreak of the war do things actually start to get dangerous for the boy, first in a military hospital then in a remote Alpine guard post. Eventually the Americans occupy his hometown and the boy, though strangely aloof, is still at the centre of events as an onlooker and a radically subjective chronicler. Steiners Geschichte Ina Steiner ist schwanger, aber kurz vor der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter bittet sie Martin, den Erzähler in Constantin Göttferts neuem Roman, um eine Auszeit. Ihr Groß vater Steiner ist gestorben und hat sie mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen. Ina macht sich auf die Suche nach der Herkunft ihrer Familie in der heutigen Slowakei und Martin folgt ihr nach, auf eine Reise in die Vergangenheit und die Gegenwart von Ost und West, Tätern und Opfern, Verlierern und Gewinnern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Constantin Göttfert erzählt von Schuld und Vertreibung, von Leid und Verrat, von ungesühnten Verbrechen und dem Überleben und davon, wie eine Gegenwart erst möglich ist, wenn der Schatten der Vergangenheit verfliegt. Constantin Göttfert Novel, 2014, HC, 479 pp., € 19.95, C. H. Beck Verlag, 978-3-406-66757-2, Rights available Finsterland Bayern, Mitte der 30er-Jahre. Als gegenüber vom Muttergottesbild ein Führerporträt hängt, wird dem kindlichen Erzähler bewusst, dass etwas in Bewegung gerät. Aber in seinem Heimatstädtchen wirkt es wie eine natürliche Ergänzung: zu den kirchlichen Umzügen gesellen sich die der Braunhemden. Erst nach Kriegsbeginn werden die neuen Zeiten auch für ihn bedrohlich, beim Lazarettdienst und in der Gebirgswacht. Dann besetzen die Amerikaner die Heimat, und immer ist der Junge mittendrin: passiv und doch zum Handeln gezwungen, ein radikal subjektiver Chronist. Viktor Niedermayer Novel, 2015, HC, 208 pp., € 18.90, Verlag Nagel & Kimche, 978-3-312-00650-2, Rights available 18 Index of Publishers Verlagsverzeichnis Verlag Das Arsenal Carlsen Verlag DuMont Buchverlag Tegeler Weg 97 D-10589 Berlin Contact: Mr Peter Moses-Krause P +49 (0) 30 34651360 F +49 (0) 30 34651362 [email protected] www.dasarsenal.de Völckersstraße 14–20 D-22765 Hamburg Contact: Mrs Daniela Steiner P +49 (0) 40 39804269 F +49 (0) 40 39804389 [email protected] www.carlsen.de Amsterdamer Straße 192 D-50735 Köln Contact: Mrs Judith Habermas P +49 (0) 221 2241942 F +49 (0) 221 24401942 [email protected] www.dumont-buchverlag.de Aufbau Verlag cbj VERLAG Europa Verlag Prinzenstraße 85 D-10969 Berlin Contact: Mrs Diana Kleßen P +49 (0) 30 28394123 F +49 (0) 30 28394100 [email protected] www.aufbau-verlag.de Verlagsgruppe Random House Neumarkter Straße 28 D-81673 München Contact: Verlagsgruppe Random House: Mrs Gesche Wendebourg P +49 (0) 89 41363313 F +49 (0) 89 41363733 [email protected] www.randomhouse.de/cbj Theresienstraße 16 D-80333 München Contact: Literarische Agentur Kossack Mr Lars Schultze-Kossack P +49 (0) 40 27163828 F +49 (0) 40 27163829 [email protected] www.europa-verlag.com C. H. Beck Verlag Wilhelmstraße 9 D-80801 München Contact: Mrs Susanne Simor P +49 (0) 89 38189228 F +49 (0) 89 38189587 [email protected] www.chbeck.de Berlin Verlag Hedemannstraße 14 D-10969 Berlin Contact: Piper Verlag: Mr Sven Diedrich P +49 (0) 89 38180126 F +49 (0) 40 39804389 [email protected] www.berlinverlag.de btb VERLAG Neumarkter Straße 28 D-81673 München Contact: Verlagsgruppe Random House: Mrs Gesche Wendebourg P +49 (0) 89 41363313 F +49 (0) 89 41363733 [email protected] www.randomhouse.de/btb Deuticke Verlag Vilshofener Straße 10 D-81679 München Contact: Hanser Literaturverlage: Mrs Friederike Barakat P +49 (0) 89 99830509 F +49 (0) 89 99830460 [email protected] www.hanser-literaturverlage.de Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) Verlagsgruppe Random House Neumarkter Straße 28 D-81673 München Contact: Verlagsgruppe Random House: Mrs Gesche Wendebourg P +49 (0) 89 41363313 F +49 (0) 89 41363733 [email protected] www.randomhouse.de/dva Deutscher Taschenbuchverlag (dtv) Tumblingerstraße 21 D-80337 München Contact: Mrs Constanze Chory P +49 (0) 89 38167125 F +49 (0) 89 38167325 [email protected] www.dtv.de S. Fischer Verlag Hedderichstraße 114 D-60596 Frankfurt am Main Contact: Mrs Myriam Alfano P +49 (0) 69 6062346 F +49 (0) 69 6062370 [email protected] www.fischerverlage.de Frankfurter Verlagsanstalt Arndtstraße 11 D-60325 Frankfurt am Main Contact: Mrs Nadya Hartmann P +49 (0) 69 74305597 F +49 (0) 69 74305591 [email protected] www.frankfurter-verlagsanstalt.de Carl Hanser Verlag Vilshofener Straße 10 D-81679 München Contact: Mrs Alexandra Psotta P +49 (0) 89 99830530 F +49 (0) 89 99830460 [email protected] www.hanser-literaturverlage.de 19 Index of Publishers Verlagsverzeichnis Klett-Cotta Verlag Ravensburger BuchVerlag Verbrecher Verlag Rotebühlstraße 77 D-70178 Stuttgart Contact: Mr Roland Knappe P +49 (0) 711 6721257 F +49 (0) 711 6722033 [email protected] www.klett-cotta.de Robert-Bosch-Straße 1 D-88214 Ravensburg Contact: Mrs Katharina Laufs P +49 (0) 751 861534 F +49 (0) 751 861311 [email protected] www.foreignrights-ravensburger.com Jörg Sundermeier Gneisenaustraße 2a D-10961 Berlin Contact: Mrs Kristine Listau P +49 (0) 30 28385954 F +49 (0) 30 28385955 [email protected] www.verbrecherei.de Albrecht Knaus Verlag Rowohlt Verlag Neumarkter Straße 28 D-81673 München Contact: Verlagsgruppe Random House: Mrs Gesche Wendebourg P +49 (0) 89 41363313 F +49 (0) 89 41363733 [email protected] www.randomhouse.de/knaus Hamburger Straße 17 D-21465 Reinbek Contact: Mrs Gertje Berger-Maaß P +49 (0) 40 7272222 F +49 (0) 40 7272319 [email protected] www.rowohlt.de Verlag Nagel & Kimche Neptunstraße 20 CH-8032 Zürich Contact: Hanser Literaturverlage: Mrs Friederike Barakat P +49 (0) 89 99830509 F +49 (0) 89 99830460 [email protected] www.hanser-literaturverlage.de/verlage/ nagel-und-kimche Pantheon Verlag Neumarkter Straße 28 D-81673 München Contact: Verlagsgruppe Random House: Mrs Gesche Wendebourg P +49 (0) 89 41363313 F +49 (0) 89 41363733 [email protected] www.randomhouse.de/dva Piper Verlag Georgenstraße 4 D-80799 München Contact: Mr Sven Diedrich P +49 (0) 89 38180126 F +49 (0) 89 381801272 [email protected] www.piper-verlag.de Steidl Verlag Düstere Straße 4 D-37073 Göttingen Contact: Mr Jan Menkens P +49 (0) 551 4960618 F +49 (0) 551 4960617 [email protected] www.steidl.de Edition Temmen Hohenlohestraße 21 D-28209 Bremen Contact: Mr Horst Temmen P +49 (0) 421 348430 F +49 (0) 421 348094 [email protected] www.edition-temmen.de Ullstein Buchverlage Friedrichstraße 126 D-10117 Berlin Contact: Mrs Pia Götz P +49 (0) 30 23456450 F +49 (0) 30 23456515 [email protected] www.ullstein-buchverlage.de 20 Imprint Impressum Books from Germany My Father’s Country. Postwar Biographies Meines Vaters Land. Nachkriegsbiografien A Frankfurt Book Fair book collection Eine Buchkollektion der Frankfurter Buchmesse Bibliographical data and title information have been provided by the publishing houses and edited by the agency textgrafik. Bibliografische Daten und Anmerkungen zu den einzelnen Titeln wurden von den Verlagen zur Verfügung gestellt und durch die Agentur textgrafik bearbeitet. Title selection, planning and organisation: Titelauswahl, Vorbereitung und Durchführung: Frankfurter Buchmesse GmbH Braubachstraße 16 60311 Frankfurt am Main www.book-fair.com www.buchmesse.de Campaign development: Kampangenentwicklung: Vier für Texas GmbH & Co. KG Translation and Proofreading (Engl.): Übersetzung und Korrektorat (Engl.): Alastair Penny, Brussels Final edit Schlussredaktion: Katharina Gewehr, Frankfurt am Main Design, editing, setting: Gestaltung, Redaktion, Satz: textgrafik.com Printed by Druck: Henrich Druck + Medien, Frankfurt am Main © Frankfurter Buchmesse GmbH, Frankfurt am Main, 2016 No reproduction without prior permission of the publisher. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Thanks to the generous funding by the Federal Foreign Office this book collection will be on show on German collective stands at many book fairs worldwide in 2016. Wir danken dem Auswärtigen Amt für die großzügige Unterstützung, dank derer diese Buchkollektion 2016 an deutschen Gemeinschaftsständen auf vielen Buchmessen weltweit zu sehen sein wird. My Father’s Country Meines Vaters Land Concentration Camps Konzentrationslager Alwin Meyer 5 Reiner Engelmann 5 Yury Winterberg 11 Karl Heinz Bohrer 11 Michael Schneider 12 Joachim Süss 12 Luise Reddemann 12 Schulmuseum Bremen 12 Familiy Histories Familiengeschichten Jan Süselbeck 6 Svenja Goltermann 6 Miriam Gebhardt 6 Wibke Bruhns 7 René Freund 7 Randi Crott 7 Lillian Crott Berthung 7 Stephan Wackwitz 8 Kolja Mensing 8 Jennifer Teege 8 Nikola Sellmair 8 Anne Weber 9 Philip Meinhold 9 Graphic Novel Isabel Kreitz 13 Fiction Belletristik Verena Boos 13 Astrid Dehe 13 Achim Engstler 13 Ulrike Draesner 14 Dörte Hansen 14 Sabrina Janesch 14 Harriet Köhler 15 Sabine Kray 15 Yorck Kronenberg 15 Benno Meyer-Wehlack 16 Judith Zander 16 Cay Rademacher 16 Constantin Göttfert 17 Viktor Niedermayer 17 Sons and Daughters Söhne und Töchter Florian Huber 9 Sabine Bode 10 Barbara Warning 10 Hartmut Radebold 11 Sonya Winterberg 11 * With support from: * Organised by: For questions, please contact Bärbel Becker, E-mail: [email protected], Phone: +49 (0) 69 2102 258 www.book-fair.com/german_collective_stands
© Copyright 2025 ExpyDoc