Grüne wünschen sich ein „Bündnis gegen Rechts“

In Schwandorf hat sich längst ein Bündnis gegen Rechts formiert. 200 Demonstranten boten im Juli in Dachelhofen dem „III. Weg“ die Stirn. Auch in Nittenau gibt es Kräfte, die sich wappnen wollen.
Foto: Baumgarten
Grüne wünschen sich ein
„Bündnis gegen Rechts“
FLÜCHTLINGSKRISE Was ist,
wenn plötzlich „Der III.
Weg“ in Nittenau auftaucht?
Auf einer Versammlung war
schnell klar: Es braucht
eine Allianz.
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
VON ULRIKE WOLF
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
Zu einer Diskussionsrunde
über „Willkommenskultur“ und das
Flüchtlingsproblem hatte der Ortsverein der Grünen eingeladen. Immerhin
nahmen auch vier Nichtmitglieder die
Gelegenheit wahr: 3. Bürgermeister
Jürgen Kuprat, Helga Heigl, Andreas
Roempke und Petra-Hannelore Koch.
Damit die derzeit etwa 30 Flüchtlinge (darunter zehn Kinder) in der neuen Umgebung möglichst gut zurechtkommen, bräuchte es eine Art „Fahrplan“, meinte Heigl. Als Beispiel nannte sie Kanada, wo jeder Einwanderer in
seiner Muttersprache auf die Gepflogenheiten des Landes aufmerksam gemacht werde. Ferner würden Stadtführungen organisiert und Einkaufstipps
gegeben.
Auch eine Kontaktgruppe zu Gegnern wäre nicht schlecht, meinte
Franz Stadler. Die Stadt müsse sich mit
den Bedenken der Anwohner auseinandersetzen. „Die einzigen, die zurzeit
,Aufklärung‘ betreiben, sind die vom
NITTENAU.
,III. Weg‘“, so seine Beobachtung. Diese rechtradikale Gruppierung habe in
Nittenau bereits eine Versammlung
angemeldet gehabt. Für diesen Fall
bräuchte man einen Notfallplan.
Dasselbe gelte für die Situation,
wenn der Landkreis plötzlich Flüchtlinge in einer landkreiseigenen Turnhalle unterbringen wolle, wie etwa der
des Gymnasiums. „Da wäre Vorarbeit
nicht schlecht“, meinte Kuprat. Vorsitzende Elisabeth Bauer erinnerte an
Dachelhofen, wo die Flüchtlinge vor
verschlossener Tür standen. Schon um
eine Überlastung der Verantwortlichen zu vermeiden, wäre hier ein Zusammenschluss Freiwilliger wichtig.
Petra-Hannelore Koch, Lehrerin in
Teublitz, schilderte ihre durchweg positiven Erfahrungen mit Flüchtlingskindern, bzw. russischen Aussiedlern.
„Die haben alle sehr schnell Deutsch
gelernt, man muss nur die kindliche
Neugierde ansprechen“, meinte sie.
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
„Um unbegleitete Jugendlichen muss
man sich besonders kümmern“, ergänzte Yannick Horsted.
Um die Flüchtlinge generell optimal zu versorgen und zu begleiten,
sich aber auch gegen „Rechts“ zu wehren, schlugen Kuprat, Vorsitzender
Christoph König und Stadler vor, auch
andere Parteien, Vereine und die Kirchen mit ins Boot zu holen.
Stadtrat Franz Probst bilanzierte:
Die Stadt muss ihren neuen Mitbürgern zeigen, dass sie willkommen sind
und ihnen mit Tipps, wie das Leben
hier leichter geht, zur Seite stehen. Sie
sollte ihnen aber auch sagen, was von
ihnen erwartet wird. Ferner sollte man
sich mit den Berghamern über ihre
Ängste austauschen und diese analysieren. Parteien, Vereine und die Kirche sollten ein Bündnis gründen, das
auf Demos rechter Gruppierungen reagiert, aber auch bei der Versorgung
und Betreuung der Flüchtlinge hilft.
8. NOVEMBER: GEDENKSTEIN WIRD GEWEIHT
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
➤ Gedenken: Am 8. November, 14 Uhr,
wird der Gedenkstein mit Erinnerungstafel für den ermordeten Zwangsarbeiter
Zygmunt Marzec geweiht. Der tonnenschwere Findling wird in der Nähe der
Hinrichtungsstätte aufgestellt. Dazu eingeladen sind Verwandte des Ermordeten,
die polnische Gemeinde Schwandorf und
der Journalist Thomas Muggenthaler.
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
➤ Infos über ökologischen Landbau: Am
30. September um 19.30 Uhr zeigt das
Kincoenter Nittenau in Zusammenarbeit
mit dem Ortsverband der Grünen den
Film „Der Bauer und sein Prinz“. In dem
Streifen geht es um den ökologischen
Landbau, den Prinz Charles betreibt.
Auch hierzu ist die Bevölkerung eingeladen. (tkw)