03.12.2015 Zufrieden in den Ruhestand - Abschlussarbeit „ Langfristige Effekte einer Coaching-Intervention auf verschiedene ruhestandsbezogene Maße Hochrechnungen besagen, dass bereits 2030 der Anteil der Über-65-Jährigen 39% betragen wird. Mit der Lebenserwartung steigt auch die Chance auf ein langes gesundes und aktives Leben (Statistisches Bundesamt, 2011) bis ins hohe Alter. Das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben und die Anpassung an die nachberufliche Lebensphase als potenziell kritisches Lebensereignis hat in den letzten Jahrzehnten auch in der (arbeits-, gesundheits-, entwicklungspsychologischen und gerontologischen) Forschung an Bedeutung gewonnen (Clemens, 2012). Obwohl einige Studien darauf hindeuten, dass der Übergang in den Ruhestand mit steigender Gesundheit und erhöhtem Wohlbefinden verbunden ist (Wang, 2007), sprechen andere Forschungsbefunde dafür, dass die Anpassung an die nachberufliche Phase auch Probleme birgt und die Pensionierung mit negativen Folgen wie z.B. reduzierter psychischer Gesundheit und Wohlbefinden und dysfunktionalem Verhalten (Kim & Moen, 2002; Zins et al., 2011) einhergehen kann. Trotz dieser Befunde gibt es bisher kaum Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Nacherwerbsphase. Die wenigen bestehenden Programme beschränken sich meist auf finanzielle und organisatorische Themen und lassen psychologische und soziale Aspekte der Vorbereitung außer Acht. Zur Erklärung von Prozessen und der Entstehung von Problemen im Übergang in die nachberufliche Phase werden verschiedene Theorien herangezogen. Die Art und Weise, wie Menschen auf die Pensionierung reagieren ist der ‘conservation of resources (COR) theory’ (Hobfoll, 2002) zufolge von der Verfügbarkeit von Ressourcen abhängig, die die Basis für die Befriedigung zentraler Bedürfnisse sind. Basierend auf Erkenntnissen und Konzepten der Coaching-Forschung, sowie arbeitspsychologischen, soziologischen und gerontologischen Befunden und Theorien wurde im Rahmen des aktuellen Projektes (Förderung durch den Innovationsfonds Frontier) eine mehrwöchige Coaching-Intervention entwickelt. Diese soll ältere Berufstätige darin unterstützen, Ressourcen, sowie kognitive, emotionale und motivationa-le Selbstregulationsprozesse für den Übergang in den Ruhestand und die Nacherwerbsphase zu aktivieren. Das Gruppencoaching wurde bereits (Jan-Sep 2014) mit mehreren Gruppen (à 8-10 Pers.) durchgeführt. Zur Evaluation der Intervention wurden bereits zu vier Zeitpunkten verschiedene Variablen zur Erfassung von individuellen Ressourcen, Selbstregulation und Wohlbefinden erhoben. Die Teilnehmer der Experimental- und Kontrollgruppe wurden vor und nach der Intervention, sowie sechs Monate nach Abschluss des Programms befragt. Ca. ein Jahr nach Abschluss des Programms sollen die Teilnehmer der Studie nun erneut befragt werden, um langfristige Effekte des Coachings zu untersuchen. Im Rahmen Ihrer Abschlussarbeit erheben Sie Daten der Interventionsteilnehmer über einen Zeitraum von ca. 4-6 Monaten und explorieren die langfristige Wirkung des Coachings und die Einflüsse des Coachings auf die Ruhestandszufriedenheit der Teilnehmer. Für Detailinformationen oder zum Kennenlernen melden Sie sich bitte bei: Nadine Seiferling Dipl.-Psych. Nadine Seiferling Telefon: 06221-54-7307 – Raum 122a Email: [email protected] Internet: www.ao.uni-hd.de Clemens, W. (2012). Vorbereitung auf und Umgang mit Pensionierung. In H.-W. Wahl, C. Tesch-Römer & J. P. Ziegelmann (Eds.), Angewandte Gerontologie (pp. 218223). Stuttgart: Kohlhammer.; Hobfoll, S. E. (2002). Social and psychological resources and adaptation. Review of General Psychology, 6(4), 307-324.; Kim, J. E., & Moen, P. (2002). Retirement transitions, gender, and psychological well-being: A life-course, ecological model. The Journals of Gerontology: Series B: Psychological Sciences and Social Sciences, 57B(3), P212-P222.; Wang, M. (2007). Profiling retirees in the retirement transition and adjustment process: Examining the longitudinal change patterns of retirees' psychological well-being. Journal of Applied Psychology, 92(2), 455-474.; Zins, M., et. al. (2011). Effect of retirement on alcohol consumption: Longitudinal evidence from the French Gazel Cohort Study. PLoS ONE, 6(10).
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