Ein neues Lied zu Erntedank

Gemeindelied
Ein neues Lied
zu Erntedank
„Wir pflügen und wir streuen“ – EG 508 – neu gedichtet
Von Sabine von Bargen-Ostermann
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WeltGemeinde 02.2015
Einer, der noch pflügt und streut: Bauer in Georgien
Wir pflügen und wir streuen
Alle gute Gabe kommt doch
Er lässt die Sonn aufgehen,
Den Samen auf das Land,
von Gott allein,
er stellt des Mondes Lauf;
doch Wachstum und Gedeihen
drum dankt ihr, dankt, drum dankt
er lässt die Winde wehen
steht in des Himmels Hand.
ihm, dankt und das tagaus tagein.
und tut den Himmel auf.
Der tut mit leisem Wehen
Sich mild und heimlich auf
Und streun wenn heim wie gehen
Wuchs und Gedeihen drauf.
Was schert uns Tau und Regen –
wir haben optimiert
Er schenkt uns so viel Freude,
er macht uns frisch und rot;
er schenkt den Kühen Weide
der Erde reichen Segen
egal, ob’s stürmt, ob’s friert.
und unsern Kindern Brot.
Alle gute Gabe kommt her
So kaufen wir in Mengen
Menschen in andern Ländern
von Gott dem Herrn
Um’s Eck im Supermarkt
hab´n wir nicht im Visier
Drum dankt ihm, dankt (2×)
Lassen uns nicht bedrängen
Es sei denn die verändern
und hofft auf ihn.
Dass Armut so erstarkt.
Sich und sind plötzlich hier.
Er sendet Tau und Regen
Von nah und von ganz ferne
Und Sonn- und Mondenschein
Hol’n wir die Nahrung her,
Er wickelt seinen Segen
bedienen uns ganz gerne
Gar zart und künstlich ein
vor Afrika im Meer.
Und bringt ihn dann behände
Wir tragen auch die Kleider
Doch Hoffen wird nichts ändern –
In unser Feld und Brot.
Genäht in Bangladesch
Denn Taten sind gefragt
Es geht durch unsre Hände
Gemüse packt man leider
So werden wir zu Spendern
Kommt aber her von Gott.
zusamm’n in Marakesch.
Bis dass kein Mensch mehr klagt.
Was nah ist und was ferne,
von Gott kommt alles her:
der Strohhalm und die Sterne,
der Sperling und das Meer.
Mach unsre Herzen offen
Und unsre Seelen weit
Dass wir zusammen hoffen
Auf eine bess’re Zeit.
Wir müssen auch bedenken:
Wir kaufen viel zu viel
Da müssen wir umlenken
Zum andern Lebensstil.
Von ihm sind Büsch’ und Blätter
Denn Gottes gute Gabe
Und Korn und Obst von ihm,
die bringt uns so viel Glück
das schöne Frühlingswetter
So teilen wir, so teilen wir
und Schnee und Ungestüm.
und geben was zurück.
Wir pflügen nicht, wir streuen
kaum Samen auf das Land,
das Wachstum und Gedeihen
scheint irgendwie geplant.
Des Himmels leises Wehen
Ist nicht in unsrem Blick,
wir wollen kaum verstehen
Sabine von Bargen-Ostermann
ist Referentin für Ehrenamt im Referat Gemeinde,
Diakonie, Bildung der A
­ bteilung Öffentlichkeitsarbeit von Brot für die Welt in Berlin.
dass Gott lenkt das Geschick.
02.2015 WeltGemeinde
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