A. Armiti, M. Fetzer J. Magiera T. Pfrommer, C. Zeiler 1. Gruppenübung zur Vorlesung Höhere Mathematik 1 M. Künzer M. Stroppel Wintersemester 2015/16 Lösungshinweise zu den Hausaufgaben: Aufgabe H 1. Vollständige Induktion Beweisen Sie folgende Aussagen mit vollständiger Induktion. (a) Es ist 4n − 1 durch 3 teilbar für n = 0. Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels Induktion. IA n = 0: 40 − 1 = 1 − 1 = 0 ist durch 3 teilbar. IH Sei nun die Aussage für ein n ∈ N bewiesen, d.h. für ein n ∈ N gelte 4n − 1 = 3k für ein k ∈ N. IS Wir zeigen, dass dann auch die Aussage für n + 1 gilt. 4n+1 − 1 = 4 4n − 1 IH = 4 (3k + 1) − 1 = 3(4k + 1). Damit ist die Aussage für alle n ∈ N0 bewiesen. P (b) Es ist nk=1 k 3 = n2 (n + 1)2 /4 für n = 1. Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels Induktion. IA n = 1: 1 X k 3 = 13 = 1 = k=1 12 (1 + 1)2 . 4 IH Sei nun die Aussage für ein n ∈ N bewiesen, d.h. für ein n ∈ N gelte n X k=1 k3 = n2 (n + 1)2 . 4 www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Seite 1 1. Gruppenübung Höhere Mathematik 1 IS Wir zeigen, dass dann auch die Aussage für n + 1 gilt. n+1 X 3 k = k=1 n X k 3 + (n + 1)3 k=1 IH n (n + 1) = 2 2 + (n + 1)3 4 n2 (n + 1)2 4(n + 1)3 = + 4 4 (n + 1)2 (n2 + 4(n + 1)) = 4 2 (n + 1) (n + 2)2 = 4 Damit ist die Aussage für alle n ∈ N bewiesen. P √ 1 (c) Es ist nj=1 √ = n für n = 1. j Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels Induktion. IA n = 1: 1 X √ 1 √ = 1 = 1. j j=1 IH Sei nun die Aussage für ein n ∈ N bewiesen, d.h. für ein n ∈ N gelte n X √ 1 √ = n. j j=1 IS Wir zeigen, dass dann auch die Aussage für n + 1 gilt. n+1 X 1 √ = j j=1 n X 1 √ j j=1 ! 1 +√ n+1 IH √ = Nun beweisen wir √ n+ √1 n+1 = √ 1 n+ √ . n+1 √ n + 1 durch Widerspruch. Angenommen ist n+ √ √ 1 5 n + 1. n+1 www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Seite 2 1. Gruppenübung Höhere Mathematik 1 Wir multiplizieren die ungleichung mit √ n + 1, √ 1 n+ √ 5 n+1 n+1 √ n2 + n + 1 5 n + 1 √ n2 + n 5 n, √ was ein Widerspruch zu unserer Annahme ist. Damit ist die Aussage für alle n ∈ N bewiesen. (d) Es ist n! > 2n für n = 4. Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels Induktion. IA n = 4: 4! = 24 > 24 = 16. IH Sei nun die Aussage für ein n ∈ N bewiesen, d.h. für ein n ∈ N gelte n! > 2n . IS Wir zeigen, dass dann auch die Aussage für n + 1 gilt. (n + 1)! = (n + 1)n! IH > Da n = 4 ist, folgte (n + 1)2n . (n + 1)! > 2 2n = 2n+1 . Aufgabe H 2. Binomischer Lehrsatz, Binomialkoeffizienten Zeigen Sie folgende Aussagen. P (a) Es ist nk=0 nk 4k = 5n für n ∈ N0 . Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels des binomischen Lehrsatzes: n n X n k X n k n−k 4 = 4 (1) = (4 + 1)n = 5n . k k k=0 k=0 Pn (b) Es ist k=0 cos( π4 + kπ) nk = 0 für n ∈ N. www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Seite 3 1. Gruppenübung Höhere Mathematik 1 Lösungshinweise hierzu: Wir beweisen diese Aussage mittels des binomischen Lehrsatzes und des Additionssatzes für Kosinus (cos(a+b) = cos(a) cos(b)−sin(a) sin(b)). n n X X n π n π cos( + kπ) = cos( ) cos(kπ)(1)n−k k 4 k 4 k=0 k=0 n 1 X n =√ (cos(π))k (1)n−k 2 k=0 k n 1 X n =√ (−1)k (1)n−k 2 k=0 k 1 = √ (1 − 1)n = 0. 2 (c) Die Gleichung x3 + 3x2 + 3x + 1 = 0 hat genau eine Lösung x aus R. Lösungshinweise hierzu: Durch Termumformung erhalten wir x3 + 3x2 + 3x + 1 = (x + 1)3 . Die faktorisierte rechte Seite hat −1 als vierfache Nullstelle und damit hat obige Gleichung nur eine Lösung. P (d) Es ist kj=0 j+1 = k+2 für k ∈ N0 . j k Lösungshinweise hierzu: Für diePrechte Seite wenden wir den Binomialkoeffizient und die Gaussche Summenformel ( nk=1 k = n(n + 1)/2) an. k X j+1 j=0 j = k X (j + 1)! j=0 j! k X (k + 1)(k + 2) = (j + 1) = . 2 j=0 Für die linke Seite wenden wir auch den Binomialkoeffizient an k+2 (k + 2)! (k + 2)(k + 1)k! (k + 2)(k + 1) = = = . k k! 2! k! 2 2 Damit haben wir die Aussage bewiesen. Aufgabe H 3. Fakultät (a) Finden Sie Parameter a, b, c ∈ R mit an2 + bn + c = n! für n ∈ {2, 3, 4}. Lösungshinweise hierzu: Die Substitution der Werte n ∈ {2, 3, 4} in der Gleichung an2 + bn + c = n! ergibt ein System von 3 Gleichungen 4a + 2b + c =2 9a + 3b + c =6 16a + 4b + c =24 www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Seite 4 1. Gruppenübung Höhere Mathematik 1 Wir lösen das System um die Parameter zu finden 4a + 2b + c = 2 a=7 5a + b = 4 9a + 3b + c = 6 ⇒ ⇒ b = −31 7a + b = 18 16a + 4b + c = 24 c = 36. (b) Sei mit den in (a) gefundenen Parametern f : R → R : x 7→ ax2 + bx + c. Bestimmen Sie das kleinste n ∈ N0 mit f (n) < n! . Lösungshinweise hierzu: Mit den in (a) gefundenen Parametern ist die Funktion f als f : R → R : x 7→ 7x2 − 31x + 36, definiert. Aus (a) haben wir f (n) = n! für n = {2, 3, 4}. Wir berechnen für n = 5 und finden, dass 5 das kleinste Zahl mit f (n) < n! ist. Aufgabe H 4. Funktionsgraphen (a) Sei f : R → R : x 7→ |x2 − 1|. Skizzieren Graphen von f . Bestimmen Sie den Sie den Wertebereich von f . Bestimmen Sie x ∈ R f (x) = 21 . Lösungshinweise hierzu: Der Wertebereich ist [0, ∞). Die Menge x ∈ R f (x) = 12 beduetet 1 1 x2 − 1 = oder x2 − 1 = − . 2 2 Das ergibt r r 3 1 x=± oder x = ± 2 2 q q q o nq 3 Damit ist x ∈ R f (x) = 1 = , − 3, 1, − 1 . 2 2 2 2 2 −x2 (b) Sei g : [−1, 0] → R : x 7→ ln(2e ). Skizzieren Graphen Sie den von g . Bestimmen Sie den Wertebereich von g . Bestimmen Sie x ∈ R g(x) = 0 . Lösungshinweise hierzu: Der Wertebereich ist (−∞, ln(2)]. Durch Funktionumformel erhalten wir 2 2 g(x) = ln(2e−x ) = ln(2) + ln(e−x ) = ln(2) − x2 . o p np ln(2), − ln(2) . Damit ist die Menge x ∈ R g(x) = 0 = (c) Sei h : R → R : x 7→ 2 − e2x . Skizzieren Graphen Sie den von h. Bestimmen Sie den Wertebereich von h. Bestimmen Sie x ∈ R h(x) = 0 . Lösungshinweise hierzu: Der Wertebereich ist (−∞, 2). Um die Menge x ∈ R h(x) = 0 zu bestimmen, schreiben wir 2 − e2x = 0. Das ergibt e2x 5 2 2x 5 ln(2) ln(2) x5 . 2 Damit ist x ∈ R h(x) = 0 = x ∈ R x 5 ln(2)/2 . www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Seite 5 1. Gruppenübung www.mathematik.uni-stuttgart.de/studium/infomat/HM-Stroppel/ Höhere Mathematik 1 Seite 6
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