LKZ, Seite 27 - Regionale Wirtschaft - 2. Dezember 2015 Behinderte beweisen viel Potenzial im Job Die Fähigkeiten von Behinderten könne jeder Mensch im Lauf seines Be¬ rufslebens einen Unfall haben oder krank sollten für den Arbeitsmarkt mehr genutzt werden. Damit das gelingt, bietet die Arbeitsagentur Ludwigs¬ burg den Betrieben Hilfe an. werden. Unternehmen, die Behinderte einstellen, machen in der Regel positive Erfahrungen. Viele Menschen mit Ein¬ schränkungen seien gut qualifiziert und hoch motiviert: „Sie wollen zeigen, was in ihnen steckt". Es sei jedoch schwierig, erst einmal den Einstieg ins Berufsleben VON MARION BLUM LUDWIGSBURG. „Inklusion wie gemalt lautet der Titel der Ausstellung, die ges¬ zu schaffen. „Es kann nicht sein, dass je¬ mand erst gar nicht in die Auswahl ge¬ langt, weil er behindert ist“, kritisierte tern im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur eröffnet worden ist. Da¬ Scheel. mit richtet das Netzwerk Inklusion in Ludwigsburg den Blick auf Menschen mit Handicap. Die passenden Jobs können sie sich leider nicht malen. Beraterin: Es gibt immer eine Lösung „Es gibt so viele Hilfsmittel wie es Be¬ hinderungen gibt , unterstrich Brigitte Gürtler. Die Technische Beraterin der Ar¬ beitsagentur geht in die Unternehmen 795 Behinderte ohne Arbeitsplatz „Der Arbeitsmarkt ist nicht so freund¬ und schaut, was getan werden kann. Das lich, wie wir es erwarten würden , sagte fängt bei Vorlesesystemen für Sehbehin¬ derte an und hört beim barrierefreien Zu¬ gang zum Arbeitsplatz auf. „Es findet sich Martin Scheel, Leiter der Agentur für Ar¬ beit in Ludwigsburg. Er wies auf die aktu¬ elle Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent hin. Dieser positiven Zahl stehen 795 Menschen mit Schwerbehinderung ge¬ genüber, die keine Arbeit haben. „Das ist ein erhebliches Potenzial", sagte Scheel mit Blick auf den Fachkräftemangel. Mit der „Woche für Behinderung" wollen die Arbeitsagenturen Unternehmen Mut ma¬ chen, dieses Potenzial zu nutzen. Cornelius Rieger, Inhaber eines Opti¬ kergeschäfts in Korntal, ist so ein Arbeit¬ geber. Bei einem Pressegespräch berich¬ tet er gestern von seinen positiven Erfah¬ fast immer eine Lösung, wie ein Behin¬ Mitglieder des Netzwerks Inklusion bei der Eröffnung der Ausstellung „Inklusion wie gemalt". Foto: Benjamin stollenberg derter beschäftigt werden kann“, schil¬ derte sie ihre Erfahrung. „Man muss rungen. Online hatte er im vergangenen Jahr nach einer Bürokraft gesucht und schon 26 Vorstellungsgespräche geführt, als die Arbeitsagentur Ludwigsburg sich bei ihm meldete und Rafael Bauer ins Spiel brachte. „Die Bewerbung klang spannend, er war gut qualifiziert", schil¬ derte Rieger seinen ersten Eindruck. Bei der ersten persönlichen Begegnung sei ihm aufgefallen, dass der junge Mann ei¬ nen merkwürdigen Gang habe. Die Män¬ ner vereinbarten, dass Rafael Bauer eine Woche zur Probe arbeitet. „Es war un¬ frei. Inzwischen hat Bauer einen unbe¬ schauen, dass der richtige Mensch am richtigen Platz ist , sagte Rudolf Kauter, Teamleiter Reha bei der Arbeitsagentu . glaublich", schilderte Rieger seinen Ein¬ fristeten Arbeitsvertrag in der Tasche. Beispiele wie diese würde sich die Ar¬ beitsagentur durchaus häufiger wün¬ druck von dem, was der Bürokaufmann schen: „Wir tun alles, um behinderten INFO: Am Donnerstag, 3. Dezember, gibt es kann, der auf der Karlshöhe Ludwigsburg seine Ausbildung absolviert hat. Er hatte es innerhalb weniger Tage geschafft, die kompletten Kundendaten ins Computer¬ system einzupflegen - und zwar fehler¬ Menschen die Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen“, wies Scheel auf das Portfolio von Angeboten hin, die sowohl eine Eingliederung als auch den Verbleib im Berufsleben unterstützen. Schließlich bei der Arbeitsagentur on 16 bis 18 Uhr eine Telefonaktion zum Thema Arbeiten mit Be¬ hinderung. Fragen beantworten Karl Riedl (0 7141) 13 7135. Bernd Baitlinger (0 7141) 13 72 51 und Klaus Dieterich (0 7141) 13 7133.
© Copyright 2024 ExpyDoc