Zürich 21 Tages-Anzeiger – Freitag, 5. Februar 2016 Mann entreisst Polizist die Waffe Am Mittwochnachmittag betrat ein Mann einen Coiffeursalon im Kreis 4. Der 22-jährige Spanier stürzte sich mit einer Stichwaffe auf einen Angestellten und verletzte ihn schwer am Ober körper. Danach flüchtete er. Die Flucht endete jedoch schnell. Unmittelbar vor dem Coiffeurgeschäft wurde er von einer zufällig anwesende Polizeipatrouille bemerkt. Die Zurufe «Stopp, Polizei!» nützten nichts, im Gegenteil. Der 22-Jährige ging sofort auf einen Polizisten los, versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht und entriss ihm die Waffe aus dem Holster. Der Polizist reagierte schnell und konnte die Waffe sofort wieder behändigen, wie die Stadtpolizei Zürich schreibt. Anschliessend gelang es dem Beamten und seinen Kollegen, den Angreifer zu verhaften. Auch konnte die Stichwaffe sichergestellt werden. Drei Polizisten wurden bei der Verhaftungsaktion leicht verletzt. (pu) Die Milchbar beim Bellevue schliesst Das Restaurant-Projekt Milchbar an der Urbangasse 4 beim Bellevue war von Anfang an als Provisorium geplant. GastroUnternehmer Michel Péclard übernahm das Lokal, wo zuvor das Skebe beheimatet war. Er baute es zu einem schlicht gehaltenen, aber stimmungsvollen Lokal um. Im August eröffnete der Betrieb, Ende Februar wird er geschlossen. Nicht betroffen von der Schliessung ist die gleichnamige Milchbar beim Paradeplatz – ebenfalls von Péclard geführt. Die Liegenschaft an der Urbangasse soll saniert werden. (bg) Zwist um 0,5 Promille Die Bürgerlichen wollen die Notariatsgebühren senken – erneut. Diese seien für KMU und Private eine Belastung. Lorenzo Petrò FDP-Präsident Beat Walti hat Mühe, sich das Lachen zu verkneifen. Er kauert in der Zürcher Bahnhofshalle auf einem Podest, auf dem Rücken ein überdimensionierter Notariatsstempel aus Karton. Walti soll für den Fotografen verzweifelt dreinschauen, erdrückt von der Last der überhöhten Notariatsgebühren. Die Aktion fand gestern im Anschluss an die Medienkonferenz von FDP, SVP, CVP und Hauseigentümerverband (HEV) zur Änderung des Notariatsgesetzes statt, über die am 28. Februar abgestimmt wird. Die Bürgerlichen wollen die Grundbuchgebühren bei Eigentumsänderungen, also beim Kauf von Liegenschaften, von 1,5 Promille auf 1 Promille senken. Weil die Notariate heute mehr einnehmen als sie ausgeben und deshalb jährlich Millionen in die Zürcher Staatskasse abliefern. 29 Millionen waren es etwa im Jahr 2014. Die Gebühr sei damit nichts als eine Steuer, die es zu senken gelte, weil damit KMU und Private belastet würden. Geschenke für Grossfirmen Diese Argumentation finden SP, Grüne, AL und EVP etwa so falsch wie Beat Waltis schmerzverzerrtes Gesicht unter dem Gebührenstempel im HB. Sie haben gegen das Begehren, das im Kantonsrat eine Mehrheit fand, das Referendum ergriffen, weshalb nun das Stimmvolk entscheidet. Auch die Gegner der Senkung traten diese Woche vor die Medien. «Steuergeschenke für Immobilienhaie. Nein!», riefen sie den Bürgerlichen dabei zu. Denn – und das sagten sogar Beat Walti und HEV-Präsident Hans Egloff (SVP), zu Beginn ihrer Ausführungen: Mit 400 bis 500 Franken beim Kauf eines durchschnittlichen Grundstücks oder einer Liegenschaft würden die gesparten Notariatsgebühren nicht gerade hoch ausfallen. Zumal diese ein- bis zweimal im Leben eines Privaten und vielleicht etwas öfter bei einem Gewerbetreibenden anfallen. Hingegen hätte die Credit Suisse 2012 eine halbe Million weniger in die Staatskasse abgeliefert beim Verkauf des Beat Walti FDP-Präsident etlihofs an einen staatlichen norwegiU schen Pensionkassenfonds. Von einer Senkung würden also grosse Unternehmen und Immobilienhändler profitieren. Deren gespartes Geld fehlt dann in der Staatskasse, weshalb auch die Regierung empfiehlt, die Vorlage abzulehnen: Die finanziellen Aussichten des Kantons seien nicht rosig, man wolle nicht ohne Not auf 16 Millionen Franken verzichten. Zudem sind die Grundbuchgebühren 2009 schon einmal gesenkt worden: Von 2,5 auf 1,5 Promille. Und seit 2005 fällt im Kanton Zürich keine Handänderungssteuer mehr an. Diese wird in vielen Kantonen beim Verkauf von Liegenschaften fällig und bewegt sich nicht im niedrigen Promille-, sondern im Prozentbereich. Im kantonalen Vergleich bewegen sich die Zürcher Gebühren heute im unteren Mittelfeld. Service für Bürger fällt weg Die Initianten führen noch einen weiteren Grund für die angestrebte Gebührenreduktion an: Mit den Überschüssen aus den Grundbuchämtern sollen nicht die Konkursämter quersubventioniert werden. Diese sind im Kanton Zürich stark defizitär. Während die Grundbuchämter 2014 doppelt so viel eingenommen wie ausgegeben haben, also einen Deckungsbeitrag von 215 Prozent ausweisen, waren es im Konkurswesen gerade einmal 25 Prozent. Dort resultierte ein Minus von 9 Millionen Franken. «Was hat der Konkursbereich mit dem Grund- und Notariatsbereich zu tun, ausser dass dieser bei den Notariaten angesiedelt ist?», fragt etwa HansHeinrich Raths (SVP). Tatsächlich ist der Kanton Zürich diesbezüglich ein Sonderfall. Kantonsrat Max Homberger (Grüne) begrüsst die Lösung jedoch. Der ehemalige Betreibungsbeamte von Uster sagt aus Erfahrung, dass ein grosser Teil der Konkurse auf KMUs des Bau- und des Baunebengewerbes entfalle. «Da ist es nur fair, wenn diese Konkurskosten nicht die Allgemeinheit trägt, sondern die Immobilienund Baubranche.» EVP-Kantonsrat Daniel Sommer fürchtet einen Leistungsabbau, wenn die Quersubvention der Notariate und Konkursämter wegfällt. Einfache Bürger profitieren dort von einer halben Stunde Gratisberatung. Diese müsste bei tieferen Gebühren anders finanziert werden. Anzeige 20% AUF ALLE FARMER PRODUKTE. <wm>10CAsNsjY0MDQx0TW2NLIwtAAATNwlAA8AAAA=</wm> <wm>10CFXKsQrCMBQF0C9KuPclL03MVKQOUopI94fQClKqUhz8fNHN4Wyn76t6_Oy7YezOlWCMLhTJzDWH4qFakwSfRCooWcC0Y1BKYRP-votRUgPY9zjQSTaKU7jYGENUYYBPx9YDamNrNDEp6S0CO1y2dd6sXV63x92YoMsMcLLh5J_T9QMEvVMrqgAAAA==</wm> 3.80 statt 4.80 Gesamtes Farmer Sortiment 20% günstiger, z.B. Croc Müesli Waldbeeren, 500 g, gültig bis 15.2.2016 ANGEBOT GILT NUR VOM 2.2. BIS 15.2.2016, SOLANGE VORRAT Nachrichten Überfall I Zwei bewaffnete Männer erbeuten Tausende Franken Zollikon – Zwei unbekannte Männer haben am Mittwochabend in Zollikon kurz vor Ladenschluss ein Lebensmittelgeschäft überfallen und mehrere Tausend Franken erbeutet. Die Angestellten waren am Aufräumen, als die maskierten und mit Feuerwaffe, Messer und Spray bewaffneten Täter den Laden betraten. Sie zwangen die Verkäuferinnen, ihnen Bargeld auszuhändigen und flüchteten. Verletzt wurde niemand, wie die Kantonspolizei Zürich berichtet. (mir) Überfall II Schülerin wehrt sich erfolgreich gegen Kidnapper Rorbas – Am vergangenen Samstag versuchte in Rorbas ein Mann, ein junges Mädchen in sein Auto zu zerren, wie die Kantonspolizei gegenüber dem «TagesAnzeiger» bestätigt. Weil sich die Sekundarschülerin wehrte, liess der Mann von ihr ab. Die Sekundar- und Primarschule Rorbas hat auf den Vorfall bereits am Montag reagiert und die Eltern in einem Brief mit dem Titel «Schulkinder in Gefahr?» informiert. Dies meldet der «Wochenspiegel». (mir) Polizei Zürcher neuer Kommandant der Thurgauer Kantonspolizei Jürg Zingg, derzeit stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Zürich, wird Nachfolger von Hans Baltensperger als Kommandant der Kantonspolizei Thurgau. Er tritt seine Stelle am 1. August dieses Jahres an und übernimmt das Kommando per 1. September 2016. Der 53-jährige Zingg ist Anwalt, Vater von zwei Kindern und Oberst im Generalstab. Er verfügt über grosse Erfahrung als Gesamteinsatzleiter bei Grossveranstaltungen. (mir)
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