Institut für Mathematik und Angewandte Informatik Abteilung Algebra und Zahlentheorie M. Sc. Martin Kreh Mögliche Themen für Bachelorarbeiten in Zahlentheorie Neben der Möglichkeit, Ihr Seminarthema zu einer Bachelorarbeit auszubauen, gibt es im Moment unter anderem folgende mögliche Themen für eine Bachelorarbeit im Bereich Zahlentheorie: • Lösen quadratischer Kongruenzen: In der Einführung zur Zahlentheorie haben wir quadratische Kongruenzen kennengelernt und wir können diese mit Hilfe des Legendre-Symbols auf Lösbarkeit untersuchen. Für die Fälle p ≡ 3 mod 4 und p ≡ 5 mod 8 kann man auch relativ leicht die Lösungen der Kongruenz x2 ≡ a mod p (falls diese lösbar ist) angeben. Für den Fall p ≡ 1 mod 8 geht dies nicht so leicht, man kann hier nicht eine allgemeingültige Lösung angeben. Es gibt jedoch verschiedene Algorithmen (z.B. Pocklington’s, Tonelli-Shanks, Cipolla, u.a.), mit deren Hilfe die Lösungen der quadratischen Kongruenz bestimmt werden können. Diese sollen in dieser Arbeit untersucht werden. • Algorithmen in der Zahlentheorie: In den Veranstaltungen Einführung zur Zahlentheorie und Vertiefung Zahlentheorie haben wir einige Algorithmen für verschiedenste Problemstellungen kennengelernt (z.B. Euklidischer Algorithmus, Fermat-Abstieg). Außerdem laufen einige Berechnungen (z.B. Legendre-Symbole, Klassenzahlen) immer nach dem gleichen Muster ab. In dieser Arbeit sollen für alle Probleme aus den beiden Veranstaltungen, die man mit Rechnungen nach immer dem gleichen Muster lösen kann, entsprechende Programme in Maxima geschrieben werden. • Äquivalenz von quadratischen Formen: In der Vertiefung zur Zahlentheorie haben wir gesehen, dass äquivalente quadratische Formen die gleichen Zahlen darstellen. Stellt man sich nun die Frage, ob die Umkehrung auch gilt, so sieht man schnell, dass das falsch ist. Fasst man aber den Begriff der Äquivalenz von quadratischen Formen etwas weiter, so ist diese Frage nicht mehr so offensichtlich falsch. In der Tat sind dann zwei quadratische Formen mit gleicher Diskriminante, die die gleichen Zahlen darstellen, schon äquivalent. In dieser Arbeit soll die weitere Fassung der Äquivalenz betrachtet und das obige Resultat gezeigt werden. Ebenso geht es um die Frage, ob es quadratische Formen mit ungleicher Diskriminante gibt, die die gleichen Zahlen darstellen. • Ganzheitsringe quadratischer Zahlkörper: Ganzheitsringe quadratischer Zahlkörper beste√ hen im Wesentlichen aus Zahlen der Form a + b d mit a, b ∈ Z und quadratfreiem d ∈ Z. Solche Ringe sind bei vielen Untersuchungen innerhalb der Zahlentheorie von Bedeutung. Daher sind insbesondere deren arithmetische Eigenschaften von Interesse. In dieser Arbeit soll untersucht werden, für welche d diese Ganzheitsringe faktoriell bzw. euklidisch bzw. Hauptidealringe sind. Des Weiteren sollen die Zusammenhaänge dieser drei Eigenschaften im speziellen Fall der Ganzheitsringe untersucht werden. • Beweise ohne Worte: Viele Beweise in der Mathematik versteht man schon alleine dadurch, dass man sich den Sachverhalt gut veranschaulicht. Auf der Seite http://artofproblemsolving.com/articles/proof-without-words sind Beweise zu einigen Formeln allein durch (animierte) Veranschaulichungen geführt. In dieser Arbeit sollen diese Veranschaulichungen in Geogebra nachgearbeitet und (mit Worten) erklärt werden. Dazu müssen bei den jeweiligen Themen die nötigen Grundlagen dargelegt werden. Auch alternative Beweise können behandelt werden. Bei Interesse an einem dieser Themen können Sie sich bei Herrn Kreh melden.
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