Jahrgang 15, Ausgabe 03/2015, ISSN 1864-7804 Prostatakrebs Abwarten oder behandeln, aber wie? Tumormarker Worum handelt es sich und welche Bedeutung haben sie bei Diagnose, Behandlung und Nachsorge? Vom Sinn und Unsinn des PSA-Tests 1 Eine Diskussionsrunde zwischen Krankenkasse, Arzt und Patient 2 Editorial Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, Prävention ein rechtzeitig entdeckter Krebs ist in In dieser Ausgabe unseres Mitteiden meisten Fällen heilbar. Denn je frü- lungsblattes „leben“ widmen wir der her die Krankheit erkannt wird, desto Männergesundheit insbesondere der größer ist die Chance, sie zu besiegen. Erkennung und Behandlung des ProSo heißt es umgangssprachlich: Gehen statakrebses unsere Aufmerksamkeit (siehe ab Seite 18) und stellen uns dem Sie zur Vorsorge! Das meiste, was heute mit Vorsorge be- umstrittenen PSA-Test, ein Prostataschrieben wird, sind tatsächlich Früher- krebs-Früherkennungstest (siehe ab kennungsuntersuchungen. Echte Vor- Seite 4). In Deutschland ist der PSA-Test sorge im Sinne von Prävention wäre ja kein Teil der gesetzlichen Früherkenbeispielsweise die Vermeidung von Risi- nung. Warum? Die epidemiologischen kofaktoren: gesunde Ernährung, Nicht- Daten sprechen nicht eindeutig für ihn. Wir empfehlen Männern über 45 Jahrauchen und mehr Bewegung. Früherkennungsuntersuchungen sind ren, sich über den Test zu informieren – dann sinnvoll, wenn wissenschaftlich aber auch über seine möglichen Nachbelegt ist, dass die frühzeitige Erken- teile nachzudenken. nung und Behandlung für den Patien- Viele Leser unseres Mitteilungsblattes ten Vorteile gegenüber einer Behand- fragten nach einem Überblick über aklung hat, die erst einsetzt, wenn schon tuelle Tumormarker, wie zum Beispiel Symptome vorliegen. Es muss ein zu- nach dem Wert des PSA und anderen. verlässiges sowie risikoarmes Untersu- Tumormarker treten in erhöhter Konchungsverfahren geben und für die Er- zentration im Blut oder in anderen Körkrankung eine wirksame Therapie zur perflüssigkeiten bzw. Zellen auf, und Verfügung stehen, die im Vergleich zur ermöglichen so Rückschlüsse auf das Nichtbehandlung das Leben verlängert Vorliegen, den Verlauf und die Prognose einer Tumorerkrankung. Einen guten oder die Lebensqualität verbessert. Für eine Reihe von Krebserkrankungen Überblick zum Einsatz von Tumormarist bewiesen, dass die Teilnehmer an der kern im klinischen Alltag geben wir IhFrüherkennung länger und besser leben nen mit dem Artikel ab Seite 12. als diejenigen, die nicht teilnehmen. All diese Untersuchungen sind Bestandteil Ihr Team der Sachsen-Anhaltischen der gesetzlichen Früherkennungsunter- Krebsgesellschaft suchungen der Krankenkassen. Vom Sinn und Unsinn des PSA-Tests 4 SAKG Aktiv Lesecafé „ONKO-logisch“ 8 Film-Tipp 9 Krebsaktionstag 2015 10 Projekt: Zurück in mein Leben – ein Überblick 11 Aktion Lucia 2015 16 Rudern gegen Krebs 17 SAKG-Infomaterial bestellen 21 Ehrenamt in der SAKG: Yvonne Mühlbauer 23 Die SAKG sagt Danke 24 Forum Onkologie Tumormarker – Worum handelt es sich und welche Bedeutung haben sie bei Diagnose, Behandlung und Nachsorge? 12 Prostatakrebs – Abwarten oder behandeln, aber wie? 18 Rehabilitation Neuropathie – wenn Hände und Füße kribbeln 14 Kooperationspartner Fördermitglied der SAKG: pt-training 16 Aktuelles +++ Kurz gemeldet +++ 26 Sonstiges Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll Vorstandsvorsitzender leben 03/2015 Sven Weise Geschäftsführer Termine Außenberatungsstellen 13 Impressum 21 Fördermitglieds- und Mitgliedsantrag 22 Termine allgemein 28 3 Eine Diskussionsrunde zwischen Krankenkasse, Arzt und Patient Vom Sinn und Unsinn des PSA-Tests Eine Diskussionsrunde in den Räumen der Landesvertretung Sachsen-Anhalt der BARMER GEK in Magdeburg sollte die unterschiedlichen Blickwinkel bei der Früherkennung von Prostatakrebs mittels des PSA-Tests hervorheben. Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) brachte im Juni 2015 Vertreter aus Patientenversorgung, Medizin und Selbsthilfe an einen Tisch. Sven Weise, Geschäftsführer der SAKG, sprach mit Axel Wiedemann, PD Dr. med. Frank Reiher und Horst Pauly über die Stolpersteine beim PSA-Test, über die Sorgen der Patienten und über Erfahrungen. Ein großes Thema wurde die Männergesundheit. Im Grundsatz lagen die drei Experten nicht weit auseinander. Einerseits wird gefordert, den Test in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Andererseits reichen die wissenschaftlichen Ergebnisse für eine sichere Diagnostik eines Prostatakarzinoms durch einen PSA-Test nicht aus. Und dann ist da noch die generell geringe Vorsorgebereitschaft der Männer. Sven Weise: »Um ein Stück weit Aufklärung für die Leser unseres Magazins „leben“ zu leisten, sitzen wir hier und heu- 4 te zusammen. Herzlich willkommen! Herr Dr. Reiher, können Sie uns bitte kurz erklären, welche Früherkennungsuntersuchungen bei einem Prostatakarzinom Standard sind und welche Rolle der PSA-Test dabei spielt?« Dr. med. Frank Reiher: »Ja, gern. Ab dem 45. Lebensjahr können Männer eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung beim Urologen durchführen lassen. Das Angebot der gesetzlichen Krankenkassen soll Krebs im Bereich der äußeren Genitalien und der Prostata in einem möglichst frühen Stadium erkennen. Nach der Beurteilung der äußeren Genitalien tastet der Urologe vom After aus die Prostata auf mögliche Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten ab. Zuletzt untersucht er, ob in der Leistengegend befindliche Lymphknoten vergrößert oder schmerzhaft sind. Nicht Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung ist der PSA-Test, die Messung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA). PSA ist ein Enzym, das von der Prostata gebildet wird. In geringen Mengen tritt PSA auch ins Blut über und ist dort messbar. Bei bestimmten Erkrankungen, darunter auch Prostatakrebs, steigt die Konzentration des PSA deutlich an. Allerdings ist dieser Anstieg nicht spezifisch für Krebs – auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung oder bei Entzündungen der Prostata oder Harnblase kann der PSA-Wert im Blut erhöht sein. Umgekehrt ist bei normalen PSA-Werten Prostatakrebs nicht vollständig ausgeschlossen.« Sven Weise: »Männer, die einen PSA-Test durchführen lassen wollen, müssen die Kosten als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst tragen. Warum?« Axel Wiedemann: »Mit Blick auf den Prostatakrebs sagt die Wissenschaft, der PSA-Test sei einer der umstrittensten. Das ist ein Glaubenskrieg. Die einen sagen, er ist in Ordnung; die anderen sagen, er ist nicht in Ordnung. Die BARMER GEK versucht sich diesbezüglich neutral zu verhalten. Zumindest bis übereinstimmende Ergebnisse vorliegen, mit denen wir arbeiten können. Was wir allerdings kritisieren, ist der Umgang mit den Werten. Ein Test löst etwas aus und wie gehen wir mit den Folgen eines solchen Tests um? Das wird wohl eher zu diskutieren sein. Im Moment ist es so, dass der Test nicht im Leistungskatalog steht, also nicht leben 03/2015 · Prävention Axel Wiedemann ...ist seit 1991 bei der Krankenkasse BARMER GEK beschäftigt, heute als Geschäftsführer der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Magdeburg, und Vorstandsmitglied der SAKG. Regionale Gesundheitsprojekte und „Achtsamkeit bei Lebensqualität“ sind wesentliche Bestandteile seiner Arbeit. PD Dr. med. habil. Frank Reiher ...war viele Jahre geschäftsführender Oberarzt der Urologischen Universitätsklinik Magdeburg und ist seit sieben Jahren Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Uroonkologie am AMEOS Klinikum Haldensleben. Mit seiner Erfahrung und speziellen Fachkompetenz spricht er mit Betroffenen sowie in Fachvorträgen. Sprechen heißt für ihn sensibilisieren, aufklären, Mut machen, informieren und kümmern. als Früherkennungsmaßnahme bezahlt wird. Die PSA-Bestimmung wird eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom und zur Verlaufskontrolle eines Prostatakarzinoms.« rungen an der Prostata ergibt. Sicherheit bietet letztendlich jedoch nur die Untersuchung entnommener Gewebeproben unter dem Mikroskop. Das Problem ist also nicht der PSA-Test als solcher, sondern wie mit den Ergebnissen umgegangen wird, da bin ich ganz bei Herrn Wiedemann.« Dr. med. Frank Reiher: »Der Nutzen eines PSA-Screenings ist bislang nicht zweifelsfrei erwiesen. So ist umstritten, Horst Pauly: »Also wir als Selbsthilfeob dadurch die Sterblichkeit an Pros- vereinigung kämpfen mit aller Kraft für tatakrebs tatsächlich gesenkt werden den PSA-Test als Früherkennungsmaßkann. Ein Problem sind mögliche falsch nahme, die auch von den Kassen getrapositive Befunde, die sich später als gen wird. Die Tastuntersuchung reicht, harmlose PSA-Erhöhung herausstellen. unserer Meinung nach, nicht aus, da ist Außerdem wächst bei vielen Patienten es meist schon zu spät. Wir erleben fast Prostatakrebs nur sehr langsam und täglich die Auswirkungen bei den Betritt im höheren Lebensalter auf, sodass troffenen, bis hin zu Todesfällen. die Lebenserwartung durch den Krebs Ein Mann, dem ein PSA-Test angeboten nicht herabgesetzt ist. Eine Thera- wird, muss sich entscheiden, obwohl er pie, zum Beispiel eine Operation, wäre in der Regel nicht weiß, worauf er sich in diesem Fall eine „Überbehandlung“ einlässt. Im Entscheidungsprozess sollte er die möglichen Folgen eines auffälund stellt eine unnötige Belastung dar. Die Befürworter eines Screenings dage- ligen Testergebnisses berücksichtigen gen sehen mit dem PSA-Test eine Mög- und im Kontext zu seiner Lebenssituatilichkeit, aggressiven Prostatakrebs vor on abwägen. Dies kann nur mittels ausallem bei jüngeren Männern rechtzeitig reichender Informationen geschehen, die wir ihm geben können.« zu erkennen und zu behandeln. Wir Urologen müssen uns den Problemen des PSA-Tests jeden Tag stellen. Es Sven Weise: »Aber nochmal zum Dilemwerden ja zwei oder mehrere PSA-Wert- ma – Wo kommen denn die AuseinanMessungen durchgeführt. Bleibt der dersetzungen her?« Wert über Wochen hinweg immer hoch, oder steigt er sogar an, erhärtet dies ei- Dr. med. Frank Reiher: »Die Fachwelt ist nen Krebsverdacht, vor allem, wenn die uneins, mit dem, was ein PSA-Test ausTastuntersuchung ebenfalls Verände- lösen kann – Überdiagnostik oder Über- leben 03/2015 · Prävention Horst Pauly ...ist Betroffener, seit zwölf Jahren ehrenamtlicher Leiter der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Nordharz/ Landkreis Harz und Mitglied im Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS). Gemeinsam mit seiner Frau Marie-Luise Hillbrecht begleitet und versorgt er die 100 Mitglieder der größten Selbsthilfegruppe in Sachsen-Anhalt mit Fachvorträgen und größeren Veranstaltungen. therapie –, da die Mehrheit der Ergebnisse der großen Studien aus Europa und Nordamerika kommt. Beide Gruppen sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Die Europäer, besonders die skandinavische Gruppe, sagen: Durch das Screening konnte die Mortalitätsrate um 21 Prozent gesenkt werden. Also ist der Test sinnvoll. Die Amerikaner kommen zu einem ganz anderen Ergebnis: Ob wir screenen oder nicht, hat keinen Einfluss darauf, ob Patienten an Krebs sterben oder nicht. Nun sind beide Gruppen aufeinander losgegangen, salopp ausgedrückt. In beiden Untersuchungen wurden methodische Mängel festgestellt. In der amerikanischen Studie gab es Kontaminationen oder Teilnehmer sind vorzeitig ausgeschieden. Das verwischt natürlich das Ergebnis. Der zweite entscheidende Punkt ist, dass Experten eine Nachbeobachtungszeit der Teilnehmer von 12 bis 18 Jahren fordern, wenn wir verwertbare Ergebnisse wollen. Das war bei den Amerikanern nicht der Fall. Wir können mit dem PSA-Test nicht unterscheiden oder selektieren, welche der gefundenen Tumoren wirklich aggressiv sind. Da ist der PSA-Wert allenfalls der erste Ansatzpunkt. Selbst mit der Biopsie ist schwer zu erkennen, ist das was, womit der Patient noch 20 Jahre leben kann oder metastasiert es schon. Die Trennlinie zu finden, ist fast unmöglich. Mit den derzeitigen ► 5 WZ_13/09-063 Mehr als gut versorgt Wann immer Menschen uns brauchen, sind wir für sie da. Ganz behutsam helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren, wieder Mut zu fassen und neue Perspektiven zu sehen. Dabei legen wir großen Wert auf eine individuelle Behandlung, denn jede Patientin, jeder Patient bringt eine eigene Geschichte mit. Die Besonderheit unserer Klinik ist die enge Vernetzung der Abteilungen Onkologie, Pneumologie und Orthopädie. Im Mittelpunkt steht Ihre Anschlussheilbehandlung, die ein qualifiziertes und hoch motiviertes Team aus rehabilitationserfahrenen Fachärzten und Therapeuten übernimmt bei: • Mammakarzinom und andere gynäkologische Tumore • Gastrointestinale Tumore • Bronchialkarzinom • Tumore von Niere, Blase und Prostata • Leukämien und Lymphome • bösartige Knochen- und Weichteiltumore • Melanome und andere Tumore Wir arbeiten eng mit dem Universitätsklinikum Magdeburg sowie dem Städtischen Klinikum Magdeburg mit seinen Brust-, Darm- und Tumorzentren zusammen. Und wir wollen mehr sein als Ihr medizinischer Partner. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen. Fast wie zu Hause. Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen Badepark 5 · 39218 Schönebeck/Elbe 6 Telefon +49 (0) 3928 718-0 www.rehaklinik-bad-salzelmen.de www.wz-kliniken.de Methoden kann es keine klare Prognose geben. Und so lange werden wir wahrscheinlich eher aktiv behandeln, auch übertherapieren, auch bestrahlen, bis wir die beiden Gruppen sauber voneinander trennen können.« Sven Weise: »Ich möchte noch einmal konkreter nach Alternativen zur Früherkennung bzw. für eine bessere Vorsorge fragen. Was gibt es aktuell?« Dr. med. Frank Reiher: »Es gibt neben der angesprochenen Tastuntersuchung, den Ultraschall der Blase, den PSA-Test und einen transrektalen Ultraschall. Die sind alle vom Patienten selbst zu tragen. In den Expertenleitlinien, wurde aber bei der Digital-Rektal-Untersuchung (Tastuntersuchung) aus einem „soll“ ein „sollte“. Selbst die Experten halten diese Untersuchung aktuell für nicht zielführend. Bei der Tastuntersuchung, Herr Pauly hatte es eben angesprochen, sind wir schon in dem Stadium einer Erkrankung, das hat nicht mehr viel mit Früherkennung zu tun.« Horst Pauly: »Bei der Früherkennung würde ich gerne ergänzen: Wir haben seit 12 Jahren Kontakt zur Bevölkerung. An die Informationsstände, an denen wir über Früherkennung aufklären, kommen meist nur Frauen und wollen sich informieren oder sprechen über ihre Männer. Sie sind der entscheidende Teil, sie sind sehr aktiv in der Vorsorge. Die Vorsorge beim Mann geht eigentlich über die Frau. Sie machen die Arzttermine für ihre Ehemänner. Dazu kommt, dass z. B. in Dörfern die Krankheit Krebs immer noch mit einem Stigma behaftet ist. Da denken doch tatsächlich viele, Krebs sei ansteckend und die Betroffenen werden von der Gesellschaft gemieden. Auch ein Grund, kluge Aufklärungsaktionen mit einem vielleicht doch „bezahlten“ PSATest durch die gesetzlichen Krankenkassen zu kombinieren.« Dr. med. Frank Reiher: »Dass Frauen die Termine für ihre Männer machen, kenne ich auch aus dem Klinikalltag. Da bekommt der Mann ein altes Rollenbild, das meiner Ansicht nach schon lan- leben 03/2015 · Prävention ge nicht mehr stimmt. ›Der „Indianer“ die Förderung des Gesundheits- und kennt keinen Schmerz bzw. wird nicht Vorsorgebewusstseins bei Männern. Zusätzlich sensibilisieren wir die Ärztekrank‹, ›das passiert nur den anderen‹. Herr Wiedemann, es scheint ja, dass schaft für eine optimale männerspezifiMännern Früherkennungsprogramme sche Vorsorge und Therapie. Wir rücken nicht bewusst sind und diese in der Fol- die gesundheitlichen Belange der Männer stärker in das öffentliche Interesse.« ge zu wenig genutzt werden.« Axel Wiedemann: »Wären die Meinungen zum PSA-Test nicht so ambivalent, hätte man ihn sicherlich schon in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgenommen. Wir suchen ja händeringend nach Maßnahmen, um unsere Männer zu mehr Früherkennung zu bewegen. Deshalb stehen wir dem Präventionsgesetz, das im Bundestag verabschiedet wurde, sehr aufgeschlossen gegenüber. Wir hoffen, dass wir damit die Männer einfangen, die wir bisher nicht erreicht haben. Ich bin aber auch der Ansicht, man sollte sich der Männergesundheit und Vorsorge auch mit dem Eigenverantwortungsgedanken nähern. Denn ob wir den Test bezahlen oder nicht, andere Früherkennungsleistungen werden derzeit von nur ca. 18 Prozent der anspruchsberechtigten Männer wahrgenommen. Über die anderen 82 Prozent mache ich mir Sorgen. Also wenn wir die Zahl der Männer erhöhen könnten, die sich überhaupt erst einmal zu einer Früherkennung aufraffen, dann könnten wir uns wahrscheinlich weiter darüber unterhalten, den PSA-Test stärker in den Fokus zu rücken.« Sven Weise: »Was kann denn die Selbsthilfe im Zusammenhang mit der Männergesundheit leisten?« Horst Pauly: »Wir hatten bisher einen Familien- und Gesundheitstag im Harz mit einer Beteiligung von vielen medizinischen Einrichtungen, Krankenkassen, Krankenhäusern und den Wohlfahrtsverbänden. Mit einer Resonanz von ca. 5.000 Besuchern kamen wir mit unseren Informationen gut an die Männer ran. Leider ist uns diese Plattform verloren gegangen, um die Menschen einzufangen, die sich um ihre Gesundheit sorgen und kümmern. Das ist schade. Aber die Selbsthilfe ist sehr aktiv, für eine bessere Männergesundheit, für Sven Weise: »Wir kommen nun langsam zum Ende. Ich möchte zu einer kurzen Schlussrunde einladen und die Fachexperten noch einmal um einen kurzen Standpunkt bitten?« Horst Pauly: »Wir setzen uns in der Selbsthilfe weiter dafür ein, dass die Männer Früherkennungsmaßnahmen besser nutzen und der PSA-Test im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen Platz findet. Wir drängen darauf, dass der Test mehrfach wiederholt wird, ehe man zur Biopsie schreitet. Und wir möchten den Faktor Angst bei den Männern erwähnen. Aus diesem Grund wird Früherkennung vermieden, weil ja etwas „Böses“ dabei rauskommen könnte. Wir müssen den Männern klarmachen, dass dadurch tatsächlich Diagnosen entstehen können, weil sie womöglich zu lange den Kopf in den Sand gesteckt haben. Das kann vermieden werden.« Dr. med. Frank Reiher: »Ich sage ganz klar: Der PSA-Test ist sinnvoll. Gleichzeitig sollte er personalisiert und individualisiert angewandt werden. Für die Entscheidung zu einem Test sollte ausreichend Zeit zur Verfügung stehen. Und ich bin dafür, dass die Diskussion darüber anders geführt wird. Das mediale Umfeld und hier insbesondere das Internet ermöglichen den Zugang zu Gesundheitsinformationen sehr unterschiedlicher Qualität. Seriöse Informationen müssen auf wissenschaftlichen Daten basieren.« Axel Wiedemann: »Wenn die Wissenschaft eindeutige Vorteile des PSA-Tests liefert, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Test dann in den Leistungskatalog aufgenommen wird. Solange stelle ich das Thema noch einmal deutlich auf den mündigen Patienten ab.« /Sven Hunold · SAKG 7 foto: foto oto © G Giina aS Sande ande a derss – www w .fotolia .fot olia a.com ccom www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de unterhaltsam informativ ermunternd Lesecafé ONKO-logisch Unsere Angebote • Onkologische Fachliteratur • Erfahrungsberichte • Bücher zur Krankheitsbewältigung • Themenordner Bücher, Zeitschriften, DVD, Videokassetten, CD-ROM sind zur kostenfreien Ausleihe · Internetzugang ist möglich Alle hier vorgestellten Titel können Sie ausleihen oder vor Ort lesen. Die Bücher wurden uns von verschiedenen Verlagen, Firmen oder Privatpersonen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Lesecafé „ONKO-logisch“ · Geschäftsstelle Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23 06114 Halle (Saale) Mo bis Do: 10 bis 15 Uhr Fr: 10 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung 8 Unser Leben mit Krebs 36 Selbstauskünfte, die Mut machen Steffen Verlag (2015) ISBN 978-3-95799-000-6 Prostatakarzinom Alternativen zur radikalen Operation Ulrich Köppen Schattauer Verlag (2012) ISBN 978-3-7945-2821-9 »Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.« (Voltaire) 36 Interviews. 36 Menschen. 36 Erlebnisse. Vielleicht kennt das der eine oder andere: Kranke Menschen treffen sich und beklagen ihr Unglück. Manchmal ist das Zuhören eher schwierig oder man spricht erst gar nicht darüber, man möchte keinem sein Leid überstülpen. Manchmal ist es ein Jammer. In diesem Buch kann davon keine Rede sein. Den Protagonisten ist es gelungen, wenn man sich die 36 ganz persönlichen Mottos ansieht, Geschichten zu schreiben, die aufmuntern und Mut machen. Die Interviews zeigen, wie Menschen ihr Innerstes nach außen kehren. Sie reden darüber und Regina Voss sagt: »Ich kann sagen, ich bin nicht daran gestorben, also bin ich nun stärker.« Klagen macht nicht glücklich. Aber aus Begegnungen mit Menschen kann der Impuls entstehen, eigene Ressourcen zu entdecken, von denen man gar nicht wusste, dass sie einem zur Verfügung stehen. Deshalb sollte man sich eingeladen fühlen, dieses Buch zu lesen und miteinander zu reden. Wir Menschen brauchen einander, brauchen das ermutigende Wort, die besänftigende Stimme und wir brauchen Mitgefühl. /Sven Hunold · SAKG Von der Diagnose bis zu einer auf den Patienten persönlich zugeschnittenen Behandlung ist es meist ein langer Weg. Dieser Ratgeber für Betroffene, Ärzte und medizinisch interessierte Leser gibt einen umfassenden Überblick über die Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms und kann dabei behilflich sein, den richtigen Weg zu finden. Radikaloperation, Strahlentherapie, Kryotherapie, hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) – die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten werden anschaulich beschrieben und dabei die Empfehlungen der deutschen und europäischen Leitlinien berücksichtigt. In der neuen, vollständig überarbeiteten Auflage geht der Autor ausführlich auf die zunehmende Bedeutung der Strahlentherapie ein. Komplikationen, Nebenwirkungen und vor allem die drohende sexuelle Impotenz sowie entsprechende Möglichkeiten zu deren Vermeidung werden ausführlich behandelt. Wichtige Internetseiten, Selbsthilfegruppen und ein umfassendes Literaturverzeichnis runden diesen Ratgeber ab. Dr. Dr. med. Ulrich Köppen arbeitet als Oberarzt in einer großen Stuttgarter Strahlenklinik. Malignome des Urogenitaltraktes des Mannes, insbesondere Prostatakarzinome, gehören zu seinen Interessens- und Arbeitsschwerpunkten. /Jana Krupik-Anacker · SAKG leben 03/2015 · SAKG Aktiv FILM-TIPP Krebs verstehen – Krebs überstehen Das muss ich wissen, das muss ich nachfragen, 100 wichtige Fragen und 100 zuverlässige Antworten Isabell-Annett Beckmann Schlütersche Verlagsgesellschaft (2015) ISBN 978-3-89993-860-9 Mit Lungenkrebs leben Ein medizinisches Hörbuch Prof. Dr. med. Andreas Schalhorn, Dr. med. Pia Heußer, Dr. med. Joachim von Pawel Lukon Verlagsgesellschaft (2010) ISBN 978-3-933012-15-9 Das Thema Krebs beginnt für Viele bereits vor der endgültigen Diagnose. Schon der Verdacht darauf kann dem Betroffenen und seinen Angehörigen den Boden unter den Füßen wegreißen. An diesem Punkt empfinden die Meisten erstmal Hilflosigkeit und versuchen, ihre Wissenslücken über Krebs so schnell wie möglich zu schließen. Doch auf welchem Weg ist es am besten? Wen fragen? Wo suchen? Internet, Bücher, Arzt, Apotheker? Man wird überflutet mit Informationen. Isabell-Annett Beckmann hat genau aus diesem Grund 100 häufig gestellte Fragen in ihrem Buch zusammengefasst und zuverlässig beantwortet. Aus persönlicher und beruflicher Sicht geht sie auf Fragen zur Definition Krebs, zum Verdacht, zur Diagnose, Behandlung, Heilung, Nachsorge und auf praktische Fragen ein. Mithilfe von Checklisten können die Leser sich selbst überprüfen, wie viel sie bereits wissen bzw. wie sie sich auf Arztgespräche vorbereiten können. Kleine Informationskästchen an den Seiten geben einen schnellen Überblick und Anregungen zu den einzelnen Themen. Isabell-Annett Beckmann arbeitet als Referentin in der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Krebshilfe und betreut unter anderem die bekannten „blauen Ratgeber“. /Astrid Unger · SAKG Das Hörbuch behandelt neben einer kurzen Einführung 13 kurze Sequenzen zum Thema „Lungenkrebs“. Betroffene, Angehörige und Interessierte haben die Möglichkeit, sich von „Was genau ist Lungenkrebs?“ über Lungenkrebsarten und Behandlungsoptionen bis hin zu finanziellen und sozialen Fragen zu informieren. Neben den Experten sprechen auch Betroffene über ihre ganz individuellen Erlebnisse und Erfahrungen. Sie beschreiben ihre Angst und wie sie mit ihren Sorgen umgehen. All das dient der Unterstützung der Betroffenen und Angehörigen, Lungenkrebs zu verstehen, die richtigen Fragen zu stellen und sich aktiv an der Behandlungsentscheidung zu beteiligen. Im Wechsel von Männer- und Frauenstimmen sowie einem kurzen musikalischen Einstieg vor jeder Sequenz beantwortet das Hörbuch viele Fragen. Produziert wie ein ausführliches RadioFeature, ist es einfach zu „konsumieren“: ganz nebenbei im Auto, als MP3File am Computer oder im eigenen Player. Jeder kann sich in einem selbst gewählten Rahmen informieren und sich die richtige Hilfe suchen. Die Experten: Dr. med. Joachim von Pawel, Lungenzentrum der Asklepios Fachkliniken Gauting und Dr. med. Pia Heußer, Psychoonkologin am Universitätsklinikum München-Großhadern. /Astrid Unger · SAKG leben 03/2015 · SAKG Aktiv Fünf Frauen, fünf Schicksale, fünf Episoden – das ist die kurze Zusammenfassung eines Fernsehdramas über das Thema Brustkrebs, welches 2011 das erste Mal im deutschen Abendprogramm gezeigt wurde. Jede der fünf Frauen hat ihre persönliche Geschichte und jede von ihnen muss lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Es gibt nur zwei Gemeinsamkeiten, die die Frauen verbinden und sich wie ein roter Faden durch alle fünf Geschichten ziehen: ihre Erkrankung und ihre Ärztin. Dr. Pearl Jarent muss als Onkologin vielen Frauen die traurige Diagnose Brustkrebs übermitteln. Keine leichte Aufgabe für eine Frau, die als Kind vor 40 Jahren ihre Mutter selbst an diese schlimme Krankheit verloren hat. Sie fungiert als Klammer, um alle Episoden zu verbinden. Unter der Regie von fünf starken Frauen – Jennifer Aniston, Patty Jenkins, Alicia Keys, Demi Moore und Penelope Spheeris – werden dabei viele Facetten beleuchtet, wie Krebs das ganze Leben verändert, wie sich Partnerschaft und Selbstwahrnehmung im Kampf um Heilung und ein normales Leben wandeln. Ein Film mit großartigen Schauspielerinnen – Jeanne Tripplehorn, Patricia Clarkson, Lyndsy Fonseca, Ginni9 fer Goodwin, Rosario Dawson – der trotz guter Absichten leider etwas farblos und konstruiert wirkt. /Jana Krupik-Anacker · SAKG Foto oto t : © lily lyy – Fotol oto ia.com ia.c a.ccom o www.sakg.de Durch Wissen zum Leben Krebsaktionstag 2015 Leben mit der Diagnose Krebs Samstag, 17. Oktober 2015, 9:30 bis 14:45 Uhr Stadthaus am Marktplatz · Halle (Saale) Eintritt ist frei. • Vorträge und Diskussionen • Expertenrunden • Informations- und Beratungsstände Beratung für Krebsbetroffene und Angehörige Telefon: 0345 4788110 www.krebsberatung-online.de 10 Mit freundlicher Unterstützung der: IKK gesund plus Knappschaft-Bahn-See und den Ausstellern: Sanofi Pasteur MSD GmbH Roche Pharma AG 1.000 € * 1.000 € * Amgen GmbH 500,00 € * medac GmbH 500,00 € * Sanitätshaus Busch, Halle (Saale) Waisenhausapotheke, Halle (Saale) * für Werbemöglichkeit Berufliche Wiedereingliederung nach einer Krebserkrankung Projekt: Zurück in mein Leben – ein Überblick zu geben. Im Weiteren unterstützt die Auswertung des Fragebogens die Planung des Beratungsverlaufes, wie den individuellen Beratungsbedarf und die Ausrichtung der Begleitung (sozialrechtlich und/oder psychologisch und/ oder Jobcoaching). Ausgangssituation Viele Fragen beschäftigen die Betroffenen nach einer Krebserkrankung, sobald an die Rückkehr an den Arbeitsplatz gedacht wird: »Was sag ich bloß, wenn ich gefragt werde?«, »Wie kann ich denn wieder anfangen?« oder »Ich weiß, dass ich so nicht mehr arbeiten kann, weil mein Körper das nicht mehr schafft. Und wie geht es jetzt weiter?«. Dies alles sind Fragen in den Beratungsgesprächen im Projekt „Zurück in mein Leben“. Für die Erwerbstätigen bestehen unterschiedliche Leistungsansprüche durch die Sozialversicherungsträger. In den beruflichen Wiedereingliederungsprozessen können folgende Sozialversicherungsträger involviert sein: die Krankenkasse, die Agentur für Arbeit, die Rentenversicherung und das Jobcenter. Die Vielfältigkeit der Leistungsträger für berufliche Wiedereingliederung schafft eine Struktur, die eine hochkomplexe Beratungssituation zur Folge hat. Durch die unterschiedlichen Zuständigkeiten und die verschiedenen Ausprägungsgrade der Tumorstadien und -erkrankungen muss die Koordination und leben 03/2015 · SAKG Aktiv Planung für jeden einzelnen Betroffenen individuell erfolgen. Die Prozesse der beruflichen Wiedereingliederung sind nicht automatisiert und nur teilweise strukturiert. In der Regel müssen Betroffene ihre berufliche Wiedereingliederung ohne professionelle Unterstützung selbst organisieren. Besonders schwierig und zum Teil finanziell existenzbedrohend wird es für Betroffene, die auf Grund eines außerordentlich schweren Krankheitsverlaufes nicht innerhalb von 78 Wochen zurück an den Arbeitsplatz kehren können und dann aus den Leistungsbezügen der Krankenkassen ausgesteuert werden. Meilensteine im Projekt Beratungstool: Fragebogen zur individuellen Situation Der Fragebogen erfasst zwei Ebenen: Zum einen die beruflich-sozialrechtlichen und medizinischen Bedingungen und zum anderen die individuellen Belastungsfaktoren sowie persönliche Ressourcen. Eingesetzt wird der Bogen im Erstgespräch, um dem Berater eine Orientierung über individuelle Belastungen Entwickeln eines speziellen Beratungskonzeptes In Anlehnung an eine Patientenschulung zur beruflichen Wiedereingliederung wurde ein Beratungskonzept mit Seminaren für die Bedürfnisse der onkologischen Patienten entwickelt. Innerhalb der Seminare erhalten die Teilnehmer Informationen zu möglichen Hilfsangeboten, den zustehenden Leistungen und zuständigen Sozialversicherungsträgern. Außerdem werden Informationen gegeben zu Nebenwirkungen der Therapie, zum Umgang mit Fatique (Tumortherapie bedingte Schwäche und Leistungsminderung). Gemeinsam werden neue Ressourcen entdeckt sowie Fertigkeiten zum Stressmanagement und die Kommunikation mit dem Arbeitgeber trainiert. Innerhalb der Seminare wird den Betroffenen neben der Information vor allem der Austausch mit anderen Betroffen ermöglicht. Zur Auftaktveranstaltung am 30. Juni erschienen bereits 30 Teilnehmer, die das Beratungsangebot mit Dankbarkeit und großem Interesse angenommen haben. Der nächste Block startet am 16. September 2015, 17 Uhr in der SAKG. Das Projekt wird unterstützt durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland und die GlücksSpirale. Kontakt Agnes Bauer Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Paracelsusstraße 23 06114 Halle (Saale) Telefon: 0345 4788110 E-Mail: [email protected] 11 Worum handelt es sich und welche Bedeutung haben sie bei Diagnose, Behandlung und Nachsorge? Tumormarker Tumormarker sind Laborparameter, die es ermöglichen sollen, bei Diagnosestellung das Ausmaß einer onkologischen Erkrankung laborchemisch abzubilden. Zusätzlich helfen sie im Verlauf der Erkrankung, insbesondere während einer Behandlung, das Ansprechen auf die jeweilige Therapie zu dokumentieren bzw. im Rahmen der Nachsorge ein früher Marker für ein mögliches Rezidiv zu sein. Der ideale Tumormarker würde uns also im Screening (Früherkennung) helfen, diese Krebstypen frühzeitig zu erkennen, da im Frühstadium Krebserkrankungen besser heilbar sind. Solche Tumormarker gibt es leider nur für sehr wenige Erkrankungen. Zum anderen würde der ideale Tumormarker auch unter laufender Therapie, spezifisch durch seine Dynamik, den Erfolg oder auch Misserfolg einer Behandlung dokumentieren. Leider gibt es keinen universellen Tumormarker für alle Krebskrankheiten. Für die einzelnen Krebstypen gibt es in vielen Fällen einen Laborparameter, der als Richtschnur für die Verlaufskontrolle genommen werden kann. Häufig sind diese aber nicht spezifisch. Es gibt also auch falsch positive und falsch negative Befunde. Im Folgenden sollen drei verschiedene Szenarien beschrieben werden, um den Platz der Tumormarker beispielhaft darzustellen: • Ein häufiger Krebs, bei dem ein relativ unspezifischer Tumormarker existiert, der aber für die Verlaufskontrolle relativ verlässlich ist: Dickdarmkrebs und Carcino-Embryonales Antigen (CEA). • Ein eher seltener Krebs, bei dem es einen relativ spezifischen Tumormarker gibt: Leberzellkrebs und Alpha-1-Fetoprotein (AFP). • Eine bösartige Blutzellerkrankung, bei der es spezifische Tumormarker gibt: Plasmozytom (Knochenmarkkrebs) und Paraprotein. 12 Der Dickdarmkrebs steht an einer der dokumentieren. Sollte kein signifikanvorderen Stellen in der Häufigkeit von ter Abfall auftreten oder nach einer erbösartigen Erkrankungen in entwickel- folgreichen Operation im Verlauf der ten Ländern. Es existieren zwei mögli- Nachsorge ein signifikanter CEA-Anche Tumormarker, die bei der Behand- stieg zu verzeichnen sein, sind diagnoslung von Darmkrebs Hilfestellungen tische Maßnahmen bei Verdacht auf ein geben können: CEA und CA 19-9 (Car- Rezidiv oder zur Metastasensuche indibohydrate-Antigen 19-9). Beide Marker ziert. Während einer Chemotherapie sind nicht spezifisch und taugen leider bei fortgeschrittenem Darmkrebs kann nicht zum Screening auf Darmkrebs. Vor der CEA-Verlauf auch als Ko-Faktor zur einer Operation sollten bei histologisch Einschätzung des Therapieansprechens gesicherter Diagnose aber diese Mar- herangezogen werden (siehe Abbildung ker, insbesondere CEA, bestimmt wer- 1), wobei hier aber die klinischen Befunden. In einer großen deutschen Uni- de und die Bildgebung eindeutig die Priversitätsklinik war bei etwa 30 Prozent orität und den Vorzug bei der weiteren der Patienten bei der Erstdiagnose von Therapieentscheidung haben. Die akDarmkrebs der CEA-Wert auffällig. Bei tuelle deutsche Leitlinienempfehlung gleichzeitigem Vorliegen von Leberme- sieht eine CEA-Bestimmung im Nachtastasen kann auch CA 19-9 ein guter sorgeprogramm alle sechs Monate für Verlaufsparameter sein. CA 19-9 kann mindestens zwei Jahre vor. aber auch bei Karzinomen der Bauchspeicheldrüse, Gallengangskarzinomen Sowohl im Screening als auch im Rahoder schweren Entzündungen der Gal- men der Diagnostik wurde AFP als Selenwege erhöht sein und sollte beim rummarker für das Leberzellkarzinom Darmkrebs nur beim Vorliegen von Le- getestet. Problematisch ist zum einen, bermetastasen als Verlaufsparameter dass AFP auch bei chronischen Leberergenutzt werden. Die initiale präoperati- krankungen erhöht, bzw. bei artverve CEA-Bestimmung dient dem Zweck, wandten Tumoren, wie dem Gallenin der ersten postoperativen Nachkon- gangskarzinom, auffällig sein kann trolle (ca. 8 bis 12 Wochen) einen Ab- und damit zum Screening nicht sicher fall der initial erhöhten Parameter zu taugt. Da sich Leberzelltumoren meis- Abbildung 1: Verlauf des CEA-Wertes unter Chemotherapie bei metastasiertem Darmkrebs (PEAK-Studie) leben 03/2015 · Forum Onkologie tens in einer chronisch vorgeschädigten Leber entwickeln, besteht hier ein diagnostisches Dilemma. Andererseits korreliert aber der Verlauf des AFP`s bei histologisch gesichertem Leberzellkarzinom vor und während der Therapie mit dem Behandlungserfolg bzw. in der Nachsorge mit der Rezidivrate und kann daher im Rahmen der Verlaufsbeurteilung sehr gut eingesetzt werden. AFP kann auch bei anderen seltenen Tumoren aus dem Keimzellbereich (speziellen Hodentumoren oder Eierstocktumoren) pathologisch erhöht sein. Hier kommt der AFP-Bestimmung zum einen eine prognostische Bedeutung zu und zum anderen dient sie als verlässliche Verlaufskontrolle unter der Therapie bei anfangs erhöhten Werten. Paraproteine sind Eiweiße, die bei bösartigen Blutzelltumoren aus lymphatischem Gewebe auftreten können. Besonders typisch sind sie beim Plasmozytom (oder auch Multiples Myelom genannt), wo sie bei der Eiweißelektrophorese als Extragradient beschrieben werden und somit als Tumormarker fungieren (siehe Abbildung 2). Diese Paraproteine können zum einen qualitativ einem bestimmten Subtyp (z. B. IgG-kappa) zugeordnet und dann auch zusätzlich quantitativ bestimmt werden. Die Höhe des Paraproteins korreliert mit dem Krankheitsstadium und stellt einen einfachen und guten Verlaufsparameter unter einer Chemotherapie dar. Zum Beispiel nach einer kurativen Stammzelltransplantation sollte das Paraprotein komplett verschwinden. Nicht unerwähnt muss an dieser Stelle allerdings bleiben, dass ein unklares Paraprotein auch ohne maligne Krankheit vorliegen kann. Man nennt diese Konstellation „monoklonale Gammopathie unbekannter Signifikanz“ (MGUS). Hier bedarf es einer fachärztlichen Beratung und Festlegung für die weiteren regelmäßigen Kontrollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einem MGUS einmal ein Plasmozytom entwickelt liegt bei etwa 1 Prozent pro Jahr. Die Bestimmung von Tumormarkern sollte immer nur vom betreuenden Onkologen bzw. dem onkologisch verantwortlichen Arzt bei einem spezifischen Organtumor veranlasst werden. Kurzfristige Kontrollen oder ein großzügiges Tumorscreening mittels Tumormarker sind klinisch nicht notwendig und ökonomisch nicht vertretbar. Sollten Sie also an einer Krebserkrankung leiden, sprechen Sie mit Ihrem onkologisch behandelnden Arzt darüber, ob es einen Tumormarker für Ihre Erkrankung gibt und welche Bedeutung ihm in Ihrem speziellen Fall zukommt. Kontakt Dr. med. Axel Florschütz Oberarzt und Leiter der Abteilung Hämatologie/Onkologie/Palliativmedizin Klinik für Innere Medizin Städtisches Klinikum Dessau Auenweg 38 06847 Dessau-Roßlau Telefon: 0340 5013880 E-Mail: axel.fl[email protected] Termine unserer Außenberatungsstellen Aschersleben 23.09.2015 28.10.2015 25.11.2015 Bernburg 23.09.2015 28.10.2015 25.11.2015 Dessau-Roßlau 24.09.2015 jeden vierten Donnerstag im Monat 22.10.2015 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr 26.11.2015 bis 15:30 Uhr, MDK Sachsen-Anhalt, Regionaldienst Dessau, Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau Haldensleben 24.09.2015 29.10.2015 26.11.2015 Kalbe (Milde) 24.09.2015 29.10.2015 26.11.2015 Merseburg 01.10.2015 05.11.2015 03.12.2015 Sangerhausen 07.10.2015 04.11.2015 02.12.2015 Wernigerode 09.09.2015 14.10.2015 11.11.2015 09.12.2015 leben 03/2015 · Forum Onkologie jeden vierten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Tagespflege im Seniorenzentrum Zepziger Weg, Andreasstraße 3, 06406 Bernburg Bitterfeld-Wolfen 09.09.2015 jeden zweiten Mittwoch im Monat 14.10.2015 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Kreisverband 11.11.2015 Bitterfeld e. V. Friedensstraße 2, 09.12.2015 06749 Bitterfeld Stendal 10.09.2015 08.10.2015 12.11.2015 10.12.2015 Abbildung 2: Eiweißelektrophorese (Extragradient bzw. Paraprotein) aus www.myelom.org jeden vierten Mittwoch im Monat 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, AMEOS Klinikum, Eislebener Straße 7 a, 06449 Aschersleben jeden letzten Donnerstag im Monat 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Schulungsverein Ohrekreis e. V., Seminarraum im Medicenter, Eingang B, Gerikestr. 4, 39340 Haldensleben jeden letzten Donnerstag im Monat 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr, AWO Kreisverband Altmark e. V., Bahnhofsstraße 27, 39624 Kalbe (Milde) jeden ersten Donnerstag im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Stadtverband Merseburg e. V., Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg jeden ersten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, AWO Kreisverband MansfeldSüdharz e. V., Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen jeden zweiten Donnerstag im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal gGmbH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang Ambulanz, 1. Etage), Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal jeden zweiten Mittwoch im Monat 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Praxis für Hämatologie & Onkologie, MVZ Harz, Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode Wittenberg I und II 10.09.2015 jeden zweiten Donnerstag im Monat 08.10.2015 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt 12.11.2015 Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungs10.12.2015 stätte im Innenhof, Marstallstraße 13, 06886 Wittenberg 13 12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift, Ambulantes Onkologisches Zentrum, Haus 4, PaulGerhardt-Straße 42 - 45, 06886 Wittenberg Die rot gekennzeichneten Termine entfallen. Wenn Hände und Füße kribbeln Polyneuropathie Eine typische Nebenwirkung vieler moderner Zytostatika (Chemotherapien) und Biologicals (Antikörpertherapien) ist eine periphere Polyneuropathie, die die Patienten schwer belastet. Die Schädigung der peripheren Nerven geht typischerweise mit sensorischen strumpfund handschuhförmigen Ausfällen, Missempfindungen und brennenden Schmerzen einher. Im Verlauf kann es auch zu Kraftdefiziten und insbesondere zu Funktionseinschränkungen kommen. Die wichtigsten neurotoxischen Zytostatika lassen sich in drei Klassen einteilen: Platinabkömmlinge, Vincaalkaloide und Taxane. Neurotoxizität wird von vielen Biologicals beschrieben: Signalweghemmer (Sutinib, Sorafenib), dem Proteasominhibitor Bortezomib und Thalidomid. Der typische Krankheitsprozess ist die Demyelinisierung, die Schädigung der Mylinscheiden („Schutzhüllen“) der peripheren Nerven. Bei Oxaliplatin löst dies typischerweise akut kälteabhängige Missempfindungen aus, später auch ausgeprägte Neuropathien. Bei Cisplatin steht die sensomotorische Polyneuropathie im Vordergrund, die Ototoxizität (Schädigung des Hörvermögens) 14 des Cisplatins beruht ebenfalls auf einer Demyelinisierung. Differentialdiagnostisch sind andere Ursachen einer Polyneuropathie abzugrenzen. Alkoholmissbrauch, ein vorbestehender Diabetes mellitus und auch andere Stoffwechselstörungen können eine Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) begünstigen. Infektionskrankheiten (HIV, Diphtherie, Borreliose, Herpes Zoster) können ebenfalls Ursache einer Polyneuropathie sein. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl anderer Ursachen. Bei der Anamneseerhebung in der Klinik werden die Patienten gezielt auf bestehende Funktionseinschränkungen befragt, z. B. Zuknöpfen eines Hemdes, Schuhe binden und andere Alltagsfunktionen. Die häufigsten Symptome einer Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie (CIPN) sind Taubheitsgefühle, die Balancetraining auf dem Posturomed | Titelbild: Wahrnehmungstraining im Erbsen-, Linsen- und Kiesbad leben 03/2015 · Rehabilitation zumeist in den Händen (handschuhförmig) und in den Füßen (strumpfförmig) auftreten. Ein weiteres Symptom sind Schmerzen. Patienten berichten, dass Berührungen, die man normalerweise als nicht unangenehm empfindet, wie z. B. eine Bettdecke auf den Füßen, als sehr schmerzhaft empfunden werden. Im Verlauf einer sehr ausgeprägten Polyneuropathie kann es zur Lähmung der Fußmuskulatur, Änderung der Schweißsekretion, Fußdeformierungen und Gangunsicherheiten kommen. Bei Verdacht auf Polyneuropathie empfehlen sich folgende klinische Tests: • Schwingende Stimmgabel an lateralen Fußknöchel ansetzen und erfragen, ob der Patient noch ein Vibrationsempfinden hat. • Mit einem Reflexhammer den Reflex der Achillessehne testen. • Romberg-Test: Patient bitten, sich mit den Füßen dicht beieinander hinzustellen, die Arme gerade nach vorne zu strecken und die Augen zu schließen – Patienten mit Polyneuropathie fangen an zu schwanken. • Des Weiteren gehören dazu eine Schriftprobe, das Greifen nach einer Büroklammer sowie das Beschreiben des Gangbildes. Aus neurobiologischer Sicht ist das sensorische Nervensystem in der Lage, sich zu regenerieren. Die onkologische Reha kann das gezielt unterstützen. Elektrogalvanisches Vierzellenbad leben 03/2015 · Rehabilitation Physikalische Maßnahmen: • elektrogalvanische Vierzellenbäder für Hände und Füße • Strahlwechselbäder für Arme und Füße • Balance-orientiertes Training, z. B. Training auf dem POSTUROMED • Krankengymnastik • Kraft- und Ausdauertraining, z. B. MILON-Gerätetraining (chipkartengesteuert) • Gangschulung/Wassertreten • Massagen Ergotherapie: • Wahrnehmungstraining (Fußparcours mit bis zu zehn unterschiedlichen Oberflächen), ergänzt mit Igelrolle und dem Aerostepp (Fußstepper mit Luftkammer) • Stimulierung der Hände in verschiedenen Partikelwannen mit unterschiedlichen Naturmaterialien, z. B. Erbsen, Linsen, Raps, Kies, je nach Bedarf gewärmt oder gekühlt • Paraffinbäder für die Hände • Funktionstraining, z. B. Tastdomino oder Tastino • Hilfsmitteltraining • Training verschiedener Greiffunktionen (Spitzgriff, Pinzettengriff, große oder kleine Faust) • Aufklärung über Therapiemöglichkeiten im häuslichen Bereich (Fußmassagerolle, Igelball, Qigong-Kugeln) Psychologische Mitbetreuung: • Entspannungstherapie • autogenes Training • psychologische Einzelgespräche Medikamentöse Therapie der Schmerzen und Missempfindungen: • Schmerzmedikation entsprechend der vorliegenden Symptome, z. B. Ibuprofen, Targin • Ionenkanalblocker, welche die Weiterleitung des neuropathischen Schmerzes hemmen, z. B. Carbamazepin, Gabapentin und Pregabalin • Antidepressiva, die die Schmerzverarbeitung im Thalamus modifizieren, z. B. Amitriptylin, Duloxetin. Bei ausgeprägten Befunden sollte immer ein Neurologe zurate gezogen werden. Eine Polyneuropathie muss kein bleibendes Schicksal sein, sondern kann durch eine komplexe interdisziplinäre Behandlung durchaus positiv beeinflusst werden. Kontakt Dr. med. Katharina Molenda Chefärztin Onkologie MEDIAN-Kliniken, Rehabilitationsklinik Kalbe (Milde) Straße der Jugend 2 · 39624 Kalbe (Milde) Telefon: 039080 71661 E-Mail: [email protected] www.median-kliniken.de Fußparcours im Freien (Archivfoto) 15 Licht gegen Brustkrebs Aktion Lucia 2015 Fördermitglied der SAKG pt-training... ist ein Unternehmen für Persönlichkeitsund Teamentwicklung und verfolgt den Ansatz, dass Entwicklungsprozesse von Organisationen und Personen am stärksten durch die Reflexion der eigenen Kompetenzen analysiert, beeinflusst und optimiert werden können. Alle Workshops und Trainings sind darauf konzipiert AHA-Effekte zu erzeugen und Lösungsansätze für vermeintliche Probleme in den Vordergrund zu stellen. pt-training fokussiert sich auf allgemeine Schlüsselqualifikationen und persönliche Kompetenzen. Gesellschafter Stefan Person ist Jungunternehmer und stellvertretender Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren in SachsenAnhalt. Die SAKG ist sehr froh über den Antrag auf Fördermitgliedschaft. Wie kam es zu diesem Entschluss? Stefan Person: »Naja, ich bin seit vielen Jahren im Projektmanagement tätig und weiß genau, wie wichtig es ist, Brücken zu schlagen. Menschen wünschen sich eine konkrete Ansprache und erlebbare Aha-Effekte. Zusammen mit den Wirtschaftsjunioren ist es aktuell das SunPass-Projekt der Krebsgesellschaft für den Sonnenschutz in Kitas in Halle (Saale). Die Fördermitgliedschaft ist quasi mein Anteil zum Gelingen, neben der praktischen Umsetzung natürlich.« Zu Beginn des Brustkrebsmonats Oktober werden in vielen Städten Kerzen angezündet. Mit der Aktion Lucia, die nach der Lichtträgerin Lucia benannt ist und jedes Jahr den weltweiten Aktionsmonat gegen Brustkrebs „einleuchtet“, wird an die Frauen erinnert, die täglich in Deutschland an Brustkrebs sterben. Sie wirft auch ein Licht auf die immer noch herrschenden Schwierigkeiten in der medizinischen sowie psychologischen Versorgung erkrankter Frauen und sie leuchtet, um die Prävention zu verbessern. Die Kerzen leuchten traditionell seit 2001 jedes Jahr am 1. Oktober, um allen Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Eine Kerze brennt jedes Jahr auch für Dr. Regine Hildebrandt, Schirmherrin und Mit-Initiatorin der Aktion Lucia, die leider den Kampf gegen den Brustkrebs verlor. Ganz nach ihrem Motto „Nicht stumm sterben, laut leben“ soll mehr Licht ins dunkle Kapitel „Brustkrebs in Deutschland“ gebracht werden. Am 1. Oktober 2015, um 17:00 Uhr in der Kapelle des Krankenhauses St. Elisabeth & St. Barbara, Mauerstraße 5 in Halle (Saale) wird auch die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft gemeinsam mit den Brustzentren der Stadt Halle (Saale) die symbolischen Kerzen der Aktion Lucia anzünden, angeordnet als Frauenzeichen. Zuvor erzählt nach der Begrüßung und der Ansprachen der Veranstalter der Witwer Jürgen Franke von den Überraschungen des Lebens nach der Diagnose – „Meine Frau, der Brustkrebs und ich“. Als Hinterbliebener möchte er helfen, Mut und Zuversicht zu verbreiten. Im Anschluss wird die Lesepatin Christiane Richter aus dem Buch „Platzverweis für eine Erbse: ein Mutmachbuch.“ der Autorin Renate Zimmermann lesen. Musikalisch wird die Veranstaltung begleitet von Ulrike Germann (Querflöte), Gerlinde Poldrack (Saxophon) und Antje Wendling (Fagott). Die Initiatoren dieser Veranstaltung laden alle Betroffenen, Angehörigen, Interessenten und Mitfühlenden herzlich ein, an der diesjährigen Aktion Lucia teilzunehmen und ein Licht gegen den Brustkrebs zu setzen. /Bianca Hoffmann · SAKG „Soziale Verantwortung“ scheint Ihnen viel zu bedeuten!? Stefan Person: »Ja. Wir als Netzwerk der jungen Unternehmer wollen das soziale Bewusstsein schärfen, den Gedanken des Helfens weitertragen, eine regionale Verantwortung übernehmen und Menschen einladen, mitzumachen: ›Sei einfach besser, tu was‹. Es gibt so viele Möglichkeiten.« Vielen lieben Dank für Ihre Unterstützung! /Sven Hunold · SAKG 16 leben 03/2015 · Kooperationspartner und SAKG Aktiv Erste Benefizregatta in Sachsen-Anhalt zur Förderung eines Sportprojektes für Krebskranke Rudern gegen Krebs Mehr als 60 Vierer-Mannschaften – Ruderer und Amateure aus Wirtschaft, Medizin und Gesellschaft – gingen in Halle (Saale) an den Start, um für den guten Zweck zu rudern. Neben den Rennläufen wurde ein attraktives Begleitprogramm für Groß und Klein organisiert. Die Fahnenschwenker der Halloren waren dabei, es gab Tanzdarbietungen, eine Kinderanimation, diverse Sportprogramme, vielfältige Informationen zur Vorsorge und Früherkennung von Krebserkrankungen und vieles andere mehr. Rudern gegen Krebs – erste Benefizregatta in Sachsen-Anhalt Am Sonntag, den 26. Juli 2015, starte- Team um Studenten und Mitarbeitende te auf der Saale vor der Ziegelwiese in der Universitätsmedizin Halle (Saale) Halle (Saale) die Regatta „Rudern ge- hatte dafür gesorgt, dass die Regatta gen Krebs“. Die Benefizregatta wur- gut vorbereitet war. Alle Mannschaften de von der Stiftung „Leben mit Krebs“, hatten in den Wochen zuvor mehrere dem Universitätsklinikum Halle (Saale), Trainingseinheiten absolviert. dem Halleschen Ruder-Club e. V. und der Halleschen Rudervereinigung Böll- Was vor zehn Jahren als Idee der Stifberg/Nelson e. V. zum ersten Mal ver- tung „Leben mit Krebs“ in Mainz geanstaltet. Schon im Vorfeld war Prof. Dr. boren wurde, hat sich seitdem zu einer Carsten Müller-Tidow, einer der Schirm- bundesweiten Bewegung entwickelt. herren der Veranstaltung, und Direk- Mit über 60 Regatten an 19 Austrator der Universitätsklinik und Poliklinik gungsorten und mehr als 15.000 Teilfür Innere Medizin IV, überwältigt von nehmern ist „Rudern gegen Krebs“ die der positiven Resonanz und der großen größte Breitensportveranstaltung dieZahl der angemeldeten Boote bei dieser ser Art in Deutschland. Premiere. Ein großes und engagiertes Auch wenn noch keine abschließenden Zahlen vorliegen, werden zwischen 25.000 bis 30.000 Euro zur Unterstützung des Projektes „Sport und Krebs“ am Universitätsklinikum Halle (Saale) erwartet. Bewegung und Sport sollen den Patienten im Akutkrankenhaus aber auch in der Nachsorge helfen, Nebenwirkungen oder auch Ängste und Sorgen besser zu meistern. Das von Wissenschaftlern entwickelte und auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmte Sportprojekt soll auch das Gefühl vermitteln, in unserer Gesellschaft nicht alleine da zu stehen, sondern aktiv gestützt und unterstützt zu werden. Das Projekt soll in Kooperation mit der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft umgesetzt werden. /Sven Weise · SAKG und Dr. rer. medic. Patrick Jahn · Universitätsklinikum Halle (Saale) Kunstdruckkataloge · Produktkataloge · Geschäftsdrucksachen · Postkarten Werbeflyer · Broschüren · Kalender · Zeitungen · Zeitschriften · Mailings Äußere Hordorfer Straße 1 · 06114 Halle (Saale) · Telefon: (03 45) 5 30 55-0 · Telefax: (03 45) 5 30 55-45 Druckerei H. Berthold leben 03/2015 · SAKG Aktiv ISDN: (03 45) 5 30 55-99 · E-Mail: [email protected] 17 Abwarten oder behandeln, aber wie? Prostatakrebs Pro Jahr werden in der Bundesrepublik Deutschland derzeit ca. 70.000 Neuerkrankungen festgestellt und leider kommt es auch bei etwa 13.000 Männern pro Jahr zum Tod durch den Prostatakrebs. Es ist eine Erkrankung des gehobenen Alters. Sie kommt nahezu nicht vor dem 50. Lebensjahr vor. In Sachsen-Anhalt liegt das Altersmittel bei 68 Jahren. Die Prostata ist eine etwa kastaniengroße Drüse, die unterhalb der Harnblase liegt. Sie spielt eine zentrale Rolle im männlichen Sexualleben, denn hier wird der größte Teil des Ejakulats produziert. Die Einführung eines sogenannten Markers aus dem Blut, des prostataspezifischen Antigens (PSA) hat seit Mitte der 1980er Jahre, in den neuen Bundesländern seit 1990, zu einem massiven Anstieg der neu diagnostizierten Fälle geführt. PSA ist einerseits sehr empfindlich, das heißt, fast jeder Prostatakrebspatient hat einen erhöhten Blutwert, auf der anderen Seite ist die Unterscheidungsfähigkeit relativ schlecht, das heißt, dass drei von vier Männern mit erhöhtem PSA kei- 18 nen Prostatakrebs in sich tragen. Trotzdem mussten bis in die letzten Jahre alle Betroffenen eine invasive Diagnostik, nämlich eine Probenentnahme aus der Drüse, über sich ergehen lassen. Eine solche Probenentnahme wird in Deutschland ca. 200.000 Mal pro Jahr durchgeführt. Die Komplikationsrate liegt je nach Interpretation zwischen 2 und 20 Prozent. Die hohe Empfindlichkeit des Blutmarkers PSA hat zur Folge, dass auch viele Tumoren entdeckt werden, die aus heutiger Sicht nicht bedrohlich sind und vielleicht nicht unbedingt hätten diagnostiziert werden müssen. Dieses Phänomen nennt man Überdiagnose. Die Einführung der sogenannten multiparametrischen Kernspintomographie (mp-MRT) bietet hier völlig neue Perspektiven. Ist diese Untersuchung bei erhöhten Werten unauffällig, kann man zumindest mit sehr hoher Sicherheit behaupten, dass kein gefährlicher Befund besteht. Es werden zwar gelegentlich Tumoren übersehen, allerdings handelt es sich nahezu ausschließlich um die oben beschriebene ungefährliche Variante, die aus unserer Sicht getrost übersehen werden kann. Ist hingegen ein Befund zu sehen, kann die MRT-Untersuchung bei der Biopsie helfen, die Nadel genau in die richtige Zone zu leiten. Die konventionelle, sogenannte transrektale ultraschallgesteuerte Prostatabiopsie, ist leider nicht geeignet, den Krebs selbst zu sehen. Sie kann höchstens dazu genutzt werden, dass die Nadel etwa einmal in jeder Zone der Prostata platziert wird. Ein unbewusstes Vorbeistechen ist deshalb bei der konventionellen Biopsie in etwa 20 bis 30 Prozent zu erwarten. Wie beschrieben, kann die multiparametrische Kernspintomographie einerseits überflüssige Biopsien und damit auch überflüssige Diagnosen ungefährlicher Erkrankungen vermeiden, auf der anderen Seite die Trefferquote gefährlicher Erkrankungen wesentlich erhöhen. Ein Problem ist die ungenügende Finanzierung und Verbreitung der multiparametrischen MRT-Untersuchung. Unser Gesundheitssystem ist in keiner Weise dafür ausgelegt, die MRT-Untersuchung etwa als flächendeckende Früherkennungsuntersuchung einzusetzen. Standardtherapien beim Prostatakrebs gibt es seit vielen Jahrzehnten. Die älteste ist die sogenannte radikale Prostatektomie. Dabei wird die Drüse Prostata vollständig entfernt. Eine Alternative, leben 03/2015 · Forum Onkologie eher bei älteren Betroffenen, ist die Bestrahlung von außen. Dabei werden im Prinzip Röntgenstrahlen mit Hilfe einer Computertomographie als Zielplanung auf die Prostata gerichtet und in vielen kleinen Sitzungen der Krebs zerstört. Im Gegensatz zur radikalen Prostatektomie bleibt bei der Strahlentherapie die Vorsteherdrüse an sich erhalten. In manchen Fällen gehört allerdings eine begleitende Hormonentzugstherapie zum Konzept. Durch die Einteilung in viele kleine Portionen dauert die Strahlentherapie zwischen zwei und drei Monaten. Deutlich abkürzen kann man dies durch eine besondere Variante der Strahlentherapie, die sogenannte SeedApplikation. Dabei werden in einer kurzen Narkose Strahler vom Damm aus in die Prostata eingeführt, die anfangs sehr viel und im Zuge der sogenannten Abklingzeit immer weniger strahlen. Die Seeds verbleiben für immer in der Drüse. Die Effektivität der Strahlen durch die Seeds darf als in etwa gleichwertig mit der einer Strahlentherapie von außen angesehen werden. Ein großes Problem, was sich aus der oben genannten Überdiagnose ergibt, ist, dass nicht bei jedem Patienten überhaupt eine Therapie notwendig ist. Das Konzept der sogenannten aktiven Überwachung (Active Surveillance) bedeutet, dass ein Krebs nur beobachtet, jedoch nicht gleich behandelt wird. Zeigt sich im Zuge der Verlaufsbeobachtung eine Zunahme des Volumens oder der Bösartigkeit, wird eine heilende Behandlung eingeleitet. Dies bedeutet, dass die gleiche heilende Wirkung wie bei sofortigem Einsatz der Therapie erwartet werden kann, dass aber ein gewisses Intervall ohne Therapie am Anfang gewonnen wird, in dem der Betroffene keine Nebenwirkungen ertragen muss. Allerdings bedeutet das Konzept der aktiven Überwachung auch, dass sich der Betroffene in sehr regelmäßigen Abständen mit intensiven Kontrollen beschäftigen muss. Der Prostatakrebs wird demnach sein neuer permanenter Begleiter. Im Spannungsfeld zwischen aktiver Überwachung auf der einen Seite und Ganzdrüsentherapien auf der anderen Seite fühlen sich viele Patienten heutzutage oft verloren, weil ihnen die rich- leben 03/2015 · Forum Onkologie tigen Entscheidungshilfen fehlen. Hier Wie anfangs erwähnt, kann die Kernsoll die interdisziplinäre Sprechstunde spintomographie heutzutage Tumodes Universitätsklinikums Magdeburg ren wesentlich besser darstellen als die helfen. Prof. Dr. med. Martin Schostak konventionellen bildgebenden Verfahberät gemeinsam mit Prof. Dr. med. ren. Zeigt sich in der Prostata ein hoch Günther Gademann, dem Strahlenthe- lokalisierter Herd und stimmt dieser rapeuten des Universitätsklinikums, auch mit den entnommenen Biopsiden Betroffenen und seine Angehöri- en überein, das heißt, dass nur an diegen über alle Details der Erkrankung ser Stelle Krebs wächst und die übrige und mögliche Therapieoptionen. Die Prostata frei von bösartigem Wachstum Beratung erfolgt neutral und ergebnis- ist, muss man sich – heutzutage zurecht offen. Das heißt, dass es durchaus Fäl- – fragen, ob nicht nur eine Behandlung le gibt, in denen am Ende mehrere The- des Krebses selbst unter Schonung der rapien als gleichwertige Optionen zur restlichen Drüse möglich wäre. Es gibt Verfügung stehen, aus denen sich der heute eine neue Alternative, die sogePatient schließlich das für ihn am bes- nannte fokale Therapie. Dabei wird der ten passende Konzept auswählen kann. sichtbare und bioptisch gesicherte Herd Für Patienten, die im Prinzip mehr als mit einem kleinen Sicherheitsabstand eine Therapie als möglich ansehen, gibt behandelt und die restliche Drüse gees auch eine passende Studie: PREFE- schont. Etwa 75 Prozent der so behanRE. In der PREFERE-Studie entscheidet delten Patienten verspüren im Verlauf der Zufall, welche der vier Standardthe- und nach der Therapie keinerlei Begleitrapien durchgeführt wird, allerdings erscheinungen. Diese Therapie, die im kann der Patient bis zu zwei Therapi- Universitätsklinikum Magdeburg mit en abwählen. Wenn man an der PREFE- dem speziell dafür konzipierten neuRE-Studie teilnimmt, erfolgt die Thera- en System Focal One® durchgeführt pie automatisch in einem sogenannten wird, nutzt verschiedene hochtechniPREFERE-Zentrum, einer Klinik mit be- sche Innovationen: eine dreidimensiosonders hoher Behandlungsqualität, nale Bildfusion zwischen MRT und Liveund die Nachsorge erfolgt zentral über Ultraschall, eine roboterassistierte Thedie sogenannte PREFERE-Zentrale. rapieplanung, eine intraoperative EffekLeider erfreut sich die PREFERE-Studie tivitätskontrolle und die Möglichkeit, nicht des hohen Zuspruchs, wie es sich den zu behandelnden Herd exakt zu die Studienleitung wünscht. Dies liegt konturieren und Risikostrukturen, wie wahrscheinlich an der immer noch do- z. B. die Harnröhre oder die sogenannminierenden Eingleisigkeit in der The- ten Gefäßnervenbündel, welche die Porapieplanung. tenz steuern, zu schonen. ► Prof. Dr. med. Martin Schostak (stehend) und PD Dr. Daniel Baumunk bei der Operation mit der Maschine Focal One® Titelbild: Prof. Dr. med. Martin Schostak (links) und Prof. Dr. med. Günther Gademann (rechts) bei der interdisziplinären Beratung eines Betroffenen und seiner Ehefrau 19 Prof. Dr. med. Martin Schostak Focal One® richtet einen Hitzestrahl vom Enddarm auf das eingezeichnete Ziel, so dass im Zentrum der sogenannten Läsion Temperaturen bis zu 80 °C Hitze entstehen. Direkt neben der eingezeichneten Behandlungszone herrschen allerdings bereits wieder normale Temperaturen, so dass es zu keiner Schädigung der Umgebung kommt. Focal One® ist ein noch junges Verfahren, so dass jede Therapie in Studien durchgeführt werden muss. Dies bedeutet, dass engmaschige Verlaufskontrollen ähnlich wie bei der Strategie der aktiven Überwachung erfolgen und Probenentnahmen zur Kontrolle aus dem behandelten Areal entnommen werden müssen. Dies passiert je nach Studie zwischen sechs und zwölf Monate nach der Therapie. Die fokale Therapie kann grundsätzlich die gleiche krebstherapeutische Effektivität wie die bisherigen Standardtherapien haben und trotzdem dramatisch weniger Nebenwirkungen verursachen. Privatdozent Dr. Daniel Baumunk, leitender Oberarzt der Klinik, behandelt die Patienten am Universitätsklinikum Magdeburg und ist Focal One®-Trainer europaweit. Die zunehmend medizinisch aufgeklärte Bevölkerung sucht mit Hilfe der Presse und des Internets nach sogenannten alternativen Therapien und insbesondere wird der Weg des „Weniger ist mehr“ stark angefragt. Prof. Schostak und PD Dr. Baumunk meinen, dass sie mit ihrem Konzept genau auf diese Anfragen antworten können. Mit einer subtilen Diagnostik durch das multiparametri- 20 sche MRT, einer neutralen und interdisziplinären Beratung über alle Therapieoptionen und in einer individualisierten Therapie, die eine Spannbreite zwischen aktiver Überwachung auf der einen Seite, fokaler Therapie und Ganzdrüsentherapien, wie radikale Prostatektomie und Strahlentherapie von außen, auf der anderen Seite umfasst, eröffnet sich ein sehr breites Spektrum, was dem Betroffenen nicht mehr wie früher das Gefühl vermittelt, er befinde sich in einer Einbahnstraße ohne Ausweg. Die Behandlung mit Focal One® stellt keine therapeutische Sackgasse dar, sondern ist im Falle eines Rezidivs wiederholbar und lässt auch alle anderen Behandlungsmöglichkeiten offen. Genau wie es das Phänomen der sogenannten Überdiagnose und Übertherapie gibt, das heißt, der Feststellung und Behandlung von Krankheiten, die nicht hätten festgestellt werden müssen, gibt es leider auch das Phänomen der sogenannten Unterdiagnose und Untertherapie. Wie bereits oben erwähnt, kann die Kernspintomographie dabei helfen, gefährliche und durch andere Methoden übersehene Tumore auch tatsächlich zu finden. Speziell die operativen Verfahren, aber auch die Strahlentherapie von außen, haben in den letzten Jahren drastische technische Verbesserungen erfahren, so dass heutzutage auch eine Behandlung von Tumoren möglich ist, die noch bis vor kurzem als nicht behandelbar galten. Solche Patienten haben früher nur eine zurückdrängende medikamentöse Therapie bekommen, z. B. Hormone, die die Erkrankung kurzzeitig bremst, jedoch in keinem Fall heilt. Die radikale Prostatektomie, speziell in der Kombination mit einer Entfernung der Lymphknoten, kann heute auch in solchen Fällen gut und schonend durchgeführt werden. Eine intraoperative, sogenannte Schnellschnittkontrolle, das heißt, eine pathologische Analyse der Ränder während der Operation, ermöglicht dabei eine bessere Steuerung, welcher Umfang des Gewebes genau entfernt werden muss. Prof. Schostak und sein Team hoffen, dass durch diesen gezielten Einsatz der radikalen Prostatektomie und auch der Strahlentherapie von außen in Fällen, die noch vor kurzem als unheilbar galten, die Sterblichkeitsrate am Prostatakrebs deutlich gesenkt werden kann. Die interdisziplinäre Aufstellung der Klinik passt perfekt zu diesem Konzept, denn gelegentlich bestehen die besten Heilungsaussichten vor allem dann, wenn mehrere Optionen kombiniert werden. Dabei kann es sich z. B. um eine radikale Prostatektomie und eine Nachbestrahlung handeln. Ein solches Konzept kann allerdings nur funktionieren, wenn beide Techniken in höchster Qualität und besonders schonend durchgeführt werden. Ein sehr hoher Blutverlust oder eine schwere Inkontinenz können dabei entscheidende Hindernisse sein, die es zu vermeiden gilt. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Prostatakrebs eine wesentliche Erkrankung in den Industrieländern ist, die leider noch immer für zu viele Männer tödlich verläuft. Auf der anderen Seite werden aber noch viel mehr Männer überflüssig diagnostiziert und behandelt. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten besteht eine berechtigte Hoffnung, dass überflüssige Diagnosen in Zukunft vermieden werden können und dass lebensgefährliche Befunde rechtzeitiger entdeckt werden. Mit einer gezielten Therapie, die von Nichts tun bis hin zu hoch komplexen interdisziplinären Behandlungsformen reichen kann, ist es möglich, eine individualisierte Therapie anzubieten. Das Ziel muss es sein, dass der Betroffene vor einem stets günstigen Verhältnis aus zu erreichenden Zielen und in Kauf zu nehmenden möglichen Risiken und Nebenwirkungen steht. Neben den Standardtherapien der aktiven Überwachung, der radikalen Prostatektomie, der Strahlentherapie von außen und von innen ist dabei die sogenannte fokale Therapie, speziell mit der neuen Maschine Focal One® am Universitätsklinikum Magdeburg, ein wichtiges Instrument. Kontakt Prof. Dr. med. Martin Schostak Klinikdirektor der Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R. Leipziger Straße 44 39120 Magdeburg Telefon: 0391 6715036 E-Mail: [email protected] leben 03/2015 · Forum Onkologie SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei SAKG Broschüren aktuell, informativ, kostenfrei Sozialleistungen bei Krebserkrankungen Vorsorgepass für Frauen oder Männer und Nachsorgepass Krebs & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) Stück bestellen Stück bestellen Vorsorgepass für Frauen oder Männer und Nachsorgepass Sozialleistungen bei Krebserkrankungen Name Stück bestellen Vorname Straße/PF Stück bestellen Sozialleistungen bei PLZ/Ort Krebserkrankungen Krebs & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) Unternehmen/Institution/Verein Stück bestellen E-Mail Stück bestellen Telefon/Fax Vorsorgepass für Unterschrift Frauen oder Männer und Nachsorgepass KrebsOrt/Datum & Sport (Gewünschtes bitte unterstreichen) per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Name Vorname Unternehmen/Institution/Verein Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. Stück bestellen Stück bestellen Stück bestellen Straße/PF E-Mail Telefon/Fax PLZ/Ort Unterschrift Ort/Datum Name Vorname Unternehmen/Institution/Verein per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. Straße/PF E-Mail Telefon/Fax PLZ/Ort Unterschrift Ort/Datum per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. · Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Weitere Broschüren können Sie in unserer Geschäftsstelle erfragen oder unter www.sakg.de auswählen bzw. bestellen. IMPRESSUM leben, Ausgabe 03/2015 15. Jahrgang ISSN 1864-7804 Herausgeber Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale) Telefon: 0345 4788110 · Fax: 0345 4788112 E-Mail: [email protected] www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de www.krebsberatung-online.de www.facebook.com/sakg.ev www.twitter.com/sakg_eV Spendenkonto Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Saalesparkasse Konto-Nr.: 387 307 317 · BLZ: 800 537 62 leben 01/2014 SAKG Aktiv IBAN: DE08 8005 ·3762 0387 3073 17 BIC: NOLADE21HAL Redaktionsleitung, Satz und Grafik Jana Krupik-Anacker E-Mail: [email protected] Druck Druckerei & DTP-Studio H. Berthold 06114 Halle (Saale) · Äußere Hordorfer Straße 1 Auflage: 6.000 Exemplare Erscheinungsweise Einmal im Quartal Redaktionsschluss 03/2015: 31. Juli 2015 Bildquellen © Doris Heinrichs / fotolia.com (S. 1); Universitätsklinikum Halle (Saale) (S. 3); Tobias Jeschke/ www.fotoist.de (S. 3); © SAKG (S. 4, 5, 11, 16, 24, 25); MEDIAN-Kliniken, Rehabilitationsklinik Kalbe (Milde) (S. 14, 15); Andreas Weise (www.andreasweise-photographie.com) (S. 17); Universitätsklinikum Magdeburg (S. 18, 19, 20); privat (S. 23); © manuela / photocase.com (S. 26) Der gesamte Inhalt der Ausgabe ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr! Für namentlich gekennzeichnete Artikel sind jeweilige Autorinnen und Autoren verantwortlich. Der Inhalt dieser Beiträge entspricht nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir begrüßen ausdrücklich die Einreichung von Manuskripten, Artikeln sowie auch Erfahrungsberichten von Patienten. Jedoch kann für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Disketten usw. leider keine Gewähr übernommen werden; es erfolgt kein Rückversand. Die Haftung für zugesandte Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von eingesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht zur Bearbeitung und zum Kürzen vor. Die SAKG in der digitalen Welt: 21 Antrag auf Fördermitgliedschaft Hiermit stelle ich den Antrag auf eine Fördermitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als: Mindestbeitrag laut Satzung/Beitragsordnung der SAKG (Stand 2013): natürliche Person (Privatperson) 60,00 €/Jahr juristische Person (Unternehmen/Institution/Verein) bis zu 5 Mitarbeiter 120,00 €/Jahr bis zu 10 Mitarbeiter 180,00 €/Jahr Ich verpflichte mich zur Zahlung eines Beitrages in Höhe von bis zu 50 Mitarbeiter bis zu 100 Mitarbeiter bis zu 500 Mitarbeiter über 500 Mitarbeiter €/Jahr (Hier dürfen Sie Ihren Beitrag selbst festlegen.) Name, Vorname (Gesetzlicher Vertreter*) PLZ/Ort Geburtsdatum Ansprechpartner* Tätigkeit 540,00 €/Jahr 900,00 €/Jahr 1.620,00 €/Jahr 2.400,00 €/Jahr Unternehmen/Institution/Verein* Telefon Straße/PF E-Mail Fax Der Einzug der Mitgliedsbeiträge erfolgt ausschließlich per SEPA-Lastschriftverfahren. In den nächsten Tagen erhalten Sie Post mit der Vereinssatzung, der Beitragsordnung, den Unterlagen zum SEPA-Lastschriftverfahren und anderes. Mit der Unterzeichnung bin ich damit einverstanden, dass alle Daten unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes ausschließlich im Sinne des Vereins mittels EDV verarbeitet und gespeichert werden. * Angaben für Unternehmen, Institutionen und Vereine Datum rechtsverbindliche Unterschrift Antrag auf Mitgliedschaft Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als: natürliche Person (Privatperson) Mindestbeitrag: 20,00 €/Jahr Zahlungsarten für Ihren Jahresbeitrag Per SEPA-Lastschrift juristische Person (Unternehmen/Institution/Verein) Mindestbeitrag: 550,00 €/Jahr ** Ich verpflichte mich zur regelmäßigen Zahlung des Mitgliedsbeitrages in Höhe von €/Jahr (Hier dürfen Sie Ihren Beitrag selbst festlegen.) Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das Konto: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. Saalesparkasse IBAN: DE08 8005 3762 0387 3073 17 BIC: NOLADE21HAL Name, Vorname (Gesetzlicher Vertreter*) PLZ/Ort Geburtsdatum Ansprechpartner* Tätigkeit Unternehmen/Institution/Verein* Telefon Straße/PF E-Mail Fax In den nächsten Tagen erhalten Sie Post mit der Vereinssatzung, der Beitragsordnung, den Unterlagen zum SEPA-Lastschriftverfahren und anderes. Mit der Unterzeichnung bin ich damit einverstanden, dass alle Daten unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes ausschließlich im Sinne des Vereins mittels EDV verarbeitet und gespeichert werden. * Angaben für Unternehmen, Institutionen und Vereine ** Selbsthilfegruppen sind von der Beitragspflicht befreit 22 Datum ! rechtsverbindliche Unterschrift Den jeweilig ausgefüllten und unterschriebenen Antrag bitte per Fax: 0345 4788112 oder per Post an: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Zuversicht, Mitgefühl und Spenden Yvonne Mühlbauer, die stille Philanthropin ist auch ein Stück weit sinnstiftendes Beschäftigen, wenn man das so sagen kann. Entscheidend für mich ist, dass etwas getan wird.« Yvonne Mühlbauer – Ehrenamtliche der SAKG Steckbrief von Yvonne Mühlbauer: Jahrgang 1952, Mutter dreier Kinder, Ingenieur-Ökonom, Förderin in einer katholischen Pfarrei, Ehrenamtliche und Mitglied in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG). In einer Beschreibung ihres Sternzeichens Wassermann steht u. a.: »Ihr angeborenes Einfühlungsvermögen und Mitgefühl macht Sie sehr empfänglich für die Leiden anderer. Aber Sie gehören nicht zu den sich zur Schau stellenden Wohltätern, die als Entgelt für ihre Bemühungen Anerkennung und Liebe verlangen.« Stimmt das? »Mhmmm, jetzt sprechen Sie genau das an, was mir eigentlich etwas unangenehm ist, das macht mich tatsächlich verlegen. Naja, ich lebe in einer katholischen Gemeinde bzw. dort habe ich Aufgaben als „Förderin“. So nennt man Menschen, die in ihrer Gemeinde als Bindeglied zwischen Pfarrer und den „Schäfchen“ tätig sind. Mitgefühl und der für manche vielleicht komische Satz ›Geben ist seliger denn nehmen‹ sind für viele Christen keine leeren Worte. Ich mache grundsätzlich kein großes Buhei um mein Engagement, sei es in der Gemeinde oder bei der SAKG. Es leben 03/2015 · SAKG Aktiv Wieso? Was machen Sie denn privat noch, ich dachte Sie sind Vollzeitoma? »Lausejunge [grinst]. Natürlich bin ich das und ich kümmere mich gerne um meine drei Enkel, aber ich bin noch ein bisschen mehr als nur Oma. Seitdem die Kinder aus dem Haus sind und ich Rentnerin bin, begleite ich meinen Mann wenigstens einmal im Jahr zu einer Radtour. Wir buchen eine OderNeiße-Tour, eine Elbe-Tour oder ähnliches. Da geht’s mit dem Zug an einen bestimmten Ausgangsort und wir fahren in einer Woche bestimmte Punkte ab und übernachten hier und da. Das geht zu zweit oder in Gesellschaft. Manche Dinge machen wir zusammen, manche jeder für sich. Wichtig ist, dass wir gemeinsame und unterschiedliche Aufgaben haben. Das ist auch eine Botschaft an meine Mitmenschen, macht Sport und geht unter Leute, auch Ehrenämter geben einem das Gefühl, gebraucht zu werden und die Dankbarkeit, die ich spüre, entschädigt für so vieles.« Ok, ich benehme mich jetzt, versprochen. Eigentlich geht es um ein beinernstes Thema. Sie sind ja auch Krebsbetroffene bzw. waren es. Wie war denn der Weg bis zur Mitgliedschaft in der SAKG? »Ich war vor mehr als zehn Jahren selbst an Krebs erkrankt, dazu kamen schlimme Schicksalsschläge von Familienangehörigen. Die medizinische Versorgung an der Universitätsklinik in Halle (Saale) war sehr gut und es gab dort eine gute Überleitung zur Krebsgesellschaft. Ich habe vom Krebsaktionstag erfahren, den die SAKG jährlich in Halle (Saale) veranstaltet, und teilgenommen. Ich war schier überwältigt von dem Informations- und Hilfsangebot. Ich war ja so froh, dass mich die Men- schen in und um die SAKG aufgefangen haben, das war bitternötig in dieser Situation. Nachdem ich wieder gesund war, wurde mir klar, wie gut es mir doch eigentlich wieder geht und wollte etwas zurückgeben. Das kann ich, seitdem ich Rentnerin bin, nun etwas eingehender machen.« Sie machen ja so wenig Wind, dass ich erst recht spät mitbekommen habe, worin denn Ihre eigentlichen Initiativen bestehen. Die Mitgliedschaft bei der SAKG ist die eine Sache, aber was ist Ihnen noch wichtig? »Ich finde das Herzkissen-Projekt ziemlich wichtig. Die schönen, flauschigen Kissen sind für die vielen Brustkrebsoperierten in Sachsen-Anhalt eine sehr nützliche Hilfe, um Wundschmerzen zu lindern und als tröstendes Element, mit all den persönlichen Widmungen. Ich weiß ziemlich genau wie gut sie tun. In meinem Bekanntenkreis oder auch im Ort gibt es einige Unternehmer, die ich überzeugen konnte, Geld- und Sachspenden an die SAKG zu geben. Selbst mein früherer Arbeitgeber hat attraktive Sachpreise z. B. für die Tombola zum Parkfest in Halle (Saale) bereitgestellt, deren Erlös für die kostenfreie Krebsberatung verwendet wird.« Wissen Sie was ein Philanthrop ist? »Sagen Sie`s mir.« Dieser Menschenschlag zeichnet sich durch menschenfreundliches Denken und Handeln aus. „Menschenfreund“ klingt etwas abgegriffen, aber wenn ich Sie mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich es so formulieren. »Vielen Dank. Und ich möchte an dieser Stelle allen Unternehmen und privaten Spendern für die Gaben an die Krebsgesellschaft herzlich Danke sagen.« Auch von uns vielen Dank und vor allem an Sie, für das freundliche Gespräch. /Sven Hunold · SAKG 23 An alle unsere Unterstützer Die SAKG sagt Danke Mit ihrem Turnier im Mai zum Einzug in die Norddeutschen Meisterschaften U19 unterstützten die Basketballerinnen des SV Halle Lions U19 – die JuniorLions – unser Projekt zur Begleitung von Familien, das Beratungsprojekt „Kinder krebskranker Eltern“. Die Junior-Lions, die Familien der Spielerinnen und der Förderverein sammelten Spenden in Höhe von 312,67 Euro. Unser Facebook-Freund Pjotr Silie nutzte einen Vortrag über seine Neuseelandreise, um Geld für unsere kostenfreie Krebsberatung zu sammeln. Seine Zuschauer belohnten seinen Einsatz und die wundervollen Darstellungen wilder Natur, aus einem Land, das bereits einigen erfolgreichen Fantasiefilmen, wie „Herr der Ringe“ oder kürzlich „Der Hobbit“, als Kulisse diente, mit einer Spende von 185 Euro. ment ihrer Mitglieder im Projekt „SunPass – Gesunder Umgang mit der Sonne in den Kindertagesstätten“ zu einem wichtigen Partner der SAKG geworden. In diesem Jahr konnten schon drei Kindergärten in der Kooperation zertifiziert und als Sonnenschutzkindergarten ausgezeichnet werden und weitere werden auf alle Fälle folgen. Im Juni hat uns Sandra Hennig, Leiterin der Selbsthilfegruppe nach Schilddrüsenkrebs, mit einer Spende für unsere Arbeit überrascht. Gemeinsam mit ihren Kollegen der CRI Catalyst Company in Leuna hat sie Geld gesammelt, zugunsten unseres Projektes „Kleines Herz mit großer Wirkung“ – Herzkissen für Brustkrebserkrankte. Aus dem Erlös des Spendenaufrufes in Höhe von 450 Euro werden nun wieder hochwertige Materialien für die Kissen gekauft. Im Mai spendeten die Wirtschaftsju- „gr8 – Großartig“ – um in der Sprache nioren Halle (WJH) an drei hallesche der Jugendlichen zu bleiben, fanden Vereine die Erlöse aus ihrer Tombola wir eine unserer Herzkissenübergaben zur 25-Jahre-Jubiläumsfeier. 500 Euro in unserem Projekt „Kleines Herz mit haben sie für unser Projekt „Kleines großer Wirkung“ in Weißenfels im Juli. Herz mit großer Wirkung“ zur Verfü- Schüler einer 6. Klasse der Freien Gegung gestellt. Die Wirtschaftsjunioren samtschule Lützen übergaben 25 Herzsind durch das ehrenamtliche Engage- kissen für Brustkrebserkrankte an das 24 Gynäkologische Pflegeteam des Asklepios Klinikums. Allen gestandenen Profis standen dabei dicke Tränen in den Augen. Denn die Schüler, die im Kontext ihrer schulischen Ausbildung extra nähen gelernt hatten, haben sich umfassend informiert und sich mit viel Liebe, detailversessen auf das Nähen, Verschönern und Verpacken der Herzkissen konzentriert. Beate Knauf (links) und Sandra Hennig bei der Spendenübergabe in der Geschäftsstelle der SAKG leben 03/2015 · SAKG Aktiv An einem sonnenreichen Augustsonntag fand im Rahmen des halleschen Beachvolleyball „City-Beach-Cups“ ein Aktionstag der Krebsgesellschaft zum gesunden Umgang mit der Sonne statt. Unter dem Motto „DU BIST KOSTBAR“ wurden insbesondere Beach-Volleyballer sensibilisiert, mit den Intensitätsveränderungen der Sonne richtig umzugehen. Unterstützung fanden wir durch die Deparade und Liebing GbR (www. halle-beach.de) um Jonas Liebing und Thomas Deparade mit der Unterstützung für ein sichtbares Bekenntnis auf den Playershirts. Neues Smartphone bestellt? Dann wird dieses wahrscheinlich vom Logistikstandort Landsberg bei Halle (Saale) verschickt. Denn der Logistikdienstleister Arvato aus dem Bertelsmann-Konzern verantwortet die Verteilung für die Deutsche Telekom. Im August übergab die Betriebsratsvorsitzende Manuela Meinicke eine Spende von 461 Euro für die Begleit- und Beratungsarbeit der Krebsberatungsstelle in der SAKG, nach einer Sammlung unter den Arvato-Mitarbeitenden. „ROCK FÜR DEN GUTEN ZWECK“ traf „LAUT GEGEN KREBS“ hieß es Ende August in Sandersleben (Kreis Mansfeld-Südharz), eine Benefiz-Konzertveranstaltung der besonderen Art. Das sogenannte Line-Up war gespickt mit einer Reise querbeet durch das RockGenre, von Metal bis Cover-Rock. So war für jeden etwas dabei. Im Eintrittspreis war gleichzeitig eine Spende enthalten. Eine tolle Idee, mit der seit Jahren Geld für die Begleitung Krebsbetroffener gesammelt wird. Aktionstag der SAKG „DU BIST KOSTBAR“ im Rahmen des halleschen Beachvolleyball „City-Beach-Cups“ „ROCK FÜR DEN GUTEN ZWECK“ traf „LAUT GEGEN KREBS“ Wir sagen allen Unterstützern, auch den vielen Nichtgenannten, HERZLICHEN DANK. Denn Spenden heißt Helfen. Wir setzen uns mit aller Kraft für krebskranke Menschen und deren Familien in Sachsen-Anhalt ein, um die aktuellen Lebensbedingungen zu verbessern und den Ratsuchenden beizustehen. Wir helfen, wenn plötzlich alles anders ist. Dafür benötigen wir ihre Spenden und ihre Unterstützung. /Sven Weise · SAKG BAD SCHMIEDEBERG Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad MEDIZINISCHE REHABILITATION & ANSCHLUSSREHABILITATION Gynäkologische Fachkliniken zur Behandlung von - bösartigen Geschwulsterkrankungen der Brustdrüse und der weiblichen Genitalorgane - gynäkologischen Krankheiten und Behandlungen nach Operationen PRIVATKUREN FRAUENGESUNDHEIT 25 - Nachsorgerehabilitation bei Mammakarzinom - Nachsorgerehabilitation bei gynäkologischen Malignomerkrankungen Information & Aufnahme: Telefon (03 49 25) 6 30 03 · [email protected] · www.eisenmoorbad.de +++ Kurz gemeldet +++ Früherkennungspass für Patienten mit chronischen Lebererkrankungen Einen „Leberzellkrebs-Früherkennungspass“ für Patienten mit chronischen hepatozellulären Erkrankungen hat die Deutsche Leberstiftung vorgestellt. Er ist vor allem für Patienten mit einer Leberzirrhose und für Patienten mit einer fortgeschrittenen chronischen Lebererkrankung gedacht und fasst die Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen zusammen. Damit bietet er den Patienten einen Überblick über die durchgeführten Untersuchungen und den behandelnden Ärzten einen raschen Zugriff auf deren Ergebnisse. »Durch den Patientenpass mit der Übersicht der Untersuchungsergebnisse haben wir die Möglichkeit, einen Leberzellkrebs frühzeitig zu erkennen und zu therapieren. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto höher sind die Heilungschancen«, betont Jörg Trojan vom Universitätsklinikum Frankfurt. Er hat den Patienten-Pass der Deutschen Leberstiftung mit konzipiert. Leberzellkrebs ist weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung und die dritthäufigste tumorbedingte Todesursache. Es erkranken fast ausschließlich Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung daran. Meist entwickelt sich ein Leberzellkrebs auf der Basis einer Leberzirrhose. Diese Patienten sollten laut der Stiftung unabhängig davon, welche chronische Lebererkrankung der Zirrhose zugrunde liege, alle sechs Monate durch Ultraschall im Rahmen der Früherkennung untersucht werden. Bei einer Fettle- 26 berhepatitis mit fortgeschrittener Fibrose oder Zirrhose könnten auch kontrastverstärkte Schnittbildverfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie eingesetzt werden. menschluss wird die wichtige Arbeit der Krebs-Selbsthilfeorganisationen sowie die Bedeutung der Patientenvertretung in der Versorgung krebskranker Menschen weiter nach vorne bringen.« /© hil · aerzteblatt.de /© Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband +++ +++ Bundesverband der Krebs-SelbsthilfeVerbände gegründet Unter dem Namen „Haus der KrebsSelbsthilfe – Bundesverband“ haben am 18. Juni 2015 neun Bundesverbände in Bonn den europaweit ersten Spitzenverband pharma-unabhängiger KrebsSelbsthilfe-Verbände gegründet. Die neue Dachorganisation repräsentiert Hunderttausende Krebsbetroffene im deutschsprachigen Raum, die sich in Selbsthilfegruppen und -foren mit Gleichbetroffenen austauschen und gegenseitig unterstützen. »Damit treten die Verbände im Haus der Krebs-Selbsthilfe gemeinsam und damit noch schlagkräftiger auf. Sie plädieren für den Erhalt und die Verbesserung der Qualität der medizinischen und psychosozialen Versorgung von krebskranken Menschen und deren Angehörigen«, so Ralf Rambach, Vorstandsvorsitzender des neuen Bundesverbandes. Die Dachorganisation wurde von den Selbsthilfeverbänden im Haus der Krebs-Selbsthilfe konstituiert, die von der Stiftung Deutsche Krebshilfe gefördert werden. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, gratulierte zur Verbandsgründung: »Dieser Zusam- Zukunftswerkstatt für die Arbeit von Krebsselbsthilfegruppen Am 5. Dezember 2015, von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr findet in der WaldburgZeil Klinik, Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen, Badepark 5, in 39218 Schönebeck/Bad Salzelmen die nächste von der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft organisierte Zukunftswerkstatt für die Arbeit von Krebsselbsthilfegruppen statt. Im Rahmen der vierten Zukunftswerkstatt stehen Themen wie die Fördermittelbeantragung 2016 oder versicherungsrechtliche Fragen in Selbsthilfegruppen, der berufliche Wiedereinstieg nach einer Krebserkrankung sowie spezielle Diskussionsrunden (z. B. „Selbsthilfe trifft Politik“ mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten) und natürlich der gegenseitige Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Alle interessierten Mitglieder von Krebsselbsthilfegruppen können sich gern bei Bianca Hoffmann (Telefon: 0345 4788110 oder E-Mail: projekte@ sakg.de) für diese Veranstaltung anmelden. /Jana Krupik-Anacker · SAKG +++ leben 03/2015 · Aktuelles We take cancer personally Patienten stehen im Mittelpunkt unseres Handelns bei Roche. Sie motivieren und inspirieren uns bei der Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Therapiekonzepte, die das Leben von Krebspatienten weltweit verbessern sollen. Viele Forschungsergebnisse haben schon zu bedeutenden Fortschritten in der Krebstherapie geführt – und unsere Forschung geht ständig weiter. 27 Doing now what patients need next Termine 2015 Ausgewählte Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit. Aktuelle Informationen sowie Angaben zu entsprechenden Selbsthilfegruppen finden Sie unter anderem auf www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de bzw. www.sakg.de Veranstaltungen und Kongresse September 2015 Treffen des Arbeitskreises der Pflegenden in der Onkologie (APO) 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Mauerstraße 5, 06110 Halle (Saale) 17.10.2015 Krebsaktionstag der SAKG* – „Leben mit der Diagnose Krebs“ 9:30 Uhr bis 14:45 Uhr, Stadthaus Halle (Saale), Am Marktplatz 2, 06108 Halle (Saale) 21.10.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 12:00 Uhr bis 14:30 Uhr, Eventkochschule Marco Günther, Herrmann-Köhl-Straße 15, 06847 Dessau-Roßlau 22.10.2015 Benefizveranstaltung „Stark für´s Leben“ Internationaler Pokal im Bankdrücken 12:00 bis 20:00 Uhr, Ringhotel Schloss Tangermünde, Amt 1, 39590 Tangermünde Info-Veranstaltung: „Palliativmedizin zwischen Krankenhaus und Hospiz“ Referent: Dr. med. Peter Besuch, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Städtisches Klinikum Dessau 16:30 Uhr, Städtisches Klinikum Dessau, Cafeteria, Auenweg 38, 06847 Dessau-Roßlau 26.10.2015 07.12.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Saale Reha-Klinikum Bad Kösen Klinik II, Elly-Kutscher-Straße 14, 06628 Bad Kösen Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Berufsbildende Schulen „Hermann Beims“, Gastronomie und Ernährung, Salzmannstraße 9 – 15, 39112 Magdeburg 28.10.2015 Info-Veranstaltung: „Komplementäre Behandlungsmethoden für Krebsbetroffene“ Referentin: Dr. med. Jutta Hübner, Deutsche Krebsgesellschaft e. V. 16:00 Uhr, Klinikum Burgenlandkreis GmbH, Saale-Unstrut Klinikum Naumburg, Klinik für Psychische Erkrankungen, Sportraum Humboldtstraße 31, 06618 Naumburg „THINK PINK!“ – Nähcafé (Herzkissen für Brustkrebsbetroffene) 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr, SAKG*, Anmeldung bis Donnerstag vorher! 16.09.2015 Info-Veranstaltung „Zurück ins Berufsleben nach einer Krebserkrankung“ Referenten: Agnes Bauer, Sven Hunold, Stephanie Krüger; Projektteam „Zurück in mein Leben“ – 17:00 Uhr, SAKG* 24.09.2015 05.11.2015 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Micheel – Das Küchenstudio GmbH, Hansering 15, 06108 Halle (Saale) 25. bis 27.09.2015 Hindernisse machen uns groß – Wochenendseminar für Krebsbetroffene Landhotel Bad Dürrenberg, Weinberg 6, 06231 Bad Dürrenberg 26.09.2015 29.09.2015 30.09.2015 * SAKG = Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale) 14.10.2015 14.09.2015 Treffen des Arbeitskreises Psychosoziale Onkologie Sachsen-Anhalt (APOSA) 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr, Lungenklinik Lostau, Konferenzraum im Verwaltungsgebäude, Lindenstraße 2, 39291 Lostau Oktober 2015 November 2015 01.10.2015 Aktion Lucia 17:00 Uhr, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Kapelle, Mauerstraße 5, 06110 Halle (Saale) 10.11.2015 Seminar „Stressmanagement“ Referentin: Agnes Bauer, Projekt „Zurück in mein Leben“ 15:30 Uhr, SAKG* 05.10.2015 „THINK PINK!“ – Nähcafé (Herzkissen für Brustkrebsbetroffene) 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr, SAKG*, Anmeldung bis Donnerstag vorher! 14.11.2015 07.10.2015 Info-Veranstaltung: „Diagnose Krebs – Wege zur Krankheitsbewältigung“ Referentin: Antje Klaiberg, Dipl.-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Lutherstadt Eisleben 16:00 Uhr, AWO Kreisverband Mansfeld-Südharz e. V., Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen Offene Krebskonferenz „Du bist kostbar“ Vorträge, Workshops , Mitmachangebote für Krebserkrankte, Angehörige, Interessierte 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr, Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Ernst-Abbe-Platz, Jena 19.11.2015 Beratertag „Rehabilitation und berufliche Perspektiven bei Krebs“ 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr, SAKG*, Termin ist nicht erforderlich! 07.10.2015 08.10.2015 13.10.2015 Colon Consensus IV – multidisziplinäres Symposium zum colorectalen Carcinom Fachveranstaltung für niedergelassene und klinische Onkologen 16:30 bis 21:00 Uhr, DORMERO Kongress- und Kulturzentrum, Gartensaal, Franckestraße 1, 06110 Halle (Saale) Dezember 2015 02.12.2015 Info-Veranstaltung „Apfel, Nuss und Mandelkern – Was tut wem wann wie gut?“ Referentin: Melanie Müller, Praxis für Ernährungstherapie 17:00 Uhr, SAKG* Info-Veranstaltung: „Rund ums Schwerbehindertenrecht“ Referentin: Heike Koss, Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Versorgungsamt Magdeburg 16:30 Uhr, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal GmbH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang Ambulanz, 1. Etage, Konferenzraum), Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal 05.12.2015 Zukunftswerkstatt für die Arbeit von Krebsselbsthilfegruppen 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr, Waldburg-Zeil Klinik, Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen, Badepark 5, 39218 Schönebeck/Bad Salzelmen Seminar „Informationen zu Nebenwirkungen nach Therapien bei Krebserkrankungen“ Referent: Dr. med. Timo Behlendorf, Klinik für Innere Medizin II, Hämatologie/Onkologie, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau 15:30 Uhr, SAKG* 21.09.2015 19.10.2015 16.11.2015 21.12.2015 Gesprächskreis für Angehörige und Nahestehende von Krebsbetroffenen jeden dritten Montag im Monat 18:00 bis 19:30 Uhr in der SAKG* 01.10.2015 05.11.2015 03.12.2015 07.01.2016 Gesprächsrunde für Krebsbetroffene jeden ersten Donnerstag im Monat, 14:30 bis ca. 16:00 Uhr AWO Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungsstätte im Innenhof, Marstallstraße 13, 06886 Lutherstadt Wittenberg www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de │ www.sakg.de Regelmäßige Termine:
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