01/2015 - krebsgesellschaft-sachsen

Jahrgang 15, Ausgabe 01/2015, ISSN 1864-7804
Blasenkrebs
Wie entsteht er? Wie wird er entdeckt und behandelt?
Stoma – Na und?
Die Geschichte einer Stomaträgerin
Zurück an meinen
Arbeitsplatz – Geht das?
Von Irritationen und Ressourcen
1
2
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft,
Forum Onkologie
anlässlich des jährlichen DarmkrebsMonats März möchten wir ihre Aufmerksamkeit in diesem Heft auf die
möglichen
Präventionsmaßnahmen,
auf Darmkrebs sowie auf Blasenkrebs
(Seite 4), ihre Folgen sowie Hilfs- und
Beratungsmöglichkeiten richten. Jährlich erkranken rund 70.000 Menschen
an Darmkrebs und 30.000 an einem
Karzinom der Harnblase. 40 Prozent
der Betroffenen sterben sogar daran.
Deshalb ist das Thema Früherkennung
umso wichtiger.
Dass Rauchen eine Hauptursache für
Blasenkrebs ist und ein Risikofaktor für
viele Krebserkrankungen, ist schon länger bekannt. Da der negative Einfluss
von Rauchen auf die Gesundheit so
groß ist, fordert die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) effektive
Raucherentwöhnungsprogramme und
Antiraucherkampagnen. Es ist unsere
Pflicht, Kinder, Jugendliche, aber auch
Erwachsene zu schützen. Ein allgemeiner Rauchstopp könnte viele Probleme
in unserem Gesundheitssystem lösen.
Aber auch die Möglichkeiten zur Krebsfrüherkennung werden nicht ausreichend genutzt. Die Bemühungen scheitern oft an gesellschaftlichen Tabus.
Das trifft zum Beispiel auf die Darmkrebsvorsorge zu. Obwohl sich mit Hilfe einer Vorsorgekoloskopie ca. 90 Prozent aller Darmkrebsfälle vermeiden
ließen, überwinden derzeit nur etwa
20 Prozent der insgesamt 20 Millionen
Berechtigten in Deutschland ihre innere Hemmschwelle und nehmen diese Vorsorgeleistung in Anspruch. Dabei
können bei Darm- und auch bei Gebärmutterhalskrebs schon die Vorformen
einer bösartigen Geschwulst entdeckt
und entfernt werden, sodass sich Krebs
gar nicht erst entwickeln kann. Auch bei
anderen Krebsarten gibt es effiziente
Methoden zur Früherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ihren
Versicherten verschiedene dieser Untersuchungen an, die umgangssprachlich
als „Krebsvorsorge“ bezeichnet werden.
Um diese Leistungen für alle übersichtlich zu bündeln, haben die Mitarbeiter
der SAKG jeweils einen Vorsorgepass
für Männer und Frauen entwickelt. Sie
geben einen Überblick über die wichtigsten von den gesetzlichen Krankenkassen geleisteten Früherkennungsuntersuchungen, die wahrgenommen
werden sollten (Seite 12). Auch durch
regelmäßige Selbstuntersuchung lassen sich bestimmte Krebsarten wie
Haut- oder Hodenkrebs früher erkennen. Gern senden wir Ihnen Informationsmaterial zu allen gängigen Früherkennungsuntersuchungen zu und
werben damit für eine informierte Haltung gegenüber Krebs.
Ihr Team der Sachsen-Anhaltischen
Krebsgesellschaft
Blasenkrebs
4
SAKG Aktiv
Lesecafé „ONKO-logisch“
8
Film-Tipp
9
SAKG sagt Danke...
17
6. Sachsen-Anhaltischer
Krebskongress 2015
18
Ehrenamt in der SAKG
23
Pflege
Stoma – Und was nun?
10
Aktuelles
Vor- und Nachsorgepass
12
Neue grüne Ratgeber
12
Studie zum Thema Darmkrebs
16
Forschungsprojekt „DermaScan“
19
Neuer Therapieansatz
bei Krebserkrankungen
21
+++ Kurz gemeldet +++
26
Selbsthilfe
Ein Film gegen die Angst
13
Stoma – Na und?
20
ILCO Landesverband Sachsen-Anhalt
24
Rehabilitation
Zurück an meinen Arbeitsplatz
14
Kooperationspartner
Fördermitglied der SAKG
16
Sonstiges
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll
Vorstandsvorsitzender
leben 01/2015
Sven Weise
Geschäftsführer
Termine Außenberatungsstellen
13
Impressum
21
Fördermitglieds- und Mitgliedsantrag
3
22
Termine allgemein
28
Wie entsteht er? Wie wird er entdeckt und behandelt?
Blasenkrebs
Die Bezeichnung „Krebs“ wurde ver- sogenannten Stammzellen. Sie sind so- sunden Zellen für unser Abwehrsystem
mutlich durch Hippokrates von Kos zusagen die „Brutstätte“ für die Zellbil- (Immunsystem) erscheint. Der Körper
(berühmtester Arzt des Altertums) an- dung aller Organe unseres Körpers. Ir- kann so den Fehler anfangs nicht erhand des Erscheinungsbildes eines gendwann erschöpft diese „Brutstätte“ kennen und deshalb wächst der versichtbaren Brustkrebses geprägt. Prin- und das Gleichgewicht verändert sich änderte (mutierte) Zellhaufen oft länzipiell kann an jeder Zelle des Körpers zugunsten der Menge der alten Zellen, gere Zeit unbemerkt. Der Zellhaufen
Krebs entstehen. Krebszellen sind Zel- die sich weniger schnell teilen. Wir al- beansprucht nun Platz und Blutgefäße
len (Grundbausteine unseres Körpers), tern. Irgendwann stirbt der gesamte Or- (Nähr- und Botenstoffe) z. B. innerhalb
deren gesunde Erbinformation (DNA) ganismus, wenn dieser Zell-Alterungs- eines Organs, ohne dass er als Organanteil noch eine Funktion erbringt. Das
durch äußere Einflüsse oder unbekann- prozess immer mehr überwiegt.
te Ursachen verändert wurde. Verän- Die durch den fehlerhaften „Konstruk- betroffene Organ wird dadurch immer
derungen im „Konstruktionsplan“ der tionsplan“ (z. B. Mutation) veränderten mehr geschädigt. Das Immunsystem
Zelle verursachen Bau- und Funktions- Zellen unterliegen diesem Körperpro- kommt meist zu spät und kann diesen
fehler dieser Zelle. In der Regel sterben zess nicht mehr und bilden eine eige- Zellhaufen (Tumor) nicht mehr optimal
die fehlerhaften Zellen ab. Aber sie kön- ne schnell wachsende Gruppe, die aber bekämpfen.
nen auch überleben, wenn diese Kon- nach außen hin sehr ähnlich den gestruktionsfehler für die Zelle nicht lebenswichtig sind. Dann beginnt die
Zelle sich wie alle anderen Zellen zu teilen, sogar oft schneller als die gesunden
Zellen. Viele dieser veränderten (kranken) Zellen verlieren zudem die Fähigkeit automatisch abzusterben.
Die meisten unserer Körperzellen haben einen viel kürzeren Lebenszyklus
als unser gesamter Organismus. Wir
leben deshalb solange, weil „alte“ Zellen, wie in ihrem „Konstruktionsplan“
(DNA) vorgesehen, automatisch absterben und sich dafür wieder „neue“ Abb. 1: Prozentualer Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2010
junge Zellen bilden. Dafür sorgen die (ohne nicht-melanotischen Hautkrebs) – Angaben vom Robert Koch-Institut in Prozent, Stand: 13. Dezember 2013
4
leben 01/2015 · Forum Onkologie
Eine der häufigeren Krebsarten (Anteil
in Deutschland siehe Abb. 1), insbesondere bei Männern, ist der Blasenkrebs.
In ca. 95 Prozent der Fälle sind die Zellen der inneren Auskleidung der Blase
(der Blasenschleimhaut) betroffen. Diese Schleimhaut wird in der Medizin als
Übergangsepithel, Transitionalzell-Epithel und/oder -Urothel bezeichnet. Daher stammen die wissenschaftlichen
Namen „Transitionalzell-“ bzw. „Urothelkarzinom“.
Die Krebsentstehung ist beim Blasenkarzinom ganz gut erklärbar. Die Harnblase speichert ein Leben lang das Konzentrat des von den Nieren gefilterten
Urins, der auch Giftstoffe enthalten
kann, denen der Körper ausgesetzt war.
Der Körper muss über den Urin diese
Stoffe ausscheiden. Die Zellen der inneren Blasenauskleidung sind also durch
das äußere Milieu viel mehr und über
einen längeren Zeitraum mit diesen
Stoffen belastet. Dazu kommen häufig
noch bakterielle Belastungen (Entzündungen). Es ist vorstellbar, dass dadurch
häufiger „Konstruktionsfehler“ bei der
Zellerneuerung auftreten. Die Urothelzellen der Blase erneuern sich im Vergleich zu anderen derartigen Körperzellen eher langsam. Die Krebszellen der
Urothelien jedoch wachsen leider oft
sehr schnell und aggressiv.
Für Raucher besteht ein ca. 4-fach erhöhtes Risiko, Blasenkrebs zu entwickeln. Bei Männern scheint allein in
50 bis 66 Prozent und bei Frauen in
ca. 25 Prozent der Harnblasenkarzinome das Rauchen mitverantwortlich zu
sein. Auch eine beruflich bedingte Exposition gegenüber krebsverursachende Stoffen (Kanzerogenen wie Aldehy-
de, Anilinfarben, Benzidine, chlorierte
Kohlenwasserstoffe), wie sie z. B. in Lösungsmitteln von Lackfarben verwendet werden, ist immer noch bei ca. 20
Prozent aller Harnblasenkarzinome die
Ursache. Ebenso sind chronische Entzündungen oder Dauerkatheterisierung der Blase (mit folgender Plattenepithelbildung) ein bekannter, aber
eher seltener Grund für die Tumorentstehung (die Plattenepithelkarzinome
der Harnblase machen nur einen Anteil
von max. 5 Prozent der gesamten Blasenkarzinome aus).
Seit den 1980er Jahren stiegen die
Blasenkrebs-Neuerkrankungsraten in
Deutschland und Europa bei den Männern um 75 Prozent und bei den Frauen
um 35 Prozent, aber seit ca. 2004 stagnieren sie. Diese Tatsache sowie neue
Erkenntnisse in Medizin und Forschung,
verbesserte Untersuchungsmethoden
und Früherkennung sind vor allem für
die positive Entwicklung der Krebsraten mit verantwortlich. Die Sterberaten sind in dem oben genannten Zeitraum bei den Männern um 40 Prozent,
bei den Frauen um 15 Prozent zurückgegangen.
Der Blasenkrebs ist ein „Alterskrebs“:
Männer erkranken durchschnittlich im
Alter von 69, Frauen im Alter von 73 Jahren. Die 5-Jahres-Überlebensraten nach
einer behandelten Blasenkrebserkrankung liegen in Deutschland bei ca. 76
Prozent für Männer und 70 Prozent für
Frauen.
In Deutschland rechnet man derzeit mit
etwa 85.000 erkrankten Männern und
etwa 25.000 betroffenen Frauen (innerhalb eines 5-Jahres-Zeitraumes).
Abb. 2: Sicht durch das Endoskop (Zystoskop) in die Blase. Links mit Weißlicht-Zystoskopie, rechts mit Blaulicht-Zystoskopie
(PDD). (Fotos mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. med. Dirk Zaak, Traunstein)
leben 01/2015 · Forum Onkologie
Welche Beschwerden (Symptomatik)
treten auf?
Anfangs zeigen sich keine oder unspezifische Beschwerden, wie z. B. der häufige Drang zum Wasserlassen. Solche
Beschwerden können aber auch schon
Kaffee- oder Tee-Genuss verursachen.
Ein weiteres sehr typisches Symptom
ist eine spontane schmerzfreie Blutung.
Halten jedoch solche Beschwerden
kontinuierlich und länger als 4 Wochen
an, ohne dass eine Blasenentzündung
nachgewiesen wurde, sollten sie von
einem Facharzt für Urologie abgeklärt
werden.
Die ersten wichtigen Untersuchungsmaßnahmen durch den behandelnden
Urologen sind eine Befragung des Patienten, eine Urinuntersuchung auf Zellen, Bakterien und andere Bestandteile,
sowie eine Blutuntersuchung. Es kann
auch eine erweiterte Urinuntersuchung
mit Hilfe von Urinmarkern für Blasenkarzinome erfolgen, die in der Befunderstellung jedoch nach wie vor nicht
sicher genug ist. Die Ultraschalluntersuchung von Blase und Nieren gehört
unabdingbar dazu. Eine Blasenspiegelung kann durch alle vorangegangenen
Untersuchungen nicht ersetzt werden.
Sie ist immer noch das sicherste Diagnostikum. Diese wird vom Urologen
ambulant durchgeführt und entdeckt
die meisten Blasenkarzinome.
Behandlung
In einem operativen Eingriff (ähnlich
dem der Darmspiegelung mit Polypabtragung) kann der Tumor meist vollständig abgetragen werden. Bei Frauen wie auch bei Männern wird über die
Harnröhre ein Spiegelgerät (Endoskop,
Zystoskop, Resektoskop) eingeführt,
welches mit einer elektrischen Schlinge
versehen ist. Zusätzlich kann die Blase
auf auffällige Stellen mit einem Speziallicht (Blaulicht, PDD-Zystoskopie) untersucht werden.
Wie geht es weiter?
Nach Erhalt des feingeweblichen Befundes (Histologie mit Spezialfärbungen)
kann der Tumor genauestens in seinen
Typ (Urothelkarzinom, Plattenepithelkarzinom u. a.) sowie in verschiedene
Wachstumsstadien eingeteilt werden.
Anhand dieser Einteilung werden
►
5
WZ_13/09-063
Mehr als gut versorgt
Wann immer Menschen uns brauchen, sind wir für sie da.
Ganz behutsam helfen wir unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren, wieder Mut zu fassen und neue
Perspektiven zu sehen. Dabei legen wir großen Wert auf eine individuelle Behandlung, denn jede Patientin,
jeder Patient bringt eine eigene Geschichte mit.
Die Besonderheit unserer Klinik ist die enge Vernetzung der Abteilungen Onkologie, Pneumologie und
Orthopädie. Im Mittelpunkt steht Ihre Anschlussheilbehandlung, die ein qualifiziertes und hoch motiviertes
Team aus rehabilitationserfahrenen Fachärzten und Therapeuten übernimmt bei:
• Mammakarzinom und andere gynäkologische Tumore
• Gastrointestinale Tumore
• Bronchialkarzinom
• Tumore von Niere, Blase und Prostata
• Leukämien und Lymphome
• bösartige Knochen- und Weichteiltumore
• Melanome und andere Tumore
Wir arbeiten eng mit dem Universitätsklinikum Magdeburg sowie dem Städtischen Klinikum Magdeburg
mit seinen Brust-, Darm- und Tumorzentren zusammen.
Und wir wollen mehr sein als Ihr medizinischer Partner. Wir wollen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen.
Fast wie zu Hause.
Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen
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dann gemeinsam mit dem Patienten tastasenbildung hängt es vom Ausmaß dieser und vom Allgemeinzustand
die weiteren Behandlungen geplant.
Oberflächlich wachsende, wenig ag- des Patienten ab, ob eine Blasenentgressive Blasenkarzinome (Niedrig- fernung nach vorangehender Chemorisiko-Tumoren) an einer oder mehre- therapie und mit anschließend an die
ren Stellen der Blase werden von tief Operation fortgesetzter Chemotherain die Blasenwand eindringenden und pie erfolgen kann. Die Behandlungsalaggressiv wachsenden Tumoren (Hoch- ternative bei Patienten, die nicht mehr
risiko-Tumoren) unterschieden. Tumo- operiert werden können oder möchten,
ren, die nicht sicher beiden Gruppen ist eine Strahlentherapie der Harnblase
zugeordnet werden können, werden mit kombinierter Chemotherapie. Eine
als Tumoren mittleren Risikos beschrie- Teilentfernung der Harnblase kann bei
ben. Der Begriff „Risiko“ beinhaltet da- einem derartigen Tumor nur sehr indibei die Wahrscheinlichkeit, dass der Tu- viduell entschieden und nur unter ganz
mor wiederkehrt und/oder sich seine bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden. Die Operation eines fortAggressivität ändert.
Liegt bereits ein Blasenkrebs höheren geschrittenen Tumors, der häufig an anRisikos, ein örtlich sehr tief eindringen- deren Stellen wiederkehrt, bietet meist
der oder ein sehr großer Tumorbefund keine Heilung, sondern behandelt nur
vor (bei ca. 30 Prozent aller erstmals ge- ein aktuell durch den Tumor entstandefundenen Tumoren), ist eine sogenann- nes Problem (z. B. eine Dauerblutung).
te Ausbreitungsdiagnostik unbedingt Außerdem muss die Blase dazu auserforderlich. Bei bereits 10 bis 15 Pro- reichend groß sein. Sonst kann sie anzent der Patienten mit erstmals nach- schließend zu wenig Urin speichern und
gewiesenem Blasentumor haben ins- quälender Harndrang sowie ständige
besondere die tief eindringenden und Toilettengänge sind vorprogrammiert.
aggressiven bereits Tochtergeschwülste Ca. 70 Prozent der Patienten können je(Metastasen) in anderen Organen und/ doch durch ein- oder mehrmalige endoskopische Entfernungen der Blasentuoder in den Knochen gebildet.
Die Ausbreitungsdiagnostik beinhaltet more (Transurethrale Resektionen mit
bildgebende Untersuchungen, wie die oder ohne Speziallicht) sehr gut und
Computertomographie (CT) und/oder ausreichend behandelt werden. Dazu
Magnetresonanztomographie (MRT) können und sollten noch sogenannte
des Körpers, die innerhalb der nächsten „Instillationstherapien“ kombiniert wervier Wochen nach der Diagnose des Tu- den, die sich über einen Zeitraum von
bis zu drei Jahren erstrecken können.
mors durchgeführt werden sollten.
Findet sich bereits ein fortgeschrittener Instillationstherapie bedeutet, dass
Tumor, kann oft nur noch die radikale ein Medikament (ChemotherapeutiBlasenentfernung und Harnableitung kum oder Immuntherapeutikum) von
in eine aus Darm geschaffene soge- dem behandelnden Urologen über einannte „Neoblase“ oder einem künstli- nen kleinen Katheter nach Entleeren
chen Ausgang (Stoma) mit Urinauffang- der Harnblase in diese hineingefüllt
beutel am Unterbauch durchgeführt wird. Das sind ca. 50 ml Flüssigkeit (die
werden. Bei bereits vorhandener Me- Blase fasst im Normalfall ca. 300 bis
500 ml), die der Patient für ca. 1 Stunde in der Blase behalten sollte. Je nach
Behandlungsschema und Medikament
wird dies anfänglich einmal pro Woche,
später dann in größeren Abständen (z. B.
1 x pro Monat oder in einem Zyklus aller
3, 6,… Monate) bis zu 3 Jahren durchgeführt. So kann bei ca. 2/3 der Patienten
die Tumorerkrankung gut kontrolliert
werden. Sollte sie dennoch fortschreiten, kommen oben genannte Behandlungsschritte zum Tragen.
Für die Zukunft werden derzeit in der
Forschung neue Medikamente für eine
verbesserte Chemotherapie oder Immuntherapie untersucht. Nach wie vor
sind die Operationen beim Blasenkarzinom die grundlegende Behandlung.
Wichtig ist, dass eine Behandlung spätestens vier bis sechs Wochen nach
Diagnosestellung begonnen wird, da
der Blasenkrebs eine sehr aggressive,
lebensgefährliche Krebsart ist, wenn sie
fortschreitet (z. B. beträgt die 5-JahresÜberlebensrate von Patienten mit bereits metastasiertem Blasenkrebs nur
noch ca. 20 Prozent).
Kontakt
Dr. med. Diana Wießner
Oberärztin
Prof. Dr. med. habil. Udo Rebmann
Chefarzt
Urologische Klinik
Diakonissenkrankenhaus Dessau gGmbH
Gropiusallee 3
06846 Dessau-Roßlau
Telefon: 0340 65025161
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8
Das Handbuch gegen Krebs
Sarah Majorczyk und über 60 Experten
der Deutschen Krebsgesellschaft und
der Deutschen Krebshilfe
Zabert Sandmann Verlag (2014)
ISBN 978-3-89883-448-3
Notausgang
Tamara Lammers
Timo Linzner Verlag (2014)
ISBN 978-3-00-046971-B
Diagnose Krebs – mehr als 500.000 Tamara Lammers ist erst 15 Jahre alt
Menschen in Deutschland sind jähr- als sie die Diagnose bekommt: Morbus
lich neu von dieser Erkrankung betrof- Crohn – eine schwer verlaufende, chrofen. Statistiken zeigen, dass jeder zwei- nisch-entzündliche Darmerkrankung.
te Mann und jede dritte Frau im Laufe Heute ist sie eine aktive junge Frau, die
ihres Lebens erkranken! Oft fühlen sich Mitten im Leben steht und auf mittdie Betroffenen mit ihren Sorgen, Ängs- lerweile 30 Jahre Krankheitserfahrung
zurückblickt. Erfahrungen mit experiten und Fragen allein gelassen.
Betroffene brauchen Orientierung, um mentellen Therapien, Nebenwirkungemeinsam mit den Ärzten die richti- gen, quälenden Fisteln, Abszessen, Fisgen Entscheidungen für sich zu treffen. suren und vielen anderen Extras, die
Dieses Buch ist ein Wegweiser, zeigt sich wirklich kein Mensch wünscht. Bekonkrete Behandlungsempfehlungen schwerden, die sie täglich begleiteten
und erklärt, was jeder selbst tun kann, und ihr Leben über weite Strecken beum mit der Krankheit bestmöglich um- stimmt haben.
zugehen. Wie findet man den besten Trotz all ihrer fast schon unglaublichen
Experten oder eine spezialisierte Klinik? Erlebnisse mit Ärzten und PsychotheraWo gibt es psychoonkologische Unter- peuten, in Krankenhäusern und Kurklistützung? Wer hilft bei sozialrechtli- niken findet sie mit einem Lächeln im
chen Fragen? Das Buch gibt Antworten Gesicht immer wieder einen Ausweg.
und einen Überblick über die verschie- Nach vielen Operationen wurde 2009
denen Stadien der 35 häufigsten Krebs- ein Ileostoma zu ihrem ganz persönliarten. Es unterstützt Betroffene und chen „Notausgang“. Ein „Notausgang“
ihre Angehörigen auf dem schwierigen hinaus in ein gesundes, selbstbestimmWeg von der Diagnose über die Therapie tes Leben, ohne Schmerzen und ohne
bis hin zur Nachsorge. Leicht verständ- Medikamente – ein Schritt, den sie bis
lich, umfassend und wissenschaftlich heute nie bereut hat.
fundiert erklären mehr als 60 namhaf- Dieses Buch ist Tamaras ganz persönte Experten der Deutschen Krebsgesell- licher Erfahrungsbericht, der vor allem
schaft und der Deutschen Krebshilfe die Betroffenen, die vor der Entscheidung
„Stoma oder nicht“ stehen, Mut makomplexe Thematik.
Prominente aus Politik, Sport und Show chen soll. Ein künstlicher Darmausgang
kommen ebenfalls zu Wort. Sie berich- ist nicht das Ende, sondern kann für vieten sehr persönlich, wie sie und ihre Fa- le der Anfang eines neuen Lebensabmilien die Erkrankung Krebs bewälti- schnitts sein. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
gen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
leben 01/2015 · SAKG Aktiv
FILM-TIPP
Zurück in´s Leben! Operation, Chemotherapie, Bestrahlung – und was dann?
Reiseführer eines Chirurgen
Prof. Dr. med. Martin Teschner
Klinikum Delmenhorst
ISBN 978-3-00-045865-1
Gelassenheit beginnt im Kopf
Thomas Hohensee
Verlagsgruppe Weltbild GmbH (2013)
ISBN 978-3-8289-5429-8
Chefarzt der Klinik für Thoraxchirur- „Achte auf deine Gedanken, denn sie
gie am Klinikum Delmenhorst, Prof. Dr. werden zu Worten. Achte auf deine Wormed. Martin Teschner, ist Autor dieses te, denn sie werden zu Handlungen. AchRatgebers. Der „Reiseführer“ ist kein te auf deine Handlungen, denn sie werBuch mit wissenschaftlichem Anspruch, den zu Gewohnheiten. Achte auf deine
sondern eine kleine Hilfestellung mit Gewohnheiten, denn sie werden dein
praktischen, lebensnahen Tipps und Charakter. Achte auf deinen Charakter,
Hinweisen aus seiner alltäglichen me- denn er wird dein Schicksal.“ Unter dem
dizinischen Erfahrung.
Aspekt dieses chinesischen Sprichworts
Der Weg zurück ins Leben nach einer könnte man sich diesem Buch nähern,
Krebserkrankung ist in aller Regel müh- das für jeden von uns geschrieben wursam. Deshalb zeigt er, wie der Weg ins de, gesund oder nicht.
Leben nach der Diagnose leichter be- Die Macht der Gedanken. Denken und
wältigt werden kann und möchte mit Fühlen sind miteinander verknüpft. So
seinem Buch Patienten, Partnern sowie weit so gut. Viele Menschen hadern mit
Angehörigen Mut machen.
der Frage: Warum gerade ICH? Warum
Es geht um Möglichkeiten der seeli- geschehen MIR immer wieder Dinge,
schen Verarbeitung der Erkrankung. die mir nicht gut tun?
Um die Pflege von Freund- und Part- Ist der Mensch ein „Opfer“ von seinen
nerschaften in dieser kritischen Lebens- erlebten „Ereignissen“ (z. B. Erkrankunsituation. Um Mut zu machen, das Le- gen) und kommt er dadurch oft in beben wieder neu zu entdecken. Es geht denkliche Gedankenstrudel? Der Autor
um Fragen zur Ernährung, Reisen und dieses Buches, Thomas Hohensee, sagt:
zu Selbsthilfegruppen. Und es geht um »Nicht das Geschehene an sich löst eidie Vorsorgevollmacht und Patienten- nen gedanklichen Teufelskreis aus, sonverfügung.
dern das Gefühl, wie man etwas bewerDer „Reiseführer“, der mit mediterra- tet. Viele Ereignisse werden überhöht
nen Fotografien illustriert ist, soll hel- wahrgenommen, dramatisiert. Man
fen, häufige Fragen zu beantworten, hat die Wahl und kann sich entscheidamit die Betroffenen wieder zur Nor- den, ob man an den Gedanken, seien es
malität und zu innerer Ruhe finden kön- schlechte oder gute, festhalten will oder
nen. /Melanie Koßligk · SAKG
loslassen sollte.«
Der Mensch besitzt enorme mentale Selbstheilungskräfte, die aktiviert
und trainiert werden sollten. Liegt der
Schlüssel in diesem Buch? /Sven Hunold · SAKG
leben 01/2015 · SAKG Aktiv
Sibylle Dahrendorfs Dokumentarfilm „Knistern der Zeit“ begleitet die herausragende Persönlichkeit des Autors, Künstlers
und Theaterregisseurs Christoph Schlingensief und dessen
ehrgeiziges Operndorfprojekt.
Trotz schwerer Krebserkrankung
reiste er immer wieder nach Afrika, auf der Suche nach dem
passenden Ort, an welchem
Kunst und Leben zusammengeführt werden sollen. Der Film
beleuchtet hautnah die Entstehungsphase des scheinbar unmöglichen Projektes von der
konkreten Vision Schlingensiefs
bis hin zur Wirklichkeit.
Auch weitere, für das Projekt
sehr bedeutende Personen werden vorgestellt, wie etwa der
Architekt und Entwicklungsaktivist aus Burkina Faso Diébédo
Francis Kéré, Aino Laberenz, das
Via Intolleranza-Ensemble und
andere Mitstreiter.
Drei Jahre nach der Planung
des „Festspielhauses Afrika“
ist das erste Operndorf in Burkina Faso mit eigener Schule,
Krankenstation und Gästehäusern entsprungen. Die Schuler-
öffnung im Oktober 2011 kann
Christoph Schlingensief leider
nicht mehr miterleben, denn
im August 2010 erliegt er seiner
Lungenkrebserkrankung. Aber
sein Traum von einer Oper
im af9
rikanischen Staat Burkina Faso
lebt weiter. /Katrin Rietscher · SAKG
Eine Enterostomatherapeutin berichtet aus ihrem Klinikalltag
Stoma – Und was nun?
In Deutschland leben heute ca. 100.000
Menschen mit einem Stoma sowie eine
große Anzahl mit zwei Stomaanlagen.
Der Begriff „Stoma“ kommt aus dem
Griechischen und bedeutet Mund oder
auch Öffnung. Bei Patienten mit einem Tumor oder einer entzündlichen
Darmerkrankung kann eine künstliche
Darmöffnung, ein sogenanntes Stoma, angelegt werden. Dabei wird ein
intakter Teil des Dünn- bzw. Dickdarms
oder des Harnleiters durch die vordere
Bauchdecke nach außen geleitet und
eingenäht bzw. umgestülpt. Die Aufgabe eines Stomas besteht in erster Linie
darin, die durch eine Operation verloren gegangene Körperfunktion der Ausscheidung zu ersetzen. Stuhl oder Urin
laufen dabei über die Bauchdecke in ein
entsprechendes Beutelsystem ab.
Colostomie = Dickdarmstoma
Ileostomie = Dünndarmstoma
Urostomie = künstliche Harnableitung
Die Kennzeichnung einer idealen Stelle für die Stomaanlage auf der Bauchdecke des Patienten vor der Operation,
ist von großer Bedeutung – auch wenn
das Stoma nur für eine bestimmte Zeit
angelegt wird. Liegt der Patient auf dem
10
OP-Tisch, zeigt sich dem Operateur eine künstlichen Ausgangs (Stoma) bringt
glatte Bauchdecke, die im Alltag, z. B. das bisher gewohnte Leben komplett
beim Sitzen, meist anders aussieht. Mit durcheinander. In dieser krisenhaften
der sach- und fachkundig durchgeführ- Situation begegnen wir den Patienten
ten Stomamarkierung setzt für den Pa- und sprechen im Vorfeld der Operation
tienten bereits hier die Rehabilitation mit den Betroffenen sowie auch mit ihein. Sie bringt ihm eine optimale Ver- ren Angehörigen. Für sie ist es sehr hilfsorgung und sichert somit eine best- reich, in dieser Phase erklärt zu bekommen, was sie erwartet und wer nach
mögliche Lebensqualität.
Die genaue Stomalokalisation legen der der Operation ihr Ansprechpartner ist.
Stomatherapeut und der Operateur ge- Welche Hilfsmittel ihnen zur Verfümeinsam fest. Der Patient wird in alle gung stehen. Wie sie mit dem Stoma
Entscheidungen einbezogen. Er kann umgehen, ihre Lebensqualität erhalten
über seinen Körper mitbestimmen und und wie sie eine Wiedereingliederung
seine Erkrankung so besser verarbei- ins „normale“ Leben erreichen können.
ten. Ein gut angelegtes Stoma erleichtert
die Akzeptanz sowie
den Umgang mit der
Versorgung. Der Patient kann das Stoma
gut einsehen und sich
dadurch besser versorgen. Er bleibt selbstständig und ist nicht
auf fremde Hilfe angewiesen.
Nicht nur die Diagnose
Krebs versetzt die Patienten in große Angst, Die Enterostomatherapeutin des Universitätsklinikums Halle (Saale) Iris Hartmann
auch die Anlage eines beim Kennzeichnen einer Stomaanlage.
leben 01/2015 · Pflege
Natürlich ist es vorteilhaft, wenn die
Angehörigen bei diesem Gespräch dabei sein können, denn auch sie haben
Ängste und Sorgen.
Als Enterostomatherapeutin ist es
wichtig, die Patienten auf den Alltag
nach der Operation vorzubereiten und
praktische Hilfeleistungen zu geben.
Das Ziel ist, dass sie wieder am öffentlichen Leben teilnehmen können und
sich nicht isolieren. Die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten ist ein Zeichen der Krankheitsbewältigung. Dazu
gehört, das Stoma als Teil des eigenen
neuen Körperbildes zu akzeptieren.
Tipps für den Alltag
• Stomaträger können sogar mit ihrer Stomaversorgung baden und
schwimmen. Um hier mehr Sicherheit zu bekommen, können sie es erst
einmal im häuslichen Bereich ausprobieren.
• Auch Sexualität ist mit einem Stoma
möglich. Es gibt für diese Momente
kleinere Versorgungsmöglichkeiten
und Angebote von Intimwäsche.
• Wenn es möglich ist, können die Betroffenen auch ihren Arbeitsalltag
wieder aufnehmen. Empfohlen wird,
dass die Patienten Gewichte von nur
noch maximal 10 kg heben und tragen dürfen, um einen Stomabruch zu
vermeiden.
• Patienten mit einem Dünndarmausgang sollten täglich 2,5 bis 3 Liter
Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine
Entgleisung von Kochsalz, Kalium und
Kalzium zu vermeiden, da der Körper
sehr viel Flüssigkeit über den Dünndarmausgang verliert. Nüsse, Pilze
und Produkte mit harten Schalen sollten nicht verzehrt werden, da es sonst
zum Darmverschluss kommt!
• Patienten mit einer Urostomie sollten ebenfalls täglich mindestens 2,5
Liter Flüssigkeit aufnehmen, um eine
Harnwegsinfektion zu vermeiden.
schränkung des Lebens. Trotzdem ist sie
zu bewältigen, was langjährig betreute
Patienten bestätigen. Sich vollwertig
angenommen zu fühlen, hängt auch
sehr davon ab, wie ich mich selbst verhalte und andere Menschen mir gegenübertreten.
Die Pflege, Beratung, Betreuung und
Versorgung dieser Betroffenen erfordert
eine hohe Fachkompetenz, menschliches Einfühlungsvermögen und ein hohes Maß an Engagement. Die medizinische Komponente stellt genauso wie
die psychosoziale Beratung und Hilfe
einen hohen Anspruch an die professionelle Betreuung. Der Patient wird
nach der Operation von Anfang an rücksichtsvoll in die Pflege und Versorgung
seines Stomas einbezogen. Von Tag zu
Tag übernimmt der Stomaträger immer
mehr einzelne Handgriffe. Denn direkt
nach dem Eingriff werden die Weichen
gestellt in Richtung Zukunft mit Lebensqualität.
Die individuelle Stomaversorgung, welche auf den Patienten abgestimmt ist,
vermeidet Gerüche und weitestgehend
Geräusche. Es gibt eine Vielzahl von
Hilfsmitteln, welche eine optimale Stomaversorgung gewährleisten.
Tipps für die Versorgung
• Die Versorgung ist der Stomagröße
und -form anzupassen.
• Zwischen Beutel und Stoma darf, um
Entzündungen zu vermeiden, keine
Haut unbedeckt sein.
• In der Stomapflege dürfen folgende
Materialien nicht verwendet werden:
Öl, Salben, Alkohol und Desinfektionsmittel, ansonsten haftet die Versorgung nicht!
• Durch die mechanische Reizung bei
der Reinigung oder durch eine zu
enge Beutelöffnung kann es zu leichtem Bluten der Stomaschleimhaut
kommen. Diese Blutung ist ohne Bedeutung. Sollte jedoch eine frische,
länger andauernde Blutung aus dem
Stoma auftreten, so ist diese dem Arzt
Die Anlage eines Stomas bedeutet nicht
sofort vorzustellen.
nur einen tiefen Einschnitt am Körper,
sondern auch in der Seele. Das Selbst- • Patienten mit starkem Haarwuchs
sollten sich regelmäßig um das Stowertgefühl ist erschüttert. Zeit alma rasieren.
lein hilft nicht immer, um sich an den
künstlichen Ausgang zu „gewöhnen“ • Eine Allergie liegt vor, wenn begrenzt
auf die Versorgung die Haut geröund sich an die veränderten Lebensbetet ist und juckt. Dann empfiehlt es
dingungen anzupassen. Es ist eine Ein-
leben 01/2015 · Pflege
sich, andere Hautschutzmaterialien
zu wählen. Oftmals zeigt sich dieses
Bild bei Patienten während einer Radio-Chemotherapie.
Die Patienten sollten sich beim Versorgungswechsel Zeit nehmen. Das erste Gebot ist: Ruhe und Geduld bewahren! Alle Materialien sollten griffbereit
liegen. Die Versorgung kann dann von
oben nach unten langsam abgelöst und
das Stoma mit Wasser getränkten Kompressen und trockenen Kompressen gereinigt werden. Danach kann die neue
Versorgung mit Hilfe eines Spiegels
faltenfrei von unten nach oben angebracht und zum Schluss mit einer Kompresse anmodelliert werden.
Um ein Missgeschick zu vermeiden, ist
es ratsam, dass die Patienten immer
ausreichend Material in einer sogenannten Stomatasche mit sich tragen.
Viele Betroffene können sich eine Zeit
lang nicht mit dem Stoma identifizieren und ekeln sich vor sich selbst. Daher
ist es wichtig, Angehörige in den Anleitungsprozess mit einzubinden und den
Betroffenen die Angst zu nehmen, die
Sicherheit der Klinik zu verlassen. Jeder Patient verlässt die Klinik so, dass
er sich selbstständig und ohne fremde
Hilfe versorgen kann. Der Stomaträger
benötigt auch nach der Entlassung aus
der Klinik eine Bezugsperson. Um einen
problemlosen Übergang von der Klinik
in den häuslichen Bereich zu gewährleisten, wird eine häusliche Stomaschwester zur Verfügung gestellt.
Eine Anschlussrehabilitation oder Kontaktaufnahme zu einer Stomaselbsthilfegruppe kann die Wiedereingliederung in das Leben erleichtern. Damit
wird den Betroffenen die Möglichkeit
gegeben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sowie die Rehabilitation
und Akzeptanz des Stomas zu fördern.
Abschließend lässt sich feststellen, dass
die Lebensqualität bei professioneller
Betreuung und Versorgung erhalten
bleibt.
Kontakt
Iris Hartmann (Enterostomatherapeutin, zertifizierte
Wundmanagerin nach ISO 9001)
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Ernst-Grube-Straße 40 · 06120 Halle (Saale)
Telefon: 0345 5574793
E-Mail: [email protected]
11
Vorsorgepass zur Krebsfrüherkennung und Nachsorgepass für Krebsbetroffene
Vor- und Nachsorgepass kostenlos erhältlich
In Sachsen-Anhalt erkranken jährlich
17.000 Menschen neu an Krebs. Wird
eine Krebserkrankung frühzeitig erkannt, ist sie in vielen Fällen heilbar.
Deshalb sind regelmäßige Krebsfrüherkennungsuntersuchungen sehr wichtig. Bisher nutzen nur etwa 50 Prozent
der Frauen und ca. 20 Prozent der Männer die Früherkennungsangebote der
Krankenkassen. Leider immer noch viel
zu wenig. Mit einem Vorsorgepass will
die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) auf das
as gesetzliche
Krebsfrüherkennungsprogramm
gramm aufmerksam machen und mehr
Menschen zu einer Teilnahme
motivieren.
»Jeder zweite Mann
und jede dritte Frau erkranken im Laufe ihres
Lebens an Krebs. Mindestens die Hälfte aller
Krebsfälle wäre vermeiddbar, würden die Menschen
en
nicht rauchen, wenig Alkokohol trinken, sich abwechschslungsreich ernähren, sich
ausreichend bewegen, Übergewicht vermeiden und die angebotenen Früherkennungsprogramme nutzen. Doch leider gehören viele
von uns zu den Vorsorgemuffeln«, sagt
Sven Weise, Geschäftsführer der SAKG.
Das frühzeitige Erkennen verbessert
die Erfolgsaussichten beziehungsweise
die Möglichkeiten der Behandlung vieler Tumore. Deshalb bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten
verschiedene Krebsfrüherkennungsuntersuchungen an, die umgangssprachlich als „Krebsvorsorge“ bezeichnet
werden. Um diese Leistungen für alle
übersichtlich zu bündeln, hat die SAKG
jeweils einen Vorsorgepass für Männer
und Frauen entwickelt. Sie geben einen
Überblick über die wichtigsten, von den
gesetzlichen Krankenkassen geleisteten Früherkennungsuntersuchungen
sowie über individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL).
12
Darüber hinaus zeigen sie, ab welchem
Alter die Untersuchungen angeboten
werden, wie oft und in welchen Abständen diese wiederholt werden sollten und was bei der Untersuchung geschieht. Zusätzlich gibt es freie Felder,
in die wichtige Notizen eingetragen
werden können. So haben Patient und
Arzt immer einen Überblick darüber,
wann die letzte Untersuchung stattgefunden hat, und können den nächsten
Termin planen.
Parallel zum Vorsorgepass hat die SAKG auch einen
Nachsorgepass erarbeitet. Für Krebsbetroffene, die Operationen, Chemotherapie oder Bestrahlung abgeschlossen haben, ist es wichtig, regelmäßige
Nachsorgeuntersuchungen
wahrzunehmen. Der Nachsorgepass hilft dabei,
an notwendige Nachsorgekontrollen zu
denken und den Überblick über diese
Behandlungen bzw. Termine zu behalten. Er sollte zu jeder Nachsorgeuntersuchung mitgenommen. Wenn der Pass
ständig mitgeführt wird, kann er bei einer akuten Krankheit oder einem Unfall
dem Arzt schnell helfen, die beste Behandlung zu finden und die richtigen
Entscheidungen zu treffen.
Durch die freundliche finanzielle Unterstützung der Techniker Krankenkasse
Sachsen-Anhalt kann die SAKG mit einer Erstauflage von 5.000 Vorsorge- und
2.000 Nachsorgepässen einen ersten
Bedarf an diesen übersichtlichen Hilfsmitteln decken. »Machen Sie mit! Überwinden Sie Ihre innere Hemmschwelle
und nehmen Sie Vorsorgeleistungen in
Anspruch«, fordert Jens Hennicke, Leiter der Landesvertretung Sachsen-Anhalt der Techniker Krankenkasse.
Der Vorsorgepass für Frauen und
Männer sowie der Nachsorgepass für
Krebspatienten können ab sofort kostenlos bei der SAKG angefordert werden. Bestellt werden können die DIN
A6-großen Pässe unter der c. Im Downloadbereich unter www.sakg.de liegen
sie auch zum Herunterladen bereit.
Um wichtige Früherkennungsuntersuchungen
und elementare Nachsorgekontrollen im Blick zu
behalten, sind diese überssichtlichen Heftchen ein guter Begleiter bei der Vor- und
te
Nachsorge. Gut geeignet sind
Na
sie auch für Auslagen in Arztpraxen, Apotheken, Krankenprax
häusern und sozialen Einrichtunhäus
gen.
/Sven Hunold & Jana Krupik-Anacker · SAKG
Neue grüne Ratgeber
Die SAKG hat in den letzten Monaten weitere neue oder aktualisierte
grüne Ratgeber rund um das Thema Krebs herausgegeben, die ebenfalls in der Geschäftsstelle unter der
Telefonnummer 0345 4788110, per
E-Mail über [email protected] oder unter www.sakg.de kostenfrei bestellt
werden können:
• Krebs & Sport
• Sozialleistungen bei Krebserkrankungen
leben 01/2015 · Aktuelles
40 Minuten gefilmte Erfahrungen mit Krebs
Ein Film „Gegen die Angst“
Warum ist eine Selbsthilfegruppe so
wertvoll für Patienten mit einer schweren Erkrankung? Der Patient sieht sich
zunächst hilflos und allein mit einem
Brief, der die Diagnose bringt. Der behandelnde Arzt hat nicht die Zeit, um
alle Fragen zu beantworten oder sich
um die Ängste des Patienten zu kümmern.
Dann kommen die organisatorischen
Fragen, die bürokratischen Probleme
auf den Patienten zu. Selbst bei bestem
familiären Zusammenhalt leidet die
Lebensqualität, nicht nur aufgrund der
Erkrankung und der kräftezehrenden
Therapie.
Nachdem bei Horst Pauly ein Prostatakarzinom diagnostiziert wurde, sah
er sich ebenfalls mit diesen Problemen
konfrontiert und beschloss, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Als diese immer größer wurde, entstand die Idee zu
einem Film über ihn und seine Gruppe.
Der Film „Gegen die Angst“ erzählt die
Geschichte von drei Prostatakrebspatienten, die offene Worte darüber finden, wie sie die Diagnose, Operationen,
verschiedene Therapien und das Leben
mit dem Krebs erlebt haben. Prof. Dr.
med. habil. Udo Rebmann, Chefarzt der
Urologischen Klinik und Leiter des Prostatakarzinomzentrums am Diakonissenkrankenhaus Dessau, erläutert die
medizinische Seite der Therapien. Er
beschreibt dabei die förderlichen Effekte für Patient und Arzt.
Selbsthilfegruppen entlasten die Ärzte, denn sie bieten Informationen, die
ein einzelner Mediziner in der knappen
Behandlungszeit kaum geben kann. Sie
organisieren Vorträge von Spezialisten
zu unterschiedlichen Themen und bilden sich weiter. Die Betroffenen tauschen sich über ihre Erfahrungen mit
den Therapien und der Reha aus, bilden
enge Netzwerke und unterstützen sich
fast wie eine Familie.
Der Film richtet sich an Betroffene, Ärzte und Selbsthilfegruppen. Dabei betont er in gekonnter Weise ohne mo-
leben 01/2015 · Selbsthilfe
ralischen Zeigefinger einen wichtigen
Aspekt: Männer! Geht zur Vorsorge!
Weil dieser Film die Breite dieses sensiblen Themas erfasst, wurde er dankenswerter Weise von verschiedenen
Unterstützern getragen. Dazu gehören die Techniker Krankenkasse, die
Gesellschafter-Aktion Mensch, Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.,
Astellas Pharma GmbH und die Sanofi
Aventis AG.
Unter www.prostata-selbsthilfefilm.de
finden Sie weitere Informationen über
den Film, der eine ehrenamtlich geführte Selbsthilfegruppe zeigt, die nicht nur
Patienten mit Prostatakrebs Hilfe bietet. /Dr. Birgit Pauly
Termine unserer Außenberatungsstellen
Aschersleben
25.03.2015
22.04.2015
27.05.2015
Bernburg
25.03.2015
22.04.2015
27.05.2015
Dessau-Roßlau
26.03.2015
jeden vierten Donnerstag im Monat
23.04.2015
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr
28.05.2015
bis 15:30 Uhr, MDK Sachsen-Anhalt,
Regionaldienst Dessau, Am Alten Theater 9,
06844 Dessau-Roßlau
Haldensleben
26.03.2015
30.04.2015
28.05.2015
Merseburg
02.04.2015
07.05.2015
04.06.2015
Sangerhausen
01.04.2015
06.05.2015
03.06.2015
für Patientinnen, Angehörige
und Interessierte
Stendal
12.03.2015
09.04.2015
14.05.2015
11.06.2015
Samstag, 27. Juni 2015,
13:00 –18:00 Uhr
Congress Center Leipzig
Infos und Anmeldung unter
www.brca-netzwerk.de
Veranstalter:
Dt. Konsortium
familiärer Brustund Eierstockkrebs
BRCA-Netzwerk –
Hilfe bei familiärem Brustund Eierstockkrebs e.V.
Gefördert durch die
Dt. Gesellschaft
für Senologie
jeden vierten Mittwoch im Monat
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Tagespflege
im Seniorenzentrum Zepziger Weg,
Andreasstraße 3, 06406 Bernburg
Bitterfeld-Wolfen
11.03.2015
jeden zweiten Mittwoch im Monat
08.04.2015
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Kreisverband
13.05.2015
Bitterfeld e. V. Friedensstraße 2,
10.06.2015
06749 Bitterfeld
Kalbe (Milde)
26.03.2015
30.04.2015
28.05.2015
3. Symposium
Familiärer Brust- und
Eierstockkrebs
jeden vierten Mittwoch im Monat
13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, AMEOS Klinikum,
Eislebener Straße 7 a, 06449 Aschersleben
Wernigerode
11.03.2015
08.04.2015
13.05.2015
10.06.2015
jeden letzten Donnerstag im Monat
14:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Schulungsverein
Ohrekreis e. V., Seminarraum im Medicenter,
Eingang B, Gerikestr. 4, 39340 Haldensleben
jeden letzten Donnerstag im Monat
10:00 Uhr bis 13:00 Uhr, AWO Kreisverband
Altmark e. V., Bahnhofsstraße 27,
39624 Kalbe (Milde)
jeden ersten Donnerstag im Monat
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr, AWO Stadtverband
Merseburg e. V., Bürgerhaus, Neumarkt 5,
06217 Merseburg
jeden ersten Mittwoch im Monat
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr
bis 15:30 Uhr, AWO Kreisverband MansfeldSüdharz e. V., Karl-Liebknecht-Straße 33,
06526 Sangerhausen
jeden zweiten Donnerstag im Monat
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 12:30 Uhr
bis 15:30 Uhr, Johanniter-Krankenhaus
Genthin-Stendal gGmbH, Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
(Eingang Ambulanz, 1. Etage), Bahnhofstraße 24 – 25, 39576 Stendal
jeden zweiten Mittwoch im Monat
9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 Uhr
bis 16:00 Uhr, Praxis für Hämatologie &
Onkologie, MVZ Harz, Harzklinikum
Dorothea Christiane Erxleben GmbH
Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode
Wittenberg I und II
12.03.2015
jeden zweiten Donnerstag im Monat
09.04.2015
8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt
14.05.2015
Kreisverband Wittenberg e. V., Marstall11.06.2015
straße 13, 06886 Wittenberg
13
12:30 Uhr bis 15:30 Uhr, Büro SAPV-Team,
Ambulantes Onkologisches Zentrum,
Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt
Stift, Paul-Gerhardt-Straße 42 - 45,
06886 Wittenberg
Die rot gekennzeichneten Termine entfallen.
Von Irritationen und Ressourcen
Zurück an meinen Arbeitsplatz – Geht das?
Die Rückkehr an den Arbeitsplatz dient
als wesentliches Merkmal von Integration und Teilhabe innerhalb einer Gesellschaft. Nach überstandenen schweren
Erkrankungen erhält die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit besondere Bedeutung, vor allem für Menschen
im erwerbsfähigen Alter. Sie ermöglicht
Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Diese elementaren Grundwerte sind im deutschen
Grundgesetz verankert. Doch ist der
Weg zur beruflichen Teilhabe recht steinig, gerade bei Krebspatienten.
Eine Frau, ca. Anfang vierzig, erzählt:
»Ja«, meint sie, »dass mit der Diagnosestellung war schon so ‘ne Sache,
bis die das raus hatten. Sonst geht es
mir eigentlich gut, nur die Erschöpfung
macht mir sehr zu schaffen. Ich würde
auch gerne wieder arbeiten gehen, habe
es auch versucht. Wenn ich mit meinem
Chef gesprochen hatte, war immer alles kein Problem. Ich sollte erst einmal
gesund werden. Und als ich dann anfing mit der beruflichen Wiedereingliederung, wurde alles ganz anders. Er hat
Dinge gefragt, die ich gar nicht wissen
konnte und dann hat er mich fertig gemacht, aber es gab vorher nie ein Prob-
14
lem. Irgendwann hab ich ihn dann gefragt, ob er das hier eigentlich will oder
ob wir das nicht an dieser Stelle beenden. Ich hab nach zwei Wochen abgebrochen. Ich konnte das einfach nicht
mehr…«
Grundlagen für einen differenzierteren Ansatz
In Deutschland leben ca. drei Millionen Menschen, bei denen die Diagnose Krebs schon länger als zehn Jahre zurückliegt. Etwa die Hälfte befindet sich
im erwerbsfähigen Alter, davon sind
45 Prozent Männer und ca. 57 Prozent
Frauen (Hussman, 2010).
Nach Informationen der Gesellschaft
der epidemiologischen Krebsregister in
Deutschland e. V. (GEKID) befindet sich
ca. ein Drittel der Patienten, die erfolgreich behandelt werden, im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren.
In Beratungsgesprächen der SachsenAnhaltischen Krebsgesellschaft e. V.
(SAKG) zeigt sich vielfach die komplexe
Lage des finanziellen Versorgungsmangels jüngerer Krebspatienten. Maßnahmen der beruflichen Reintegration nach
einer Krebserkrankung sind durch Gesetze zwar gegeben, werden aber nur
bedingt in Sachsen-Anhalt umgesetzt.
Jedem Menschen soll es möglich sein,
Normalität bzw. Alltag zu erleben, seine
Identität zu bilden, soziale Beziehungen
aufzubauen und zu leben, sowie an gesellschaftlichen Ereignissen teilhaben
zu können. In Deutschland sind Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben durch
das 9. Sozialgesetzbuch reguliert. Da für
die Realisierung des 9. Sozialgesetzbuches kein Etat vorhanden ist, hat man
die Teilhabeleistungen entsprechend
der Zugangsvoraussetzungen den einzelnen Sozialversicherungsträgern zugedacht. Gegenwärtig steht ein Betroffener im erwerbsfähigen Alter mit
einer chronischen Erkrankung unterschiedlichen Gesetzeslagen gegenüber.
Zum einen können Ansprüche auf Leistungen durch das SGB V, Krankenkasse, oder Ansprüche nach SGB III durch
die Agentur für Arbeit oder Ansprüche
nach SGB VI durch den Rentenversicherungsträger oder nach SGB II durch das
Jobcenter oder durch das SGB XII, dem
Sozialamt, bestehen. Hinzukommen arbeitsrechtsrechtliche Bestimmungen
des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Ein Betroffener muss, um Leistungen zur
Teilhabe am Arbeitsleben und der beruflichen Reintegration zu erhalten, diese
beim Rentenversicherungsträger bean-
leben 01/2015 · Rehabilitation
tragen und gleichzeitig nach Ablauf von
in der Regel 78 Wochen Krankengeldzahlung zur Überbrückung Übergangsgeld nach §145 SGB III bei der Agentur
für Arbeit beantragen. Zur Bewilligung
dieser Leistungen gelten jedoch zahlreiche interne Richtlinien und weitere Zugangsvoraussetzungen.
Vor dem dargestellten Hintergrund erhält die berufliche Reintegration eine
für den Betroffenen existenzielle Bedeutung. In der beruflichen Teilhabe
des Einzelnen spiegeln sich sowohl soziale und finanzielle als auch gesundheitspolitische Aspekte unserer Gesellschaft wieder.
Es bestimmen noch andere Einflüsse,
die Rückkehr an den Arbeitsplatz. So
zum Beispiel ergab die Untersuchung
von Steiner (2008), dass jeder zweite
Krebspatient dabei eine Veränderung
der beruflichen Situation erlebt. Ob und
wie eine Rückkehr an den Arbeitsplatz
möglich ist, wird zunächst durch den
Krankheits- und Therapieverlauf bestimmt. Einfluss hat hierbei vor allem
die Diagnose mit den sich daraus ergebenden therapeutischen Konsequenzen sowie Folgeerkrankungen. Viele der
langzeiterkrankten Krebspatienten verändern sich psychisch oder entwickeln
gar psychische Erkrankungen. Ebenso
zeigen sich häufiger soziale Isolation
und Vereinsamung (Wentrock, BorstReus 2013). Bei vielen Patienten reduziert sich das Einkommen um teilweise
mehr als 27 Prozent. Durch das reduzierte Einkommen kann es zu zusätzlichen finanziellen Belastungen kommen
(Short 2008).
Weiter wurde untersucht, inwiefern
individuelle Gegebenheiten, wie zum
Beispiel der Umgang mit der Erkrankung, die berufliche Tätigkeit beeinflussen. Wesentlich sind die Krankheitsbewältigung, die Ausprägung der Fatigue
(Erschöpfungssyndrom), das umgebende Arbeitsklima, die erhaltene Unterstützung während der medizinischen
Behandlung durch den Arzt und die
Fähigkeit, mit der Angst umzugehen
(Mehnert, 2010).
Wo brennt’s am meisten? Anhaltspunkte entwickeln.
In einer Befragung in der SAKG sollten
Betroffene berichten, was sie selbst
leben 01/2015 · Rehabilitation
als hinderlich und förderlich während Die SAKG möchte den Beratungsbedarf
der beruflichen Rückkehr erlebt haben. in der Situation der beruflichen ReinteDie Befragung wurde mit Unterstüt- gration ermitteln. Dafür wird in den
zung des Institutes für Gesundheits- nächsten Wochen eine Befragung mit
und Pflegewissenschaften der Martin- Betroffenen durchgeführt, die im erLuther-Universität
Halle-Wittenberg werbsfähigen Alter sind und wieder in
durchgeführt. Die Auswertung der ihr Berufsleben zurückkehren möchten
Befragung ergab, dass Betroffene in oder schon in das Berufsleben zurückSachsen-Anhalt unterschiedliche Er- gekehrt sind. Für diese Befragung sufahrungen während der beruflichen Re- chen wir Betroffene, die sich an der Beintegration sammelten.
fragung beteiligen und das Projekt
Es wurde festgestellt, dass eine erfolg- „Zurück in mein Leben“ langfristig bereiche Rückkehr in das Berufsleben von gleiten. Nur durch ständige Beteiligung,
zahlreichen individuellen Faktoren be- kann flächendeckend evaluiert, d. h.
einflusst wird, die während des Krank- strukturiert nach Kontexten, Aufwand
heitserlebens und der Genesung auftre- und prozessanpassend gearbeitet werten und eine fördernde oder hemmende den. Selbsthilfegruppen und aktuell BeWirkung entfalten. Zwischen dem Ver- troffene sind eingeladen, an der Studie
sorgungssystem und der individuellen teilzunehmen. Detaillierte InformatioFähigkeit, Lebenskrisen zu meistern, nen zur Befragung erhalten Sie in der
wurden starke Wechselbeziehungen Geschäftsstelle und den Außenberagefunden.
tungsstellen der Sachsen-Anhaltischen
Im Allgemeinen ist es so, dass durch die Krebsgesellschaft. Ziel ist ein wissenunterschiedlichen Zuständigkeiten der schaftlich untermauertes BeratungsSozialleistungsträger gegenwärtig kein und Untersützungskonzept für Berufseinheitliches Reintegrationskonzept er- rückkehrer aus Krebserkankungen mit
kennbar ist. Die Zuständigkeit muss im nachhaltigen und anwendbaren ResulEinzelfall geprüft werden und ist nicht taten.
vorhersehbar. Als hinderlich wurden
fehlende Informationen zum Krank- Kontakt
heitsbild, zur Therapie und den eigenen Agnes Huttenlocher
Projekt „Zurück in mein Leben“
Rechten benannt. Ebenso erschwert Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.
unsensibler Umgang von Professionel- Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)
len sowie ein fehlendes ambulantes Telefon: 0345 4788110
E-Mail: [email protected]
Versorgungsnetzwerk die Bewältigung Internet: www.sakg.de
der Situation als auch die Rückkehr an
den Arbeitsplatz. Das Verhalten der
Literatur:
Sachbearbeiter hat sowohl positiven als
GEKID. Atlas der Krebsinzidenz und Krebsmortalität
der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister
auch negativen Einfluss auf den Verlauf
in Deutschland. e. V. (GEKID); http://www.gekid.de
der beruflichen Rehabilitation. FehlenHussman G. (2010). Krebs in Deutschland 2005/2006.
Häufigkeiten und Trends eine gemeinsame Veröffentde Automatismen und aufwendige Anlichung des Berlin, Robert-Koch-Institutes und der
Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in
tragsverfahren hemmen die OrganisaDeutschland (GEKID) e.V. 2010
tion und lösen gleichzeitig zusätzliche
Huttenlocher A, Schmidt H, Landenberger M. Zurück in
mein Leben – Eine Analyse zu hinderlichen und förderemotionale Belastungen aus.
lichen Faktoren in der beruflichen Reintegration nach
einer Krebserkrankung. Unveröffentlichte Masterthesis
Als Ressource erscheinen individuelle
der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg; 2014
auf Problemlagen abgestimmte BeraMehnert A, Koch U. Predictors of employment among
cancer surviors after medical rehabilitation- a protung sowie verständliches Informatispective study. Scand J Work Environ Health 2012,
doi:10.5271/sjweh.3291
onsmaterial und die verfügbaren BeMehnert A. Employment and work-related issues in
wältigungsstrategien von Betroffenen.
cancer surviors. Crit.Rev Oncol Hematol. 2011 Feb;
77(2):102-30.doi:101016/j.critrevonc.2010.01.004.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen
<epub2010 Feb.
Short PF, Vasey JJ, Moran JR. Long -term effects of canebenso deutlich, dass jeder Teilnehmer
cer survivorship on the employment of older workers.
eine ganz persönliche Erfahrung macht.
Health Serv Res 2008; 43: 193–210
Steiner JF, Cavendar TA, Nowels CT, Beaty BL, Bradly CJ,
Verallgemeinerungen, was hinderlich
Fairclough DL, Main DS. The impact of physical and psychosocial factors on work characteristics after cancer.
oder förderlich ist, können gegenwärPsychooncology 2008;17:138-47
tig noch nicht gemacht werden. Es ist
Wentrock S., Reuss-Borst MA. Innovative individualisierte Rehabilitationskonzepte in der Onkologie. Dtaber ein dringender Handlungsbedarf
schMed Wochenschr 2013; 138:895-901
erkennbar.
15
Patienteninformationen im Internet
Studie zum Thema Darmkrebs
Fördermitglied der SAKG
Bauverein Energie & Service GmbH
Lösungsorientierte und kompetente
Beratung bei Wärme
Die Bauverein Energie & Service GmbH,
als Tochterunternehmen einer der größten
Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalts, versteht sich als Dienstleister der Wärme. Wärme-Contracting als bequeme und
effiziente Lösung, heißt Kundendienst und
Beratung in einer sauberen Form. Ein ausgewogenes Gleichgewicht aus konkreter Finanzplanung, minimaler Investition mit
maximaler energetischer Auslastung und
optimalen Betriebskosten, inklusive Kundendienst, Betriebsführung und Wartung
an Klein- und Großkesselanagen sind das
Kerngeschäft der Energie & Service GmbH,
vertreten durch Frank Müller, Geschäftsführer des Unternehmens.
Die SAKG war sehr glücklich über den Antrag auf Fördermitgliedschaft, wie ist es zu
diesem Entschluss gekommen?
»Wir haben eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wieviel Energie und Beständigkeit aufgewendet werden muss, damit Kunden und Geschäftspartner sich bei uns und
mit uns wohl fühlen. Ähnlich der Beratungsarbeit der Krebsgesellschaft mit den Betroffenen. Wir sind beide sehr daran interessiert,
nachhaltig und effektiv arbeiten zu können.
Nur so lassen sich gute Beziehungen aufbauen und eine Glaubwürdigkeit herstellen,
die es uns allen erlaubt, möglichst lange davon zu profitieren.«
Ist das als eine Art „Soziale Verantwortung“ zu verstehen?
»Wenn Sie so wollen, ja. Wir beobachten
sehr genau, wie die SAKG arbeitet, also berät
bzw. was sie alles an Projekten auf die Beine
stellt und das seit vielen Jahren. Die Präventionsmaßnahmen, Begleitung und Beratung
von Betroffenen ist sehr wichtige Arbeit im
sozialen Kontext und das muss unterstützt
werden.«
16 Dank für Ihre Unterstützung!
Vielen lieben
/Sven Hunold · SAKG
Können Erfahrungsberichte von Menschen mit Darmkrebs im Internet andere Betroffene im Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützen und Wege zur
Bewältigung aufzeigen?
Ein Projektteam der Berlin School of Public Health der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Universität Freiburg
hat eine Internetseite mit Informationen und wissenschaftlich aufbereiteten Erfahrungsberichten von Menschen
mit Darmkrebs gestaltet. Ziel dieser Seite ist es, Erfahrungen von Betroffenen
einer breiten Öffentlichkeit von Patienten, Angehörigen und Interessierten zugänglich zu machen. Die Erfahrungsberichte helfen anderen Betroffenen und
Angehörigen mit der Konfrontation einer schwerwiegenden Krankheit umzugehen, sie vermitteln wichtige Informationen zum Leben mit der Krankheit, zu
Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten. Außerdem können sie Patienten
dabei unterstützen, das nötige Wissen
zu erlangen, um sich angemessen in Behandlungsentscheidungen einzubringen. Ebenso kann die Internetseite auch
zu Aus- und Weiterbildungszwecken für
medizinisches Personal genutzt werden, um etwas über den Lebensalltag
mit der Erkrankung zu erfahren.
In einer Online-Studie wird nun untersucht, inwieweit die Internetseite Betroffene im Umgang mit der Erkrankung unterstützen und Wege zur
Bewältigung aufzeigen kann.
und Patienten, die von Metastasen oder
Rezidiv betroffen sind, können immer
an der Studie teilnehmen, unabhängig davon, wann dies bei ihnen festgestellt wurde. Da eine Online-Befragung
durchgeführt wird, brauchen Interessierte Zugang zu einem internetfähigen Computer.
Studienteilnehmer/-innen beantworten in einem Zeitraum von etwas sechs
Wochen Fragebögen am Computer zu
drei unterschiedlichen Zeitpunkten: zu
Beginn der Studie, nach zwei Wochen
und nach sechs Wochen. Außerdem haben sie zwei Wochen lang Zugang zu
einer noch nicht veröffentlichten Internetseite mit Informationen und Erfahrungsberichten anderer Betroffener
rund um die Erkrankung Darmkrebs.
Wer führt das Projekt durch und wer
fördert es?
Ein Projektteam der Berlin School of
Public Health der Charité - Universitätsmedizin Berlin führt diese OnlineStudie durch. Das Projekt wird vom
Bundesministerium für Gesundheit im
Rahmen des Nationalen Krebsplans gefördert.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung zu dieser Studie
bekommen Sie auf der Internetseite
www.darmkrebsstudie-charite.de oder
direkt über die Berlin School of Public
Health. /© Berlin School of Public Health der Charité Universitätsmedizin Berlin
Haben Sie Interesse, zwei Wochen lang
die Internetseite mit neuen, wissenschaftlich aufbereiteten Informationen
und Erfahrungsberichten zum Thema
Darmkrebs zu testen?
Wer kann teilnehmen und wie läuft
es ab?
Zielgruppe sind Darmkrebspatientinnen und -patienten, bei denen die Diagnose nicht länger als drei Jahre zurückliegt oder die von Metastase(n) oder
Rezidiv betroffen sind. Patientinnen
Kontakt
Bettina Keller
Berlin School of Public Health
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Seestraße 73 - Haus 10
13347 Berlin
Telefon: 030 450570669
E-Mail: [email protected]
www.darmkrebsstudie-charite.de
leben 01/2015 · Kooperationspartner und Aktuelles
Die SAKG sagt...
DANKE, dass wir durch Sie helfen können!
Aus Anlass seines 65. Geburtstages
hat Erich Bänecke (Bänex Reifen- und
Fahrzeughandel und Service GmbH,
Königsborn) seine Gäste gebeten, auf
Geschenke zu verzichten und stattdessen für die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft zu spenden (siehe Foto 1).
Der Erlös seines Spendenaufrufes, dem
über 50 Firmen und Privatpersonen gefolgt sind und immer noch folgen, in
Höhe von derzeit 5.000 Euro zeigt deutlich, dass trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation vieler Menschen
auch diejenigen nicht vergessen werden, die dringend auf Hilfe angewiesen
sind.
Für eine außergewöhnliche Feier war
dennoch gesorgt, hat Erich Bänecke
doch seine 200 Gäste mit der Harzer
Schmalspurbahn auf den Brocken befördern lassen. Es war für uns eine tolle
Veranstaltung, gemeinsam mit dem Jubilar, seiner großen Familie, den interessierten Gästen und den vielen Mitarbeitern von Bänex.
Ein Benefiz-Neujahrsturnier des SV
Schwarz-Gelb Radegast in der dritten
Januarwoche im Sport- und Kulturzentrum Weißandt-Gölzau brachte insgesamt 555,55 Euro an Spenden ein, die
an die Krebsgesellschaft übergeben
wurden (siehe Foto 2). Wir danken herzlich für die Spende zur Finanzierung der
wichtigen Krebsberatung in SachsenAnhalt insbesondere allen Organisatoren und Helfern des SV Radegast, den
Fußballern und Fußballerinnen, den
Sponsoren und Förderern des Turniers
sowie den vielen Zuschauern. Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft hatte einen von drei Programmtagen mit
umfangreichen Informationen an einem Stand begleitet. Schon seit Jahren
setzt sich der Sportverein Schwarz-Gelb
Radegast, um den rührigen Präsidenten Harald Kühne und seinem VizeVorstand Thomas Morch, mit seinem
traditionellen Turnier für schwerkranke Menschen ein. In diesem Jahr ist die
SAKG Partner des Vereins. Und gleich
nach der Spendenübergabe wurden
Pläne für eine weitere Zusammenarbeit
geschmiedet.
Einen besonderen Scheck konnte unser Vereinsvorsitzender Prof. Dr. med.
Hans-Joachim Schmoll zu Beginn einer
Sitzung des Onkologischen Arbeitskreises (Treffpunkt der regionalen Onkologen) in Halle (Saale) übernehmen (siehe
Foto 3). Prof. Dr. med. Christoph Thomssen, Direktor der Klinik und Poliklinik
für Gynäkologie am Universitätsklinikum Halle (Saale), hatte an seinem
Brustkrebszentrum-PatientInnentag im
November des letzten Jahres um Spenden für die gute Sache gebeten und
Foto 1: Bänex Geschäftsführer Erik Bänecke (links), Sven Weise (Mitte) und
Jubilar Erich Bänecke (rechts)
leben 01/2015 · SAKG Aktiv
eine Tombola veranstaltet. Unglaubliche 500 Euro kamen so an diesem sehr
gut besuchten Aktionstag zur Orientierung Betroffener zusammen. Wir danken den engagierten Mitarbeitern der
Klinik für die gute Zusammenarbeit.
Vielen Dank allen Spendern und Förderern für die Unterstützung unserer
Arbeit, die ausschließlich aus Spenden und Zuwendungen finanziert wird.
Denn eine Krebserkrankung ist immer
eine große Belastung für die Menschen
und ihr Umfeld. Wir danken Ihnen, dass
Sie an diese Menschen denken und sie
nicht alleine lassen. /Sven Weise · SAKG
Foto 3: Prof. Dr. med. Christoph Thomssen (links) und
Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll (rechts)
Foto 2: Vize-Vorstand Thomas Morch (links) und Präsident des Sportvereins SchwarzGelb Radegast Harald Kühne (Mitte), Sven Weise (rechts)
17
www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de
6. Sachsen-Anhaltischer
Krebskongress
20. und 21. März 2015
Onkologie in Sachsen-Anhalt vor dem Hintergrund des
Nationalen Krebsplans
Gesellschaftshaus Magdeburg am Klosterbergegarten
Schönebecker Straße 129 · 39104 Magdeburg
Wissenschaftliches Programm
20. und 21. März 2015
Patientenforum
21. März 2015
Eintritt frei!
0345 4788110
Nähere Informationen und Krebsberatungstelefon
der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V.
für Betroffene und Angehörige
Nichtraucherkongress
Helfen Sie uns, damit wir helfen können!
Wir informieren Menschen, um Krebs zu vermeiden. Wir unterstützen Betroffene für
mehr Lebensqualität. Und wir engagieren uns, die Bekämpfung von Krebs zu fördern.
18
Spendenkonto: Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.
IBAN: DE08 8005 3762 0387 3073 17 · BIC: NOLADE21HAL
Ganzkörperscanner erleichtert Hautkrebs-Früherkennung
Forschungsprojekt „DermaScan“
OÄ Dr. Daniela Göppner von der Universitätsklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Magdeburg und Dr. Ing.
Christian Teutsch vom Fraunhofer IFF präsentierten die Anwendung des Ganzkörperscanners vor Medienvertretern im
Rahmen einer von der Investitions- und Marketinggesellschaft organisierten Themenreise „Innovationen aus der Medizintechnik in Sachsen-Anhalt“.
Die Zahl der Hautkrebserkrankungen
steigt weltweit – auch in Deutschland
– von Jahr zu Jahr in besorgniserregender Weise und eine weitere Zunahme
wird von Experten prognostiziert. Darüber hinaus werden die Betroffenen immer jünger.
Die Ursachen liegen in der klar nachzuweisenden Überbelastung durch künstliche und natürliche UV-Strahlung. Zwar
haben die deutsche und europäische
Gesetzgebung den Solarien in Hinsicht
auf Altersgrenze und Dosierung der
Strahlung neue restriktive Regeln vorgegeben, diese werden sich aber erst in
den nächsten Generationen in Hinsicht
auf die Vermeidung von Schäden bemerkbar machen. Die Aufklärung über
den Unsinn der Überbräunung und die
Solarienbenutzung, die auch Abhängigkeitsverhalten wie beim Rauchen
erzeugen kann, ist dabei eine wichtige
laufende Maßnahme. Die Früherkennung von Hauttumoren nimmt einen
besonders wichtigen Stellenwert in der
dermatologischen Diagnostik ein, da
beispielsweise beim schwarzen Hautkrebs (Malignes Melanom) lediglich in
frühen Stadien eine reelle Heilungschance besteht. In Deutschland gibt es
leben 01/2015 · Aktuelles
eine gesetzlich geregelte Hautkrebsvorsorge für die GKV-Versicherten. Bisher
müssen die Ärzte jeden Leberfleck einzeln untersuchen und dokumentieren.
Das könnte sich perspektivisch ändern.
»Es kommt häufig vor, dass schon ein
einzelner Patient mehr als hundert Leberflecke aufweist«, berichtet Prof. Dr.
Harald Gollnick, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum
Magdeburg. Wenn sich ein solcher
Hochrisikopatient nach einiger Zeit
wieder beim Arzt vorstellt, lässt sich
besonders bei einer mit Pigmentmalen
übersäten Haut nicht nachvollziehen,
ob Stelle und Größe der Leberflecke
noch identisch sind. Bereits vor mehr als
15 Jahren hatte der Dermatologie-Professor daher die Idee, einen Hautscanner zu entwickeln. Den passenden Partner fand er 2001 mit dem Fraunhofer
IFF in Magdeburg. Ausgangspunkt des
Projekts „DermaScan“ war es, eine Lösung, bestehend aus Hard- und Software, zu entwickeln. Diese sollte sich
dadurch auszeichnen, dass sie eine
schnelle, robuste und reproduzierbare Erfassung von Hautveränderungen
durch eine dreidimensionale Vermes-
sung der Körperoberfläche sowie Methoden der Astrophysik ermöglicht. Als
Ergebnis entwickelten die Forscher den
Prototyp eines dermatologischen Ganzkörperscanners, der sich in der Universitätsklinik für Dermatologie und
Venerologie am Universitätsklinikum
Magdeburg in der Erprobung befindet.
Seine wesentlichen Merkmale sind eine
Mehrkameraanordnung und eine diffuse Beleuchtung. Für die Datenerfassung
wird der Patient in acht Positionen im
Ganzkörperscanner gedreht. Dadurch
werden ca. 90 Prozent der Hautfläche
des Patienten erfasst und in Form von
etwa 100 Einzelbildern den folgenden Verarbeitungsschritten zur Verfügung gestellt. Die Analyseergebnisse
werden mit den Bildaufnahmen und
einem übersichtlichen Patienten-3DModell dem untersuchenden Arzt auf
dem Arztarbeitspatz mit einer speziell
entwickelten Software präsentiert. Intimzonen und Fußsohlen werden vom
Arzt separat untersucht.
Durch den Einsatz des dermatologischen Ganzkörperscanners als halbautomatisches Arztassistentsystem sollen
sich der zeitliche Untersuchungsaufwand und die Dokumentation für ein
Hautscreening wesentlich reduzieren.
Die hochaufgelösten Bilddaten ermöglichen es dem Arzt, die realen Farbtöne
und die Größe der Hautmerkmale zu beurteilen und mit früheren Bildaufnahmen direkt zu vergleichen. »Mit dem
neuen Ganzkörper-Hautkrebs-Früherkennungssystem ist erstmals eine annähernd standardisierte Beurteilung
von Zustand und Veränderungen der
Haut möglich«, betont Prof. Gollnick.
Als nächstes stehen weitere Tests und
die Zertifizierung sowie die Suche nach
einer Vertriebsfirma an.
/© Universitätsklinikum Magdeburg
Projektpartner: Universitätsklinik für Dermatologie und
Venerologie, Universitätsklinikum Magdeburg; Fraunhofer IFF, Magdeburg; Hasomed GmbH, Magdeburg und
Dornheim IT, Magdeburg.
19
Die Geschichte einer Stomaträgerin
Stoma – Na und?
Ein Leben mit einem Stoma ist nicht einfach. Vieles ist nur noch mit Einschränkungen möglich, einiges gar nicht mehr.
So zumindest denken viele Stomaträger. Nicht so Tamara Lammers, betroffene Ileostoma-Trägerin. Sie war 27
Jahre alt, als ihr Leben mit einem Stoma begann. Zu diesem Zeitpunkt hatte
sie schon einen 12-jährigen Leidensweg
hinter sich. Einen Weg mit ihrer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung
Morbus Crohn, gesäumt von ständigen
Schmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust,
Fistelgängen und allen Komplikationen,
die man sich vorstellen kann. Nach vielen Operationen wurde 2009 ein Ileostoma zu ihrem ganz persönlichen
„Notausgang“. Ein „Notausgang“ hinaus in ein gesundes, selbstbestimmtes
Leben, ohne Schmerzen und ohne Medikamente – ein Schritt, den sie bis heute nie bereut hat.
»Von Anfang an machte ich aus meinem
Stoma kein Geheimnis«, erzählt Tamara
Lammers sehr offen. »Es war mir z. B. nie
besonders peinlich, wenn er am Anfang
in der Öffentlichkeit ab und zu Töne von
sich gab. Er gehört zu mir und deshalb
bekam er von mir spontan den Namen
„Fritz Kotz“ – fragt mich nicht warum!
Sehr bald wurden meine körperlichen
20
Veränderungen zum Alltag. Ich strahlte ständig vor Freude. Keine Probleme
mehr durch den Morbus Crohn, endlich
ließ er mich los und ich konnte auch mal
an etwas anderes denken. Ich blühte auf
und gab richtig Gas!
Doch nach ein paar Wochen musste ich
wieder in die Klinik, um meine Fistel sanieren zu lassen. Diese rekto-vaginale Fistel, die bei Morbus Crohn häufig
auftritt, wurde durch eine „Wandlappenverschiebung“ verschlossen. Guter
Hoffnung, ließ ich nach mehreren Monaten die Rückverlegung meines doppelläufigen Ileostomas durchführen.
Doch nach nur zwei Tagen Stuhlbelastung brach er wieder durch. Pech gehabt, auf ein Neues, dachte ich. Nach
ein paar Wochen Schonzeit ließ ich mir
ein endständiges Ileostoma anlegen
und kurze Zeit später erneut den Fistelgang verschließen. Der Crohn war verschwunden! Eine Lebensqualität, wie
ich sie nie zuvor erlebt hatte. Ich war
so glücklich! Ein Jahr später brachte mir
die Stoma-Rückverlegung wieder kein
Glück. Man mag es kaum glauben, aber
der saudoofe Fistelgang bildete sich erneut! Trotzig dachte ich: Ein Loch mehr
oder weniger und ließ mir nicht nur
meine Unterlippe piercen.«
Seit 2005 betreibt Tamara gemeinsam
mit ihrem Ehemann die Internetseite
www.stoma-na-und.de und 2009 begann sie an ihrem Buch „Notausgang“
(siehe Seite 8) zu schreiben. Auf beiden Wegen hat sie all ihre eigenen Erfahrungen niedergeschrieben und veröffentlicht. Sie gibt Tipps und Tricks im
Umgang mit einem Stoma, erzählt über
ihre Erlebnisse beim Duschen und Baden, Schwimmen und Sport, im Urlaub
und auf Reisen oder über die Sexualität trotz Stoma. Sie nennt beides liebevoll »ihre kleinen Schatztruhen«, die
sie gern mit Betroffenen und Interessierten teilt, um auch die Lebensqualität anderer Stomaträger zu verbessern.
»Ich hoffe, dass mein Mut und meine
Lebensfreude ansteckend sind! Stoma –
Na und? Der Name wurde zu meinem
Motto.« /Jana Krupik-Anacker · SAKG
leben 01/2015 · Selbsthilfe
Antikörper-RNA Komplexe hemmen Wachstum von Krebszellen
Neuer Therapieansatz bei Krebserkrankungen
zin IV) gelungen, dieses System für eine
gezielte Therapie nutzbar zu machen.
Hierbei werden die kleinen RNA-Moleküle mit spezifischen Antikörpern verbunden, die die Krebszellen erkennen
können. Nach Aufnahme der Antikörper
in die Krebszelle werden die RNA-Moleküle frei, hemmen die Zielgene und
dadurch die Vermehrung der Krebszellen. Ihre Erkenntnisse haben die Wissenschaftler gerade im renommierten
amerikanischen Fachmagazin „Clinical
Cancer Research“ veröffentlicht. Unterstützt wurde das Forschungsvorhaben
u. a. durch eine Förderung der Wilhelm
Sander-Stiftung.
»Die besondere Bedeutung dieser Entwicklung liegt in der Möglichkeit, dass
für jedes beliebige Gen und somit auch
für weitere Krebserkrankungen dieser
therapeutische Ansatz verwendet werden kann«, erklärt Prof. Müller-Tidow
die Bedeutung der Entdeckung. Die Forscher haben bei Versuchen im Labor
eine hemmende kleine RNA (RNAi) an
einen Antikörper gegen einen häufig
auf Darmkrebszellen vorhandenen Rezeptor EGFR gekoppelt. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass dieser Antikörper
zwar vielen Patienten hilft, bei einigen
Patienten unwirksam ist. Die Unwirksamkeit beruht auf einer Mutation in
einem Gen, dem RAS, dass die Erkrankung mit auslöst.
»Durch Kopplung der kleinen RNA an
den Antikörper konnten wir zeigen,
dass das veränderte, mutierte, RASGen herunterreguliert werden kann
und das Wachstum von Darmkrebszellen massiv vermindert wird.« Diese Entdeckung zeigt, dass es möglich ist, RNAMoleküle zur Therapie einzusetzen. Da
Antikörper, wie Anti-EGFR-Antikörper,
bereits bei Patienten mit Krebserkrankungen eingesetzt werden, hoffen die
Forscher, dass diese Weiterentwicklung
auch rasch in klinischen Studien eingesetzt werden kann.
»Da an der Martin-Luther-Universität in
Halle (Saale) zahlreiche Arbeitsgruppen
an RNA-Biologie arbeiten, unter anderem das Graduiertenkolleg GRK1591
der Medizinischen Fakultät, bieten sich
hier besondere Möglichkeiten, um die
Erkenntnisse der RNA-Biologie therapeutisch für Krebserkrankungen nutzbar zu machen«, ist der hallesche Onkologe überzeugt. /© Universitätsklinikum Halle (Saale)
leben, Ausgabe 01/2015
15. Jahrgang
ISSN 1864-7804
Redaktionsleitung, Satz und Grafik
Jana Krupik-Anacker
E-Mail: [email protected]
Herausgeber
Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V. (SAKG)
Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)
Druck
Druckerei & DTP-Studio H. Berthold
06114 Halle (Saale) · Äußere Hordorfer Straße 1
Auflage: 6.000 Exemplare
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erfolgt kein Rückversand. Die Haftung für zugesandte Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die
Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von
eingesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht
zur Bearbeitung und zum Kürzen vor.
RNA-Antikörper auf dem Weg zu einer Krebszelle.
Trotz aller Fortschritte sind Krebserkrankungen auch heute noch schwierig zu behandeln. Inzwischen sind viele
Veränderungen bekannt, die zur Entstehung einer Krebserkrankung beitragen.
Viele dieser Veränderungen lassen sich
bis heute aber nicht gut behandeln. Aus
der Genomforschung gibt es besondere Ansätze, um mit kleinen RNA-Molekülen Gene an- bzw. auszuschalten. Einem Forscherteam aus Halle (Saale),
Münster und Dresden ist es nun unter
der Leitung von Prof. Dr. Carsten MüllerTidow (Direktor der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medi-
Kontakt
Prof. Dr. med. Carsten Müller-Tidow
Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Ernst-Grube-Straße 40
06120 Halle (Saale)
Telefon: 0345 5572924
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21
Antrag auf Fördermitgliedschaft
Hiermit stelle ich den Antrag auf eine Fördermitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als:
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bis zu 100 Mitarbeiter
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PLZ/Ort
Geburtsdatum
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Tätigkeit
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Unternehmen/Institution/Verein*
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Der Einzug der Mitgliedsbeiträge erfolgt ausschließlich per SEPA-Lastschriftverfahren. In den nächsten Tagen erhalten Sie Post mit der Vereinssatzung, der Beitragsordnung, den Unterlagen zum SEPA-Lastschriftverfahren und anderes. Mit der Unterzeichnung bin ich damit einverstanden, dass alle Daten unter Einhaltung des Datenschutzgesetzes ausschließlich im Sinne des Vereins mittels EDV verarbeitet und gespeichert werden.
* Angaben für Unternehmen, Institutionen und Vereine
Datum
rechtsverbindliche Unterschrift
Antrag auf Mitgliedschaft
Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) als:
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Mindestbeitrag: 20,00 €/Jahr
Zahlungsarten für Ihren Jahresbeitrag
Per SEPA-Lastschrift
juristische Person (Unternehmen/Institution/Verein)
Mindestbeitrag: 550,00 €/Jahr **
Ich verpflichte mich zur regelmäßigen Zahlung
des Mitgliedsbeitrages in Höhe von
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(Hier dürfen Sie Ihren Beitrag selbst festlegen.)
Ich überweise meinen Jahresbeitrag auf das Konto:
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Geburtsdatum
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Tätigkeit
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rechtsverbindliche Unterschrift
Den jeweilig ausgefüllten und unterschriebenen Antrag bitte per Fax: 0345 4788112 oder per Post an:
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Ehrenamt in der SAKG
Helfen, wo Hilfe gebraucht wird
Ehrenamtlicher Jörg von Malottki
Jörg von Malottki, Versicherungsunternehmer aus Halle (Saale), Familienvater
und Herzkissenbotschafter mit ehrenamtlichem Engagement für die Krebsgesellschaft. Seit geraumer Zeit ist er
für die SAKG ein wichtiger Partner in
Bezug auf die Bekanntheit des Vereins
geworden.
Lieber Jörg, warum engagierst Du Dich
neben Deiner Arbeit und Deiner Familie ehrenamtlich und gab es einen ausschlaggebenden Moment dafür?
»Schon in meiner Kindheit habe ich
meinen Freunden und Klassenkameraden geholfen, wenn es z. B. um die
Hausaufgaben, Nachhilfe und Fragen
in Tests und Klausuren ging. Als großer
Bruder war ich natürlich auch für meine kleine Schwester immer da, wenn
wir uns nicht gerade gestritten haben.
Frühzeitig, noch bevor ich meine Berufsausbildung in der Versicherungsbranche begonnen habe, beschloss ich
mir einen Beruf auszusuchen, mit dem
ich den Menschen in meinem Umfeld
helfen kann. Durch die Arbeit in der Versicherung lernte ich 2012 die SAKG und
vor allem das Herzkissenprojekt kennen. In einem der vielen Gespräche in
der Geschäftsstelle traf es mich buch-
leben 01/2015 · SAKG Aktiv
stäblich wie ein Blitz und es lief mir ein
Schauer über den Rücken. Ich wusste in
diesem Moment, dass das Herzkissenprojekt genau das Projekt ist, was ich
unterstützen will. Seit dem habe ich
Freude daran, Gutes zu tun und den erkrankten Frauen zu helfen, in dem ich
das Kissen in meine tägliche Arbeit einbeziehe.«
habe ich mich im Dezember bei all meinen Kunden mit einem Brief bedankt,
stellvertretend für all die Frauen, denen
mit einem Herzkissen geholfen werden konnte. Ich möchte dieses Dankesschreiben nun jedes Jahr verschicken,
damit meine Kunden wissen, dass sie
durch ihr Vertrauen in mein Unternehmen Gutes in der Region tun.«
Das musst Du mir näher erläutern. Wie
machst Du das?
»Angefangen hat alles damit, dass ich
auf meinen Briefköpfen und Visitenkarten das Logo der Krebsgesellschaft drucken ließ. In der folgenden Zeit verlinkte
ich verschiedene Projekte und Beiträge
auf meiner Website und schicke in vielen Briefen die Flyer des Projektes an
meine Kunden und Geschäftspartner.
Neben des Einbindens der Krebsgesellschaft in meinen öffentlichen Auftritt,
ist vor allem das persönliche Gespräch
über das Thema ein wichtiger Bestandteil meines Engagements. Mein Ziel ist
es, viele Vereine und Unternehmen mit
diesem Projekt zusammenzubringen,
um die dauerhafte Finanzierung und
Herstellung der Kissen sicher zu stellen.
Zusätzlich beteilige ich mich an Aktionen und spende ebenfalls für die Projekte.«
Zum Abschluss noch eine letzte Frage:
Was wünschst Du Dir für die Zukunft
im Ehrenamt?
»Ich wünsche mir, dass ich die Herzen
vieler Menschen durch meine Aktionen
erreiche, dass ich sie begeistern kann,
für unsere Region Gutes zu tun. Jeder
kann mit kleinen Dingen, wie z. B. dem
Nähen eines Herzkissens, dem Basteln
einer Glückwunschkarte oder auch nur
mit einem ehrlichen Lächeln und ein
paar Minuten Zeit, einem betroffenen
Menschen Kraft und Mut geben. Wenn
ich einen Wunsch frei hätte, würde ich
mir mehr Anteilnahme an dem Schicksal der Betroffenen in unserer Region
wünschen und dass wir Menschen uns
verstehen, füreinander da sind.«
Welche waren für Dich die ehrenamtlichen Höhepunkte im letzten Jahr?
»Neben vielen kleinen Aktionen habe
ich mich 2014 zeitlich vor allem mit
der Organisation des Benefiz-FußballCups engagiert, gemeinsam mit Torsten Gründler. Oder zum Tag des Baumes am 25. April 2014 zertifizierte ich
in einer Gemeinschaftsaktion mit den
Halleschen Wirtschaftsjunioren e. V.
den Kindergarten der Diakonie in Halle
(Saale) für ihren ausgezeichneten Sonnenschutz und pflanzte einen Baum.
Finanziell konnte ich im vergangenen
Jahr ca. 1.500,00 Euro beisteuern, was
mir insbesondere durch das Vertrauen meiner Kunden möglich war. Dafür
Vielen lieben Dank für Dein Engagement. Wir benötigen viele so freundliche Helfer, die mit Herz und Tat einfach
anpacken, wo Hilfe dringend gebraucht
wird. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
23
ILCO Landesverband Sachsen-Anhalt
Tabubruch, Einfühlungsvermögen und individuelle Lebenshilfe bei Stoma-Trägern
Die Deutsche ILCO (Ileostomie-Colostomie = Dickdarm-Dünndarm ) ist eine Solidargemeinschaft von Stoma-Trägern
(Menschen mit künstlichem Darmausgang oder Harnableitung). Sie hat
sich selbst verpflichtet, allen Betroffenen in Deutschland beizustehen, damit
sie selbstbestimmt leben und selbstständig handeln können. So steht’s im
Selbstauftrag. Die Sprecher des Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Roberto
Stolte und Franz Brandl, haben sich gleiche, aber auch ganz persönliche Dinge,
auf ihre Initiativ-Fahne geschrieben. Eigene hohe Ansprüche – es ist ihnen aber
auch ein persönliches Bedürfnis.
Kurz nochmal auf Start Herr Stolte.
Wovon reden wir, wenn es um StomaTräger geht? Sie als Landessprecher
können doch sicher auch ein paar Zahlen nennen? Wieviel Betroffene gibt es
in Sachsen-Anhalt?
»Wir reden von einer der häufigsten
Krebserkrankungen in Deutschland,
Darmkrebs. Zwar sind nicht alle StomaTräger auch Darmkrebsbetroffene, aber
ca. 65 Prozent haben Darm- und Bla-
24
senkrebs, bei den restlichen 35 Prozent
handelt es sich vorwiegend um entzündliche Darmerkrankungen.
Ein Stoma (griechisch für Öffnung
oder Mund) ist immer eine heikle Sache, die tiefe Einschnitte in den Alltag
bedeutet. Und da setzen wir mit Beratungen zur Lebens- und Selbsthilfe an.
Deutschlandweit gibt es über 100.000
Stoma-Träger und ca. 70.000 neu an
Darmkrebs Erkrankte pro Jahr. Aktuelle Zahlen für Sachsen-Anhalt liegen uns
noch nicht vor.
Unser Landesverband zählt gegenwärtig 13 Selbsthilfegruppen, auf das gesamte Bundesland Sachsen-Anhalt
verteilt, sodass eine möglichst flächendeckende Unterstützung gewährleistet
werden kann. Erst kürzlich hat sich eine
ILCO-Gruppe in Stendal gegründet, so
konnte ein weiterer weißer Fleck auf der
ILCO-Landkarte verschwinden.«
Sie sprechen über ein sechsköpfiges
Leitungsteam. Bringt diese Struktur
Vorteile in der Praxis und gibt es Kooperationen mit anderen Akteuren auf
Ihrem Gebiet? Und – was bringen die?
»Naja, wir können wichtige Aufgaben
auf mehrere Schultern verteilen, dadurch haben wir einen denkbar engen
Kontakt zur Basis. Alle arbeiten ehrenamtlich, auf Landesebene und auch in
den einzelnen Gruppen.
Die ILCO in Sachsen-Anhalt unterhält
sehr gute Verbindungen zu den bisher zehn zertifizierten Darmkrebszentren und den Rehakliniken im Land.
Aber auch mit mehreren Gastroenterologen und Stomatherapeuten gibt es
eine enge Zusammenarbeit. Die Krankenhäuser legen beispielsweise unsere
Flyer in die Entlassungspapiere, das ist
eine richtig gute Sache, oder sie verweisen auf Veranstaltungen in unseren jeweiligen Gruppen. „Hilfe zur Selbsthilfe“
soll viel mehr an Bedeutung gewinnen.
Durch Veröffentlichungen in der Presse sowie in den Akut- und Rehakliniken werden unsere Aktivitäten und Gesprächsangebote den Betroffenen und
Interessierten in die Hände gegeben.
Diesbezüglich sind wir in Sachsen-Anhalt sehr gut aufgestellt. Dafür sind wir
sehr dankbar.«
leben 01/2015 · Selbsthilfe
Bausteine unserer Angebote. Wichtig:
Franz Brandl, Sie haben sich einer
„Hauptaufgabe“ der ILCO verschrieben, Die zuständigen ehrenamtlichen ILCOAnsprechpartner können in allen Darmnämlich des Ausbaus eines Besucherzentren und Rehakliniken in Sachsendienstes. Gibt es besondere ErfahrunAnhalt erfragt werden.«
gen, die Sie gesammelt haben?
»Wissen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Deutsche ILCO Welche Möglichkeiten sehen Sie, Herr
hat sich verpflichtet einen Besucher- Brandl, das Leben mit einem „Fremddienst in den Akut- und Rehakliniken körper“ verbessern zu können?
mit ausgebildeten selbstbetroffenen »Die zertifizierten Darmkrebszentren
ILCO-Mitarbeitern einzurichten bzw. und Rehakliniken verfügen über eine
durchzuführen. Es ist ja kein Geheim- eigene psychoonkologische Betreuung,
nis, dass es eine große Abneigung beim wodurch die Betroffenen in der postAnlegen eines Stomas gibt. Verständ- operativen und Rehabilitationsphalich, es ist eben ein zusätzliches „Loch“ se umfassend betreut werden können.
Dieses Angebot unterstützen wir sehr,
im Bauch.
Wenn ein Stoma angelegt wird, dann trägt es doch dazu bei, dass die Betrofmeist ein „temporäres“, also vorrüber- fenen bei Krebserkrankungen, mit oder
gehend, in „nur“ 10 bis 15 Prozent der ohne Stoma, wieder ein selbstbestimmFälle ein Endständiges. Manchmal wird tes Leben führen können.
auch dem Patient die Entscheidung Unser Besucherdienst, die Vorträge und
überlassen, ob er es behalten möchte der Erfahrungsaustausch in den regeloder nicht. Das führt in der Regel nach mäßigen Gruppentreffen, aber auch
sechs bis zwölf Wochen zu einer Rück- Broschüren, Flyer und unsere Mitglieverlegung des Stomas. In Einzelfällen derzeitschrift „ilco-PRAXIS“, ergänzen
ist Inkontinenz eine mögliche Folge, das das Informationsangebot für alle Besollte man in die Überlegungen einbe- troffenen und deren Angehörige.
ziehen bzw. entsprechend aufgeklärt Bei der praktischen Umsetzung, wünsein. Und eine Folge der Inkontinenz schen wir uns eine noch bessere Verkann wiederum die Selbstisolation und zahnung bzw. Zusammenarbeit in den
somit Vereinsamung sein. Um eine rich- Darmkrebszentren. Hier fehlt manchtige und annehmbare Entscheidung in mal das Feeling im konkreten Fall, dass
Grenzfällen treffen zu können, versu- bei Fragen und Problemen eine selbst
chen wir mit unserer „Betroffenenkom- betroffene Person überzeugender agiepetenz“ zu helfen. Wir leben ja schon ren und reagieren kann.
lange, teilweise schon mehrere Jahr- Wir sehen uns als Interessenvertreter
aller Stoma-Träger und Darmkrebserzehnte, damit.
Die ILCO-Mitarbeiter geben ihr Wissen krankten. So konnten wir vor einigen
natürlich nicht nur in Kliniken weiter. Jahren bei einer gesetzlichen Regelung
Gruppenveranstaltungen, persönliche mit durchsetzen, dass Betroffene pro
Gespräche am Telefon und die Betreu- Monat nicht max. 10 Prozent sondern
ung bei Hausbesuchen sind weitere nur 10,00 Euro pro Monat für persönli-
che Hilfsmittel aufwenden. Das ist für
viele mit kleinem Geldbeutel eine große Erleichterung.
Unser Hauptanliegen ist doch: Wir wollen mit unserer ehrenamtlichen Arbeit
allen Betroffenen zur Seite stehen, damit für sie das Licht am Horizont wieder
hell erleuchtet.«
Danke, dass wir darüber reden konnten.
Wir wünschen Ihnen alles Gute.
/Sven Hunold · SAKG
Kontakt
Deutsche ILCO Landesverband Sachsen-Anhalt
Roberto Stolte (Landessprecher)
Emil-Grabow-Straße 18a
06128 Halle (Saale)
Telefon: 0345 94959326
E-Mail: [email protected]
Franz Brandl (stellv. Landessprecher)
Telefon: 034609 20453
E-Mai: [email protected]
BAD
SCHMIEDEBERG
Staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad
MEDIZINISCHE REHABILITATION &
ANSCHLUSSREHABILITATION
Gynäkologische Fachkliniken zur Behandlung von
- bösartigen Geschwulsterkrankungen der Brustdrüse
und der weiblichen Genitalorgane
- gynäkologischen Krankheiten und Behandlungen nach Operationen
PRIVATKUREN FRAUENGESUNDHEIT
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- Nachsorgerehabilitation bei Mammakarzinom
- Nachsorgerehabilitation bei gynäkologischen Malignomerkrankungen
Information & Aufnahme: Telefon (03 49 25) 6 30 03 · [email protected] ·
www.eisenmoorbad.de
+++ Kurz gemeldet +++
Neue ILCO-Selbsthilfegruppe in
Stendal gegründet
Für Menschen mit Darmkrebs und Stomaträger (Menschen mit künstlichem
Darmausgang oder künstlicher Harnableitung) gibt es in Stendal eine neue
Selbsthilfegruppe. Die Gruppe trifft sich
jeden zweiten Mittwoch im Monat um
14 Uhr im Mutterhaussaal am Johanniter-Krankenhaus, Wendstraße 31, in
39576 Stendal. Der Gruppenleiter und
Ansprechpartner Klaus Wolff ist unter
der Telefonnummer 03931 411794 zu
erreichen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
+++
me gewesen, vor denen junge Krebspatienten und die behandelnden Ärzte im
heutigen Versorgungssystem stünden,
sagte Freund. Zwar seien nur etwa 3,2
Prozent (etwa 15.000 Betroffene) aller
neu diagnostizierten Krebspatienten in
Deutschland zwischen 15 und 39 Jahre
alt. Dennoch benötige diese Patientengruppe sowohl in der Behandlung als
auch in der Nachsorge besondere Aufmerksamkeit. »Die Heilungsrate liegt
bei 80 Prozent. Auf diese Weise sind in
20 Jahren etwa 250.000 Menschen zu
Überlebenden nach Krebs geworden,
mit all ihren Problemen«, betonte der
Onkologe. /© ER · aerzteblatt.de
Website www.selbsthilfe-interaktiv.de
als Kommunikationsplattform ins Leben gerufen. In der Rubrik „Im Netz orientieren“ befindet sich eine Liste einiger
Internetforen von anderen Anbietern zu
verschiedenen Erkrankungen, Problemstellungen bzw. Anlässen. Beim Klick
auf „Hier mitdiskutieren“ gelangen die
Nutzer nach einer einfachen Registrierung zu allgemeineren Foren rund um
die Selbsthilfe oder zu virtuellen Gruppen. Im dritten Bereich des Portals „Vor
Ort andere finden“ sind Links zu verschiedenen Selbsthilfe-Datenbanken
zusammengestellt. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
+++
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs gegründet
Die im November 2014 in Berlin neu gegründete Stiftung (www.junge-erwachsene-mit-krebs.de) will sich für eine
spezielle medizinische Behandlung und
psychosoziale Versorgung für Krebskranke zwischen dem 15. und dem 39.
Lebensjahr einsetzen. »Unser Ziel ist es,
die Therapiemöglichkeiten und Versorgungssituation zu verbessern, indem
wir die Forschung in diesem Problembereich intensivieren sowie Projekte zur
Verbesserung der Versorgung, Nachsorge und Wiedereingliederung der jungen Erwachsenen unterstützen«, erklärte Mathias Freund, Vorsitzender des
Stiftungskuratoriums und Geschäftsführender Vorsitzender der Deutschen
Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO).
Die entscheidende Triebfeder für die
Gründung seien die spezifischen Proble-
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+++
Erstes Pflegestärkungsgesetz
Mit dem „Ersten Gesetz zur Stärkung
Selbsthilfe netzaktiv
Laut Schätzungen der Nationalen Kon- der Pflegerischen Versorgung und zur
takt- und Informationsstelle zur Anre- Änderung weiterer Vorschriften“ sind
gung und Unterstützung von Selbst- die Leistungen für Pflegebedürftige
hilfe (NAKOS), suchen ca. 3,5 Millionen und pflegende Angehörige seit dem
Menschen in Deutschland den Aus- 1. Januar 2015 gestiegen. Alle 2,6 Miltausch in einer Selbsthilfegruppe. Zu lionen Pflegebedürftigen – Versichermehr als 1.000 verschiedenen Themen te der sozialen Pflegeversicherung und
gibt es bundesweit mittlerweile 70.000 der privaten Pflegepflichtversicherung
bis 100.000 dieser Gruppen. Es ist je- – können von den besseren Leistungen
doch nicht jedermanns Sache, in einem profitieren. Pflegebedürftige und ihre
persönlichen Gespräch von Angesicht Angehörigen können sich mit dem neuzu Angesicht über gesundheitliche The- en Pflegeleistungs-Helfer einen Übermen bzw. eigene Befindlichkeiten offen blick über die Leistungen verschaffen,
zu reden. Einige nutzen dafür lieber die die ihre individuelle Situation verbesAnonymität des Internets und organi- sern können. Auf einer speziellen Intersieren sich beispielsweise in speziellen netseite des Bundesministeriums für
Gesundheit www.pflegestaerkungsgeForen Rat und Hilfe.
Für Menschen, die an einem gegenseiti- setze.de finden sie den Pflegeleistungsgen Austausch und an Selbsthilfegrup- Helfer und ausführliche Tabellen zu den
pen interessiert sind, hat NAKOS die Leistungsbeträgen. /Jana Krupik-Anacker · SAKG
leben 01/2015 · Aktuelles
Den Krebs zu besiegen ist unser Ziel.
Mit vereinten Kräften.
Wir von Roche Pharma arbeiten mit Leidenschaft an der Zukunft der Krebsmedizin, um
den Patienten den Schrecken der Krankheit zu
nehmen. Unsere jahrzehntelange Erfahrung
und innovativen Forschungstechnologien sind
die Basis für neue, richtungsweisende Therapien in der Onkologie. Symptome nicht nur
behandeln, sondern langfristig Krebs besiegen:
Das ist für uns kein Traum, es ist das Ziel.
www.roche.de
www.roche-onkologie.de
27
Termine 2015
Ausgewählte Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit.
Aktuelle Informationen sowie Angaben zu entsprechenden Selbsthilfegruppen finden Sie
unter anderem auf www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de bzw. www.sakg.de
Veranstaltungen und Kongresse
März 2015
21. und
22.03.2015
22.03.2015
6. Sachsen-Anhaltischer Krebskongress
Wissenschaftliches Programm
10:00 bis 18:45 Uhr (Freitag), 9:00 bis 14:00 Uhr (Samstag), Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten, Schönebecker Straße 129,
39104 Magdeburg
Patientenforum zum 6. Sachsen-Anhaltischen Krebskongress
14:00 bis 17:00 Uhr, Gesellschaftshaus am Klosterbergegarten,
Schönebecker Straße 129, 39104 Magdeburg
06.05. bis
17.06.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (6-tägiger Kurs)
18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Saale Reha-Klinikum Bad Kösen Klinik I,
Entspannungsraum, Am Rechenberg 18, 06628 Bad Kösen
06.05. bis
17.06.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (6-tägiger Kurs)
18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Klinikum Magdeburg gGmbH, Abteilung
für Physiotherapie, Gebäude G, Birkenallee 34, 39130 Magdeburg
07.05.2015
Info-Veranstaltung: „Erwerbsminderungsrente – Was gibt es zu
beachten?“
Referent: Thomas Döhring, Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland, Beratungsstelle Lutherstadt Wittenberg
16:00 Uhr bis 17:30 Uhr, Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus,
Kapelle, Paul-Gerhardt-Str. 42-45, 06886 Lutherstadt Wittenberg
07.05.2015
24.09.2015
22.10.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Micheel – Das Küchenstudio GmbH,
Hansering 15, 06108 Halle (Saale)
12.05.2015
29.09.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Saale Reha-Klinikum Bad Kösen Klinik II,
Elly-Kutscher-Straße 14, 06628 Bad Kösen
19.05.2015
Info-Veranstaltung: „Komplementäre Behandlungsmethoden für
Krebsbetroffene“
Referentin: Dr. med. Jutta Hübner, Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
16:30 Uhr bis 18:30 Uhr, Hotel am Bahnhof, Gesellschaftsraum,
Bahnhofstraße 30, 39576 Stendal
20.05. bis
24.06.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (6-tägiger Kurs)
10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Mehrgenerationshaus im BBFZ, VHS,
Raum E.26, Erdmannsdoffstraße 3, 06844 Dessau-Roßlau
21.05. bis
25.06.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (6-tägiger Kurs)
10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus
und Pflege GmbH, Haus 3, Raum „Johannes Wichern“, 2. Etage,
Paul-Gerhardt-Straße 42-45, 06886 Lutherstadt Wittenberg
21.05. bis
25.06.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (6-tägiger Kurs)
18:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Grundschule Nord, Turnhalle,
Bergstraße 22, 39576 Stendal
28.05.2015
Info-Veranstaltung: „Moderne Therapien in der Krebsbehandlung“
Referent: Dr. med. Axel Florschütz, Leiter Hämatologie/Onkologie
der Klinik für Innere Medizin, Städtisches Klinikum Dessau
16:30 Uhr, Städtisches Klinikum Dessau, Cafeteria, Auenweg 38,
06847 Dessau-Roßlau
April 2015
02.04.2015
16.04.2015
* SAKG = Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V., Paracelsusstraße 23, 06114 Halle (Saale)
08.04.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
11:30 Uhr bis 14:00 Uhr, Euro-Schulen Bitterfeld-Wolfen,
Lehrküche Haus II, Greppiner Straße / Ecke Saarstraße,
06776 Bitterfeld-Wolfen
Treffen des Arbeitskreises der Pflegenden in der Onkologie (APO)
15:30 bis 17:30 Uhr, Lungenklinik Lostau, Lindenstraße 2,
39291 Lostau
10.04.2015
24.04.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
14:30 Uhr bis 17:00 Uhr, Bildungszentrum für Beruf und
Wirtschaft e. V., Gebäude 5, Lehrküche, Dessauer Straße 134,
06886 Lutherstadt Wittenberg
13.04.2015
15.06.2015
31.08.2015
26.10.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Berufsbildende Schulen „Hermann
Beims“, Gastronomie und Ernährung, Salzmannstraße 9-15,
39112 Magdeburg
13.04.2015
Onkologischer Arbeitskreis – Fachveranstaltung für niedergelassene und klinische Onkologen – Thema: „Thorakale Tumoren“
19:30 bis 21:00 Uhr, DORMERO Kongress- und Kulturzentrum,
Hallorensaal, Franckestraße 1, 06110 Halle (Saale)
15.04.2015
21.10.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
12:00 Uhr bis 14:30 Uhr, Eventkochschule Marco Günther,
Herrmann-Köhl-Straße 15, 06847 Dessau-Roßlau
15.04.2015
Info-Treff „Kinderwunsch nach Krebserkrankungen – Kryokonservierung von Keimzellen“
Referent: Dr. Ewald Seliger, Leiter des klinischen Laborbereichs im
Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Halle (Saale) – 17:00 Uhr, SAKG*
22.04. bis
01.07.2015
Entspannung für Krebsbetroffene (8-tägiger Anfängerkurs)
17:30 Uhr bis 18:30 Uhr, SAKG*
27.04.2015
07.09.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, Berufsbildende Schulen I des Landkreises
Stendal, Haus 5, Schillerstraße 6, 39576 Stendal
30.04.2015
10.09.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
11:30 Uhr bis 14:00 Uhr, Knappe LIVA Küchen, Dornbergsweg 19,
38855 Wernigerode
Mai 2015
06.05.2015
23.09.2015
Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene
16:30 Uhr bis 19:00 Uhr, AWO Kreisverband Mansfeld-Südharz e. V.,
Karl-Liebknecht-Straße 55, 06526 Sangerhausen
www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de │ www.sakg.de
Juni 2015
03.06.2015
Info-Veranstaltung: „Rund ums Schwerbehindertenrecht“
Referentin: Marion Zeug, Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt,
Versorgungsamt Halle (Saale)
16:00 Uhr, AWO Kreisverband Mansfeld-Südharz e. V.,
Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen
Regelmäßige Termine:
16.03.2015
20.04.2015
18.05.2015
15.06.2015
Gesprächskreis für Angehörige u. Nahestehende Krebsbetroffener
jeden dritten Montag im Monat
18:00 bis 19:30 Uhr in der SAKG*
02.04.2015
07.05.2015
04.06.2015
02.07.2015
Gesprächsrunde für Krebsbetroffene
jeden ersten Donnerstag im Monat, 14:30 bis ca. 16:00 Uhr
AWO Kreisverband Wittenberg e. V., Begegnungsstätte im Innenhof, Marstallstraße 13, 06886 Lutherstadt Wittenberg