Aus fünf wurde neun. Ein Bericht über mein Auslandsstudium in Irland BHT meets ITT Vorbereitung Ich hatte von Beginn meines Studiums an den Plan, eines Tages ein Semester im Ausland zu studieren. Da es sich auf jeden Fall um ein englischsprachiges Land handeln sollte, ist die Wahl auf Irland getroffen. Welche Länder zur Auswahl standen, konnte ich über die Internetseite der BeuthHochschule erfahren und habe mich eingehend bei einem Termin beim Auslandsamt informiert. Ich hatte zunächst 5 Monate geplant und habe in Irland vor Ort auf 9 Monate verlängert. Die Bewerbung für mein Auslandssemester in Irland war ziemlich schnell und problemlos erledigt. Meine Zusage, dass ich einen Platz für Irland ergattert hatte, kam dann auch im Januar bei mir an und ich habe mich auf der Internetseite meiner Gasthochschule darüber informiert, welche Kurse für mich infrage kommen. Die Anerkennung meiner Kurse in Irland habe ich mit meinem Studiengangleiter abgesprochen und auch problemlos genehmigt bekommen. Meine Anmeldung und alle notwendigen organisatorischen Dinge für meine Gasthochschule in Irland hat das Auslandsamt in Berlin für mich erledigt. Ich selbst habe mich nach meiner definitiven Zulassung zum Auslandsstudium auf der Internetseite meiner Gasthochschule über die verschiedenen Möglichkeiten der Unterbringung in Irland informiert. Nach reichlicher Überlegung, ob ich in Uni- oder Stadtnähe wohnen möchte und nach einem eingehenden Preisvergleich, habe ich mich für Tralee Town Center Apartment (TTCA) entschieden. Ich habe online eine Buchung bei TTCA vorgenommen und habe meine Wahl niemals bereut. Bei Unklarheiten habe ich TTCA angeschrieben und innerhalb von einem Tag eine Antwort bekommen. Vor Ort Der Leiter des Auslandsamt in Irland hat sich in regelmäßigen Abständen vor dem Beginn meines Auslandsstudiums bei uns Studenten gemeldet und uns immer die neusten Informationen zugesendet. Egal welches Problem wir Studenten hatten, der Leiter des Auslandsamts hat sich immer um unsere Probleme gekümmert und uns weitergeholfen. Auch die Betreuung während meines Auslandsstudiums von meiner Gasthochschule war stets einwandfrei. Das Institute of Technology Tralee (ITT) in Irland ist ein sehr moderner, neuer Bau und sehr gut eingerichtet. In jedem Vorlesungssaal finden sich Computer, Beamer und eine Internetverbindung. Die Studentenausweise in der ITT sind kleine Plastikkarten in Visitenkartengröße und sind vielseitig einsetzbar. Neben der Bestätigung, dass man ein Student der ITT ist, können die Drucker mit dieser Karte genutzt werden. Entweder schickt man Druckaufträge über die internen Computerarbeitsplätze an die Drucker oder man kopiert einfach nur an den Druckgeräten. Von Beginn an wird jedem Studenten ein Guthaben von 5€ bereitgestellt. Die Aufladung erfolgt auch ganz einfach wieder über die internen Computer. Die Mensa hat immer frischen Kaffee oder Tee und kleine Snacks. Sollte man zum Mittag etwas mehr essen wollen, steht auch eine Kantine zur Verfügung, die jedoch recht klein und teuer ist. Die Universität ist etwas außerhalb von der Stadtmitte. Mit dem Fahrrad oder Auto erreicht man den Standort jedoch innerhalb von 20 Minuten bzw. 5 Minuten. Für die nicht so sportlichen Studenten gibt es einmal in der Stunde einen Bustransfer von verschiedenen Standorten in der Stadt, meist sehr nah zu den jeweiligen Studentenwohnheimen. Dieser Busservice bietet natürlich auch Rückfahrten an und eine Fahrt kostet 1, 50€, d.h. 3€ pro Tag für den Hin- und Rückweg zur ITT. Die Vorlesungen werden sehr lebendig gestaltet und es wurden viele verschiedene Medien verwendet, um den Studenten den Vorlesungsstoff zu vermitteln. Die Dozenten waren zum größten Teil sehr engagiert und freundlich zu uns Erasmus-Studenten, nur bei dem einen oder anderen Dozenten war der irische Akzent einfach zu stark. In Irland werden in der Mitte des Semesters Zwischenprüfungen geschrieben und am Ende stehen Abschlussprüfungen, die wirklich sehr streng überwacht werden. Die ITT hat verschiedene Veranstaltungen für die Erasmus-Studenten angeboten. Es wurden Ausflüge organisiert und es gab den International Day, bei dem sich jedes Land vorgestellt hat. Wie sich jedes Land präsentierte, wurde von den ausländischen Studenten selbst entschieden und organisiert. Da Weihnachten vor der Tür stand, gab es bei unserem deutschen Stand dann also Weihnachtskekse, Stollen und einen Tischkicker. Außerdem Bilder aus dem Studentenleben der anwesenden deutschen Studenten und ein Film über das Studentenleben in Deutschland: von grillen im Berliner Mauerpark bis Kanutouren im Schwarzwald. Außerdem bietet die ITT für alle Studenten die kostenlose Teilnahme an Sportkursen an. Lediglich die Nutzung des Aqua Dome oder der Schwimmhalle kosten 2€ pro Besuch. Eine große Auswahl an Clubs hat man in Tralee nicht wirklich. Es gibt eigentlich nur drei Clubs und einen Pub, der nach 11 Uhr zu einem Club umfunktioniert wird. Aufgrund dessen findet man natürlich Samstagabend immer die gleichen Leute in den Clubs und kommt ins Gespräch. Meine Unterkunft war nur zwei Minuten vom Stadtkern entfernt und ich konnte alles zu Fuß erledigen. In der direkten Umgebung gibt es gleich drei Supermärkte und mehrere kleinere Shops und Fast-Food-Läden bzw. Restaurants. Jedes Zimmer bei TTCA hat ein eigenes Bad mit Dusche und einen Schreibtisch. Außerdem hat man Internet und wohnt mit 3 weiteren Studenten zusammen. Die Küche ist ausreichend dimensioniert und hat neben einem Esstisch für 6 Leute auch Wohnzimmermöbel und einen Fernseher. Einige Studenten hatten auch das Glück, einen Geschirrspüler in ihrer Küche zu finden. Die Apartments sind nicht neu und haben sicherlich nach ein paar Jahren einige Macken, aber ich habe mich bei TTCA immer superwohl aufgehoben gefühlt und wenn ich ein Problem hatte, hat mir das Personal von TTCA immer sofort weitergeholfen. Ich kann diese Unterkunft nur wärmsten empfehlen. Außerdem haben wir Studenten bei TTCA immer sehr viel mehr zusammen unternommen und gemeinsam unsere Zeit verbracht. Das war auch der Grund warum viele Studenten von anderen Studentenwohnheimen im zweiten Semester zu uns gezogen sind. TTCA stellt Waschmaschinen und Trockner bereit, die genutzt werden können. Des Weiteren hat man die Möglichkeit kostenlos bei seinem Apartment zu parken. Die Gebäude haben 3 Etagen und in jeder Etage befindet sich ein Apartment. Sollte man sich mal einsam fühlen, ist bestimmt immer irgendwo was los oder man sitzt einfach nur zusammen oder kocht zusammen. Wir haben im ersten Semester regelmäßig Dinner gemacht, bei denen jede Nation einen Gang gekocht hat. Es gab dann also beispielweise eine französische Vorspeise, eine arabische Hauptspeise, ein türkisches Dessert und deutsche Getränke. Auf diese Weise lernt man die anderen Studenten sehr gut kennen und man hat Spaß zusammen. Die Stadt Tralee Tralee ist eine mittelgroße Stadt, aber für mich als Großstädterin sehr klein. Es gibt Nachteile und Vorteile. Die Nachteile sind wie bereits erwähnt die geringe Auswahl an Clubs oder Pubs sowie anderen Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Zum Strand benötigt man mit dem Fahrrad 20 Minuten oder man ist einer der glücklichen, die einen Mitbewohner mit Auto haben. Das sind dann nur noch 10 Minuten. Wenn man es etwas schöner haben will, braucht man aber schon mal 20 Minuten bis zu einem der schöneren Strände, zu denen man auch per Taxi gelangen kann. Die Kosten betragen hier für ein Großraumtaxi pro Person 12€ für Hin- und Rückfahrt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall und an einigen Stränden kann man Wellensurfen gehen bzw. das notwendige Equipment ausleihen. Abbildung 1 - Banna Beach Tralee hat außer einem Theater noch ein Kino, Bowlingbahnen und nette Restaurants. Sollte man einen kurzen Wochenendtrip planen, kann man in Tralee bei Enterprise Autovermietung ein Auto mieten und schöne Trips nach Cork, Galway oder Belfast machen. Cliffs of Moher Belfast Dublin – Trinity College Das Fahren auf der linken Seite stellt auch nur für die erste Stunde ein Problem dar und danach gewöhnt man sich daran. Man sollte aber auf jeden Fall immer eine 100%ige Versicherung nehmen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die irische Bahn zu nehmen oder den irischen Busservice. Als Student erhält man hier auch Vergünstigungen und alle Informationen und Buchungen sind über das Internet möglich. Hotels bzw. Hostels sollte man frühzeitig buchen, insbesondere in Dublin oder Galway. Trips zu bestimmten Feiertagen in Irland sollten auch frühzeitig geplant werden. Der St. Patrick‘s Day ist beispielsweise ein sehr irisches Ereignis und wird in Dublin unglaublich schön gefeiert. Die Zimmer sind deshalb auch sehr schnell in diesem Zeitraum ausgebucht. Fazit Ich würde dieses Jahr jederzeit wiederholen. Ich glaube jeder Erasmus-Student kommt mit der gleichen Meinung zurück. Es ist eine unglaublich schöne Erfahrung und man lernt Menschen in dieser Form niemals in einem Urlaub oder während eines Jobs kennen. Man lebt über mehrere Monate in einem fremden Land mit fremden Leuten zusammen und lernt sich gegenseitig kennen. Da die irischen Bewohner eher immer unter sich bleiben, habe ich mehr Erasmus-Studenten kennengelernt und wir sind eine kleine Familie geworden. In den 9 Monaten in Irland wurden viele Vorurteile abgebaut und durch neue, gute Meinungen ersetzt. Ich habe Einsicht in andere Kulturen bekommen und erkannt, dass, obwohl wir alle eine andere Sprache sprechen, wir grundsätzlich doch alle gleiche Vorstellungen haben. Ich habe dank dieses Austausches viele Freunde auf der ganzen Welt gewonnen, die ich auf jeden Fall wiedersehen werde. Natürlich hatte auch ich vor Beginn des Studiums Sorgen wegen der Sprache und der vielen neuen Leute, einer neuen Stadt etc., aber das legt sich relativ schnell. Alle Studenten dort sind neu, aufgeschlossen und haben die gleichen Sorgen. Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen in Irland gemacht und denke immer wieder gern mit einem Lächeln an die letzten 9 Monate zurück. Die einzige schlechte Erfahrung habe ich zu Weihnachten in Dublin gemacht, als ich während des Schneechaos in Dublin für 3 Tage gestrandet bin und jeden Tag nach einem ganzen Tag Aufenthalt auf dem Flughafen mein Flug aufs Neue gestrichen wurde. Ich empfehle jedem Studenten ein Auslandsstudium zu absolvieren. Es ist eine der besten Erfahrungen, die man während des Studiums machen kann und man kann noch einmal sehr viel über sich selbst lernen. Wie bei allen guten Dingen ist die Zeit auch in Irland viel zu schnell vergangen und der Abschied am Ende fiel uns allen sehr schwer. Wir werden uns jedoch wiedersehen und das ist kein Ende, sondern der Anfang. Bereits zwei Wochen nach meiner Rückkehr konnte ich auch schon die ersten Erasmus-Studenten aus Irland in Berlin willkommen heißen.
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