DURCH INFORM ATION VORNE Durch Interview Vorne mit Stefan Hansmann Stefan Hansmann (41 Jahre) verantwortet den Strategischen Einkauf in der Stiebel Eltron GmbH & Co. KG, die Lösungen für Warmwasser, Raumheizung, Klima und Erneuerbare Energien bietet ( www.stiebel-eltron.de). Herr Hansmann, Sie sind seit 2011 für den Strate- Maßnahmen gischen Einkauf bei Stiebel Eltron verantwortlich. Strategie, bestehend aus einer Vision und einem Womit haben Sie sich in den letzten Jahren be- Leitbild, um den Mitarbeitern eine nachlesbare schäftigt und was haben Sie sich für die Zukunft Orientierung zu geben. noch vorgenommen? durch eine eindeutige Einkaufs- Als letzte Maßnahme haben wir Ende 2014 die Nach einer intensiven Analyse und Bestandsauf- Organisationsform des Projekteinkaufs neu einge- nahme zur Ist-Situation war uns schnell klar, dass führt, um unsere Entwicklungsabteilungen bereits wir eine neue strategische Ausrichtung des Strate- früh im Produktentstehungsprozess zu unterstüt- gischen Einkaufs in unserem Unternehmen für er- zen, Einkaufsinteressen frühzeitig wahrnehmen zu forderlich halten. Daher haben wir uns auf die können und gleichzeitig für eine Einhaltung der Fahne geschrieben, uns als Business-Partner mit Warengruppenstrategien sorgen zu können. Früheinbindung in grundsätzlich alle Beschaf- fungsvorgänge zu positionieren. Mitarbeiter darauf vorbereitet? Inhaltlich haben wir über die Einführung von eprocurement, Kostenreduzierungsprogramme mit zwei Consultants, Implementierung eines Tools zum Tracken von Kostenveränderungen, Erstellen von cost-break-downs eine ganze Reihe von Maßnahmen umgesetzt. Flankiert Das hört sich anspruchsvoll an. Inwieweit sind Ihre werden diese Die Mitarbeiter haben diesen Weg hochmotiviert und sehr engagiert mit begleitet. Schnell waren für alle Mitarbeiter die Vorteile dieser Neueinrichtung erkennbar, nämlich eigene Wertbeiträge leisten zu können und gleichzeitig mit seiner Leistung als Seite 3 DURCH INFORM ATION Bestandteil der gesamten VORNE Wertschöpfungskette lichen Systematik und entwickeln viel Freude bei auch wahrgenommen zu werden. Kompetenzlücken der wurden allerdings auch schnell offensichtlich und Teams. Die Warengruppen-Steckbriefe haben uns wir stellten uns intern die Frage, wie wir systema- jetzt bereits erkennen lassen, wo es zusätzlichen tisch und nachhaltig unsere Kompetenzen verbes- Handlungsbedarf gibt, z.B. durch Verlagerungs- sern können, ohne den Praxisbezug und den maßnahmen notwendigen Transfer in den betrieblichen Alltag marktseitige Wettbewerbsintensität als Unterneh- aus dem Auge zu verlieren. Die Lösung für uns men nicht ausreichend nutzen. bestand in einem umfangreichen und mehrjährigen Kompetenzmanagement und nachfolgendem Schulungsprogramm, welches wir „FIT in Purchasing“ getauft haben. Alles schön und gut mit dem Thema „Kompetenzmanagement Einkauf“. Wo liegt hier die Besonderheit? Sie internen gelten Diskussion in als in LCC-Länder begeisterter crossfunktionalen oder wo Fußballfan wir – die die Meisterfrage ist langweilig. Aber, wer steigt in dieser Saison ab? Absteigen wird der Verein, der am Ende die wenigsten Punkte aus seinem Konto hat (lächelt). Aber mal im Ernst: Ich glaube die beiden Aufsteiger werden es natürlich schwer haben. Außerdem Die Besonderheit unseres Programms liegt vor al- denke ich, dass auch der VfB Stuttgart Probleme lem in vier wesentlichen Punkten: haben wird. 1. Herr Hansmann, wir danken für das Interview! Alle Maßnahmen werden als Inhouse-Trai- nings durchgeführt, wodurch keine zusätzlichen Kosten durch Übernachtung, Reisen, Spesen oder Verdienstausfall entstehen. 2. Wir haben im Vorfeld in Abhängigkeit der unterschiedlichen Rollen eindeutige Kompetenzfelder pro Rolle definiert (z.B. Warengruppenmanager) und den notwendigen Schulungsbedarf individuell Das Interview führte Frank Sundermann. für jeden Mitarbeiter ermittelt. 3. Ein hoher Praxisbezug wird dadurch sichergestellt, dass Praxisbeispiele aus der StiebelEinkaufswelt als wesentlicher Bestandteil in die Trainings einfließen. Wir trainieren an unseren realen Fällen und Aufgaben. 4. Nach jedem Training gibt es eine klar defi- nierte Transferphase, in der alle Mitarbeiter das Erlernte und Trainierte in ihre Praxis übertragen müssen. Die Ergebnisse werden in einem follow-up der Geschäftsführung präsentiert. Hat Ihnen das Programm bisher schon etwas gebracht? Wir haben die erste Trainingswelle inzwischen komplett abgeschlossen. Die Mitarbeiter erstellen heute Warengruppen-Strategien mit einer einheitSeite 4
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