Pelz Jagd & Gesellschaft Schweizer Pelz ist sauber Pelz tragen ist wieder Mode. Wer deklarierten Schweizer Pelz einkauft, kann diesen guten Gewissens tragen, da er entweder aus einheimischer Jagd oder tiergerechter Zucht von Haustieren stammt. Text und Fotos: Peter Vonow Liliane Rietberger, Präsidentin Fellnähen Schweiz, präsentiert ihre selbst genähte Rotfuchs-Stola. T rotz jahrzehntelanger Kampagnen ist es den Tierschützern nicht gelungen, den Pelz aus der Mode zu verbannen. Wer Bilder und Videos von fernöstlichen Zuchten sieht, wird zu Recht über die barbarische Haltung und Tötung dieser armen Kreaturen entsetzt sein. Jetzt ist hoffentlich durch die Deklarationspflicht der Verkäufer eine Besserung in Sicht. Zwar haben die ersten Stichproben noch grobe Mängel aufgezeigt, doch wird sich das nach ein paar saftigen Bussen sicher zum Besseren wenden. Dass es anders geht, machen schon seit Jahren die Mitglieder vom Verband Fellnähen Schweiz und der Schweizerische Pelzfachverband SwissFur vor. Sie dokumentierten schon vor der Deklarationspflicht des Bundes die Herkunft ihrer Felle. Das Hauptproblem sind nach wie vor ausländische Fellprodukte aus zweifelhafter Herkunft. Seit Jahrtausenden wichtiger Rohstoff Seit der Mensch Waffen und Werkzeuge benutzt, sind Felle und Häute eine wichtige natürliche Ressource der Menschheit. Es ist nicht einzusehen, warum diese in der heutigen Zeit nicht genutzt werden sollen. Im Zeitalter des Kunststoffs, mit all seinen offenkundigen und verborgenen Gefahren für die Umwelt, ist die nachhaltige Nutzung natürlicher Materialien wichtiger denn je. Das uralte Handwerk des Jägers, Gerbers, Fellzurichters und Kürschners soll erhalten bleiben. Fellnähen – einfacher, als man denkt Es braucht nicht viel Werkzeug und Material zum Fellnähen. Wer also gerne den eigenen Pulswärmer gestalten oder eine Kunstfellverbrämung am Winter- 16 JAGD & NATUR mantel ersetzen will, braucht dazu keinen Kurs. Auch Nichtmitglieder sind jederzeit an einem Nähanlass bei den Fellnäherinnen herzlich willkommen, wie Liliane Rietberger, Präsidentin von Fellnähen Schweiz, betont. Es werden periodisch Kurse für die Weiterbildung angeboten. Wildfelle sinnvoll verwerten Die Felle von Rotfuchs, Marder, Mungg und Hase aus eigener Jagd sollte man sinnvoll verwerten. Am Fellmarkt, beim Kürschner oder bei den Fellnäherinnen findet man immer eine(n) Käufer(in) für rohe Felle, welche diese fachgerecht aufspannen, trocknen und dem Fellzurichter schicken. Deklaration ist Pflicht Die Fellnäherinnen begrüssen die Deklaration der Pelze, weil so ihre Produkte aufgewertet werden. Die Leute sind zwar kritisch, aber nicht mehr so aggressiv wie früher. Deklarierte Ware wird wieder gerne gekauft. Die Deklarationspflicht verlangt Angaben am Produkt mit zoologischem und wissenschaftlichem Namen, Herkunftsland resp. Region, Haltung resp. Jagdart. Beispiele: Rotfuchs (Vulpes vulpes), Herkunft CH, Jagd ohne Fallen; Steinmarder (Martes foina), Herkunft CH, Fallenjagd; Hauskaninchen (Oryctolagus cuniculus forma domestica), Herkunft CH, Boxenhaltung mit Einstreu. Vom Schlüsselanhänger bis zur Felldecke müssen alle geliderten Felle und die Produkte mit Fellbesatz so gekennzeichnet werden. Weitere Informationen unter www.fellnaehen.ch, www.swissfur.ch; http://www.blv.admin.ch/themen/ handel_wild/05116/05181/index.html?lang=de und unter http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20121468/index.html Es braucht wenig Werkzeug und Material zum Fellnähen. Nur Kreativität, handwerkliches Geschick und vielleicht zuerst die Hilfe der Fellnäherinnen. HUNTER Cornelia Rodigari von der Fellnähgruppe Calanda zeigt, wie man mit einem Rotfuchs aus heimischer Jagd mit einfachen Mitteln einen struppigen, billigen Kunstpelzkragen ersetzen und seinen Mantel gewaltig aufwerten kann. 0.8341.MC9 Victorinox AG CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland T +41 41 81 81 211 JAGD & NATUR www.victorinox.com 17 MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE
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