4. Jahrgang • Ausgabe 1/2015 Netzwerk Nachrichten Magazin für Innovationstransfer der Region Leipzig, Halle, Mitteldeutschland Branchenschwerpunkt Produzierendes Gewerbe 2 Netzwerk Nachrichten 01|2015 Inhalt 3 Impressum | Inhalt Logistik & Dienstleistungen 21 Auf dem Weg von der Forschung in die Praxis Energiecluster trifft Wissenschaft 4 Editorial Produzierendes Gewerbe 5 Kugel- und Rollenlager Leipzig/ GEO Gesellschaft für Emaillierung und Oberflächentechnik 14 Erfolgreiche Logistik-Jobbörse Logistiknetzwerk Leipzig-Halle engagiert sich bei Fachkräftesicherung Gesundheitswirtschaft & Biotechnologie 6 Industrieentwicklung im Aufwind Wirtschaftsbericht der IHK mit guter Bilanz 16 Sie sind eingeladen Vortragsreihe zu Gesundheitsfragen erfolgreich gestartet 8 Produktionsbedingungen – Spitze! Kranunion investiert am Standort Leipzig 17 Leipzig und die Deutschen Biotechnologietage Veranstaltung soll 2016 neue Kooperationen in Sachsen erschließen helfen 10 Industrie 4.0 prägendes Thema Fachforen des Industriearbeitskreises AUTOMATION 11 Gießerei Keßler mit höchstem Qualitätsanspruch / HOLL GmbH spezialisiert auf Laserschneiden Automotive & Zulieferindustrie 18 Internationalisierung in der Automobilzulieferindustrie 8. ACOD Kongress wird in Leipzig vorbereitet Termin ist der 15. Juli 19 Die Kompetenzcluster des ACOD Übersicht zu den wichtigsten Arbeitsfeldern Medien& Kreativwirtschaft 12 Medientreffpunkt Mitteldeutschland Branche traf sich zur Vortrag und Diskussion in Leipzigs MediaCity Energie& Umwelttechnik Transfer 22 HTWK-Team erfolgreich RoboCup – eine der größten Robotikveranstaltungen Europas 23 10 Jahre Fraunhofer IZI in Leipzig/ Frühjahrssitzung der SAW 24 Vernetzte Innovationen HfTL-Studenten erleben Zukunft 25 Forschungsteam der Hochschule für Telekommunikation ausgezeichnet 26 Geprägt wirkt besser Zu Entwicklung der Dreidimensionalität auch im Druck- und Verpackungsbereich 28 Einblicke in die Forschung „Tag der Wissenschaft“ an der HTWK Leipzig 29 Solare Architektur Mit der FASA AG auf dem Weg zum Energieausweis 30 Honorarprofessur Industriekultur Erweiterung der Lehre an der Fakultät Medien der HTWK Leipzig 20 Internationalisierungsprojekt des NEU e. V. 15 Partner aus 10 Nationen bei „TREC-Donau“ Stadt Leipzig Impressum Netzwerk-Nachrichten ISSN 2194-2846 Redaktion Heinrich M. Jähnig (V.i.S.d.P.), Thomas Lingk red. Mitarbeit: Petra Kießling E-Mail: [email protected] Internet: www.netzwerk-nachrichten.de www.moritzpress.de Herausgeber moritzpress Heinrich Moritz Jähnig Anzeigenverwaltung Verlag: moritzpress Anzeigenpreisliste 2: 30.07.2012 Satz und Layout PeKING Redaktionsbeirat Prof. Dr. Thomas Bruckner, Universität Leipzig, Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes, HTWK Leipzig, Dr. Deliane Träber, Leipziger Messe GmbH Anschrift Herausgeber, Redaktion, Verlag: moritzpress Netzwerk Nachrichten 01|2015 Redaktionsbüro: Nikolaistr. 57, 04109 Leipzig Tel.: 0341 99993590 Bildnachweise: Titelbild: © Kirow 3 eDITORIAL Internationalisierung als regionales Thema Sehr geehrter Leserinnen, sehr geehrte Leser, Heinrich Moritz Jähnig Redaktionsleiter die Wirtschaftsregion Leipzig/Halle ist auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Ebene eng verbunden. Kooperative Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch in den genannten Bereichen sind Stärke und Potential der Region, bieten sie doch den einzelnen Unternehmen die Chance, von außen besser wahrgenommen zu werden. Nur auf Basis kooperativen Zusammenarbeitens kann sich die Region im internationalen Wettbewerb aussichtsreich positionieren. 4 Mehrere Artikel in dieser Ausgabe unserer NETZWERK-NACHRICHEN thematisieren diesen Prozess. Zwei Wirtschaftscluster führen in den Überschriften zu ihren Beiträgen bewusst den Begriff „Internationalisierung“. Das Netzwerk Energie & Umwelt e. V. zum Beispiel stellt in dieser Ausgabe bereits zum zweiten Mal umfangreiche Aktivitäten seines Projektes „TREC-Donau“ vor. Für „TREC-Donau“ hatten die Clustermitglieder auf „Vorarbeit“ des Fraunhofer Zentrums für Mittel- und Osteuropa zurückgreifen können, an denen in früherer Phase auch das DBFZ beteiligt war. Innerhalb spezieller Workshops prüften die Netzwerkfirmen diese Ideen und machten sie für ihre Strategie passend. Auf dieser Grundlage konnten gute Kontakte zu Firmen in den Partnerländern geknüpft werden, mit denen zusammen Projektideen weiterentwickelt werden. Gemeinsames Ziel ist es, in naher Zukunft Fördermittel auf EU-Ebene aus dem Programm „Horizon 2020“ zu akquirieren. Konzentrierte sich der NEU e. V. dabei bisher auf die Donau-Länder Serbien, Slowakei und Ungarn, hat der Verein ab sofort ein europäisches Metanetzwerk im Blick. Den zweiten Beitrag, den wir in diesen NETZWERK-NACHRICHTEN dezidiert unter die Überschrift „Internationalisierung“ gestellt haben, hat uns das Cluster Automotive & Zulieferindustrie zugeliefert. Sein Hintergrund ist ein Trend, welcher für die Netzwerk-Firmen im AutomotiveCluster der Wirtschaftsregion Leipzig/ Halle, aber nicht nur hier, eine enorme finanzielle und unternehmerische Herausforderung bedeutet, der sie sich stellen. Die Automobilproduktion im Großen wird global verlagert. Das bedeutet für die „kleinen“ Zulieferer in Mitteldeutschland, mit der Arbeit nachzuziehen, sich den verändernden Standortstrukturen anzupassen und ebenfalls in ausländische Märkte zu investieren. Der Austausch von Erfahrungen zur Arbeit auf internationaler Ebene wird von allen Seiten gesucht. Folgerichtig widmet sich vor diesem Hintergrund auch der 8. Kongress des ACOD dem Thema. Zu ihm werden alle Mitgliedsfirmen für den 15. Juli nach Leipzig eingeladen. Gastgeber für den Kongress ist das Porsche-Werk. Die NETZWERK-NACHRICHTEN werden für Sie dabei sein. Ihr Heinrich Moritz Jähnig Netzwerk Nachrichten 01|2015 Produzierendes Gewerbe Präzision mit Tradition Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig (KRW) auf neuestem Stand Das KRW ist ein Wälzlagerunternehmen mit mehr als 100-jähriger Tradition. Am Standort Leipzig entwickeln, fertigen und vertreiben 220 Mitarbeiter hochwertige Wälzlager für Kunden aus den Anwendungsbereichen Schwerindustrie, Bahn & Transportwesen, Energie & Kraftwerke, Maschinenbau sowie Schiffbau & Hafentechnologie. Qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter, eine innovative Forschungsund Entwicklungsabteilung sowie moderne Produktionstechniken mit stringentem Qualitätsmanagement sichern das Qualitätsmerkmal „Made in Germany“. Hohe Flexibilität frühe Liefertermine Neben der Fertigung von Standardlagern in mittleren und großen Abmessungen legt KRW besonderes Augenmerk auf kundenspezifische Lösungen. Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege gewährleisten hohe Flexibilität, schnelle Produktionsdurchlaufzeiten und frühe Liefertermine. Dafür steht auch die jetzige Geschäftsführung, die seit knapp einem Jahr im Amt und Würden ist. „Erfahrung, gepaart mit jungem Elan verleihen dem Unternehmen wieder neuen Schwung. Ziel ist es, unseren Mitarbeitern langfristig einen sicheren Arbeitsplatz zu garantieren“, so Andreas Poltsch, Sprecher der Geschäftsführung. 220 Mitarbeiter fertigen in Leipzig hochwertige Wälzlager für verschiedenste Anwendungsbereiche Foto Quelle: KRW KONTAKT Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH Gutenbergstrasse 6 04178 Leipzig www.krw.de Mit regenerativem Strom selbst versorgt 5 GEO Gesellschaft für Emaillierung und Oberflächentechnik mbH Die GEO Gesellschaft für Emaillierung und Oberflächentechnik mbH blickt auf spannende 117 Jahre Industriegeschichte zurück, 117 Jahre Tradition im Emaillieren von Stahl. Angefangen mit Töpfen und erfolgreich transformiert in einen Anbieter hochqualitativer, emaillierter Produkte im Bereich der Speicher und Wärmetauscher. Gegründet im Juni 1898 beim „königlichen Amtsgericht zu Geithain“ hat die Firma zwei Weltkriege überlebt, die fast vollständige Demontage der Fabrik 1945 erduldet, den Sozialismus und die Eingliederung in Kombinate erfolgreich überstanden. Seit 1898 wird in Geithain, der „Stadt der Emaille“, Stahl emailliert. Über die Grenzen Deutschlands und Europas Netzwerk Nachrichten 01|2015 hinaus ist das „Geithainer Emaillierwerk“ ein Begriff für Qualität und innovative Produkte aus Email. Mit ihrem Neustart 2005 knüpfte die GEO mbH an alte Traditionen und Erfolge mit der Emaillierung von Boilern und PU-HartschaumIsolierung von Behältern an. In den letzten 10 Jahren wurden im Bereich der erneuerbaren Energie mehr als 50 Arbeitsplätze geschaffen. Auf allen Dachflächen des modernisierten Betriebsgeländes wurden 3 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 955 kWp installiert. Mit der Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerks im Jahre 2011 und dem in der Summe erzeugten Strom versorgt sich das Unternehmen nunmehr als einziges Emaillierwerk in Europa zu 100 Prozent mit selbst erzeugtem regenerativem Strom. Der Eigentümer und Geschäftsführer der GEO mbH, Hagen Witruk, ist neben seiner Tätigkeit im Emaillierwerk in verschiedenen Verbänden und Vereinen ehrenamtlich aktiv Foto Quelle: © GEO KONTAKT Gesellschaft für Emaillierung und Oberflächentechnik mbH Geithain www.geo-geithain.de Straße der Deutschen Einheit 4a 04643 Geithain Industrieentwicklung in der Leipziger Wirtschaftsregion weiter im Aufwind Wolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig. Kontakt www.ihk.de Nachdem die Industrie1 im IHKBezirk Leipzig (Stadt Leipzig sowie Landkreise Nordsachsen und Leipzig) in den 1990er Jahren einen starken Arbeitsplatzabbau verzeichnete und die Region damit einen erheblichen Bedeutungsverlust als Industriestandort hinnehmen musste, sind seit der Jahrtausendwende wieder deutliche Wachstumsimpulse auszumachen. Insbesondere mit der Inbetriebnah- So waren laut amtlicher Statistik im Jahre 2014 in den 499 berichtspflichtigen Unternehmen2 der Branche im Jahresdurchschnitt fast 43.600 Arbeitnehmer3 beschäftigt. Gegenüber dem Jahre 2000 stieg die Zahl der Beschäftigten um fast 10.000 Personen bzw. 29 Prozent. Ihren Umsatz konnten die berichtspflichtigen Unternehmen im IHK-Bezirk im gleichen Zeitraum auf über 13,4 Mrd. Euro nahezu verdreifachen. Noch deutlich stärker stiegen in den me der Automobil-Montagewerke von Porsche und BMW erlebte die Region und Stadt Leipzig einen bedeutenden industriellen Aufschwung. Dieser positive Trend setzt sich, von konjunkturellen Schwankungen abgesehen, bis heute fort. vergangenen 14 Jahren die Auslandsumsätze der hiesigen Industriebetriebe1 – von etwa 750 Mio. auf mehr als 5,8 Mrd. Euro. 6 Die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen hat sich in den vergangenen 14 Jahren zur dominierenden Netzwerk Nachrichten 01|2015 Produzierendes Gewerbe Industrie - umfasst die Wirtschaftsabschnitte Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe 2 Berichtspflichtige Unternehmen ab 20 Beschäftigte/ 2008 Änderung des Berichtskreises auf Basis der WZ 2008 3 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen 1 Damit dürfte die konjunkturelle Schwächephase des Vorjahres endgültig überwunden sein. Die Geschäftsprognosen zeigen ebenfalls weiter nach oben und vermitteln auch für die kommenden Monate sehr gute Wachstumschancen. Industriebranche im IHK-Bezirk Leipzig entwickelt. Mehr als 8.500 Personen bzw. 19,6 Prozent aller Industriebeschäftigten waren 2014 direkt in dieser Branche beschäftigt. Als weitere bedeutsame regionale Industriebranchen sind der Maschinenbau mit ca. 5.700 (13,0 Prozent), die Metallbearbeitung und Herstellung von Metallerzeugnissen mit knapp 5.100 (11,6 Prozent) und das Ernährungsgewerbe mit etwa 5.000 Mitarbeitern (11,5 Prozent) zu nennen. 7 Diese vier Industriebranchen vereinen etwa 56 Prozent aller Industriebeschäftigten und erwirtschaften über 70 Prozent des industriellen Umsatzes4, davon die Branche Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteile alleine nahezu die Hälfte4. Auch die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2015 sind vielversprechend. Die heimischen Industrieunternehmen sind erfolgreich ins Jahr 2015 gestartet. Ein Drittel der befragten Unternehmen konnte seine Umsätze steigern. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres war der Umsatz in den berichtspflichtigen Unternehmen bereits um 17 Prozent3 höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Industrie - umfasst die Wirtschaftsabschnitte Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe 2 Berichtspflichtige Unternehmen ab 20 Beschäftigte/ 2008 Änderung des Berichtskreises auf Basis der WZ 2008 3 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen 4 Umsatzzahlen für die Branche Herstellung Kraftfahrzeugen geschätzt, da aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht 1 Produktionsbedingungen – Spitze! Zwei neue Produktionshallen bei Kirow Kranunion investiert in den Standort Leipzig 8 Kontakt KRANUNION GmbH Spinnereistraße 13 04179 Leipzig Tel.: 03 41 49 53-0 Fax: 03 41 4 77 32 74 E-Mail: [email protected] www.kranunion.de Die Kranunion ist der Verbund dreier Kranhersteller, die sich auf das Heben und Transportieren schwerer Lasten spezialisiert haben: Kirow mit Sitz in Leipzig ist Weltmarktführer für Eisenbahnkrane und Schlackentransporter. Ardelt mit Am Standort Leipzig wird aktuell viel Energie in die Umgestaltung der Produktionslogistik investiert. Das Gesamtvolumen liegt bei rund fünf Millionen Euro, die hauptsächlich in den Bau von zwei neuen Produktionshallen geflossen sind. Ziel war es, innerhalb des bestehenden Firmengeländes die Produktionsbedingungen deutlich aufzuwerten und dadurch mehr Platz zu schaffen, um in den bereits vorhandenen Hallen die Bedingungen für Montage und Farbgebung optimieren zu können. Innerhalb einer rekordverdächtigen Zeit von neun Monaten entstand auf dem Firmengelände eine neue Stahlbauhalle. Nach dem aktuellsten Stand der Technik und mit perfekt organisierten Prozessen können jetzt Stahlbauer und Schweißer auf 2.600 Quadratmetern anspruchsvollen Stahlbau durchführen. Für die Zulieferung der Teile wurde seitlich zusätzlich eine 800 Quadratmeter große Logistikeinheit angeschlossen. Hier lassen sich Teile kommissionieren und für den Stahlbau bereitstellen. Platz wurde dort auch für Büro-, Pausen- und Sanitärräume geschaffen. Sitz in Eberswalde ist Weltmarktführer für Doppellenker-Wippdrehkrane. Kocks mit Sitz in Bremen ist Weltmarktführer für Goliathkrane und Pionier bei der Entwicklung von Containerkranen. Produzieren unter modernsten Bedingungen Die Arbeitsplätze der Stahlbauer wurden auf einer Längsseite der Halle angeordnet, die der Schweißer liegen gegenüber. Sechs Konsolkrane mit einer Ausladung von zwölf Metern bei einer Tragfähigkeit von fünf Tonnen und einer Hubhöhe von etwa 7,5 Metern auf der ersten Kranebene ermöglichen viel Nutzungsflexibilität. Auf der zweiten Kranebene kommen zwei Brückenkrane mit jeweils zwei Hubwerken zum Einsatz. Sie haben bei einer Hubhöhe von gut neun Metern eine Tragfähigkeit von 50 Tonnen, so dass auch große Bauteile zeitsparend gedreht werden können, ohne dass sie auf dem Boden abgesetzt werden müssen. Für das bessere Handling beim Schweißen der Kranoberwagenbaugruppen wurde zusätzlich ein zweiter Wendepositionierer angeschafft, so dass nun unter idealen Bedingungen produziert werden kann. Neue Dimensionen eröffnet auch das große Hallentor. Mit einer Breite von zwölf Metern und einer Höhe von 7,25 Metern lassen sich nun Bauteile in praktisch allen denkbaren Abmessungen produzieren und weitertransportieren. Ein echtes Highlight ist die Foto Quelle: © Kranunion Netzwerk Nachrichten 01|2015 Produzierendes Gewerbe Beleuchtung, für die 72 hochmoderne LED-Leuchten installiert wurden. Sie lassen sich über Tageslichtsensoren automatisch regeln und sind damit äußerst energieeffizient. Ein Umzug der besonderen Art betraf die Gasstation, an der alle in der Produktion verwendeten Gase zentral gelagert wurden. Diese befand sich ursprünglich auf dem Gelände der neuen Finishinghalle und musste dem Neubau weichen. Inzwischen hat sie neben der neuen Stahlbauhalle ihren neuen Standort gefunden. Perfektes Licht zum Lackieren Seit Sommer 2014 können auf der neuen 1.000 Quadratmeter großen Fläche der Finishinghalle Krane und Fahrzeuge vor der Auslieferung unter idealen Bedingungen gereinigt und endlackiert werden. Das neue Gebäude ist mit modernster Technik ausgestattet und besonders umweltfreundlich. Im Boden befindet sich ein Abluft- und Entwässerungssystem. Zwei Abluft- und Zuluftaggregate sorgen für die Belüftung und Beheizung der Räumlichkeiten. Eine eigene Anlage zur Wasseraufbereitung reinigt das verbrauchte Wasser und führt es umweltschonend dem Kreislauf wieder zu. Dank Gleisen in sechs verschiedenen Spurbreiten lässt sich die Halle von allen Schienenfahrzeugtypen befahren und bietet damit größtmögliche Flexibilität. Transporter können direkt von der Werkstraße durch ein ebenfalls zwölf Meter breites Tor in die Finishinghalle einbiegen. Auch in dieser Halle kommt modernste LED-Technik zum Einsatz, denn beim Prozess des Lackierens spielt das Licht eine wesentliche Rolle. Ein weiterer Pluspunkt: Mit den beiden Neubauten wurde in den bestehenden Produktionshallen Platz geschaffen, der nun für die Erweiterung der Montagelinien von Kirow dient. 9 Netzwerk Nachrichten 01|2015 Industrie 4.0 prägendes Thema Industriearbeitskreis Automation veranstaltet vielbeachtete Fachforen KONTAKT Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen VEMASinnovativ Michael Hoffmann Koordination E-Mail: michael.hoffmann@iwu. fraunhofer.de www.vemas-sachsen.de 10 Seit seiner Gründung beleuchtet der Industriearbeitskreis AUTOMATION des Innovationsverbundes Maschinenbau Sachsen (VEMASinnovativ) kontinuierlich mit interessanten Fachveranstaltungen das Thema Industrie 4.0. So entwickelte sich das Fachforum „Trends in der Automatisierung - Industrie 4.0“ auf der Z/Intec 2015 zu einem Publikumsrenner. Gespickt mit sechs Fachvorträgen wurden Herausforderungen und Potentiale des Megatrends „Industrie 4.0“ innerhalb der Fertigungsautomation aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet. Als gelungenen Auftakt lieferte Dr. Frank Neubert (AMC GmbH Chemnitz) mit seinem Beitrag zum Entwurf von Cyber-Physischen Systemen eine Einordnung der Thematik des Fachforums. Weitere Aspekte wurden mit intelligenten autarken Sensoren in der Produktion durch Frau Professorin (HTWK Leipzig) und der Integration Funktionaler Sicherheitstechnik durch Herrn Professor Thomas Schmertosch (B&R Industrie-Elektronik GmbH) angesprochen. Diskussion innerhalb des Fachforums „Trends in der Automatisierung - Industrie 4.0“ auf der Z/Intec 2015 Foto Quelle: moritzpress Abschließend stellten mit Vorträgen zu Virtuellen Entwurfstechniken Herr Tino Langer (Fraunhofer IWU) und zum Open Core Engineering Herr Ronald Spiekermann (BoschRexroth AG) potentielle Entwicklungstechnologien für das Zeitalter von Industrie 4.0 vor. Der Arbeitskreis präsentiert sich neben dem Fachforum mit zahlreichen weiteren Aktivitäten. Beim 1. Kamingespräch im Januar war ebenfalls „Industrie 4.0“ das prägende Thema. Zuletzt führte eine Fachexkursion zahlreiche mitgereiste sächsische Unternehmen nach Österreich zu den Firmen Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H. in Eggelsberg/Österreich sowie Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co KG in Graz/Österreich. Mehr als 23.500 Besucher aus über 35 Ländern besuchten die Intec 2015, auf der 1.433 Aussteller aus 33 Ländern ihre Produktneuheiten zeigten. Foto Quelle: © Leipziger Messe GmbH/ Tom Schulze Olfa Kanoun (TU Chemnitz), mit künftiger Mensch-Roboter-Kooperation über Handführung durch Herrn Florian Müller Als einen der nächsten Höhepunkte veranstaltet der Arbeitskreis den 1. Sächsischen Tag der Automation im Rahmen 7. Ostsächsischen Maschinenbautage 4.-5.11.2015 in Bautzen. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Produzierendes Gewerbe Mit höchstem Qualitätsanspruch Gießerei Keßler & Co GmbH spezialisiert auf Kleinserienfertigung Unser 1995 mit nur acht Auszubilden- Je nach Anforderung produzieren wir die den begründetes Nischenkonzept, die Bauteile in über 350 verschiedenen ge- Einzel- und Kleinserienfertigung von Guss- normten Werkstoffen oder in Sonderlegie- und Maschinenteilen in allen niedrig und rungen nach kundenspezifischen Vorgaben hochlegierten Eisen- und Stahlwerkstoffen oder Wünschen. Wir verfügen über einen von 200 g bis 750 kg, hat sich bewährt. Mit eigenen Modellbau, drei Mittelfrequenz- dieser in Deutschland einzigartigen Vielfalt schmelzöfen mit variablen Befüllungen von an Leistungen und Produkten beschäftigen 200 kg bis 700 kg sowie über vier unter- wir heute rund 70 qualifizierte und erfahrene schiedlich große Glühöfen für die Wärmebe- kaufmännische und technische Mitarbeiter. handlung beziehungsweise das Lösungs- Wir verfügen über einen Maschinenpark, glühen von Super-Duplex-Gusswerkstoffen. der es uns ermöglicht, komplizierteste Unsere Ingenieure unterstützen – mithilfe Gussteile – Einzelstücke, Prototypen oder modernster Rechentechnik zur Durchfüh- Kleinserien – mit einem Stückgewicht bis rung von Gussteilsimulationsrechnungen für 750 kg und in nahezu jeder Geometrie mit die Formfüllung oder Erstarrung – Konstruk- moderner mechanisierter Gießereiausrüs- tionsberatungen, begleiten Modellbaupro- tung zu fertigen. Flexibel, schnell und zu zesse oder erbringen Konstruktionsleistun- kalkulierten, wettbewerbsfähigen Preisen. gen zur Erstellung von geprinteten Formen. Keßler & Co ist zertifizierter Lieferant der deutschen Bundesbahn sowie diverser Automobilhersteller. Foto Quelle: © Keßler KONTAKT Keßler & Co GmbH Gerhard-Ellrodt-Str.24 04249 Leipzig www.giesserei-kessler-leipzig.de Spezialist für Laserzuschnitte 11 HOLL GmbH – Metallteile in unterschiedlichster Form Die Firma HOLL in Markkleeberg bei Leipzig verarbeitet Metall in verschiedenen Formen zu Bauteilen für den Maschinenbau, die Medizin- und Werbetechnik sowie den Heizungs- und Lüftungsbedarf. Mit fundierten Erfahrungen aus über 60 Jahren Metallverarbeitung und der Spitzentechnologie von Laserschneidanlagen vereint sie Tradition und Innovation, um die Wünsche ihrer Kunden optimal zu realisieren. Das fängt an bei einfachen kleinen Laserzuschnitten aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium und reicht bis hin zu großen komplexen Baugruppen. Zu den Kunden gehören unter Netzwerk Nachrichten 01|2015 anderem Unternehmen aus dem Maschinen- und Apparatebau sowie der Medizin- und Fahrzeugtechnik. Für Unternehmen der Heizungstechnik fertigt HOLL Abgasrohre und Zubehör sowie Lüftungsbauteile. Damit hat der Unternehmensgründer Herr Roland Holl im Jahr 1948 an gleicher Stelle in Markkleeberg den Grundstein für die heutige Fertigung gelegt. Bei allen Aufträgen garantiert eine souveräne Qualitätssicherung und ein geschultes Team die gute Qualität aller Produkte. 2014 wurde die HOLL GmbH von der IHK zu Leipzig mit dem „edward“ für ihr Engagement in der Berufsorientierung und Lehrausbildung geehrt. Laserschneidmaschinen Bystar 3015, ausgestattet mit einem automatischen Palettenwechsler Foto Quelle: © HOLL GmbH KONTAKT HOLL GmbH Koburger Straße 205 04416 Markkleeberg www.holl-online.de Mediale Zukunftsstrategien 17. Medientreffpunkt Mitteldeutschland mit rund 14 Fachveranstaltungen den Chefs der Staatskanzleien aus Sachsen und Thüringen sowie Vertretern der Landesmedienanstalten zur Verfügung. In der traditionellen „Großen Runde“ am Mittag wurde von den Teilnehmern immer wieder der „Geist von Leipzig“ beschworen. Wünschenswert: Medienübergreifende Schiedsgerichtsbarkeit In der media city leipzig: Gedankenaustausch... Foto Quelle: © moritzpress/ Fanny Thibault 12 Kontakt www.medientreffpunkt.de Seit dem Frühjahr 1999 kommt die bundesweite Medienbranche im Mai regelmäßig auf einem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig zusammen. Nach innen hat sich dieser Termin zu einem wichtigen Fachkongress und Ort des Gedankenaustausches entwickelt. Nach außen trägt er - von Politikern und hochrangigen Vertretern der öffentlichrechtlichen und privaten Medien sowie den Landesmedienanstalten repräsentativ wahrgenommen - zum Ansehen der Medienstadt Leipzig bei. Ganz im Sinne des mit dem Wirtschaftscluster Medien Kreativwirtschaft verbundenen Anliegens. Ein wiederholt diskutiertes wichtiges Thema in Leipzig 2015: Man müsse gemeinsam daran arbeiten, eine flexible Regulierung zu finden. Es gilt, deutsche gesellschaftliche Interessen in einer globalen digitalen Medienwelt zu stärken. Statt Konflikte im Streit auszutragen, könnte eine medienübergreifende Schiedsgerichtsbarkeit geschaffen werden, für die der sächsische Staatsminister Dr. Jaeckel Leipzig als Ort und DLM-Vorsitzender Dr. Brautmeier die Landesmedienanstalten als maßgebliche Akteure vorgeschlagen haben. Es wurden unterschiedlichste rechtliche, berufsständische und medienpolitische Fragen auf dem MTM in der media city diskutiert. In diesem 17. Veranstaltungsjahr erlebten die zahlreich angereisten Teilnehmer an drei Tagen 40 Einzelveranstaltungen und hörten knapp 200 Referenten. Naturgemäß standen die Zukunftsstrategien der beteiligten Medien im Mittelpunkt. Wie geht es zum Beispiel mit den Tageszeitungen weiter? Gast des Eröffnungstages war der Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Als Gesprächspartner am dritten Tag stand Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, in einer Runde mit Erhaltenswert: Zeitung zwischen print und digitaler Zukunft Deutschlandweit erscheinen immer noch 329 Tages- und SonntagsNetzwerk Nachrichten 01|2015 Medien& kREATIVWIRTSCHAFT zeitungen mit einer täglichen Gesamtauflage von rund 20 Millionen Exemplaren. Aber die Zeitungsmacher selbst sehen die Lage pragmatisch. Romanus Otte von der Welt-Gruppe des Axel-Springer-Verlages brachte es auf die Formel: „Kein Mensch braucht heute noch eine Zeitung!“ Auch wer keine Zeitung lese, könne gut informiert am politisch- gesell- zur Folge, dass der Mittelpunkt der Arbeit die digitalen Produkte und die Welt am Sonntag seien. „Die Redaktion kümmert sich im Wesentlichen um die digitalen Produkte“, so Otte. Denn Digitalisierung sei eine Chance für mehr Reichweite. Die Zeitung, sei dann das „Best-of“ aller in der Redaktion erarbeiteten Inhalte. schaftlichen Leben teilnehmen. Dafür gebe es schließlich Radio, Fernsehen und Internet. Dennoch, so Otte, werde es weiter Zeitungen geben genau so wie es weiter mechanische Uhren gibt. Aber sie werden zum Luxusprodukt. Das sieht Matthias Koch von der Madsack Mediengruppe anders. Gedruckte Zeitungen wird es auch in Zukunft geben, ist sich der Journalist sicher, denn das sei auch eine „Kulturfrage“. Auch dem Buchdruck habe man schon viele Male das Ende vorausgesagt, dennoch sei das Buch lebendiger denn je. Natürlich müssen sich Zeitungsverlage dem ökonomischen Druck anpassen, wenn sie weiter bestehen wollen. Bei der Welt-Gruppe habe man sich, wie Romanus Otte sagte, deshalb überlegt: Was ist unser Produkt. Und das sei eben keine Zeitung sondern „Journalismus“. Und hier sei das Medium egal. Das habe Netzwerk Nachrichten 01|2015 Der Medientreffpunkt Mitteldeutschland ist eine Veranstaltung der AG Medientreffpunkt Mitteldeutschland e.V. • Der Vorsitz liegt derzeit bei der Thüringer Landesmedienanstalt. • Zu den Mitgliedern gehören neben den drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten die Stadt Leipzig, der Mitteldeutsche Rundfunk sowie weitere Viel diskutiert: Islam-Berichterstattung in den Medien Auch die „heißen Eisen“ wurden angepackt. So das Thema Islam in der Presse. Mehr als die Hälfte der Deutschen haben Angst vor dem Islam, weisen neueste Studien aus. Prof. Dr. Kai Hafez , Universität Erfurt, erklärte das mit der permanenten Negativberichterstattung in den Medien. Romanus Otte von der Welt-Gruppe/ Axel-Springer-Verlag: „Kein Mensch braucht heute noch eine Zeitung!“ • Unternehmen aus der Medienbranche. • Ziel der Veranstaltung ist es, für den Medien- und Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland zu werben und die mediale Debatte um aktuelle Entwicklungen in Medienpolitik, Medienwirtschaft und Medienrecht von Leipzig aus mitzubestimmen. • 18. Medientreffpunkt vom 2. bis 4. Mai 2016 Die Berichterstattung müsse mehr in positive Zusammenhänge eingebettet werden, forderte er von den Kollegen. Was nicht unwidersprochen blieb. Dr. Thorsten Gerald Schneiders argumentierte, das es auch ein anwachsen der Gewalt mit islamischen Kontext gebe, über das Journalisten zu berichten verpflichtet seien. Zum Abschluss zog die den renommierten Medienkongress veranstaltende AG Medientreffpunkt Mitteldeutschland e. V. zog ein positives Fazit. „Trotz des Bahnstreiks sind wir mit rund 1.100 Teilnehmern stabil“, zeigt sich Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt und Vorsitzender der AG MTM, zufrieden. „Der inhaltliche Fokus auf Themen der Medienpolitik und Regulierung hat sich ausgezahlt. In Verbindung mit den Präsentationen und Vorträgen am Dienstag und den Runden beim Treffpunkt Mediennachwuchs im OpenLab konnten wir ein spannendes und abwechslungsreiches Programm realisieren.“ 13 Prof. Dr. Kai Hafez, Universität Erfurt: „57% der Deutschen haben Angst vor dem Islam“ Foto (2) Quelle: © MTM Investition in die Zukunft Logistiknetzwerk Leipzig-Halle engagiert sich bei Fachkräftesicherung schen für eine Karriere in der Logistik begeistern möchte. Dank der guten Erreichbarkeit des Leipzig/Halle Airports kamen zahlreiche Besucher zum Flughafen, um sich im zentralen Check-in-Bereich über das Angebot zu informieren. Rund 40 Aussteller aus der Region präsentierten zahlreiche Logistikberufe. Die Bandbreite der Tätigkeiten in der Logistik als Zukunftsbranche, die vermehrt auf Hightech und Innovationen setzt, ist groß. Gute Gelegenheit Kontakte zu knüpfen Neben klassischen Berufen wurden auch neue Tätigkeitsprofile vorgestellt. 14 Über 1.000 Besucher interessierten sich für die Angebote der 3. Logistik-Jobbörse Kontakt Netzwerk Logistik Leipzig Halle e. V. Terminalring 13 04435 Flughafen Leipzig/Halle Tel.: 0341 224 1980 E-Mail: geschaeftsstelle@ losgistik-leipzig-halle.net www.logistik-leipzig-halle.net In der Region Leipzig-Halle arbeiten überdurchschnittlich viele Menschen in der Logistikbranche. Fast neun Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind mittlerweile in diesem Bereich tätig. Dies ist auf die in den vergangenen Jahren immens gestiegene Bedeutung des Logistikstandortes Leipzig-Halle zurück zu führen. Da bedingt durch Neuansiedlungen und kontinuierliches Wachstum in den einzelnen Geschäftsfeldern nach wie vor Arbeitskräfte gesucht werden, organisierten das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle und der Leipzig/Halle Airport im April 2015 die dritte Logistik-Berufsbörse am Flughafen Leipzig/Halle. Die Jobbörse fand am achten bundesweiten „Tag der Logistik“ statt, mit dem die Branche regelmäßig ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit schärfen und vor allem junge Men- „Die Jobbörse am Flughafen ist für Schüler, Studenten und Arbeitssuchende eine ideale Chance, sich umfassend über die Berufe der Logistikbranche zu informieren und direkt Kontakte zu den Unternehmen zu knüpfen“, sagte Dierk Näther, Geschäftsführer der Flughafen Leipzig/Halle GmbH gegenüber den Netzwerk-Nachrichten. 2015 besuchten etwa 1.000 Interessierte die dritte Logistik-Berufsbörse, darunter vor allem zahlreiche Schüler. Um den baldigen Berufsanfängern den Einstieg ins Arbeitsleben zu erleichtern, hatten diese die Möglichkeit, im Rahmen der Jobbörse kostenfrei ein professionelles Interviewtraining durchzuführen und ihre Bewerbungsmappen prüfen zu lassen. Das Angebot stieß auf große Nachfrage. Viele Schüler ließen vor Ort auch gleich passende Bewerbungsfotos aufnehmen und gaben die fertigen Mappen anschließend direkt an den Ständen der Unternehmen ab. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Logistik & Dienstleistungen Fachkräftesicherung ist zentrales Thema des Logistiknetzwerkes Die Logistik-Berufsbörse ist nicht die einzige Aktivität des Netzwerkes zur Sicherung der Fachkräfte in der Region um den zweitgrößten deutschen Frachtflughafen. Das ganze Jahr über beteiligt sich das Kooperationsnetz an zahlreichen weiteren Fachkräfteveranstaltungen und Messen wie etwa der „Chance“ in Halle. Auch können Mitgliedsunternehmen jederzeit ihre Ausbildungs- und Stellenangebote auf der Homepage des Netzwerks veröffentlichen. Immer mehr Interessierte abonnieren den Netzwerk-Newsletter, der aktuelle Ausschreibungen enthält, und werden so regelmäßig über offene Stellen und Ausbildungsplätze informiert. Die Arbeitsgruppe Personal des Netzwerks arbeitet zudem seit Jahren kontinuierlich an den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Unternehmen sind von den Bewerbern begeistert „Wir sind positiv überrascht von der großen Anzahl der jungen Menschen, die unseren Stand aufgesucht und sich umfassend über unser Unternehmen informiert haben“, sagt André Niklas. Niklas ist Niederlassungsleiter Halle/ Leipzig der TTM GmbH, die als internationale Spedition mit Sitz in Halle unter anderem nationale Verkehre, internationale Transporte von Stückgut, Teil- und Komplettladungen sowie Beschaffungslogistik und die Abwicklung von Gefahrgutsendungen anbietet. Am Rande der Logistik-Berufsbörse konnte die TTM GmbH Gespräche mit diversen interessanten Kandidaten führen – sowohl aus der Region Halle als auch aus der Region Leipzig. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Auch für Roland Dorste, Recruiting & Employer Brandig bei arvato BERTELSMANN, ist die Jobbörse eine gute Gelegenheit, geeignete Bewerber zu finden: „Bei einem Standortneuaufbau müssen wir erst einmal eine gewisse Bekanntheit schaffen. Deswegen nehmen wir gezielt an Berufsmessen wie der Jobbörse am Tag der Logistik teil. Außerdem ist die Location beeindruckend – hier können uns sehr gut als interessanter Arbeitgeber präsentieren.“ Die arvato BERTELSMANN ist ein global agierender Business Process-Outsourcing-Dienstleister, der in 40 Ländern Lösungen konzipiert und realisiert, um Geschäftskunden in unterschiedlichen Branchen zu unterstützen, die Beziehungen zu ihren Kunden erfolgreich zu gestalten. Für die Bewerber ist es eine spannende Möglichkeit, sich über die Arbeit in einem international ausgerichteten Unternehmen zu informieren. Die bereits länger am Flughafen ansässige DHL Hub Leipzig GmbH bietet Jobs unter anderen als Operations Agents, Ramp Agents, Security Agents und Customs Agents an. Riccardo Kämpf, verantwortlich für Human Resources, Recruitment, Training and Development bei DHL Hub Leipzig betont: „Für uns ist die Teilnahme an dieser Veranstaltung sehr wichtig. Viele Informationen zum Unternehmen und den Jobs haben wir zwar auch auf unsere Internetseite anpacken-dhl.de zusammengestellt, aber hier kommen wir direkt mit den Bewerbern ins Gespräch, können Informieren und Fragen beantworten. Wir hatten heute auch schon zahlreiche interessierte Bewerber sowohl für den operativen, aber auch den kaufmännischen Bereich.” Dave Tarassow Vor allem Schüler und Jugendliche suchten an den Ständen das Informationsgespräch Fotos (2) Quelle: Dave Tarassow 15 • Das Netzwerk Logistik Leipzig-Halle setzt sich mit verschiedenen Projekten aktiv für die Fachkräftesicherung ein und wurde beim Innovationstag 2013 vom Bundesarbeitsministerium als innovatives Netzwerk ausgezeichnet. • Das Netzwerk Logistik LeipzigHalle e.V. wurde 2008 gegründet. Seine 140 Mitglieder erwirtschaften in der Region jährlich etwa 2,7 Milliarden Euro Umsatz. • Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH zählte allein im vergangenen Jahr über zwei Millionen Fluggäste und knapp eine Million Tonnen Luftfracht. Medien& kREATIVWIRTSCHAFT Sie sind eingeladen Vortragsreihe zu Gesundheitsfragen erfolgreich gestartet „Die Patienten haben Erfahrungen mit ihren Originalpräparaten. Nur wenn Gleichwertigkeit der Arzneimittel vorliegt, sollte über ein Wechsel individuell entschieden werden.“, so der Referent Professor Dr. Matthias Blüher, Universitätsklinikum Leipzig. KONTAKT Verein zur Förderung der Gesundheitswirtschaft in der Region Leipzig e.V. Deutscher Platz 5a 04103 Leipzig [email protected] Tel: 0341 212 07 0 Fax: 0341 212 07 11 www.med-in-leipzig.de Twitter: @MedInLeipzig 16 Quelle Foto: Andreas Dengs, www.photofreaks.ws/pixelio.de Erstmalig in seiner elf-jährigen Geschichte hat sich der VFG Leipzig e.V. für eine eigene Veranstaltungsreihe entschieden und heißt dazu Fachpublikum und Interessierte willkommen. Den Anfang machte am 6. Mai 2015 die Gesprächsrunde „Biologische Arzneimittel nach Patentablauf: Einsparung oder Mengenauswertung? Auswirkungen auf die Patientenversorgung.“ Biopharmazeutika haben in den letzten Jahren in vielen Therapiegebieten für medizinische Durchbrüche gesorgt. In naher Zukunft läuft der Patentschutz vieler Biologika ab. Die Teilnehmer der Gesprächsrunde wurden von Experten über die Faktenlage informiert und diskutieren im Anschluss über das Thema. Alle Diskutanten waren sich darüber einig, dass der behandelnde Arzt patientenbezogen über den Ersatz von Arzneimittel im Sinne des Patientenwohls entscheiden sollte. Die zweite Veranstaltung rückt die Pflege von Familienangehörigen in den Mittelpunkt. Der VFG Leipzig e.V. widmet sich dem Thema und lädt am 10. Juni 2015 zu seiner zweiten Diskussionsrunde „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zur Erhaltung der Fachkräfte und deren Leistungsfähigkeit für die Wirtschaft“. Dabei geht es u. a. um das neue Pflegezeitgesetz, um die Anforderungen an die Pflegekräfte und um die Qualitätssicherung der Pflegeleistung in den Institutionen. Zu diesem hochaktuellen Thema spricht u. a. Staatssekretär Josef Laumann, Patientenbeauftragter der Bundesregierung. Den Abschluss der kleinen Veranstaltungsserie bildet das 11. Forum Gesundheitswirtschaft am 30. Oktober 2015 mit dem Thema „Versorgungsinnovationen – Qualitätssicherung – Patientensicherheit“. Im Fokus steht die Absicherung der Gesundheitsversorgung durch die Umsetzung zahlreicher neuer Gesetze. Ausgewiesene Experten haben bereits zugesagt. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Sie auf www.med-in-leipzig.de. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Gesundheitswirtschaft & Biotechnologie Leipzig und die Deutschen Biotechnologietage Von Rebecca Winter, M.A. und wächst, und zum anderen war Dr. Henrich R. K. Guntermann, Präsident Europa und Immunologie der Nuvo Research® Inc., als Berater bei der Konzeption der BIO CITY LEIPZIG aktiv. Hofmanns Präsenz war nicht nur in fachlicher Hinsicht von Bedeutung. Er nahm am 23. April den Staffelstab der BioRegionen von Dr. Bernward Garthoff, Landesclustermanager BIO.NRW, entgegen und besiegelte damit in aller Öffentlichkeit die Verhandlungen der vergangenen Monate. Die Deutschen Biotechnologietage 2016 kommen nach Sachsen und finden im Frühjahr in Leipzig statt. Hierzu werden 800 Gäste in der Messestadt erwartet. Übergabe Staffelstab von Dr. Bernward Garthoff, Landesmanager BIO. NRW, an André Hofmann, Geschäftsführer BIO-NET Leipzig GmbH und biosaxony e.V. In diesem Jahr fanden die Deutschen Biotechnologietage am 22. und 23. April in Köln statt. Sie sind in der Branche ein wichtiges Forum und bieten den Akteuren eine Plattform zum Erfahrungsaustausch. Die Veranstaltung, die seit 2010 unter ihrem jetzigen Titel bekannt ist, findet einmal jährlich in einer anderen deutschen BioRegion statt. André Hofmann, Geschäftsführer der BIO-NET LEIPZIG GmbH, hielt am 22. April gemeinsam mit Ingo Hanschmann von der Nuvo Research GmbH einen Vortrag zum Thema „Inkubator-Modelle“. Inkubatoren sind Einrichtungen, die Unternehmen bei ihrer Gründung z. B. mit der notwendigen Infrastruktur unterstützen, wie in diesem Fall die BIO CITY LEIPZIG. In ihrem gemeinsamen Vortrag sprachen Hofmann und Hanschmann vor dem Fachpublikum über die Ansiedlung internationaler Unternehmen in Leipzig. Die Nuvo Research GmbH nimmt im Panel „Inkubator“ eine doppelte Rolle ein. Zum einen ist sie ein Unternehmen, das sich in der BIO CITY LEIPZIG etabliert hat Netzwerk Nachrichten 01|2015 André Hofmann stellt die BIO-NET LEIPZIG GmbH in der Kategorie „Inkubator-Modelle“ vor Foto (2) Quelle: © yansfotos „Ich möchte Sachsen und Leipzig als die attraktiven und innovativen BioRegionen präsentieren, die sie sind. Und ich erhoffe mir von der Einwerbung der DBT 2016 einen erleichterten Zugang aller sächsischen Partner zu der Veranstaltung, so dass wir viele neue Kooperationen initiieren können“, so Hofmann. 17 KONTAKT BIO-NET LEIPZIG Technologietransfergesellschaft mbH Rebecca Winter, M.A. Projektmanagerin BIO-NET LEIPZIG Technologietransfergesellschaft mbH Deutscher Platz 5a, 04103 Leipzig Tel.: 0341 212 07 - 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.bio-city-leipzig.de Twitter: @BioCityLeipzig Medien& kREATIVWIRTSCHAFT „Internationalisierung in der Automobilzulieferindustrie“ 8. ACOD-Kongress am 15. Juli 2015 im Porsche Werk Leipzig 18 Audi hat sich entschlossen, seine weltweite Produktion des Q5 nach Mexiko zu verlagern und errichtet dort gerade ein Werk. Auch BMW plant, seine neue 3erSerie ab 2019 in Mexiko herzustellen. Die neue Produktionsstätte wird eine Kapazität besitzen, die sich durchaus mit der in Leipzig messen kann. Die Höhe der Einkäufe bei lokalen Zulieferern wird dabei auf fast US $ 6 Milliarden steigen. Der Automobilzulieferer Feuer aus Thüringen hat eine Produktionsstätte in den USA errichtet. Die Zulieferer SCHERDEL und MITEC sind in China aktiv; und so könnte man die Liste fortsetzen. All dies zeigt sehr deutlich, dass die Internationalisierung der Automobilproduktion einen anhaltenden Trend darstellt. Um ihre Position in den Produktionsnetzwerken zu halten, müssen die Zulieferer sich an die veränderte globale Standortstruktur anpassen und ebenfalls in ausländische Märkte investieren. Dies ist vor allem für die kleinen und mittleren Unternehmen der Zulieferindustrie in Ostdeutschland mit enormen unternehmerischen und finanziellen Anstrengungen verbunden. Vor diesem Hintergrund widmet sich der diesjährige Kongress des Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) dem Thema „Internationalisierung in der Automobilzulieferindustrie.“ Der Kongress findet am 15. Juli 2015 im Porsche Werk Leipzig statt. Der 8. ACOD-Kongress findet am 15. Juli im Porsche werk Leipzig statt Foto Quelle: ACOD/Porsche Dabei sollen konkrete Erfahrungsberichte aus verschiedenen Regionen dieser Welt durch hochkarätige Referenten der in Ostdeutschland ansässigen OEMs und der Zulieferindustrie vorgestellt und diskutiert werden - nicht zuletzt, um vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen Handlungsempfehlungen zu geben, die für eine erfolgreiche Internationalisierung entscheidend sind. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Automotive & Zulieferindustrie Der Kongress beschäftigt sich auch mit den Konsequenzen aus den geänderten Einkaufsstrategien der OEMs sowie deren Unterstützung der Zulieferkette bei Auslandsinvestitionen. Thematisiert werden auch die Vorteile, die sich durch branchenspezifische Netzwerke und Kooperationen im Ausland für Unternehmen der Zulieferkette ergeben sowie der Innovationstransfer ausländischer Forschungseinrichtungen und deren Beitrag für die Unternehmen im Heimatmarkt. Neben den Vorträgen und einer Podiumsdiskussion können die Teilnehmer bei einer Werksführung einen Blick hinter die Kulissen des Porsche Werks Leipzig werfen und sich in der kongressbegleitenden Ausstellung zu den verschiedenen Automotive-Regionen dieser Welt sowie zur Innovationskraft der ostdeutschen Zulieferindustrie informieren. Derzeit sind noch Ausstellungsflächen verfügbar – bei Interesse können Sie sich gern an uns wenden! Aktuelle Informationen zum ACOD-Kongress sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der unserer Homepage. Die Kompetenzcluster des ACOD e.V. vorgestellt Da der ACOD durch seine Mitglieder eine Vielfalt an Kompetenzen abdeckt, konnten bisher insgesamt zehn Kompetenzcluster definiert und mit Mitgliedern des ACOD e.V. besetzt werden. Weitere Themenfelder sind jedoch durchaus denkbar und werden das Angebot im späteren Verlauf problemlos ergänzen. In der Übersicht finden Sie alle Kompetenzcluster, die aktuell vom ACOD aktiv betrieben werden. -- Aluminium -- Elektrik / Elektronik -- Energieeffiziente Produktion -- Interieur -- Leichtbau / Exterieur Netzwerk Nachrichten 01|2015 -- Logistik -- Qualifizierung/ Fortbildung -- Märkte / Kooperationen -- Powertrain -- Prozessabwicklung Kurzbeschreibungen zu den Themenfeldern, anhand derer Sie sich über den Aufbau und die Aktivitäten des jeweiligen Clusters informieren können, im Internet unter: http:// acod.de/Kompetenzcluster.html Sollten Sie Interesse an einem oder mehreren der Kompetenzcluster haben und sich aktiv beteiligen wollen, senden Sie uns bitte kurz eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten und dem für Sie relevanten Kompetenzcluster oder setzen Sie sich telefonisch mit uns in Verbindung. KONTAKT nebenstehend. 19 Kontakt ACOD GmbH Tel.: 0341 355 829 95 E-Mail: [email protected] Internet: www.acod.de/ Kongress/Acod-kongress_2015.html 15 Partner aus 10 Nationen Internationalisierungsprojekt des NEU e.V. geht in die Verlängerung KONTAKT Netzwerk Energie & Umwelt e. V . Geschäftsstellenleitung Daniel Reißmann Tel.: 0341 121-3317 E-Mail: reissmann@ energiemetropole-leipzig.de Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH Innovationskoordinator Romann Glowacki Tel.: 0341 2434-464 E-Mail: [email protected] Insgesamt fünfzehn Partner aus zehn verschiedenen Nationen sind aktuell im Internationalisierungsprojekt „TRECDonau“ des Leipziger Clusters für Energie und Umwelttechnik vereint. Seit dem 1. Juni 2014 läuft das Projekt, welches auf Vorläuferaktivitäten des Fraunhofer Zentrums für Mittel- und Osteuropa (MOEZ) und des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) aufbaut. Seitdem ist einiges passiert, so fand im September der Kick-Off Workshop mit allen Partnern des Projekts in Leipzig statt. Auch Leipziger Unternehmen nahmen an diesem Workshop im Rahmen einer Matchmaking Veranstaltung teil und konnten erste Kontakte zu den Partnern 20 Netzwerkpartner diskutieren beim TRECDonau Kick-Off Workshop Foto Quelle: NEU e.V. knüpfen. Verstärkt wurde dies durch eine Vielzahl von Delegationsreisen, unter anderem nach Ungarn, die Slowakei und Serbien. Die gemeinsamen Treffen waren sehr erfolgreich und führten zu ersten konkreten Projektansätzen die aktuell verfeinert werden. Ziel ist es, gemeinsame Anträge im EU-Forschungsrahmen- programm „Horizon 2020“ zu stellen und somit Fördermittel für innovative Projekte zu akquirieren. Die Projektideen befassen sich beispielsweise mit dezentralisierter Bioenergienutzung und unterirdischen Wärmespeichern und umfassen Konsortien von bis zu sechs internationalen Partnern. Das Internationalisierungsprojekt TREC-Donau wird nun weiter ausgebaut und befindet sich aktuell im Abschluss der Phase 1. In dieser ersten Projektphase ist es gelungen, ein starkes Netzwerk mit einer Vielzahl an vorrangig ost- und mitteleuropäischen Partnern aufzubauen. Über die Internetpräsenz des Projekts www. TREC-network.eu können Sie sich über die einzelnen Partner informieren. Im Anschluss an Phase 1 wird mit dem Nachfolgerprojekt „TREC“ die zweite Phase starten. Hierbei ist das Ziel, dass ein europäisches Metanetzwerk aufgebaut wird, welches sowohl die Strukturen von TREC-Donau als auch die der Vorgängerprojekte, die sich auf Südeuropa und die Ostseeanrainerstaaten bezogen haben, verbindet. Mit diesem starken europäischen Netzwerk ist es möglich, erfolgreiche Anträge im Rahmen des EU-Forschungsrahmenprogramms „Horizon 2020“ zu erarbeiten. Für die Delegationsreise werden regelmäßig Teilnehmer gesucht. Die Reisekosten werden vollständig erstattet. Informationen dazu erhalten Sie unter www.energiemetropole-leipzig.de und www.TREC-network.eu sowie über die Kontaktinformationen. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Energie& Umwelttechnik Energiecluster trifft Wissenschaft 2015 Innovative Ideen auf dem Weg von der Forschung in die Praxis Leipzigs hervorragende Wissenschaftsund Forschungslandschaft bringt immer wieder innovative Projekte hervor. Um dieses Innovationspotential nutzbar zu machen, ist es besonders wichtig, dass neuartige Technologien, Produkte und Verfahren auch eine Umsetzung am Markt finden. tischer Raumklimasteuerung referieren. Vorträge zum neuartigen „Thermobile“ und intelligenter Koppelung dezentraler Abwasserentsorgung mit neu konzipierter Wärmeversorgung auf Basis von Biomasse kommen von Prof. Dr. Detlef Riemer und Herrn Tilo Sahlbach von der HTWK. 21 Gäste bei „Energiecluster trifft Wissenschaft 2014“; Foto Quelle: NEU e. V. Mit der Veranstaltung „Energiecluster trifft Wissenschaft“, die nun bereits zum vierten Mal stattfindet, möchte das Cluster Energie und Umwelttechnik der Stadt Leipzig den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft forcieren. Dazu referieren am 23. Juni 2015, von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr, im Seminarraum 3 der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der Universität Leipzig, renommierte Leipziger Wissenschaftler. Von der Universität Leipzig werden Prof. Dr. Thomas Bruckner und Dr. Armin Raabe zu Batteriespeichern, Power to Heat, virtuellen Kraftwerken und akusNetzwerk Nachrichten 01|2015 Neben den beiden großen Leipziger Hochschulen werden auch Referenten der Leipziger Forschungsinstitutionen Vorträge beisteuern. Dr. Falk Harnisch vom UFZ wird näheres zur Erzeugung von Strom aus Abwasser erläutern. Urban Kaiser vom Fraunhofer MOEZ wird das dortige Projekt EFFESUS vorstellen. „Energiecluster trifft Wissenschaft“ ist eine kostenfreie Veranstaltung. Im Desweiteren wird Frau Dr. Gabriele Stich die Projekte des Bildungs- und Demonstrationszentrums für dezentrale Abwasserbehandlung vorstellen und Herr Romann Glowacki vom DBFZ wird das Projekt HTP-Innovationsforum hydrothermale Prozesse präsentieren. Anschluss an die Vorträge erwartet Sie ein Get-together inklusive Snacks und Getränken. Falls Sie teilnehmen möchten, so melden Sie sich bitte bis zum 16. Juni 2015 (Anmeldeschluss) unter www.energiemetropole-leipzig. de für die Veranstaltung an. RoboCup – eine der größten Robotikveranstaltungen weltweit Erlebnisbericht von Uwe Emmrich-Kießling • Vom 24. bis 26. April fand in Magdeburg die „RoboCup German Open“ statt, eine der größten Robotikveranstaltungen Europas. Während sich die Majorteams auf die RoboCupWeltmeisterschaften vorbereiteten, die in Hefei in China stattfinden werden, ermittelten die Juniorteams die Deutschen Meister und damit die Teilnehmer an der WM in China. • Veranstaltet wurde der „RoboCup 2015“ von der Stadt Magdeburg in Kooperation mit Dr. Ansgar Bredenfeld, dem Chair 22 der RoboCup German Open. • Neben den fußballspielenden Robotern in der „Standard Platform League“ und der „Humanoid Kid Size League“ präsentierten sich in der Rescue Robot League Rettungsroboter, in der „Logistics League“ Logistikroboter und in der „RoboCup@ Home League“ Serviceroboter. • Von außen war den Hallen 1 und 2 der Messe Magdeburg im Elbauenpark nichts von dem emsigen Treiben anzumerken, das kurz vor der Eröffnung der RoboCup German Open am Freitagmorgen durch den Schirmherrn, Klemens Gutmann, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalts, in den Hallen herrschte. Hunderte von Robotern aller Größen und Formen sowie mindestens ebensoviele Laptops zu ihrer Programmierung und Überwachung waren in Betrieb, bedient von Robotikexperten vom Oberschulalter bis zu Studenten und gestandenen Wissenschaftlern. Die „RoboCup@Work League“ befasst sich mit dem Einsatz von Mit Thomas Reinhardt vom nao-Team der HTWK kam ich in einer Pause beim Turnier der Standard Platform League ins Gespräch und fragte, ob es bereits Rückflüsse aus den bei der Programmierung der Roboter für den Fußball gewonnenen Erkenntnissen gäbe. Reinhardt, der im Team ein externer Spezialist für Bildverarbeitung ist, dass solche Ergebnisse zum Beispiel in die Entwicklung einer Softwarelösung eingeflossen sind, die bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zur Bahnüberwachung der Curlingsteine zum Einsatz kam. Halbzeit – auch die Gelegenheit zum Test experimentellen Codes unter realen Bedingungen nutzen.“ Das Spiel gegen die HULKs der TU Hamburg endete übrigens mit einem 6:0-Sieg und am Ende belegte das nao-Team im Turnier den 2. Platz hinter den B-Humans aus Bremen. Dass die Programmierer dabei immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden, zeigte sich nebenan bei den Spielen der Humanoid Kid Size League. Dort waren in diesem Jahr die Bedingungen verschärft worden. Statt wie bisher auf Teppichboden mussten die Roboter auf Kunstrasen auch mit einer realistischeren Farbgebung als gehabt zurecht kommen. Das hieß weiße statt rote Bälle sowie weiße statt gelbe Tore. Das gelang nur bedingt. Denn auch frei von jeder Einwirkung des Gegners kam kaum ein Roboter auf dem ungewohnten Geläuf einen halben Meter weiter, ohne auf die Nase zu fallen. So endeten alle Spiele dieser Liga bis zum Ende des Besuches 0:0 ... Robotern im industriellen Kontext. Bei den RoboCup Junior Meisterschaften traten 157 Schülerteams mit ihren selbst konstruierten Robotern zum Wettkampf an. KONTAKT www.robocupgermanopen.de Sein Team nutzte die Pause, um einerseits die Akkus der Roboter wieder aufzuladen, andererseits eifrig die Tasten der Laptops zu bedienen. Das warf bei mir die Frage auf, ob es denn möglich sei, in einer Pause noch Modifikationen an der Software der Roboter vorzunehmen. Die Antwort lautete: „Ja, dass ist eine gängige Praxis.“ Vor allem aber könne man in bestimmten Situationen – z. B. bei einer 4:0-Führung nach der ersten Robocup 2015 Foto (2) Quelle: © Andreas Lander Netzwerk Nachrichten 01|2015 Transfer 10 Jahre Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie Vor genau zehn Jahren, am 29. April 2005, wurde das Fraunhofer IZI gegründet. In den Räumlichkeiten der Bio City entstanden erste Labore sowie eine Reinraumanlage zur pharmazeutischen Herstellung von Zellprodukten. Genau 16 Mitarbeiter und etwa 500.000 Euro Budget zählte das Institut im ersten Jahr. In „nur“ zehn Jahren wurde der Standort Leipzig auf über 300 Mitarbeiter ausgebaut, mit weiteren 200 Mitarbeitern in den drei Außenstellen Potsdam, Halle und Rostock. Diese erwirtschafteten 2014 ein Finanzvolumen von insgesamt 28,8 Mio Euro. Im Juni 2008 konnte ein eigenes Forschungsgebäude auf dem Gelände der Alten Messe bezogen werden, mit modernsten Laboren für zell- und molekularbiologische Arbeiten. Im Dezember 2012 folgte der zweite Bauabschnitt, mit einer weiteren Reinraumanlage und Spezialeinrichtungen für bildgebende Technologien. Der dritte Bauabschnitt wurde jetzt im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnet. Der gesamte Komplex umfasst nunmehr 8.700 m² Nutzfläche. Bei der Festveranstaltung begrüßt Institutsleiter Prof. Dr. Frank Emmrich prominente Gäste, darunter Staatsminister Wolfgang Tiefensee, Thüringisches Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig im Gründungsjahr des IZI; sowie Uwe Albrecht, Bürgermeister der Stadt Leipzig und Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit. Das Fraunhofer-Institut für für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig Foto Quelle: Fraunhofer IZI KONTAKT www.izi.fraunhofer.de Frühjahrssitzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Auf der Öffentlichen Frühjahrssitzung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig betonte Professor Dr. Pirim Stekeler-Weithofer das Selbstverständnis der Wissenschaftlervereinigung, als einer personell und thematisch mitteldeutsch ausgerichteten Institution. Dieses Selbstverständnis drückte sich auch im Grußwort aus, das Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow vor den anwesenden Akademiemitgliedern im Alten Rathaus Leipzig sprach. Er dankte der Akademie für die zahlreichen Projekte, die sich mit Themen aus seiner Region befassen. In das inhaltlich breite Spektrum der im Bericht der SAW resümierten Projekte Netzwerk Nachrichten 01|2015 gehört auch die Vortragsreihe „Innovation“. Aus unterschiedlichen fachlichen und wissenschaftsorganisatorischen Perspektiven greift sie grundsätzliche Fragestellungen auf: Wie lässt sich „Innovation“ definieren? Welche kulturellen, wissenschaftlich/intellektuellen, soziopolitischen und ökonomischen Voraussetzungen sind für Innovationen notwendig? Bedarf es eines bestimmten Klimas für Innovationen? Welchen Stellenwert nehmen Innovationen heute in der Forschung ein? Auf der Frühjahrssitzung wurden sechs neue feierlich in die SAW aufgenommen. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Wilfried Hofmann, TU Dresden: zum Thema „Elektromaschinen – die Arbeitspferde der Industriegesellschaft“. 23 Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Foto Quelle: © Wolfgang Zeyen KONTAKT www.saw-leipzig.de Vernetze Innovationen – Studierende erleben Zukunft die den Nerv der anwesenden Teilnehmer traf und vorschlug, die Wartezeiten, wie beispielsweise in Fast Food Restaurant, durch vorherige mobile Bestellung sowie Bezahlung zu verkürzen. Frage –Antwort-Spiel während der interaktiven Vorlesung von Frank Bindel Quelle: HfTL Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Vernetzte Innovationen“ im Modul Innovationsmanagement der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) werden neue innovative Themen der Deutschen Telekom von Frank Bindel, Director Strategic Projects, Products & Innovations der DTAG, vorgestellt und durch interaktive Sessions erlebbar gemacht. Mit einem ausführlichen Grundwissen ausgerüstet, können die Teilnehmer sich selbst als Innovator beweisen und eigene Ideen generieren. 24 Kontakt www.hft-leipzig.de Die Veranstaltung gab den Studierenden die Gelegenheit ihre Produktidee und Ergebnisse vorzustellen und diese in Form eines Elevator Pitches von Frank Bindel bewerten zu lassen. Dabei sind Kriterien wie technologische Machbarkeit, Innovationsgrad versus Kundeninteresse, aber auch wirtschaftliche Realisierung mit den Anforderungen eines Großkonzerns ausschlaggebend. Eine rege Diskussion initiierte die Studentenidee „FasTfood“, Die weitere Agenda des Tages erlaubte den Studenten, zusätzlich zu ihren eigenen Ideen neue Impulse für ihre künftigen Projektideen mitzunehmen. Wie vernetzt der Mensch in der Zukunft leben wird, wurde in der Session „Smart Urban Living“ von Frank Bindel vorgestellt. Highlights daraus waren die Möglichkeiten und Chancen „Dinge“ miteinander zu vernetzen und daraus neue interessante Angebote im Sinne von begeisterten Usern zu generieren. Smart Urban Living ist die Basis für eine künftige Vernetzung des Kunden durch sein Smartphon mit dem Wohnraum, mit dem Fahrzeug, dem gesamten Lebensumfeld. Dies stellt ein zentrales Innovationsfeld der Deutschen Telekom dar. Eines der Highlights dieser vernetzten Innovation ist die offene Plattform Qivicon. Qivicon ermöglicht dem Nutzer die Steuerung seiner Heizung oder seiner Haussicherung und bietet darüber hinaus zahlreiche attraktive Möglichkeiten der Steuerung von Haushaltsgeräten. Prof. Dr. Johannes Springer, Vice President Technology and Solution Design in der Deutschen Telekom, wusste das Thema aus Sicht der TSystems Business-Perspektive zu erweitern. Den Fokus setzte er dabei auf die strategischen Themenfelder von „Connected Car“, „Machine2Machine“. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Transfer HfTL-Forschungsteam erhielt Preis für besten Konferenzbeitrag Im Rahmen einer internationalen Fachkooperation hat ein Team von Forscherkollegen aus Portugal und Deutschland auf der im ICT-Sektor international anerkannten 18. ICIN-Konferenz in Paris einen Best Paper Award für den eingereichten Beitrag zum Thema „Signalling-On-the-fly:SigOfly; WebRTC Interoperability tested in contradictive Deployment Scenarios“ erhalten. Das Team, bestehend aus -- Kay Hänsge und Steffen Drüsedow von den Telekom Innovation Laboratories (T-Labs), -- Paulo Chainho von der Telecom Portugal, Inovação e Sistemas und -- Michael Maruschke, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich dabei quasi wie im Flug („Signalling-Onthe-fly“) ihre notwendige Signalisierung. Dieses Konzept gewährleistet die Interoperabilität zwischen beliebigen WebRTCDomänen. Es ist nicht notwendig ein standardisiertes Signalisierungsprotokoll wie SIP zu verwenden. Dieses Resultat ebnet den Weg für die Entwicklung einer neuen, agileren und wettbewerbsfähigeren Service-Architektur und stellt gleichzeitig eine Alternative zu der aktuellen IMS (IP Multimedia Subsystem) Architektur dar. Unter dem durch die EU geförderteten OpenLab Project WONDER (Webrtc interOperability tested in coNtradictive DEployment scenaRios) beschäftigten sich die Forscher mit verschiedenen Szenarien bei der Übertragung von Audio – und Video- Mehr Informationen zur 18. ICINKonferenz http://www.icin.co.uk/ 25 Telekommunikationsinformatik der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) beschäftigt sich in seinem wissenschaftlichen Artikel mit der Fragestellung, wie eine Interoperabilität von unterschiedlichen WebRTC-Kommunikations-Plattformen erreicht werden kann, ohne dass standardisierte Signalisierungsprotokolle dazu notwendig sind. Die jeweils verschiedenen WebRTC-Lösungen lernen Netzwerk Nachrichten 01|2015 diensten. Zusätzlich wurde dieses Verfahren auf die Datenkommunikation angewendet, was eine Syntax-Aushandlung für Datenkommunikation gewährleistet. Dabei wurden auch Studierende der HfTL mit einbezogen. Weitere Folgeaktivitäten im Rahmen der langfristigen Kooperation zwischen der HfTL und den T-Labs unter Einbeziehung der Studenten finden bereits statt. Kontakt Hochschule für Telekommunikation Leipzig Gustav-Freytag-Str. 43-45 04277 Leipzig www.hft-leipzig.de Geprägt wirkt es besser Von Prof. Lutz Engisch, HTWK Leipzig Einfache Werbebotschaften reichen längst nicht mehr aus, um einen potenziellen Kunden zu beindrucken. Es ist wichtig, Marken differenziert, ganzheitlich und integriert darzustellen. Neurologische Untersuchungen im Marketing haben gezeigt, dass multisensorische Verpackungen und Druckprodukte die Kunden zielgerichteter ansprechen, da mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden. Die Haptik spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Deshalb ist die Entdeckung der Dreidimensionalität auch im Druck- und Verpackungsbereich in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund getreten, da hierbei Haptik und Optik gleichzeitig angesprochen werden. Verpackungen sind heutzutage das wichtigste Informations- und Kommunikationsmittel für den Kunden am Point of Sale. Auf zunehmend gesättigten Märkten reichen klassische Kanäle und Gestaltungsmittel immer weniger aus, um das Produktimage effektiv zu kommunizieren. Als neuer Kommunikationskanal wird zunehmend 26 der Werkzeugfertigung mit der Laserdirektgravur, die das Prägen von differenzierten dreidimensionalen Strukturen mit stufenlosem Tiefenverlauf ermöglichen [3]. In klarem Kontrast zu der dynamisch wachsenden Bedeutung von Prägeanwendungen und den erweiterten werkzeugtechnischen Möglichkeiten steht der gegenwärtig noch wenig entwickelte Stand der Technik von Prägetechnologie und -prozess, der die Gestaltungsmöglichkeiten bisher nicht ausschöpft, eine begrenzte ProduktionsAbb. 1: Embossing Management System - Standardisierter Workflow. qualität bedingt und hohe Zeit- und Kostenaufwände erforderdie haptische Strukturierung von Drucklich macht. So befindet sich insbesondere und Verpackungsmitteln verwendet. Es die workflowbasierte Berücksichtigung der wird davon ausgegangen, dass ein Drittel Eigenheiten von Motiv, Produktionsproaller Konsumenten sich hauptsächlich von zess und Ausgabemedium beim Prägen der Haptik einer Verpackung beeinflus[1] noch am Anfang ihrer Entwicklung. sen lässt . Folgerichtig verzeichnet der Reliefdruck trotz der gegenwärtig noch Aufgrund der enormen Vielfalt an Papierhohen Kosten- und Zeitaufwände Nachund Kartonsorten und der variierenden fragezunahmen und in Sparten wie z.B. Eigenschaften des Substrats sowie der Genussmittel und Luxusartikel finden sich hohen Komplexität von Wechselwirkungen haptische Elemente bereits auf fast allen [2] zwischen Motivgeometrie, ProzesspaVerpackungen . Verstärkt wird dieser rametern und Materialeigenschaften ist Trend durch neueste Entwicklungen in Netzwerk Nachrichten 01|2015 Transfer Abb. 2: Modernes Prägewerkzeug mit 3D Prägestrukturen. die Vorhersagbarkeit von Prägeergebnissen bisher sehr begrenzt. Das Konzept des Embossing Management Systems beinhaltet deshalb die Modellierung des Materialverhaltens mithilfe einer Simulation der vom Prägewerkzeug in das Material eingebrachten Kräfte und der im Material resultierenden Reaktionskräfte und mechanischen Verformungseffekte. Daraus ergibt sich nachfolgend ein digitalisierter Herstellungsprozess. Die bisher erfahrungsbasierte und durch kosten- und zeitintensive Trial -and-Error-Schleifen charakterisierte Erstellung der Prägewerkzeuge könnte damit auf eine systematische, modellbasierte Grundlage gestellt werden Für die Erreichung dieses Ziels werden die drei zentralen Einflussfaktoren Material, Verfahren und Motivgeometrie systematisch analysiert und ausgewertet, um darauf aufbauend einen standardisierten Workflow (s. Abb.1) mit definierten Datentransformationen zu entwickeln. Dabei werden die jeweiligen Einflussgrößen durch entsprechende Profile in die digitalen Daten eingearbeitet und bewirken eine Korrektur der Daten für die Herstellung Netzwerk Nachrichten 01|2015 der Prägewerkzeuge (s. Abb. 2). Zur Kontrolle können vor der Werkzeugherstellung Softproofs am Monitor oder Hardproofs mittels generativer Fertigungsverfahren ausgegeben werden. Für die Qualitätssicherung im Prägeprozess werden Testmethoden benötigt, die das grundsätzliche Prägeverhalten des Materials widerspiegeln sowie eine fortlaufende Qualitätskontrolle beim Prägen ermöglichen. In Anlehnung an das in der grafischen Industrie bekannte und etablierte Color Management ist das Konzept des Embossing Managements als unumgänglicher Ansatz für eine Qualitätssteigerung und –sicherung im Prägeprozess zu sehen. Die Entwicklung dieses Systems stellt den Forschungsschwerpunkt des 2012 an der HTWK Leipzig gegründeten Institutes for Printing, Processing and Packaging (iP3 Leipzig) dar. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem gesamten Bereich der Druckindustrie soll ein neuer Industriestandard definiert und somit die Herstellungskosten gesenkt werden. Dies eröffnet für eine Vielzahl an neuen Produkten den effizienten Einsatz von 3D Effekten im Bereich von Verpackungs- und der Dekorapplikationen. KONTAKT Prof. Dr. rer. nat. Lutz Engisch, Professur für Werkstoffe - Schwerpunkte: Werkstoffe, Packstoffe und Technische Anwendungen von Werkstoffen E-Mail: www.fbm.htwk-leipzig.de 27 Anmerkungen [1] „ Packaging Inspiration Forum – Verpackungen, die emotional verführen“. Artikel in prepress – World of Print 5/2013, S. 24 ff [2] Stefanie Eser: „Recherche marktüblicher Technologien zur Herstellung von haptischen Elementen auf Verpackungen“, Bachelorarbeit HTWK Leipzig, 2013 [3] Lutz Engisch: „Neue Raster Neue Märkte“, Flexo+Tief Druck, 1–6/2010 Einblicke in die Forschung „Tag der Wissenschaft“ an der HTWK Leipzig Nachwuchswissenschaftler präsentieren Projekte Lehr- und Forschungsprofillinien der HTWK Leipzig entsprechen: -- Bau & Energie -- Life Science & Engineering -- Ingenieur & Wirtschaft und -- Medien & Information. Am 10. Juni 2015 findet an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zum sechsten Mal der Tag der Wissenschaft statt, an dem Nachwuchswissenschaftler der Kontakt Hochschule (Promovierende, AbsolvenHTWK Leipzig ten und Masterstudierende) aus ihren Referat Forschung aktuellen und häufig anwendungsnaPeggy Stöckigt E-Mail: [email protected] hen Forschungsprojekten berichten. 28 Die Nachwuchsforscher sind angehalten, ihre Themen anschaulich und spannend zu formulieren, um auch den Ansprüchen interessierter Zuhörer aus benachbarten Disziplinen gerecht zu werden. In den Pausen bietet sich Gelegenheit für konkrete Nachfragen. Den Gastvortrag am frühen Nachmittag hält Thomas Reiner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Verpackungsinstituts und CEO der Firma Berndt+Partner in Berlin. Damit liegt im Jahr 2015 ein wichtiger Fokus auf dem Thema Verpackung, dem sich die HTWK Leipzig vielfältig in Lehre und Forschung widmet (siehe auch Seite 26/27). Begleitend zu den Vorträgen findet eine Poster- und Exponateausstellung statt und es besteht Gelegenheit, in Kontakt mit den Forschenden der HTWK Leipzig zu kommen. Partner und interessierte Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft sind herzlich eingeladen. Professor Lutz Engisch bei der Eröffnung des TdW 2014 Foto Quelle: © HTWK Leipzig Das Programm steht unter www.htwk-leipzig.de/tdw2015 bereit. Geplant sind mehr als 20 Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen, u. a. aus dem Bau- und Energiebereich, dem Maschinenbau und der Druck- und Verpackungstechnik. Die HTWK Leipzig organisiert den Tag der Wissenschaft bereits seit 2010, um die an der Hochschule bearbeiteten Forschungsthemen einem interdisziplinär ausgerichteten Teilnehmerkreis vorzustellen und Ansätze für neue, gemeinsame Forschungsideen zu diskutieren. Organisiert sind diese in vier thematischen Panels, die den Um Anmeldung bis zum 8. Juni 2015 an [email protected] wird gebeten. Netzwerk Nachrichten 01|2015 Transfer Solare Architektur Mit der FASA AG auf dem Weg zur Energieautarkie Die mitteldeutsche Baufirma FASA AG ist Marktführer auf dem Gebiet der solaren Architektur. Deren Maxime „Die Form folgt der Energie“ steht für die Gestaltung der Bauobjekte nach den Erfordernissen der optimalen solaren Energieausbeute. Solarthermische Energiegewinnung hat eine hohe Energieeffizienz von mehr als 75%, bei Photovoltaik (PV) sind es nur ca. 15%. Für solarthermische Energieausbeute ist der Winter der „Flaschenhals“; beim Bedarf ergibt sich wegen der Heizperiode gleichzeitig ein Maximum. Deshalb ist es zweckmäßig, die Dachfläche mit Kollektoren so anzulegen, dass im Winter ein Energiemaximum erzielt wird. Dem entspricht eine steile, große Süd-Dachfläche mit einem Neigungswinkel von ca. 70 Grad, auf welche die Sonnenstrahlen zu dieser Jahreszeit in etwa im 90 Grad Winkel treffen. Die über die Flachkollektoren aufgenommene Sonnenwärme gelangt über Wärmetauscher in den wassergefüllten Solarspeicher, der in physikalischer Hinsicht Ähnlichkeit mit einer riesigen Thermoskanne hat. Der Solarspeicher erhält die Wärme hinreichend über viele Wochen. Aus ihm wird die Wärme einerseits für Heizung und andererseits zur Warmwasserbereitung entnommen. In einem der Spitzenprodukte der FASA AG, dem ENERGETIKhaus100® können 90-100 Prozent des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser durch Solarthermie gedeckt werden. Ergänzend wird als Sicherheitspaket z.B. ein Scheitholzofen Netzwerk Nachrichten 01|2015 eingebaut, der alternativ den Speicher erwärmen kann. Das wird aber nur an wenigen Tagen im Jahr nötig. Energetisch vorteilhaft sind zudem kompakte Bauformen, sinnvolle Dämmbaustoffe und eine intelligente Anlagensteuerung. Solarthermische Anlagen sind wartungsarm und haben eine Mindesthaltbarkeit von mehr als 20 Jahren. Durch die Energiekostenersparnis amortisiert sich solare Architektur im Vergleich zum konventionellen Einfamilienhaus in fünf bis zehn Jahren, je nach Entwicklung des Ölpreises. Steigt dieser künftig schneller, verkürzt sich die Amortisationsdauer entsprechend. Die FASA AG realisiert zudem Mehrfamilienhäuser, energetische Bausanierung im Bestand, Büro- und Verwaltungsgebäude, Kindergärten, und Weiteres, auch in Kombination mit PV-Anlagen. Ullrich Hintzen, Vorstand der FASA AG, erläutert anlässlich des 8. Expertentreffens Energiemetropole Leipzig neue Ansätze zur solaren Wärmeversorgung im Zusammenspiel von Architektur und Solarthermie. Foto Quelle: moritzpress © Fanny Thibault Kontakt FASA AG Diana Trottnow Marianne-Brandt-Straße 4 09112 Chemnitz Tel.: 0371 46112111 Fax: 0371 46112270 E-Mail: [email protected] Internet: www.fasa-ag.de 29 Neuer Honorarprofessor an HTWK Leipzig Dr. Dirk Schaal zum Honorarprofessor für Industriekultur und Wirtschaftsarchive im Studiengang Museologie berufen Kontakt HTWK Leipzig Fakultät Medien Karl-Liebknecht-Str. 145 04277 Leipzig [email protected] www.fbm.htwk-leipzig.de 30 Dr. Dirk Schaal, neu berufener Honorarprofessor, hier bei einem Fachvortrag anlässlich der Ausstellungseröffnung „Leipzig wird groß“ an der Leipziger Stadtbibliothek Foto Quelle: moritzpress © Fanny Thibault Mit einer auch die technologischen und wirtschaftlichen Bezüge seines Gegenstandes nicht vernachlässigenden Antrittsvorlesung zum Thema „Zucker – ein Fall fürs Museum? Aufund Abstieg eines Kulturguts“ nahm Dr. Dirk Schaal sein Wirken als Honorarprofessor an der HTWK Leipzig auf. Zuvor hatte der als Koordinator Sächsische Industriekultur am Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst tätige Historiker die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der Hochschule, Prof. Dr. Gesine Grande, entgegengenommen. Die Bereicherung des Studienganges Museologie durch die Einrichtung hob der Dekan der Fakultät Medien, Professor Dr. Uwe Kulisch, in seinen Begrüßungsworten hervor, als er erklärte: „Wir können heute einen besonders glücklichen Fall des Zuwachses im Kreise der Kolleginnen und Kollegen unserer HTWK feiern: eine Honorarprofessur, die das ‚T‘, das ‚W‘ und das ‚K‘ im besonderen Sinn zusammenführt. Ich denke, in diesem Ineinandergreifen liegt die Zukunft unserer Hochschule, denn darauf wird auch die Zukunft unserer Gesellschaft verstärkt beruhen – wir müssen noch mehr und kreativ in diesen verschiedenen Ebenen denken, arbeiten, sie miteinander verzahnen. Diesen Ansatz prägt in besonderer Weise der Begriff und das vielfältige, interdisziplinäre Feld der ‚Industriekultur‘.“ „Industriekultur“ ist sowohl von wissenschaftlicher als auch politischer Seite in den letzten Jahren verstärkt aufgegriffen worden – mit dem Ziel, sie zu erhalten, zu erforschen und dabei nicht allein aus historischer Perspektive zu betrachten. „Sachsen könne auf eine gut zweihundertjährige Geschichte der Industrialisierung zurückblicken“, fuhr Professor Kulisch fort. „Der Freistaat verfügt damit über ein kulturelles Erbe, das heute als fester Bestandteil dieser Region und darüber hinausgehend ganz Deutschlands gilt. Aber es geht nicht allein um Vergangenes, es geht mit Industriekultur um überregionale Transformationsprozesse, die fest in der Gegenwart verankert sind – um Identifikationspotentiale“, hob der Dekan hervor. Es ginge um die Entwicklung von neuen Ansätzen und Lösungen, um unsere Geschichte nicht nur zu bewahren und zu erforschen, sondern ebenso zu vermitteln und vor allem weiterzuentwickeln – das heißt zuweilen auch, industrielle Zeugnisse neuen innovativen Nutzungszwecken zuzuführen. Hochschulen, die Technik, Wirtschaft und Kultur miteinander verbinden, käme hier eine Schlüsselrolle zu. Netzwerk Nachrichten 01|2015 … trifft 3. 3. – 6. September 2015 Programm: www.industriekulturtag-leipzig.de unterstützt durch die IHK zu Leipzig
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