Übersicht der Übungswerkstücke unmaßstäblich Drehen II Presse (Nussknacker) Zusatzübung 1 Zusatzübung 2 Zusatzübung 3 Zusatzübung 4 © by Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG 15 Drehen II Inhalt und Folge der Kenntnisvermittlung 1. 2. 3. 4. Erläutern der Grobziele dieser Übungsreihe Bestimmung der Schnittgeschwindigkeit Errechnen der Umdrehungsfrequenz Gebrauch von Richtwerttabellen für Vorschub, Schnittgeschwindigkeit, Umdrehungsfrequenz Vorbereitung Diese Übungsreihe stellt die Fortführung der Übungsreihe Drehen I dar. Deshalb sind keine weiteren als die bereits im 1. Ausbildungsjahr getroffenen Vorbereitungen erforderlich. Gegebenenfalls können für diese Einleitung Modelle und Versuche vorbereitet werden, mit deren Hilfe der Zusammenhang zwischen Schnittgeschwindigkeit, Bearbeitungsdurchmesser und Umdrehungsfrequenz verdeutlicht wird. Auch sollten entsprechende Richtwerttabellen oder Tabellenbücher bereitliegen. Einleitung programm werden die Schnitt-, Vorschub und Zustellbewegungen behandelt. 2. Aus der Lehrprogrammreihe Maschinentechnik, Band 5, „Werkzeugmaschinen“. Dieses Lehrprogramm enthält eine grundlegende Abhandlung über Schnittgeschwindigkeit und Umdrehungsfrequenz. Des Weiteren sollten spezielle Richtwerttabellen oder Tabellenbücher sowie Schautafeln eingesetzt werden. Der richtige Gebrauch solcher Unterlagen am Arbeitsplatz ist besonders bei den vielfältigen Arbeitsaufgaben in der Fachstufe wichtig. Die im Übungsheft für den Auszubildenden abgebildete Richtwerttabelle für die Schnittgeschwindigkeit ist lediglich als Beispiel zu verstehen. Ebenso verhält es sich mit dem Schaubild für Umdrehungsfrequenzen. In ihm sind die Umdrehungsfrequenzen aus der Normzahlreihe R20/2 (..80..) aufgeführt. Bei der Gleichung für die Umdrehungsfrequenz n = Hinweise In der Übungsreihe Drehen I wurde zwar das Ablesen von Umdrehungsfrequenzen aus Tabellen und Schaubildern sowie das Einstellen dieser Werte an der Maschine vermittelt, aber nicht auf das Errechnen der Umdrehungsfrequenz aus einer zuvor zu bestimmenden Schnittgeschwindigkeit eingegangen. Deshalb wird dieses Thema hier zu Beginn der Übungsreihe für die Fachstufe aufgegriffen. Es liegt aber in Ihrem Ermessen als Ausbilder, in wieweit Sie auf diese Einleitung eingehen, denn zu diesem Zeitpunkt der Ausbildung können bei dem Auszubildenden die Zusammenhänge von Schnittgeschwindigkeit, Bearbeitungsdurchmesser und Umdrehungsfrequenz als bekannt vorausgesetzt werden, da in der Berufsschule das Errechnen der Umdrehungsfrequenz bereits gelehrt und geübt worden sein müsste. Grundlage für Ihre Entscheidung kann nur der Leistungsstand des Auszubildenden sein. Da in der vorliegenden Übungsreihe Drehen II auch mit Schneidstoffen aus Hartmetall, sogenannten HMSchneidstoffen, gearbeitet wird, kommt dem Verständnis der Zusammenhänge zwischen den einzelnen, die Schnittgeschwindigkeit bestimmenden Einflussgrößen eine wesentliche Bedeutung zu. Hilfe bei der Wiederholung der oben aufgeführten Themen können u. a. die beiden nachstehenden Lehrprogramme des BIBB sein. Beide wurden bereits in der Übungsreihe Drehen I genannt: 1. Aus der Lehrprogrammreihe Fertigungstechnik, Band 5, „Trennen; Arbeitsbewegungen“. In diesem Lehr© by Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG 1 000 ◊ Q c π◊d wird in der Praxis häufig statt 1 000 : π die Konstante 318 gesetzt, so dass die Gleichung dann lautet: n= 318 ◊ Q c d Die Rechnung mit dieser Gleichung führt natürlich zu Abweichungen gegebenüber dem Wert in der Tabelle für Umdrehungsfrequenzen. Weisen Sie immer wieder darauf hin, dass in die Gleichung der Wert des jeweiligen Bearbeitungsdurchmessers eingesetzt werden muss, um die richtige Umdrehungsfrequenz zu erhalten. Neben den im Übungsheft genannten Einflussgrößen auf die Schnittgeschwindigkeit sind noch zwei weitere, erst beim Arbeitsprozess wirksam werdende zu beachten: 1. Die Art der Kühlschmierung. Wird ohne Kühlschmierung gespant, muss die Schnittgeschwindigkeit kleiner gewählt werden, als es sonst möglich wäre. 2. Die Ratterneigung zwischen Werkstück und Werkzeug. Die Ratterneigung und die durch unvermeidbare Unwucht des Werkstücks auftretenden Schwingungen können zur Reduzierung der Schnittgeschwindigkeit und damit auch der errechneten Umdrehungsfrequenz zwingen. Im Rahmen der Einleitung sollten Sie auch nicht versäumen, auf die allgemeinen Sicherheitsbestimmungen und Sicherheitsregeln hinzuweisen, die in der Übungsreihe Drehen I bereits vermittelt worden sind. Weiter, speziell für die jeweilige Übung, geltende Sicherheitshinweise werden dort gegeben! 27 Übung 6 Drehen II Innenringnuten mit dem Innen-Stechdrehmeißel drehen Lösungen zur Kenntnisprüfung Zum Schleifen des Innen-Stechdrehmeißels Die Schneiden des Innen-Stechdrehmeißels entstehen wie beim Schleifen des Einstechdrehmeißels (siehe im Anhang). Durch den doppelt so großen Freiwinkel α und der Verkürzung der Freifläche der Hauptschneide ist der Schneidkopf dem Radius der Bohrung angepasst. Die Verwendbarkeit für den kleinsten Bohrungsdurchmesser ist für Innen-Stechdrehmeißel nach DIN 4963 in der Norm angegeben. Die Winkel und Flächen werden wie folgt geschliffen: Spanwinkel γ = 6° Freiwinkel der Hauptschneide α = 12° Freiwinkel der beiden Nebenschneiden αn = 2° Winkel der Verjüngung der Spanfläche = 2° Eckenwinkel ε = 88° (90° – 2°) Winkel für die Verkürzung der Freifläche der Hauptschneide = 45° (Bild 1). Bild 1 Winkel am Schneidkopf des Innen-Stechdrehmeißels Die Winkel α und γ beziehen sich auf eine bestimmte Schaftstellung (Werkzeug-Bezugssystem). Beim Schaft mit quadratischem Querschnitt ist sie durch die Basisfläche gegeben. Beim Schaft mit rundem Querschnitt ist die Bezugslage für das Schleifen der Winkel durch eine Markierung am Schaft festzulegen. Diese Markierung erleichtert auch das richtige Spannen des Innen-Stechdrehmeißels. Lösungen 1. Zum Drehen von Innenringnuten 2. A Der Freiwinkel α der Hauptschneide und die Verjüngungswinkel der Spanfläche sind beim InnenStechdrehmeißel größer. C Die Höhe des Schneidkopfs ist am Innen-Stechdrehmeißel kleiner als am Einstechdrehmeißel. D Die Freifläche der Hauptschneide des Innen-Stechdrehmeißels ist im Gegensatz zum Einstechdrehmeißel durch eine 45°-Abschrägung erheblich verkürzt. 3. Der Innen-Stechdrehmeißel wird mit seinem Schaft parallel zur Werkstückachse in den Werkzeugspanner gespannt. Das Ausrichten des Schneidkopfs auf gleich große Einstellwinkel für die Nebenschneiden wird mit Hilfe einer Einstelllehre erleichtert. Das sorgfältige Ausrichten des Innen-Stechdrehmeißels ist wichig, damit der Nutengrund zylindrisch wird. 4. Die richtige Reihenfolge von oben nach unten lautet: 3, 4, 1, 2, 5 5. C F 46 ... den Abstand der Hauptschneide vom Drehmeißelschaft ... den Bohrungdurchmesser am Werkstück © by Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG Übung 13 Drehen II Werkstück mit Hartmetallschneiden zum Schleifen vordrehen Arbeitsmittel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Alle Kanten 0,6 u 45° 1 Passbolzen II Stck Benennung C45 22n6 r0,028 28f7 s0,020 32h6 s0 Passmaß Abmaß s0,041 s0,016 aus Übung 12 Lfd. Normblatt Werkstoff Halbzeug Nr. Zchng.-Nr. Bemerkung Maßstab Welle III 13 r0,015 1:1 14 15 16 17 18 19 20 21 Dreibacken-Spannfutter Mitlaufende Zentrierspitze (für Reitstock) Feste Zentrierspitze (für Arbeitsspindel) Spindelmitnehmer mit Schutzglocke Gerades Drehherz für x 26; x 29 Dreibacken-Bohrfutter Spiralbohrer x 8,5 ; x 10,5 Kegelsenker 60° Maschinengewindebohrer M10 Höheneinstelllehre Rechter abgesetzter Stirndrehmeißel HM P20 Rechter abgesetzter Seitendrehmeißel HM P20 Rechter abgesetzter Eckdrehmeißel HM P20 Profildrehmeißel für Freistich DIN 509 – E 0,6 u 0,3 Profildrehmeißel für Freistich DIN 509 – F 0,6 u 0,3 Rechter gebogener Drehmeißel HM P20 Stahlmaßstab Messschieber Bügelmessschraube 25 bis 50 mm Pinsel und Handbesen Werkstattfeile A 300 – 3 Inhalt und Folge der Kenntnisvermittlung Hinweise 1. Erläutern des Übungsziels 2. Gegebenenfalls Inhalte aus der Übung 12 gezielt wiederholen In dieser Übung werden keine neuen Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt, sondern das in der vorangegangenen Übung 12 Gelernte soll durch die konsequente Wiederholung vertieft werden. Der Auszubildende soll bei dem möglichst selbstständigen Planen und Ausführen des Arbeitsablaufs an Sicherheit gewinnen und in etwa schon die Arbeitssituation bei der nachfolgenden Arbeitsprobe kennen lernen. Vorbereitung Das Werkstück aus der Übung 12 (Passbolzen II) bereitlegen und alle aufgeführten Arbeitsmittel in einwandfreiem Zustand bereitstellen. Arbeitssicherheit Wegen der hohen Temperaturen an der Schnittstelle und der hohen Schnittgeschwindigkeit muss auf die Einhaltung der nachstehenden Arbeitssicherheitspunkte besonders geachtet werden: 1. Die Arbeitsjacke ist bis zum Kragen zugeknöpft zu tragen. 2. Die Schutzbrille ist ständig zu tragen, weil auch von den Nachbar-Maschinen Späneflug droht. 3. Die Spanformstufe muss die richtige Größe haben, damit keine Wirrspäne entstehen, die sich um das Werkstück und um den Drehmeißel wickeln könnten. Prüfen Sie den betriebssicheren Zustand der Drehmaschine nach dem Umrüsten zum Drehen zwischen den Spitzen. © by Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG Dennoch ist es wichtig, den vom Auszubildenden erstellten Operationsplan – ein dafür vorbereitetes Formblatt befindet sich im Streifband der Kenntnisprüfungen – mit ihm gemeinsam zu überprüfen, bevor er die Arbeit an der Drehmaschine beginnt. Die nachstehende Lösung des Operationsplans ist für den Einsatz der Arbeitsmitte 1 bis 21 erstellt. Wird statt der Drehmeißel 11 , 12 und 13 das Arbeitsmittel 22 , der rechte abgesetzte Längs- und Plandrehmeißel HM P20 (siehe Hinweise im Übungsblatt) eingesetzt, so ist dieses Werkzeug an den entsprechenden Stellen des Operationsplans aufzuführen. In diesem Falle sind dann auch die beiden Einzelschritte „Auswinkeln“ in „Länge drehen“ umzubenennen. Soll das Innengewinde M10 mit Maschinenantrieb gebohrt werden, muss eine entsprechende Aufnahmevorrichtung für den Maschinengewindebohrer bereitgestellt werden (siehe Übung 8). Weisen Sie den Auszubildenden darauf hin, für welche Arbeitsmittel der Operationsplan zu erstellen ist. 73
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