Indikatoren & Diagramme

Daniel Milne & Insa Röpke: „Was sind Argumente? – Ein Zugang zur philosophischen Logik” – SoSe 2012
Indikatoren in Argumenten
Aufgabe: Suche in den folgenden Argumenten die sprachlichen Ausdrücke heraus, die anzeigen, dass eine Konklusion oder eine Prämisse formuliert wird.
1. „Aus diesem [zweifellosen] Einfluß der Sittlichkeit auf unsere Handlungen und Neigungen folgt nun, daß dieselbe nicht aus der Vernunft hergeleitet werden kann, da ja so die Vernunft allein, wie wir schon bewiesen
haben, niemals einen solchen Einfluß haben kann.“ (David Hume „Ein Trakat über die menschliche Natur“)
2. Defizite sind schlecht, denn sie es erlauben unseren Abgeordneten, für Ausgaben zu stimmen ohne für Steuern,
die diese Ausgaben finanzieren, zu stimmen. (Milton Friedman, “Why Deficits Are Bad,” Newsweek, 2. Januar
1984, 56)
3. Eine gerechte Gesellschaft kann unmöglich allen dasselbe Einkommen gewähren, da sich die Begabungen
und Anstrengungen zwischen Individuen dramatisch unterscheiden, und weil dem Gemeinwohl systematische
Ungleichheiten der Belohnung dementsprechend viel mehr nützen. (Michael Novak, Commentary 76, Dezember
1983, 30)
4. [Die Grinsekatze versucht mithilfe des folgenden Arguments zu zeigen, dass sie verrückt ist.
Alice:] „Und woher weißt du, daß du selbst verrückt bist?“ „Zunächst einmal“, sagte die Katze, „ist ein Hund
doch nicht verrückt. Zugegeben?“ „Meinethalben“, sagte Alice. „Nun also“, fuhr die Katze fort, „siehst du: ein
Hund knurrt, wenn er zornig ist, und wedelt mit dem Schwanz, wenn er sich freut. Ich dagegen knurre, wenn
ich mich freue, und wedle mit dem Schwanz, wenn ich zornig bin. Folglich bin ich verrückt.“ (Kapitel 6: Ein
gepfeffertes Ferkel )
Argumente in Diagramm-Form
Aufgabe: Erarbeite die Struktur der folgenden Argumente, indem Du sie in Diagrammform darstellst.
1. Jeder stirbt; ich bin jemand, also werde ich sterben. (Thomas Nagel, The View From Nowhere (1986), 225)
2. Sind Politiker (und diejenigen, die diese wählen) egoistisch? Natürlich sind sie das: Sie sind menschlich.
(„Beating the System“, The New Republic, 5. November 1990, 7)
3. Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu
sein, dass selbst diejenigen, die in allen übrigen Dingen sehr schwer zu befriedigen sind, doch gewöhnlich nicht
mehr Verstand haben wollen, als sie wirklich haben. (René Descartes, Abhandlung über die Methode)
4. Wenn wir Freiheit kennengelernt haben, dann lieben wir sie; wenn wir Freiheit lieben, dann fürchten wir ihren
Verlust. (A. Bartlett Giamatti, Take Time for Paradise: Americans and Their Games (1989), 104-105)
5. Verheiratet zu sein schränkt einen Mann nicht ein, sondern räumt ihm größere Freiheit als Singles ein, weil
er sich um alltägliche Aufgaben wie den Hausputz, die Essenszubereitung, die lange Beschäftigung mit den
Kindern, oder was sonst im Haus so anfällt, nicht kümmern muss. (Jonathan L. Freedman, „Love + Marriage
= Happiness (Still)“, Public Opinion, November-Dezember 1978)
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