02.08.2015 Aus dem Evangelium nach Johannes einen Gott oder dessen Stellvertreter, der allen zu essen gibt, der 6:24 Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. 6:25 Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? 6:26 6:27 Liebe Schwestern, liebe Brüder, Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Krankheiten heilt, der es allen gut gehen lässt, das ist ein Urtraum aller Menschen und aller Zeiten. Die historische Suche des Menschen nach einem Gott war immer mit der Frage verbunden, ob es mit einem solchen Gott im Leben besser geht oder nicht. Wenn nicht, dann musste man sich eben einen anderen Gott suchen, der es besser kann und mächtiger für die Menschen eintritt. Die Gebete und Opfer sollten sich schon 6:28 Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? rentieren, sonst hat ja alles keinen Wert. 6:29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Nach der sog. "Speisung der 5000" hatten die Menschen gese- 6:30 Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? 6:31 Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. 6:32 hen, Jesus ist der Mann. Ihn als König und dem Land geht es gut. Aber Jesus stellt seine neuen "Anhänger" zur Rede und hält ihnen vor, dass sie seine Botschaft und sein Wirken nur insoweit Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. interessiert, als sie davon einen Nutzen haben. Sie wollen ganz 6:33 Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. werden. Alles andere kann bleiben wie es ist. 6:34 Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! 6:35 Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. 1a einfach nur zu essen haben und von den Krankheiten geheilt Aber es scheint Jesus gar nicht zu interessieren, ob alle Juden zu essen haben und gesund sind. Seine Zeichen und Wunder sind Diese und weitere Predigten unter: www.konrad-heil.de 1b ganz sorgsam bei einigen Wenigen eingesetzte Mittel der Verkündigung von etwas viel Wichtigerem. Jesus geht es um das ewige Leben der Menschen, nicht um eine kleine komfortable Fristverlängerung auf Erden. Das kommt doch eigentlich sehr unvermittelt. Ich lese das so: Ewiges Leben, das ist das eigentliche und ständige "Werk Gottes". Unsere Berufung ist es, in dieses Werk Gottes einzustimmen mit allem, was wir tun. Wir stimmen ein in Deswegen spricht er von einer Speise, die nicht verdirbt und die das große Werk Gottes mit jeder noch so kleinen Tat der Liebe, alle Mühe wert ist, weil sie für das ewige Leben ist. mit jeder Form der Aufmerksamkeit und Zuwendung. Wir sind An dieser Stelle findet man in der theologischen Literatur gleich den Hinweis auf die Eucharistie, die Hingabe von Leib und Blut Christi für unser ewiges Leben. So kann man die Interpretation heute und jetzt schon mitten im ewigen Leben und jeder Augenblick hat Ewigkeitscharakter, alles bleibt in unvergänglicher Erinnerung, entweder in guter oder schlechter Erinnerung. dieser Schriftstelle ganz schnell zu Ende bringen und sie ist auch Das Werk Gottes an uns ist nicht nur, dass er uns in seine keineswegs falsch. wunderbare Schöpfung gesetzt hat, dass er es uns - und ganz Aber ich möchte mit Ihnen den Sinn der Diskussion Jesu mit den Juden damals noch mehr vertiefen und am Ende die Frage und größte Werk Gottes, seine größte Gnade ist, dass wir Jesus und Seine Liebe erfahren und an ihn glauben dürfen. stellen, was das alles für uns bedeuten kann. Vieles im Leben kann man "machen", aber den Glauben an Gott Gehen wir also weiter im Text. Beim genauen Hinsehen ist nämlich an dieser Stelle ein Bruch. Jesus sagt, dass ER das Brot für das ewige Leben geben wird und die Frage aus dem Volk lautet: "Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?" besonders hier in Deutschlang - gut gehen lässt. Das wichtigste und seinen Sohn Jesus, das ist ein unverdientes und unerklärliches Geschenk an jeden Einzelnen von uns. Glaube, so meint es Jesus, ist ein Antworten auf die erfahrene Liebe Gottes, ein Weitergeben jener Liebe an alle Menschen, die sich danach sehnen. Das ist unsere Berufung und das ist "ewiges 2a Diese und weitere Predigten unter: www.konrad-heil.de 2b Leben", weil die Liebe Gottes zu uns kein Ende hat und in Ewigkeit neu und unbegreiflich ist. Glaube, das sind die Kreise in unserem Leben, die jedes Wort Gottes ziehen möchte, so wie ein Stein im Wasser Kreiswellen ohne Ende zieht. Bauchgefühl, so wichtig die gesunde Ernährung auch ist. Für Jesus ist der schlimmere Hunger und Durst die leere Seele, die keinen Sinn findet, die auf alle existenziellen Fragen das WARUM nicht beantwortet bekommt und deswegen nach Glaube, das ist also unsere Antwort auf die Liebe Gottes, die wir Scheinlösungen und falschem Ersatz suchen muss und wieder immer wieder neu entdecken können. enttäuscht ist. In der Diskussion der Juden mit Jesus geht es dann ziemlich Wenn wir zu Jesus kommen, dann bekommt alles einen Sinn, unerquicklich weiter. Sie wollen glaubwürdige Zeichen von dann ist sogar das Kreuz ein Siegeszeichen, dann ist der Schmerz Jesus sehen, denn auch Mose hat den Israeliten in der Wüste eine ein Durchgang zum Himmel, dann ist jeder Tod die Schwelle zur Speise gegeben, das Manna, dass sie vor dem Hungertod errettet Auferstehung. hat und die Nähe und Stärke JAHWEHs demonstrieren sollte. Aber das alles können wir nur erfahren und solche Erfahrungen Und wieder versucht Jesus das Gespräch zu wenden, weg vom Brot für den vollen Bauch, hin zu einer Stärkung für das ewige können wir nur weiterschenken, wenn wir "bei Jesus" sind, in Seiner Nähe, ER in unserer Nähe, wir in Seinem Denken, ER in unserem Denken. Leben. Und das Evangelium schließt mit einem alles erklärenden Wort Jesu: "Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern". Die Eucharistie ist dann (und erlauben sie mir diesen profanen Vergleich) wie die Kaffeesahne im schwarzen Kaffee. Bereits mit einem einzigen Tropfen ist der Kaffee nicht mehr ganz schwarz Was bedeutet dieser Satz? Immer noch an Brot denken oder schon wieder an die Eucharistie? Es geht aber um noch mehr! Hunger und Durst, das ist im Denken Jesu nicht nur ein 3a und nicht mehr ganz bitter. Versuchen wir heute ganz neu, Jesus in der Eucharistie zu empfangen und einzutauchen in das ewige Leben mit IHM. Diese und weitere Predigten unter: www.konrad-heil.de 3b
© Copyright 2024 ExpyDoc