Sitzung vom 30.01.2016

Gemeinde Redwitz a. d. Rodach
Niederschrift über die öffentliche Sitzung
Gremium:
Gemeinderat Gemeinde Redwitz a. d. Rodach
Sitzungsort:
Albert-Blankertz-Schule - Schülerbistro
am:
Samstag, den 30.01.2016
Beginn:
10:00 Uhr
Ende:
11:45 Uhr
Zahl der Mitglieder:
17, davon anwesend 15
Anwesend:
1. Bürgermeister Christian Mrosek
3. Bürgermeisterin Karin Hafermann
Gemeinderat Simon Ehnes
Gemeinderat Günter Friedlein
Gemeinderat Jürgen Gäbelein
Gemeinderat Gerhard Gold
Gemeinderat Thilo Hanft
Gemeinderat Jochen Körner
Gemeinderat Alfred Leikeim
Gemeinderätin Kathrin Mrosek
Gemeinderat Egon Neder
Gemeinderat Willi Scherbel
Gemeinderat Wolfgang Schmitter
Gemeinderat Armin Zapf
Gemeinderat Christian Zorn
Entschuldigt:
2. Bürgermeister Ralf Reisenweber
Gemeinderat Niklas Welscher
Von der Verwaltung:
Joachim Stefan
Berater:
Jürgen Bechtel
Konrektor Jürgen Fuchs
Schriftführer/in:
Heinrich Dinkel
Tagesordnung
Öffentliche Sitzung
1.
Beratung über den Neubau einer Zweifach-Turnhalle in Redwitz (Vertreter der Fa. KSG werden anwesend sein)
2.
Bekanntgaben und Anfragen
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Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und stellte fest, dass zu dieser fristgerecht und
ordnungsgemäß geladen wurde. Die Anwesenheit der Gemeinderatsmitglieder wurde festgestellt, die vorliegenden Entschuldigungen bekannt gegeben; Beschlussfähigkeit des Gremiums lag vor. Zur Tagesordnung wurden keine Änderungs- bzw. Ergänzungswünsche vorgebracht. Der Vorsitzende begrüßte auch die zahlreich erschienenen Vereinsvertreter (siehe Anwesenheitsliste) und bat diese, sich auch zum
Thema zu äußern.
Öffentliche Sitzung
1.
Beratung über den Neubau einer Zweifach-Turnhalle in Redwitz
(Vertreter der Fa. KSG werden anwesend sein)
Die Gemeinderatsmitglieder trafen sich vor dem Rathaus Redwitz. Erster Bürgermeister Mrosek hieß zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Ahlert und Herrn Wendt
von der Firma KSG Kommunale Sporthallen GmbH aus Berlin willkommen. Anschließend begaben sich die Anwesenden auf das Schulgelände und besichtigten
mögliche Standorte einer Zweifachturnhalle auf dem Gelände zwischen Schulgebäude und Freibad.
Laut Herrn Ahlert ist das in Frage kommende Gelände links des Treppenaufganges
in Blickrichtung Freibad sehr eng. Die Halle müsste wohl in den Hang hinein gebaut
werden. Auf der rechten Seite ist etwas mehr Platz, trotzdem wären die Verhältnisse
noch sehr beengt und der Hang müsste ebenfalls angegriffen werden. Ein Gemeinderat schlug vor, auch das Schwimmbadgelände teilweise zu benutzen und in die
Überlegungen mit einzubeziehen, sodass die Halle gedreht werden könnte mit Ausgang in Richtung Freibadparkplatz.
Da dieses Gelände früher ein Weiher war, wird es wohl Probleme mit der Gründung
geben, sodass eine Pfahlgründung notwendig werden wird. Die Mehrkosten betragen
lt. Herrn Ahlert mindestens 100.000 €.
Nach der Ortseinsicht wurde die Sitzung im Bistro der Schule fortgesetzt.
Herr Ahlert stellte anhand einer Power-Point-Präsentation seine Firma, Referenzobjekte und eine mögliche Zweifachturnhalle in Redwitz vor. Die Firma KSG habe sich
auf den Sporthallenbau spezialisiert und sei in ganz Deutschland tätig.
Zu klären seien die grundsätzlichen Fragen: Standort, Größe/Raumprogramm, Kosten
Anhand von Luftbildern wurden verschiedene Standortmöglichkeiten gezeigt. Hierbei
wurde von einem Grundriss von etwa 45 m x 30 m ausgegangen.
Eine Standortalternative wäre der Abriss der bestehenden Halle und ein Neubau an
gleicher Stelle entweder in Längsrichtung oder in Querrichtung. Ein weiterer Standort
wäre im rückwärtigen Bereich des Schulgeländes, wobei allerdings das gemeindeeigene Wohnhaus abgerissen werden müsste. Weitere Standortmöglichkeiten wären
im Tal im Bereich der jetzigen Tartan-Bahn.
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Zwei-Feld-Hallen sind in folgenden Größen möglich:
18 m x 36 m: Diese Hallengröße werde kaum noch gebaut. Darin könne kein Handballspielfeld untergebracht werden, es gebe auch nur ein Spielfeld für Volleyball.
22 m x 44 m: Bei dieser Größe könnte ein Handballspielfeld untergebracht werden.
24 m x 44 m: Hier wäre auch noch zusätzlich 2 m Platz für eine Zuschauertribüne.
Die Nebenräume wie Umkleiden, Duschen, Toiletten, Geräteräume usw. sollten nach
Möglichkeit an einer der Hallenseiten untergebracht werden. Vorteilhaft sei ein so
genannter Verteilergang, der anschließend an das Foyer den Blick in die Halle ermöglicht. In der Regel werden mittlerweile nicht nur 2 Umkleideräume sondern 4 gebaut. Dies ist günstig bei Turnieren, da dann Heimmannschaften und Gastmannschaft getrennt werden können. Benötigt würde dann noch ein Lehrerraum mit der
Hallensteuerungsanlage und getrennter Umkleide und Dusche. Bei einer Hallengröße von 24 m x 44 m können alle Sportarten ausgeübt werden.
Beim Raumprogramm wäre über folgende Ausstattungen zu entscheiden:
-
Zuschauer/Tribünenplätze
Mehrzweckraum
Gymnastikraum
Kraft-/Trainingsraum
Anzahl Umkleiden (2 oder 4)
Außenumkleiden
Außengeräteraum
Anzahl Geschosse Nebenräume (1 oder 2)
Ein Mehrzweckraum und ein Gymnastikraum wären auch kombinierbar. Ein Krafttrainingsraum werde derzeit kaum noch gebaut, da es mittlerweile viele Fitness-Studios
gebe.
Hinsichtlich der Nutzung müsse man entscheiden, ob man eine reine Turnhalle oder
eine Mehrzwecknutzung mit Veranstaltungen für über 200 Besucher wolle. In einem
solchen Fall wären dann auch die Anforderungen der VersammlungsstättenVerordnung zu beachten. Hinsichtlich der Zuschauerplätze gebe es folgende Möglichkeiten:
-
Fest eingebaute Tribüne
Teleskoptribüne
Sportbank
mobile Stühle und Bänke (Halle dann 2 m breiter)
Es gebe auch die Möglichkeit die Nebenräume 2-geschossig anzuordnen. Tribünenplätze könnten dann auch auf der Empore entstehen. Allerdings hätten dann Zuschauer im hinteren Bereich eine schlechte Sicht. Da die 2-geschossige Bauweise
um ca. 100.000 € teurer sei, werde diese in der Regel nur dann realisiert, wenn die
Platzverhältnisse beengt sind.
Ein Mehrzweckraum wäre auch als Foyer-Erweiterung mit einer Faltwand möglich.
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Die Gesamtbaukosten seien u. a. abhängig vom Nebenraumprogramm. Als Anhaltspunkte nannte Herr Ahlert folgende geschätzte Kosten je nach Größe der Halle (nur
schulische Nutzung):
15 m x 30 m: 1,6 bis 1,8 Millionen Euro
18 m x 36 m: 1,9 bis 2,1 Millionen Euro
22 m x 44 m: 2,4 bis 2,9 Millionen Euro (bei 2 Umkleiden)
22 m x 44 m: 2,6 bis 3,1 Millionen Euro (bei 4 Umkleiden)
24 m x 44 m: 2,8 bis 3,3 Millionen Euro
Bei einer Mehrzwecknutzung kommen nochmals Kosten von 400.000 – 500.000 €
dazu. Eine Pfahlgründung koste zusätzlich ca. 100.000 €, eine zweigeschossige
Bauweise nochmals 100.000 €.
Heutzutage werden Turnhallen mit Lüftungsanlagen und Wärmetauscher ausgestattet. Die Heizkosten betragen in der Regel nur noch 5.000 € bis 8.000 € im Jahr. Am
teuersten seien mittlerweile die Reinigungskosten. Die Kosten seien aber abhängig
von der Nutzungsintensität und dem Warmwasserverbrauch.
Pro 50 m² Hallenfläche wird ein Stellplatz benötigt sowie ein weiterer Stellplatz pro
15 Besucher. Für eine Mehrzwecknutzung werden somit mind. 20 – 25 Stellplätze
benötigt, die aber auch durch die Mitnutzung des Schulparkplatzes nachgewiesen
werden können. Die zumutbare Entfernung für die Parkplätze lege der Bauherr fest.
Es könne deshalb durchaus auch der Freibadparkplatz herangezogen werden. Vorhanden sein sollten allerdings in unmittelbarer Nähe Behindertenstellplätze und eine
Anfahrt-Möglichkeit für Busse.
Hinsichtlich der für die derzeitige Schülerzahl benötigten Pausenhofgröße konnte
Herr Ahlert keine Auskunft geben. Er wies lediglich darauf hin, dass die Schule einst
für 900 Schüler konzipiert war, sodass der Pausenhof mittlerweile wohl verkleinert
werden könnte.
Ein Gemeinderat meinte, dass die Unterhaltskosten für die Gemeinde Redwitz in Zukunft zu hoch wären, wenn ein Bürgerhaus, eine neue Zweifachturnhalle und eine
Veranstaltungshalle unterhalten werden müssten. Er sprach sich dafür aus, die bestehende Turnhalle abzureißen und an dieser Stelle eine neue Zweifachturnhalle zu
errichten. Zumindest sollte diese Möglichkeit geprüft werden. Damit könnte der Umbau zu einer Veranstaltungshalle für ca. 1 Million Euro eingespart werden. Die Betreuung von zwei Hallen wäre auch schwierig für den Hausmeister. Zudem sollte es
eine unmittelbare Verbindung zwischen Schule und Turnhalle geben. Da nur noch
270 Schüler die Schule besuchen, könne der Pausenhof wohl eingeengt werden,
allerdings sollte der Fahrradparcours erhalten bleiben. Kleinere Veranstaltungen, die
bisher in der Turnhalle stattfinden, könnten ins Bürgerhaus verlegt werden. Die wenigen größeren Veranstaltungen könnten in der neuen Zweifachturnhalle ausgerichtet
werden.
Laut Herrn Ahlert würden die Abrisskosten für die alte Halle wohl an die 100.000 €
betragen. Für den Neubau müsse man mit einer Bauzeit von ca. einem Jahr rechnen. In dieser Zeit müsste man für den Schulsport eine andere Möglichkeit finden.
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Es wurde darüber diskutiert, ob und mit welchem Aufwand die alte Turnhalle saniert
werden sollte. Wenn diese nur noch für Veranstaltungen genutzt würde, bräuchte es
z. B. die Nassräume nicht mehr. Andererseits wären dann aber höhere Anforderungen nach der Versammlungsstätten-Verordnung zu erfüllen.
Hätte man lediglich eine Zweifachturnhalle, so würden wieder die bisherigen Probleme auftreten, dass z. B. am Wochenende kein Vereinssport möglich ist, wenn Veranstaltungen in der Halle sind. Andererseits wäre aber schon während der Woche
mehr Vereinssport möglich, da ja zwei Hallen zur Verfügung stehen, so dass die
Vereine nicht mehr unbedingt auf das Wochenende angewiesen wären. Laut dem
Hausmeister Jürgen Bechtel fallen im Jahr durchschnittlich etwa 30 Tage für den
Vereinssport wegen Veranstaltungen weg. Einige kleinere Veranstaltungen könnten
sicherlich ins Bürgerhaus ausgelagert werden. Hinsichtlich des Sanierungsbedarfes
für die alte Halle wies Herr Bechtel auf durchfeuchtete Wände, alte Abwasserleitungen, Lochfraß in der Wasserleitung und auf Feuchtigkeit hin, die bei Regen von außen eindringe.
Geklärt werden müsste die Frage, für welche Zwecke die alte Halle noch genutzt
werden soll und welcher Sanierungsaufwand hierfür notwendig ist.
Erster Bürgermeister Jochen Partheymüller wies darauf hin, dass dann, wenn die
neue Zweifachturnhalle für schulische Zwecke genutzt werden soll, auch der Schulverband mitsprechen muss bzw. die schulische Nutzung beschließen müsste. Er wolle zwar der Gemeinde Redwitz nicht reinreden, jedoch stehe auch die Turnhalle
Marktgraitz seit Jahren für schulische Zwecke zur Verfügung. Der schulische Bedarf
für eine neue Halle müsste deshalb unter diesem Gesichtspunkt geprüft werden.
2.
Bekanntgaben und Anfragen
Es lagen keine Bekanntgaben und Anfragen vor.
Vorsitzender
Schriftführer/in
Christian Mrosek
1. Bürgermeister
Heinrich Dinkel
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