D I E N S T L E I S T E R | U N T E R N E H M E N S B E R A T EURN G Wie verkauft man ein Möbelhaus? Immer mehr Inhaber von Möbelgeschäften haben Schwierigkeiten, einen Nachfolger für ihr Unternehmen bzw. für ihre Immobilie zu finden. Die Unternehmensgruppe Rohrer hat sich darauf spezialisiert, diese großflächigen Objekte zu veräußern. Der Entschluss steht fest! – Lange hat der Inhaber des Einrichtungshauses mit sich gerungen: Er selbst begeht in zwei Jahren seinen 70. Geburtstag. Seine Kinder haben studiert und wollen mit Möbeln „nichts mehr am Hut haben“. Er hört auf. Er könnte den Laden nach einem Räumungsverkauf einfach zusperren. Aber was passiert dann mit der Immobilie? In seinem Fall handelt es sich immerhin um 3.000 qm Verkaufs- und Lagerfläche. Zum Leerstehen einfach zu schade. Außerdem hatte er mit seiner Frau einen schönen Lebensabend aus den Miet- oder Pachteinnahmen bestreiten wollen. Der örtliche Makler hat bereits seit Monaten um Nachmieter gerungen. Aber dem Einen ist die Fläche zu groß, der Andere benötigt nur das Erdgeschoss. Für langwierige und kostspielige Umbauten hat der Eigentümer mit fast 70 Jahren keine Nerven mehr. Gibt es denn keinen Möbelhändler, der hier weitermachen will? Der könnte die Fläche eins zu eins übernehmen. Neue Teppichböden rein, Farbe an die Wand und los geht´s. Doch diese Möbelhändler gibt es auch heute noch: Die expansiven Filialisten, die rührigen Regionalfürsten, der Großflächenspezialist 7 2 M Ö B E L M A R K T 4 / 2 008 Thomas Spiekermann, staatl. geprüfter Betriebswirt, MöFa mit seinen Studio-Ablegern, der Nischen-Spezialist mit seinem Erfolgskonzept. – Und die Existenzgründer: Aller widrigen Umstände der Branche zum Trotz wagen sich immer wieder talentierte Jungunternehmer in die Selbstständigkeit. Zugegeben: Viele sind es nicht. Aber umso höher ist deren Qualität. Um bei unserem Beispielfall zu bleiben: Hier konnte ein Nischenanbieter gefunden werden, der sein erfolgreiches Konzept bundesweit vervielfältigt. Er hat vom Eigentümer die Immobilie zu einem akzeptablen Preis langfristig gemietet. Jetzt passt es auch mit dem schönen Lebensabend. Das war Zufall? – Mitnichten! Der Erfolg kam durch systematische Projektarbeit. Das kann allerdings kein klassischer Makler. Der würde lediglich Anzeigen in diversen Zeitungen und Internetbörsen schalten und auf Reaktion der Interessenten warten. Ganz anders ist das Vorgehen der Unternehmensgruppe Rohrer: Thomas Spiekermann (TS Consulting) betreut dort den Geschäftsbereich Handelsimmobilien und Unternehmensverkäufe: „Wir überlegen gemeinsam mit dem Eigentümer, was möglich ist und was für ihn das Sinnvollste ist. Wir analysieren die Immobilie und den Standort: Erreichbarkeit, Parkplät- Immobilien – Verkauf / Vermietung / Verpachtung Erstgespräch mit dem Eigentümer ➤ Definition der Zielsetzung und Festlegen der Strategie Sammlung von Informationen und Daten zum Objekt Interessentensuche Immobilien– Wertberechnung Standortanalyse ➤ Recherche Ausarbeitung des Exposés ➤ Prüfung alternativer Nutzungsmöglichkeiten ➤ Abgleich mit InteressentenDatei Direktansprache Anzeigen, Internet, usw. in allen Branchen Auswahl der Interessenten Bonitäts- ➤ prüfung Moderation der Gespräche Grafik/Foto: Unternehmensgruppe Rohrer ze, Einzugsgebiete, Infrastruktur, technische Vorzüge und vieles mehr. Wir berücksichtigen auch Besonderheiten wie Konkurrenzsituation, ergänzende Handelsflächen usw. Spiekermann, der selbst seit über 20 Jahren in der Möbelbranche aktiv ist, kennt die Interessenten für solche Objekte und deren Anforderungen an einen neuen Standort. Und das sind nicht nur Möbelhändler. Auch andere Handelsunternehmen aus den Bereichen Mode, Sport, Elektronik und weitere suchen Ladenflächen, die meist in Größenordnungen zwischen 500 und 10.000 Quadratmetern liegen. Die Unternehmensberatung schaut dabei weit über den Tellerrand der Branche. „Wenn wir ein Objekt betreuen, bei dem wir nicht die passenden Interessenten bereits im Portfolio haben, machen wir uns sofort auf die Suche. Dabei prüfen wir alle Optionen vom Hersteller-Outlet bis zum Erotikfachmarkt“, so Thomas Spiekermann. Dabei wird von den potenziellen Käufern oder Mietern geschätzt, dass die angebotenen Objekte bereits mit dem Anforderungsprofil der jeweiligen Unternehmen abgeglichen sind. Somit erhalten Interessenten nur die Auswahl an Objekten, die auch wirklich für deren Expansion in Frage kommen. Und das mit allen Informationen, die wichtig sind: Entfernungstabellen, Kaufkraftkarten, Konkurrenzsituation, Fotos, Grundrisse, Detailpläne und vieles mehr. „Das gibt’s von keinem klassischen Makler. Das schafft nur ein Branchen-Spezialist wie wir“, erklärt Spiekermann. tw ❍
© Copyright 2024 ExpyDoc