Gott ruft Abraham

Gott ruft Abraham
Diese Geschichte hat sich in einem Land ereignet, das
wir heute Naher Osten nennen: Es ist die Geschichte
von Gott mit Abraham und seiner Frau Sara.
Gott hat einen Plan mit Abraham, einen wunder-baren
Plan. Wenn nämlich Gott etwas für die Menschen tut,
will er das Allerbeste für sie. Abraham und seine Frau
haben einander gern. Abraham ist reich, er besitzt
viele Herden und viele Knechte, die ihm helfen.
Aber er wäre noch glücklicher, wenn er einen Sohn
hätte. Abraham und Sara haben aber keine Kinder,
und darum sind sie manchmal traurig. Gott weiß das.
Eines Tages sagt Gott zu Abraham: „Geh weg aus
deinem Land! Ich habe ein anderes Land für dich
ausgesucht. Ich will dir zeigen, wohin du gehen sollst
und für dich sorgen! Du sollst der Vater eines grossen
Volkes werden. Ich will dich segnen, und durch dich
sollen alle Völker der Erde gesegnet sein.“ Abraham
glaubt, was Gott ihm sagt, und ist bereit, alles zu
verlassen: sein Haus, sein Land, seine Verwandten
und seine Freunde.
Abraham und seine Leute
waren Nomaden. Sie wohnten
nicht in einem festen Haus,
sondern in Zelten. Hat jemand
von euch schon einmal in
einem Zelt geschlafen?
Abraham hat die Stimme
Gottes gehört... Wie können
auch wir die Stimme Gottes
hören?
Wir können sie in unserem
Herzen hören. Hast du
vielleicht auch schon
manchmal die Stimme Gottes
gehört?
Abraham und Sara richten alles für die Reise her und
verabschieden sich von den Verwandten, von den
Nachbarn, von allen. Sie brechen auf und mit ihnen
die Hirten mit all ihren Herden.
Abraham lässt sich von der Stimme Gottes führen
und geht immer weiter. Er wartet darauf, dass Gott
ihm sagt: „Jetzt bleib stehen, Abraham, du bist hier im
versprochenen Land.“
Verabschiedet ihr euch auch
von euren Freunden, wenn ihr
in die Ferien fahrt? Aber hier
gehen sie für immer weg...
Die Reise dauert lange. Wenn sie einen geeigneten
Platz finden, wo die Herden fressen können, schlagen
sie ihre Zelte auf, und nach ein paar Tagen geht die
Reise weiter. So vergehen viele Tage und sie haben
schon einen weiten Weg hinter sich. Sie kommen
in ein Land, wo die Menschen eine andere Sprache
sprechen. Da sagt Gott zu Abraham: „Hier ist das
Land, das ich dir versprochen habe. Dieses Land ist
für dich und deine Familie.“ Abraham freut sich. Gott
hat gehalten, was er versprochen hat.
Da befiehlt Abraham: „Alles abladen! Wir sind da! Hier
bleiben wir!“ Sie stellen die Zelte auf, und alle wissen:
„Wir sind in dem Land, das Gott uns gegeben hat!“
Habt ihr auch manchmal
Menschen getroffen, die eine
andere Sprache sprechen?
Es ist ein sehr schönes Land, mit Bergen, Wiesen und
Blumen. Eine saftige Weide für die Schafe, Rinder,
Kamele und Ziegen.
Abraham will Gott danken und baut einen Altar aus
großen Steinen. Er zündet ein Feuere an, und der
Rauch steigt zum Himmel. Abraham dankt Gott für
alles, was er ihm gegeben hat.
Bevor Abraham weggezogen war, hatte Gott ihm
versprochen: „Du sollst der Vater eines grossen Volkes
werden.“ Und wieder hört er die Stimme Gottes:
„Abraham, ich bin es. Hab keine Angst, ich schütze
dich wie ein Schild. Dein Lohn wird groß sein.“
„Herr, mein Gott,“ antwortet Abraham, „was kannst du
mir denn geben, jetzt, da ich alt bin und keine Kinder
habe?“ Gott führt ihn hinaus ins Freie: „Schau zum
Himmel, zähle die Sterne, wenn du es kannst. So
groß und zahlreich werden deine Nachkommen sein
!“ Abraham glaubt, was Gott ihm sagt. Gott wird dafür
sorgen, und alles wird gut gehen.
Es ist Mittag und sehr heiß. Abraham sitzt vor seinem
Zelt, und Sara ist drinnen. Da kommen drei Männer –
es sind Boten von Gott. Abraham eilt ihnen entgegen
und sagt: „Setzt euch hier. So könnt ihr ein wenig
ausruhen. Wir bringen euch zu essen und zu trinken.“
Die drei Männer sind einverstanden. Abraham ruft
Sara und sagt: „Wir haben Gäste. Mache ein paar
Fladenbrote!“ Er selbst sucht für sie ein gutes, zartes
Kalb aus, übergibt es dem Knecht zum Zubereiten.
Während seine Gäste essen und trinken, setzt sich
Abraham neben sie. Da fragt einer von ihnen: „Wo ist
deine Frau Sara?“ „Dort im Zelt,“ antwortet Abraham.
„Abraham,“ spricht der Mann weiter, „wenn ich
nächstes Jahr wieder komme, wird deine Frau Sara
einen Sohn haben!“ Aber Abraham und Sara sind
schon sehr alt, es scheint unmöglich, dass sie noch
Kinder haben können.
Sara ist nahe beim Zelteingang. Sie hört alles, was
die Männer zu Abraham sagen, und sie muss lachen,
weil sie denkt: „Wie kann ich in meinem Alter noch ein
Kind haben?“
Aber der Mann fragt: „Warum lacht Sara? Warum
meint sie, sie sei schon zu alt, um einen Sohn zu
haben. Für Gott ist nichts unmöglich.“ Und er sagt es
noch einmal: „Nächstes Jahr wird Sara einen Sohn
haben!“
Ja, Gott hält seine Versprechen. Tatsächlich bringt
Sara nach fast einem Jahr einen Sohn zur Welt, wie
Gott es versprochen hatte. Sie nennen ihn Isaak, das
bedeutet: der Lachende. „Gott hat mich zum Lachen
gebracht,“ sagt Sara, „und wer immer das hört, wird
sich mit mir freuen.“
Abraham und Sara sind jetzt glücklich. Abraham ist
jetzt Vater und Sara ist Mutter eines Kindes geworden.
Sie haben einander gern, und beide lieben ihren
Sohn Isaak sehr. Sie haben sich auf Gott verlassen,
Gott hat sein Versprechen gehalten. Und aus den
Nachkommen Abrahams entsteht ein Volk, das Volk
Israel, aus dem dann Jesus, unser Retter gekommen
ist.