Di ffe re n z i e r b a r k e i t — 6.2 125 zwar linear in h̄ , aber nicht linear in h – und das ist ein wesentlicher Unterschied. Das sehen wir gleich noch genauer anhand der Cauchy-RiemannGleichungen. Ò. Die Cauchy-Riemann-Gleichungen Wie bereits erwähnt, können wir jede Funktion f : C ,! C als eine Funktion f : R2 ,! C auffassen, indem wir z = x + iy schreiben und damit f (z) = f (x + iy) als Funktion von x und y auffassen. Ist f komplex differenzierbar, so existieren auch die partiellen Ableitungen nach x und y . Der nächste Satz klärt, wie sich diese Ableitungen zueinander verhalten. 5 Satz Eine Funktion f : C ,! C ist im Punkt a komplex differenzierbar genau dann, wenn sie dort reell differenzierbar ist und ihre partiellen Ableitungen die komplexe Cauchy-Riemann-Gleichung fx (a) = ify (a) (2) erfüllen. In diesem Fall ist dies auch die komplexe Ableitung. œ hhhhh Ist f komplex differenzierbar in a , so gilt mit reellem h f (a + h) h f 0 (a) = lim h!0 f (a) = fx (a). Wir können aber auch Differenzenquotienten in rein imaginärer Richtung bilden. Dann wird f (a + ih) f (a) ih f (a + ih) f (a) i lim = h h!0 f 0 (a) = lim h!0 = Also gilt (2). ify (a). hhhhh .Ò a. Für ein Monom p : z , z n = (x + iy)n gilt px = nzn 1 py = inzn , 1 , und damit px = ipy . b. Für die komplexe Konjugation x =1î i y = i2 = in jedem Punkt von C . Also ist : z , z̄ = x iy gilt 1 nirgends komplex differenzierbar. 126 6 — Fu nkti onen the o r ie c. Die Funktion q : z , |z|2 = x 2 + y 2 ist nur in z = 0 differenzierbar, denn für z î 0 ist qx = 2x î iqy = 2iy. d. Ist allgemeiner f komplex differenzierbar und nicht konstant, so ist f¯ nicht komplex differenzierbar. Ò. Die Cauchy-Riemann-Gleichung lässt sich auch wie folgt interpretieren. Mit x= z + z̄ , 2 y= z z̄ 2i wird @f @f @z @f @y 1 @f = + = @ z̄ @x @ z̄ @y @ z̄ 2 @z 1 @f . 2i @y Somit sind die Cauchy-Riemann-Gleichungen äquivalent mit @f = 0. @ z̄ Eine Funktion f ist also komplex differenzierbar genau dann, wenn sie keine Funktion von z̄ , sondern nur von z ist. .Ò Beispiel Die Konjugation und Betragsquadratfunktion, z , z̄, z , |z|2 = zz̄ sind Funktionen von z̄ und daher nicht komplex differenzierbar. Ò. Üblicherweise stellt man die Cauchy-Riemann-Gleichungen allerdings mit dem Real- und Imaginärteil der Funktion f dar. Vergleich von fx = ux + ivx , ify = vy + iux führt zu dem 6 Satz Eine Funktion f = u + iv : C ,! C mit reellen Funktionen u, v ist im Punkt a komplex differenzierbar genau dann, wenn sie dort die reellen Cauchy-Riemann-Gleichungen erfüllt: ux = v y , .Ò Beispiel uy = vx . œ (3) Für die komplexe Konjugation ist u(x, y) = x, v(x, y) = Es ist zwar uy = 0 = vx , aber ux = 1 î v y = 1. y. Di ffe re n z i e r b a r k e i t — 6.2 Da beide Cauchy-Riemann-Gleichungen erfüllt sein müssen, ist differenzierbar. Ò. 127 nicht komplex Bemerkung Komplexe Differenzierbarkeit impliziert also reelle Differenzierbarkeit. Die Umkehrung gilt jedoch nur, wenn die Cauchy-Riemann-Gleichungen (3) erfüllt sind. Dies ist eine ganz wesentliche Einschränkung. Wie wir bald sehen werden, folgt hieraus die Existenz aller Ableitungen. Insbesondere gilt dann zum Beispiel uxx + uyy = vyx vxx + vyy = uxy vxy = 0, uyx = 0. Das heißt, Real- und Imaginärteil einer komplex differenzierbaren Funktion sind notwendigerweise harmonische Funktionen. « Konstante Funktionen Es folgen noch zwei Sätze, wann holomorphe Funktionen konstant sind. Der erste ist offensichtlich. 7 Satz Sei ⌦ ein Gebiet in C und f : ⌦ ! C holomorph. Dann ist f auf ⌦ konstant genau dann, wenn f 0 = 0 auf ⌦ . œ hhhhh Ist f auf ⌦ auf holomorph mit f 0 = 0 , so ist f auf ⌦ als Teilmenge von R2 auch reell differenzierbar mit Df = 0 . Die Behauptung folgt somit aus dem entsprechenden reellen Satz. Die Umkehrung ist trivial. hhhhh Der zweite Satz ist da interessanter. 8 Satz Ist ⌦ ein Gebiet in C und f : ⌦ ! C holomorph, so sind folgende Aussagen äquivalent. (i) f ist konstant. (ii) Re f ist konstant. (iii) Im f ist konstant. (iv) |f | ist konstant. œ hhhhh Es ist klar, dass (i) alle übrigen Aussagen impliziert. Um alles Andere zu zeigen, sei f = u + iv . (ii))(i) Ist Re f konstant, so ist ux ⌘ 0 und uy ⌘ 0 . Aus den CauchyRiemann-Gleichungen folgt dann auch f 0 ⌘ 0 und damit die Behauptung 7 . (iii))(i) Analog. 128 6 — Fu nkti onen the o r ie 2 (iv))(i) Nach Annahme ist auch |f | = u2 + v 2 = c konstant. Differenziation ergibt dann uux + vvx ⌘ 0, uuy + vvy ⌘ 0. Mit den Cauchy-Riemann-Gleichungen folgt hieraus uvy + vvx ⌘ 0, uvx + vvy ⌘ 0. Multiplikation mit u respektive v und Addition ergibt (u2 + v 2 )vy = cvy ⌘ 0. Analog erhält man (u2 + v 2 )vx = cvx ⌘ 0. Ist nun c = 0 , so ist sowieso f ⌘ 0 . Andernfalls folgt wieder mit den CauchyRiemann-Gleichungen f 0 ⌘ 0 und damit die Konstanz von f . hhhhh Der komplexe Logarithmus Wir benötigen noch eine weitere ›elementare‹ komplexe Funktion, den komplexen Logarithmus. Im Reellen ist der Logarithmus die Umkehrfuntkion der Exponenzialfunktion. Ist also y = ex , so ist x = log y diejenige reelle Zahl, für die ex = y gilt 2 . Dieser ist wohldefiniert für alle y > 0. Wir wollen den Logarithmus auch für komplexe Argumente definieren. Für z î 0 haben wir die Polardarstellung z = |z| e i' = elog|z| e i' = elog|z|+i' , wobei man ' = arg z das Argument von z nennt. Dieses Argument ist allerdings nicht eindeutig definiert, sondern nur modulo 2⇡ . Das heißt, mit ' ist auch ' + 2⇡ n für jedes n 2 Z ein Argument von z . Um eine stetige Umkehrfunktion der Exponenzialfunktion zu erhalten, müssen wir daher ein Intervall '0 < ' ‡ '0 + 2⇡ 2 Hier und auch sonst bezeichnet ›log‹ immer den reellen Logarithmus zur Basis e . Di ffe re n z i e r b a r k e i t — 6.2 Abb 1 129 Zum komplexen Logarithmus y '0 + 2⇡ z S |z| ' '0 '0 x für das Argument fixieren. Dies bestimmt einen sogenannten Zweig des komplexen Logarithmus: 3 ln z Õ log |z| + i arg z, '0 < arg z ‡ '0 + 2⇡ . Geometrisch bedeutet dies, dass wir die komplexe Ebene entlang eines Strahls im Winkel '0 aufschneiden und das Argument im verbleibenden Gebiet ›von '0 aus‹ messen – siehe Abbildung 1. Das Bild dieses Gebietes unter ln ist der Streifen S = {z = x + iy : x 2 R, '0 < y ‡ '0 + 2⇡ } . Dieser Zweig des Logarithmus ist also die Umkehrfunktion von exp eingeschränkt auf S . Entsprechend den Sätzten über Umkehrfunktionen ist dieser Zweig stetig differenzierbar, also holomorph, und für jeden Zweig des Logarithmus gilt (ln z)0 = 1 . z Im Allgemeinen werden wir uns aber auf den Hauptzweig des Logarithmus beziehen, wo '0 = ⇡ . Dort ist also ln z Õ log |z| + i arg z, ⇡ < arg z ‡ ⇡ . .Ò Beispiele für Logarithmen auf dem Hauptzweig Für reelles r > 0 ist ln(r ) = log r genau der reelle Logarithmus, und ln( r ) = log r + i⇡ . 3 Mit ›ln‹ bezeichnen wir immer einen Zweig des komplexen Logarithmus. 130 6 — Fu nkti onen the o r ie Wegen i = e i⇡ /2 ist ln(i) = i⇡ /2. Ferner ist p ln(2 + 2i) = 3 log 2 + i⇡ /4. Ò. Wichtig ist zu beachten, dass wegen der Einschränkung des Arguments auf ein festes 2⇡ -Intervall die Fundamentalgleichung für den komplexen Logarithmus im Allgemeinen nicht mehr gilt. Es ist also ln(zw) im Allgemeinen nicht dasselbe wie ln(z) + ln(w) . 6. 3 De r Cau ch y s ch e I ntegra lsatz Für die weitere Entwicklung der Theorie benötigne wir das Integral einer Funktion f : C ,! C entlang einer Kurve in C . Schreiben wir (t) = z(t) = x(t) + iy(t), f (z) = u(z) + iv(z), so erhalten wir formal Z Z f (z) dz = (u + iv)(dx + i dy) Z Z = (u dx v dy) + i (u dy + v dx). Die am Schluss stehenden Integrale sind vertraute Kurvenintegrale reeller Funktionen in der rellen Ebene. Dies nehmen wir daher zum Anlass für folgende Definition. Definition Das Integral einer stetigen komplexwertigen Funktion entlang einer regulären Kurve in C ist definiert als Z Z Z f (z) dz Õ (u dx v dy) + i (u dy + v dx), wobei als Kurve in R2 aufgefasst wird. œ Wählen wir eine Parametrisierung z(t) = x(t) + iy(t), t 2 I = [a, b] , D e r Ca uch y sc h e I nt e g r a l s a t z — 6.3 der Kurve Z , so wird dies zu Zb f (z) dz = (uẋ a = Mit Zb v ẏ) dt + i Zb a a (u + iv)ẋ + (u a (u + iv)(ẋ + i ẏ) dt = Zb = a Zb (uẏ + v ẋ) dt 131 (4) iv)ẏ) dt f (z(t))ż(t) dt. : [a, b] ! C , t , z(t) gilt also Z Zb f (z) dz = f (z(t))ż(t) dt a ganz so wie bei reellen Kurvenintegralen. .Ò Beispiel Wir betrachten die Kreislinie @Dr (z0 ) = z : |z z0 = r | standardmäßig als einmal gegen den Uhrzeigersinn durchlaufene geschlossene Kurve. Dann gilt 8 Z < 0, n î 1, n (z z0 ) dz = : 2⇡ i, n = 1. @Dr (z0 ) Denn mit der Standardparametrisierung : [0, 2⇡ ] ! C, (t) = z0 + r e it wird dz = ir e it dt und Z Z 2⇡ Z 2⇡ (z z0 )n dz = r n e int ir e it dt = ir n+1 e i(n+1)t dt. @Dr (z0 ) Für n = 0 0 1 wird dies zu Z 2⇡ i dt = 2⇡ i. 0 Für n î 1 besitzt der Integrand die 2⇡ -periodische Stammfunktion 1 e i(n+1)t , i(n + 1) und das Integral verschwindet. Ò. 132 6 — Fu nkti onen the o r ie Bemerkung Im Fall n = 1 existiert zwar lokal eine Stammfunktion ln(z z0 ) , doch ist diese nicht stetig auf C ÿ {z0 } . Egal welchen Zweig des komplexen Logarithmus man wählt, irgendwo muss man die komplexe aufschneiden und damit eine Unstetigkeit einführen. « Für das Kurvenintegral gelten dieselben Rechenregeln wie im Reellen. Es ist also linear im Integranden, additiv bezüglich zusammengesetzter Integrationswege, und ändert sein Vorzeichen bei Umkehrung der Integrationsweges. Ebenso gilt die 9 Dreiecksungleichung Ist f : C ,! C stetig und Kurve im Definitionsbereich von f , so gilt Z f (z) dz ‡ L( ) kf k , wobei L( ) die Länge von über die Spur von . œ hhhhh eine stetig differenzierbare bezeichnet und kf k das Maximum von |f | Mit einer Parametrisierung : [a, b] ! C ist ja Z Zb f (z) dz ‡ |f ( (t))| |˙(t)| dt a ‡ kf k Zb a |˙(t)| dt = kf k L( ). hhhhh Der Cauchysche Integralsatz Aus dem ersten Beispiel folgt aufgrund der Linearität des Kurvenintegrals auch Z @Br (z0 ) (z) dz = 0 für jedes Polynom = an zn + . . + a1 z + a0 . Dies bleibt auch im Limes gültig für jede Potenzreihe . Und dies gilt auch noch, wenn man statt über Kreislinien über beliebige geschlossene Kurven integriert. Dies führt zu folgendem Satz, der die Grundlage bildet für alles Weitere in diesem Kapitel, und für einen wichtigen Teil der gesamten Funktionentheorie. 10 Cauchyscher Integralsatz Sei ⌦ ⇢ C ein einfach zusammenhängendes Gebiet und f : ⌦ ! C holomorph. Dann gilt Z f (z) dz = 0 für jede in ⌦ verlaufende reguläre geschlossene Kurve . œ D e r Ca uch y sc h e I nt e g r a l s a t z — 6.3 Abb 2 133 Verschiedene geschlossene Kurven in einem Gebiet Bemerkung Für das Integral über geschlossene Kurven verwendet man oft auch die klassische Schreibweise I f (z) dz. « hhhhh Man kann den Cauchyschen Integralsatz recht elementar beweisen, und sogar ohne die Annahme der Stetigkeit der ersten Ableitung. Ein kurzer Beweis basiert auf dem Satz von Green, der für Vektorfelder in der Ebene aussagt, dass Z ZZ F · d~ s= rot F dA. @⌦ ⌦ Mit der Komponentendarstellung F = (g, h)> ist dies gleichbedeutend mit Z ZZ g dx + h dy = (hx gy ) dx dy. ⌦ @⌦ Bezeichnet ⌦ das von der Kurve umschlossene Gebiet, so erhalten wir für das Kurvenintegral von f mit (4) also Z Z Z f (z) dz = u dx v dy + i u dy + v dx Z Z = (uy + vx ) dx dy + i (ux vy ) dx dy. ⌦ ⌦ Aufgrund der Cauchy-Riemann-Gleichungen sind beide Integranden Null, somit Z f (z) dz = 0 wie behauptet. hhhhh 134 6 — Fu nkti onen the o r ie Abb 3 Z dz Zu z ⌦ i i Bemerkung Die Annahme, dass ⌦ einfach zusammenhängt, ist ganz wesentlich. Wir haben ja bereits gesehen, dass Z dz = 2⇡ i î 0. |z|=r z Hier ist ⌦ = C⇤ nicht einfach zusammenhängend, und die Kreislinie umrundet den Pol von 1/z in z = 0 . « Stammfunktionen Für ein Vektorfeld im R2 ist die Existenz eines Potenzials nicht selbstverständlich, sondern setzt eine Interabilitätsbedingung voraus. Im Komplexen entsprechen diese den Cauchy-Riemann-Gleichungen. Daher gilt hier ohne weitere Voraussetzung folgender 11 Satz Sei ⌦ ⇢ C ein einfach zusammenhängendes Gebiet und f : ⌦ ! C holomorph. Dann existiert zu f eine stetig differenzierbare Stammfunktion F auf ⌦ , und diese ist bis auf eine Konstante eindeutig bestimmt. œ hhhhh Die Konstruktion ist dieselbe wie bei ebenen Vektorfeldern. Man fixiert einen beliebigen Punkt a 2 ⌦ und setzt Zz F (z) = f (w) dw a wobei man über einen beliebigen Weg von a nach z innerhalb von ⌦ integriert. Die Funktion F ist wohldefiniert, da wegen des Cauchyschen Integralsatzes D e r Ca uch y sc h e I nt e g r a l s a t z — 6.3 135 dieses Integral wegunabhängig ist. Im Komplexen können wir auch leicht nachrechnen, dass F eine Stammfunktion ist. Mit w(t) = z + th für 0 ‡ t ‡ 1 ist Z z+h Z1 F (z + h) F (z) = f (w) dw = f (z + th)h dt. z Also folgt mit h ! 0 F (z + h) h F (z) = Z1 0 0 f (z + th) dt ! Z1 0 f (z) dt = f (z). hhhhh Mit einer Stammfunktion können wir natürlich auch wieder Wegintegrale berechnen: Zz z f (w) dw = F . a a .Ò Auf dem Gebiet ⌦ wie in Abbildung 3 ist der Hauptzweig des Logarithmus eine Stammfunktion wohldefiniert. Also gilt Z i dz = ln z z i = log |z| + i arg z i i = i⇡ /2 i( ⇡ /2) = i⇡ . Ò. Berechnung reeller Integrale Der Cauchysche Integralsatz hilft auch bei der Berechnung mancher reeller Integrale. Als erstes Beispiel betrachten wir Z1 sin t 2 dt. 0 Dies ist der negative Imaginärteil des Fresnelintegrals Z1 Z1 Z1 2 e it dt = cos t 2 dt i sin t 2 dt. 0 0 0 Wir betrachten dazu das Integral der auf ganz C holomorphen Funktion f : C ! C, f (z) = e z2 über den Rand des Dreiecks mit den Ecken 0 , r und r + ir . Mit den Bezeichnungen in Abbildung 4 gilt dann wegen des Integralsatzes Z Z Z f dz = f dz + f dz. 0 1 2 136 6 — Fu nkti onen the o r ie Abb 4 r + ir Integrationswege im Fresnelintegral 0 2 1 0 r Für das diagonale Randstück 0 gilt mit 0 (t) = t + it und (1 + i)2 = 2i Z Zr 2 lim f dz = lim e (t+it) (1 + i) dt r !1 r !1 0 0 Z1 Z 1 + i 1 it 2 2 = (1 + i) e 2it dt = p e dt. 2 0 0 Auf dem vertikalen Randstück |e Also ist Z (r +it)2 |=e f dz ‡ 2 ‡ r 2 +t 2 Zr 0 Zr 0 2 haben wir mit z = r + it die Abschätzung r 2 +r t ‡e , 0 ‡ t ‡ r. |f (r + it)| dt e r 2 +r t dt = e r 2 +r t r t ‡ 0 1 , r und dieses Integral verschwindet für r ! 1 . Für das horizontale Randstück gilt schließlich p Z Z1 ⇡ 2 lim f dz = e t dt = . r !1 2 0 1 0 Zusammengefasst erhalten wir p Z1 Z1 2 1 ip 2 2 e it dt = e t dt = 2⇡ . 1+i 0 4 0 Daraus folgt Z1 0 sin t 2 dt = Im Z1 0 e it 2 dt = p 2⇡ . 4 Viele weitere Beispiele für die Berechnung reeller Integrale ergeben sich später im Zusammenhang mit dem Residuensatz.
© Copyright 2024 ExpyDoc