NQ 14.03.2016

VILLINGEN-SCHWENNINGEN
Schwenninger Studenten knüpfen Wirtschaftskontakte beim Campus Day
Gestern hatten sämtliche Studierende der Hochschule University (HFU) am Schwenninger
Campus vorlesungsfrei – stattdessen stand die Teilnahme am
5. Campus Day auf dem Stundenplan. Die Hochschüler erwartete eine Karrierebörse, bei
der sich zahlreiche namhafte
Firmen aus Stadt und Region
präsentierten. Für die jungen
Leute war es eine gute Gelegenheit, sich ein Praktikum zu
sichern oder eine Abschlussarbeit bei einer der Firmen an
Land zu ziehen. So nutzten auch
diese afrikanischen Studenten
die Gelegenheit nützliche Kontakte zu knüpfen. HFU-Absolventen sind bei den Arbeitgebern der Region als künftige
Mitarbeiter ausgesprochen gefragt, wie sich einmal mehr
zeigte. Zumal sich allmählich bereits die rückläufige demografische Entwicklung auf dem
Arbeitsmarkt bemerkbar macht.
Mehr über diese Veranstaltung
weiter hinten im Lokalteil.
Foto: Ralf Trautwein
Nur Stadtrat
Banse gegen
Herterstein
Ja zur Schulfusion
Für die einen ist es „eine gute
Idee“, andere dagegen haben
dafür „überhaupt kein Verständnis“. Der Grabstein eines
Nachfahren von Herterhornbläsern als Gedenkstein sorgte
für Diskussionen, weil er eben
auf dem Grab eines ehemaligen
NSDAP-Mitglieds stand.
Viele Wochen wurde engagiert
und heftig über den Schulentwicklungsplan diskutiert – jetzt
demonstrieren die Stadträte
beinahe Einigkeit: Hirschbergschule und Friedensschule werden zusammengeführt. Erst organisatorisch, dann auch räumlich.
Schnelles Ende einer langen Debatte: fast perfekte Einigkeit
Villingen-Schwenningen. Nur SPDStadtrat Frank Banse hatte gestern im
Verwaltungsausschuss solche Bedenken. CDU-Fraktionssprecherin Renate Breuning dagegen lobte die Idee für
den Gedenkstein der Stadt- und Bürgerwehrmusik, weil „die Tradition gepflegt“ werde. OB Kubon berichtete,
dass man wegen der Vergangenheit
des Grabsteins überlegt habe, ob er als
Gedenkstein zu rechtfertigen sei:
„DochesgibtdakeinenBezugspunkt.“
Für Kubon ist der Herterstein auch ein
schönes Beispiel für die Kunstsprache
der1950er-Jahre.
Stadtrat Banse stimmte als Einziger
gegen den Gedenkstein der Herter an
der Villinger Stadtmauer: „Ich verstehe nicht, dass man gegen Stolpersteine ist, aber so was unterstützt“. Die
Aufstellungkostetdie Stadt 3000 Euro.
bm
Villingen-Schwenningen. Die Debatte über den Schulentwicklungsplan war bekanntlich vor allem eine
über die Zukunft der Hirschbergschule. Hier haben sich die Eltern der
kleinen Grundschule für den Erhalt
eingesetzt und sich dabei auch auf ein
Wort des Oberbürgermeisters berufen, der vor Jahresfrist eine Garantie
dafür abgegeben habe. Dies sei so
richtig, erklärte Dr. Kubon gestern im
Verwaltungsausschuss.
Allerdings
konnte man seinerzeit nicht wissen,
dass die Hirschbergsschüler in den
Friedensschule alle Platz haben würden.
Nachdem klar ist, dass die Werkrealschule an der Friedensschule
auch ein Ende ist steht der Fusion
nichts mehr im Wege. Es ist wohl dem
Antrag der CDU-Fraktion zu verdan-
ken, dass gestern Abend so eine große
Einmütigkeit herrschte. Das einen
Tag vor der Sitzung verbreitete Papier
sorgte dafür, dass sich auch die Stadtverwaltung die Punkte zu eigen
machte. So kam es, dass nicht mehr
über die Vorlage der Verwaltung,
sondern über die fünf Punkte der
CDU abgestimmt wurde.
Bei nur drei Gegenstimmen entschieden die Stadträte, dass kein
eigener Schulbeirat gebildete wird.
Vielmehr solle sich wie bisher der
Verwaltungsausschuss mit diesem
Thema befassen und sich dabei auf
den Rat von Experten verlassen. Grünen-Stadtrat Joachim von Mirbach
erinnerte in diesem Zusammenhang
seine Kollegen daran, dass laut
Schulgesetz, die Mitwirkungsmöglichkeiten von Stadträten weit weniger sind, als diese annehmen. Schon
deshalb sei ein eigener Schulbeirat
recht überflüssig.
Wie auch die CDU gefordert, bleibt
die Rinelenschule als Halbtagsgrundschule und als Zweigstelle der Gartenschule bestehen. Bei vier Enthaltungen stimmten alle anderen Stadträte für diesen Vorschlag.
Etwas mehr Diskussionen gab es
dann aber doch beim Thema Hirschbergschule.
Einigen konnte sich
dann die ganz große Mehrheit darauf,
dass zum neuen Schuljahr die
Hirschbergschule „organisatorisch“
mit der benachbarten Friedensschule
vereinigt wird und „in spätestens drei
Jahren“ auch räumlich. Unterdessen
solle die Friedenschule auch mit
einer Mensa für ihre neue Funktion
um- und ausgebaut werden. Dagegen
stimmten Ummenhofer und Nenno
(beide Freie Wähler).
Bei der künftigen Nutzung des bisherigen Hirschberg-Gebäudes kommen jetzt die Planspiele für die Förderschulen Janusz-Korczak-Schule
und Bertholdschule aufs Tablet. Auch
hier ist eine große Mehrheit für den
Zusammenschluss. Nur drei Stadträte stimmten dagegen, drei enthielten
sich der Stimme. Wo dann dieses
neue „Bildungs- und Beratungszentrum“ künftig untergebracht wird,
müsse aber noch geprüft werden.
Schon gestern im Ausschuss zeichnete sich aber eine klare Tendenz ab: im
Hirschberg-Gebäude, das in den
kommenden zwei Jahren gründlich
von Schadstoffen befreit und saniert
wird. Bis dahin leisten die Luftreiniger gute Dienste. Da stellte CDUChefin Breuning wieder die Frage:
„Ist eine Schadstoffsanierung überhaupt noch notwendig?“
Erbenvortrag
stößt auf
große Resonanz
Zwölfjährige
angefahren
Schwenningen. Ein Auto hat am
Dienstag, gegen 16.15 Uhr, in der Gellertstraße, ein zwölfjähriges Mädchen
angefahren und zu Boden geworfen.
Das Mädchen kam, wie die Polizei berichtete, von einer nahegelegenen
Schule und war auf dem Nachhauseweg. Kurz nach der Einmündung der
Gellertstraße auf die Sturmbühlstraße wollte die Zwölfjährige die Gellertstraße überqueren. Just in dem
Moment bog das Fahrzeug von der
Sturmbühlstraße her auf die Gellertstraße ein und prallte gegen das Mädchen. Der unbekannte Fahrer erkundigte sich nur kurz und ohne auszusteigen nach dem Wohlbefinden des
gestürzten Mädchens und fuhr dann
weiter. Zu Hause eingetroffen, klagte
die Zwölfjährige gegenüber den Eltern über Schmerzen, sodass das
Mädchen mit einem Rettungswagen
in das Schwarzwald-Baar-Klinikum
gebracht werden musste. Die Polizei
Schwenningen hat die Ermittlungen
eb
aufgenommen.
Unfall mit
zwei Verletzten
Villingen-Schwenningen. Zwei leicht
verletzte Autofahrer und etwa 15 000
Euro Sachschaden sind die Folgen
eines Unfalls, der sich am Dienstag,
gegen 14.15 Uhr, auf der Vockenhauser Straße im Bereich der Einmündung Karlsruher Straße ereignet hat.
Wie die Polizei berichtet, fuhr der
46-jährige Fahrer eines Mercedes von
einem Parkplatz schräg gegenüber
der Einmündung auf die Vockenhauser Straße und wollte gleich darauf
nach links auf die Karlsruher Straße
abbiegen. Hierbei übersah der Mercedes-Fahrer einen von links nahenden VW, dessen 45-jähriger Fahrer
auf der Vockenhauser Straße in Richtung Obereschacher Straße unterwegs war.
Beim Zusammenstoß wurden die
beiden Fahrer leicht verletzt. Die
Männer wurden in das SchwarzwaldBaar-Klinikum gebracht. Ein Abschleppdienst kümmerte sich um den
Abtransport der nicht mehr fahrbeeb
reiten Fahrzeuge.
Autofahrer
raucht Joint
Villingen-Schwenningen. Ein unter
Drogeneinfluss stehender Autofahrer
war am Dienstag mit einem Renault
auf der Karlsruher Straße unterwegs.
Bei der Überprüfung stellten die Polizisten sofort starken Marihuana-Geruch aus dem Auto fest und bemerkten bei dem 25-jährigen Fahrer eindeutige Zeichen einer Drogenbeeinflussung. Der Renault-Fahrer räumte
ein, einen Joint konsumiert zu haben.
Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs
fanden die Beamten ein Päckchen
Marihuana.
eb
VOM TAGE
Mehr als 100 Interessierte kamen gestern zum Auftakt der
NECKARQUELLE-Erbrechtsvorträge „Clever vererben“ mit
dem Steuerexperten Professor
Hardy Pfeiffer und Rechtsanwalt Bernd Hans Vaihinger.
Villingen-Schwenningen. Die beiden
Erbrechtsexperten erläuterten im
vollbesetzten Carl-Haag-Saal der
Stadtbücherei, wie man durch rechtzeitige Schenkungen eine zu hohe
Erbschaftssteuer an den Fiskus vermeiden kann und worauf man bei der
Abfassung eines Testaments achten
muss. Dabei beleuchtete Pfeiffer die
fiskalischen und Vaihinger die juristischen Aspekte des Vererbens. Einen
ausführlichen Bericht über die Vorträge der beiden Referenten lesen sie
mdz
in unserer morgigen Ausgabe.
Donnerstag, 14. April 2016
Nach ihren Einkäufen in der
Dürrheimer Kernstadt kam die aus
Hessen „reingeschmeckte“ Öfingerin regelmäßig an einem kleinen Waldstück vorbei. Seit einigen
Tagen passieren da sonderliche
Dinge. Autos halten an. Mit Tüten
und Körbchen bepackte Leute verschwinden in dem Wäldchen und
kehren mit glücklichen Mienen zu
ihrem Gefährt zurück. Gestern
hielt es die Frau vor Neugier nicht
mehr aus. Sie parkte ebenfalls an
diesem geheimnisvollen Ort, stieg
aus, und ein mediterraner knoblauchartiger Geruch stieg ihr in die
Nase. Eine Spaziergängerin klärte
sie auf: Es ist Bärlauch-Zeit!
Freuten sich über einen vollen Saal: Professor Hardy Pfeiffer, NECKARQUELLE-Redaktionsleiter Dr. Ralf Trautwein und Bernd Hans
Vaihinger.
Foto: Martin Zimmermann