82. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 14. April 2016 Nr. 15 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Rolf Hefti mit den Bewerbungsunterlagen der Bäckerei Kuhn. Foto: ls. Dieser Tatzelwurm am Sihlufer unterhalb des Sihlbergs wurde ebenfalls übersprayt. Fotos: Lorenz Steinmann Genossenschaft Zurlinden holt Stadtweite Sprayattacke auf Street-Art Toggenburger Beck in Sihlbogen Pia Meier Die alteingesessene Toggenburger Firma «Beck Kuhn» kommt in den Sihlbogen. Sie wird hier eine Bäckerei mit Bistro betreiben. «Ich bin überglücklich», freut sich Rolf Hefti. Der Geschäftsführer der Baugenossenschaft Zurlinden hat in diesen Tagen der «Kuhn Back & Gastro» den Zuschlag für die drei Zurlinden-Standorte Sihlbogen, Albisriederplatz (im ehemaligen Kafi Hard) und Strickler-Areal in Horgen erteilt. «Kuhn Back & Gastro»? Das ist ein Familienunternehmen aus dem Toggenburg mit 125-jähriger Tradition und den drei Produktlinien «Landbrot», «Kuhnzopf» und «us em Chacheli». «Dieser alteingesessene Betrieb passt perfekt zu unserer Genossenschaft», betont Hefti. Er sei bodenständig, währschaft und sympathisch. Zuerst hätten sich auf die Ausschreibung im Sihlbogen vor allem Pizzerien und Kebab-Stände beworben. Fortsetzung Seite 3 Die jeweils von den Hausbesitzern in Auftrag gegebenen Graffiti des Street-Art-Künstlerduos Pase und Dr. Drax, bekannt als «One truth», findet man in der ganzen Stadt. Eines ihrer markanten Werke an einem Hochhaus in Affoltern trägt den Titel «Create and Destroy» («Erschaffe und zerstöre»). Nun haben Unbekannte diesen Titel allzu wörtlich genommen – und alle Werke auf Stadtgebiet zerstört oder zumindest massiv verunstaltet. Sie haben grosse «X» auf die Werke gesprayt oder – bei grossflächigen Werken – einen umgebauten Feuerlöscher an langen Stangen zu Hilfe genommen. Unter den Werken sind auch der beliebte «Tatzelwurm» am Sihluferweg beim Sihlberg und das eindrückliche Wandbild bei der Schmiede Wiedikon. Gemäss dem Künstlerduo ist die Urheberschaft der Sprayattacke unbekannt. Die jeweiligen Eigentümer haben Strafanzeige erstattet. Das Übersprayen gilt in der Szene als Höchststrafe, als Tabubruch. Unverständlich sind diese Brachialtaten für die Künstler und für weite Teile der Bevölkerung. Verschmiert: das grossflächige Wandbild in Alt-Wiedikon. Guetzli-Krimi Lebens-Haltung Stab-Übergabe Die Jagd auf den mysteriösen Guetzli-Spender in Wollishofen geht weiter. Die Redaktion hat neue Erkenntnisse bekommen wegen Hinweisen über eine ältere Dame und über klauende Krähen beim Bahnhof Wollishofen. Seite 3 Jede Zürcherin und jeder Zürcher braucht immer mehr Platz, sprich Wohnraum. Doch der Trend zu grösseren Wohnungen bricht ab. Nicht zuletzt aus Kostengründen setzt die Stiftung PWG auf kleinere Wohneinheiten. Seite 6 Anlässlich der jährlichen Generalversammlung der SVP Kreis 1 und 2 hat Gemeinderätin Katrin Widmer ihr Amt als Präsidentin abgegeben. Nachfolger wird Ueli Bamert, erster Ersatzmann auf der Kantonsratsliste der SVP. Seite 20 Fett-weg-Spritze Problemzonen günstig und effektiv behandeln mit Aqualix. Störende Fettpolster dauerhaft und ohne Operation entfernen. Tagesklinik Zürich AG Albisstrasse 80, 8038 Zürich Telefon 044 482 12 52 www.zh-chirurgie.ch Garage – Carosserie – Spenglerei • Service • Fahrzeuge vorführen • Pneu-Verkauf und -Montage Webereistrasse 67, 8134 Adliswil Telefon 044 710 97 31 www.autojanser.ch 2 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Neuanfang statt Resignation Silvia Aeschbachs neues Buch «Älterwerden für Anfängerinnen», eben im Wörterseh-Verlag erschienen, führt die Bestsellerliste des Schweizer Buchhandels an. Im Halbfinal und Final schwammen die Teilnehmer im 50 Meter Freistil um die Wette. Foto: Pauline Broccard Fluntermer Gustav Olsson ist Schnellster Teilnahmerekord am Samstag im Hallenbad Oerlikon: 693 Kinder und Jugendliche nahmen am «De schnällscht Zürifisch» teil. Pauline Broccard Die Finalisten stolzieren in einer Reihe zu lauter Musik und rhythmischem Klatschen der Besucher zu ihren Startplätze. Jeweils acht Mädchen und Jungs treten in fünf Alterkategorien gegeneinander an. Mittels der Lautsprecher werden die KandiANZEIGEN daten vorgestellt, das Publikum unterstützt sie jubelnd. Voller Konzentration benetzen sich die Schwimmer, klopfen sich den Körper warm und schwingen die Arme in Kraulbewegungen. Aufgewärmt bereiten sie sich auf den Startschuss vor: Achtung, fertig, los! Das Wettrennen beginnt. Nach dem Final treten die acht Schnellsten aller Finalläufe im ZKBGoldsprint nochmals gegeneinander an. Bei den Jungs gewinnt Gustav Olsson mit einer Zeit von 30.36 Sekunden für die Distanz von 50 Metern. Er besucht das Schulhaus Fluntern und trainiert fünf bis sechs Mal in der Woche im Schwimmclub Limmat Sharks Zürich. Annina Grabher ist die diesjährige Siegerin der Mädchen mit der Zeit von 31.11 Sekunden. Sie kommt aus der Schule Kügeliloo und trainiert sechs mal in der Woche im gleichen Schwimmclub wie Gustav. Der diesjährige Wettkampf «De schnällscht Zürifisch» war für die Stadt Zürich ein Rekord. 1660 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich insgesamt an den Ausscheidungswettkämpfen. Darauf nahmen 693 Kinder und Jugendliche am 50-Meter-Freistil-Final und -Halbfinal teil. Die Zürcher Journalistin und Autorin Silvia Aeschbach befindet sich mit ihren 55 Jahren in einer Lebensphase, in der sie ein neues Territorium betritt, das sie nicht wirklich als eine Wohlfühloase empfindet. Wie Aeschbach die Jahre des Umbruchs erlebt, hat sie in ihrem Buch «Älterwerden für Anfängerinnen» persönlich und augenzwinkernd festgehalten. Neben diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts 13 weitere Frauen zwischen 40 und 70 zu Wort kommen. Offen erzählen sie, wie sie diese turbulente Zeit erleben und wie sie sich den Veränderungen, die unaufhaltsam kommen, stellen. Silvia Aeschbachs Buch zeigt auf: Es gibt keinen Grund, wegen ein paar Falten zu resignieren oder gar die Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil! Die mittleren Jahre können ein Neuanfang sein, denn ganz egal, ob es um Männer, Beruf, Familie, Gesundheit, Liebe oder Lust geht – ab Mitte 40 werden die Weichen neu gestellt. Doch die Schienen, auf denen es jetzt vorwärtsgeht, müssen keineswegs auf ein Abstellgleis führen. Im Gegenteil, wer die Weichen richtig stellt, kann ein weites Feld neuer Zufriedenheit entdecken – zumindest dann, wenn frau die Tatsache des Äl- Wettbewerb Lokalinfo verlost drei Exemplare von «Älterwerden für Anfängerinnen». Wer eines haben möchte, sendet bis 18. April eine Mail mit Betreffzeile «Älterwerden» und ganzem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Älterwerden» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich terwerdens akzeptiert, statt mit ihr zu hadern. Silvia Aeschbachs Buch macht wunderbar klar: Durchsichtig werden muss heute nicht mehr sein! Silvia Aeschbach ist Journalistin. Sie arbeitete beim Schweizer Fernsehen und bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. Heute ist sie bei der «SonntagsZeitung» für die deutschsprachige Ausgabe des Lifestyle-Magazins «Encore!» verantwortlich und schreibt im «Tages-Anzeiger» den Blog «Von Kopf bis Fuss». Aeschbach schrieb für den Wörterseh-Verlag bereits den Bestseller «Leonardo DiCaprio trifft keine Schuld – Panikattacken mit Happy End». Sie lebt mit ihrem Partner in Zürich. (pd./mai.) Silvia Aeschbach, «Älterwerden für Anfängerinnen. Willkommen im Club», Wörterseh-Verlag, 2016, 224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-03763-064-8, AKTUELL IN KÜRZE Weniger Arbeitslose Der frühe Einzug des Frühlings hat sich im vergangenen Monat positiv auf die Arbeitslosigkeit ausgewirkt: Im März sank im Kanton Zürich die Arbeitslosenquote von 4,0 auf 3,9 Prozent. Der Rückgang ist hauptsächlich auf eine saisonale Besserung im Bau, im Gastgewerbe und in der Industrie zurückzuführen. Zürich 2 Anonyme Fütterungen oder das Resultat von Raubkrähen? Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im März gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen und hat den Stand von 100,2 Punkten erreicht (Basis Dezember 2015 = 100). Die Jahresteuerung, also die Teuerung von März 2015 bis März 2016, betrug minus 0,6 Prozent. Hauptverantwortlich für den Indexanstieg im März waren höhere Preise für Kleider, Reisen sowie für Heizöl und Treibstoffe. Die Jagd auf die mysteriösen Guetzli-Spender geht weiter. Die Redaktion hat Hinweise bekommen, die auf eine ältere Dame und klauende Krähen hinweisen. Essensreste vor dem Claro-Laden in Wollishofen und im Himmel kreisende Krähen wurden letzte Woche schon thematisiert. Jemand füttert Möwen und Krähen mit Keksen, und diese lassen wiederum Stücke davon fallen. Bei der Diskussion in der Nachbarschaft ging es nicht nur um die störenden Essensreste auf der Strasse, sondern auch um den Schaden, der der Guetzli-Zucker den Vögeln antut. Ein Schreiben wurde nun an die Redaktion von «Zürich 2» gerichtet, das einen Teilbereich der Situation neu beleuchtet. Es handle sich um «die Dame in einem hoch gelegenen Stockwerk, die die Raben und Möwen das ganze Jahr mit diversen Produkten füttert», so Leserin H. H.*. Seit Jahren sei dies schon ein Problem. Nebst Guetzli fallen auf H. H.s Terrasse ebenfalls Pouletflügeli, gehacktes Fleisch und spanische Nüssli. Nachbarin H. müsse ständig Essensreste Abstimmung Am Urnengang vom 5. Juni kommen sechs kommunale Vorlagen zur Abstimmung: Instandsetzung und Umbau von Kongresshaus und Tonhalle, die Errichtung einer öffentlich-rechtlichen Kongresshaus-Stiftung Zürich, der Neubau des Pflegezentrums Bombach in Höngg, der Ausstieg der Stadt Zürich aus der Kernenergie, die Teilaufhebung der «Rationellen Verwendung von Elektrizität» und die Verordnung über gemeinwirtschaftliche Leistungen des EWZ. Geschäftsbericht Von der Inbetriebnahme der Durchmesserlinie bis hin zur Festlegung der Raumentwicklungsstrategie – die Themenpalette der Geschäfte in Regierung und Verwaltung war auch 2015 vielfältig. Nun legt der Regierungsrat seinen Geschäftsbericht 2015 vor. Für Interessierte erscheint auf www.rr.zh.ch/geschaeftsbericht eine Kurzfassung mit den wichtigsten Themen aus dem Berichtsjahr. Ferienangebote Einen Zirkusauftritt einstudieren, den Spuren der heimischen Tiere nachgehen, Schauspielund Tanztechniken üben, spielen, basteln, werken – das und vieles mehr können Kinder und Jugendliche in den Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren und weiterer Einrichtungen in der Stadt Zürich während der Frühlingsferien vom 25. April bis 6. Mai unternehmen. Mehr Infos auf www.stadt-zuerich.ch. Vögelfüttern schadet den Tieren in den meisten Fällen. Darum startet die Stadt Zürich immer wieder Infokampagnen. Foto: zvg. und Kot um die Wohnung und an der Fassade reinigen. Der Lärm der Vögel sei dabei auch nicht zu vernachlässigen. Keine Reaktion auf Reklamation H. H.: «Die Vermieterin Fa. Livit Immobilien AG haben wir diesbezüglich schon einige Male, anfangs via Mail, informiert und dazu auch Fotos gesandt.» Leider erfolglos, auch bei späteren brieflicher Beschwerde. H. H. habe sogar beim Vogelschutz und Bird Life um Hilfe gebeten. Ebenfalls erfolglos. «Es ist einfach eine Sauerei, dass man dieser Dame das Füttern nicht verbieten kann», schreibt H. H. der Verwaltung. Doch anscheinend will diese nichts damit zu tun haben. Am Bahnhof Wollishofen wurde zusätzlich folgende Situation beobachtet: Eine Krähe setzt sich auf die «20 Minuten»-Box und schätzt die Situation ein. Zielstrebig fliegt sie zum Kiosk. Neben Kaffeetischchen steht dort ein Gitterstand mit Getränken und «Guetzli-Säckli oder sonst was». «Die Krähe hat ein solches Päckchen herausgerupft und flog davon. Dies sicherlich zweimal», so Beobachter J. S.*. Die Krähe fliege zum Parkplatz und verspeise wohl da ihre Beute. «Wenn die Vögel diese Gelegenheit durchschauen, machen sie das wohl auch an anderen Orten. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der Krähen fütterte», betont J. S. * Namen der Redaktion bekannt. Siehe auch Kommentar Spalte rechts Stadt reserviert auf Guggach-Brache Platz für ein Schulhaus und einen Park Erstmals gibt Zürichs Finanzvorstand Daniel Leupi – auf Anfrage – Details zur neuen Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen bekannt. Lorenz Steinmann Daniel Leupi*, die Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen wurde mit Gemeinderatsbeschluss vom 28. November 2012 ins Leben gerufen. Seither wurde aber weder etwas gebaut noch etwas gekauft. Warum diese lange Verzögerung? Die Stimmberechtigten genehmigten die Kapitaleinlage von 80 Mio. Franken für die Stiftung am 3. März 2013. Der Gemeinderat hat den Stiftungsrat am 9. Juli 2014 gewählt, womit die Stiftung erst ab Herbst 2014 ihre Tätigkeit aufnehmen konnte. Der Stiftungsrat war in der Anfangszeit mit seiner Konstituierung, der Festlegung der Arbeitsweise und formellen Aufgaben beschäftigt. Seither hat er die Stossrichtung der Stiftung konkretisiert und verschiedene Strategien zur Erreichung des Stiftungszwecks und einzelne Projekte geprüft. Nun schreiben wir aber schon 2016. Bauprojekte haben stets eine mehrjährige Vorlaufzeit. In der wachsenden Stadt Zürich sind die Landreserven knapp. Dort, wo die Stiftung grössere Bauprojekte umsetzen könnte, werden die Voraussetzungen zunehmend anspruchsvoll. Stichworte dazu sind: kleine oder lärmbelastete Grundstücke, Hanglagen, spezielle Grundstückform, Rücksichten auf Nachbarinnen und Nachbarn. Dies erfordert vertiefte Abklärungen und Sorgfalt, was die Entwicklung und Projektierung verlängert. Was ist seither mit dem Grundkapital von 80 Millionen Franken passiert? Die flüssigen Mittel sind bei verschiedenen Banken angelegt und zwar so, dass trotz der gegenwärtigen Zinssituation keine Negativzinsen anfallen. Eines der Investitionsprojekte ist die Überbauung der Brache Guggach. Wie ist da der Stand? Es ist ein Bauprojekt – mit vorgängigem Wettbewerb – zu entwickeln und ein Baurechtsvertrag auszuhandeln, der schliesslich vom Gemeinderat zu bewilligen ist. Ob auf dem Areal ausserdem eine Schule gebraucht wird, Daniel Leupi rechnet mit einem neuen Schulhaus beim Guggach. ist noch nicht geklärt. Die Stadt reserviert aber eine Fläche dafür, ebenso wie für einen Park. Gibt es andere spruchreife Projekte oder zumindest Liegenschaften, bei denen Kaufverhandlungen stattfinden? Die Stiftung verfolgt konkret auch ein Vorhaben auf einer städtischen Parzelle an der Seminarstrasse im Kreis 6. Sie prüfte und prüft überdies weiterhin laufend Angebote von bebauten und unbebauten Liegenschaften, von denen sich derzeit aber keines konkretisiert hat. * Daniel Leupi (Grüne) ist Stadtrat und Stiftungsratspräsident der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen. 3 APROPOS . . . Wer letzte Weisheiten sucht über Fussball, der holt sich Gilbert Gress ins Studio. Für Polit-Statistik und Wahlprognosen ist Monsieur Longchamp zuständig, und bei literarischen Fragen wendet man sich am besten an Professor Peter von Matt. Sie alle sind «Gurus» auf ihrem Gebiet, Fachleute mit Knowhow und Erfahrung, deren Wort Gewicht hat. Und bei Tauben? Nun gehören Tauben eigentlich zur Zoologie, wobei – ein ganz klein bisschen gehören sie wohl auch zur Literatur bzw. in die schwarze Schublade des Kabaretts, wohin Georg Kreisler sie mit seinem bitterbösen Lied vom Taubenvergiften im Park so unvergesslich gesteckt hat. Doch wie für Geh’n wir Tauben schiessen … Fussball, Politik und Literatur gibt es hierzulande auch für Tauben einen äusserst kundigen «Taubenpapst», nämlich den Basler Biologieprofessor Daniel Haag-Wackernagel. Er hat sich schon sein ganzes Leben lang mit ihnen und auch mit ihrer Bekämpfung im öffentlichen Raum auseinandergesetzt, und sein Wissen ist profund. Die SBB haben ihn nicht gefragt, ehe sie kürzlich auf dem Bahnhof Winterthur 90 Tauben abschossen. Und das Verdikt des «Taubenpapstes» ist denn auch entsprechend deutlich: nicht «unumgänglich» sei die Aktion, wie von den SBB erklärt, sondern eine «Alibiübung» die gar kontraproduktiv sei, weil nämlich bei einem Abschuss ein Vakuum im Lebensraum entstehe. Dies wiederum führe dazu, dass die Vögel verstärkt brüten und in nächster Zeit mehr Jungvögel aufziehen werden, um das Vakuum wieder zu füllen. Neu ist das nicht und auch nicht nur auf Tauben beschränkt. Man erinnere sich an die FuchsbauVergasungsaktionen Ende letztes Jahrhundert: Damals hatte der Fuchs- und Wolfsexperte Erik Zimen mit den gleichen Argumenten vor der Aktion gewarnt, weil sich sonst nämlich die Füchse umso schneller vermehren und ausbreiten würden – eben um das Vakuum wieder auszufüllen. Genau so geschah es. Heute sind die Füchse selbst in der Stadt zu Hause. Liebe SBB: Experten und «Gurus» zieht man hinzu, weil sie mehr wissen als wir Laien – sei dies nun in puncto Fussball, Politik, Literatur oder Zoologie. Und auf ihre Wahrheiten sollten wir dann hören – auch wenn sie keinen Knalleffekt haben. Dem Taubenproblem sei nämlich, so der Experte, nur auf einem Weg beizukommen: Füttern verboten! Focus siegte nicht Tennissaison startet Die acht städtischen Tennisanlagen öffnen am Samstag, 16. April, ihre Tore. Auf den 40 Sandplätzen ist Tennisspielen bis zum 16. Oktober ohne Clubmitgliedschaft möglich. Tennisplätze können online auf www.stadt-zuerich.ch für Einzelstunden zu Preisen zwischen 10 und 20 Franken oder fix für die ganze Saison gebucht werden. 14. April 2016 Annemarie Schmidt-Pfister Pauline Broccard Preise stiegen Nr. 15 Toggenburger Beck mit Bistro im Sihlbogen Fortsetzung von Seite 1 Der Entscheid zugunsten des «Kuhn Beck» sei nun ein grosser Mehrwert fürs Quartier, ist Hefti überzeugt. In einer ersten Stellungnahme pflichtet ihm Christian Traber bei. Der Leimbacher Quartiervereinspräsident ist froh, dass keine «0815Lösung» gewählt wurde. «Dieser Be- trieb trägt hoffentlich zur Belebung des Quartiers bei», so Traber. Die Genossenschaft Zurlinden ist mit dem «Kuhn Beck» einen mindestens 15 Jahre laufenden Vertrag eingegangen. So ist Kontinuität gewährleistet. Laut Rolf Hefti investiert die «Zurlinden» allein im Sihlbogen eine tiefe siebenstellige Summe für das neue Bistro. Jene Eröffnung ist auf Frühjahr 2017 geplant. Ebenfalls für jenen Zeithorizont ist die Eröffnung des «Kuhn Beck» am Albisriederplatz vorgesehen. Laut Rolf Hefti wollten auch Grossverteiler wie Migros diesen attraktiven Standort. Nun kommt also ein Traditionsunternehmen aus dem «Toggi» hierher. (ls.) Im Finale von «Die grössten Schweizer Talente» am Samstagabend zeigte die junge Truppe «Focus» rund um die Wollishoferin Yael Dubno, was es braucht, um Profitänzer zu werden: Leidenschaft pur und jede Menge Fitness. Am Ende reichte es jedoch nicht für einen Platz unter den letzten drei. Focus erhielt von den Zuschauern 3,94 Prozent der Stimmen und landete auf dem letzten Platz der zehn Finalisten. (pw.) 4 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 MARKTPLATZ Publireportage Pukar Collection: «Welt des Kaschmirs» Die Boutique Pukar Collection bietet Kaschmir-Produkte von höchster Qualität für Damen und Herren an. Dank diesen Produkten erhält Inhaber Pukar Shrestha Arbeitsplätze und ermöglicht den Zugang zur Bildung in Nepal. +In der Boutique von Pukar Shrestha, gebürtiger Nepalese, werden feine handgemachte Kaschmir-Kollektionen angeboten. Es sind unter anderem Decken, Pullover, Cardigans, Tücher und handbemalte Seidenfoulards in verschiedenen Grössen, aktuellen Sommerfarben und einzigartigen Styles. Diese edlen Produkte bieten höchsten Komfort, denn sie halten sehr lange und verleihen im Sommer Frische. Aufgrund ihrer Kostbarkeit gilt Kaschmir als «Diamant» unter den Fasern. Die Herstellung dieser Kollektionen erfolgt in Nepal nach traditionellen Verfahren von erwachsenen Frauen und Männern. Es gibt keine Kinderarbeit. Ein Jahr nach dem Erdbeben Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem Erdbeben der Stärke 7,8 getroffen. Diesem folgte etwa zwei Wochen später ein weiteres Beben der Stärke 7,3. Seither gab es mehr als Pukar Shrestha, gebürtiger Nepalese, unterstützt mit seinen Produkten Foto: pm das Situ-Schulprojekt in Kathmandu. 450 Nachbeben bis zu einer Stärke von 5,5. Nach dem Monsun hat der Wiederaufbau begonnen. Leider werde immer noch ein grosser Teil der Spendengelder durch die Regierung blockiert, weshalb jede Direkthilfe gebraucht wird. Pukar Collection unterstützt das Situ-Schulprojekt in Kathmandu direkt vor Ort. Kaum war die nepalesische Bevölkerung in den «Alltag» zurückgekehrt, wurden Ende September die Grenzen durch Indien geschlossen, was bedeutete: für fünf Monate kein Gas, kein Benzin, keine Medikamente oder alles nur zu Wucherpreisen. Seit Mitte Februar wurden die Grenzen zwar langsam wieder geöffnet, doch nach wie vor gehört eine Wartezeit von drei bis fünf Stunden für zehn Liter Benzin zur «Normalität». Baustart für die fünfte Etappe an der Universität Irchel Am Dienstag vollzogen Baudirektor Markus Kägi, Bilddungsdirektorin Silvia Steiner und Rektor Michael Hengartner den Spatenstich für den Neubau des Laborgebäudes am Standort Irchel der Universität Zürich. Für das Bauvorhaben hatte der Kantonsrat 195 Millionen Franken bewilligt. Das aus dem Wettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt der Weber Hofer Partner AG aus Zürich ergänzt die bereits bestehenden Gebäude des Campus Irchel sorgfältig. Die Erweiterung besteht aus zwei sechsgeschossigen Baukörpern sowie einem eingeschossigen Baukörper und einem Lichthof. Die neuen Gebäude stellen rund 14 000 Quadratmeter Hauptnutzfläche bereit und schaffen damit den dringend benötigten Raum für die erfolgreiche Entwicklung der Schenken macht Freude Wer ein Geschenk zum Muttertag, für Freunde, Familien oder sich selber sucht, ist bei Pukar Collection am richtigen Ort. «Lassen Sie sich einführen in die Welt des Kaschmirs», hält Pukar Shrestha fest. Bis Muttertag offeriert er Kundinnen und Kunden 20 Prozent Rabatt auf seine Produkte. Auch Gutscheine und von Hand gemachte Geschenkboxen sind erhältlich. (pd./pm.) Pukar Collection, Sternenstr. 31, 8002 Zürich (nahe der Haltestelle Rietberg Linie 7), Telefon 043 300 32 32, www.pukarcollection.ch, Mo geschlossen, Di–Fr 10.30–14 und 15–18.30 Uhr, Sa 10.30–16 Uhr. Mehr Freiwillige im Einsatz Im Jahr 2015 stieg in der Stadtzürcher Bevölkerung der Wunsch nach freiwilligem Engagement. Insbesondere ab September verzeichnete die Fachstelle Freiwilligenarbeit der Sozialen Dienste der Stadt Zürich einen Anstieg an Anfragen. Zwischen September und Dezember 2015 führte die Fachstelle monatlich 47 Beratungen von Einzelpersonen und Organisationen durch. Das sind rund 25 Prozent CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK Publireportage Pensionskassen-Check: Ein Wechsel kann sich lohnen Die Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. Eine davon ist die Wirtschaft. Sie wird durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Einführung der Negativzinsen stark gebeutelt. Zu den davon erheblich Betroffenen gehören die Pensionskassen. Ihre liquiden Mittel, welche sie für die Auszahlung an ihre aktuellen Rentenbezüger in beträchtlichem Umfang bereithalten müssen, bringen keinen Ertrag mehr, sondern kosten zusätzlich Geld. Auf der anderen Seite drückt der bundesrätlich diktierte Mindestzinssatz. Er bestimmt, wie viel Zins die Lohnbestandteile des BVG-Obligatoriums, das die erwerbstätigen Versicherten jährlich ansparen, abwerfen müssen. Der Umwandlungssatz macht den Unterschied Mit dem Umwandlungssatz beeinflusst ein weiterer Faktor die RechANZEIGEN Rolf Häusler ist Individualkundenberater bei der Clientis Zürcher Regionalbank in Zürich. Foto: zvg. nung der Pensionskassen. Teil davon ist der technische Zinssatz, welcher die Verzinsung des Rentendeckungs- Lehre und Forschung in den Naturwissenschaften. Das Labor- und Bürokonzept basiert auf einzelnen Modulen im Baukastensystem. So werden die Voraussetzungen für eine wandlungsfähige und damit zukunftsgerichtete Lehre und Forschung im Fachbereich Chemie geschaffen, wie der Regierungsrat mitteilt. Gleichzeitig ist der Bau als Rochadefläche eine Voraussetzung für die dringende Instandsetzung der ersten Bauetappe am Standort Irchel. Die Aushubarbeiten für die Baugrube sind bis im Februar 2017 abgeschlossen. Direkt im Anschluss wird mit dem Bau des Gebäudes begonnen. Die Arbeiten unter Federführung des kantonalen Hochbauamtes sollen bis Herbst 2019 abgeschlossen sein. (pd./pm.) kapitals vorgibt. Ist er höher als der Mindestzinssatz, führt dies zu einer ungesunden Quersubventionierung, indem die heute Erwerbtätigen die Rentenbezüger finanzieren. Mit der steigenden Lebenserwartung von Frauen und Männern wächst zudem die Rentnerschar, welche, ohne eine rasche Senkung des BVG-Umwandlungssatzes, das Kapital der Pensionskassen und damit die Renten der späteren Bezüger aufzehren wird. Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, haben viele Pensionskassen ihren Umwandlungssatz, der jedoch nur das überobligatorische Kapital betrifft, bereits deutlich gesenkt. Diese Massnahmen haben dazu geführt, dass es sich für jeden Unternehmer lohnt, die unterschiedlichen Bedingungen der Pensionskassen zu vergleichen und sich allenfalls für eine neue, attraktivere Lösung zu entscheiden. Der Wechsel steht je- dem Unternehmen frei; eine Kündigung nach Ablauf der Vertragsfrist ist bis Mitte Jahr möglich. Die Sammelstiftung als interessante Alternative für KMU Eine vertiefte Überprüfung der eigenen Pensionskassensituation lohnt sich für jeden Unternehmer. Vergleichen Sie die Angebote, auch dasjenige der Sammelstiftung Ihrer Bank. Gerade Sammelstiftungen bilden zu den grossen Versicherungen interessante und nicht weniger sichere Alternativen. Sprechen Sie Ihren Kundenberater darauf an; er hilft Ihnen gerne und kompetent auch hierin weiter. Clientis Zürcher Regionalbank, Goethestrasse 18, www.zrb.clientis.ch, Telefon 044 250 64 00. mehr als zu Beginn des Jahres. Ein Grund dafür ist die Flüchtlingskrise, die in dieser Zeit in Europa spürbar wurde. «Diese Reaktion aus der Zürcher Bevölkerung zeigt: Das soziale Zürich ist Realität», schreiben die Sozialen Dienste. Freiwilligenarbeit sei eine wichtige Ressource für das Funktionieren moderner Gesellschaften. «Sie ist der Kit, der die Gemeinschaft zusammenhält.» (pd.) Ferienangebote für Kinder und Jugendliche In den Frühlingsferien bieten soziokulturelle Einrichtungen in der Stadt Zürich Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches und spannendes Programm an. Einen Zirkusauftritt einstudieren, den Spuren der heimischen Tiere nachgehen, Schauspiel- und Tanztechniken üben, spielen, basteln, werken – das und vieles mehr können Kinder und Jugendliche in den Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren und weiterer Einrichtungen in der Stadt Zürich vom 25. April bis 6. Mai unternehmen. Die Anmeldung ist unkompliziert, und die Teilnahmegebühren sind kostengünstig. Eine vollständige Übersicht über die Angebote findet sich im Internet. Für nähere Auskünfte und die Anmeldung können die einzelnen Einrichtungen direkt über die jeweils angegebene Adresse kontaktiert werden. (pd.) www.stadt-zuerich.ch Zürich 2 AKTUELL Junges Paar bei Wollishofer Zunft Das Brautpaar an seinem Hochzeitstag. Flankiert wird es von den zwei Oldtimern von Felix Ofner. Foto: zvg. Diashow aller ihrer gemeinsamen Erlebnisse zusammengestellt. Als Letztes stand auf der PowerPoint-Folie die zentrale Frage: Willst du mich heiraten? Sabinas Ja erfüllte den Raum und Christians Herz mit Liebe. Romantischerweise ergab sich dies vier Jahre, vier Monate und vier Tage nach ihrem offiziellen «Zusammensein» – «eigentlich zufällig», gibt der Bräutigam zu. «Honeymoon» in Hawaii «Gute Traditionen» Christian und Sabina Peier-Ofner in ihrer Wohnung in Zürich-Affoltern. Foto: Pauline Broccard Sie sind gespannt auf den Sechseläuten-Umzug. Christian zur Anprobe seiner Tracht, und die Zünfterstochter bekommt das Kleid ihres Grosis. Nähergekommen an Konzert Das junge Paar hat am 15. August letzten Jahres in Zürich-Affoltern (Kirche Unterdorf), nach standesamtlicher Trauung im Mai, kirchlich geheiratet. Sabina, praktisch in Vaters Garage aufgewachsen, bekam für ihren Hochzeitstag einen blauen und einen weissen Renault-Heck-Oldtimer aus Vaters Bestand ausgeliehen. Wie haben sie sich kennen gelernt? Die beiden schauen sich verliebt in die Augen. Sabina hat mit Christians Schwester in Oerlikon die Lehre absolviert, und die beiden sind sich an einem Konzert von Pink bei ihrer «Funhouse Tour» näher gekommen. Sie sind nun seit sechs Jahren liiert. Schon nach elf Monaten hatten die Turteltäubchen entschieden zusammenzuziehen. «Entweder es klappt nach elf Monaten oder gar nicht», schmunzelt Sabina. Die Frage, ob sie ihn heiraten möchte, habe er fast traditionell auf dem Boden knieend gestellt. Christian habe eine Das Paar hat eine besondere Devise: Alle Ferien müssen genutzt werden, um wegzureisen. Bis dahin war das Paar mehrheitlich im Norden wie Skandinavien, Kanada und den USA. Ihre Flitterwochen wird das Brautpaar dieses Jahr geniessen können: Vier Wochen Kanada und eine Woche Hawaii – klassisch «Honeymoon». Die Reise wurde teils von ihren Hochzeitsgästen finanziert. Sabina und Christian hatten sich einen Batzen mit dazugehörendem Reisetipp gewünscht. «Es ist schön zu wissen, dass ein bestimmter Tag von jemandem Bestimmtem geschenkt wurde. Da werden wir sicherlich passende Dankes-Postkarten verschicken», schwärmt Sabina. Doch vorerst steht das Sechseläuten am 18. April an, an dem das Brautpaar mit Freude und Stolz mitmarschiert. Zürcher Bevölkerung feiert die Biodiversität Die Stadt Zürich verdankt ihre hohe Lebensqualität massgeblich dem hohen Anteil von Grünräumen und naturnahen Flächen. Darunter der See, die Flüsse sowie Bäche, Stadtwälder, Pärke, Bäume und Gärten. «Auch das Stadtklima und die Luftqualität sind dank der Ausgleichswirkung von Alleen, Wäldern und Seen vergleichsweise gut», schreibt das Koordinationsbüro Abenteuer Stadtnatur in einer Mitteilung. Mit der zunehmenden Verdichtung nach innen würden die Grünräume aber immer mehr unter Druck geraten. «Die Biovielfalt im Siedlungsraum braucht daher mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung», so das Koordinationsbüro. Vielfalt der Pflanzenwelt Um die breite Bevölkerung für den Wert der Stadtnatur zu begeistern, organisiert der Verbund Lebensraum Zürich (VLZ) dieses Jahr erstmals ein Festival der Biodiversität unter dem Motto «Abenteuer StadtNatur». Am Wochenende des 20. bis 22. Mai bieten rund 25 Veranstalter in über 50 Anlässen spannende Einblicke in die Vielfalt der Pflanzen, Tiere und Lebensräume vor der Haustür. (pd./pw.) www.abenteuer-stadtnatur.ch. ANZEIGEN Aktionen und Plakate gegen Güselsünder Am Samstag sammelten am Aktionstag «Adliswil räumt auf» viele Freiwillige Abfall auf dem Stadtgebiet. Um die Bevölkerung langfristig für das Thema Littering zu sensibilisieren, wurde am Aktionstag die neue Plakatkampagne «Littering kostet» lanciert. Jedes Jahr führt die Stadt Adliswil gemeinsam mit dem Verein Litter Club Adliswil pünktlich zum Frühlingsbeginn einen Aktionstag für eine saubere Stadt durch. So auch letzten Samstag, dem 9. April 2016. Rund 100 freiwillige Helferinnen und Helfer haben gemeinsam öffentliche Wege, Plätze, Waldränder, Böschungen und das Sihlufer von Abfall befreit. Innert weniger Stunden wurde eine grosse Abfallmenge zusammengetragen: Am Ende des Ta- 5 Der Artikel «Harmonie Wollishofen sucht Proberaum» im «Zürich 2» vom 7. April hat einigen Staub aufgewirbelt. Unabhängig von dieser Meldung sind die Verantwortlichen des Schulkreises Uto nämlich an die Harmonie Wollishofen gelangt. Jenes Schreiben hat sich quasi gekreuzt mit dem «Zürich 2»-Artikel. Der Schulkreis Uto hat der Harmonie Wollishofen einen neuen Raum angeboten, der ab Schuljahr 2016/17 verfügbar ist. Zudem sei es allenfalls möglich, im dortigen Schulhaus auch die Instrumente zwischenzulagern, falls die Feuerpolizei nicht noch ihr Veto einlegt. Laut der Harmonie-Wollishofen-Präsidentin Barbara Bischof wird diese Variante nun mit dem zuständigen Schulleiter geprüft. So könnte es gut möglich sein, dass es doch noch ein Happy End gibt bei der Proberaumsuche. (ls.) Pauline Broccard Dieses Jahr erfüllt sich dieser Traum. Christian wird von morgens bis abends das volle Programm bestreiten können. Ob sie beide das nicht stört, dass die Frauen nicht mitgehen dürfen? «Nein, das ist Tradition. Es ist gut in der heutigen Gesellschaft, Traditionen weiterzuführen. Sonst gäbe es auch bald keine Osterhasen oder Weihnachtsgeschenke mehr», bemerkt Christian. Und Sabina? «Für mich ist es kein Problem, nicht mit der Zunft mitgehen zu können. Ich werde am Umzug teilnehmen und am Abend, wenn es sich ergibt, die Zunft besuchen und draussen warten. Ich weiss vom Erzählen so ungefähr, was da vor sich geht, aber ich überlasse dies den Männern», sagt sie. Kürzlich ging 14. April 2016 Happy End für Proberaumsuche der Harmonie Wollishofen? Diesjähriges SechseläutenBrautpaar ist Zünfterstochter Sabina und ihr Ehemann Christian Peier-Ofner. Sie freuen sich, die Tradition weiterzuführen. Dazu gehört die Teilnahme am Sechseläuten-Umzug. Sabina und Christian Peier-Ofner aus Zürich-Affoltern sind das diesjährige eingeladene Brautpaar der Zunft Wollishofen. Sabina (26), Optikerin bei einem Brillenglas-Lieferanten, wuchs in Adliswil auf. Sie ist die Tochter von Felix Ofner, dem Geschäftsführer der Garage Ofner AG in Zürich-Wollishofen. Christian (29), Produktmanager im Maschinenbaubereich, lebte seinerseits schon immer im Zürcher Stadtkreis 11. Sabina erlebte bereits als Kind die Sechseläuten-Tradition, da sowohl ihr Vater als auch ihr Grossvater in der Zunft Wollishofen Mitglied sind; beide auch als ehemalige Vorsteher. Sie erinnert sich, dass sie jedes Jahr eine Freundin eingeladen hatte und zu zweit hätten sie immer ein spezielles Plätzchen hüten dürfen. Sie konnten als Teil der «Bauernhochzeit» den Blumenbogen tragen oder bei der «Familie mit Kindern» mitlaufen. Beeindruckend sei gewesen, so nahe am Böögg zu sitzen. Und Christian träumte schon immer davon, einmal am berühmten Umzug mitlaufen zu dürfen. Nr. 15 Wegwerfen von Zigaretten kann 100 Franken kosten. ges waren es rund 360 Kilogramm Abfall. Damit die Menge an hinterlassenem Abfall auf Adliswiler Strassen und Plätzen langfristig reduziert wird, führt die Stadt Adliswil momentan die Plakatkampagne «Littering kostet» durch. Stadträtin Susy Auch ein Sujet: die zerdrückte Büchse. Senn wies am Aktionstag auf die neuen Plakate hin. Verteilt auf das ganze Stadtgebiet, sollen sie einerseits die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren, andererseits auch in Erinnerung rufen, dass Littering gebüsst wird. Demjenigen, der beim Bilder: zvg. Hinterlassen von Abfall erwischt wird, droht gemäss der Polizeiverordnung eine Busse von 100 Franken. Deshalb macht sich die Stadt Adliswil stark im Kampf gegen Littering – der Natur, aber auch dem Portemonnaie zuliebe. (e.) 6 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 H I N TE R G R U N D «Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie» Die Stiftung PWG ist nicht bereit, bei Neuerwerbungen jeden Preis zu zahlen. Zudem setzt sie bei Neubauprojekten auf kleine Wohnungsgrundrisse. Der Erfolg gibt ihr recht, wie dem neusten Jahresbericht zu entnehmen ist. Das Portfolio der PWG umfasst 134 Liegenschaften, von der Kernstrasse im Kreis 4 bis … Lorenz Steinmann Die Stiftung PWG kauft und vermietet seit über 25 Jahren Wohnungen und Gewerberäume in der Stadt Zürich. Im vergangenen Jahr erwarb die PWG drei Liegenschaften im Gesamtwert von 24,1 Millionen Franken. Wegen den stark steigenden Immobilienpreisen konnte das Wachstumsziel von 30 bis 60 Millionen Franken nicht erreicht werden. Grund: Im offenen Bieterverfahren konnte und wollte die PWG oft nicht bis zum Kaufabschluss mithalten. Laut Kornel Ringli, verantwortlich für den Erwerb von Liegenschaften, verdoppelten sich in Zürich die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren auf dem freien Markt. Immerhin gebe es auch Liegenschaftenbesitzer, die explizit nicht an den Meistbietenden verkaufen, sondern die PWG berücksichtigen. So sei gewährleistet, dass deren Mieterschaft zu den gleichen Zinsen bleiben kann. Rendite von 1,2 Prozent Derzeit besitzt die Stiftung PWG 134 Liegenschaften mit 1576 Wohnungen und 299 Gewerbeobjekten. Die Wohnungsmietzinse liegen durchschnittANZEIGEN Auch ein Gebäude mit unübersehbarer Tankstelle ist dabei, an der Bergstrasse im Kreis 7. Fotos: Ralph Hut Standort Grosswiesenstrasse: Dieser 1992 rundumerneuerte Wohnblock stammt von 1957. vate Investoren folgen. Während die durchschnittliche Wohnfläche pro Stadtzürcher Einwohner 2014 rund 42 Quadratmeter betrug, sind es bei der PWG – zumindest bei Neubauprojekten – weniger als 30 Quadratmeter. «Über die Reduktion von Wohnfläche lassen sich die Mietkosten senken, weil sich die Baukosten pro Wohnung verringern», betont Ringli. Je kleiner, desto günstiger Kornel Ringli: «Kleine Wohnungen mindern Wohnqualität nicht.» F: ls. … zur Aemtlerstrasse mit Wohnungen und dem Café Plüsch. Mitten im Kreis 4: In diesem Haus gibt’s auch einen Beck. lich ein Drittel unter dem Marktniveau und orientieren sich am Schweizweit geltenden Referenzzinssatz. Die Gesamtkapitalrendite liegt mit 1,2 Prozent (Vorjahr 0,9 Prozent) leicht über dem Zielwert von 1 Prozent. So resultierte für die PWG 2015 immerhin ein Unternehmensgewinn von 6,7 Millionen Franken. Die Rendite auf dem freien Wohnungsmarkt liegt laut Kornel Ringli bedeutend höher. Die Idee der PWG geht auf eine angenommene Volksinitiative aus dem Jahr 1985 zu- rück. Die damals gegründete Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich (Stiftung PWG) erhielt 50 Millionen Franken Stiftungskapital und den Auftrag, Liegenschaften in Zürich zu erwerben, um sie «dauerhaft der Spekulation zu entziehen», wie es im in diesen Tagen erscheinenden Jahresbericht der PWG heisst. Die Stiftung PWG sorgt auch für den Erhalt von charakteristischen Bauten in ganz Zürich, vom Wohn- und Gewerbehaus an der Aemtlerstrasse 16 («Look der Fifties») über ein denkmalgeschütztes Ensemble im Albisriederdörfli bis zum Eckhaus an der Kernstrasse 4 («Altbauwohnungen in Reinkultur»). Nicht nur reden, sondern handeln ist das Motto der PWG, wenn es um die Wohnfläche pro Einwohner geht. «Gegen die Flächenbolzerei», ist das entsprechende Kapitel im PWG-Jahresbericht übertitelt. So prägte die PWG einen Trend, dem nun Wohnbaugenossenschaften, aber auch pri- Anders formuliert: Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie. «Kleine Wohnungen mindern die Wohnqualität keineswegs, fordern aber eine Neuinterpretation altbewährter Grundrisse, wie sie altbewährte Altbau- und Gründerzeitwohnungen aufweisen», ist Kornel Ringli überzeugt. So liessen sich nur bedingt beeinflussbare Kostentreiber wie teures Land, teure Nachhaltigkeit und teurer Ausbaustandard abfedern. Alle 134 Liegenschaften in Wort und Bild aufgelistet: www.pwg.ch. Zürich 2 AKTUELL Das Sihltal wird von Countrymusik erobert Vorstand, Vermittlung und Administration vereint (vorne, v.l.): Sylwia Wilczewska (Website), Eliane Mena (CoPräsidium), Anna Helg (Vermittlung). Hinten, v.l.: Werner Gloor (Buchhaltung), Stefanie Eicher (Aktuarin), Kerstin Strauss (Verantwortliche Freiwillige), Ruth Tavakoli (Administration), Marc Sarasin (Co-Präsidium). zvg. Beste Band aus dem Sihltal Nachbarschaftshilfe Kreis 2 auf Kurs Den Abend ausklingen lassen wird Bernie the Lonesome Rider. Unterstützt werde er von der besten Band aus dem Sihltal. Bernie präsentiert zum Schluss des Abends auch noch einen Einblick in seine aktuelle Mundart-CD. Er liefere beissende Texte, begleitet von einer antörnenden Mischung von Country-Blues, Rock ’n’ Roll und Folk. «Also: Country ist multikulturell.» (pd./pw.) Die Vereinsversammlung der Nachbarschaftshilfe Kreis 2 stand ganz im Zeichen des Vortrags des Bereichsleiters der Spitex, Thomas Wachter. Das Vortragsmotto: «Lebensqualität ist selbstbestimmte Lebensgestaltung». Naturfreunde Züri mit vielfältigem Programm «Freizeit und Spass im Einklang mit der Natur» – unter diesem Motto bietet die Naturfreunde-Sektion Züri ein vielfältiges Wander-, Touren- und Reiseprogramm für Menschen an, die Spass haben an Bewegung und Sport in der Natur. Die Naturfreunde-Sektion Züri ist eine der 140 Sektionen der Naturfreunde Schweiz. Das Tourenprogramm umfasst über 70 Aktivitäten in verschiedenen Regionen der Schweiz, Eintages- und Mehrtagestouren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, Klettern im Glarnerland, Wanderungen im Jura, ausgedehnte Bergtouren, im Winter Skitouren, aber auch einfachere Wanderungen in der näheren Umgebung. Das Reiseprogramm beinhaltet zum Beispiel im Winter eine Tiefschneewoche in Disentis, im Frühling eine Wanderwoche im Westen von Sizilien, VeloFerien und vieles mehr. Natur, Spass und Geselligkeit Bei den Naturfreunden können alle mitmachen, die Lust darauf haben, andere Menschen kennen zu lernen, mit Gleichgesinnten in der Natur sportlich aktiv zu sein, wobei auch Spass und Geselligkeit Platz haben. Gut ausgebildete und motivierte Leiter sorgen für ein abwechslungsreiches Programm, wobei die Sicherheit der Teilnehmer immer im Vordergrund steht. Interessiert? Weitere Informationen finden sich unter Aktivitäten auf www.naturfreunde-zueri.ch. Gäste sind herzlich willkommen. Die entsprechenden Tourenleiter geben gerne Auskunft über Anforderungen und weitere Details. Man erreicht die Naturfreunde Züri auch per Mail unter [email protected]. (e.) 7 Flavio Zwahlen * Unglaubliche Intensität Samstag, 30. April, 19.30 Uhr. Türöffnung ab 18 Uhr. Eintritt: 29 Franken. Kulturschachtle, Schulhausstrasse 5, Adliswil. Mehr Infos: www.sihltalsession.ch. 14. April 2016 AUF EIN WORT Countrymusik wird gelegentlich als Cowboy- und Truckermusik belächelt. «Dabei ist Countrymusik ein genialer Mix aus europäischer Musik, mitgebracht von den Einwanderern, den Rhythmen der schwarzen Sklaven und der Musik der Indianer», so die Organisatoren der Konzertreihe Roundabout Country 2016. Am 30. April starten die Countrymusikkonzerte in der «Kulturschachtle» in Adliswil. Mit dabei sind Tex Maex, die Zydeco-Playboys, die Rosewood Country Rock Band und Bernie the Lonesome Rider. Headliner der Konzertreihe sind die Zydeco-Playboys aus Deutschland. Mit schweisstreibenden Latin-Rhythmen und groovendem Blues werden sie das Publikum begeistern. «Seit 1994 fegt der subtropische Sturm mit einer unglaublichen Intensität und frische durch die Konzertsäle, wenn der Akkordeonist und Sänger Oliver Kraus mit seinen Mannen abhebt», schreibt der Veranstalter. Nr. 15 Marc Sarasin Der Gastreferent Thomas Wachter war noch nicht einmal am Ende seines Referats angelangt, als ein älterer Herr im Publikum nicht länger mit seinem Lob für die Spitex zurückhalten mochte: Dank Spitex und deren einfühlsamen Pflegepersonal könnten seine pflegebedürftige Partnerin und er weiterhin einen weitestgehend autonomen Alltag bestreiten und aktiv am Leben teilnehmen. Alleine die in der Gegend tätige Spitex Zürich Sihl leistet jährlich deutlich über 200 000 Stunden Pflege und hauswirtschaftliche Leistungen. Ein weites Feld an Bedürfnissen wird dabei abgedeckt, dennoch ist die Spitex auch in der interdisziplinären Zusammenarbeit gut aufgestellt. Beispielsweise finden ständig Absprachen mit den städtischen Sozialzentren statt oder wird die Pro Senectute ins Spiel gebracht. Insofern steht auch einer näheren Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Kreis 2 nichts im Weg. 430 Stunden Freiwilligenarbeit gierten Freiwilligen mit einem Nachtessen auch ein gebührender Anlass durchgeführt werden. Von den 53 Anfragen im letzten Geschäftsjahr konnte wiederum die grosse Mehrheit vermittelt werden und führten zu weit über 430 Stunden Freiwilligenarbeit in den verschiedensten Bereichen. Der vollzählig anwesende Vorstand und die Vermittlung waren sichtlich stolz auf das bewältigte Jahr, wurden allesamt im Amt bestätigt und freuen sich auf ein nächstes Jahr mit spannenden neuen Projekten und produktiver Zusammenarbeit für mehr Lebensqualität in der Nachbarschaft. Die Nachbarschaftshilfe Kreis 2 hat sich im letzten Jahr unter neuer Führung konsolidiert. Die Abläufe werden stetig optimiert, und erstmals konnte zum Dank an die vielen enga- Anfragen für freiwillige Mitarbeiter und Nachfrage für Hilfe: Tel. 079 919 60 98; E-Mail [email protected]. www.nachbarschaftshilfe.ch. WC kostet Steuerzahler 18 Franken pro Sitzung Die meisten kennen sie, die wenigsten benutzen sie: die öffentlichen WCs der Stadt Zürich. Zumindest wenn es nach einem Artikel im Konsumentenmagazin «Saldo» geht. In Zürich gibt es 106 Züri-WCs, Tendenz steigend. Jedes einzelne davon bietet gute Voraussetzungen für die Erleichterung. Von Selbstreinigung bis Wickeltisch – jedes öffentliche WC in Zürich ist ideal ausgestattet. Wenn sie doch nur genügend Leute benutzen würden. «Geringe Frequenz» Gemäss dem «Masterplan Züri-WC» wurde bei 34 Prozent der WC-Anlagen eine «geringe Frequenz» der Spülgänge festgestellt. Es gibt sogar eine Anlage in Wollishofen, die – laut der Abteilung Umwelt und Gesundheitsschutz Stadt Zürich – im Durchschnitt nur von sechs Personen genutzt werde. Da auf eine Anlage für den Steuerzahler 218 000 Franken Anschaffungskosten und 40 000 Franken jährlicher Unterhalt kommen, heisst das im Umkehrschluss, dass jeder WC-Besuch der Anlage in Wollishofen der Stadt 18 Franken wert ist. Dieses von «Saldo» thematisierte Dilemma hat auch der Blick aufgenommen, was dann so daherkommt: «Das teuerste WC der Schweiz – 18 Franken für eine Spülung». Ein durchaus zutreffender Titel. Was aber schreibt «Saldo» weiter? Es sei Zeit, sich nach kostengünstigeren Alternativen umzuschauen. So eine wäre zum Beispiel die Dieses Züri-WC am Morgental machte schweizweit Schlagzeilen. Das muss fairerweise erwähnt werden: während dem sonntäglichen Kirchgang ist das ZüriWC (Achtung Geheimtipp!) gratis. «nette Toilette». Hierbei können Restaurants ihr WC Passanten zur Verfügung stellen. Im Gegenzug gibt es eine Entschädigung. In Deutschland Fotos: ls. und in vielen anderen Städten der Schweiz ist die «nette Toilette» bereits Realität. Dass das in Zürich in naher Zukunft auch der Fall sein wird, ist nach einem negativ ausgefallenen Testversuch eher unwahrscheinlich, wie «Saldo» weiter schreibt. «Die Frage, wie entschieden würde, welche Restaurants sich beteiligen dürfen, ist ungeklärt», antwortete SP-Stadträtin Claudia Nielsen vor kurzem auf eine Motion im Gemeinderat. Für SVP-Gemeinderat Rolf Müller liegt das Problem auch daran, dass immer wieder Mobiliar aus Toiletten entwendet werde. (mej.) www.stadt-zuerich.ch, Stichwort «Masterplan Züri-WC». Büne Huber, Frontsänger der Berner Band «Patent Ochsner», wird in der Schweiz als Held gefeiert. Nicht, weil er gut gesungen hat, sondern aufgrund eines Interviews. Der eingefleischte SCB-Fan stand während der zweiten Partie des Eishockey-Playoff-Finals Teleclub-Moderatorin Annette Fetscherin Red und Antwort. Fetscherin stellte ihm unter anderem folgende – eigentlich harmlose – Frage: «Können die Fussballer des BSC Young Boys Ihr Herz nicht gleich erwärmen wie die Spieler vom SC Bern?» Die Antwort Hubers sorgt in der Folge für viel Gesprächsstoff. Büne, bitte auf die Tribüne verbannen Der Berner setzte zu einer Hasstirade gegen Fussballer an. Berechtigt? Nicht immer. So lassen einige seiner Aussagen darauf schliessen, dass er keine Ahnung von Fussball hat. Er liess in der Playoff-Euphorie den EishockeyMacker raushängen. Er habe die Schnauze voll von Fussballern und ihren tätowierten Unterarmen, wettert Huber im Interview. Vor allem würden ihn aber die «Pussys» stören, die im Strafraum stürzen und schauspielern. Mit dieser Aussage trifft er es ziemlich auf den Punkt. Eine Schwalbe ist, abgesehen von einer Tätlichkeit, die unfairste Aktion, die ein Fussballer begehen kann. Spieler wie Neymar, Arjen Robben oder Renato Steffen deshalb zu kritisieren, ist gerechtfertigt. Nur redete sich der Musiker in rage und bezeichnete gleich den Fussball allgemein als «Pussyzeugs» und «Scheisssport». Weltund Europameisterschaften schaue er sowieso nicht mehr. Er besaufe sich lieber. Stören tut dies wahrscheinlich niemanden. Dennoch kann über seine aggressiven Aussagen nicht einfach hinwegesehen werden. Alle Fussballer in einen Topf zu werfen und als «Pussys» zu bezeichnen zeigt eines: Er hat von Fussball keine Ahnung. Schwalbenkönige, die es leider gibt, geniessen keinen guten Ruf. Und das ist auch gut so. Dies ist aber kein Grund, seinen Unmut zu verallgemeinern und hemmungslos über den Sport als Ganzes zu lästern. Der Musiker soll mal auf Spieler wie Arturo Vidal, Pepe oder Bastian Schweinsteiger achten. Die sind hart im Nehmen, teilen gerne aus und «geigen» sogenannten «Pussys» gerne mal die Meinung – direkt auf dem Platz. Meine Forderung: Büne auf die Tribüne. Später im Interview mit Fetscherin wurde Huber gefragt, ob er auch schon selbst als Hockeyspieler auf dem Eis gestanden sei. Die Antwort: «Ja. Bei einem Benefizmatch. Dort habe ich einen Penalty geschossen.» Nach dem Anlauf sei er ausser Atem gewesen und die Zuschauer hätten ihn ausgelacht. «Ich musste mich danach in rheumatische Behandlung begeben.» Eine «Pussy»? * Flavio Zwahlen spielt als Verteidiger beim 2.-Ligisten Wettingen und ist keine «Pussy». 8 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Einhausung Schwamendingen: Baustart 2018 spital ein neues Lüftungsbauwerk mit Abluftkamin. Zudem wird die Rasterdecke beim Waldgarten geschlossen. Ein langer Leidensweg geht zu Ende: Von 2018 bis 2024 wird die Einhausung Schwamendingen endlich realisiert. Das knapp 300 Millionen teure Projekt wird vom Bund und von Stadt und Kanton Zürich gemeinsam finanziert. Grünraum fürs Quartier Karin Steiner An einer gemeinsamen Medienorientierung informierten Guido Biaggio, Vizedirektor vom Bundesamt für Strassen Astra, Rolf Eberle, Projektleiter Einhausung Schwamendingen, Regierungsrätin Carmen Walker Späh und Stadtrat Filippo Leutenegger über den aktuellen Stand und die nächsten Etappen der Realisierung der Einhausung Schwamendingen. Detailprojekt ausarbeiten Mit der rechtskräftigen Plangenehmigungsverfügung hat das Projekt im Februar 2016 einen wichtigen Meilenstein erreicht. «Es ist höchst selten, dass ein solch umfangreiches Projekt in urbanem Raum mit vielen Betroffenen erstinstanzlich genehmigt wird», betonte Guido Biaggio. «Es zeigt, dass alle Beteiligten und Betroffenen in Schwamendingen die Einhausung wirklich wollen.» Neben der Projektgenehmigung enthält die PGV diverse Auflagen, die vor allem die Sicherheit betreffen. Diese fliessen nun in ein Detailprojekt ein, das die Infrastrukturfiliale Der Verkehr wird auf zwei Ebenen verteilt. Winterthur voraussichtlich im Herbst vorlegen wird. Gleichzeitig treibt das Astra die Vorbereitung der Submission der Hauptarbeiten voran. Diese werden Mitte 2017 publiziert und sechs Monate vor Baubeginn 2018 vergeben. «Voraussetzung für den pünktlichen Baustart ist, dass es keine Einsprachen gegen die Vergaben gibt und die notwendigen Budgets aller drei beteiligten Projektpartner zur Verfügung gestellt werden können», sagte Rolf Eberle. Vorarbeiten haben begonnen Mit dem Rückbau von Liegenschaften an der Tulpenstrasse haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Von Mitte 2017 bis Mitte 2018 erfolgen weitere Abbrüche von Liegenschaften, Baustelleneinrichtungen und Sanierungen von Zufahrtsstrassen. Die Hauptarbeiten beginnen anschliessend mit dem Rückbau der elektrischen Installationen. «Die grösste Herausforde- Visual.: zvg. Ein geplanter Grünzug an der Saatlenstrasse. rung für uns ist der Bau in urbanem Gebiet und bei laufendem Verkehr», betonte Rolf Eberle. Finanzierung sicherstellen Um die Finanzierung langfristig sicherzustellen, will der Bundesrat auf Verfassungsstufe einen unbefristeten Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds schaffen und diesen mit bestehenden und neuen Einnahmen füttern. Am Basisprojekt Einhausung Schwamendingen trägt der Bund den Löwenanteil. Von den 298 Millionen Franken übernimmt er 56 Prozent (167 Mio.), der Kanton 24,6 Prozent (73,3 Mio.) und die Stadt 19,4 Prozent (57,8 Mio.). Zusätzliche 119 Millionen zahlt der Bund für weitere Projektteile wie die Lüftungszentrale und die Eindeckung Waldgarten und 128 Millionen Franken für die zeitgleiche Sanierung des Schöneichtunnels. «Das Projekt Einhausung Schwamendingen ist für mich ein erfreuli- ches Beispiel, wie Bund, Kanton und Stadt gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten», sagte Carmen Walker Späh in ihrer Ansprache. Auch der Regierungsrat sehe bei diesem Autobahnabschnitt dringenden Handlungsbedarf. «Über 110 000 Autos fahren täglich auf dieser Autobahn. Die Lärmgrenzwerte werden dabei regelmässig überschritten, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Die Abgase belasten zudem die Luftqualität rund um das Quartier Saatlen und Schwamendingen-Mitte.» Pflicht zur Lärmsanierung «Die Stadt sei dazu verpflichtet worden, den Lärm zu sanieren», sagte Stadtrat Filippo Leutenegger. Durch die Einhausung sinkt die Belastung im Bereich Überlandstrasse von aktuell 72 auf 42 dB, im Bereich Dreispitz von 69 auf 62 dB, wodurch der Lärmgrenzwert eingehalten wird. Um die Luftqualität zu verbessern, erstellt das Astra beim Westportal Tier- ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Unterricht / Kurse Kunstmaler erteilt Unterricht im Zeichnen und Malen. 079 404 13 61 Auf dem Dach der Einhausung entsteht der Überlandpark. Das Dach und die Aussenwände werden begrünt und mit Treppen, Rampen und Liften erschlossen. Im Park gibt es ein Netz von Wegen für Fussgänger und Velofahrende und diverse Sitzgelegenheiten. Für das Projekt bezahlt die Stadt weitere sechs Millionen Franken. «Da es nur 40 bis 90 Zentimeter Humus gibt, können wir keine grossen Bäume pflanzen», sagte Filippo Leutenegger. «Deshalb planen wir eine prärieartige Landschaft. Das passt gut in die Gartenstadt Schwamendingen.» Infopavillon zur Nordumfahrung Bei der Nordumfahrung sind die Bauarbeiten bereits gestartet. Das Astra zeigt das Projekt der Bevölkerung neu in einem Infopavillon in Regensdorf. Die Besucher erwarten offizielle Projektpräsentationen durch das Astra und Baustellenbesichtigungen für ausgewählte Gruppen bis 30 Personen. Vorerst ist der Pavillon mittwochs von 14 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr ohne Anmeldung geöffnet. Anmeldung auf www.nordumfahrung.ch oder Telefon 052 234 47 47. (kst.) Zürich 2 AKTUELL Nr. 15 14. April 2016 9 «Offene Leinwand» in der Roten Fabrik Am Donnerstag, 21. April, findet in der Roten Fabrik wieder eine «Offene Leinwand» statt. Und auch dieses Mal dürfen sich alle Anwesenden von einem unjurierten Programm mit Filmen aller Art überraschen lassen. Wie immer kürt das Publikum den Siegerfilm. Ganz egal ob Experimental-, Trick-, Splatterfilm oder Homemovie – im Rahmen der offenen Leinwand können Produktionen gezeigt werden, die für Begeisterung am Filmen stehen und sich ohne Kommerzzwang durch ihre Einfachheit an technischen Mitteln auszeichnen. Der Grundgedanke der offenen Leinwand ist es, Nachwuchs-, Low- und Non- Siegfilm wird nochmals gezeigt Filme können ab 18 Uhr eingeschrieben werden. Ab 20 Uhr werden sie der Reihe ihrer Anmeldungen nach vorgeführt. Das Publikum kürt den Lieblingsfilm. Der Beitrag mit dem lautesten Applaus wird im Rahmen von «Film am See» gezeigt. (pd.) Clubraum, Rote Fabrik, 21. April. LESERBRIEFE Bunker beim Seeufer gibt weiter zu reden «Zürich 2» vom 7.4.: Leserbrief «Bunkererhalt ist völlig lächerlich». Als Gemeinderat im Kreis 2 habe ich mit Interesse den Leserbrief zum «Bunker-Erhalt» in meinem Wahlkreis gelesen. Währenddem ich die Argumente von Walter Heer aus seiner Perspektive völlig verstehe, nämlich dass es sich bei dem «Ding» um ein wohl heute deplatziertes Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, bin ich mit seinen Schlussfolgerungen diesbezüglich nicht einverstanden. Es mag ja wohl sein, dass der Betonklotz den geplanten Uferweg versperrt, aus historischer Sicht ist das «Unding» dessen ungeachtet ein wertvoller Zeitzeuge aus einer Situation, als die Schweiz mitten in Europa als neutrales Land einer realen Bedrohung ausgesetzt war. Es wäre aus meiner bescheidenen Sicht deshalb nicht nur falsch, dieses Zeugnis auszumerzen, sondern ein Anlass dazu, eine Bronzeplatte bezüglich dessen Bestimmung im Zweiten Weltkrieg anzubringen, um allfällig historisch interessierte Zeitgenossen darauf hinzuweisen, dass die Neutralität der Schweiz auch durch solche Bauten, auch wenn sie im Nachhinein ANZEIGEN Budget-Filmemachern/-innen ein Forum anzubieten, das über den Videoabend unter Freunden hinausgeht. Einzige Bedingung: Regisseurinnen und Regisseure müssen bei der Projektion anwesend sein. als lächerliches Hindernis auf einer Uferpromenade erscheinen sollten, dazumal eine wichtige Bedeutung hatten, um allfälligen Grossmachtansprüchen einen Riegel zu setzen. Wie die Geschichte lehrt, scheint der Mensch aus der Geschichte ja nicht viel zu lernen, weshalb es für eine funktionierende Demokratie umso wichtiger ist, sich an die Vergangenheit zu erinnern. Mario Babini, 8002 Zürich Harte Selbstdiagnose «Es definiert den Barbaren, dass er glaube, eine Bibliothek sei ein Aufbewahrungsort für gelesene Bücher» (Zitat von Jan Philipp Reemtsma). Das trifft den Nagel auf den Kopf resp. natürlich Oblt. Heer: «Eine Erinnerung in dieser primitiven Form brauchen wir nicht.» Wahrlich eine harte aber zutreffende Selbstdiagnose ... Es ruft der Dieb: Haltet den Dieb! So kann man auch ganz einfach feststellen: Der Barbar «kennt von allem den Preis, von nichts den Wert» (Oscar Wilde). Den Kreis etwas erweitert, aktuell z.B. in unzähligen Fällen kämpft der Schweizerische Heimatschutz verstärkt und professionell (mit Martin Killias) um unser (baukulturelles) Erbe. Christoph Stuker, 8038 Zürich Szene aus «Força forte» von Cie Gilles Jobin: Futuristisches Kammerspiel um Beziehungsgeflechte. Fotos: zvg. Science-Fiction auf der Tanzbühne Die 15. Ausgabe des Schweizer Tanzfestivals Steps steht unter dem Motto Zukunft. Noch bis Ende Monat zeigen Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt ihr Können auch auf zwei Zürcher Bühnen. «Steps» ist seit bald 30 Jahren die grösste landesweite Biennale für zeitgenössischen Tanz. Die 15. Ausgabe wurde letzte Woche eröffnet. Insgesamt geben 11 Formationen mit 160 Tänzerinnen und Tänzern aus der ganzen Welt 90 Vorstellungen auf 40 Schweizer Bühnen. Zu sehen ist dabei ein breites Spektrum an Stilrichtungen innerhalb des zeitgenössischen Tanzes zum Thema Zukunft. In seinem Rahmenprogramm bietet das Festival Workshops mit «Steps»-Künstlerinnen und ein Fachsymposium für die Schweizer Tanzszene. Zudem gibt es für das Publikum bei fast jeder Vorstellung eine Einführung oder eine Nachbespre- Huang Yi zeigt zarte Dialoge mit seiner etwas speziellen Partnerin «Kuka». chung, meistens in Anwesenheit von Tänzern oder Choreografen. «Steps» wird von Migros-Kulturprozent in enger Zusammenarbeit mit Kulturveranstaltern und Theaterhäusern in der ganzen Schweiz konzipiert. Im Theater Gessnerallee zu sehen sind bis Ende Monat noch die folgenden hochstehenden Darbietungen: Huang Yi aus Taiwan (14./15. April), Eastman/ Sidi Larbi Cherkaoui aus Belgien (18./19. April), Sao Paulo Dance Company aus Brasilien (23. April), die englisch-französisch-deutsche Formation Ramirez, Molina & Wang (28./29. April) sowie der Träger des Schweizer Tanzpreises, Gilles Jobin (30. April). Auf der Bühne im Theater 11 in Oerlikon zeigt am 15. April zudem die Sydney Dance Company ihr Können. (mai.) Programm im Detail: www.steps.ch. Tickets: www.starticket.ch. 10 Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Foto: zvg. Erste Erfahrung im Gemüsegärtnern sammeln Die Quartierbevölkerung ist dazu eingeladen, beim «Fiirabig-Gärtnere» erste Erfahrungen im Gemüsegarten zu sammeln. Im Bildungsgarten der Stadtgärtnerei (Sackzelg 25/27 in Albisrieden) werden heute Donnerstag, 14. April, von 17 bis 20 Uhr unter Anleitung diverse Gartenarbeiten gemeinsam erledigt. Es ANZEIGEN Raguza Reinigung Aller Art. Wohnungen inkl. Abnahmegarantie. Offerte gratis. Tel. 044 709 04 03 wird gepflanzt, gesät, gegossen, gejätet und geerntet. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Erwachsene mit Lust, sich im Gemüsegarten aktiv zu betätigen; Gartenerfahrung ist nicht notwendig. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. (pd.) AKTUELL Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 11 Reto Bühler bittet auf die Bühne Reto Bühler versorgt die Stadt vom Zürichberg aus mit Literatur. Einst wurde er aus der Schule geworfen, heute isst er mit den Grossen der Weltliteratur zu Abend. Jan Bolliger Buchlesungen zu organisieren, klingt nach einem ziemlich harmlosen Job. Dennoch war Reto Bühlers erster Schritt in der Literaturwelt so gefährlich, dass das «Baur au Lac» sich weigerte, seinen Gast zu beherbergen und Orell Füssli als Sponsor ausstieg: Bühler organisierte den ersten Auftritt von Salman Rushdie in Zürich. Der indisch-britische Schriftsteller gehört zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Literatur, und der Iran hatte damals ein Kopfgeld von zwei Millionen Dollar auf seinen Tod ausgesetzt. Bühler konnte Rushdie dann im Hotel Widder unterbringen, musste jedoch etliche Male die Zimmer wechseln lassen, aus Angst vor möglichen Scharfschützen-Attentaten. Rushdie lebt heute noch, das Kopfgeld auf ihn wurde vor zwei Monaten noch einmal verdoppelt, und die Lesung im Kaufleuten war ausverkauft. Das war vor genau 14 Jahren. Am kommenden Mittwoch wird im Rahmen der sogenannten L-Reihe zum 60. Mal ein Autor auf der Kaufleutenbühne stehen. Organisation: immer noch Reto Bühler. Der Zufall als Begleiter Dass er damals überhaupt die Lesung mit Rushdie veranstaltet habe, sei reiner Zufall gewesen. Der Zufall scheint Bühler in seinem Leben zu begleiten, zusammen mit der Tatsache, dass alles irgendwie gut kommt. In den gleichen Bahnen verläuft auch das Gespräch mit ihm. Er spricht viel und schnell, springt von einem Thema zum anderen. Zu allem fällt ihm eine Anekdote ein. Man fühlt sich dabei jedoch nie überrumpelt oder gar eingeschüchtert. Bühler beherrscht die Kunst zu unterhalten, ohne sich selber in den Mittelpunkt zu stellen. Es ist wohl eine der Eigenschaften, die ihn dorthin gebracht haben, wo er heute ist: Im «Terrasse» am Bellevue, per du mit der Hälfte der Gäste, Wettbewerb: Tickets gewinnen Wir verlosen dreimal zwei Tickets für die Lesung von David Grossman am Mittwoch, 20. April, um 20 Uhr. Der Autor und Friedensaktivist gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der israelischen Gegenwartsliteratur. Im Kaufleuten wird er aus sei- David Grossnem neuen Ro- mann. zvg. man «Kommt ein Pferd in die Bar» (Carl Hanser Verlag, München, 2016) lesen. Mitmachen ist ganz einfach: Rufen Sie die unten stehende Nummer am Freitag, 15. April, zwischen 14 und 14.05 Uhr (und nur dann) an. Tel. 044 913 53 96 Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hatte zeitweise die Lust auf Musik verloren: Kulturmanager Reto Bühler, geborener Witiker, überzeugter Stadtzürcher. das goldene Rotary-Rad am Revers. In seiner Jugend sah es nicht so aus, als würde er eines Tages mit den bekanntesten Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft am Tisch sitzen: T. C. Boyle, Donna Leon, Nick Cave, Roman Herzog, um nur ein paar zu nennen. Er wuchs in Witikon auf und war offenbar kein Kind von Traurigkeit: «Ich flog aus diversen Schulen und kam darauf ins Internat. Auch dort haben sie mich rausgeworfen.» Um nicht ohne Abschluss dazustehen, absolvierte er dann die Handelsschule. «In der Kultur bin ich gelandet, weil ich sonst nichts konnte.» Angefangen als Einkaufsassistent bei Ex-Libris, zog es ihn schnell zu den Plattenfirmen. In der Schweiz hielt es ihn nicht lange: «Wenn ich an das Zürich der 80er denke, kommt mir vor allem ein Schild in den Sinn: Rasen betreten verboten.» Er ging nach Deutschland und England, wo er für verschiedene grosse Musiklabels arbeitete. Sein da- maliges Leben in Hamburg klingt wie ein billiges Klischee über die Musikbranche: «Die komplette Belegschaft von Universal Music hatte jeden Dienstag einen Tisch in einem Stripschuppen reserviert. Wenn wir die ersten Plätze der Charts belegten, flogen die Korken. Taten wir es nicht, flogen die Korken einfach weniger hoch. Am Mittwoch war dann niemand im Büro.» Der Sprung ins Kaufleuten Doch die goldenen Zeiten der Branche in den 90ern währten nicht ewig. Während manche der damaligen Akteure heute auf dem Arbeitsamt sitzen, schaffte Bühler rechtzeitig den Absprung. Er kehrte der Musikindustrie und Deutschland den Rücken zu und zog um die Jahrtausendwende zurück in die Schweiz. Einmal mehr war es der Zufall, der ihm zu seinem nächsten Job verhalf. Ein Freund aus Roten-FabrikZeiten war mittlerweile Unterhal- tungschef bei TV 3 und fragte ihn, ob er nicht in die Jury von «Popstars» kommen wolle, der ersten Castingshow der Schweiz. Aufgenommen wurde die Sendung im Kaufleuten. Das Kaufleuten sollte für die nächsten zehn Jahre Reto Bühlers Heimat bleiben. Nach der Lesung mit Rushdie kamen weitere Angebote für Literaturveranstaltungen hinzu, und 2004 wurde er ganz zum Leiter Kultur des Kaufleutens. Er machte das Kaufleuten, neben dem Literaturhaus, zur Nummer eins in Sachen Literatur in Zürich. Und das in Zeiten, in denen «jeder Kebab-Laden Lesungen veranstaltete». Neben seinem endlos scheinenden Netzwerk in der Kulturszene half ihm dabei wohl vor allem seine Einstellung zu den Stars. «Wenn einer Künstler ist, hat er das Recht darauf, anders zu sein. Du als Veranstalter bist dabei nicht wichtig und sollst dich zurücknehmen.» So konnte er auch einen Draht herstellen zu Leuten, die als eher schwierig Foto: Jan Bolliger im Umgang gelten, Martin Walser zum Beispiel. Und der Sprung ins «Moods» Als er begann, sich nach etwas Neuem umzuschauen, kam wieder der Zufall zum Zug: Ihm wurde der Posten des Leiters des Jazzklubs Moods angeboten. Er nahm an und organisierte während zweier Jahre an die 500 Konzerte, bis es ihm zu viel wurde. Er trat zurück und gründete eine Ein-Mann-Agentur, mit der er Lesungen und Comedy-Abende veranstaltet. «Ich hatte die Lust an der Musik verloren. Bei jedem Stück musste ich an die Arbeit denken und ob ich die Band auch einladen sollte. Da zog ich die Notbremse. Ausserdem wollte ich mich mehr meinen familiären Pflichten widmen.» Die rufen ihn auch jetzt. Nach drei verflogenen Stunden Gesprächs muss er zurück an den Zürichberg, wo er mit seiner Familie wohnt. Er muss noch kochen für seine neunjährige Tochter. «Musik ist überhaupt nicht mehr politisch» bei ist es doch das A und das O einer Kindheit, unbeaufsichtigt draussen spielen zu können. Kulturmanager Reto Bühler über Kulturförderung und wie der Zürichberg lauter werden kann. Was bräuchte es denn, um den Zürichberg lauter zu machen? Ich will hier keine Clubs, das würde nicht passen und die Leute würden wohl auch nicht kommen. Die Gemeinschaftszentren und die Quartiervereine könnten aber schon noch mehr machen. Dass so etwas wie das Stolze Open Air und das Theater Rigiblick möglich ist, zeigt mir, dass die Leute toleranter werden gegenüber kulturellen Veranstaltungen. Interview: Jan Bolliger Reto Bühler, braucht es mehr Kultur in der Stadt Zürich? Es braucht weder mehr noch weniger. Ich denke, die Stadt Zürich tut das, was sie kann. Wichtig ist aber, dass sie immer wieder über die Bücher geht und schaut, was es wirklich braucht. Ist es also mehr die Aufgabe der Stadt, dafür zu sorgen, dass es Zürich kulturell gut geht, als die Aufgabe der Kunstszene selbst? Kunstprojekte gründet man in erster Linie für sich selbst, weil man das machen möchte. Die Aufgabe der Stadt ist es dann, zu entscheiden, was sie unterstützen will. Sie soll das fördern, was für die ganze Gesellschaft wichtig ist. Da hat sich viel getan seit den 80er-Jahren, als es prak- «Auf der Suche nach einem gemütlichen Ort»: Reto Bühler. tisch nur das Opernhaus, die Tonhalle und das Schauspielhaus gab. Das musste jedoch hart erkämpft werden. Dass aus der kleinen alternativen Zürcher Jazzszene eine Institution wie das Klublokal Moods in Zürich West entstand, war ein langer Weg. Damals war Musik noch politisch und hat etwas bewegt. Heute ist sie das nicht mehr. Foto: Jan Bolliger Sie propagieren Kultur, leben aber am ruhigen Zürichberg. Ein Widerspruch? Ich wünschte, der Zürichberg wäre lauter! Das wollen aber die meisten nicht, die hier ihre Häuser haben. Es ändert sich jedoch gerade einiges. Ein Generationenwechsel ist im Gange, es leben immer mehr Familien mit Kindern hier. Leider spielen viele der Kinder nicht auf der Strasse. Da- Wäre das nicht auch eine Aufgabe für Sie? Sie werden lachen, aber das bin ich mir tatsächlich am Überlegen. Es müsste etwas sein, das hierhin passt. Literatur zum Beispiel. Ich bin aber noch auf der Suche, nach einem gemütlichen Ort. Eine der Villen wäre zum Beispiel super. Generell wäre es schön, wenn die Anwohner ihre Villen öffnen würden für Literatur- und Musikabende. 12 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 Damit nicht nur das Portemonnaie erschlankt Hilfe beim Kalorienzählen anbieten, persönliche Situationen berücksichtigen oder auch mittels Feedbacks die Durchhalte-Motivation begünstigen. Aber auch Gratis-Apps wie «FatSecret» oder «FooDDB» bieten Unterstützung beim Abnehmen: mit umfangreichen Nährwerttabellen oder auch Ernährungstagebüchern, die einen mühelosen Überblick über die eigenen Mahlzeiten und Aktivitäten sowie den persönlichen Gewichtsverlauf ermöglichen. Wenn sich die Badesaison nähert, haben Abspeck-Wünsche Hochkonjunktur. Neben Crash-Diäten sind heute vor allem ganzjährige «Umkrempelungsprogramme» für Ernährung und Lebensstil angesagt. Lisa Maire Ob Low-Carb-, Hollywoodstar-, Kartoffel-, Low-Fat-, 3D- und Steinzeitdiät, oder ganz einfach FdH: Unzählige Diäten versprechen garantierte Abnehm-Erlebnisse. Welche hält, was sie verspricht? Welche lässt nur den Geldbeutel erschlanken? Welche schadet sogar der Gesundheit? Orientierung im Diäten-Dschungel bieten vergleichende Tests von Konsumentenforen, in Zeitschriften oder auf Gesundheitsportalen. Unter die Lupe genommen werden dabei alle möglichen Methoden – von der Schlankheitspille bis zum kompletten Ernährungsprogramm. Sofort-Effekt versus Nachhaltigkeit Die Bilanz solcher Tests klingt stets ähnlich: Gegen Übergewicht helfen weder radikale Hungerkuren noch Wunderpillen oder Diäten, die angeblich sofort schlank machen. Selbst wenn zunächst ein paar Pfunde purzeln: Wer Realismus und Geduld gefragt Auf dem Weg zur Traumfigur liegen einige Stolpersteine. seine Essgewohnheiten nicht auf Dauer umstellt, lernt meist gnadenlos den berühmt-berüchtigten Jo-Jo-Effekt kennen. Spezielle Produkte zum Abnehmen sind allenfalls für jene geeignet, die grundsätzlich auf ihren Körper achten und nur hin- und wieder kurzfristig ein paar Kilos verlieren möchten. Liegen hingegen Ernährungsprobleme, mangelnde Bewegung und ein hohes Übergewicht vor, muss das eigene Wohl langfristiger überdacht werden. Zur Diskussion stehen lang- Foto: Flickr/Tom Sens. fristig angelegte Ernährungsumstellung und der Aufbau eines Sportprogramms. Zu den Methoden für eine nachhaltige Gewichtsreduktion – über die nächste Bikini-Saison hinaus –, die bei Tests und Vergleichen allgemein als positiv eingestuft werden, gehören (kostenpflichtige) Internet-Programme wie «eBalance», «Weight-Watchers» oder «MyMotivator». Ihnen gemein ist, dass sie auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch abzielen, dabei Ob sich tatsächlich ein Erfolg einstellt, hängt vor allem davon ab, ob die gewählte Diät zur eigenen Lebenssituation passt. Wenn im Alltag immer alles schnell gehen muss, sollte man die Finger von Abspeck-Programmen lassen, bei denen vor jeder Mahlzeit Kalorien berechnet werden müssen. Erfolgreiches Abnehmen braucht Geduld – und vor allem auch den richtigen Zeitpunkt. Ist gerade besonders viel Stress angesagt, ist das Risiko gross, dass angefangene Diäten zum Frusterlebnis werden. Wichtig ist auch, das eigene Körpergewicht realistisch einzuschätzen. Dabei ist es mit Sicherheit hilfreicher, sich am Body-Mass-Index zu orientieren, als irgendwelchen Laufsteg-Schönheiten nachzueifern. Ein guter Überblick im Diätendschungel bietet sich zum Beispiel auf www.diaetvergleich.ch oder auch auf www.diaet-test.com Publireportage Bewegen, Meditieren, Schweben – im Kulturpark Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Die Maxime der Römer ist so aktuell wie je. Die Volkshochschule Zürich ist seit bald 100 Jahren der grösste Anbieter von klassisch-humanistischer Allgemeinbildung für Erwachsene. Den Geist pflegt sie mit 700 universitären Kursen jährlich. Den Körper, der diesen Geist trägt, mit einem traditionell breiten Angebot an Bewegungskursen. Geschwitzt, meditiert und die Beweglichkeit verbessert haben die Teilnehmenden der VHS bis jetzt im DanceLightStudio in Zürich-Fluntern. Mit Sommersemester 2016 erfährt das Angebot im Bereich Bewegung und Körperbewusstsein einen deutlichen Ausbau. Die Volkshochschule Zürich bezieht zusätzliche, eigene Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse 16, 300 Meter vom Bahnhof Hardbrücke, 100 Meter vom Schiffbau entfernt. Wir nennen die Lokalität B50. Hier bietet die VHS Yoga, Yoga im Tuch (schwebend), Taiji, Pilates, Gymnastik und Bewegungstraining für Erwachsene an. Die VHS hat sogar Nachwuchs bekommen. Sie teilt die Lokalitäten mit der Lordz Dance Die neuen Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse. Academy aus Wetzikon! Lordz bietet alle Sorten von Street Dance für Kinder und Jugendliche. Es besteht also die erfreuliche Gefahr, dass sich im Kulturpark Generationen begegnen. Um die Eröffnung zu feiern, bieten Lordz und die VHS von Montag, 18., bis Freitag, 22. April, Kurse umsonst an. Interessierte profi- Foto: zvg. tieren vom gesamten Angebot in Sachen Bewegung. Die Zahl der Probeplätze ist begrenzt. Man sollte sich deshalb jetzt einschreiben. www.vhszh.ch/campus/kulturpark. (pd.) Volkshochschule Zürich, Bärengasse 22, 8001 Zürich, www.vhszh.ch, [email protected], Telefon 044 205 84 84. AKTUELL Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 13 14 Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 Zürich 2 AKTUELL Nr. 15 14. April 2016 15 «Tasmanien: Geniale Insel, geniale Leute!» das gemeinsame Wohlergehen sehr wichtig, während wir Europäer deutlich individualistischer daher kommen. Dieses friedliche Zusammenleben begeistert mich!» Zwar sei der Lebensstandard auf der Down-Under-Insel einfacher als bei uns, doch das ist Naturbursche Andreas Landauer gerade recht. Ein knappes halbes Jahr verbringt der Wollishofer Andreas Landauer als Volontär in Tasmanien. Von Land und Leuten ist er total begeistert. Hans Lenzi Nach Abschluss seines Umweltingenieurstudiums ist das Volontariat für Andreas Landauer ein willkommenes Eintauchen in die Praxis. Wie es mit ihm nach seiner baldigen Rückkehr in die Schweiz weitergeht, weiss er noch nicht. Nicht ausgeschlossen ist ein nächster Auslandeinsatz. «Nach meiner Erstausbildung als Zierpflanzengärtner, der zweijährigen Militärzeit, einem dreimonatigen Sprachaufenthalt in England, dem Nachholen der Berufsmaturität und dem dreijährigen Studium an der Fachhochschule Wädenswil in Umweltingenieurwesen freute ich mich sehr, wieder mal ganz praktisch, mit beiden Händen und allen Sinnen, einer Arbeit nachzugehen», gibt der sympathische Wollishofer zu Protokoll. «Zwar habe ich die eben abgeschlossene Ausbildung sehr genossen, half sie mir doch, meine Leidenschaft für die Natur zu vertiefen. Jetzt aber ist es nötig, das gewonnene Wissen auf einem Betrieb anzuwenden.» Fast ganz selbstversorgend Ein Kollege hatte Landauer eine internationale Bibelschule mit angeschlossener, ausgedehnter Landwirtschaft für den Eigenbedarf in Launceston, Tasmanien, empfohlen, worauf sich Landauer kurz entschlossen dafür entschied. «Wir leben hier als rund 70-köpfige Gemeinschaft wie eine Grossfamilie und erhalten die staatlich anerkannte Bildungsstätte Guten Einblick gewonnen Auch das Fangen von Meerfischen ist für Andreas Landauer ein neues, spannendes Erlebnis. Foto: zvg. mit unserer Freiwilligenarbeit am Laufen.» Der 27-Jährige ist vorrangig auf den Feldern und in der Tierhaltung engagiert. «Wir produzieren die meisten Lebensmittel für die Gemeinschaftsküche, also Honig, viele Obstsorten und allerlei Gemüse, alles nach biologischen Grundsätzen. Wir halten Geflügel, Schweine, Schafe und Rinder als Fleischquelle. Hier passiert noch vieles in Handarbeit, die maschinelle Infrastruktur ist deutlich geringer als in der Schweiz. Wasserknappheit ist ein Problem; je nach Situation müssen wir sogar die Tierweiden künstlich beregnen. Dafür gedeiht hier einfach alles, was man pflanzt.» Und weiter: «Alle müssen auch Innendienst leisten – Böden aufnehmen, den Abwasch erledigen und in der Kinderhütte anpacken. Unter uns herrscht eine ehrliche Herzlichkeit, für die vorab die vielen Asiaten verantwortlich sind. Ihnen ist Bei aller Arbeit kommt das Erkunden der temporären Heimat nicht zu kurz. «Mit Ausnahme des sehr wilden Eilandwestens – es wüten dort oft grossflächige Feuer – habe ich über Ausflüge und Auszeiten viel von Tasmanien zu Gesicht bekommen. Es präsentiert sich sehr vielfältig, überblickbar und verfügt über eine einzigartige Flora und Fauna. Ein Sprung aufs australische Festland mit seinen Grossstädten reizt mich absolut nicht», erklärt der Wollishofer. Und kommt ihm die Hochschulausbildung zugute? «Ja, vorab in Bereichen des Pflanzenschutzes und -anbaus. Ich merke aber, dass manches Basiswissen in der Ausbildung zu kurz gekommen ist. Mast-, Hühner- und Bienenhaltung wurden zu wenig vertieft gelehrt. Andererseits ist ja auch nicht zu erwarten, dass man nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss ein vollwertiger Bauersmann ist.» Schlimmes hat Landauer nicht erlebt, und auch das irrtümliche Fahren auf der falschen Fahrspur (in Australien gilt Linksverkehr) verlief mangels Gegenverkehr folgenlos. Mühe bereitete ihm anfänglich der Umgang mit den Tieren: Ein Huhn oder eine Ente zu packen, ein Schaf niederzudrücken, Mithilfe beim Metzgen – das war alles gewöhnungsbedürftig. Unvergessliche schöne Erlebnisse sind für den Naturfan etwa die Sichtung von Delfinen, das Beobachten eines mächtigen Keilschwanzadlers im majestätischen Flug, frisch schlüpfende Ent- Tasmanien Tasmanien – in australisch-englisch häufig «Tassie» gerufen – ist die grösste Insel des Australischen Bundes. Sie umfasst 68 400 Quadratkilometer und liegt rund 240 km südlich des australischen Festlands. Tasmanien ist einer von sechs australischen Bundesstaaten. Die Hauptstadt und grösste Stadt ist Hobart. 37 Prozent der Insel besteht aus Nationalparks, und etwa ein Viertel ist UnescoWeltnaturerbe. Auf Tasmanien leben gegen 514 000 Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von nur 7,5 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. chen, die unterschiedlichen Meeresstimmungen, die Sonnenauf- und -untergänge, die wunderschönen, muschelübersäten Strände, das Entdecken von Riesenspinnen und unbekannten Schlangen, der Fang des ersten eigenen Lachses und das nächtliche Speeren von Fischen unter der gut sichtbaren Milchstrasse. Wollishofen bleibt Heimat Erhält Andreas Landauer für seine Arbeit einen Lohn? «Nein, wir sind auf der Basis von Kost und Logis angestellt. Das ist aber in Ordnung. Geld ist ja nicht alles. Die vielen Erlebnisse werden mich ein Leben lang begleiten und sind mir Entschädigung genug.» Jetzt freut sich Landauer aber erst mal auf seine Rückkehr nach Wollishofen. «Der Kreis 2 bedeutet mir Heimat, Wollishofen ist mein Zuhause, ich kann mir in der Stadt keinen schöneren Wohnort vorstellen als dieses Quartier. Da wohnt ja auch meine Familie, und zusammen bewirtschaften wir hier seit vielen Jahren einen Schrebergarten, der uns viel bedeutet.» Behinderte bauen «Big Böögg» Seit einigen Jahren darf die Stiftung RgZ den Pocket Böögg sowie den Mini Pocket Böögg produzieren. Dem richtigen Sechseläuten-Fan reicht das natürlich nicht, deshalb hat die Stiftung RgZ die rettende Idee parat: «Der Big Böögg versprüht zwar keine explosive Stimmung, dafür ist er der Knaller für die Gäste oder Kunden», schreibt die RgZ in einer Mitteilung. Doch ein «Knaller» ist er eben nicht. Das Objekt ist schön anzusehen, doch es enthält keine Knallkörper, ist also nur für Ausstellungszwecke gedacht. Der Big Böögg ist etwas kleiner als sein grosser, echter Bruder. Er ist ein ruhiger Zeitgenosse, Cervelat-Prominenz Hans Suter Ob Cervelat-Prominente vorzugsweise Cervelats essen oder ob ihr Talent nur ausreicht, gemeines Volk zu beglücken, das sich nur Cervelats leisten kann, ist eine ungeklärte Frage. Heisst dieselbe Kategorie Promis in Basel «Chlöpfer-Prominente» und in Deutschland «Cervelatwurst-Fuzzys»? Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Inhalt dieser Wurst und dem Gehalt der Darbietungen, der nach dieser Wurst benannten Protagonisten? Diesem unverschämten Vergleich kündigt die Cervelat-Prominenz ganz einfach die «ewigi Liebi» und antwortet mit: «Läck du mir de Puggel ab, oh bloos du mir am Tschööppli und eignet sich aber hervorragend als Stimmungsaufheller und Fotomotiv. Natürlich ist der Big Böögg im Handel auch nicht zu erwerben. Er wird Werkstätte Rauti Die Werkstätte Rauti der Stiftung RgZ (www.stiftung-rgz.ch) betreibt an der Rautistrasse 75 in Zürich Altstetten eine Tagesstätte und eine geschützte Werkstätte für 109 Erwachsene mit Bewegungsauffälligkeiten, Entwicklungsbeeinträchtigungen, geistiger Behinderung. (pd.) exklusiv in der Werkstätte Rauti der Stiftung RgZ in Zürich produziert und verkauft. Genau wie die Pocket Bööggen wird auch er von Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung hergestellt. Dementsprechend geht auch der Verkaufserlös vollumfänglich an die Stiftung RgZ, die auch weitere Spenden sehr gerne entgegennimmt. Mit dem Kauf tut man also auch etwas für den guten Zweck. (zb./pd.) www.pocket-böögg.ch. Bestellungen: Stiftung RgZ, R. Faye Müller, Produktionsleiterin, Rautistrasse 75, 8048 Zürich, EMail: [email protected], Tel. 058 307 14 00. Der Böögg für alle: «Big Böögg» wird von Behinderten hergestellt. F: zvg. SUTERS SATIRE rutsch du mir id Schue!» Sehr viele Leute werden das auch zu hören bekommen, weil ein Cervelat-Prominenter praktisch bei jeder «Hundsverlochete» dabei ist, um gesehen zu werden. Sonst jeHans Suter über doch, in der gedie Haltbarkeit meinen Öffentvon Cervelats lichkeit, versteckt und ihrem Pu- er sich hinter überdimensioblikum. zvg. nierten Sonnenbrillen oder ähnlichen Maskeraden, um ja nicht erkannt zu werden und nicht immer diese lästigen Autogram- me geben zu müssen, ähnlich wie alternde Starlets, die sich einen scharfen Hund zulegen, um sich in der Illusion wiegen zu können, sie würden wegen des scharfen Hundes von Männern nicht mehr angemacht. Wer in diesen Kreisen den Fehler begeht, eine Meinung oder gar eine Haltung zu haben, wird nie und nimmer den «Cervelat-Status» erlangen, sondern bestenfalls selbige Wurst bis an sein engagiertes Lebensende als Hauptnahrungsmittel verzehren müssen. Fernsehmoderatoren, die singend noch zur Klampfe greifen, gehören meist ohnehin schon zur Cervelat-Prominenz. Denjenigen, welchen das nötige Talent fehlt oder die drei nötigen Gitarrengriffe Dominante, Subdominante, Tonika nicht beherrschen, tun Gutes, lesen für Blinde, streiten um Hunde, bespielen Autobahntunnel-Eröffnungen, fahren mal nach Afrika und werden dort Götti oder reflektieren ihre televisionäre Vergangenheit und halten kritische Vorträge zur Eindämmung übertriebenen Fernsehkonsums. Nebst den TV- und anderen «Unterhaltungs-Cervelats» gibt es noch die «Sport-Würste», die glücklicherweise nicht allzu viel sagen, höchstens mal ein: «Jo, also d Goal händ gröschteteils gfählt. Mer händ kämpft, aber d Changse nöd verwärted, äh ... de Gegner hät Glück ghaa ...» Gehören Politiker eigentlich auch zu den Cervelat-Prominenten? Jedenfalls wenn sie sich vor dem «CervelatSouverän» präsentieren, geben sie sich gerne wurstbratend. Ansonsten tun sie bilateral nachhaltige Feinkost verzehren. Des Weiteren gelten in der Politik ähnliche Kriterien wie im Showbusiness: je mehr Haltung, desto unbeliebter. Wenn schon unbedingt mit einer Haltung politisiert werden muss, dann eine gegen Kollegen in ihren Kreisen, die eine haben. Die Haltbarkeit eines Cervelats beträgt etwa zwei Wochen, die eines entsprechenden Prominenten doch einiges länger, obwohl der Inhalt beider, Konservierungsmittel, Stabilisator, Säuerungsmittel, Geschmacksverstärker, Speck und Schwarte, erstaunlich ähnlich ist. Wenn ein Cervelat-Promi seine Gunst beim Publikum verspielt hat, ist es ganz allgemein und sogar dem «Cervelat-Publikum» wurst. Hans Suter ist Satiriker und wohnt in Wollishofen. www.satiren.ch. 16 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AU TO M O B I L Opel schickt den Astra Sports Tourer los Der neue Astra ist ein gelungener Wurf. Nun folgt auf den Fünftürer die Kombiversion, genannt Sports Tourer. Eine erste Kontaktaufnahme im portugiesischen Frühling. Rücken (AGR) verbaut zu haben, und die Rüsselsheimer setzen seither voll darauf. Die Entwicklung für die AGR-Sitze im neuen Astra dauerte gemäss Hersteller fast sechs Jahre. Diesen Aufwand lässt sich der Hersteller freilich berappen: Auch wenn Opel noch so stolz ist auf die wirklich guten Sitze, der Kunde muss dafür extra zahlen. Dave Schneider Sparsame Motoren Die N222. Sie gehöre zu den schönsten Autorouten überhaupt, behauptet ein Strassenführer. Wir finden das zwar nicht, da gibt es allein in der Schweiz zahlreiche Strecken, die sich mehr lohnen. Doch das sich abwechslungsreich durch die Landschaft schlängelnde Asphaltband hat schon was. Flüssige Kurvenkombinationen, mal enge, mal weite Radien, nicht immer übersichtlich zwar, doch für sportliche Ambitionen ist die Strecke ohnehin zu gefährlich, da immer wieder Fussgänger, Velofahrer und Landwirtschaftsverkehr hinter blinden Kurven auftauchen. Also lieber die herrliche Aussicht geniessen: Unten im Tal fliesst der Douro ruhig dahin, an den Hängen zu beiden Seiten wächst der fantastische Portwein heran, geradeaus versinkt die Sonne hinter der hügelreichen Landschaft. Das Leben könnte schlechter sein. Extra kostet auch das Matrixlicht, das unserer Meinung nach unbedingt geordert werden sollte. Der Aufpreis von 1300 Franken ist wirklich fair bemessen und der Sicherheitsgewinn ist enorm. Im Wiederverkauf dürfte man ohnehin einen Teil der Investition zurückerhalten. Auf den ConciergeDienst OnStar würden wir indes verzichten; doch wems gefällt, von einem Telefonassistenten bedient zu werden, statt selber zu handeln, der hat im Astra die Möglichkeit dazu. Die Motorenpalette ist identisch mit der des Fünftürers und besteht aus neuen Selbstzündern und Benzinern, die ein Leistungsspektrum von 100 bis 200 PS abdecken. Herauszuheben gilt es den neuen 1,6-LiterBiturbo-Diesel mit 160 PS sowie den 1-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner mit 105 PS. Sehr handlich, präzise Lenkung Hat an Qualität zugelegt: Der neue Opel Astra Sports Tourer bietet viel – auch kleine Motoren. Der Grund für unsere Ausfahrt durch das Douro-Tal an diesem Frühlingstag ist aber weder der Port, noch die N222 – Hauptdarsteller ist der Opel Astra Sports Tourer, in dem wir unterwegs sind. Und der ist ein adäquater Begleiter für diese kurvige Strecke: Er fährt sich sehr handlich, liegt überraschend satt auf der Strasse, wedelt erstaunlich waagrecht durch die Kurven und gefällt mit einer präzisen Lenkung und einem sauber abgestimmten Fahrwerk. Dass wir in einem Kompaktkombi sitzen, ist kaum nach dem Losfahren vergessen – und das ist ein gutes Zei- chen. Vor der Losfahrt freilich erkunden wir die Vorzüge des Astra Sports Tourer. Der Kombi ist 33 Zentimeter länger und deren 2 höher als die fünftürige Basisversion, das Kofferraumvolumen beträgt 540 Liter und kann auf 1630 Liter erweitert werden, indem die Lehnen der Fondsitze umgeklappt werden (neu im Verhältnis 40:20:40). Dies geschieht einfach und clever mit einem Fingerzug vom Fond oder von der Kofferraumklappe aus. Letztere öffnet und schliesst auf Wunsch auch vollautomatisch, und hat man mal die Hände voll, reicht ein Schwenken des Fusses unter dem Fahrzeugheck. Wir entdecken auch praktische Ablagen und Fächer; nur leider hat Opel vergessen, unserem Testwagen das clevere Gepäckverstauungssystem Flex Organizer zu verpassen; damit lässt sich die Bagage einfach, schnell und sicher unterbringen. Auf unserer Entdeckungstour fällt uns ausserdem ein wackeliges, schmales Ding auf, das dort angebracht ist, wo früher stets der Aschenbecher war. Es fällt bereits beim Hinschauen ab und kann fortan nur noch kurzzeitig Fotos: zvg. befestigt werden. Es sei, so erklärt man uns später, ein Duftspender; Opel will ja schliesslich mit Premium-Features punkten. Unser Verdikt: Entweder auch in Premiumqualität bauen oder dann lieber weglassen. Das war es aber auch schon mit negativer Kritik, mehr Schwachpunkte finden wir auf der kurzen ersten Begegnung nicht. Der Innenraum kann sich sehen lassen, sowohl gestalterisch als auch qualitativ. Die Sitze sind vorzüglich: Opel ist stolz darauf, als erster Hersteller Gestühl mit dem Gütesiegel der Aktion Gesunder Im Vergleich zum Golf aufgeholt Im ewigen Wettlauf mit dem Hauptkonkurrenten VW Golf hat der Astra deutlich aufgeholt. Hinterher hinkt er nur noch in einigen, aber oft kaufentscheidenden Bereichen: Es gibt ihn weiterhin nicht mit Allradantrieb, ein Doppelkupplungsgetriebe fehlt nach wie vor, und auch eine Plug-in-Hybrid-Version ist noch nicht in Sicht. Wenn der nächste Golf, der ab 2019 erwartet wird, ausserdem noch alle neuen Assistenzsysteme des aktuellen Passat inklusive Head-up-Display haben wird, dürfte der Wolfsburger Platzhirsch dem Rüsselsheimer wieder eine Nasenlänge voraus sein. Autolegende und Kurvenstar Alpine kommt wieder Ende Jahr soll in Frankreich eine neue Marke einsatzbereit sein, Renault arbeitet mit Hochdruck an der Wiederbelebung des Sportwagens Alpine. Martin Schatzmann Er hiess Jean Rédélé (Bild oben rechts), war damals der jüngste Renault-Händler Frankreichs und in der Werkstatt seines Vaters in Dieppe gross geworden. Rédélé hatte Benzin im Blut, und seine Passion war die Rennstrecke. Er nahm sich RenaultModelle zur Brust, optimierte sie mit eigenen Weiterentwicklungen für den Renneinsatz und sorgte mit den leichten, wendigen Flitzern ab 1951 für Unruhe in der Boxengasse. Wie Asterix gegen die Römer setzte sich Rédélé mit diversen Rennerfolgen gegen grosse Widersacher durch, gewann ab 1952 drei Jahre in Folge seine Kategorie der Mille Miglia und 1953/54 zweimal hintereinander die Coupe des Alpes. Die Siege in den Alpen und die Freude am Kurvenwetzen in den Bergen inspirierten Rédélé zur Wahl des Firmennamens. Alpine wird 1955 geboren, als Rédélé mit dem A106 sein erstes Modell auf die Strasse bringt. 1995, 40 Jahre nach der Gründung, wurde es wieder still um die Alt und neu beisammen: Der Renault Alpine, Rennlegende und Objekt der Begierde für Autofans. Marke aus der Normandie. Renault, seit 1972 Besitzer von Alpine, hatte den damaligen A610 als letztes Modell wegen stetig schwindender Nachfrage aus dem Verkauf genommen. Nun neigt sich die Alpine-lose Zeit aber dem Ende zu: Nächstes Jahr bringt Renault die Sportwagen-Ikone zurück. Erst vor kurzem stellten die Franzosen das praktisch serienfertige Concept Alpine Vision vor. Augenfällig ist die optische Anlehnung des neuen Modells an die eigene Historie. Der Alpine Vision wirkt wie die Reinkarnation des A110, der zwischen 1962 und 1977 gebaut wurde und der mit zahlreichen Rallye- und Rennerfolgen bei vielen Fans noch heute als der Inbegriff der Marke angesehen wird. Eine bewusste Entscheidung, wie Bernard Ollivier, seit Jahren treibende Kraft hinter dem Projekt Alpine, erklärt: «Das Design drückt den Kern der Marke aus, nimmt mit ‹Agilität durch Leichtigkeit› den Geist Rédélés auf und bringt es durch seine schlichte, natürlichelegante Formensprache treffend zum Ausdruck.» Das Serienmodell soll im Spätherbst vorgestellt, die Produktion im Frühling 2017 aufgenommen werden. Über Fahrzeugdaten schweigt Fotos: zvg. sich Renault fast komplett aus, einzige Details sind der Hinweis auf einen Vierzylinderturbo, auf dessen Platzierung auf der Hinterachse und auf die Beschleunigung in weniger als 4,5 Sekunden für 0 auf 100 km/h. «Beim neuen Wagen wird die Leichtigkeit für Tempo sorgen», bekräftigt Ollivier. Nicht schiere Leistung, sondern ein sehr gutes Leistungsgewicht werde für jenes Mass an Fahrspass und Agilität sorgen, mit dem Alpine berühmt wurde. Das beharrliche Schweigen zu Details des neuen Wagens öffnet Tür und Tor für Spekulationen in Fachme- dien und Foren. So etwa mutmassen die einen von 270 PS, die andern von 1000 Kilogramm Leergewicht, Dritte gehen als Hypothese von 52 000 Euro Basispreis aus. «Unsere wichtigste Aufgabe wird es bis zur Markteinführung sein, den Geist und das Flair von damals in die Gegenwart zu bringen», so Carlos Ghosn, Präsident des Renault-Konzerns. In Bezug auf die mittelfristige Zukunft lässt er sich allerdings in die Karten blicken: «Wir beginnen zuerst mit einem einzigen Wagen und mit der Vision, eine Marke zu bauen. Doch dies schaffen wir nur, wenn zusätzliche Modelle folgen.» Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Himmlisch mit «Hölleluja»: Die Zürcher Komikerin Stefanie Berger. Hitproduzent Roman und Nikol Camenzind, «Schwiizergoofe». Geniesst den freien Abend: SRFBörsenmoderatorin Patrizia Laeri. Geladen: Milieuanwalt Valentin Landmann mit Gordana Rhiner. Inszeniert sich als Running Gag: Satiriker Andreas Thiel war als Gast in «Das Zelt» auf dem Kasernenplatz geladen. «Das Zelt» als Klassentreffen mit Schönen und Lustigen Der Galaabend auf dem Kasernenplatz ist immer auch eine Art privater Komödiantenstadel für die Geladenen. Jedenfalls war keiner der Comedy-Grössen um eine Posse oder improvisierte Hanswurstiade vor der Kamera verlegen. Neben Komiker und Politologe Michael Elsener sah man bei «Das Zelt» auch Fabian Unteregger (auf der Gästeliste aufgeführt als «Komiker, Arzt, Ingenieur, Pilot»), der am Nachmittag noch am Weiterbildungsforum in Schaffhausen ein viel beachtetes Referat gehalten hatte. Satiriker Andreas Thiel mit hinlänglich bekannter RegenbogenIrokese verkauft sein grad neulich erschienenes Buch sehr gut (bereits in der zweiten Auflage) und liebäugelt damit, eventuell den PH-Wert seines Haupthaars neu zu definieren. Einzig Divertimento-Komiker und «DGST»-Juror Johnny Fischer zeigte sich von eher ungewohnt ruhiger Seite. Am 4. Juni wird er im Tessin Michi Angehrn das Ja-Wort geben. Die schöne SRF-Börsenlady Patrizia Laeri im kleinen Schwarzen zog bewundernde Blicke auf sich. Die zweiANZEIGEN fache Mutter strahlte von innen heraus. Vielleicht macht sie die Fernbeziehung zu ihrem Banker in England so happy. Tiefenentspannt wirkte Ex-MissSchweiz Bianca Sissing. Sie kam direkt von einem längeren Aufenthalt in Indien, wo sie ihre Liebe zum Yoga vertieft hat. Schlagersängerin Linda Fäh, die auch als Werbeikone von Plakatwänden lacht, erschien mit fast klosterfräulichem Dutt und einem wadenlangen silbernen Plisseekleid. Musikerin und Dreifachmutter Nikol Camenzind war mit Ehemann Roman und in hautengen Leder-Röhrli- jeans an der Gala. Mit ihrer Musikgruppe und dem Kinderchor «Schwiizergoofe» wird sie ein Heimspiel geben, so lange «Das Zelt» in Zürich gastiert. Ebenso Komikerin Stefanie Berger, die sich himmlisch auf ihren «Hölleluja»-Soloauftritt vor Zürcher Publikum freut. Unter den Gästen, die sich prima unterhielten, sah man auch Anwalt Valentin Landmann, der mit Gordana Rhiner der Einladung von Gastgeber Adrian und Cathrine Steiner folgte. Bis 19. April gastiert «Das Zelt» noch in Zürich und verwöhnt seine Gäste auch kulinarisch auf hohem Niveau. Gern dabei: Werber Dominique von Matt mit Ehefrau Jolanda. Zurück aus Indien: Model und ExMiss-Schweiz Bianca Sissing. Linda Fäh: Die Schlagersängerin ist auch eine gefragte Werbeikone. Gastgeberpaar Adrian und Cathrine Steiner, Direktoren von «Das Zelt». 18 Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: «Kinderland» Moldawien Moldawien ist das Armenhaus Europas. Bei einer Arbeitslosenrate von 80 Prozent müssen viele Männer und Frauen im Ausland arbeiten und ihre Kinder zurücklassen. Dieses Thema greift Liliana Corobca in ihrem Roman «Der erste Horizont meines Lebens» auf. Die Mutter von Cristina, Dan und Marcel hütet fremde Kinder in Italien, der Vater arbeitet in Sibirien in einer Giftfabrik und verliert dabei seine Zähne. Und so muss sich die erst 12-jährige Cristina um ihre beiden Brüder kümmern und das Schwein, die Hühner und den Hund füttern. Nebenbei besucht sie die Schule. In eindrücklichen Bildern beschreibt die Autorin den harten Alltag der verwaisten Kinder und das raue Zusammenleben in einem bäuerlichen Dorf, in dem nur noch die Alten und die Jungen leben. Liliana Corobca, geboren 1975 in Moldawien, ist Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin. Sie lebt in Bukarest und hat mehrere Bücher über die Zensur im kommunistischen Rumänien veröffentlicht. Liliana Corobca: «Der erste Horizont meines Lebens», Paul Zsolnay Verlag, 2015. 190 Seiten. Selbstbestimmtes Paradies Alina Bronskys neuer Roman spielt im ukrainischen Dorf «Tschernowo», das im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet in der Nähe der Atomruine Tschernobyl liegt. Hierher ist Baba Dunja als Erste illegal zurückgekehrt. Mit über 80 Jahren fürchtet sie sich nicht mehr vor den längerfristigen Strahlenschäden. Sie zieht das Leben in der Heimat einem entfremdeten Wohnen in anonymen Plattenbauten vor. Andere ältere Menschen sind ihr gefolgt. Baba Dunja, eine gelernte Krankenschwester, ist die heimliche Bürgermeisterin des Dorfs. Sie erzählt mit trockenem Witz und selbstkritisch vom täglichen Leben in dem abgelegenen Dorf und von ihren etwas skurrilen Nachbarn. In Tschernowo ist alles ein wenig anders: Die Spinnen weben verrückte Netze, und die Vögel pfeifen so laut wie nirgends sonst. Dank der humorvollen Erzählweise wirkt der Roman trotz der Schilderung widriger Umstände nicht düster. Baba Dunja wächst einem mit ihrer liebevollen Art ans Herz. Alina Bronsky wurde in Russland geboren und lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Bekannt geworden ist sie mit ihrem Debütroman «Scherbenpark», der verfilmt wurde. Alina Bronsky: «Baba Dunjas letzte Liebe». Kiepenheuer & Witsch, 2015. 153 Seiten. Jeden Montag und Mittwoch bekannte Autor, Schauspieler und Regisseur Kamil Krejcí hat sie eigens für das Theater Adliswil verfasst. Kulturschachtle in Adliswil. Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21, Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch Samstag, 16. April 9.30–12.00 Erinnerungsarbeit: mit Heidi Stäheli, Sozialdiakonin Enge. Ref. Kirchgemeindehaus Enge, Bederstrasse 25. 9.30–12.00 Aufbau einer Besuchergruppe 50+: Seminar «Erinnerungsarbeit». Heidi Stäheli, Sozialdiakonin, Erwachsenenbildnerin, heidi.staeheli@ zh.ref.ch. Ref. Kirchgemeindehaus Enge, Bederstrasse 25. 14.00–17.00 Kinder-Workshop: Fanartikel basteln 1: Do it yourself: Buttons, Fahnen, Kleber, Schablonen. Geschäftsstelle FC Zürich, Werdstrasse 21. 20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Theater Adliswil. Kulturschachtle in Adliswil. Donnerstag, 14. April 14.30 Tanznachmittag: Mit Georg Fischer. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 19.00 Generalversammlung: 19.00 Uhr: öffentliche Veranstaltung mit Stadtrat Filippo Leutenegger. Informationen zu den geplanten Bauvorhaben in Wollishofen (Morgental, Mythenquai). 19.30 Uhr: Apéro und Konzert der Harmonie Wollishofen. 20.00 Uhr: Generalversammlung mit anschliessender Vorstellung der neuen Homepage und einer Vorstellung der Nachbarschaftshilfe Zürich 2. Jugendherberge Zürich, Mutschellenstrasse 114. 20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Der bekannte Autor, Schauspieler und Regisseur Kamil Krejcí hat sie eigens für das Theater Adliswil verfasst. Theater Adliswil. Kulturschachtle. 20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Der Mittwoch, 20. April 14.00–16.00 Spielsachen Flohmarkt: Anmeldungen an: 043 399 89 39 oder [email protected]. Zentrum für Gehör und Sprache, Frohalpstrasse 78. Siehe auch Artikel auf der nächsten Seite. Donnerstag, 21. April 19.00 Singen im Altersheim: Altersheim Im Ris, Schwarzbächlistrasse 1. Freitag, 22. April 15.30–18.30 Live TV-Übertragung Sächsilüüte: Umzug und Böögg-Verbrennung. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 10.00–18.00 Frühlingsausstellung im Bonsai-Garten: Mit Skulpturenweg des Plastikers Rinaldo. Bonsai-Atelier Rieterpark, Gablerstrasse 14. 15.00–16.00 Nostalgienachmittag: Peter Korda spielt Evergreens und die Melodien der Jugend. Alterszentrum Mittelleimbach, Leimbachstr. 210. Dienstag, 19. April Samstag, 23. April 9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Verkauf von Pflanzen und Schnittblumen. Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45. 10.15 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit. 10.00–18.00 Frühlingsausstellung im Bonsai-Garten: Mit Skulpturenweg des Plastikers Rinaldo. Bonsai-Atelier Rieterpark, Gablerstrasse 14. ZürichEnge. Montag, 18. April Freitag, 15. April Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren. Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17. 18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. Quartierverein Enge in sportlichem Umfeld KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Sonntag, 17. April 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Walter Wickihalder Kollekte: NetZ 24, Diakonie im Langstrassenquartier Anschliessend Chilekafi im Bistretto Dienstag, 19. April 20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 20. April 19.15 Ökum. Nachtgebet Alte Kirche Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 16. April 10.15 Eucharistiefeier im PZ Entlisberg, mit Krankensalbung Ab 17.00 Beichtgelegenheit 17.30 Eucharistiefeier Sonntag, 17. April 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa auf Italienisch Kirche Enge www.kirche-enge.ch Donnerstag, 14. April 14.30 Ökum. Themennachmittag im Kirchgemeindehaus Enge «Die Enge – ein Quartier entwickelt sich», Referent: Herbert Imbach Samstag, 16. April 9.30 Kirchgemeindehaus Enge Seminar Erinnerungsarbeit mit Heidi Stäheli Anmeldung erforderlich Sonntag, 17. April 10.30 Musik-Gottesdienst in der Kirche Enge Pfrn. Gudrun Schlenk Kinderchor der Jungen Kantorei Paul Burkhard: Lieder aus «Zäller Ooschtere» Leitung: Barbara Meldau Kollekte: Brunau-Stiftung Kirchenbus im Normalfahrplan Dienstag, 19. April 12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 16.10 bis 16.55 Kinderchor (1. bis 3. Klasse) im Pfarreisaal Dreikönigen 17.45 bis 18.45 Jugendchor (4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge 19.00 bis 20.00 Ängi Voices (Oberstufe) in der Kirche Enge. Mehr Informationen: www.kirche-enge.ch/kinderchor www.kirche-enge.ch/jugendchor Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau: 044 781 25 25 Die Generalversammlung des Quartiervereins Enge findet am Donnerstag, 21. April, um 20 Uhr statt. Als Veranstaltungsort wurde das: FifaMuseum an der Seestrasse 25 ausgewählt. Das Erscheinen lohnt sich also doppelt, kann man doch so einen Blick in dieses markante, frisch renovierte Gebäude werfen. Die Veranstaltung ist öffentlich. (zh2.) Das Fifa-Museum: Ort der GV des Quartiervereins Enge. Foto: ls. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber (jg.), Gabi Faerber (gf.), Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.). Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Spielsachen-Flohmarkt in Wollishofen Am Mittwoch nächster Woche veranstaltet das Zentrum für Gehör und Sprache wieder einen Spielsachen-Flohmarkt. Er findet statt beim Zentrum für Gehör und Sprache an der Frohalpstrasse 78. Jakob Metzler «Kaufen, Verkaufen, Schnoigge, Verhandeln» – so lautet das Motto des Spielsachen-Flohmarkts, der auch dieses Jahr wieder vom Zentrum für Gehör und Sprache veranstaltet wird. Kinder sind am kommenden Mittwoch herzlich dazu eingeladen, ihre Spielsachen feilzubieten, aber auch das eine oder andere lang ersehnte Spielzeug für das eigene Kinderzimmer zu ergattern. Natürlich sind auch Eltern gerne gesehen, die ihre Schützlinge dabei unterstützen, und Interessierte, die auf das eine oder andere Schnäppchen hoffen. Wer zu Hause Spiele, Kinderbücher, Plüschtiere, Spielzeugautos, Puppen oder anderes Spielzeug hat, kann dieses gerne auf seinem Platz zum Verkauf oder Tausch anbieten. So werden auch dieses Jahr wieder Am nächsten Mittwoch von 14 bis 16 Uhr organisiert das Zentrum für Gehör und Sprache wieder den beliebten Spielsachen-Flohmarkt. Foto: zvg. viele Kinder fündig. Da Verhandeln und Plauschen auf Dauer ganz sicher hungrig machen, ist für das leibliche Wohl in Form eines Verpflegungsstands mit Getränken und selbst gebackenen Kuchen gesorgt. Der Flohmarkt findet sowohl bei guter als auch bei schlechter Witterung nächsten Mittwoch, 20. April, beim Schulhaus Frohalp statt. Bei sonnigem Wetter trifft man sich auf dem Pausenplatz, bei schlechtem im Schulhaus. Der Verkauf von Kriegsspielzeug und Waffen ist verboten. Das Zentrum für Gehör und Sprache freut sich auf viele Besucher. Diejenigen, die gerne einen eigenen Platz (1,5 x 1,5 m) möchten, können sich gegen einen Ausgleich von zwei Franken anmelden unter 043 399 89 39 oder [email protected]. Ort: Zentrum für Gehör und Sprache, Frohalpstrasse 78, 8038 Zürich-Wollishofen. 20. April, 14 bis 16 Uhr. GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch Bistro/offener Spielraum: Di bis Fr 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr, Kleinkinder in Begleitung. Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis 16 Uhr. Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren mit erwachsener Begleitung. Anmeldung erbeten: sabine.schneider@gz-zh-ch. Offenes Atelier: Fr, 15./22. April, 14 bis 17.30 Uhr, Kinder ab Schulalter oder in Begleitung. Familientöpfern: Sa, 16. April, 10 bis 12.30 Uh für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Offenes Töpferatelier: Sa, 16. April, 14 bis 17.30 Uhr, Erwachsene und Kinder ab Schulalter. Mosaik: Mi, 20. April, 14 bis 17.30 Uhr, Kinder ab Schulalter. Insektenhotel: Do, 14. und 21. April, 18.30 bis 21 Uhr, Werkstatt für Erwachsene, ohne Anmeldung, Kosten nach Aufwand. GZ Wollishofen GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Frühlingsbörse: Annahme: Fr, 15. April, 14.30 bis 20 Uhr; Verkauf: Sa, 16. April, 11 bis 16 Uhr; Rückgabe: Sa, 16. April, 17 bis 18 Uhr. Kinderspielsaal: So, 17. April, 13 bis 17 Uhr, Di, 19. April, 10 bis 17 Uhr. GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Elektro-Tüftelabend: Fr, 15. April, 18.30 bis 19 Uhr. Offenes Werken: Mi, 20. April, 14 bis 17.30 Uhr. Kleinkinder kreativ: Fr, 22. April, 14 bis 17 Uhr. Quartiertreff Enge Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Mittwochswerken: 20. April, 14.30 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren. Anmelden: [email protected] oder Telefon 044 201 60 64. Offenes Singen: Do, 14. April, 16 Uhr; Mi, 20. April, 17 Uhr. GV des Vereins Quartiertreff Enge: Mi, 20. April, 20 Uhr. Kinderhaus Entlisberg Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 488 10 11 E-Mail [email protected] www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg, Di 9 bis 12 und Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau, Do 9 bis 12 Uhr. Familientreffpunkt jeden Mi 14.30 bis Stadtrat Filippo Leutenegger kommt an die heutige GV des zvg. Quartiervereins Wollishofen. 17.30 Uhr, gratis. Kursräume für Angebote im Frühbereich: Suchen Sie einen Raum, um ein regelmässiges Angebot für Eltern, Kleinkinder und/oder Bezugspersonen anzubieten? 044 412 89 78. Themenabend Stressabbau in Familien: Do, 2. Juni, 19 bis 21 Uhr. Entschleunigen und doch alles unter einen Hut bringen? Christelle Schläpfer, Anmeldung: Sekretariat Entlisberg. Freie Spielgruppenplätze: für Kinder ab 2½ Jahren. Schmetterling: Mo/Mi, Morgen; Fabeltier: Mo, Nachmittag; Fischli, Mi/Fr, Nachmittag. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. Generalversammlung am 21. April um 20 Uhr. Ort: Fifa-Museum, Seestr. 25 QV Wollishofen ANZEIGEN Neueröffnung am 15. April 2016 Rest. Baguetteria Kleeweidstr. 105 im TC 8041 Zürich-Leimbach 079 963 45 58 Bea Bachmann freut sich auf Ihren Besuch! www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum Wollishofen Widmerstrasse 8, 8038 Zürich Wollishofen, eine Zeitreise: Neue historische Ausstellung. Öffnungszeiten: So 14 bis 16 Uhr. Während Schulferien und an Feiertagen geschlossen. Generalversammlung: Donnerstag, 14. April, 19 Uhr, Jugendherberge Wollishofen. Stadtrat Filippo Leutenegger informiert über die geplanten Bauvorhaben im Quartier. Nr. 15 14. April 2016 19 20 Zürich 2 Nr. 15 14. April 2016 Katrin Widmer und Ueli Bamert. Bittere Niederlage für den FC Wollishofen MIT VIEL SCHARF Wann knallt es in Zürich? Münzen bat und bald darauf die nächsten zwei folgten. Wie mir ein Freund erzählte, mit Ethanol gestreckte Schnäpse, die zehn Menschen erblinden liessen, würden zurzeit die lokale Alkoholindustrie erschüttern. Wie ein Herr am Strand dem anderen erzählte, er warte mal wieder seit zwei Monaten auf seinen Lohn, und der andere Herr schulterzuckend antwortete, diese Situation kenne wohl jeder, der wenigstens einen Job habe. Benny Epstein ls. Stabübergabe bei SVPKreispartei 1 und 2 Anlässlich der jährlichen Generalversammlung der SVP Kreis 1 und 2 hat Gemeinderätin Katrin Widmer ihr Amt als Präsidentin abgegeben. Nachfolger wird Ueli Bamert, erster Ersatzmann auf der Kantonsratsliste der SVP. Rund 30 Mitglieder trafen sich am Montag zur Generalversammlung der SVP Kreis 1 und 2 im Restaurant Muggenbühl in Wollishofen. Präsidentin Katrin Widmer führte wie gewohnt routiniert durch ihre letzte GV: Nach der Präsentation des Jahresberichts und der Erledigung der statutarischen Geschäfte gab sie bekannt, dass sie ihr Amt als Präsidentin nach dreijähriger Tätigkeit abgeben werde. Einstimmig zum Nachfolger gewählt wurde Ueli Bamert (36). Der gebürtige Solothurner lebt seit dem Jahr 2000 in Zürich und arbeitet als Geschäftsleiter zweier nationaler Verbände in der Mineralölbranche. Er befindet sich zudem auf dem ersten Ersatzplatz der SVP-Kantonsratsliste im Wahlkreis 1 und 2. Dem Amt sieht Bamert mit Freude entgegen: «Ich bin gespannt auf die neue Herausforderung und bin froh, von Katrin Widmer eine hervorragend organisierte Partei mit einem topmotivierten Vorstand übernehmen zu dürfen.» Im Anschluss an die GV bot SVP-Nationalrat Gregor Rutz den Anwesenden einen kurzen Überblick über die aktuellen politischen Geschäfte in Bundesbern. Bei einem feinen Imbiss und einem Glas Wein liessen die Mitglieder den Abend danach ausklingen. (eing.) ANZEIGEN L E T Z TE S E I TE Mehr als eine Stunde sitze ich nun schon im Flieger, der Pilot wartet vergeblich auf Starterlaubnis. Damit die Zeit verstreicht, blättere ich also durch die Bildergalerie auf meinem Handy und durch meine Erinnerungen in meinem Kopf und lasse die Eindrücke der letzten Tage nochmals aufleben. Anders meine beiden Sitznachbarn. Ihre Gespräche lassen vermuten, dass sie mental bereits wieder im harten Alltag angekommen sind. Ich blättere lieber weiter. Fotos von kulinarischen Höhenflügen in Tel Aviv, vom Toten Meer, von der Altstadt Jerusalems. Und so viele Erinnerungen an spannende Augenblicke und Gespräche mit der lokalen Bevölkerung. Wie ich ins Taxi einsteige und nach wenigen Sekunden inmitten einer politischen Diskussion mit dem Fahrer stecke, der die eigene Regierung ebenso verflucht wie die palästinensische und sich nichts sehnlicher wünscht als Ruhe. Wie mich der Verkäufer im Supermarkt beim Einkauf im Wert von umgerechnet 72 Franken verwirrt anblickt, als ich in bar zahle. Wie mich der Sicherheitsmann am Eingang des Einkaufszentrums fragt, ob ich eine Waffe auf mir trage. (Überraschung: Nein, ich hatte zufällig gerade keine dabei. Passte irgend- 16 Minuten, 43 Sekunden «Und ich meinte wirklich, wir hätten ein sorgenfreies Leben in Zürich.» Benny Epstein über eine Reise nach Tel Aviv – und den Zürcher Böögg. Foto: zvg. wie nicht zu meinem Outfit.) Wie mich der Autofahrer beim Toten Meer vor den gefährlichen Rissen und Löchern im Boden warnte und mich einlud einzusteigen, um mich dann auf sicherem Weg an den Strand zu fahren. Wie mich die Frau beim Check-in vor dem Rückflug allen Ernstes fragte, ob mir die Zeit in Israel denn gefallen habe, wenn ich doch aus der schönen, friedlichen Schweiz käme. Wie mich ein verwahrloster Obdachloser beim Frühstück im Strassencafé um ein paar Demnächst werde der Abflug erfolgen, verspricht die Stimme aus dem Lautsprecher und entschuldigt sich für die Umstände. Ich schalte mein Handy ab und belausche wieder meine Nachbarn. Ein älteres Ehepaar, sportlich gekleidet, braun gebrannt, Züridüütsch. Er: «Hoffentlich brennt er schnell ab.» Sie: «Ich glaube, letztes Jahr hatte er lange. Weisch no?» Er: «Nei, nümm, aber der Sommer war komisch.» Sie: «Eben. Diesmal solls mal schnell und zünftig chlöpfe. Ich will einen lässigen Sommer.» Und ich meinte wirklich, wir hätten ein sorgenfreies Leben in Zürich. Ich wünsch eus e schöns Sächsilüüte und en heisse Summer! Benny Epstein ist Journalist und lebt in Wollishofen. Er tippt auf 16 Minuten und 43 Sekunden und dass nach dem Frühling der Sommer kommt. Epstein schreibt alle 14 Tage eine Kolumne im Lokalinfo-Blatt «Zürich 2». Seine Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen. In der Garage gebrautes Bier probieren Ein Familienbetrieb, der seit 1828 im Glarnerland braut, Schlieremer Kreationen aus der Garage oder ein HanfBier von Wädi-Bräu. Dies sind nur 3 von insgesamt 167 Bieren, die es am Wochenende im Hotel Spirgarten zu probieren gibt. 2200 Besucher habe das letzte Zürcher Bier Festival 2015 angezogen. Vom Freitag, 15., bis zum Sonntag, 17. April, wird in Altstetten wieder degustiert. Der Eintritt kostet 20 Franken. Hinzu kommen 5 Franken Depot für das Festivalglas, mit dem man degustiert. «Es gibt an allen drei Tagen Workshops über Hopfen», erklärt Initiant Markus Forster. (pw.) Mehr Informationen: www.probier.ch. Ein besonderes Aroma: Bierkenner bei der Degustation. Foto: zvg. Der FC Wollishofen unterlag dem FC Schwamendingen daheim mit 2:3 (0:1). Als Tabellenletzter gegen den Dritten zu verlieren, ist keine Schande. Ein besseres Ergebnis wäre für das Sonnau-Team aber möglich gewesen. Nur das Kampfglück fehlte; die Effizienz war da. Es war kein berauschendes Spiel, diese 2.-Liga-Begegnung. Beide Teams boten schon bessere Vorstellungen. Der Wollishofer Goalie stand mehr im Mittelpunkt als sein Gegenüber. Beim Gastgeber fehlten einige wichtige Stützen. Dennoch konnte die Omnipräsenz von Captain Micha Iseli einiges wettmachen. Schliesslich war man recht effizient, gemessen an den Torerfolgen bei den wenigen klaren Abschlüssen. Mit dem gezeigten starken Willen und Einsatz hätte man sich wenigstens ein Unentschieden verdient. In der 33. Minute gerieten die Platzherren in Rückstand. Durch ein Missverständnis in der Abwehr kam Prebashtica frei zum Torabschluss. Die heikelste Szene hatte der FCS zu überstehen, als ein Verteidiger bei einem Eckball den Ball gerade noch vor der Linie beim näheren Torpfosten wegschlagen konnte. Penalty ohne Erfolgserlebnis Nach dem Tee war der FCW am Zug. Iseli stellte nach 54 Minuten mit präzisem Torschuss den Ausgleich her. Es war so schön, aber die Freude kurz. Eden Selkic überlistete Huber nur eine Minute später mit dem Torschuss, oder wars eine gedachte flache Hereingabe, zum entfernten Pfosten? Der Ball rollte zum 1:2 hinter die Linie. Wer schon hat, kriegt noch mehr. So ist das eben. Anders die Wollishofer, bei denen momentan die Punkte (deren fünf in zwei Spielen) davonschwimmen. Immerhin gab es Hoffnung in der 80. Minute: Lijatifi traf zum 2:2. Nun lag gegen die Remiskönige aus Zürich Nord ein Teilerfolg drin. So schien es. Die Freude wuchs sogar, als man fünf Minuten später einen Penalty treten konnte. Goalie Sokolivic parierte aber prächtig. Dass dann aber in der 90. Minute durch Kocaylidiz der Treffer zur gefühlt unverdienten 2:3 Niederlage führte, war für die Wollishofer bitter. Ob wohl für das Sonnau-Team bald die erhoffte Wende zum Guten eintritt? Am Sonntag (14 Uhr) ist man beim zweitklassierten FC Affoltern a.A. zu Gast. (bpl.)
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