Stadtweite Sprayattacke auf Street-Art

82. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 14. April 2016
Nr. 15
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Rolf Hefti mit den Bewerbungsunterlagen der Bäckerei Kuhn.
Foto: ls.
Dieser Tatzelwurm am Sihlufer unterhalb des Sihlbergs wurde ebenfalls übersprayt.
Fotos: Lorenz Steinmann
Genossenschaft Zurlinden holt Stadtweite Sprayattacke auf Street-Art
Toggenburger Beck in Sihlbogen
Pia Meier
Die alteingesessene Toggenburger Firma «Beck Kuhn»
kommt in den Sihlbogen.
Sie wird hier eine Bäckerei
mit Bistro betreiben.
«Ich bin überglücklich», freut sich
Rolf Hefti. Der Geschäftsführer der
Baugenossenschaft Zurlinden hat in
diesen Tagen der «Kuhn Back & Gastro» den Zuschlag für die drei Zurlinden-Standorte Sihlbogen, Albisriederplatz (im ehemaligen Kafi Hard)
und Strickler-Areal in Horgen erteilt.
«Kuhn Back & Gastro»? Das ist ein
Familienunternehmen aus dem Toggenburg mit 125-jähriger Tradition
und den drei Produktlinien «Landbrot», «Kuhnzopf» und «us em Chacheli». «Dieser alteingesessene Betrieb passt perfekt zu unserer Genossenschaft», betont Hefti. Er sei bodenständig, währschaft und sympathisch. Zuerst hätten sich auf die
Ausschreibung im Sihlbogen vor allem Pizzerien und Kebab-Stände beworben.
Fortsetzung Seite 3
Die jeweils von den Hausbesitzern in
Auftrag gegebenen Graffiti des
Street-Art-Künstlerduos Pase und Dr.
Drax, bekannt als «One truth», findet
man in der ganzen Stadt. Eines ihrer
markanten Werke an einem Hochhaus in Affoltern trägt den Titel
«Create and Destroy» («Erschaffe
und zerstöre»).
Nun haben Unbekannte diesen
Titel allzu wörtlich genommen – und
alle Werke auf Stadtgebiet zerstört
oder zumindest massiv verunstaltet.
Sie haben grosse «X» auf die Werke
gesprayt oder – bei grossflächigen
Werken – einen umgebauten Feuerlöscher an langen Stangen zu Hilfe genommen. Unter den Werken sind
auch der beliebte «Tatzelwurm» am
Sihluferweg beim Sihlberg und das
eindrückliche Wandbild bei der
Schmiede Wiedikon. Gemäss dem
Künstlerduo ist die Urheberschaft der
Sprayattacke unbekannt. Die jeweiligen Eigentümer haben Strafanzeige
erstattet. Das Übersprayen gilt in der
Szene als Höchststrafe, als Tabubruch. Unverständlich sind diese
Brachialtaten für die Künstler und für
weite Teile der Bevölkerung.
Verschmiert: das grossflächige
Wandbild in Alt-Wiedikon.
Guetzli-Krimi
Lebens-Haltung
Stab-Übergabe
Die Jagd auf den mysteriösen Guetzli-Spender in Wollishofen
geht weiter. Die Redaktion hat neue Erkenntnisse bekommen
wegen Hinweisen über eine ältere Dame und über klauende
Krähen beim Bahnhof Wollishofen.
Seite 3
Jede Zürcherin und jeder Zürcher braucht immer mehr
Platz, sprich Wohnraum. Doch der Trend zu grösseren Wohnungen bricht ab. Nicht zuletzt aus Kostengründen setzt die
Stiftung PWG auf kleinere Wohneinheiten.
Seite 6
Anlässlich der jährlichen Generalversammlung der SVP Kreis
1 und 2 hat Gemeinderätin Katrin Widmer ihr Amt als Präsidentin abgegeben. Nachfolger wird Ueli Bamert, erster Ersatzmann auf der Kantonsratsliste der SVP.
Seite 20
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2
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Neuanfang statt Resignation
Silvia Aeschbachs neues
Buch «Älterwerden für Anfängerinnen», eben im Wörterseh-Verlag erschienen,
führt die Bestsellerliste des
Schweizer Buchhandels an.
Im Halbfinal und Final schwammen die Teilnehmer im 50 Meter Freistil um die Wette.
Foto: Pauline Broccard
Fluntermer Gustav Olsson ist Schnellster
Teilnahmerekord am Samstag im Hallenbad Oerlikon:
693 Kinder und Jugendliche
nahmen am «De schnällscht
Zürifisch» teil.
Pauline Broccard
Die Finalisten stolzieren in einer Reihe zu lauter Musik und rhythmischem Klatschen der Besucher zu ihren Startplätze. Jeweils acht Mädchen und Jungs treten in fünf Alterkategorien gegeneinander an. Mittels
der Lautsprecher werden die KandiANZEIGEN
daten vorgestellt, das Publikum unterstützt sie jubelnd. Voller Konzentration benetzen sich die Schwimmer,
klopfen sich den Körper warm und
schwingen die Arme in Kraulbewegungen. Aufgewärmt bereiten sie sich
auf den Startschuss vor: Achtung,
fertig, los! Das Wettrennen beginnt.
Nach dem Final treten die acht
Schnellsten aller Finalläufe im ZKBGoldsprint nochmals gegeneinander
an. Bei den Jungs gewinnt Gustav
Olsson mit einer Zeit von 30.36 Sekunden für die Distanz von 50 Metern. Er besucht das Schulhaus Fluntern und trainiert fünf bis sechs Mal
in der Woche im Schwimmclub Limmat Sharks Zürich.
Annina Grabher ist die diesjährige Siegerin der Mädchen mit der Zeit
von 31.11 Sekunden. Sie kommt aus
der Schule Kügeliloo und trainiert
sechs mal in der Woche im gleichen
Schwimmclub wie Gustav.
Der diesjährige Wettkampf «De
schnällscht Zürifisch» war für die
Stadt Zürich ein Rekord. 1660 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich
insgesamt an den Ausscheidungswettkämpfen. Darauf nahmen 693
Kinder und Jugendliche am 50-Meter-Freistil-Final und -Halbfinal teil.
Die Zürcher Journalistin und Autorin
Silvia Aeschbach befindet sich mit ihren 55 Jahren in einer Lebensphase,
in der sie ein neues Territorium betritt, das sie nicht wirklich als eine
Wohlfühloase empfindet. Wie Aeschbach die Jahre des Umbruchs erlebt,
hat sie in ihrem Buch «Älterwerden
für Anfängerinnen» persönlich und
augenzwinkernd festgehalten. Neben
diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem
Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts 13
weitere Frauen zwischen 40 und 70
zu Wort kommen. Offen erzählen sie,
wie sie diese turbulente Zeit erleben
und wie sie sich den Veränderungen,
die unaufhaltsam kommen, stellen.
Silvia Aeschbachs Buch zeigt auf:
Es gibt keinen Grund, wegen ein paar
Falten zu resignieren oder gar die
Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil! Die mittleren Jahre können
ein Neuanfang sein, denn ganz egal,
ob es um Männer, Beruf, Familie, Gesundheit, Liebe oder Lust geht – ab
Mitte 40 werden die Weichen neu gestellt. Doch die Schienen, auf denen es
jetzt vorwärtsgeht, müssen keineswegs auf ein Abstellgleis führen. Im
Gegenteil, wer die Weichen richtig
stellt, kann ein weites Feld neuer Zufriedenheit entdecken – zumindest
dann, wenn frau die Tatsache des Äl-
Wettbewerb
Lokalinfo
verlost drei
Exemplare
von «Älterwerden für
Anfängerinnen». Wer
eines haben
möchte,
sendet
bis
18. April eine Mail mit Betreffzeile «Älterwerden» und ganzem Absender
an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Älterwerden»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
terwerdens akzeptiert, statt mit ihr zu
hadern. Silvia Aeschbachs Buch
macht wunderbar klar: Durchsichtig
werden muss heute nicht mehr sein!
Silvia Aeschbach ist Journalistin.
Sie arbeitete beim Schweizer Fernsehen und bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. Heute ist sie bei
der
«SonntagsZeitung»
für
die
deutschsprachige Ausgabe des Lifestyle-Magazins «Encore!» verantwortlich und schreibt im «Tages-Anzeiger»
den Blog «Von Kopf bis Fuss». Aeschbach schrieb für den Wörterseh-Verlag bereits den Bestseller «Leonardo
DiCaprio trifft keine Schuld – Panikattacken mit Happy End». Sie lebt mit
ihrem Partner in Zürich. (pd./mai.)
Silvia Aeschbach, «Älterwerden für Anfängerinnen. Willkommen im Club», Wörterseh-Verlag, 2016, 224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-03763-064-8,
AKTUELL
IN KÜRZE
Weniger Arbeitslose
Der frühe Einzug des Frühlings
hat sich im vergangenen Monat
positiv auf die Arbeitslosigkeit
ausgewirkt: Im März sank im
Kanton Zürich die Arbeitslosenquote von 4,0 auf 3,9 Prozent.
Der Rückgang ist hauptsächlich
auf eine saisonale Besserung im
Bau, im Gastgewerbe und in der
Industrie zurückzuführen.
Zürich 2
Anonyme Fütterungen oder
das Resultat von Raubkrähen?
Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im März gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen und hat den Stand
von 100,2 Punkten erreicht (Basis
Dezember 2015 = 100). Die Jahresteuerung, also die Teuerung
von März 2015 bis März 2016,
betrug minus 0,6 Prozent. Hauptverantwortlich für den Indexanstieg im März waren höhere Preise für Kleider, Reisen sowie für
Heizöl und Treibstoffe.
Die Jagd auf die mysteriösen Guetzli-Spender geht
weiter. Die Redaktion hat
Hinweise bekommen, die
auf eine ältere Dame und
klauende Krähen hinweisen.
Essensreste vor dem Claro-Laden in
Wollishofen und im Himmel kreisende Krähen wurden letzte Woche
schon thematisiert. Jemand füttert
Möwen und Krähen mit Keksen, und
diese lassen wiederum Stücke davon
fallen. Bei der Diskussion in der
Nachbarschaft ging es nicht nur um
die störenden Essensreste auf der
Strasse, sondern auch um den Schaden, der der Guetzli-Zucker den Vögeln antut.
Ein Schreiben wurde nun an die
Redaktion von «Zürich 2» gerichtet,
das einen Teilbereich der Situation
neu beleuchtet. Es handle sich um
«die Dame in einem hoch gelegenen
Stockwerk, die die Raben und Möwen
das ganze Jahr mit diversen Produkten füttert», so Leserin H. H.*. Seit
Jahren sei dies schon ein Problem.
Nebst Guetzli fallen auf H. H.s Terrasse ebenfalls Pouletflügeli, gehacktes
Fleisch und spanische Nüssli. Nachbarin H. müsse ständig Essensreste
Abstimmung
Am Urnengang vom 5. Juni kommen sechs kommunale Vorlagen
zur Abstimmung: Instandsetzung
und Umbau von Kongresshaus
und Tonhalle, die Errichtung einer öffentlich-rechtlichen Kongresshaus-Stiftung Zürich, der
Neubau des Pflegezentrums Bombach in Höngg, der Ausstieg der
Stadt Zürich aus der Kernenergie, die Teilaufhebung der «Rationellen Verwendung von Elektrizität» und die Verordnung über gemeinwirtschaftliche
Leistungen
des EWZ.
Geschäftsbericht
Von der Inbetriebnahme der
Durchmesserlinie bis hin zur
Festlegung der Raumentwicklungsstrategie – die Themenpalette der Geschäfte in Regierung
und Verwaltung war auch 2015
vielfältig. Nun legt der Regierungsrat seinen Geschäftsbericht
2015 vor. Für Interessierte erscheint auf www.rr.zh.ch/geschaeftsbericht eine Kurzfassung
mit den wichtigsten Themen aus
dem Berichtsjahr.
Ferienangebote
Einen Zirkusauftritt einstudieren,
den Spuren der heimischen Tiere
nachgehen,
Schauspielund
Tanztechniken üben, spielen,
basteln, werken – das und vieles
mehr können Kinder und Jugendliche in den Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren
und weiterer Einrichtungen in
der Stadt Zürich während der
Frühlingsferien vom 25. April bis
6. Mai unternehmen. Mehr Infos
auf www.stadt-zuerich.ch.
Vögelfüttern schadet den Tieren in den meisten Fällen. Darum startet
die Stadt Zürich immer wieder Infokampagnen.
Foto: zvg.
und Kot um die Wohnung und an der
Fassade reinigen. Der Lärm der Vögel sei dabei auch nicht zu vernachlässigen.
Keine Reaktion auf Reklamation
H. H.: «Die Vermieterin Fa. Livit Immobilien AG haben wir diesbezüglich
schon einige Male, anfangs via Mail,
informiert und dazu auch Fotos gesandt.» Leider erfolglos, auch bei
späteren brieflicher Beschwerde.
H. H. habe sogar beim Vogelschutz
und Bird Life um Hilfe gebeten.
Ebenfalls erfolglos. «Es ist einfach eine Sauerei, dass man dieser Dame
das Füttern nicht verbieten kann»,
schreibt H. H. der Verwaltung. Doch
anscheinend will diese nichts damit
zu tun haben.
Am Bahnhof Wollishofen wurde
zusätzlich folgende Situation beobachtet: Eine Krähe setzt sich auf die
«20 Minuten»-Box und schätzt die Situation ein. Zielstrebig fliegt sie zum
Kiosk. Neben Kaffeetischchen steht
dort ein Gitterstand mit Getränken
und «Guetzli-Säckli oder sonst was».
«Die Krähe hat ein solches Päckchen
herausgerupft und flog davon. Dies
sicherlich zweimal», so Beobachter
J. S.*. Die Krähe fliege zum Parkplatz
und verspeise wohl da ihre Beute.
«Wenn die Vögel diese Gelegenheit
durchschauen, machen sie das wohl
auch an anderen Orten. Ich habe
noch nie jemanden gesehen, der Krähen fütterte», betont J. S.
* Namen der Redaktion bekannt.
Siehe auch Kommentar Spalte rechts
Stadt reserviert auf Guggach-Brache
Platz für ein Schulhaus und einen Park
Erstmals gibt Zürichs
Finanzvorstand Daniel
Leupi – auf Anfrage –
Details zur neuen Stiftung
für bezahlbare und ökologische Wohnungen bekannt.
Lorenz Steinmann
Daniel Leupi*, die Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen wurde
mit Gemeinderatsbeschluss vom 28. November 2012 ins Leben gerufen. Seither
wurde aber weder etwas gebaut noch etwas gekauft. Warum diese lange Verzögerung?
Die Stimmberechtigten genehmigten
die Kapitaleinlage von 80 Mio. Franken für die Stiftung am 3. März 2013.
Der Gemeinderat hat den Stiftungsrat
am 9. Juli 2014 gewählt, womit die
Stiftung erst ab Herbst 2014 ihre Tätigkeit aufnehmen konnte. Der Stiftungsrat war in der Anfangszeit mit
seiner Konstituierung, der Festlegung
der Arbeitsweise und formellen Aufgaben beschäftigt. Seither hat er die
Stossrichtung der Stiftung konkretisiert und verschiedene Strategien zur
Erreichung des Stiftungszwecks und
einzelne Projekte geprüft.
Nun schreiben wir aber schon 2016.
Bauprojekte haben stets eine mehrjährige Vorlaufzeit. In der wachsenden Stadt Zürich sind die Landreserven knapp. Dort, wo die Stiftung
grössere
Bauprojekte
umsetzen
könnte, werden die Voraussetzungen
zunehmend anspruchsvoll. Stichworte dazu sind: kleine oder lärmbelastete Grundstücke, Hanglagen, spezielle
Grundstückform, Rücksichten auf
Nachbarinnen und Nachbarn. Dies
erfordert vertiefte Abklärungen und
Sorgfalt, was die Entwicklung und
Projektierung verlängert.
Was ist seither mit dem Grundkapital
von 80 Millionen Franken passiert?
Die flüssigen Mittel sind bei verschiedenen Banken angelegt und zwar so,
dass trotz der gegenwärtigen Zinssituation keine Negativzinsen anfallen.
Eines der Investitionsprojekte ist die
Überbauung der Brache Guggach. Wie ist
da der Stand?
Es ist ein Bauprojekt – mit vorgängigem Wettbewerb – zu entwickeln und
ein Baurechtsvertrag auszuhandeln,
der schliesslich vom Gemeinderat zu
bewilligen ist. Ob auf dem Areal ausserdem eine Schule gebraucht wird,
Daniel Leupi rechnet mit einem
neuen Schulhaus beim Guggach.
ist noch nicht geklärt. Die Stadt reserviert aber eine Fläche dafür, ebenso wie für einen Park.
Gibt es andere spruchreife Projekte oder
zumindest Liegenschaften, bei denen
Kaufverhandlungen stattfinden?
Die Stiftung verfolgt konkret auch
ein Vorhaben auf einer städtischen
Parzelle an der Seminarstrasse im
Kreis 6. Sie prüfte und prüft überdies
weiterhin laufend Angebote von bebauten und unbebauten Liegenschaften, von denen sich derzeit aber keines konkretisiert hat.
* Daniel Leupi (Grüne) ist Stadtrat und
Stiftungsratspräsident der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen.
3
APROPOS . . .
Wer letzte Weisheiten sucht über
Fussball, der holt sich Gilbert
Gress ins Studio. Für Polit-Statistik
und Wahlprognosen ist Monsieur
Longchamp zuständig, und bei literarischen Fragen wendet man
sich am besten an Professor Peter
von Matt. Sie alle sind «Gurus» auf
ihrem Gebiet, Fachleute mit Knowhow und Erfahrung, deren Wort
Gewicht hat. Und bei Tauben?
Nun gehören Tauben eigentlich
zur Zoologie, wobei – ein ganz
klein bisschen gehören sie wohl
auch zur Literatur bzw. in die
schwarze Schublade des Kabaretts, wohin Georg Kreisler sie mit
seinem bitterbösen Lied vom Taubenvergiften im Park so unvergesslich gesteckt hat. Doch wie für
Geh’n wir Tauben
schiessen …
Fussball, Politik und Literatur gibt
es hierzulande auch für Tauben einen äusserst kundigen «Taubenpapst», nämlich den Basler Biologieprofessor Daniel Haag-Wackernagel. Er hat sich schon sein ganzes Leben lang mit ihnen und auch
mit ihrer Bekämpfung im öffentlichen Raum auseinandergesetzt,
und sein Wissen ist profund.
Die SBB haben ihn nicht gefragt, ehe sie kürzlich auf dem
Bahnhof Winterthur 90 Tauben
abschossen. Und das Verdikt des
«Taubenpapstes» ist denn auch
entsprechend deutlich: nicht «unumgänglich» sei die Aktion, wie
von den SBB erklärt, sondern eine
«Alibiübung» die gar kontraproduktiv sei, weil nämlich bei einem
Abschuss ein Vakuum im Lebensraum entstehe. Dies wiederum
führe dazu, dass die Vögel verstärkt brüten und in nächster Zeit
mehr Jungvögel aufziehen werden,
um das Vakuum wieder zu füllen.
Neu ist das nicht und auch nicht
nur auf Tauben beschränkt. Man
erinnere sich an die FuchsbauVergasungsaktionen Ende letztes
Jahrhundert: Damals hatte der
Fuchs- und Wolfsexperte Erik Zimen mit den gleichen Argumenten
vor der Aktion gewarnt, weil sich
sonst nämlich die Füchse umso
schneller vermehren und ausbreiten würden – eben um das Vakuum wieder auszufüllen. Genau so
geschah es. Heute sind die Füchse
selbst in der Stadt zu Hause.
Liebe SBB: Experten und «Gurus» zieht man hinzu, weil sie
mehr wissen als wir Laien – sei
dies nun in puncto Fussball, Politik, Literatur oder Zoologie. Und
auf ihre Wahrheiten sollten wir
dann hören – auch wenn sie keinen Knalleffekt haben. Dem Taubenproblem sei nämlich, so der
Experte, nur auf einem Weg beizukommen: Füttern verboten!
Focus siegte nicht
Tennissaison startet
Die acht städtischen Tennisanlagen öffnen am Samstag, 16. April, ihre Tore. Auf den 40 Sandplätzen ist Tennisspielen bis zum
16. Oktober ohne Clubmitgliedschaft möglich. Tennisplätze können online auf www.stadt-zuerich.ch für Einzelstunden zu Preisen zwischen 10 und 20 Franken
oder fix für die ganze Saison gebucht werden.
14. April 2016
Annemarie Schmidt-Pfister
Pauline Broccard
Preise stiegen
Nr. 15
Toggenburger Beck mit Bistro im Sihlbogen
Fortsetzung von Seite 1
Der Entscheid zugunsten des
«Kuhn Beck» sei nun ein grosser
Mehrwert fürs Quartier, ist Hefti
überzeugt. In einer ersten Stellungnahme pflichtet ihm Christian Traber
bei. Der Leimbacher Quartiervereinspräsident ist froh, dass keine «0815Lösung» gewählt wurde. «Dieser Be-
trieb trägt hoffentlich zur Belebung
des Quartiers bei», so Traber.
Die Genossenschaft Zurlinden ist
mit dem «Kuhn Beck» einen mindestens 15 Jahre laufenden Vertrag eingegangen. So ist Kontinuität gewährleistet. Laut Rolf Hefti investiert die
«Zurlinden» allein im Sihlbogen eine
tiefe siebenstellige Summe für das
neue Bistro. Jene Eröffnung ist auf
Frühjahr 2017 geplant. Ebenfalls für
jenen Zeithorizont ist die Eröffnung
des «Kuhn Beck» am Albisriederplatz
vorgesehen. Laut Rolf Hefti wollten
auch Grossverteiler wie Migros diesen attraktiven Standort. Nun kommt
also ein Traditionsunternehmen aus
dem «Toggi» hierher. (ls.)
Im Finale von «Die grössten Schweizer Talente» am Samstagabend zeigte
die junge Truppe «Focus» rund um
die Wollishoferin Yael Dubno, was es
braucht, um Profitänzer zu werden:
Leidenschaft pur und jede Menge Fitness. Am Ende reichte es jedoch
nicht für einen Platz unter den letzten
drei. Focus erhielt von den Zuschauern 3,94 Prozent der Stimmen und
landete auf dem letzten Platz der
zehn Finalisten. (pw.)
4
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
MARKTPLATZ
Publireportage
Pukar Collection: «Welt des Kaschmirs»
Die Boutique Pukar Collection bietet Kaschmir-Produkte von höchster Qualität
für Damen und Herren an.
Dank diesen Produkten
erhält Inhaber Pukar
Shrestha Arbeitsplätze
und ermöglicht den Zugang
zur Bildung in Nepal.
+In der Boutique von Pukar Shrestha,
gebürtiger Nepalese, werden feine
handgemachte
Kaschmir-Kollektionen angeboten. Es sind unter anderem Decken, Pullover, Cardigans, Tücher und handbemalte Seidenfoulards in verschiedenen Grössen, aktuellen Sommerfarben und einzigartigen Styles.
Diese edlen Produkte bieten
höchsten Komfort, denn sie halten
sehr lange und verleihen im Sommer
Frische. Aufgrund ihrer Kostbarkeit
gilt Kaschmir als «Diamant» unter
den Fasern. Die Herstellung dieser
Kollektionen erfolgt in Nepal nach
traditionellen Verfahren von erwachsenen Frauen und Männern. Es gibt
keine Kinderarbeit.
Ein Jahr nach dem Erdbeben
Am 25. April 2015 wurde Nepal von
einem Erdbeben der Stärke 7,8 getroffen. Diesem folgte etwa zwei Wochen später ein weiteres Beben der
Stärke 7,3. Seither gab es mehr als
Pukar Shrestha, gebürtiger Nepalese, unterstützt mit seinen Produkten
Foto: pm
das Situ-Schulprojekt in Kathmandu.
450 Nachbeben bis zu einer Stärke
von 5,5. Nach dem Monsun hat der
Wiederaufbau begonnen. Leider werde immer noch ein grosser Teil der
Spendengelder durch die Regierung
blockiert, weshalb jede Direkthilfe
gebraucht wird. Pukar Collection unterstützt das Situ-Schulprojekt in
Kathmandu direkt vor Ort.
Kaum war die nepalesische Bevölkerung in den «Alltag» zurückgekehrt, wurden Ende September die
Grenzen durch Indien geschlossen,
was bedeutete: für fünf Monate kein
Gas, kein Benzin, keine Medikamente
oder alles nur zu Wucherpreisen. Seit
Mitte Februar wurden die Grenzen
zwar langsam wieder geöffnet, doch
nach wie vor gehört eine Wartezeit von
drei bis fünf Stunden für zehn Liter
Benzin zur «Normalität».
Baustart für die fünfte Etappe
an der Universität Irchel
Am Dienstag vollzogen Baudirektor
Markus Kägi, Bilddungsdirektorin Silvia Steiner und Rektor Michael Hengartner den Spatenstich für den Neubau des Laborgebäudes am Standort
Irchel der Universität Zürich. Für das
Bauvorhaben hatte der Kantonsrat
195 Millionen Franken bewilligt.
Das aus dem Wettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt der Weber
Hofer Partner AG aus Zürich ergänzt
die bereits bestehenden Gebäude des
Campus Irchel sorgfältig. Die Erweiterung besteht aus zwei sechsgeschossigen Baukörpern sowie einem
eingeschossigen Baukörper und einem Lichthof. Die neuen Gebäude
stellen rund 14 000 Quadratmeter
Hauptnutzfläche bereit und schaffen
damit den dringend benötigten Raum
für die erfolgreiche Entwicklung der
Schenken macht Freude
Wer ein Geschenk zum Muttertag, für
Freunde, Familien oder sich selber
sucht, ist bei Pukar Collection am richtigen Ort. «Lassen Sie sich einführen in
die Welt des Kaschmirs», hält Pukar
Shrestha fest. Bis Muttertag offeriert er
Kundinnen und Kunden 20 Prozent
Rabatt auf seine Produkte. Auch Gutscheine und von Hand gemachte Geschenkboxen sind erhältlich. (pd./pm.)
Pukar Collection, Sternenstr. 31, 8002 Zürich (nahe der Haltestelle Rietberg Linie 7),
Telefon 043 300 32 32, www.pukarcollection.ch, Mo geschlossen, Di–Fr 10.30–14
und 15–18.30 Uhr, Sa 10.30–16 Uhr.
Mehr Freiwillige im Einsatz
Im Jahr 2015 stieg in der Stadtzürcher Bevölkerung der Wunsch nach
freiwilligem Engagement. Insbesondere ab September verzeichnete die
Fachstelle Freiwilligenarbeit der Sozialen Dienste der Stadt Zürich einen
Anstieg an Anfragen. Zwischen September und Dezember 2015 führte die
Fachstelle monatlich 47 Beratungen
von Einzelpersonen und Organisationen durch. Das sind rund 25 Prozent
CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK
Publireportage
Pensionskassen-Check: Ein Wechsel kann sich lohnen
Die Schweiz steht vor grossen Herausforderungen. Eine davon ist die
Wirtschaft. Sie wird durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und
die Einführung der Negativzinsen
stark gebeutelt. Zu den davon erheblich Betroffenen gehören die Pensionskassen. Ihre liquiden Mittel,
welche sie für die Auszahlung an ihre
aktuellen Rentenbezüger in beträchtlichem Umfang bereithalten müssen,
bringen keinen Ertrag mehr, sondern
kosten zusätzlich Geld. Auf der anderen Seite drückt der bundesrätlich
diktierte Mindestzinssatz. Er bestimmt, wie viel Zins die Lohnbestandteile des BVG-Obligatoriums,
das die erwerbstätigen Versicherten
jährlich ansparen, abwerfen müssen.
Der Umwandlungssatz macht
den Unterschied
Mit dem Umwandlungssatz beeinflusst ein weiterer Faktor die RechANZEIGEN
Rolf Häusler ist Individualkundenberater bei der Clientis Zürcher Regionalbank in Zürich.
Foto: zvg.
nung der Pensionskassen. Teil davon
ist der technische Zinssatz, welcher
die Verzinsung des Rentendeckungs-
Lehre und Forschung in den Naturwissenschaften. Das Labor- und Bürokonzept basiert auf einzelnen Modulen im Baukastensystem. So werden die Voraussetzungen für eine
wandlungsfähige und damit zukunftsgerichtete Lehre und Forschung im Fachbereich Chemie geschaffen, wie der Regierungsrat mitteilt. Gleichzeitig ist der Bau als Rochadefläche eine Voraussetzung für
die dringende Instandsetzung der
ersten Bauetappe am Standort Irchel.
Die Aushubarbeiten für die Baugrube sind bis im Februar 2017 abgeschlossen. Direkt im Anschluss
wird mit dem Bau des Gebäudes begonnen. Die Arbeiten unter Federführung des kantonalen Hochbauamtes
sollen bis Herbst 2019 abgeschlossen
sein. (pd./pm.)
kapitals vorgibt. Ist er höher als der
Mindestzinssatz, führt dies zu einer
ungesunden Quersubventionierung,
indem die heute Erwerbtätigen die
Rentenbezüger finanzieren. Mit der
steigenden Lebenserwartung von
Frauen und Männern wächst zudem
die Rentnerschar, welche, ohne eine
rasche Senkung des BVG-Umwandlungssatzes, das Kapital der Pensionskassen und damit die Renten
der späteren Bezüger aufzehren
wird. Um diesem Ungleichgewicht
entgegenzuwirken, haben viele Pensionskassen ihren Umwandlungssatz,
der jedoch nur das überobligatorische Kapital betrifft, bereits deutlich
gesenkt. Diese Massnahmen haben
dazu geführt, dass es sich für jeden
Unternehmer lohnt, die unterschiedlichen Bedingungen der Pensionskassen zu vergleichen und sich allenfalls
für eine neue, attraktivere Lösung zu
entscheiden. Der Wechsel steht je-
dem Unternehmen frei; eine Kündigung nach Ablauf der Vertragsfrist ist
bis Mitte Jahr möglich.
Die Sammelstiftung als
interessante Alternative für KMU
Eine vertiefte Überprüfung der eigenen Pensionskassensituation lohnt
sich für jeden Unternehmer. Vergleichen Sie die Angebote, auch dasjenige der Sammelstiftung Ihrer Bank.
Gerade Sammelstiftungen bilden zu
den grossen Versicherungen interessante und nicht weniger sichere Alternativen. Sprechen Sie Ihren Kundenberater darauf an; er hilft Ihnen
gerne und kompetent auch hierin
weiter.
Clientis Zürcher Regionalbank,
Goethestrasse 18,
www.zrb.clientis.ch,
Telefon 044 250 64 00.
mehr als zu Beginn des Jahres. Ein
Grund dafür ist die Flüchtlingskrise,
die in dieser Zeit in Europa spürbar
wurde. «Diese Reaktion aus der Zürcher Bevölkerung zeigt: Das soziale
Zürich ist Realität», schreiben die Sozialen Dienste. Freiwilligenarbeit sei
eine wichtige Ressource für das Funktionieren moderner Gesellschaften.
«Sie ist der Kit, der die Gemeinschaft
zusammenhält.» (pd.)
Ferienangebote für
Kinder und Jugendliche
In den Frühlingsferien bieten soziokulturelle Einrichtungen in der Stadt
Zürich Kindern und Jugendlichen ein
abwechslungsreiches und spannendes Programm an. Einen Zirkusauftritt einstudieren, den Spuren der
heimischen Tiere nachgehen, Schauspiel- und Tanztechniken üben, spielen, basteln, werken – das und vieles
mehr können Kinder und Jugendliche in den Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren und weiterer
Einrichtungen in der Stadt Zürich
vom 25. April bis 6. Mai unternehmen. Die Anmeldung ist unkompliziert, und die Teilnahmegebühren
sind kostengünstig. Eine vollständige
Übersicht über die Angebote findet
sich im Internet. Für nähere Auskünfte und die Anmeldung können
die einzelnen Einrichtungen direkt
über die jeweils angegebene Adresse
kontaktiert werden. (pd.)
www.stadt-zuerich.ch
Zürich 2
AKTUELL
Junges Paar bei Wollishofer Zunft
Das Brautpaar an seinem Hochzeitstag. Flankiert wird es von den zwei Oldtimern von Felix Ofner.
Foto: zvg.
Diashow aller ihrer gemeinsamen Erlebnisse zusammengestellt. Als Letztes stand auf der PowerPoint-Folie
die zentrale Frage: Willst du mich
heiraten? Sabinas Ja erfüllte den
Raum und Christians Herz mit Liebe.
Romantischerweise ergab sich dies
vier Jahre, vier Monate und vier Tage
nach ihrem offiziellen «Zusammensein» – «eigentlich zufällig», gibt der
Bräutigam zu.
«Honeymoon» in Hawaii
«Gute Traditionen»
Christian und Sabina Peier-Ofner in ihrer Wohnung in Zürich-Affoltern.
Foto: Pauline Broccard
Sie sind gespannt auf den Sechseläuten-Umzug.
Christian zur Anprobe seiner Tracht,
und die Zünfterstochter bekommt das
Kleid ihres Grosis.
Nähergekommen an Konzert
Das junge Paar hat am 15. August
letzten Jahres in Zürich-Affoltern
(Kirche Unterdorf), nach standesamtlicher Trauung im Mai, kirchlich geheiratet. Sabina, praktisch in Vaters
Garage aufgewachsen, bekam für ihren Hochzeitstag einen blauen und
einen weissen Renault-Heck-Oldtimer
aus Vaters Bestand ausgeliehen. Wie
haben sie sich kennen gelernt? Die
beiden schauen sich verliebt in die
Augen. Sabina hat mit Christians
Schwester in Oerlikon die Lehre absolviert, und die beiden sind sich an
einem Konzert von Pink bei ihrer
«Funhouse Tour» näher gekommen.
Sie sind nun seit sechs Jahren liiert. Schon nach elf Monaten hatten
die Turteltäubchen entschieden zusammenzuziehen.
«Entweder
es
klappt nach elf Monaten oder gar
nicht», schmunzelt Sabina. Die Frage, ob sie ihn heiraten möchte, habe
er fast traditionell auf dem Boden
knieend gestellt. Christian habe eine
Das Paar hat eine besondere Devise:
Alle Ferien müssen genutzt werden,
um wegzureisen. Bis dahin war das
Paar mehrheitlich im Norden wie
Skandinavien, Kanada und den USA.
Ihre Flitterwochen wird das Brautpaar dieses Jahr geniessen können:
Vier Wochen Kanada und eine Woche
Hawaii – klassisch «Honeymoon».
Die Reise wurde teils von ihren Hochzeitsgästen finanziert. Sabina und
Christian hatten sich einen Batzen
mit dazugehörendem Reisetipp gewünscht. «Es ist schön zu wissen,
dass ein bestimmter Tag von jemandem Bestimmtem geschenkt wurde.
Da werden wir sicherlich passende
Dankes-Postkarten
verschicken»,
schwärmt Sabina. Doch vorerst steht
das Sechseläuten am 18. April an, an
dem das Brautpaar mit Freude und
Stolz mitmarschiert.
Zürcher Bevölkerung
feiert die Biodiversität
Die Stadt Zürich verdankt ihre hohe
Lebensqualität massgeblich dem hohen Anteil von Grünräumen und naturnahen Flächen. Darunter der See,
die Flüsse sowie Bäche, Stadtwälder,
Pärke, Bäume und Gärten. «Auch das
Stadtklima und die Luftqualität sind
dank der Ausgleichswirkung von Alleen, Wäldern und Seen vergleichsweise gut», schreibt das Koordinationsbüro Abenteuer Stadtnatur in einer Mitteilung.
Mit der zunehmenden Verdichtung nach innen würden die Grünräume aber immer mehr unter Druck
geraten. «Die Biovielfalt im Siedlungsraum braucht daher mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung», so
das Koordinationsbüro.
Vielfalt der Pflanzenwelt
Um die breite Bevölkerung für den
Wert der Stadtnatur zu begeistern,
organisiert der Verbund Lebensraum
Zürich (VLZ) dieses Jahr erstmals ein
Festival der Biodiversität unter dem
Motto «Abenteuer StadtNatur». Am
Wochenende des 20. bis 22. Mai bieten rund 25 Veranstalter in über 50
Anlässen spannende Einblicke in die
Vielfalt der Pflanzen, Tiere und Lebensräume vor der Haustür. (pd./pw.)
www.abenteuer-stadtnatur.ch.
ANZEIGEN
Aktionen und Plakate gegen Güselsünder
Am Samstag sammelten am
Aktionstag «Adliswil räumt
auf» viele Freiwillige Abfall
auf dem Stadtgebiet. Um
die Bevölkerung langfristig
für das Thema Littering zu
sensibilisieren, wurde am
Aktionstag die neue Plakatkampagne «Littering kostet» lanciert.
Jedes Jahr führt die Stadt Adliswil
gemeinsam mit dem Verein Litter
Club Adliswil pünktlich zum Frühlingsbeginn einen Aktionstag für eine saubere Stadt durch. So auch
letzten Samstag, dem 9. April 2016.
Rund 100 freiwillige Helferinnen
und Helfer haben gemeinsam öffentliche Wege, Plätze, Waldränder, Böschungen und das Sihlufer von Abfall befreit. Innert weniger Stunden
wurde eine grosse Abfallmenge zusammengetragen: Am Ende des Ta-
5
Der Artikel «Harmonie Wollishofen
sucht Proberaum» im «Zürich 2»
vom 7. April hat einigen Staub aufgewirbelt. Unabhängig von dieser Meldung sind die Verantwortlichen des
Schulkreises Uto nämlich an die Harmonie Wollishofen gelangt. Jenes
Schreiben hat sich quasi gekreuzt mit
dem «Zürich 2»-Artikel. Der Schulkreis Uto hat der Harmonie Wollishofen einen neuen Raum angeboten,
der ab Schuljahr 2016/17 verfügbar
ist. Zudem sei es allenfalls möglich,
im dortigen Schulhaus auch die Instrumente zwischenzulagern, falls die
Feuerpolizei nicht noch ihr Veto einlegt. Laut der Harmonie-Wollishofen-Präsidentin Barbara Bischof wird
diese Variante nun mit dem zuständigen Schulleiter geprüft. So könnte es
gut möglich sein, dass es doch noch
ein Happy End gibt bei der Proberaumsuche. (ls.)
Pauline Broccard
Dieses Jahr erfüllt sich dieser Traum.
Christian wird von morgens bis
abends das volle Programm bestreiten können. Ob sie beide das nicht
stört, dass die Frauen nicht mitgehen
dürfen? «Nein, das ist Tradition. Es
ist gut in der heutigen Gesellschaft,
Traditionen weiterzuführen. Sonst
gäbe es auch bald keine Osterhasen
oder Weihnachtsgeschenke mehr»,
bemerkt Christian.
Und Sabina? «Für mich ist es kein
Problem, nicht mit der Zunft mitgehen zu können. Ich werde am Umzug teilnehmen und am Abend, wenn
es sich ergibt, die Zunft besuchen
und draussen warten. Ich weiss vom
Erzählen so ungefähr, was da vor
sich geht, aber ich überlasse dies den
Männern», sagt sie. Kürzlich ging
14. April 2016
Happy End für
Proberaumsuche der
Harmonie Wollishofen?
Diesjähriges SechseläutenBrautpaar ist Zünfterstochter Sabina und ihr Ehemann Christian Peier-Ofner.
Sie freuen sich, die Tradition weiterzuführen. Dazu
gehört die Teilnahme am
Sechseläuten-Umzug.
Sabina und Christian Peier-Ofner aus
Zürich-Affoltern sind das diesjährige
eingeladene Brautpaar der Zunft
Wollishofen. Sabina (26), Optikerin
bei einem Brillenglas-Lieferanten,
wuchs in Adliswil auf. Sie ist die
Tochter von Felix Ofner, dem Geschäftsführer der Garage Ofner AG in
Zürich-Wollishofen. Christian (29),
Produktmanager im Maschinenbaubereich, lebte seinerseits schon immer im Zürcher Stadtkreis 11.
Sabina erlebte bereits als Kind die
Sechseläuten-Tradition, da sowohl
ihr Vater als auch ihr Grossvater in
der Zunft Wollishofen Mitglied sind;
beide auch als ehemalige Vorsteher.
Sie erinnert sich, dass sie jedes Jahr
eine Freundin eingeladen hatte und
zu zweit hätten sie immer ein spezielles Plätzchen hüten dürfen. Sie
konnten als Teil der «Bauernhochzeit» den Blumenbogen tragen oder
bei der «Familie mit Kindern» mitlaufen. Beeindruckend sei gewesen,
so nahe am Böögg zu sitzen. Und
Christian träumte schon immer davon, einmal am berühmten Umzug
mitlaufen zu dürfen.
Nr. 15
Wegwerfen von Zigaretten kann 100 Franken kosten.
ges waren es rund 360 Kilogramm
Abfall. Damit die Menge an hinterlassenem Abfall auf Adliswiler Strassen und Plätzen langfristig reduziert
wird, führt die Stadt Adliswil momentan die Plakatkampagne «Littering kostet» durch. Stadträtin Susy
Auch ein Sujet: die zerdrückte Büchse.
Senn wies am Aktionstag auf die
neuen Plakate hin. Verteilt auf das
ganze Stadtgebiet, sollen sie einerseits die Bevölkerung für das Thema
sensibilisieren, andererseits auch in
Erinnerung rufen, dass Littering gebüsst wird. Demjenigen, der beim
Bilder: zvg.
Hinterlassen von Abfall erwischt
wird, droht gemäss der Polizeiverordnung eine Busse von 100 Franken. Deshalb macht sich die Stadt
Adliswil stark im Kampf gegen Littering – der Natur, aber auch dem
Portemonnaie zuliebe. (e.)
6
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
H I N TE R G R U N D
«Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie»
Die Stiftung PWG ist nicht
bereit, bei Neuerwerbungen
jeden Preis zu zahlen.
Zudem setzt sie bei Neubauprojekten auf kleine
Wohnungsgrundrisse. Der
Erfolg gibt ihr recht, wie
dem neusten Jahresbericht
zu entnehmen ist.
Das Portfolio der PWG umfasst 134
Liegenschaften, von der Kernstrasse im Kreis 4 bis …
Lorenz Steinmann
Die Stiftung PWG kauft und vermietet
seit über 25 Jahren Wohnungen und
Gewerberäume in der Stadt Zürich.
Im vergangenen Jahr erwarb die PWG
drei Liegenschaften im Gesamtwert
von 24,1 Millionen Franken. Wegen
den stark steigenden Immobilienpreisen konnte das Wachstumsziel von 30
bis 60 Millionen Franken nicht erreicht werden. Grund: Im offenen Bieterverfahren konnte und wollte die
PWG oft nicht bis zum Kaufabschluss
mithalten. Laut Kornel Ringli, verantwortlich für den Erwerb von Liegenschaften, verdoppelten sich in Zürich
die Immobilienpreise in den letzten
zehn Jahren auf dem freien Markt.
Immerhin gebe es auch Liegenschaftenbesitzer, die explizit nicht an den
Meistbietenden verkaufen, sondern
die PWG berücksichtigen. So sei gewährleistet, dass deren Mieterschaft
zu den gleichen Zinsen bleiben kann.
Rendite von 1,2 Prozent
Derzeit besitzt die Stiftung PWG 134
Liegenschaften mit 1576 Wohnungen
und 299 Gewerbeobjekten. Die Wohnungsmietzinse liegen durchschnittANZEIGEN
Auch ein Gebäude mit unübersehbarer Tankstelle ist dabei, an der
Bergstrasse im Kreis 7. Fotos: Ralph Hut
Standort Grosswiesenstrasse: Dieser 1992 rundumerneuerte Wohnblock stammt von 1957.
vate Investoren folgen. Während die
durchschnittliche Wohnfläche pro
Stadtzürcher Einwohner 2014 rund
42 Quadratmeter betrug, sind es bei
der PWG – zumindest bei Neubauprojekten – weniger als 30 Quadratmeter.
«Über die Reduktion von Wohnfläche
lassen sich die Mietkosten senken,
weil sich die Baukosten pro Wohnung
verringern», betont Ringli.
Je kleiner, desto günstiger
Kornel Ringli: «Kleine Wohnungen
mindern Wohnqualität nicht.» F: ls.
… zur Aemtlerstrasse mit Wohnungen und dem Café Plüsch.
Mitten im Kreis 4: In diesem Haus
gibt’s auch einen Beck.
lich ein Drittel unter dem Marktniveau
und orientieren sich am Schweizweit
geltenden Referenzzinssatz. Die Gesamtkapitalrendite liegt mit 1,2 Prozent (Vorjahr 0,9 Prozent) leicht über
dem Zielwert von 1 Prozent. So resultierte für die PWG 2015 immerhin ein
Unternehmensgewinn von 6,7 Millionen Franken. Die Rendite auf dem
freien Wohnungsmarkt liegt laut Kornel Ringli bedeutend höher. Die Idee
der PWG geht auf eine angenommene
Volksinitiative aus dem Jahr 1985 zu-
rück. Die damals gegründete Stiftung
zur Erhaltung von preisgünstigen
Wohn- und Gewerberäumen der Stadt
Zürich (Stiftung PWG) erhielt 50 Millionen Franken Stiftungskapital und
den Auftrag, Liegenschaften in Zürich
zu erwerben, um sie «dauerhaft der
Spekulation zu entziehen», wie es im
in diesen Tagen erscheinenden Jahresbericht der PWG heisst. Die Stiftung PWG sorgt auch für den Erhalt
von charakteristischen Bauten in ganz
Zürich, vom Wohn- und Gewerbehaus
an der Aemtlerstrasse 16 («Look der
Fifties») über ein denkmalgeschütztes
Ensemble im Albisriederdörfli bis zum
Eckhaus an der Kernstrasse 4 («Altbauwohnungen in Reinkultur»).
Nicht nur reden, sondern handeln
ist das Motto der PWG, wenn es um
die Wohnfläche pro Einwohner geht.
«Gegen die Flächenbolzerei», ist das
entsprechende Kapitel im PWG-Jahresbericht übertitelt. So prägte die
PWG einen Trend, dem nun Wohnbaugenossenschaften, aber auch pri-
Anders formuliert: Je kleiner eine
Wohnung, desto günstiger ist sie.
«Kleine Wohnungen mindern die
Wohnqualität keineswegs, fordern
aber eine Neuinterpretation altbewährter Grundrisse, wie sie altbewährte Altbau- und Gründerzeitwohnungen aufweisen», ist Kornel Ringli
überzeugt. So liessen sich nur bedingt
beeinflussbare Kostentreiber wie teures Land, teure Nachhaltigkeit und
teurer Ausbaustandard abfedern.
Alle 134 Liegenschaften in Wort und Bild
aufgelistet: www.pwg.ch.
Zürich 2
AKTUELL
Das Sihltal wird von
Countrymusik erobert
Vorstand, Vermittlung und Administration vereint (vorne, v.l.): Sylwia Wilczewska (Website), Eliane Mena (CoPräsidium), Anna Helg (Vermittlung). Hinten, v.l.: Werner Gloor (Buchhaltung), Stefanie Eicher (Aktuarin),
Kerstin Strauss (Verantwortliche Freiwillige), Ruth Tavakoli (Administration), Marc Sarasin (Co-Präsidium). zvg.
Beste Band aus dem Sihltal
Nachbarschaftshilfe Kreis 2 auf Kurs
Den Abend ausklingen lassen wird
Bernie the Lonesome Rider. Unterstützt werde er von der besten Band
aus dem Sihltal. Bernie präsentiert
zum Schluss des Abends auch noch
einen Einblick in seine aktuelle
Mundart-CD. Er liefere beissende
Texte, begleitet von einer antörnenden Mischung von Country-Blues,
Rock ’n’ Roll und Folk. «Also: Country ist multikulturell.» (pd./pw.)
Die Vereinsversammlung der
Nachbarschaftshilfe Kreis 2
stand ganz im Zeichen des
Vortrags des Bereichsleiters
der Spitex, Thomas Wachter.
Das Vortragsmotto: «Lebensqualität ist selbstbestimmte Lebensgestaltung».
Naturfreunde Züri mit
vielfältigem Programm
«Freizeit und Spass im Einklang mit
der Natur» – unter diesem Motto bietet die Naturfreunde-Sektion Züri ein
vielfältiges Wander-, Touren- und
Reiseprogramm für Menschen an, die
Spass haben an Bewegung und Sport
in der Natur.
Die Naturfreunde-Sektion Züri ist
eine der 140 Sektionen der Naturfreunde Schweiz. Das Tourenprogramm umfasst über 70 Aktivitäten
in verschiedenen Regionen der
Schweiz, Eintages- und Mehrtagestouren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, Klettern im Glarnerland,
Wanderungen im Jura, ausgedehnte
Bergtouren, im Winter Skitouren,
aber auch einfachere Wanderungen
in der näheren Umgebung. Das Reiseprogramm beinhaltet zum Beispiel
im Winter eine Tiefschneewoche in
Disentis, im Frühling eine Wanderwoche im Westen von Sizilien, VeloFerien und vieles mehr.
Natur, Spass und Geselligkeit
Bei den Naturfreunden können alle
mitmachen, die Lust darauf haben,
andere Menschen kennen zu lernen,
mit Gleichgesinnten in der Natur
sportlich aktiv zu sein, wobei auch
Spass und Geselligkeit Platz haben.
Gut ausgebildete und motivierte Leiter sorgen für ein abwechslungsreiches Programm, wobei die Sicherheit
der Teilnehmer immer im Vordergrund steht.
Interessiert? Weitere Informationen finden sich unter Aktivitäten
auf www.naturfreunde-zueri.ch. Gäste sind herzlich willkommen. Die entsprechenden Tourenleiter geben gerne Auskunft über Anforderungen und
weitere Details. Man erreicht die Naturfreunde Züri auch per Mail unter
[email protected]. (e.)
7
Flavio Zwahlen *
Unglaubliche Intensität
Samstag, 30. April, 19.30 Uhr. Türöffnung
ab 18 Uhr. Eintritt: 29 Franken. Kulturschachtle, Schulhausstrasse 5, Adliswil.
Mehr Infos: www.sihltalsession.ch.
14. April 2016
AUF
EIN WORT
Countrymusik wird gelegentlich als
Cowboy- und Truckermusik belächelt. «Dabei ist Countrymusik ein
genialer Mix aus europäischer Musik, mitgebracht von den Einwanderern, den Rhythmen der schwarzen
Sklaven und der Musik der Indianer», so die Organisatoren der Konzertreihe Roundabout Country 2016.
Am 30. April starten die Countrymusikkonzerte in der «Kulturschachtle» in Adliswil. Mit dabei
sind Tex Maex, die Zydeco-Playboys,
die Rosewood Country Rock Band
und Bernie the Lonesome Rider.
Headliner der Konzertreihe sind die
Zydeco-Playboys aus Deutschland.
Mit schweisstreibenden Latin-Rhythmen und groovendem Blues werden
sie das Publikum begeistern. «Seit
1994 fegt der subtropische Sturm
mit einer unglaublichen Intensität
und frische durch die Konzertsäle,
wenn der Akkordeonist und Sänger
Oliver Kraus mit seinen Mannen abhebt», schreibt der Veranstalter.
Nr. 15
Marc Sarasin
Der Gastreferent Thomas Wachter
war noch nicht einmal am Ende seines Referats angelangt, als ein älterer
Herr im Publikum nicht länger mit
seinem Lob für die Spitex zurückhalten mochte: Dank Spitex und deren
einfühlsamen Pflegepersonal könnten
seine pflegebedürftige Partnerin und
er weiterhin einen weitestgehend autonomen Alltag bestreiten und aktiv
am Leben teilnehmen. Alleine die in
der Gegend tätige Spitex Zürich Sihl
leistet jährlich deutlich über 200 000
Stunden Pflege und hauswirtschaftliche Leistungen.
Ein weites Feld an Bedürfnissen
wird dabei abgedeckt, dennoch ist
die Spitex auch in der interdisziplinären Zusammenarbeit gut aufgestellt.
Beispielsweise finden ständig Absprachen mit den städtischen Sozialzentren statt oder wird die Pro Senectute ins Spiel gebracht. Insofern
steht auch einer näheren Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe
Kreis 2 nichts im Weg.
430 Stunden Freiwilligenarbeit
gierten Freiwilligen mit einem Nachtessen auch ein gebührender Anlass
durchgeführt werden.
Von den 53 Anfragen im letzten
Geschäftsjahr konnte wiederum die
grosse Mehrheit vermittelt werden
und führten zu weit über 430 Stunden Freiwilligenarbeit in den verschiedensten Bereichen.
Der vollzählig anwesende Vorstand und die Vermittlung waren
sichtlich stolz auf das bewältigte Jahr,
wurden allesamt im Amt bestätigt
und freuen sich auf ein nächstes Jahr
mit spannenden neuen Projekten und
produktiver Zusammenarbeit für
mehr Lebensqualität in der Nachbarschaft.
Die Nachbarschaftshilfe Kreis 2 hat
sich im letzten Jahr unter neuer Führung konsolidiert. Die Abläufe werden stetig optimiert, und erstmals
konnte zum Dank an die vielen enga-
Anfragen für freiwillige Mitarbeiter und
Nachfrage für Hilfe: Tel. 079 919 60 98;
E-Mail
[email protected].
www.nachbarschaftshilfe.ch.
WC kostet Steuerzahler 18 Franken pro Sitzung
Die meisten kennen sie, die wenigsten
benutzen sie: die öffentlichen WCs
der Stadt Zürich. Zumindest wenn es
nach einem Artikel im Konsumentenmagazin «Saldo» geht. In Zürich gibt
es 106 Züri-WCs, Tendenz steigend.
Jedes einzelne davon bietet gute Voraussetzungen für die Erleichterung.
Von Selbstreinigung bis Wickeltisch –
jedes öffentliche WC in Zürich ist ideal ausgestattet. Wenn sie doch nur genügend Leute benutzen würden.
«Geringe Frequenz»
Gemäss dem «Masterplan Züri-WC»
wurde bei 34 Prozent der WC-Anlagen eine «geringe Frequenz» der
Spülgänge festgestellt. Es gibt sogar
eine Anlage in Wollishofen, die – laut
der Abteilung Umwelt und Gesundheitsschutz Stadt Zürich – im Durchschnitt nur von sechs Personen genutzt werde. Da auf eine Anlage für
den Steuerzahler 218 000 Franken
Anschaffungskosten und 40 000 Franken jährlicher Unterhalt kommen,
heisst das im Umkehrschluss, dass jeder WC-Besuch der Anlage in Wollishofen der Stadt 18 Franken wert ist.
Dieses von «Saldo» thematisierte Dilemma hat auch der Blick aufgenommen, was dann so daherkommt: «Das
teuerste WC der Schweiz – 18 Franken für eine Spülung». Ein durchaus
zutreffender Titel.
Was aber schreibt «Saldo» weiter? Es sei Zeit, sich nach kostengünstigeren Alternativen umzuschauen. So eine wäre zum Beispiel die
Dieses Züri-WC am Morgental machte schweizweit Schlagzeilen.
Das muss fairerweise erwähnt werden: während dem sonntäglichen
Kirchgang ist das ZüriWC (Achtung
Geheimtipp!) gratis.
«nette Toilette». Hierbei können Restaurants ihr WC Passanten zur Verfügung stellen. Im Gegenzug gibt es eine Entschädigung. In Deutschland
Fotos: ls.
und in vielen anderen Städten der
Schweiz ist die «nette Toilette» bereits Realität. Dass das in Zürich in
naher Zukunft auch der Fall sein
wird, ist nach einem negativ ausgefallenen Testversuch eher unwahrscheinlich, wie «Saldo» weiter
schreibt.
«Die Frage, wie entschieden würde, welche Restaurants sich beteiligen dürfen, ist ungeklärt», antwortete SP-Stadträtin Claudia Nielsen vor
kurzem auf eine Motion im Gemeinderat. Für SVP-Gemeinderat Rolf
Müller liegt das Problem auch daran,
dass immer wieder Mobiliar aus
Toiletten entwendet werde. (mej.)
www.stadt-zuerich.ch, Stichwort «Masterplan Züri-WC».
Büne Huber, Frontsänger der Berner Band «Patent Ochsner», wird
in der Schweiz als Held gefeiert.
Nicht, weil er gut gesungen hat,
sondern aufgrund eines Interviews. Der eingefleischte SCB-Fan
stand während der zweiten Partie
des Eishockey-Playoff-Finals Teleclub-Moderatorin Annette Fetscherin Red und Antwort. Fetscherin stellte ihm unter anderem
folgende – eigentlich harmlose –
Frage: «Können die Fussballer
des BSC Young Boys Ihr Herz
nicht gleich erwärmen wie die
Spieler vom SC Bern?» Die Antwort Hubers sorgt in der Folge für
viel Gesprächsstoff.
Büne, bitte auf
die Tribüne verbannen
Der Berner setzte zu einer
Hasstirade gegen Fussballer an.
Berechtigt? Nicht immer. So lassen einige seiner Aussagen darauf
schliessen, dass er keine Ahnung
von Fussball hat. Er liess in der
Playoff-Euphorie den EishockeyMacker raushängen.
Er habe die Schnauze voll von
Fussballern und ihren tätowierten
Unterarmen, wettert Huber im Interview. Vor allem würden ihn
aber die «Pussys» stören, die im
Strafraum stürzen und schauspielern. Mit dieser Aussage trifft er
es ziemlich auf den Punkt. Eine
Schwalbe ist, abgesehen von einer
Tätlichkeit, die unfairste Aktion,
die ein Fussballer begehen kann.
Spieler wie Neymar, Arjen Robben oder Renato Steffen deshalb
zu kritisieren, ist gerechtfertigt.
Nur redete sich der Musiker in
rage und bezeichnete gleich den
Fussball allgemein als «Pussyzeugs» und «Scheisssport». Weltund
Europameisterschaften
schaue er sowieso nicht mehr. Er
besaufe sich lieber. Stören tut dies
wahrscheinlich niemanden. Dennoch kann über seine aggressiven
Aussagen nicht einfach hinwegesehen werden.
Alle Fussballer in einen Topf
zu werfen und als «Pussys» zu bezeichnen zeigt eines: Er hat von
Fussball keine Ahnung. Schwalbenkönige, die es leider gibt, geniessen keinen guten Ruf. Und
das ist auch gut so. Dies ist aber
kein Grund, seinen Unmut zu verallgemeinern und hemmungslos
über den Sport als Ganzes zu lästern. Der Musiker soll mal auf
Spieler wie Arturo Vidal, Pepe
oder Bastian Schweinsteiger achten. Die sind hart im Nehmen, teilen gerne aus und «geigen» sogenannten «Pussys» gerne mal die
Meinung – direkt auf dem Platz.
Meine Forderung: Büne auf
die Tribüne.
Später im Interview mit Fetscherin wurde Huber gefragt, ob
er auch schon selbst als Hockeyspieler auf dem Eis gestanden sei.
Die Antwort: «Ja. Bei einem Benefizmatch. Dort habe ich einen
Penalty geschossen.» Nach dem
Anlauf sei er ausser Atem gewesen und die Zuschauer hätten ihn
ausgelacht. «Ich musste mich danach in rheumatische Behandlung
begeben.» Eine «Pussy»?
* Flavio Zwahlen spielt als Verteidiger beim 2.-Ligisten Wettingen
und ist keine «Pussy».
8
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Einhausung Schwamendingen: Baustart 2018
spital ein neues Lüftungsbauwerk mit
Abluftkamin. Zudem wird die Rasterdecke beim Waldgarten geschlossen.
Ein langer Leidensweg geht
zu Ende: Von 2018 bis
2024 wird die Einhausung
Schwamendingen endlich
realisiert. Das knapp 300
Millionen teure Projekt wird
vom Bund und von Stadt
und Kanton Zürich gemeinsam finanziert.
Grünraum fürs Quartier
Karin Steiner
An einer gemeinsamen Medienorientierung informierten Guido Biaggio,
Vizedirektor vom Bundesamt für
Strassen Astra, Rolf Eberle, Projektleiter Einhausung Schwamendingen,
Regierungsrätin
Carmen
Walker
Späh und Stadtrat Filippo Leutenegger über den aktuellen Stand und die
nächsten Etappen der Realisierung
der Einhausung Schwamendingen.
Detailprojekt ausarbeiten
Mit der rechtskräftigen Plangenehmigungsverfügung hat das Projekt im
Februar 2016 einen wichtigen Meilenstein erreicht. «Es ist höchst selten, dass ein solch umfangreiches
Projekt in urbanem Raum mit vielen
Betroffenen erstinstanzlich genehmigt wird», betonte Guido Biaggio.
«Es zeigt, dass alle Beteiligten und
Betroffenen in Schwamendingen die
Einhausung wirklich wollen.»
Neben der Projektgenehmigung
enthält die PGV diverse Auflagen, die
vor allem die Sicherheit betreffen.
Diese fliessen nun in ein Detailprojekt ein, das die Infrastrukturfiliale
Der Verkehr wird auf zwei Ebenen verteilt.
Winterthur voraussichtlich im Herbst
vorlegen wird.
Gleichzeitig treibt das Astra die
Vorbereitung der Submission der
Hauptarbeiten voran. Diese werden
Mitte 2017 publiziert und sechs Monate vor Baubeginn 2018 vergeben.
«Voraussetzung für den pünktlichen
Baustart ist, dass es keine Einsprachen gegen die Vergaben gibt und die
notwendigen Budgets aller drei beteiligten Projektpartner zur Verfügung
gestellt werden können», sagte Rolf
Eberle.
Vorarbeiten haben begonnen
Mit dem Rückbau von Liegenschaften
an der Tulpenstrasse haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Von Mitte
2017 bis Mitte 2018 erfolgen weitere
Abbrüche von Liegenschaften, Baustelleneinrichtungen und Sanierungen von Zufahrtsstrassen. Die Hauptarbeiten beginnen anschliessend mit
dem Rückbau der elektrischen Installationen. «Die grösste Herausforde-
Visual.: zvg.
Ein geplanter Grünzug an der Saatlenstrasse.
rung für uns ist der Bau in urbanem
Gebiet und bei laufendem Verkehr»,
betonte Rolf Eberle.
Finanzierung sicherstellen
Um die Finanzierung langfristig sicherzustellen, will der Bundesrat auf
Verfassungsstufe einen unbefristeten
Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds schaffen und diesen mit bestehenden und neuen Einnahmen füttern. Am Basisprojekt
Einhausung Schwamendingen trägt
der Bund den Löwenanteil. Von den
298 Millionen Franken übernimmt er
56 Prozent (167 Mio.), der Kanton
24,6 Prozent (73,3 Mio.) und die
Stadt 19,4 Prozent (57,8 Mio.). Zusätzliche 119 Millionen zahlt der
Bund für weitere Projektteile wie die
Lüftungszentrale und die Eindeckung
Waldgarten und 128 Millionen Franken für die zeitgleiche Sanierung des
Schöneichtunnels.
«Das Projekt Einhausung Schwamendingen ist für mich ein erfreuli-
ches Beispiel, wie Bund, Kanton und
Stadt gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten», sagte Carmen Walker Späh
in ihrer Ansprache. Auch der Regierungsrat sehe bei diesem Autobahnabschnitt dringenden Handlungsbedarf. «Über 110 000 Autos fahren
täglich auf dieser Autobahn. Die
Lärmgrenzwerte werden dabei regelmässig überschritten, sowohl am Tag
als auch in der Nacht. Die Abgase belasten zudem die Luftqualität rund
um das Quartier Saatlen und Schwamendingen-Mitte.»
Pflicht zur Lärmsanierung
«Die Stadt sei dazu verpflichtet worden, den Lärm zu sanieren», sagte
Stadtrat Filippo Leutenegger. Durch
die Einhausung sinkt die Belastung
im Bereich Überlandstrasse von aktuell 72 auf 42 dB, im Bereich Dreispitz von 69 auf 62 dB, wodurch der
Lärmgrenzwert eingehalten wird. Um
die Luftqualität zu verbessern, erstellt das Astra beim Westportal Tier-
ANZEIGEN
KLEINANZEIGEN
Unterricht / Kurse
Kunstmaler erteilt Unterricht im Zeichnen
und Malen. 079 404 13 61
Auf dem Dach der Einhausung entsteht der Überlandpark. Das Dach
und die Aussenwände werden begrünt und mit Treppen, Rampen und
Liften erschlossen. Im Park gibt es
ein Netz von Wegen für Fussgänger
und Velofahrende und diverse Sitzgelegenheiten. Für das Projekt bezahlt
die Stadt weitere sechs Millionen
Franken. «Da es nur 40 bis 90 Zentimeter Humus gibt, können wir keine
grossen Bäume pflanzen», sagte Filippo Leutenegger. «Deshalb planen
wir eine prärieartige Landschaft. Das
passt gut in die Gartenstadt Schwamendingen.»
Infopavillon zur
Nordumfahrung
Bei der Nordumfahrung sind die
Bauarbeiten bereits gestartet. Das
Astra zeigt das Projekt der Bevölkerung neu in einem Infopavillon
in Regensdorf. Die Besucher erwarten offizielle Projektpräsentationen durch das Astra und Baustellenbesichtigungen für ausgewählte Gruppen bis 30 Personen.
Vorerst ist der Pavillon mittwochs
von 14 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr ohne Anmeldung geöffnet. Anmeldung auf
www.nordumfahrung.ch oder Telefon 052 234 47 47. (kst.)
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 15
14. April 2016
9
«Offene Leinwand»
in der Roten Fabrik
Am Donnerstag, 21. April, findet in
der Roten Fabrik wieder eine «Offene
Leinwand» statt. Und auch dieses
Mal dürfen sich alle Anwesenden von
einem unjurierten Programm mit Filmen aller Art überraschen lassen.
Wie immer kürt das Publikum den
Siegerfilm. Ganz egal ob Experimental-, Trick-, Splatterfilm oder Homemovie – im Rahmen der offenen Leinwand können Produktionen gezeigt
werden, die für Begeisterung am Filmen stehen und sich ohne Kommerzzwang durch ihre Einfachheit an
technischen Mitteln auszeichnen. Der
Grundgedanke der offenen Leinwand
ist es, Nachwuchs-, Low- und Non-
Siegfilm wird nochmals gezeigt
Filme können ab 18 Uhr eingeschrieben werden. Ab 20 Uhr werden sie
der Reihe ihrer Anmeldungen nach
vorgeführt. Das Publikum kürt den
Lieblingsfilm. Der Beitrag mit dem
lautesten Applaus wird im Rahmen
von «Film am See» gezeigt. (pd.)
Clubraum, Rote Fabrik, 21. April.
LESERBRIEFE
Bunker beim Seeufer
gibt weiter zu reden
«Zürich 2» vom 7.4.: Leserbrief
«Bunkererhalt ist völlig lächerlich».
Als Gemeinderat im Kreis 2 habe
ich mit Interesse den Leserbrief zum
«Bunker-Erhalt» in meinem Wahlkreis gelesen.
Währenddem ich die Argumente
von Walter Heer aus seiner Perspektive völlig verstehe, nämlich dass es
sich bei dem «Ding» um ein wohl
heute deplatziertes Überbleibsel aus
dem Zweiten Weltkrieg handelt, bin
ich mit seinen Schlussfolgerungen
diesbezüglich nicht einverstanden.
Es mag ja wohl sein, dass der Betonklotz den geplanten Uferweg versperrt, aus historischer Sicht ist das
«Unding» dessen ungeachtet ein
wertvoller Zeitzeuge aus einer Situation, als die Schweiz mitten in Europa
als neutrales Land einer realen Bedrohung ausgesetzt war.
Es wäre aus meiner bescheidenen
Sicht deshalb nicht nur falsch, dieses
Zeugnis auszumerzen, sondern ein
Anlass dazu, eine Bronzeplatte bezüglich dessen Bestimmung im Zweiten
Weltkrieg anzubringen, um allfällig
historisch interessierte Zeitgenossen
darauf hinzuweisen, dass die Neutralität der Schweiz auch durch solche
Bauten, auch wenn sie im Nachhinein
ANZEIGEN
Budget-Filmemachern/-innen ein Forum anzubieten, das über den Videoabend unter Freunden hinausgeht.
Einzige Bedingung: Regisseurinnen
und Regisseure müssen bei der Projektion anwesend sein.
als lächerliches Hindernis auf einer
Uferpromenade erscheinen sollten,
dazumal eine wichtige Bedeutung
hatten, um allfälligen Grossmachtansprüchen einen Riegel zu setzen.
Wie die Geschichte lehrt, scheint
der Mensch aus der Geschichte ja
nicht viel zu lernen, weshalb es für eine funktionierende Demokratie umso
wichtiger ist, sich an die Vergangenheit zu erinnern.
Mario Babini, 8002 Zürich
Harte Selbstdiagnose
«Es definiert den Barbaren, dass er
glaube, eine Bibliothek sei ein Aufbewahrungsort für gelesene Bücher»
(Zitat von Jan Philipp Reemtsma). Das
trifft den Nagel auf den Kopf resp. natürlich Oblt. Heer: «Eine Erinnerung
in dieser primitiven Form brauchen
wir nicht.» Wahrlich eine harte aber
zutreffende Selbstdiagnose ... Es ruft
der Dieb: Haltet den Dieb!
So kann man auch ganz einfach
feststellen: Der Barbar «kennt von allem den Preis, von nichts den Wert»
(Oscar Wilde).
Den Kreis etwas erweitert, aktuell
z.B. in unzähligen Fällen kämpft der
Schweizerische Heimatschutz verstärkt und professionell (mit Martin
Killias) um unser (baukulturelles) Erbe.
Christoph Stuker, 8038 Zürich
Szene aus «Força forte» von Cie Gilles Jobin: Futuristisches Kammerspiel um Beziehungsgeflechte.
Fotos: zvg.
Science-Fiction auf der Tanzbühne
Die 15. Ausgabe des
Schweizer Tanzfestivals
Steps steht unter dem Motto Zukunft. Noch bis Ende
Monat zeigen Tänzerinnen
und Tänzer aus der ganzen
Welt ihr Können auch auf
zwei Zürcher Bühnen.
«Steps» ist seit bald 30 Jahren die
grösste landesweite Biennale für zeitgenössischen Tanz. Die 15. Ausgabe
wurde letzte Woche eröffnet. Insgesamt geben 11 Formationen mit 160
Tänzerinnen und Tänzern aus der
ganzen Welt 90 Vorstellungen auf 40
Schweizer Bühnen. Zu sehen ist dabei ein breites Spektrum an Stilrichtungen innerhalb des zeitgenössischen Tanzes zum Thema Zukunft.
In seinem Rahmenprogramm bietet das Festival Workshops mit
«Steps»-Künstlerinnen und ein Fachsymposium für die Schweizer Tanzszene. Zudem gibt es für das Publikum bei fast jeder Vorstellung eine
Einführung oder eine Nachbespre-
Huang Yi zeigt zarte Dialoge mit seiner etwas speziellen Partnerin «Kuka».
chung, meistens in Anwesenheit von
Tänzern oder Choreografen. «Steps»
wird von Migros-Kulturprozent in enger Zusammenarbeit mit Kulturveranstaltern und Theaterhäusern in der
ganzen Schweiz konzipiert.
Im Theater Gessnerallee zu sehen
sind bis Ende Monat noch die folgenden hochstehenden Darbietungen:
Huang Yi aus Taiwan (14./15. April),
Eastman/ Sidi Larbi Cherkaoui aus
Belgien (18./19. April), Sao Paulo
Dance Company aus Brasilien (23.
April), die englisch-französisch-deutsche Formation Ramirez, Molina &
Wang (28./29. April) sowie der Träger des Schweizer Tanzpreises, Gilles
Jobin (30. April). Auf der Bühne im
Theater 11 in Oerlikon zeigt am 15.
April zudem die Sydney Dance Company ihr Können. (mai.)
Programm im Detail: www.steps.ch. Tickets: www.starticket.ch.
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Zürich 2
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Foto: zvg.
Erste Erfahrung im Gemüsegärtnern sammeln
Die Quartierbevölkerung ist dazu eingeladen, beim
«Fiirabig-Gärtnere» erste Erfahrungen im Gemüsegarten zu sammeln. Im Bildungsgarten der Stadtgärtnerei (Sackzelg 25/27 in Albisrieden) werden heute
Donnerstag, 14. April, von 17 bis 20 Uhr unter Anleitung diverse Gartenarbeiten gemeinsam erledigt. Es
ANZEIGEN
Raguza Reinigung
Aller Art. Wohnungen
inkl. Abnahmegarantie.
Offerte gratis. Tel. 044 709 04 03
wird gepflanzt, gesät, gegossen, gejätet und geerntet. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Erwachsene mit Lust, sich im Gemüsegarten aktiv zu
betätigen; Gartenerfahrung ist nicht notwendig. Die
Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. (pd.)
AKTUELL
Zürich 2
Nr. 15
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Reto Bühler bittet auf die Bühne
Reto Bühler versorgt die
Stadt vom Zürichberg aus
mit Literatur. Einst wurde
er aus der Schule geworfen,
heute isst er mit den Grossen der Weltliteratur zu
Abend.
Jan Bolliger
Buchlesungen zu organisieren, klingt
nach einem ziemlich harmlosen Job.
Dennoch war Reto Bühlers erster
Schritt in der Literaturwelt so gefährlich, dass das «Baur au Lac» sich
weigerte, seinen Gast zu beherbergen
und Orell Füssli als Sponsor ausstieg:
Bühler organisierte den ersten Auftritt von Salman Rushdie in Zürich.
Der indisch-britische Schriftsteller
gehört zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Literatur,
und der Iran hatte damals ein Kopfgeld von zwei Millionen Dollar auf
seinen Tod ausgesetzt. Bühler konnte
Rushdie dann im Hotel Widder unterbringen, musste jedoch etliche Male
die Zimmer wechseln lassen, aus
Angst vor möglichen Scharfschützen-Attentaten. Rushdie lebt heute
noch, das Kopfgeld auf ihn wurde vor
zwei Monaten noch einmal verdoppelt, und die Lesung im Kaufleuten
war ausverkauft. Das war vor genau
14 Jahren. Am kommenden Mittwoch wird im Rahmen der sogenannten L-Reihe zum 60. Mal ein Autor
auf der Kaufleutenbühne stehen. Organisation: immer noch Reto Bühler.
Der Zufall als Begleiter
Dass er damals überhaupt die Lesung
mit Rushdie veranstaltet habe, sei
reiner Zufall gewesen. Der Zufall
scheint Bühler in seinem Leben zu
begleiten, zusammen mit der Tatsache, dass alles irgendwie gut kommt.
In den gleichen Bahnen verläuft auch
das Gespräch mit ihm. Er spricht viel
und schnell, springt von einem Thema zum anderen. Zu allem fällt ihm
eine Anekdote ein. Man fühlt sich dabei jedoch nie überrumpelt oder gar
eingeschüchtert. Bühler beherrscht
die Kunst zu unterhalten, ohne sich
selber in den Mittelpunkt zu stellen.
Es ist wohl eine der Eigenschaften,
die ihn dorthin gebracht haben, wo
er heute ist: Im «Terrasse» am Bellevue, per du mit der Hälfte der Gäste,
Wettbewerb:
Tickets gewinnen
Wir verlosen dreimal zwei Tickets
für die Lesung von David Grossman am Mittwoch, 20. April, um
20 Uhr. Der
Autor und Friedensaktivist gilt
als einer der
bedeutendsten
Schriftsteller
der
israelischen Gegenwartsliteratur.
Im Kaufleuten
wird er aus sei- David
Grossnem neuen Ro- mann.
zvg.
man «Kommt
ein Pferd in die Bar» (Carl Hanser
Verlag, München, 2016) lesen.
Mitmachen ist ganz einfach: Rufen Sie die unten stehende Nummer am Freitag, 15. April, zwischen 14 und 14.05 Uhr (und nur
dann) an.
Tel. 044 913 53 96
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Hatte zeitweise die Lust auf Musik verloren: Kulturmanager Reto Bühler, geborener Witiker, überzeugter Stadtzürcher.
das goldene Rotary-Rad am Revers.
In seiner Jugend sah es nicht so aus,
als würde er eines Tages mit den bekanntesten Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft am Tisch sitzen:
T. C. Boyle, Donna Leon, Nick Cave,
Roman Herzog, um nur ein paar zu
nennen.
Er wuchs in Witikon auf und war
offenbar kein Kind von Traurigkeit:
«Ich flog aus diversen Schulen und
kam darauf ins Internat. Auch dort
haben sie mich rausgeworfen.» Um
nicht ohne Abschluss dazustehen, absolvierte er dann die Handelsschule.
«In der Kultur bin ich gelandet, weil
ich sonst nichts konnte.» Angefangen
als Einkaufsassistent bei Ex-Libris,
zog es ihn schnell zu den Plattenfirmen. In der Schweiz hielt es ihn nicht
lange: «Wenn ich an das Zürich der
80er denke, kommt mir vor allem ein
Schild in den Sinn: Rasen betreten
verboten.» Er ging nach Deutschland
und England, wo er für verschiedene
grosse Musiklabels arbeitete. Sein da-
maliges Leben in Hamburg klingt wie
ein billiges Klischee über die Musikbranche: «Die komplette Belegschaft
von Universal Music hatte jeden
Dienstag einen Tisch in einem Stripschuppen reserviert. Wenn wir die
ersten Plätze der Charts belegten, flogen die Korken. Taten wir es nicht,
flogen die Korken einfach weniger
hoch. Am Mittwoch war dann niemand im Büro.»
Der Sprung ins Kaufleuten
Doch die goldenen Zeiten der Branche in den 90ern währten nicht ewig.
Während manche der damaligen Akteure heute auf dem Arbeitsamt sitzen, schaffte Bühler rechtzeitig den
Absprung. Er kehrte der Musikindustrie und Deutschland den Rücken zu
und zog um die Jahrtausendwende
zurück in die Schweiz.
Einmal mehr war es der Zufall,
der ihm zu seinem nächsten Job verhalf. Ein Freund aus Roten-FabrikZeiten war mittlerweile Unterhal-
tungschef bei TV 3 und fragte ihn, ob
er nicht in die Jury von «Popstars»
kommen wolle, der ersten Castingshow der Schweiz. Aufgenommen
wurde die Sendung im Kaufleuten.
Das Kaufleuten sollte für die
nächsten zehn Jahre Reto Bühlers
Heimat bleiben. Nach der Lesung mit
Rushdie kamen weitere Angebote für
Literaturveranstaltungen hinzu, und
2004 wurde er ganz zum Leiter Kultur des Kaufleutens. Er machte das
Kaufleuten, neben dem Literaturhaus, zur Nummer eins in Sachen Literatur in Zürich. Und das in Zeiten,
in denen «jeder Kebab-Laden Lesungen veranstaltete». Neben seinem
endlos scheinenden Netzwerk in der
Kulturszene half ihm dabei wohl vor
allem seine Einstellung zu den Stars.
«Wenn einer Künstler ist, hat er das
Recht darauf, anders zu sein. Du als
Veranstalter bist dabei nicht wichtig
und sollst dich zurücknehmen.» So
konnte er auch einen Draht herstellen zu Leuten, die als eher schwierig
Foto: Jan Bolliger
im Umgang gelten, Martin Walser
zum Beispiel.
Und der Sprung ins «Moods»
Als er begann, sich nach etwas Neuem umzuschauen, kam wieder der
Zufall zum Zug: Ihm wurde der Posten des Leiters des Jazzklubs Moods
angeboten. Er nahm an und organisierte während zweier Jahre an die
500 Konzerte, bis es ihm zu viel wurde. Er trat zurück und gründete eine
Ein-Mann-Agentur, mit der er Lesungen und Comedy-Abende veranstaltet. «Ich hatte die Lust an der Musik
verloren. Bei jedem Stück musste ich
an die Arbeit denken und ob ich die
Band auch einladen sollte. Da zog ich
die Notbremse. Ausserdem wollte ich
mich mehr meinen familiären Pflichten widmen.» Die rufen ihn auch
jetzt. Nach drei verflogenen Stunden
Gesprächs muss er zurück an den
Zürichberg, wo er mit seiner Familie
wohnt. Er muss noch kochen für seine neunjährige Tochter.
«Musik ist überhaupt nicht mehr politisch»
bei ist es doch das A und das O einer
Kindheit, unbeaufsichtigt draussen
spielen zu können.
Kulturmanager Reto Bühler
über Kulturförderung und
wie der Zürichberg lauter
werden kann.
Was bräuchte es denn, um den Zürichberg lauter zu machen?
Ich will hier keine Clubs, das würde
nicht passen und die Leute würden
wohl auch nicht kommen. Die Gemeinschaftszentren und die Quartiervereine könnten aber schon noch
mehr machen. Dass so etwas wie das
Stolze Open Air und das Theater Rigiblick möglich ist, zeigt mir, dass die
Leute toleranter werden gegenüber
kulturellen Veranstaltungen.
Interview: Jan Bolliger
Reto Bühler, braucht es mehr Kultur in
der Stadt Zürich?
Es braucht weder mehr noch weniger. Ich denke, die Stadt Zürich tut
das, was sie kann. Wichtig ist aber,
dass sie immer wieder über die Bücher geht und schaut, was es wirklich
braucht.
Ist es also mehr die Aufgabe der Stadt,
dafür zu sorgen, dass es Zürich kulturell
gut geht, als die Aufgabe der Kunstszene
selbst?
Kunstprojekte gründet man in erster
Linie für sich selbst, weil man das
machen möchte. Die Aufgabe der
Stadt ist es dann, zu entscheiden,
was sie unterstützen will. Sie soll das
fördern, was für die ganze Gesellschaft wichtig ist. Da hat sich viel getan seit den 80er-Jahren, als es prak-
«Auf der Suche nach einem gemütlichen Ort»: Reto Bühler.
tisch nur das Opernhaus, die Tonhalle und das Schauspielhaus gab. Das
musste jedoch hart erkämpft werden.
Dass aus der kleinen alternativen
Zürcher Jazzszene eine Institution
wie das Klublokal Moods in Zürich
West entstand, war ein langer Weg.
Damals war Musik noch politisch und
hat etwas bewegt. Heute ist sie das
nicht mehr.
Foto: Jan Bolliger
Sie propagieren Kultur, leben aber am
ruhigen Zürichberg. Ein Widerspruch?
Ich wünschte, der Zürichberg wäre
lauter! Das wollen aber die meisten
nicht, die hier ihre Häuser haben. Es
ändert sich jedoch gerade einiges.
Ein Generationenwechsel ist im Gange, es leben immer mehr Familien
mit Kindern hier. Leider spielen viele
der Kinder nicht auf der Strasse. Da-
Wäre das nicht auch eine Aufgabe für
Sie?
Sie werden lachen, aber das bin ich
mir tatsächlich am Überlegen. Es
müsste etwas sein, das hierhin passt.
Literatur zum Beispiel. Ich bin aber
noch auf der Suche, nach einem gemütlichen Ort. Eine der Villen wäre
zum Beispiel super. Generell wäre es
schön, wenn die Anwohner ihre Villen öffnen würden für Literatur- und
Musikabende.
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Stadt Zürich
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Damit nicht nur das Portemonnaie erschlankt
Hilfe beim Kalorienzählen anbieten, persönliche Situationen berücksichtigen oder auch mittels Feedbacks die Durchhalte-Motivation begünstigen. Aber auch Gratis-Apps wie «FatSecret» oder «FooDDB» bieten Unterstützung
beim Abnehmen: mit umfangreichen Nährwerttabellen oder auch Ernährungstagebüchern, die einen mühelosen Überblick über die
eigenen Mahlzeiten und Aktivitäten sowie den
persönlichen Gewichtsverlauf ermöglichen.
Wenn sich die Badesaison nähert,
haben Abspeck-Wünsche Hochkonjunktur. Neben Crash-Diäten sind
heute vor allem ganzjährige «Umkrempelungsprogramme» für Ernährung und Lebensstil angesagt.
Lisa Maire
Ob Low-Carb-, Hollywoodstar-, Kartoffel-,
Low-Fat-, 3D- und Steinzeitdiät, oder ganz einfach FdH: Unzählige Diäten versprechen garantierte Abnehm-Erlebnisse. Welche hält, was
sie verspricht? Welche lässt nur den Geldbeutel
erschlanken? Welche schadet sogar der Gesundheit? Orientierung im Diäten-Dschungel
bieten vergleichende Tests von Konsumentenforen, in Zeitschriften oder auf Gesundheitsportalen. Unter die Lupe genommen werden
dabei alle möglichen Methoden – von der
Schlankheitspille bis zum kompletten Ernährungsprogramm.
Sofort-Effekt versus Nachhaltigkeit
Die Bilanz solcher Tests klingt stets ähnlich:
Gegen Übergewicht helfen weder radikale
Hungerkuren noch Wunderpillen oder Diäten,
die angeblich sofort schlank machen. Selbst
wenn zunächst ein paar Pfunde purzeln: Wer
Realismus und Geduld gefragt
Auf dem Weg zur Traumfigur liegen einige Stolpersteine.
seine Essgewohnheiten nicht auf Dauer umstellt, lernt meist gnadenlos den berühmt-berüchtigten Jo-Jo-Effekt kennen. Spezielle Produkte zum Abnehmen sind allenfalls für jene
geeignet, die grundsätzlich auf ihren Körper
achten und nur hin- und wieder kurzfristig ein
paar Kilos verlieren möchten.
Liegen hingegen Ernährungsprobleme,
mangelnde Bewegung und ein hohes Übergewicht vor, muss das eigene Wohl langfristiger
überdacht werden. Zur Diskussion stehen lang-
Foto: Flickr/Tom Sens.
fristig angelegte Ernährungsumstellung und
der Aufbau eines Sportprogramms.
Zu den Methoden für eine nachhaltige Gewichtsreduktion – über die nächste Bikini-Saison hinaus –, die bei Tests und Vergleichen allgemein als positiv eingestuft werden, gehören
(kostenpflichtige) Internet-Programme wie
«eBalance», «Weight-Watchers» oder «MyMotivator». Ihnen gemein ist, dass sie auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch abzielen, dabei
Ob sich tatsächlich ein Erfolg einstellt, hängt
vor allem davon ab, ob die gewählte Diät zur
eigenen Lebenssituation passt. Wenn im Alltag
immer alles schnell gehen muss, sollte man die
Finger von Abspeck-Programmen lassen, bei
denen vor jeder Mahlzeit Kalorien berechnet
werden müssen. Erfolgreiches Abnehmen
braucht Geduld – und vor allem auch den richtigen Zeitpunkt. Ist gerade besonders viel
Stress angesagt, ist das Risiko gross, dass angefangene Diäten zum Frusterlebnis werden.
Wichtig ist auch, das eigene Körpergewicht realistisch einzuschätzen. Dabei ist es mit Sicherheit hilfreicher, sich am Body-Mass-Index zu
orientieren, als irgendwelchen Laufsteg-Schönheiten nachzueifern.
Ein guter Überblick im Diätendschungel bietet sich
zum Beispiel auf www.diaetvergleich.ch oder auch
auf www.diaet-test.com
Publireportage
Bewegen, Meditieren, Schweben – im Kulturpark
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Die Maxime der Römer ist so aktuell wie
je. Die Volkshochschule Zürich ist seit bald
100 Jahren der grösste Anbieter von klassisch-humanistischer Allgemeinbildung für
Erwachsene. Den Geist pflegt sie mit 700 universitären Kursen jährlich. Den Körper, der
diesen Geist trägt, mit einem traditionell breiten Angebot an Bewegungskursen. Geschwitzt, meditiert und die Beweglichkeit verbessert haben die Teilnehmenden der VHS
bis jetzt im DanceLightStudio in Zürich-Fluntern.
Mit Sommersemester 2016 erfährt das
Angebot im Bereich Bewegung und Körperbewusstsein einen deutlichen Ausbau. Die
Volkshochschule Zürich bezieht zusätzliche,
eigene Räume für Bewegung im Kulturpark
an der Pfingstweidstrasse 16, 300 Meter vom
Bahnhof Hardbrücke, 100 Meter vom Schiffbau entfernt. Wir nennen die Lokalität B50.
Hier bietet die VHS Yoga, Yoga im Tuch
(schwebend), Taiji, Pilates, Gymnastik und
Bewegungstraining für Erwachsene an.
Die VHS hat sogar Nachwuchs bekommen.
Sie teilt die Lokalitäten mit der Lordz Dance
Die neuen Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse.
Academy aus Wetzikon! Lordz bietet alle Sorten von Street Dance für Kinder und Jugendliche. Es besteht also die erfreuliche Gefahr,
dass sich im Kulturpark Generationen begegnen.
Um die Eröffnung zu feiern, bieten Lordz
und die VHS von Montag, 18., bis Freitag, 22.
April, Kurse umsonst an. Interessierte profi-
Foto: zvg.
tieren vom gesamten Angebot in Sachen Bewegung. Die Zahl der Probeplätze ist begrenzt. Man sollte sich deshalb jetzt einschreiben. www.vhszh.ch/campus/kulturpark.
(pd.)
Volkshochschule Zürich, Bärengasse 22, 8001 Zürich, www.vhszh.ch, [email protected], Telefon 044
205 84 84.
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«Tasmanien: Geniale Insel, geniale Leute!»
das gemeinsame Wohlergehen sehr
wichtig, während wir Europäer deutlich individualistischer daher kommen. Dieses friedliche Zusammenleben begeistert mich!» Zwar sei der
Lebensstandard auf der Down-Under-Insel einfacher als bei uns, doch
das ist Naturbursche Andreas Landauer gerade recht.
Ein knappes halbes Jahr
verbringt der Wollishofer
Andreas Landauer als
Volontär in Tasmanien.
Von Land und Leuten ist
er total begeistert.
Hans Lenzi
Nach Abschluss seines Umweltingenieurstudiums ist das Volontariat für
Andreas Landauer ein willkommenes
Eintauchen in die Praxis. Wie es mit
ihm nach seiner baldigen Rückkehr
in die Schweiz weitergeht, weiss er
noch nicht. Nicht ausgeschlossen ist
ein nächster Auslandeinsatz.
«Nach meiner Erstausbildung als
Zierpflanzengärtner, der zweijährigen Militärzeit, einem dreimonatigen
Sprachaufenthalt in England, dem
Nachholen der Berufsmaturität und
dem dreijährigen Studium an der
Fachhochschule Wädenswil in Umweltingenieurwesen freute ich mich
sehr, wieder mal ganz praktisch, mit
beiden Händen und allen Sinnen, einer Arbeit nachzugehen», gibt der
sympathische Wollishofer zu Protokoll. «Zwar habe ich die eben abgeschlossene Ausbildung sehr genossen, half sie mir doch, meine Leidenschaft für die Natur zu vertiefen.
Jetzt aber ist es nötig, das gewonnene Wissen auf einem Betrieb anzuwenden.»
Fast ganz selbstversorgend
Ein Kollege hatte Landauer eine internationale Bibelschule mit angeschlossener, ausgedehnter Landwirtschaft für den Eigenbedarf in Launceston, Tasmanien, empfohlen, worauf sich Landauer kurz entschlossen
dafür entschied. «Wir leben hier als
rund 70-köpfige Gemeinschaft wie eine Grossfamilie und erhalten die
staatlich anerkannte Bildungsstätte
Guten Einblick gewonnen
Auch das Fangen von Meerfischen ist für Andreas Landauer ein neues,
spannendes Erlebnis.
Foto: zvg.
mit unserer Freiwilligenarbeit am
Laufen.» Der 27-Jährige ist vorrangig
auf den Feldern und in der Tierhaltung engagiert. «Wir produzieren die
meisten Lebensmittel für die Gemeinschaftsküche, also Honig, viele Obstsorten und allerlei Gemüse, alles
nach biologischen Grundsätzen. Wir
halten Geflügel, Schweine, Schafe
und Rinder als Fleischquelle. Hier
passiert noch vieles in Handarbeit,
die maschinelle Infrastruktur ist
deutlich geringer als in der Schweiz.
Wasserknappheit ist ein Problem; je
nach Situation müssen wir sogar die
Tierweiden künstlich beregnen. Dafür gedeiht hier einfach alles, was
man pflanzt.» Und weiter: «Alle müssen auch Innendienst leisten – Böden
aufnehmen, den Abwasch erledigen
und in der Kinderhütte anpacken.
Unter uns herrscht eine ehrliche
Herzlichkeit, für die vorab die vielen
Asiaten verantwortlich sind. Ihnen ist
Bei aller Arbeit kommt das Erkunden
der temporären Heimat nicht zu
kurz. «Mit Ausnahme des sehr wilden Eilandwestens – es wüten dort
oft grossflächige Feuer – habe ich
über Ausflüge und Auszeiten viel von
Tasmanien zu Gesicht bekommen. Es
präsentiert sich sehr vielfältig, überblickbar und verfügt über eine einzigartige Flora und Fauna. Ein Sprung
aufs australische Festland mit seinen
Grossstädten reizt mich absolut
nicht», erklärt der Wollishofer. Und
kommt ihm die Hochschulausbildung
zugute? «Ja, vorab in Bereichen des
Pflanzenschutzes und -anbaus. Ich
merke aber, dass manches Basiswissen in der Ausbildung zu kurz gekommen ist. Mast-, Hühner- und Bienenhaltung wurden zu wenig vertieft
gelehrt. Andererseits ist ja auch nicht
zu erwarten, dass man nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss ein vollwertiger Bauersmann ist.»
Schlimmes hat Landauer nicht erlebt, und auch das irrtümliche Fahren
auf der falschen Fahrspur (in Australien gilt Linksverkehr) verlief mangels
Gegenverkehr folgenlos. Mühe bereitete ihm anfänglich der Umgang mit
den Tieren: Ein Huhn oder eine Ente
zu packen, ein Schaf niederzudrücken, Mithilfe beim Metzgen – das war
alles gewöhnungsbedürftig. Unvergessliche schöne Erlebnisse sind für
den Naturfan etwa die Sichtung von
Delfinen, das Beobachten eines mächtigen Keilschwanzadlers im majestätischen Flug, frisch schlüpfende Ent-
Tasmanien
Tasmanien – in australisch-englisch häufig «Tassie» gerufen – ist
die grösste Insel des Australischen
Bundes. Sie umfasst 68 400 Quadratkilometer und liegt rund 240
km südlich des australischen Festlands. Tasmanien ist einer von
sechs australischen Bundesstaaten. Die Hauptstadt und grösste
Stadt ist Hobart. 37 Prozent der
Insel besteht aus Nationalparks,
und etwa ein Viertel ist UnescoWeltnaturerbe. Auf Tasmanien leben gegen 514 000 Menschen,
was einer Bevölkerungsdichte von
nur 7,5 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht.
chen, die unterschiedlichen Meeresstimmungen, die Sonnenauf- und -untergänge, die wunderschönen, muschelübersäten Strände, das Entdecken von Riesenspinnen und unbekannten Schlangen, der Fang des ersten eigenen Lachses und das nächtliche Speeren von Fischen unter der gut
sichtbaren Milchstrasse.
Wollishofen bleibt Heimat
Erhält Andreas Landauer für seine
Arbeit einen Lohn? «Nein, wir sind
auf der Basis von Kost und Logis angestellt. Das ist aber in Ordnung.
Geld ist ja nicht alles. Die vielen Erlebnisse werden mich ein Leben lang
begleiten und sind mir Entschädigung genug.» Jetzt freut sich Landauer aber erst mal auf seine Rückkehr
nach Wollishofen. «Der Kreis 2 bedeutet mir Heimat, Wollishofen ist
mein Zuhause, ich kann mir in der
Stadt keinen schöneren Wohnort vorstellen als dieses Quartier. Da wohnt
ja auch meine Familie, und zusammen bewirtschaften wir hier seit vielen Jahren einen Schrebergarten, der
uns viel bedeutet.»
Behinderte bauen «Big Böögg»
Seit einigen Jahren darf die Stiftung
RgZ den Pocket Böögg sowie den Mini Pocket Böögg produzieren. Dem
richtigen Sechseläuten-Fan reicht das
natürlich nicht, deshalb hat die Stiftung RgZ die rettende Idee parat:
«Der Big Böögg versprüht zwar keine
explosive Stimmung, dafür ist er der
Knaller für die Gäste oder Kunden»,
schreibt die RgZ in einer Mitteilung.
Doch ein «Knaller» ist er eben
nicht. Das Objekt ist schön anzusehen, doch es enthält keine Knallkörper, ist also nur für Ausstellungszwecke gedacht. Der Big Böögg ist etwas
kleiner als sein grosser, echter Bruder. Er ist ein ruhiger Zeitgenosse,
Cervelat-Prominenz
Hans Suter
Ob Cervelat-Prominente vorzugsweise
Cervelats essen oder ob ihr Talent nur
ausreicht, gemeines Volk zu beglücken, das sich nur Cervelats leisten
kann, ist eine ungeklärte Frage. Heisst
dieselbe Kategorie Promis in Basel
«Chlöpfer-Prominente»
und
in
Deutschland «Cervelatwurst-Fuzzys»?
Besteht ein Zusammenhang zwischen
dem Inhalt dieser Wurst und dem Gehalt der Darbietungen, der nach dieser Wurst benannten Protagonisten?
Diesem unverschämten Vergleich kündigt die Cervelat-Prominenz ganz einfach die «ewigi Liebi» und antwortet
mit: «Läck du mir de Puggel ab, oh
bloos du mir am Tschööppli und
eignet sich aber hervorragend als
Stimmungsaufheller und Fotomotiv.
Natürlich ist der Big Böögg im Handel auch nicht zu erwerben. Er wird
Werkstätte Rauti
Die Werkstätte Rauti der Stiftung
RgZ (www.stiftung-rgz.ch) betreibt an der Rautistrasse 75 in
Zürich Altstetten eine Tagesstätte
und eine geschützte Werkstätte
für 109 Erwachsene mit Bewegungsauffälligkeiten,
Entwicklungsbeeinträchtigungen, geistiger Behinderung. (pd.)
exklusiv in der Werkstätte Rauti der
Stiftung RgZ in Zürich produziert und
verkauft. Genau wie die Pocket Bööggen wird auch er von Menschen mit
einer geistigen oder mehrfachen Behinderung hergestellt. Dementsprechend geht auch der Verkaufserlös
vollumfänglich an die Stiftung RgZ,
die auch weitere Spenden sehr gerne
entgegennimmt. Mit dem Kauf tut
man also auch etwas für den guten
Zweck. (zb./pd.)
www.pocket-böögg.ch. Bestellungen: Stiftung RgZ, R. Faye Müller, Produktionsleiterin, Rautistrasse 75, 8048 Zürich, EMail: [email protected], Tel.
058 307 14 00.
Der Böögg für alle: «Big Böögg» wird von Behinderten hergestellt.
F: zvg.
SUTERS SATIRE
rutsch du mir id
Schue!» Sehr viele Leute werden
das auch zu hören bekommen,
weil ein Cervelat-Prominenter
praktisch bei jeder «Hundsverlochete» dabei ist,
um gesehen zu
werden. Sonst jeHans Suter über doch, in der gedie Haltbarkeit meinen Öffentvon
Cervelats lichkeit, versteckt
und ihrem Pu- er sich hinter
überdimensioblikum.
zvg.
nierten Sonnenbrillen oder ähnlichen Maskeraden,
um ja nicht erkannt zu werden und
nicht immer diese lästigen Autogram-
me geben zu müssen, ähnlich wie alternde Starlets, die sich einen scharfen Hund zulegen, um sich in der Illusion wiegen zu können, sie würden
wegen des scharfen Hundes von Männern nicht mehr angemacht.
Wer in diesen Kreisen den Fehler
begeht, eine Meinung oder gar eine
Haltung zu haben, wird nie und nimmer den «Cervelat-Status» erlangen,
sondern bestenfalls selbige Wurst bis
an sein engagiertes Lebensende als
Hauptnahrungsmittel verzehren müssen. Fernsehmoderatoren, die singend
noch zur Klampfe greifen, gehören
meist ohnehin schon zur Cervelat-Prominenz. Denjenigen, welchen das nötige Talent fehlt oder die drei nötigen
Gitarrengriffe Dominante, Subdominante, Tonika nicht beherrschen, tun
Gutes, lesen für Blinde, streiten um
Hunde, bespielen Autobahntunnel-Eröffnungen, fahren mal nach Afrika
und werden dort Götti oder reflektieren ihre televisionäre Vergangenheit
und halten kritische Vorträge zur Eindämmung übertriebenen Fernsehkonsums.
Nebst den TV- und anderen «Unterhaltungs-Cervelats» gibt es noch
die «Sport-Würste», die glücklicherweise nicht allzu viel sagen, höchstens
mal ein: «Jo, also d Goal händ gröschteteils gfählt. Mer händ kämpft, aber d
Changse nöd verwärted, äh ... de Gegner hät Glück ghaa ...»
Gehören Politiker eigentlich auch
zu den Cervelat-Prominenten? Jedenfalls wenn sie sich vor dem «CervelatSouverän» präsentieren, geben sie
sich gerne wurstbratend. Ansonsten
tun sie bilateral nachhaltige Feinkost
verzehren. Des Weiteren gelten in der
Politik ähnliche Kriterien wie im
Showbusiness: je mehr Haltung, desto
unbeliebter. Wenn schon unbedingt
mit einer Haltung politisiert werden
muss, dann eine gegen Kollegen in ihren Kreisen, die eine haben.
Die Haltbarkeit eines Cervelats beträgt etwa zwei Wochen, die eines entsprechenden Prominenten doch einiges länger, obwohl der Inhalt beider,
Konservierungsmittel,
Stabilisator,
Säuerungsmittel, Geschmacksverstärker, Speck und Schwarte, erstaunlich
ähnlich ist.
Wenn ein Cervelat-Promi seine
Gunst beim Publikum verspielt hat, ist
es ganz allgemein und sogar dem
«Cervelat-Publikum» wurst.
Hans Suter ist Satiriker und wohnt in Wollishofen. www.satiren.ch.
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Stadt Zürich
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AU TO M O B I L
Opel schickt den Astra Sports Tourer los
Der neue Astra ist ein gelungener Wurf. Nun folgt
auf den Fünftürer die Kombiversion, genannt Sports
Tourer. Eine erste Kontaktaufnahme im portugiesischen Frühling.
Rücken (AGR) verbaut zu haben, und
die Rüsselsheimer setzen seither voll
darauf. Die Entwicklung für die
AGR-Sitze im neuen Astra dauerte
gemäss Hersteller fast sechs Jahre.
Diesen Aufwand lässt sich der Hersteller freilich berappen: Auch wenn
Opel noch so stolz ist auf die wirklich
guten Sitze, der Kunde muss dafür
extra zahlen.
Dave Schneider
Sparsame Motoren
Die N222. Sie gehöre zu den schönsten Autorouten überhaupt, behauptet
ein Strassenführer. Wir finden das
zwar nicht, da gibt es allein in der
Schweiz zahlreiche Strecken, die sich
mehr lohnen. Doch das sich abwechslungsreich durch die Landschaft schlängelnde Asphaltband hat
schon was. Flüssige Kurvenkombinationen, mal enge, mal weite Radien,
nicht immer übersichtlich zwar, doch
für sportliche Ambitionen ist die Strecke ohnehin zu gefährlich, da immer
wieder Fussgänger, Velofahrer und
Landwirtschaftsverkehr hinter blinden Kurven auftauchen. Also lieber
die herrliche Aussicht geniessen: Unten im Tal fliesst der Douro ruhig dahin, an den Hängen zu beiden Seiten
wächst der fantastische Portwein heran, geradeaus versinkt die Sonne
hinter der hügelreichen Landschaft.
Das Leben könnte schlechter sein.
Extra kostet auch das Matrixlicht, das
unserer Meinung nach unbedingt geordert werden sollte. Der Aufpreis
von 1300 Franken ist wirklich fair
bemessen und der Sicherheitsgewinn
ist enorm.
Im Wiederverkauf dürfte man ohnehin einen Teil der Investition zurückerhalten. Auf den ConciergeDienst OnStar würden wir indes verzichten; doch wems gefällt, von einem Telefonassistenten bedient zu
werden, statt selber zu handeln, der
hat im Astra die Möglichkeit dazu.
Die Motorenpalette ist identisch
mit der des Fünftürers und besteht
aus neuen Selbstzündern und Benzinern, die ein Leistungsspektrum von
100 bis 200 PS abdecken. Herauszuheben gilt es den neuen 1,6-LiterBiturbo-Diesel mit 160 PS sowie den
1-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner mit
105 PS.
Sehr handlich, präzise Lenkung
Hat an Qualität zugelegt: Der neue Opel Astra Sports Tourer bietet viel – auch kleine Motoren.
Der Grund für unsere Ausfahrt durch
das Douro-Tal an diesem Frühlingstag ist aber weder der Port, noch die
N222 – Hauptdarsteller ist der Opel
Astra Sports Tourer, in dem wir unterwegs sind. Und der ist ein adäquater Begleiter für diese kurvige Strecke: Er fährt sich sehr handlich, liegt
überraschend satt auf der Strasse,
wedelt erstaunlich waagrecht durch
die Kurven und gefällt mit einer präzisen Lenkung und einem sauber abgestimmten Fahrwerk.
Dass wir in einem Kompaktkombi
sitzen, ist kaum nach dem Losfahren
vergessen – und das ist ein gutes Zei-
chen. Vor der Losfahrt freilich erkunden wir die Vorzüge des Astra Sports
Tourer. Der Kombi ist 33 Zentimeter
länger und deren 2 höher als die
fünftürige Basisversion, das Kofferraumvolumen beträgt 540 Liter und
kann auf 1630 Liter erweitert werden, indem die Lehnen der Fondsitze
umgeklappt werden (neu im Verhältnis 40:20:40). Dies geschieht einfach
und clever mit einem Fingerzug vom
Fond oder von der Kofferraumklappe
aus. Letztere öffnet und schliesst auf
Wunsch auch vollautomatisch, und
hat man mal die Hände voll, reicht
ein Schwenken des Fusses unter dem
Fahrzeugheck.
Wir entdecken auch praktische
Ablagen und Fächer; nur leider hat
Opel vergessen, unserem Testwagen
das clevere Gepäckverstauungssystem Flex Organizer zu verpassen; damit lässt sich die Bagage einfach,
schnell und sicher unterbringen. Auf
unserer Entdeckungstour fällt uns
ausserdem ein wackeliges, schmales
Ding auf, das dort angebracht ist, wo
früher stets der Aschenbecher war.
Es fällt bereits beim Hinschauen ab
und kann fortan nur noch kurzzeitig
Fotos: zvg.
befestigt werden. Es sei, so erklärt
man uns später, ein Duftspender;
Opel will ja schliesslich mit Premium-Features punkten. Unser Verdikt:
Entweder auch in Premiumqualität
bauen oder dann lieber weglassen.
Das war es aber auch schon mit
negativer Kritik, mehr Schwachpunkte finden wir auf der kurzen ersten
Begegnung nicht. Der Innenraum
kann sich sehen lassen, sowohl gestalterisch als auch qualitativ. Die Sitze sind vorzüglich: Opel ist stolz darauf, als erster Hersteller Gestühl mit
dem Gütesiegel der Aktion Gesunder
Im Vergleich zum Golf aufgeholt
Im ewigen Wettlauf mit dem Hauptkonkurrenten VW Golf hat der Astra
deutlich aufgeholt. Hinterher hinkt er
nur noch in einigen, aber oft kaufentscheidenden Bereichen: Es gibt ihn
weiterhin nicht mit Allradantrieb, ein
Doppelkupplungsgetriebe fehlt nach
wie vor, und auch eine Plug-in-Hybrid-Version ist noch nicht in Sicht.
Wenn der nächste Golf, der ab 2019
erwartet wird, ausserdem noch alle
neuen Assistenzsysteme des aktuellen Passat inklusive Head-up-Display
haben wird, dürfte der Wolfsburger
Platzhirsch dem Rüsselsheimer wieder eine Nasenlänge voraus sein.
Autolegende und Kurvenstar Alpine kommt wieder
Ende Jahr soll in Frankreich
eine neue Marke einsatzbereit sein, Renault arbeitet mit Hochdruck an der
Wiederbelebung des Sportwagens Alpine.
Martin Schatzmann
Er hiess Jean Rédélé (Bild oben
rechts), war damals der jüngste Renault-Händler Frankreichs und in der
Werkstatt seines Vaters in Dieppe
gross geworden. Rédélé hatte Benzin
im Blut, und seine Passion war die
Rennstrecke. Er nahm sich RenaultModelle zur Brust, optimierte sie mit
eigenen Weiterentwicklungen für den
Renneinsatz und sorgte mit den leichten, wendigen Flitzern ab 1951 für
Unruhe in der Boxengasse.
Wie Asterix gegen die Römer setzte sich Rédélé mit diversen Rennerfolgen gegen grosse Widersacher durch,
gewann ab 1952 drei Jahre in Folge
seine Kategorie der Mille Miglia und
1953/54 zweimal hintereinander die
Coupe des Alpes. Die Siege in den Alpen und die Freude am Kurvenwetzen in den Bergen inspirierten Rédélé
zur Wahl des Firmennamens. Alpine
wird 1955 geboren, als Rédélé mit
dem A106 sein erstes Modell auf die
Strasse bringt.
1995, 40 Jahre nach der Gründung, wurde es wieder still um die
Alt und neu beisammen: Der Renault Alpine, Rennlegende und Objekt der Begierde für Autofans.
Marke aus der Normandie. Renault,
seit 1972 Besitzer von Alpine, hatte
den damaligen A610 als letztes Modell wegen stetig schwindender Nachfrage aus dem Verkauf genommen.
Nun neigt sich die Alpine-lose Zeit
aber dem Ende zu: Nächstes Jahr
bringt Renault die Sportwagen-Ikone
zurück. Erst vor kurzem stellten die
Franzosen das praktisch serienfertige
Concept Alpine Vision vor.
Augenfällig ist die optische Anlehnung des neuen Modells an die eigene
Historie. Der Alpine Vision wirkt wie
die Reinkarnation des A110, der zwischen 1962 und 1977 gebaut wurde
und der mit zahlreichen Rallye- und
Rennerfolgen bei vielen Fans noch
heute als der Inbegriff der Marke angesehen wird. Eine bewusste Entscheidung, wie Bernard Ollivier, seit
Jahren treibende Kraft hinter dem
Projekt Alpine, erklärt: «Das Design
drückt den Kern der Marke aus,
nimmt mit ‹Agilität durch Leichtigkeit› den Geist Rédélés auf und bringt
es durch seine schlichte, natürlichelegante Formensprache treffend zum
Ausdruck.» Das Serienmodell soll im
Spätherbst vorgestellt, die Produktion
im Frühling 2017 aufgenommen werden. Über Fahrzeugdaten schweigt
Fotos: zvg.
sich Renault fast komplett aus, einzige Details sind der Hinweis auf einen
Vierzylinderturbo, auf dessen Platzierung auf der Hinterachse und auf die
Beschleunigung in weniger als 4,5 Sekunden für 0 auf 100 km/h. «Beim
neuen Wagen wird die Leichtigkeit für
Tempo sorgen», bekräftigt Ollivier.
Nicht schiere Leistung, sondern ein
sehr gutes Leistungsgewicht werde
für jenes Mass an Fahrspass und Agilität sorgen, mit dem Alpine berühmt
wurde.
Das beharrliche Schweigen zu Details des neuen Wagens öffnet Tür
und Tor für Spekulationen in Fachme-
dien und Foren. So etwa mutmassen
die einen von 270 PS, die andern von
1000 Kilogramm Leergewicht, Dritte
gehen als Hypothese von 52 000 Euro
Basispreis aus. «Unsere wichtigste
Aufgabe wird es bis zur Markteinführung sein, den Geist und das Flair von
damals in die Gegenwart zu bringen»,
so Carlos Ghosn, Präsident des Renault-Konzerns. In Bezug auf die mittelfristige Zukunft lässt er sich allerdings in die Karten blicken: «Wir beginnen zuerst mit einem einzigen Wagen und mit der Vision, eine Marke zu
bauen. Doch dies schaffen wir nur,
wenn zusätzliche Modelle folgen.»
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
17
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Himmlisch mit «Hölleluja»: Die
Zürcher Komikerin Stefanie Berger.
Hitproduzent Roman und Nikol Camenzind, «Schwiizergoofe».
Geniesst den freien Abend: SRFBörsenmoderatorin Patrizia Laeri.
Geladen: Milieuanwalt Valentin
Landmann mit Gordana Rhiner.
Inszeniert sich als Running Gag: Satiriker Andreas Thiel war als Gast in
«Das Zelt» auf dem Kasernenplatz geladen.
«Das Zelt» als Klassentreffen mit Schönen und Lustigen
Der Galaabend auf dem Kasernenplatz ist immer auch eine Art privater
Komödiantenstadel für die Geladenen. Jedenfalls war keiner der Comedy-Grössen um eine Posse oder improvisierte Hanswurstiade vor der
Kamera verlegen. Neben Komiker
und Politologe Michael Elsener sah
man bei «Das Zelt» auch Fabian Unteregger (auf der Gästeliste aufgeführt als «Komiker, Arzt, Ingenieur,
Pilot»), der am Nachmittag noch am
Weiterbildungsforum in Schaffhausen
ein viel beachtetes Referat gehalten
hatte. Satiriker Andreas Thiel mit
hinlänglich bekannter RegenbogenIrokese verkauft sein grad neulich erschienenes Buch sehr gut (bereits in
der zweiten Auflage) und liebäugelt
damit, eventuell den PH-Wert seines
Haupthaars neu zu definieren.
Einzig Divertimento-Komiker und
«DGST»-Juror Johnny Fischer zeigte
sich von eher ungewohnt ruhiger Seite. Am 4. Juni wird er im Tessin Michi Angehrn das Ja-Wort geben. Die
schöne
SRF-Börsenlady
Patrizia
Laeri im kleinen Schwarzen zog bewundernde Blicke auf sich. Die zweiANZEIGEN
fache Mutter strahlte von innen heraus. Vielleicht macht sie die Fernbeziehung zu ihrem Banker in England
so happy.
Tiefenentspannt wirkte Ex-MissSchweiz Bianca Sissing. Sie kam direkt von einem längeren Aufenthalt
in Indien, wo sie ihre Liebe zum Yoga
vertieft hat. Schlagersängerin Linda
Fäh, die auch als Werbeikone von
Plakatwänden lacht, erschien mit fast
klosterfräulichem Dutt und einem
wadenlangen silbernen Plisseekleid.
Musikerin und Dreifachmutter Nikol
Camenzind war mit Ehemann Roman und in hautengen Leder-Röhrli-
jeans an der Gala. Mit ihrer Musikgruppe und dem Kinderchor «Schwiizergoofe» wird sie ein Heimspiel geben, so lange «Das Zelt» in Zürich
gastiert. Ebenso Komikerin Stefanie
Berger, die sich himmlisch auf ihren
«Hölleluja»-Soloauftritt vor Zürcher
Publikum freut. Unter den Gästen,
die sich prima unterhielten, sah man
auch Anwalt Valentin Landmann,
der mit Gordana Rhiner der Einladung von Gastgeber Adrian und
Cathrine Steiner folgte. Bis 19. April
gastiert «Das Zelt» noch in Zürich
und verwöhnt seine Gäste auch kulinarisch auf hohem Niveau.
Gern dabei: Werber Dominique von
Matt mit Ehefrau Jolanda.
Zurück aus Indien: Model und ExMiss-Schweiz Bianca Sissing.
Linda Fäh: Die Schlagersängerin ist
auch eine gefragte Werbeikone.
Gastgeberpaar Adrian und Cathrine
Steiner, Direktoren von «Das Zelt».
18
Zürich 2
Nr. 15
14. April 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
«Kinderland»
Moldawien
Moldawien ist das
Armenhaus Europas. Bei einer Arbeitslosenrate von
80 Prozent müssen viele Männer
und Frauen im
Ausland arbeiten
und ihre Kinder
zurücklassen. Dieses Thema greift
Liliana Corobca in ihrem Roman
«Der erste Horizont meines Lebens» auf. Die Mutter von Cristina,
Dan und Marcel hütet fremde Kinder in Italien, der Vater arbeitet in
Sibirien in einer Giftfabrik und
verliert dabei seine Zähne. Und so
muss sich die erst 12-jährige Cristina um ihre beiden Brüder kümmern und das Schwein, die Hühner und den Hund füttern. Nebenbei besucht sie die Schule. In eindrücklichen Bildern beschreibt die
Autorin den harten Alltag der verwaisten Kinder und das raue Zusammenleben in einem bäuerlichen Dorf, in dem nur noch die Alten und die Jungen leben. Liliana
Corobca, geboren 1975 in Moldawien, ist Literaturwissenschafterin
und Schriftstellerin. Sie lebt in Bukarest und hat mehrere Bücher
über die Zensur im kommunistischen Rumänien veröffentlicht.
Liliana Corobca: «Der erste Horizont meines
Lebens», Paul Zsolnay Verlag, 2015. 190
Seiten.
Selbstbestimmtes
Paradies
Alina
Bronskys
neuer
Roman
spielt im ukrainischen
Dorf
«Tschernowo», das
im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet in der Nähe
der Atomruine Tschernobyl liegt.
Hierher ist Baba Dunja als Erste illegal zurückgekehrt. Mit über 80
Jahren fürchtet sie sich nicht mehr
vor den längerfristigen Strahlenschäden. Sie zieht das Leben in der
Heimat einem entfremdeten Wohnen in anonymen Plattenbauten
vor. Andere ältere Menschen sind
ihr gefolgt. Baba Dunja, eine gelernte Krankenschwester, ist die
heimliche Bürgermeisterin des
Dorfs. Sie erzählt mit trockenem
Witz und selbstkritisch vom täglichen Leben in dem abgelegenen
Dorf und von ihren etwas skurrilen
Nachbarn. In Tschernowo ist alles
ein wenig anders: Die Spinnen weben verrückte Netze, und die Vögel
pfeifen so laut wie nirgends sonst.
Dank der humorvollen Erzählweise
wirkt der Roman trotz der Schilderung widriger Umstände nicht düster. Baba Dunja wächst einem mit
ihrer liebevollen Art ans Herz.
Alina Bronsky wurde in Russland geboren und lebt seit Anfang
der Neunzigerjahre in Deutschland. Bekannt geworden ist sie mit
ihrem Debütroman «Scherbenpark», der verfilmt wurde.
Alina Bronsky: «Baba Dunjas letzte Liebe».
Kiepenheuer & Witsch, 2015. 153 Seiten.
Jeden Montag und Mittwoch
bekannte Autor, Schauspieler und Regisseur Kamil Krejcí hat sie eigens für das Theater Adliswil
verfasst. Kulturschachtle in Adliswil.
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
Samstag, 16. April
9.30–12.00 Erinnerungsarbeit: mit Heidi Stäheli,
Sozialdiakonin Enge. Ref. Kirchgemeindehaus
Enge, Bederstrasse 25.
9.30–12.00 Aufbau einer Besuchergruppe 50+: Seminar «Erinnerungsarbeit». Heidi Stäheli, Sozialdiakonin, Erwachsenenbildnerin, heidi.staeheli@
zh.ref.ch. Ref. Kirchgemeindehaus Enge, Bederstrasse 25.
14.00–17.00 Kinder-Workshop: Fanartikel basteln 1:
Do it yourself: Buttons, Fahnen, Kleber, Schablonen. Geschäftsstelle FC Zürich, Werdstrasse 21.
20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher
isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Theater Adliswil. Kulturschachtle in Adliswil.
Donnerstag, 14. April
14.30 Tanznachmittag: Mit Georg Fischer. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
19.00 Generalversammlung: 19.00 Uhr: öffentliche
Veranstaltung mit Stadtrat Filippo Leutenegger.
Informationen zu den geplanten Bauvorhaben in
Wollishofen (Morgental, Mythenquai). 19.30 Uhr:
Apéro und Konzert der Harmonie Wollishofen.
20.00 Uhr: Generalversammlung mit anschliessender Vorstellung der neuen Homepage und einer Vorstellung der Nachbarschaftshilfe Zürich 2.
Jugendherberge Zürich, Mutschellenstrasse 114.
20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher
isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Der
bekannte Autor, Schauspieler und Regisseur Kamil Krejcí hat sie eigens für das Theater Adliswil
verfasst. Theater Adliswil. Kulturschachtle.
20.00 «Sicher isch sicher»: Die Komödie «Sicher
isch sicher» ist etwas Ureigenes für Adliswil. Der
Mittwoch, 20. April
14.00–16.00 Spielsachen Flohmarkt: Anmeldungen
an: 043 399 89 39 oder [email protected]. Zentrum
für Gehör und Sprache, Frohalpstrasse 78. Siehe
auch Artikel auf der nächsten Seite.
Donnerstag, 21. April
19.00 Singen im Altersheim: Altersheim Im Ris,
Schwarzbächlistrasse 1.
Freitag, 22. April
15.30–18.30 Live TV-Übertragung Sächsilüüte: Umzug und Böögg-Verbrennung. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
10.00–18.00 Frühlingsausstellung im Bonsai-Garten:
Mit Skulpturenweg des Plastikers Rinaldo. Bonsai-Atelier Rieterpark, Gablerstrasse 14.
15.00–16.00 Nostalgienachmittag: Peter Korda
spielt Evergreens und die Melodien der Jugend.
Alterszentrum Mittelleimbach, Leimbachstr. 210.
Dienstag, 19. April
Samstag, 23. April
9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Verkauf von
Pflanzen und Schnittblumen. Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstrasse 45.
10.15 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
10.00–18.00 Frühlingsausstellung im Bonsai-Garten:
Mit Skulpturenweg des Plastikers Rinaldo. Bonsai-Atelier Rieterpark, Gablerstrasse 14. ZürichEnge.
Montag, 18. April
Freitag, 15. April
Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren.
Animation mit Ariella Dainesi. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17.
18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum
Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
Quartierverein Enge
in sportlichem Umfeld
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 17. April
10.00 Gottesdienst
mit Pfarrer Walter Wickihalder
Kollekte: NetZ 24, Diakonie
im Langstrassenquartier
Anschliessend Chilekafi im Bistretto
Dienstag, 19. April
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 20. April
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 16. April
10.15 Eucharistiefeier im PZ Entlisberg, mit Krankensalbung
Ab 17.00 Beichtgelegenheit
17.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 17. April
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa auf Italienisch
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 14. April
14.30 Ökum. Themennachmittag
im Kirchgemeindehaus Enge
«Die Enge – ein Quartier entwickelt
sich», Referent: Herbert Imbach
Samstag, 16. April
9.30 Kirchgemeindehaus Enge
Seminar Erinnerungsarbeit mit Heidi
Stäheli
Anmeldung erforderlich
Sonntag, 17. April
10.30 Musik-Gottesdienst
in der Kirche Enge
Pfrn. Gudrun Schlenk
Kinderchor der Jungen Kantorei
Paul Burkhard: Lieder aus «Zäller
Ooschtere»
Leitung: Barbara Meldau
Kollekte: Brunau-Stiftung
Kirchenbus im Normalfahrplan
Dienstag, 19. April
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
Die Generalversammlung des Quartiervereins Enge findet am Donnerstag, 21. April, um 20 Uhr statt. Als
Veranstaltungsort wurde das: FifaMuseum an der Seestrasse 25 ausgewählt. Das Erscheinen lohnt sich also
doppelt, kann man doch so einen
Blick in dieses markante, frisch renovierte Gebäude werfen. Die Veranstaltung ist öffentlich. (zh2.)
Das Fifa-Museum: Ort der GV des
Quartiervereins Enge.
Foto: ls.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber
(jg.), Gabi Faerber (gf.), Hans Suter (hs.),
Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.).
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Spielsachen-Flohmarkt in Wollishofen
Am Mittwoch nächster
Woche veranstaltet das
Zentrum für Gehör und
Sprache wieder einen Spielsachen-Flohmarkt. Er findet
statt beim Zentrum für
Gehör und Sprache an der
Frohalpstrasse 78.
Jakob Metzler
«Kaufen, Verkaufen, Schnoigge, Verhandeln» – so lautet das Motto des
Spielsachen-Flohmarkts, der auch
dieses Jahr wieder vom Zentrum für
Gehör und Sprache veranstaltet wird.
Kinder sind am kommenden Mittwoch herzlich dazu eingeladen, ihre
Spielsachen feilzubieten, aber auch
das eine oder andere lang ersehnte
Spielzeug für das eigene Kinderzimmer zu ergattern. Natürlich sind auch
Eltern gerne gesehen, die ihre
Schützlinge dabei unterstützen, und
Interessierte, die auf das eine oder
andere Schnäppchen hoffen.
Wer zu Hause Spiele, Kinderbücher, Plüschtiere, Spielzeugautos,
Puppen oder anderes Spielzeug hat,
kann dieses gerne auf seinem Platz
zum Verkauf oder Tausch anbieten.
So werden auch dieses Jahr wieder
Am nächsten Mittwoch von 14 bis 16 Uhr organisiert das Zentrum für
Gehör und Sprache wieder den beliebten Spielsachen-Flohmarkt. Foto: zvg.
viele Kinder fündig. Da Verhandeln
und Plauschen auf Dauer ganz sicher
hungrig machen, ist für das leibliche
Wohl in Form eines Verpflegungsstands mit Getränken und selbst gebackenen Kuchen gesorgt.
Der Flohmarkt findet sowohl bei
guter als auch bei schlechter Witterung nächsten Mittwoch, 20. April,
beim Schulhaus Frohalp statt. Bei
sonnigem Wetter trifft man sich auf
dem Pausenplatz, bei schlechtem im
Schulhaus. Der Verkauf von Kriegsspielzeug und Waffen ist verboten.
Das Zentrum für Gehör und Sprache
freut sich auf viele Besucher.
Diejenigen, die gerne einen eigenen Platz (1,5 x 1,5 m) möchten, können sich gegen einen Ausgleich von
zwei Franken anmelden unter 043
399 89 39 oder [email protected]. Ort:
Zentrum für Gehör und Sprache,
Frohalpstrasse 78, 8038 Zürich-Wollishofen. 20. April, 14 bis 16 Uhr.
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Bistro/offener Spielraum: Di bis Fr 14
bis 18 Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr, Kleinkinder in Begleitung.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren mit erwachsener Begleitung. Anmeldung
erbeten: sabine.schneider@gz-zh-ch.
Offenes Atelier: Fr, 15./22. April, 14
bis 17.30 Uhr, Kinder ab Schulalter
oder in Begleitung.
Familientöpfern: Sa, 16. April, 10 bis
12.30 Uh für Kinder ab 3 Jahren in
Begleitung.
Offenes Töpferatelier: Sa, 16. April, 14
bis 17.30 Uhr, Erwachsene und Kinder ab Schulalter.
Mosaik: Mi, 20. April, 14 bis 17.30
Uhr, Kinder ab Schulalter.
Insektenhotel: Do, 14. und 21. April,
18.30 bis 21 Uhr, Werkstatt für Erwachsene, ohne Anmeldung, Kosten
nach Aufwand.
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Frühlingsbörse: Annahme: Fr, 15. April, 14.30 bis 20 Uhr; Verkauf: Sa, 16.
April, 11 bis 16 Uhr; Rückgabe: Sa,
16. April, 17 bis 18 Uhr.
Kinderspielsaal: So, 17. April, 13 bis
17 Uhr, Di, 19. April, 10 bis 17 Uhr.
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Elektro-Tüftelabend: Fr, 15. April,
18.30 bis 19 Uhr.
Offenes Werken: Mi, 20. April, 14 bis
17.30 Uhr.
Kleinkinder kreativ: Fr, 22. April, 14
bis 17 Uhr.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Mittwochswerken: 20. April, 14.30 Uhr,
für Kinder ab 5 Jahren. Anmelden:
[email protected] oder Telefon
044 201 60 64.
Offenes Singen: Do, 14. April, 16 Uhr;
Mi, 20. April, 17 Uhr.
GV des Vereins Quartiertreff Enge: Mi,
20. April, 20 Uhr.
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 488 10 11
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg, Di 9 bis 12 und Mi
15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau, Do 9 bis 12 Uhr.
Familientreffpunkt jeden Mi 14.30 bis
Stadtrat
Filippo
Leutenegger
kommt an die heutige GV des
zvg.
Quartiervereins Wollishofen.
17.30 Uhr, gratis.
Kursräume für Angebote im Frühbereich:
Suchen Sie einen Raum, um ein regelmässiges Angebot für Eltern,
Kleinkinder und/oder Bezugspersonen anzubieten? 044 412 89 78.
Themenabend Stressabbau in Familien:
Do, 2. Juni, 19 bis 21 Uhr. Entschleunigen und doch alles unter einen Hut
bringen? Christelle Schläpfer, Anmeldung: Sekretariat Entlisberg.
Freie Spielgruppenplätze: für Kinder ab
2½ Jahren. Schmetterling: Mo/Mi,
Morgen; Fabeltier: Mo, Nachmittag;
Fischli, Mi/Fr, Nachmittag.
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Generalversammlung am 21. April um
20 Uhr. Ort: Fifa-Museum, Seestr. 25
QV Wollishofen
ANZEIGEN
Neueröffnung
am 15. April 2016
Rest. Baguetteria
Kleeweidstr. 105 im TC
8041 Zürich-Leimbach
079 963 45 58
Bea Bachmann freut sich auf Ihren Besuch!
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Wollishofen, eine Zeitreise: Neue historische Ausstellung. Öffnungszeiten: So
14 bis 16 Uhr. Während Schulferien
und an Feiertagen geschlossen.
Generalversammlung: Donnerstag, 14.
April, 19 Uhr, Jugendherberge Wollishofen. Stadtrat Filippo Leutenegger
informiert über die geplanten Bauvorhaben im Quartier.
Nr. 15
14. April 2016
19
20
Zürich 2
Nr. 15
14. April 2016
Katrin Widmer und Ueli Bamert.
Bittere Niederlage
für den FC Wollishofen
MIT VIEL SCHARF
Wann knallt es in
Zürich?
Münzen bat und bald darauf die
nächsten zwei folgten. Wie mir ein
Freund erzählte, mit Ethanol gestreckte Schnäpse, die zehn Menschen erblinden liessen, würden zurzeit die lokale Alkoholindustrie erschüttern. Wie ein Herr am Strand
dem anderen erzählte, er warte mal
wieder seit zwei Monaten auf seinen
Lohn, und der andere Herr schulterzuckend antwortete, diese Situation
kenne wohl jeder, der wenigstens einen Job habe.
Benny Epstein
ls.
Stabübergabe bei SVPKreispartei 1 und 2
Anlässlich der jährlichen
Generalversammlung der
SVP Kreis 1 und 2 hat Gemeinderätin Katrin Widmer
ihr Amt als Präsidentin abgegeben. Nachfolger wird
Ueli Bamert, erster Ersatzmann auf der Kantonsratsliste der SVP.
Rund 30 Mitglieder trafen sich am
Montag zur Generalversammlung der
SVP Kreis 1 und 2 im Restaurant
Muggenbühl in Wollishofen. Präsidentin Katrin Widmer führte wie gewohnt routiniert durch ihre letzte GV:
Nach der Präsentation des Jahresberichts und der Erledigung der statutarischen Geschäfte gab sie bekannt,
dass sie ihr Amt als Präsidentin nach
dreijähriger Tätigkeit abgeben werde. Einstimmig zum Nachfolger gewählt wurde Ueli Bamert (36). Der
gebürtige Solothurner lebt seit dem
Jahr 2000 in Zürich und arbeitet als
Geschäftsleiter zweier nationaler Verbände in der Mineralölbranche. Er
befindet sich zudem auf dem ersten
Ersatzplatz der SVP-Kantonsratsliste
im Wahlkreis 1 und 2. Dem Amt sieht
Bamert mit Freude entgegen: «Ich
bin gespannt auf die neue Herausforderung und bin froh, von Katrin
Widmer eine hervorragend organisierte Partei mit einem topmotivierten Vorstand übernehmen zu dürfen.» Im Anschluss an die GV bot
SVP-Nationalrat Gregor Rutz den Anwesenden einen kurzen Überblick
über die aktuellen politischen Geschäfte in Bundesbern. Bei einem feinen Imbiss und einem Glas Wein liessen die Mitglieder den Abend danach
ausklingen. (eing.)
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L E T Z TE S E I TE
Mehr als eine Stunde sitze ich nun
schon im Flieger, der Pilot wartet vergeblich auf Starterlaubnis. Damit die
Zeit verstreicht, blättere ich also
durch die Bildergalerie auf meinem
Handy und durch meine Erinnerungen in meinem Kopf und lasse die
Eindrücke der letzten Tage nochmals
aufleben. Anders meine beiden Sitznachbarn. Ihre Gespräche lassen vermuten, dass sie mental bereits wieder im harten Alltag angekommen
sind. Ich blättere lieber weiter.
Fotos von kulinarischen Höhenflügen in Tel Aviv, vom Toten Meer,
von der Altstadt Jerusalems. Und so
viele Erinnerungen an spannende
Augenblicke und Gespräche mit der
lokalen Bevölkerung. Wie ich ins Taxi
einsteige und nach wenigen Sekunden inmitten einer politischen Diskussion mit dem Fahrer stecke, der
die eigene Regierung ebenso verflucht wie die palästinensische und
sich nichts sehnlicher wünscht als
Ruhe. Wie mich der Verkäufer im Supermarkt beim Einkauf im Wert von
umgerechnet 72 Franken verwirrt
anblickt, als ich in bar zahle.
Wie mich der Sicherheitsmann
am Eingang des Einkaufszentrums
fragt, ob ich eine Waffe auf mir trage.
(Überraschung: Nein, ich hatte zufällig gerade keine dabei. Passte irgend-
16 Minuten, 43 Sekunden
«Und ich meinte wirklich, wir hätten ein sorgenfreies Leben in Zürich.» Benny Epstein über eine
Reise nach Tel Aviv – und den Zürcher Böögg.
Foto: zvg.
wie nicht zu meinem Outfit.) Wie
mich der Autofahrer beim Toten
Meer vor den gefährlichen Rissen
und Löchern im Boden warnte und
mich einlud einzusteigen, um mich
dann auf sicherem Weg an den
Strand zu fahren. Wie mich die Frau
beim Check-in vor dem Rückflug allen Ernstes fragte, ob mir die Zeit in
Israel denn gefallen habe, wenn ich
doch aus der schönen, friedlichen
Schweiz käme. Wie mich ein verwahrloster Obdachloser beim Frühstück im Strassencafé um ein paar
Demnächst werde der Abflug erfolgen, verspricht die Stimme aus dem
Lautsprecher und entschuldigt sich
für die Umstände. Ich schalte mein
Handy ab und belausche wieder meine Nachbarn. Ein älteres Ehepaar,
sportlich gekleidet, braun gebrannt,
Züridüütsch. Er: «Hoffentlich brennt
er schnell ab.» Sie: «Ich glaube, letztes Jahr hatte er lange. Weisch no?»
Er: «Nei, nümm, aber der Sommer
war komisch.» Sie: «Eben. Diesmal
solls mal schnell und zünftig chlöpfe.
Ich will einen lässigen Sommer.»
Und ich meinte wirklich, wir hätten ein sorgenfreies Leben in Zürich.
Ich wünsch eus e schöns Sächsilüüte
und en heisse Summer!
Benny Epstein ist Journalist und lebt in
Wollishofen. Er tippt auf 16 Minuten und
43 Sekunden und dass nach dem Frühling
der Sommer kommt. Epstein schreibt alle
14 Tage eine Kolumne im Lokalinfo-Blatt
«Zürich 2». Seine Meinung muss nicht mit
jener der Redaktion übereinstimmen.
In der Garage gebrautes Bier probieren
Ein Familienbetrieb, der seit 1828 im
Glarnerland braut, Schlieremer Kreationen aus der Garage oder ein HanfBier von Wädi-Bräu. Dies sind nur
3 von insgesamt 167 Bieren, die es
am Wochenende im Hotel Spirgarten
zu probieren gibt. 2200 Besucher habe das letzte Zürcher Bier Festival
2015 angezogen.
Vom Freitag, 15., bis zum Sonntag,
17. April, wird in Altstetten wieder degustiert. Der Eintritt kostet 20 Franken. Hinzu kommen 5 Franken Depot
für das Festivalglas, mit dem man degustiert. «Es gibt an allen drei Tagen
Workshops über Hopfen», erklärt Initiant Markus Forster. (pw.)
Mehr Informationen: www.probier.ch.
Ein besonderes Aroma: Bierkenner bei der Degustation.
Foto: zvg.
Der FC Wollishofen unterlag dem FC
Schwamendingen daheim mit 2:3
(0:1). Als Tabellenletzter gegen den
Dritten zu verlieren, ist keine Schande. Ein besseres Ergebnis wäre für
das Sonnau-Team aber möglich gewesen. Nur das Kampfglück fehlte;
die Effizienz war da.
Es war kein berauschendes Spiel,
diese
2.-Liga-Begegnung.
Beide
Teams boten schon bessere Vorstellungen. Der Wollishofer Goalie stand
mehr im Mittelpunkt als sein Gegenüber. Beim Gastgeber fehlten einige
wichtige Stützen. Dennoch konnte die
Omnipräsenz von Captain Micha Iseli
einiges wettmachen. Schliesslich war
man recht effizient, gemessen an den
Torerfolgen bei den wenigen klaren
Abschlüssen. Mit dem gezeigten starken Willen und Einsatz hätte man
sich wenigstens ein Unentschieden
verdient.
In der 33. Minute gerieten die
Platzherren in Rückstand. Durch ein
Missverständnis in der Abwehr kam
Prebashtica frei zum Torabschluss.
Die heikelste Szene hatte der FCS zu
überstehen, als ein Verteidiger bei einem Eckball den Ball gerade noch
vor der Linie beim näheren Torpfosten wegschlagen konnte.
Penalty ohne Erfolgserlebnis
Nach dem Tee war der FCW am Zug.
Iseli stellte nach 54 Minuten mit präzisem Torschuss den Ausgleich her.
Es war so schön, aber die Freude
kurz. Eden Selkic überlistete Huber
nur eine Minute später mit dem Torschuss, oder wars eine gedachte flache Hereingabe, zum entfernten Pfosten? Der Ball rollte zum 1:2 hinter
die Linie. Wer schon hat, kriegt noch
mehr. So ist das eben. Anders die
Wollishofer, bei denen momentan die
Punkte (deren fünf in zwei Spielen)
davonschwimmen. Immerhin gab es
Hoffnung in der 80. Minute: Lijatifi
traf zum 2:2. Nun lag gegen die Remiskönige aus Zürich Nord ein Teilerfolg drin. So schien es. Die Freude
wuchs sogar, als man fünf Minuten
später einen Penalty treten konnte.
Goalie Sokolivic parierte aber prächtig. Dass dann aber in der 90. Minute
durch Kocaylidiz der Treffer zur gefühlt unverdienten 2:3 Niederlage
führte, war für die Wollishofer bitter.
Ob wohl für das Sonnau-Team
bald die erhoffte Wende zum Guten
eintritt? Am Sonntag (14 Uhr) ist
man beim zweitklassierten FC Affoltern a.A. zu Gast. (bpl.)