Recklinghäuser Zeitung vom 12.04.2016 Seite: Ressort: 6 Marler Zeitung / Marl Gattung: Auflage: Ausgabe: Marler Zeitung Reichweite: Tageszeitung 19.729 (gedruckt) 18.019 (verkauft) 18.276 (verbreitet) 0,05 (in Mio.) Kulturelles Umfeld als entscheidender Standortfaktor In Detmold (Ostwestfalen) entsteht das „Detmolder Centre for Culture and Creativity“, das vom Land mit insgesamt zwölf Millionen Euro gefördert wird. Ein Modell und eine Notwendigkeit, die der Verfasser nicht nur in den entsprechenden „workshops“ zum ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept), sondern in Ausschuss-Sitzungen und Ratssitzungen mit dem Titel „Kulturund Kreativwirtschaft“ gefordert hat. Nun ist es in Detmold gelungen, die Basis durch langjährige Kooperationen der „Kulturschaffenden“ für die neue „Institution“ zu schaffen. Und in Marl? Berufskolleg, FOM, Fern-Uni Hagen, VHS, Theater, Musikschule, GrimmeInstitut, Bibliothek, bürgerliche Initiativen und Vereine (Kulturbunker), Projekte wie die „Kulturstrolche“ und „Kulturrucksack“ usw. sind doch „Pfunde“, mit denen man „wuchern“ kann. Das bedarf eines Stadtmarketings, einer Imagepflege und einer VeranstaltungsWörter: Urheberinformation: © 2016 PMG Presse-Monitor GmbH koordination, wie es im „ISEK“ angeregt wird. „ISEK“ ist ein Orientierungsplan für die Stadtentwicklung als Grundlage für konkrete Planungen. Welche Bedeutung Kultur auch für unsere Stadt hat, erläuterte bereits im Juni 2006 der Präsident der Kulturstiftung NRW, Dr. Fritz Schaumann, der vor ca. 50 Zuhörern auf „Schacht IV“ über dieses Thema referierte. Der Vorsitzende des gastgebenden Vereins „KIM“, Hubert Schulte-Kemper, gab seinerzeit einen Überblick über die vielen ehrenamtlichen Kulturinitiativen. Was ist bislang geschehen? Offensichtlich scheint die Kultur in Marl für viele nicht wichtig zu sein. Jedenfalls für Politiker, auch wenn sie dem „Kulturausschuss“ angehören. Jedenfalls habe ich bei diversen Veranstaltungen sehr selten jemanden gesehen. Oder habe ich gerade die „falschen“ Veranstaltungen besucht? Es sei denn, es gibt Freikarten, wie für 336 (c) Verlag J. Bauer KG den „Grimme-Preis“. Hier hat der „normale“ Bürger / die „normale Bürgerin keinen Zugang. Schöpferische und gestaltende Menschen sind die Basis der Kultur- und Kreativwirtschaft. Kultur- und Künstlerförderung ist zugleich auch Wirtschaftsförderung. Längst gilt das kulturelle Umfeld einer Region oder Stadt als entscheidender Standortfaktor bei der Ansiedlung von Unternehmen. Die Statistik hat festgestellt, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft in der „Bruttowertschöpfung“ bereits mit den großen Industriesektoren Automobil, Maschinenbau, Chemie oder der Finanzierungsdienstleistungsbranche und der Energieversorgung gleichzusetzen ist. Ich bin davon überzeugt, dass es in der Stadt Marl an der „fiskalischen Luftnot“ nicht liegt. Von: Peter Schneider, Marl Betr.: Thema ISEK Diverse Artikel in der MZ
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