Kulturelles Umfeld als entscheidender Standortfaktor

Recklinghäuser Zeitung vom 12.04.2016
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Ressort:
6
Marler Zeitung / Marl
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Marler Zeitung
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Tageszeitung
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Kulturelles Umfeld als entscheidender Standortfaktor
In Detmold (Ostwestfalen) entsteht das
„Detmolder Centre for Culture and
Creativity“, das vom Land mit insgesamt zwölf Millionen Euro gefördert
wird.
Ein Modell und eine Notwendigkeit, die
der Verfasser nicht nur in den entsprechenden „workshops“ zum ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept),
sondern in Ausschuss-Sitzungen und
Ratssitzungen mit dem Titel „Kulturund Kreativwirtschaft“ gefordert hat.
Nun ist es in Detmold gelungen, die
Basis durch langjährige Kooperationen
der „Kulturschaffenden“ für die neue
„Institution“ zu schaffen. Und in Marl?
Berufskolleg, FOM, Fern-Uni Hagen,
VHS, Theater, Musikschule, GrimmeInstitut, Bibliothek, bürgerliche Initiativen und Vereine (Kulturbunker), Projekte wie die „Kulturstrolche“ und „Kulturrucksack“ usw. sind doch „Pfunde“,
mit denen man „wuchern“ kann. Das
bedarf eines Stadtmarketings, einer
Imagepflege und einer VeranstaltungsWörter:
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koordination, wie es im „ISEK“ angeregt wird.
„ISEK“ ist ein Orientierungsplan für die
Stadtentwicklung als Grundlage für konkrete Planungen.
Welche Bedeutung Kultur auch für
unsere Stadt hat, erläuterte bereits im
Juni 2006 der Präsident der Kulturstiftung NRW, Dr. Fritz Schaumann, der
vor ca. 50 Zuhörern auf „Schacht IV“
über dieses Thema referierte. Der Vorsitzende des gastgebenden Vereins
„KIM“, Hubert Schulte-Kemper, gab
seinerzeit einen Überblick über die vielen ehrenamtlichen Kulturinitiativen.
Was ist bislang geschehen? Offensichtlich scheint die Kultur in Marl für viele
nicht wichtig zu sein. Jedenfalls für
Politiker, auch wenn sie dem „Kulturausschuss“ angehören. Jedenfalls habe
ich bei diversen Veranstaltungen sehr
selten jemanden gesehen. Oder habe ich
gerade die „falschen“ Veranstaltungen
besucht?
Es sei denn, es gibt Freikarten, wie für
336
(c) Verlag J. Bauer KG
den „Grimme-Preis“. Hier hat der „normale“ Bürger / die „normale Bürgerin
keinen Zugang.
Schöpferische und gestaltende Menschen sind die Basis der Kultur- und
Kreativwirtschaft. Kultur- und Künstlerförderung ist zugleich auch Wirtschaftsförderung. Längst gilt das kulturelle
Umfeld einer Region oder Stadt als entscheidender Standortfaktor bei der
Ansiedlung von Unternehmen.
Die Statistik hat festgestellt, dass die
Kultur- und Kreativwirtschaft in der
„Bruttowertschöpfung“ bereits mit den
großen Industriesektoren Automobil,
Maschinenbau, Chemie oder der Finanzierungsdienstleistungsbranche und der
Energieversorgung gleichzusetzen ist.
Ich bin davon überzeugt, dass es in der
Stadt Marl an der „fiskalischen Luftnot“
nicht liegt.
Von: Peter Schneider, Marl
Betr.: Thema ISEK
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