Asylkrise: Islamisten und arabische Clans werben FlĂĽchtlinge

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10. Apr. 2016
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Asylkrise
Islamisten und arabische Clans werben Flüchtlinge an
Kriminelle und gewaltbereite Salafisten nutzen die Asylkrise offenbar
gezielt aus, um unter den Flüchtlingen Nachwuchs zu rekrutieren. Ein
besonderes Problem sind die alleinreisenden Minderjährigen. Von Stefan
Aust, Michael Behrendt, Manuel Bewarder, Claus Christian Malzahn
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, warnt vor
Versuchen von Islamisten, Flüchtlinge zu werben. Der "Welt am Sonntag" sagte er:
"Salafisten und andere Islamisten versuchen, Flüchtlinge für sich zu gewinnen." Viele kämen
ohne Familien zu uns und suchten Anschluss. "Wir haben bereits rund 300
Ansprachversuche gezählt. Sorgen machen mir vor allem die vielen unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlinge. Diese Gruppe wird gezielt angeworben."
Das seien aber nur die gemeldeten Vorfälle. "Wir gehen davon aus, dass die tatsächliche
Zahl viel höher liegt. Wir sehen durch die Ansprachen ein immenses
Radikalisierungspotenzial." Die arabischsprachige Moscheenlandschaft sei teils nicht
moderat. "Viele Häuser sind fundamentalistisch geprägt (Link: http://www.welt.de/153718875) oder
aufgrund ihrer salafistischen Ausrichtung gar Beobachtungsobjekt der
Verfassungsschutzbehörden", so Maaßen. Der Moscheebau werde teils durch saudische
Privatspenden gefördert.
Auch kriminelle arabische Großfamilien versuchen, Flüchtlinge zu rekrutieren. "Vor allem
junge und körperlich starke Männer sind im Visier der Clans", sagte ein Berliner Ermittler.
"Diese werden dann für die Drecksarbeit eingesetzt." Der Berliner Oberstaatsanwalt Sjors
Kamstra sagte der "Welt am Sonntag": "Die Flüchtlinge kommen hierher und haben kein
Geld. Und ihnen wird gezeigt, wie man ungelernt sehr schnell an Geld kommen kann."
Maaßen sagte weiter, die Terrormiliz Islamischer Staat (Link: http://www.welt.de/themen/islamischer-staat/)
nutze die Flüchtlingsströme, um Kämpfer nach Europa zu schleusen. "Der IS will auch
Anschläge gegen Deutschland und deutsche Interessen durchführen." Dazu werde
aufgerufen. Deutsche Städte würden in Zusammenhang mit Paris, London oder Brüssel
genannt. "Anhänger sollen dazu animiert werden, von sich aus Anschläge auch bei uns zu
begehen."
Nach 76 gewaltberiten Islamisten wird gefahndet
André Schulz, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), gibt zu bedenken, dass
Zehntausende Zuwanderer hier lebten, "von denen wir nicht wissen, wer sie sind, wo sie
genau herkommen und wo sie sich aufhalten". Das sei "für einen Rechtsstaat nicht
hinnehmbar". Rainer Wendt, Bundeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, kritisiert: "Die
Annahmen mancher Politiker, es sei nicht zu befürchten, dass sich IS-Kämpfer unter
Flüchtlinge (Link: http://www.welt.de/themen/fluechtlinge/) mischen, ist blauäugig und naiv." Vielleicht
bereiteten "sie schon die nächsten Anschläge vor".
Derweil suchen Sicherheitsbehörden Dutzende gefährlicher Islamisten, die teils
untergetaucht sind. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage
der Grünen-Fraktion hervor, die der "Welt am Sonntag" vorliegt: 76 gewaltbereite Islamisten
werden per Haftbefehl gesucht. Die Ausreisen nach Syrien und in den Nordirak gehen
zurück. 2015 reisten rund 150 Islamisten aus Deutschland ins Kriegsgebiet.
Über die Jahre wurden über 800 Ausreisen festgestellt. Rund 130 von ihnen sind tot, allein
2015 starben rund 80. Etwa ein Drittel aller seit 2012 in die Kriegsregion Gereisten halten
sich wieder in Deutschland auf. Etwa 70 sollen aktiv an Kämpfen teilgenommen oder eine
militärische Ausbildung absolviert haben.
10.04.2016 09:53
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